Um ein komplexes Thema besser zu verstehen, lohnt sich oft ein Blick in die Geschichte. Denn hier beginnen die Dinge, die uns heute beschäftigen und das auch in Zukunft tun werden. "Terra X Geschichte – Der Podcast" geht mit Menschen aus Geschichtswissenschaft und Gesellschaft an die Anfänge zurück und fragt: Wie wurde unsere Welt so, wie sie ist? Und (was) können wir aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen? Ab 17.09.2021 alle zwei Wochen auf www.terra-x.zdf.de und überall, wo es Podcasts gibt.
Die Geschichte des Alters und des Alterns
Lange leben möchten wir alle – aber alt werden und auch noch so aussehen? Um als möglichst jung durchzugehen, machen Kosmetikindustrie und Schönheitschirurgie heute Milliarden-Umsätze. Altern ist für viele jüngere vor allem mit Gebrechen und körperlichem Verfall verbunden. Aber stimmt das überhaupt? Und woher kommt dieses negative Image gegenüber alten Menschen? Diversität ist heute in aller Munde – nur Alte sind damit eher selten gemeint. Es heißt oft pauschal, im Alter seien Menschen weniger produktiv, könnten nicht mehr arbeiten und lägen, im schlimmsten Fall, der jüngeren Generation auf der Tasche. Aber ab wann gilt man eigentlich als „alt?“ Und woher kommen diese Vorurteile gegenüber älteren Menschen? Wie waren Alte zum Beispiel in der römischen und griechischen Antike angesehen? Wer kümmerte sich im Mittelalter und der frühen Neuzeit um Pflegebedürftige, als es noch keine modernen Alten- und Pflegeheime gab? Und wo werden die Menschen besonders alt, und vor allem - warum?
30/11/2023 • 58 minutes 47 seconds
Die Geschichte des Spielens
Am Anfang war nicht das Licht, sondern das Spiel – den ersten Satz der Bibel so umzuformulieren, das würde einigen sicher zu weit gehen. Aber viele Experten sind sich heute einig: Am Anfang war das Spiel – und erst dann kam die Kultur. Die Welt der Spiele ist riesig. Und keine Frage des Alters: Babys spielen mit Rasseln, Kleinkinder werfen mit Bauklötzen durch die Gegend, Kinder malen mit Kreide Kästchen auf die Straße und spielen Hüpf- oder Fangspiele, Jugendliche und Erwachsene zocken zu Hause an der Spielkonsole oder am Computer. Viele Menschen vertreiben sich die Zeit mit Brettspielen wie Schach oder Kartenspielen wie Doppelkopf oder Canasta. Beim Spielen tauchen wir ein in eine Phantasiewelt, in der unsere eigenen Regeln gelten. Aber warum spielen wir überhaupt? Und wann hat der Mensch angefangen, zu spielen? Was wissen wir darüber, ob und vor allem, was Menschen zum Beispiel in der Antike gespielt haben?
02/11/2023 • 54 minutes 59 seconds
Geschichte der Verschwörungsmythen
Die Erde ist eine Scheibe. Die Illuminaten sitzen im Untergrund und steuern das Weltgeschehen. Und die Mondlandung war eine gigantische Fälschung: Die Geschichte ist voll von solchen Verschwörungsmythen. Schon in der Antike dienten sie als Mittel der politischen Auseinandersetzung. Und einmal in die Welt gesetzt, entwickeln sie oft ein Eigenleben – wie die angebliche jüdische Weltverschwörung, die wieder und wieder in vielen Varianten weitererzählt wird. Aber wie und vor allem warum kamen diese Verschwörungsmythen in die Welt? Was ist für viele Menschen daran so faszinierend? Und welche gesellschaftlichen und politischen Folgen hat es, wenn mehr und mehr Menschen an erfundene Verschwörungserzählungen glauben und dadurch am Ende sogar gewalttätig werden, um gegen die vermeintliche Verschwörung mit allen Mitteln anzugehen?
19/10/2023 • 54 minutes 23 seconds
Streicheln oder schlachten? Die Geschichte von Tieren und Menschen
Streicheln oder schlachten? Damit ist ziemlich gut unser widersprüchliches Verhältnis zu Tieren beschrieben. Fast die Hälfte aller Deutschen haben mindestens ein Haustier. Dabei führen Hunde und Katzen die Statistik an. Sie werden verhätschelt und geliebt und oft als Familienmitglied behandelt. Bei unseren Nutztieren sieht das ganz anders aus. Rinder, Schweine und Hühner leben bis heute fast ausschließlich in Massenhaltung, bevor sie bei uns auf dem Teller landen. Zahlreiche Versuche, hier nachhaltig für alle Nutztiere etwas zu verbessern, sind bislang gescheitert. Aber wie war das eigentlich in der Geschichte? Wann wurde zum Beispiel der Hund zum „besten Freund des Menschen“? Wie steht es um die Rassezucht bei Hunden und Katzen? Wann haben wir angefangen, Tiere für die industrielle Fleischproduktion zu züchten? Und gibt es auch Tiere, die Geschichte geschrieben haben?
05/10/2023 • 58 minutes 55 seconds
Geschichte von Flucht und Vertreibung
„Flüchtling“ war das Wort des Jahres 2015. Fast 500.000 Asylanträge wurden in jenem Jahr in Deutschland gestellt, und Angela Merkel sagte ihren berühmten Satz „Wir schaffen das!“ Aber nicht jeder war mit der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung einverstanden, schnell war von einer „Krise“ die Rede. Ähnliche Kritik gab es auch 2022, als nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hunderttausende Menschen nach Deutschland flüchteten. Doch Flucht und Vertreibung sind keine Themen des 20. und 21. Jahrhunderts, sie begleiten die Menschen schon seit Jahrtausenden. Aber warum wurden Menschen immer wieder gezwungen, ihre Heimat zu verlassen? Was bedeutet für diese Menschen der Verlust ihrer Heimat? Wie gehen Gesellschaftsgruppen wie die jüdische Gemeinschaft damit um, in der Geschichte immer wieder aus ihrer Heimat vertrieben worden zu sein? Und wie sicher können wir eigentlich sein, nicht auch morgen zum Flüchtling zu werden?
In dieser Folge geht es auch um persönliche Erfahrungsberic
21/09/2023 • 59 minutes 23 seconds
Alkohol: Eine Geschichte von Rausch und Sucht
Abstinenz oder Orgie? Beides gibt es, seit der Mensch den Alkohol entdeckt hat. Und das vermutlich seit 12.000 Jahren, als er sesshaft wurde und anfing, Getreide anzubauen. Bier machte damals den Anfang. Wein kam etwa 3000 Jahre später dazu. Und Hochprozentiges gibt es seit dem Mittelalter. Genauso alt sind auch die Appelle, Alkohol nur in Maßen zu trinken. Oft mit nur wenig Erfolg. Alkohol und Rausch gehörten zu religiösen Festen genauso wie zu politischen Verhandlungen. Man schaffte damit Widersacher aus dem Weg, befahl Soldaten, sich für die Schlacht Mut anzutrinken. Oder soff sich seine Sorgen schön. Von Alkoholsucht sprach man zum ersten Mal im 19. Jahrhundert. Doch Alkohol hatte und hat bis heute eine große wirtschaftliche Bedeutung. Und im Laufe der Zeit entstand vor allem in Mitteleuropa eine Kneipenkultur, die unser gesellschaftliches Zusammenleben ganz entscheidend geprägt hat.
07/09/2023 • 55 minutes 39 seconds
Nacktheit: Eine Geschichte von Scham und Freizügigkeit
Angeblich waren Adam und Eva nicht nur die ersten Menschen – sondern auch die letzten Menschen ohne Schamgefühl. So steht es zumindest in der biblischen Schöpfungsgeschichte. Wir werden zwar nackt geboren, aber danach ziemlich schnell angezogen. Im öffentlichen Raum ist bis auf Sauna oder Badestrand das Nacktsein eigentlich meistens tabu. Nackt im Supermarkt? Oder nackt bei der Fahrradtour? Die meisten kämen vermutlich nicht auf so eine Idee. Zu groß wäre die Scham, vor allen Augen nackt zu sein. Aber woher kommt diese Scham vor dem Nacktsein? Und wie war das in der Geschichte? Gehörten Nacktheit und Scham schon immer zusammen?
24/08/2023 • 52 minutes 24 seconds
17. Juni 1953 - Volksaufstand in der DDR / #3 Rache des Regimes
Wie ging es nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 für die Menschen in der DDR weiter? Wie nahm das SED-Regime Rache? Und welche politischen und persönlichen Konsequenzen hatte die Niederschlagung des Aufstandes sowohl für die Beteiligten als auch für die Politik in Ost und West? Das sind die Schwerpunkte der letzten Folge unserer 3-teiligen Serie. „Wir wollen freie Menschen sein“ – diese Parole wird zum Leitspruch des Volksaufstandes in der DDR. Am 17. Juni 1953 gehen im gesamten Land, in Städten und Dörfern und in der Hauptstadt Ostberlin mehr als eine Million Menschen auf die Straße. Sie fordern freie Wahlen und skandieren: „Wir brauchen keine Volksarmee, wir brauchen Butter!“ Denn die wirtschaftliche Lage in der damaligen DDR ist katastrophal. Die Menschen sind wütend über die Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft, darüber, dass Privatbetriebe ohne Entschädigung enteignet werden. Sie leiden unter dem repressiven politischen Kurs der SED-Führung zum Aufbau des Sozialismus, d
29/06/2023 • 39 minutes 30 seconds
17. Juni 1953 - Volksaufstand in der DDR / #2 Steine gegen Panzer
Welche Rolle spielten beim Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 eigentlich die Frauen? Das und mehr erfahrt ihr in Teil 2 unserer Podcast-Serie Terra X History mit Mirko Drotschmann. Die Parole „Wir wollen freie Menschen sein“ riefen nämlich Männer und Frauen – und für alle Beteiligten des Aufstands wurde es an diesem und den folgenden Tagen gefährlich, denn es wurde scharf geschossen. Am 17. Juni 1953 gingen überall im Land und Ost-Berlin mehr als eine Million Menschen auf die Straße. Sie forderten freie Wahlen und begehrten auf gegen Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft und Enteignung. Viele litten unter dem repressiven politischen Kurs der SED-Führung zum Aufbau des Sozialismus, der seit 1952 verfolgt wurde. In den Tagen um den 17. Juni entlud sich der Unmut, der sich schon lange aufgestaut hatte. Die Proteste wurden zum Volksaufstand. In der zweiten Folge unserer 3-teiligen Podcast-Serie beleuchten wir, welchen Anteil Frauen am Volksaufstand hatten und erinnern an das
22/06/2023 • 36 minutes 25 seconds
17. Juni 1953 - Volksaufstand in der DDR / #1 Protest von unten
„Wir wollen freie Menschen sein“ – diese Parole wird zum Leitspruch des Volksaufstandes in der DDR. Am 17. Juni 1953 gehen im gesamten Land, in Städten und Dörfern und in der Hauptstadt Ostberlin mehr als eine Million Menschen auf die Straße. Sie fordern freie Wahlen und skandieren: „Wir brauchen keine Volksarmee, wir brauchen Butter!“ Denn die wirtschaftliche Lage in der damaligen DDR ist katastrophal. Die Menschen sind wütend über die Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft, darüber, dass Privatbetriebe ohne Entschädigung enteignet werden. Sie leiden unter dem repressiven politischen Kurs der SED-Führung zum Aufbau des Sozialismus, der seit 1952 verfolgt wird. Viele flüchten in den Westen. In den Tagen um den 17. Juni entlädt sich diese Wut, die sich schon lange aufgestaut hat. Die Proteste werden zum Volksaufstand. In unserer 3-teiligen Podcast-Serie erinnern wir an dieses herausragende Ereignis der deutschen Demokratiegeschichte. Wir fragen uns unter anderem wie es so weit komm
15/06/2023 • 40 minutes 40 seconds
Mittelmeer: Vom Handelsraum zum Sehnsuchtsort
„Kennt ihr das Land, wo die Zitronen blühn?“ In diesem Fall ist Italien gemeint, das Johann Wolfgang von Goethe schon im 19. Jahrhundert beschrieben hat. Für viele ist nicht nur Italien, sondern das gesamte Mittelmeer ein Sehnsuchtsort. Meer. Strand. Sonne, Olivenbäume und die Mittelmeerküche sind Gründe, warum jedes Jahr viele Menschen aus dem Norden Europas hier Urlaub machen. Diese Sehnsucht ist kein neues Phänomen. Schon in den 1950er und 1960er Jahren fuhren die Westdeutschen mit dem Auto an die Adria. Im 19. Jahrhundert Vorher waren es Bildungsreisende wie Goethe, die mehrere Monate am Mittelmeer verbrachten. Ein Kulturraum, in dem seit vielen Jahrhunderten Handel getrieben wurde, und in dem verschiedene Religionen und Kulturen aufeinandertrafen. Aber auch ein Raum, der ganz aktuell für viele Menschen großes Leid bedeutet. Dann nämlich, wenn sie versuchen, als Flüchtlinge über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Ein Podcast über Irrfahrten, Schiffsbauer und Piraten, über die ers
01/06/2023 • 59 minutes 26 seconds
Faschismus
„Klimafaschisten“ – dieses Wort machte in den vergangenen Monaten häufig Schlagzeilen. Gemeint waren damit Aktivist*innen, die sich mit ihren Händen an Straßen geklebt haben, um gegen zu wenig Klimaschutzmaßnahmen zu protestieren. Mit Faschismus hat das rein gar nichts zu tun. Die Bezeichnung „Faschismus“ wird heute manchmal verwendet, wenn einem nur etwas gehörig auf die Nerven geht. Historiker*innen und Politikwissenschaftler*innen aber warnen davor, den Begriff inflationär zu gebrauchen. Denn das verzerre den Blick darauf, was Faschismus eigentlich sei und welche Gefahr für die Demokratie von faschistischen Strömungen ausgehen könne. Ein Podcast über die Ursprünge des Faschismus in Europa, welche Rolle der Nationalsozialismus darin spielt und wie neue faschistische Bewegungen unsere Demokratie bedrohen.
18/05/2023 • 57 minutes 19 seconds
Globalierung: die Geschichte der Vernetzung
Eine Welt ohne Vernetzung? Heute undenkbar. Ein Smartphone allein enthält Grundstoffe aus aller Welt. Das Auto auch. Und dass Callcenter heute in Indien sitzen oder unsere Jeans in Vietnam zusammengenäht werden, ist die Realität. Wir reisen durch die ganze Welt, pflegen Freundschaften rund um den Erdball. Doch die Globalisierung ist nicht nur gut. Ihre Geschichte ist auch verbunden mit Sklaverei, Ausbeutung und Armut. Aber wann fing sie eigentlich an, diese Vernetzung über alle Kontinente hinweg? Und gab es schon zu allen Zeiten Kritik an der Globalisierung? Und ließe sich die Globalisierung auch wieder zurückdrehen? Und vor allem: Wäre das überhaupt wünschenswert? Ein Podcast über chinesisches Porzellan und Billigimporte aus dem Iran um das Jahr 1000. Über den ersten globalen Krieg im 18. Jahrhundert und die Frage: Was hat Globalisierung mit der Klimakrise zu tun?
-> Wenn Ihr uns unterstützen wollt, könnt Ihr hier für uns beim **Deutschen Podcastpreis** abstimmen: https://www.deutsc
04/05/2023 • 57 minutes 54 seconds
Gärtnern: zwischen Schreber und Guerilla
„Jetzt im Frühjahr lockt es die Gärtner (…) unwiderstehlich in den Garten; kaum haben sie den Suppenlöffel hingelegt, sind sie auch schon bei ihren kleinen Beeten, das Hinterteil zum wundervollen Himmel emporreckend.“ Der tschechische Schriftsteller Karel Capek beschreibt schon in den 1920er Jahren den typischen Gärtner. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Mehr als 17 Millionen Menschen haben in Deutschland einen Garten, bauen dort Obst und Gemüse an oder lassen Rosen, Sonnenblumen und Hortensien sprießen. Auch auf Balkonen und Fensterbrettern wird fleißig gegärtnert. Aber woher kommt diese Liebe zum Gärtnern? Wann fing der Mensch an, der Natur ein Stück Garten abzutrotzen? Und wie hat sich die Gartengestaltung im Laufe der Jahrtausende verändert? Ein Podcast über den Garten Eden, grüne Daumen und die neue Gartenbewegung.
Hier geht es lang zu "Der Rest ist Geschichte": https://www.deutschlandfunk.de/deutschlandfunk-der-rest-ist-geschichte-100.html
**Gesprächspartner*innen**
30/03/2023 • 59 minutes 24 seconds
Taiwan: die lange Geschichte einer außergewöhnlichen Insel
Taiwan oder Republik China? Wenn es nach der kommunistischen Volksrepublik China ginge, dann weder das eine noch das andere. Das kleine und wirtschaftlich starke Taiwan wird von den meisten Ländern der Erde nicht als souveräner Staat anerkannt. Bis auf 13 Länder und dem Heiligen Stuhl halten sich alle Länder an die so genannte Ein-China-Politik, die Chinas Staatspräsident Xi Jinping immer wieder propagiert. Er strebt eine Wiedervereinigung an und betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz – obwohl die seit mehr als 20.000 Jahren besiedelte Insel nie zur Volksrepublik gehört hat. Seit dem russischen Angriffskrieg fürchten manche, die Volksrepublik China könne diesen Krieg als Blaupause nehmen, um auch Taiwan irgendwann militärisch zu besetzen. Doch wie wahrscheinlich ist ein solches Szenario? Und woher kommen die Konflikte zwischen Taiwan und der Volksrepublik China? Welchen Weg ging Taiwan nach der Gründung der Volksrepublik China 1949? Und wer lebte eigentlich auf Taiwan, bevor Europäer
16/03/2023 • 57 minutes 22 seconds
Fasten: Die lange Geschichte des Verzichts
Keine Süßigkeiten, kein Alkohol, kein Fleisch – wenn die Deutschen fasten, dann verzichten sie auf genau diese Dinge – und in genau dieser Reihenfolge. Vor allem die Zeit von Aschermittwoch bis Ostern nutzen viele, um zu fasten. Dabei ist das Fasten nicht auf Nahrung allein beschränkt: Handy, Auto, Fernsehen. Für viele ist die Fastenzeit auch eine Möglichkeit, über alte Gewohnheiten nachzudenken und ihr Verhalten nachhaltig zu ändern. Doch was ist dran am zeitweiligen Verzicht auf Nahrung? Wie gesund ist das? Und haben unsere prähistorischen Vorfahren tatsächlich automatisch gefastet, wie immer behauptet wird? Und stimmt es, dass Martin Luther gegen das Fasten von der Kanzel gepredigt hat? Ein Podcast über die lange Geschichte des Verzichts und warum das Fasten immer wieder auch als politisches Zeichen eine Rolle spielte.
Besonderen Dank geht an unsere Kollegin Sabine Platz.
**Gesprächspartner*innen**
- Jost Langhorst
- Monika Jakobs
- Maximilian Buschmann
- Colette Berbesque
- Uwe K
02/03/2023 • 51 minutes 2 seconds
Alaaf und Helau: Die Geschichte von Fastnacht, Fasching und Karneval
Seid ihr echte Karnevalsfans? Oder doch eher ausgemachte Karnevalsmuffel? Jedes Jahr zur 5. Jahreszeit spaltet sich die Republik: Während die einen mit Karneval so gar nichts anfangen können, feiern vor allem die Menschen entlang des Rheins eines der größten deutschen Volksfeste aus voller Überzeugung. Es wird getanzt, gesungen, sich verkleidet – bis am Aschermittwoch alles wieder vorbei ist. Wir begeben uns auf die Spuren eines der ältesten Volksfeste in Deutschland und der Welt. Wir suchen Antworten auf die Frage: Wann haben die Menschen zum ersten Mal Karneval gefeiert? Und vor allem: Warum? Und wieso ist Fasching ohne Kostüm eigentlich kein richtiger Fasching? Und was hat das alles mit der katholischen Kirche zu tun?
**Gesprächspartner*innen:**
- Michael Kißener
- Peter Krawietz
- Wolfgang Oelsner
- Julia Gehres
- Martina Klinke
- Helmut Scherer
**Literatur:**
- Andrack, Manuel (2020): Mein Jahr als Narr. Dem Geheimnis von Karneval, Fasching, Fastnacht auf der Spur. München,
16/02/2023 • 57 minutes 15 seconds
Ziviler Ungehorsam: die Geschichte des gewaltlosen Protests
“I have a dream” – so beginnt die berühmte Rede des US-amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King aus dem Jahr 1963. King träumte von der Gleichheit aller Menschen, ungeachtet ihrer Hautfarbe. Mit Hilfe zivilen Ungehorsams hat die US-amerikanische Bürgerbewegung es schließlich erreicht, diskriminierende Rassengesetze in den USA abzuschaffen. Das ist ein berühmtes Beispiel der Geschichte dafür, dass durch zivilen Ungehorsam die Politik eines Landes zum Besseren verändert werden kann. Aber was ist ziviler Ungehorsam überhaupt? Worin besteht der Unterschied zum politischen Widerstand? Und warum ist ziviler Ungehorsam gerade auch in einer Demokratie wichtig? Zur Geschichte des zivilen Ungehorsams und warum er oft legitim, aber nie legal ist.
**Gesprächspartner*innen:**
Barbara Zehnpfennig Matthias Mahlmann, Christoph Mauntel, Linus Neumann, Anabel Webering, Alexander Sedlmaier
**Literatur:**
- Gallangher, Charles; Lippard, Cameron D. (2014): Race and Racism in the United Sta
02/02/2023 • 59 minutes 13 seconds
Dunkelheit: Zwischen Mythos, Angst und Notwendigkeit
Am Anfang war nicht das Wort, sondern die Dunkelheit. Zumindest, wenn man die biblische Schöpfungsgeschichte glaubt. Und als Gott sprach: Es werde Licht! Ward es Licht. Und die Dunkelheit war zumindest am Tag überwunden. Seit Anbeginn sucht die Menschheit Wege aus der Dunkelheit – und erfand Kerzen und künstliches Licht. Denn die Dunkelheit hat einen schlechten Ruf: Dämonen und Vampire treiben der Legende nach in dieser Zeit ihr Unwesen. Viele Menschen haben Angst, wenn es dunkel wird. Aber warum ist das so? Und warum hat die Dunkelheit einen so schlechten Ruf? Und wie ist das eigentlich, wenn man viele Monate im Dunklen lebt? In dieser Folge nähern wir uns der Geschichte der Dunkelheit und finden heraus, warum wir die Dunkelheit für unser Leben unbedingt brauchen.
**Literatur:**
- Biel, Jörg (1974): Zur Neolithischen Besiedlung der Schwäbischen Alb.
- Fischer, Ernst-Peter (2015): Durch die Nacht. Eine Naturgeschichte der Dunkelheit.
- Flindt, Stefan; Leiber, Christian (1998): Kult
19/01/2023 • 50 minutes 38 seconds
Schenken: uralte Tradition oder neumodischer Kommerz?
Schenken gehört zu Weihnachten genau wie der Weihnachtsbaum und das traditionelle Weihnachtsessen. Mehr als 250 Euro wollen die Deutschen dieses Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Aber warum ist es so wichtig, dass wir uns gegenseitig etwas schenken? Wir machen uns in dieser Folge auf die Spurensuche zum Ursprung des Schenkens. Wir wollen herausfinden, welche gesellschaftliche und politische Bedeutung das Schenken seit der Antike hat und warum Geschenke auch für unsere sozialen Beziehungen wichtig sind. Und natürlich wollen wir die Frage klären, was ein gutes Geschenk eigentlich ausmacht.
**Literatur:**
- Aßmann, Elena (2019): Schenken. In: Dieter Frey, Psychologie der Rituale und Bräuche.
- Degens, Philipp (2018): Geld als Gabe. Zur sozialen Bedeutung lokaler Geldformen.
- Degens, Philipp und Lukas Lapschieß (2021): Zivilgesellschaftliches Wirtschaften. Ein konzeptioneller Vorschlag.
- Frenkel, Miriam; Yaacov Lev (2009): Charity and Giving in Monotheistic Religions, Band
22/12/2022 • 51 minutes 1 second
Gesang: ein uraltes Gemeinschaftsgefühl
Es ist gesund. Macht gute Laune. Stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Und hat eine große politische Kraft. Doch wenn es um das Singen geht, sind wir Deutschen gespalten. Die einen singen für ihr Leben gern, die anderen finden nichts schrecklicher. Dabei ist uns das Singen nach Meinung der meisten Forscher sogar angeboren. Es gibt Musikwissenschaftler*innen die sagen: Unmusikalische Menschen gibt es nicht. Und jeder kann singen. Oder es zumindest lernen. Denn noch bevor die Menschheit gesprochen hat, hat sie möglicherweise schon gesungen. Aber wie hat sich der Gesang dann weiterentwickelt? Welche Bedeutung hatten gemeinsame Lieder in der Geschichte? Und lässt sich durch Gesang mit der Kraft der Stimme womöglich sogar politisch etwas verändern?
**Literatur:**
- Adorno, Theodor W. (1932): Zeitschrift für Sozialforschung 1 (1-2).
- Altenmüller, Eckart (2015): Musik – Die Sprache der Gefühle? Neurobiologische Grundlagen emotionaler Musikwahrnehmung, 139-155 aus: Wahrnehmung-Kognition-Ästhet
08/12/2022 • 58 minutes 50 seconds
Krankenpflege: die Geschichte eines Notstandes
„Pflege brennt“ – damit lässt sich die derzeitige Situation in deutschen Krankenhäusern gut beschreiben. Es fehlen fast überall professionelle Kräfte. In der Pandemie ist uns das zum ersten Mal richtig bewusst geworden. Doch statt Reformen von der Politik gab es Balkonklatschen, Lavendelbüsche und Schokolade. Auch die Streiks der Pflegekräfte für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt haben bislang so gut wie nichts gebracht. Aber der sogenannte Pflegenotstand ist nicht neu in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Gibt es vielleicht sogar historische Gründe für die heutigen Probleme, die noch weiter zurückliegen? Und wie hat sich die Krankenpflege seit der Antike bis heute entwickelt?
Gesprächspartner*innen:
- Anja Katharina Peters
- Monja Schünemann
- Franziska Böhler
- Fritz Dross
- Christoph Schwamm
**Literatur:**
- Basilius von Caesarea. Mönchsregeln übersetzt und kommentiert von Karl Suso Frank, 155. Frage, S. 323f, Sankt Ottilien 2010.
- Böhler, Franziska und Kubsova
24/11/2022 • 58 minutes 18 seconds
Der deutsche Wald: zwischen Mythos und Waldsterben
Um ihn ranken sich viele Mythen und Geschichten. Einige Menschen fürchten sich vor ihm, andere suchen hier nach Entschleunigung und Ruhe. Und wieder andere sehen im Wald vor allem Holz, das sie verkaufen können. Ganz gleich, welches Verhältnis jeder oder jede zum Wald hat – Deutschland ohne Wald, das können sich die meisten nicht vorstellen. Aber wie wurde er eigentlich zu dem Wald, den wir heute kennen? Und was hat es auf sich, wenn heute vom Waldsterben 2.0 gesprochen wird und davon, dass es vielleicht in naher Zukunft gar keinen Wald mehr geben könnte? Wir blicken zurück in die Geschichte und fragen uns unter anderem: Wann hat sie eigentlich angefangen, diese große Liebe der Deutschen zum Wald?
Mehr zum "Wald" gibt es auch im Terra X-Dreiteiler "Unsere Wälder":
https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/unsere-waelder-die-sprache-der-baeume-100.html
**Gesprächspartner*innen:**
Jan Hüsing und Felix Sahlmann
Frank Uekötter
Gisela Immich
Viktoria Urmersbach
Rolf Oeltjenbruns
**Liter
10/11/2022 • 50 minutes 6 seconds
Kolonialismus: Wie Deutschland zur Imperial-Macht wurde
1884 betritt Deutschland mit der Kolonie Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia, die koloniale Bühne. Bis heute wird der deutsche Imperialismus oft als eine kurze, harmlose Episode der Geschichte abgetan. Dabei begeht Deutschland 1904 den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts an den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika. Und wird in nur wenigen Jahren viertgrößten Kolonialmacht. Die Deutschen herrschen in ihren Kolonien mit derselben Härte wie andere Kolonialmächte. Mit Ende 1. Weltkriegs verliert das Deutsche Reich alle seine Kolonien. Bis heute ist diese dunkle Seite der deutschen Geschichte nur unvollständig aufgearbeitet. Wir werfen einen kritischen Blick auf die deutsche Kolonialgeschichte und fragen uns: Wie könnte eine angemessene Erinnerungskultur aussehen?
Gesprächspartner*innen:
- Ulrike Lindner
- Jürgen Zimmerer
- Kokou Azamede
- @DeinBruderStève
**Literaturliste:**
- Azamede, Kokou (2022): Kolonialbilder in Togo heute, in: Historische Anthropologie, Jahrgang 30, Heft
27/10/2022 • 53 minutes 57 seconds
Ukraine - Der Riss | #6: Olena und die Macht der Geschichte
Als Olena Lugowa diesen Sommer mit 93 Jahren an Altersschwäche starb, war sie in der Ukraine eine kleine Berühmtheit. Weil ihre Familie es geschafft hat, sie wochenlang von den Nachrichten abzuschirmen. Der Plan: Olena den russischen Angriffskrieg zu verheimlichen. Dieses neue, dunkle Kapitel in der ukrainisch-russischen Geschichte sollte ihr erspart werden. Olena hat in ihrem langen Leben schon zuviel davon mitbekommen: Die Hungersnot Holodomor etwa, oder die stalinistischen Säuberungen.
Dabei hat sich Olena Zeit ihres Lebens der Geschichte gestellt. Sie hat als Historikerin gearbeitet - als kritische Historikerin, der während der Zeit der Sowjetunion sogar ein Publikationsverbot auferlegt wurde. Vielleicht war die Vertuschungs-Aktion ihrer Familie auch deswegen zum Scheitern verurteilt.
In jedem Konflikt, in dem es um Macht- und Gebietsansprüche geht, wird mit Geschichte argumentiert und zwar so, wie es für die eigenen Macht- und Gebietsansprüche passt. Und das gilt auch und gerad
06/10/2022 • 1 hour 1 minute 17 seconds
Ukraine - Der Riss | #5: Alexey und die Katastrophe
Alexey Breus ist einer der Nuklear-Ingenieure, die am Tag der Tschornobyl-Katastrophe den Befehl bekommen zu retten, was nicht mehr zu retten ist.
Die Erfahrung des Super-GAUs prägt Alexejys ganzes weiteres Leben. Obwohl gebürtiger Russe, entscheidet er sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in der jetzt unabhängigen Ukraine zu bleiben und als Journalist und Künstler auf die Gefahren von Nuklearenergie aufmerksam zu machen. Der Angriffskrieg Russlands zwingt ihn zur Flucht. Aber in unserem Interview wird deutlich, dass er auch weiterhin dafür kämpft, die Gefahren der Kernkraft bekannt zu machen - in all ihren heute für die Ukraine wichtigen Dimensionen.
- Wer mehr darüber erfahren möchte, **wie die Ukraine zur Front zwischen Ost und West** geworden ist, warum das eine Entwicklung ist, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist, der liest am besten das neueste Buch von Serhii Plokhy: "Die Frontlinie, Warum die Ukraine zum Schauplatz eines neuen Ost-West-Konflikts wurde"
06/10/2022 • 59 minutes 41 seconds
Ukraine - Der Riss | #4: Sasha und die Religion
Von ihren Eltern lernt Sascha die Liebe zur Kunst und die Hingabe an den nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wiedergefundenen Glauben. Doch fast 70 Jahre offizieller Atheismus haben auch in den orthodoxen Kirchen Spuren hinterlassen: Wegen der Verfolgung während dieser Zeit stilisieren sich Geistliche zu "Märtyrern des Kommunismus". In Wahrheit gehört die Spitze der Orthodoxie aber spätestens seit den 1980er-Jahren zum Establishment. Die geistliche Elite arbeitete bis 1991 mit dem KGB zusammen - in Russland sogar noch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Und auch Sasha bemerkt immer öfter, wie politisch die Kirche agiert. Obwohl es sich bei dem Krieg in der Ukraine nicht um einen Glaubenskrieg handelt, spielen die kirchlichen Institutionen eine wichtige Rolle.
- Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, wie die **Unabhängigkeit der ukrainischen Kirche** die orthodoxe Welt verändert hat, empfehlen wir diesen Artikel von Regina Elsner https://ukraineverstehen.de/elsner-wie-der-tomos-die
06/10/2022 • 51 minutes 48 seconds
Ukraine - Der Riss | #3: Kristina und die Macht der Propaganda
Im Winter 2013/14 verfolgt Kristina wie die meisten Ukrainer im Fernsehen live, was auf dem Maidan in Kyjiw passiert. Anfangs steht sie auf der Seite der friedlichen Demonstrationen in der Hauptstadt. Aber dann sieht sie etwas, was sie zunehmend skeptischer macht. Unter den Protestierenden sind plötzlich maskierte Gestalten, die ihr Angst machen. Kristina kommt aus Donezk, einer Stadt in der ostukrainischen Region Donbas. Und viele Menschen hier teilen ihr Unbehagen. Anders als in Kyjiw wird hier die prorussische Seite die Oberhand gewinnen. In dieser Region der Ukraine zeigen sich die Widersprüche und Streitigkeiten über die Auslegung der Geschichte besonders früh. Und es ist auch die Region, die schon viel früher Russlands Interventionen zu spüren bekommt.
Da es in Donezk gefährlich sein kann, über Politik zu sprechen, verwenden wir nicht Kristinas richtigen Namen und auch ihren Beruf werden wir hier nicht nennen, um sie und ihre Familie nicht zu gefährden.
- Wenn ihr mehr wisse
06/10/2022 • 1 hour 2 minutes 14 seconds
Ukraine - Der Riss | #2: Anna und die Revolution
Anna Mosyuzhenko sagt, Kyiv ist ein bisschen so wie Paris. Sie ist Stadtführerin und nimmt uns beim Interview mit auf eine virtuelle Tour, die unter den goldenen Kuppeln des St. Michaelsklosters endet. Während der Proteste am Maidan 2014 versteckten sich hier Demonstranten vor der Polizei. Heute hängen an einer Mauer des Klosters tausende Porträts. Sie zeigen Menschen, die seit 2014 in den Kämpfen gegen russische Truppen im Donbas gefallen sind. Bis der Krieg im Februar 2022 auch nach Kyiv kam, war diese Mauer eine ständige Erinnerung daran, dass 600km entfernt von der Hauptstadt schon seit Jahren ein blutiger Konflikt tobt.
Vergangenheit und Gegenwart liegen überall in Kyiv ganz nah beieinander. Die mehr als tausendjährige Geschichte hat die Stadt und ihre Bewohner geprägt und verändert. Die einschneidendste Veränderung für Anna vor dem Ausbruch des Krieges waren die Ereignisse rund um die Euromaidan-Proteste 2014.
- Wie ging der Protest am **Euromaidan** eigentlich los und welche
06/10/2022 • 1 hour 1 minute 41 seconds
Ukraine - Der Riss | #1: Daria und der Krieg in der Familie
Als Daria aus ihrer Heimat Kyiv flieht, zeichnet sie die Bombeneinschläge mit dem Handy auf und schickt sie nach Russland zu ihren Verwandten - ohne Erfolg. Denn Darias russische Verwandt glauben Putins Geschichte von der “Spezialoperation”. Dass sie ihr nicht glauben, ist für Daria unerträglich. Nach und nach schränkt sie den Kontakt immer mehr ein. Doch auch darunter leidet sie: Sie hat Menschen verloren, die ihr einst nahestanden. Daria möchte ihren echten Namen in dieser Podcast-Reihe nicht öffentlich machen. Der Krieg und ihre Flucht haben eine lange und für sie sehr persönliche Vorgeschichte. Dafür möchte sie nicht angefeindet werden. Vor allem nicht von ihren russischen Verwandten.
Das ist auch der Grund, warum Daria uns davon erzählt. Weil sie davon überzeugt ist, dass so viele Menschen wie möglich erfahren müssen, was dieser Konflikt in Familien anrichtet. Denn was zwischen den beiden Staaten Ukraine und Russland passiert, ist noch viel mehr als der Krieg, den wir im Fernseh
06/10/2022 • 56 minutes 48 seconds
Seit wann kochen wir?
„Das buoch von guoter spise“, so heißt das erste Kochbuch in deutscher Sprache, was um 1350 entstand. Eine Kochkultur gibt es aber schon viel länger. Schon in der Ur- und Frühgeschichte haben Menschen aus verschiedenen Zutaten wohlschmeckende Gerichte zubereitet. Es gibt sogar die Vermutung, dass vor allem das Kochen für die Entwicklung des Homo sapiens entscheidend war: nur durch das Verarbeiten der Nahrung, dem Kochen, Grillen, Backen, wurde es überhaupt möglich, viele Nährstoffe daraus aufzunehmen. Das soll unter anderem die Gehirnentwicklung gefördert haben. Bis heute sind die Menschen fasziniert vom Kochen. Es gibt unzählige Koch-Shows, Kochbücher und Koch-Influencer. Wir nehmen euch mit auf eine historische Reise von den Ursprüngen des Kochens in der Steinzeit bis zur Sterne-Küche der Gegenwart.
**Gesprächspartner*innen:**
- Dr. Mathilde Grünewald
- Julia Komp
- Jörg Schwerdtfeger
- Anna Wolanska
Mehr zum Thema "Geschichte des Essens" gibt es auch in der gleichnamigen Terra X-
15/09/2022 • 57 minutes 59 seconds
Sprache: Eine Geschichte von Babelfischen und Dichtkunst
Sprache ist ein zentrales Element unseres gesellschaftlichen Lebens. Mit Sprache machen wir uns verständlich, kommunizieren unsere Bedürfnisse. Mit Sprache drücken wir Emotionen und Gefühle aus. Die ersten Sprachen haben sich schon in der Zeit des Homo erectus, also vor mehr als einer Million Jahre entwickelt. Durch Begegnung und Kommunikation haben sich immer wieder neue Sprachen gebildet. Doch im Laufe der Geschichte wurde unsere Sprachenvielfalt immer wieder bedroht. Heute gibt es noch rund 7000 Sprachen auf der Welt. Und viele davon sind bereits gefährdet. In dieser Podcast-Folge wollen wir aber nicht nur wissen, wann und warum der Mensch begonnen hat, zu sprechen. Sondern auch, was Sprache über die zwischenmenschliche Kommunikation hinaus bedeuten kann. Etwa in Kunst und Politik.
Weitere Interviewpartner:innen:
- Lars Sverker Johansson
- Carolin Ulmer
- Andreas Zick
**Literatur:**
- Die Bibel. Altes und Neues Testament. „Genesis 11.“ In der Übersetzung von Martin Luther.
-
01/09/2022 • 57 minutes 52 seconds
Familie: eine Geschichte zwischen Ideal und Alltag
Familie. Eine Gruppe von Menschen, die zusammengehören und die man sich normalerweise nicht aussuchen kann. Bis heute ist der Familienbegriff traditionell geprägt. Vater, Mutter, Kinder – die Kernfamilie. Doch die Realität sieht inzwischen oft ganz anders aus. In der Geschichte hat sich die Bedeutung von Familie immer wieder gewandelt. Bedeutet Familie immer nur Blutsverwandtschaft, oder können auch Freunde zur Familie werden? Ist Familie nicht vielleicht nur eine Konstruktion, die zeigt, wie Kindererziehung und Partnerschaft nach der vorherrschenden gesellschaftlichen und politischen Vorstellung aussehen sollten und welche Arten von Familie allgemein akzeptiert sind? Damit wird Familie zutiefst politisch, weil es bis heute vor allem traditionelle Kleinfamilien aus Vater, Mutter und Kindern sind, die staatlich geschützt und gefördert werden. Aber wie sah das in der Geschichte aus: was war Familie in der Geschichte der Menschheit und wie hat sich der Begriff gewandelt? Und wie könnte di
18/08/2022 • 55 minutes 30 seconds
Atlantik: Die Geschichte eines Weltmeeres
Er ist nur der zweitgrößte Ozean auf der Erde – und doch übt vor allem der Atlantik eine besondere Faszination aus. Es war eben nicht irgendein Meer, das Christoph Kolumbus 1492 überquerte, um die neue Welt zu entdecken. Es war jenes „grüne Meer der Dunkelheit“, vor dem sich die Menschen bis dahin fürchteten. Bis heute ist der Atlantik unser Sinnbild von einem wilden, ungezähmten Meer. Der Mythos vom sagenhaften Atlantis ist damit ebenso verbunden wie die grausamen Schlachten im Zweiten Weltkrieg, die als Atlantikkrieg in die Geschichtsbücher eingegangen sind. Doch Atlantik steht noch für viel mehr. Er steht für Luxusreisen ebenso wie für die baskischen Walfänger, die dem Weg des Kolumbus in ihren Ruderbooten folgten, um an der Küste Neufundlands Kabeljau und Wale zu jagen; für die dunkle Geschichte des Sklavenhandels und die der Auswanderung nach Amerika. Und auch für die Geschichte davon, etwas wieder zu vereinen, was die Natur einst getrennt hat: Der erste Versuch, ein Seekabel für
04/08/2022 • 1 hour 26 seconds
Fake News: Die lange Geschichte der Desinformation
Bewegen wir uns im Internet, begegnen wir an vielen Stellen Desinformationen. Aber die gezielte Streuung von falschen Informationen ist kein neues Phänomen, im Gegenteil. Desinformation ziehen sich durch die Geschichte der Menschheit. Die zunehmende Digitalisierung und die Nutzung von Sozialen Medien haben dieser Informationsgattung aber eine neue Sichtbarkeit gegeben und den Begriff „Fake News“ geprägt. In dieser Folge schauen wir uns an, was Fake News eigentlich sind und warum der Begriff „Desinformation“ viel präziser ist. Wir wollen außerdem wissen, welchen Einfluss Desinformation auf verschiedene historische Entwicklungen hat. Und wie sie sich in Zukunft entwickeln wird und ob Künstliche Intelligenz diese „Fake News“ noch gefährlicher macht. Und vor allem: was wir tun können, um die tägliche Desinformation zu erkennen. Dazu sprechen wir in dieser Folge mit der Ingenieurin und KI-Expertin Kenza Ait Si Abbou und dem Historiker Michael Homberg.
**Literatur:**
- Kenza Ait Si Abbou (
21/07/2022 • 1 hour 31 seconds
Eine kleine Geschichte von Tod und Trauer
Wir alle werden sterben – das ist eine der wenigen Gewissheiten, die uns Menschen von Geburt an begleitet.
Doch wie wir sterben und was nach unserem Tod mit uns passiert, das wissen wir nicht. Obwohl wir zumindest was unsere Beerdigung anbelangt, vieles mitgestalten könnten. Über Jahrtausende haben die Menschen ihre Toten in besonderer Weise bestattet. Von den Mumien der alten Ägypter bis zu den Himmelsbestattungen der Tibeter hatte jede Kultur ihre eigenen Rituale, mit dem Tod umzugehen. Auch in Deutschland ist es noch nicht so lange her, dass Verstorbene zu Hause aufgebahrt wurden, damit Angehörige und Freunde von ihnen Abschied nehmen konnten. Das ist heute oft Geschichte.
Wir leben in einer Welt, in der wir Krankheit, Sterben und Tod so gut es geht verdrängen. Aber warum ist das so? Und was sagt es über unsere Gesellschaft aus? Wie wichtig sind Rituale, um Trauer zu verarbeiten? In den vergangenen Jahren gibt es mehr und mehr Menschen, die sich mit ihrem Tod schon zu Lebzeiten
07/07/2022 • 59 minutes 55 seconds
Von Körperkult und Herrscherkörper: Die Geschichte des menschlichen Körpers
Groß, klein, dick, dünn, schwarz, weiß, männlich, weiblich. Geht es um Körper, geht es oft auch um ein bestimmtes Ideal eines Körpers. Diese Ideale sind nicht nur regional verschiedenen, sondern verändern sich auch in historischen Zeiten. Es gibt aber auch Konstanten, wie beispielsweise die Idealisierung von antiken Körpern, die bis heute in Westeuropa ein Referenzpunkt für einen idealen Körper sind. In dieser Folge fragen wir uns, von welchen Faktoren das Körperbild einer Gesellschaft eigentlich abhängt. Wir wollen herausfinden, wie Körper heute gesehen und bewertet werden, und was das ganze mit Geschichte zu tun hat.
**Literatur:**
- Lukas Thommen (2007): Antike Körpergeschichte. Vdt Hochschulverlag an der ETH Zürich.
- Jacques Le Goff, Nicolas Truong (2007): Die Geschichte des Körpers im Mittelalter. Deutsche Ausgabe, Klett Cotta.
- Sabrina Strings (2019): Fearing the Black Body: The Racial Origins of Fat Phobia. New York University Press.
- Elke Gaugele, Kristina Reiss (2013
23/06/2022 • 51 minutes 20 seconds
Der Weg ist das Ziel: Die Geschichte des Wanderns
Das Wandern erfährt gerade eine Renaissance. In einer Welt, die sich immer schneller dreht und in der Möglichkeiten den digitalen Alltag zu entfliehen immer beliebter werden, findet sich das Wandern ganz oben auf der Hitliste der Freizeitaktivitäten von Jung bis Alt wieder. Angela Merkel wanderte um sich vom Politikalltag zu erholen, Hape Kerkeling hat einen Bestseller seiner Wanderung des Jakobsweges geschrieben, der „Salzpfad“ über die Sinnsuche eines Paares auf dem britischen South West Coast Path wurde zum Bestseller und sogar Kevin Kühnert sagte kürzlich, das Wandern ist seine Form sich zu entspannen. Ausgerechnet wandern, das als piefig gilt und lange Zeit scheinbar nur was für ältere Menschen war. Mit der Pandemie wurde das Wandern zum Trend-Sport. Menschen unter 30. Vorbei die Zeiten, in denen man unweigerlich an ältere Menschen in Kniebundhosen und karierten Hemden dachte. Wer wandert, tut nicht nur etwas für seine Gesundheit. Sondern auch für die Umwelt. Wandern ist nachhalti
09/06/2022 • 50 minutes 24 seconds
Arbeit: Die Geschichte von Work-Life-Balance und Lohnarbeit
Arbeit ist im Leben von uns Menschen unglaublich wichtig. Mit Lohnarbeit verdienen wir unser Geld und sichern unsere Lebensgrundlage. Doch Arbeit ist viel mehr als das. Mit Arbeit nehmen wir am sozialen Leben teil und nicht selten ist identifizieren wir uns mit der Arbeit, die wir täglich verrichten. Schauen wir in die Geschichte, sehen wir: Arbeit ist im stetigen Wandel. Heute sprechen wir von New Work, Work-Life-Balance und Cloudworking. Die 35-Stunden-Woche ist für viele kein Traum mehr wie noch für die Industriearbeiter im 19. Jahrhundert. Und auch Freizeit, die Muße, gehörte immer schon zu einer Vorstellung vom guten Leben dazu. In dieser Folge blicken wir zurück in die Geschichte und fragen: Wie hat sich Arbeit in den vergangenen Jahrhunderten verändert? Seit wann spricht man von Freizeit als Gegensatz zur Arbeitszeit? Und stimmt es, dass die Menschen im Mittelalter deutlich weniger gearbeitet haben als heute? Und was gehört eigentlich alles zur Arbeit dazu?
**Literatur:**
-
26/05/2022 • 58 minutes 53 seconds
#Frieden
Bewaffnete Konflikte, Krieg, Gewalt, Terror. All das findet sich täglich in unseren Nachrichten. Wir sehen Bilder von zerbombten Städten, von Kriegsverbrechen, von Menschen auf der Flucht. Diese Bilder prägen unsere Vorstellungen von einer Welt, in der Frieden kaum möglich scheint. Auch die Geschichte erscheint uns als eine Folge von Kriegen und Konflikten. So sind es die Kriegshelden, die in Sagen und Erzählungen vorkommen. Es sind die großen Kriege der Geschichte, die zahlreiche Dokumentationen füllen. Doch vieler dieser Auseinandersetzungen endeten in einem Frieden. Manchmal hielt der Frieden länger, manchmal kürzer und manchmal war er einfach nur ein Waffenstillstand. In dieser Folge fragen wir uns, welche Bedeutung Frieden und Friedensverhandlungen in der Geschichte hatten. Und wir sind auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, ob es der Menschheit tatsächlich irgendwann gelingen kann, in einem dauerhaften Frieden zu leben.
**Literatur:**
- Erwin Bader (Hrsg.): Krieg oder
12/05/2022 • 54 minutes 11 seconds
Gold: Eine Geschichte von Macht und Reichtum.
Gold ist überall. In unseren Handys, im Ehering an unserem Finger, in Siegerpokalen und Kirchen. Gold ist ein Symbol für Reichtum und für Macht. Als wertvolles Edelmetall beschäftigt Gold die Menschen schon seit Jahrtausenden. Einige der düstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte hängen mit Gold zusammen. Aber auch Zeiten des Reichtums und des Wohlstandes stehen eng mit Gold in Verbindung. In dieser Folge blicken wir auf die bewegende Geschichte eines Edelmetalls, was die Menschen bis heute fasziniert. Wir fragen uns: warum haben Menschen überhaupt begonnen Gold zu gewinnen? Und wir wollen herausfinden, wie sich der Wert von Gold in der Geschichte verändert hat. Ist der Goldschmuck der Urgroßmutter auch heute noch ein Garant für finanzielle Sicherheit?
"Terra X Geschichte - der Podcast" findet Ihr **jeden zweiten Freitag** auf www.terra-x.zdf.de und überall, wo es Podcasts gibt.
Für **Themenvorschläge** oder Feedback: [email protected]
**Mehr von Mirko** zum Thema Geschichte
28/04/2022 • 47 minutes 44 seconds
Fußball und seine Geschichte
Fußball ist die beliebteste Sportart weltweit und wird schon seit 100 Jahren auf allen Kontinenten gespielt. Und Fußball hat das Potenzial, Menschen auf dem ganzen Planeten zusammenzubringen: Laut FIFA fieberte die Hälfte der Weltbevölkerung bei der letzten WM mit. Es gibt aber auch eine dunklere Seite des Sports: Er war Auslöser für Unruhen und Konflikte, wurde von Diktaturen für ihre Propaganda genutzt - und auch in der Gegenwart diskutieren wir in Zusammenhang mit ihm über Nationalismus, Diskriminierung und Menschenrechte.
Wir fragen uns heute: Vereint uns Fußball - oder entzweit er uns? Und sprechen darüber, seit wann es Fußball gibt, wie sich seine wechselvolle Geschichte in den letzten 150 Jahren gestaltete und weshalb er so populär ist. Zu Gast hat Mirko die Fußballhistorikerin Petra Tabarelli und die Sportreporterin Claudia Neumann.
"Terra X Geschichte - der Podcast" findet Ihr **jeden zweiten Freitag** auf www.terra-x.zdf.de und überall, wo es Podcasts gibt.
Für **Themenvor
31/03/2022 • 59 minutes 53 seconds
Ukraine: Die bewegte Geschichte eines Landes
Es herrscht Krieg in Europa. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat Russland den seit 2014 bestehenden bewaffneten Konflikt in der Ostukraine auf das gesamte Land ausgeweitet. Aktuell bestimmt die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine unseren Alltag. Das Land im Osten Europas war vielen vorher nahezu unbekannt.
Die Ukraine hat – wie so viele Staaten Europas – eine wechselvolle Historie mit sich ständig verändernden Grenzen. Die heutige Ukraine gehörte im Laufe der Geschichte zu vielen verschiedenen Staaten. Wir wollen uns in dieser Sonderfolge von „Terra X Geschichte – der Podcast“ genau dieser wechselvollen Geschichte der Ukraine widmen. Das Land ist nach dem Zerfall der Sowjetunion seit 1991 unabhängig. Wie hat sich die Region, in der sich das Gebiet der heutigen Ukraine heute befindet, in den letzten Jahrhunderten entwickelt? Wann kam die Bezeichnung „Ukrainer“ auf. Wir werden uns anschauen, wie es zum bewaffneten Konflikt in der Ostukraine 2014 kam. Um die Halt
17/03/2022 • 56 minutes 2 seconds
Seit wann werden wir high? Die Geschichte der Drogen
Alkohol, Kaffee, Tee, Tabak, Khat, Pilze und Opiate - all diese Substanzen haben das Potenzial, unser Bewusstsein zu verändern (wenn auch in sehr unterschiedlichem Ausmaß). Seit Jahrtausenden konsumieren Menschen Drogen. Und wie gesellschaftlich anerkannt dieser Konsum ist, veränderte sich immer wieder im Laufe der ganze Geschichte.
In unserer heutigen Episode verfolgen wir die wechselhafte Geschichte der Rauschmittel - von der Wiege der Menschheit bis zu den Opiumkriegen, von der "psychedelischen Revolution" in den 1960ern bis zum "war on drugs" und seinen bis heute andauernden Folgen. Wir fragen uns, wie psychotrope Substanzen auf unser Gehirn wirken, welche Gefahren sie bergen und wie eine verantwortungsvolle Drogenpolitik in der Gegenwart aussehen könnte. Zu Gast bei Mirko sind der Sozialwissenschaftler Robert Feustel und der Youtuber Tomatolix (alias Felix Michels).
_Beeinträchtigen Drogen euer Leben oder habt ihr das Gefühl, abhängig zu sein? Dann ist es gut, wenn ihr euch Hilf
03/03/2022 • 58 minutes 41 seconds
Seit wann gibt es Liebe und andere Gefühle?
Wir alle haben Gefühle - und denken naheliegenderweise, dass Menschen vor Jahrtausenden diese genauso fühlten. Immerhin sprachen auch sie von “Liebe”, “Hass”, “Freude” und “Trauer”. Mit dem “Zorn des Achilles” beginnt sogar eines der ältesten Werke der Weltliteratur: Die Ilias.
Ob das wirklich stimmt - daran beginnen Historiker:innen seit einiger Zeit zu zweifeln. Ihre These: Unsere Emotionen verändern sich über die Jahrhunderte - wir “fühlen” tatsächlich anders, als es Menschen in früheren Epochen taten. Belege dafür finden sich nicht nur in Quellen, sondern auch in der psychologischen und anthropologischen Forschung.
Ob auch Gefühle eine “Geschichte” haben: Darüber sprechen wir heute mit der Historikerin Ute Frevert. Und warum ein bewusster Umgang mit Gefühlen wichtig für unsere psychische Gesundheit ist - das erklärt uns der Psychologe und Podcaster Leon Windscheid.
**Quellen & Shownotes**
- Ute Frevert auf den Seiten des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung: https://www.
03/02/2022 • 59 minutes 30 seconds
Boomer, Millennials, Zoomer: Konflikt der Generationen?
Boomer, Gen X, Millennials, Zoomer - seit ein paar Jahren wird in westlichen Ländern viel über “Generationen” gesprochen. Und auch über die Konflikte zwischen ihnen (Stichwort "OK Boomer"). In dieser Folge fragen wir uns: Ist es ein Stück weit normal, dass jüngere Generationen die älteren als peinlich empfinden - ältere die jüngeren als respektlos? Was erhofft sich die Geschichtswissenschaft von Kategorien wie "Stille Generation", "Skeptische Generation", "Flakhelfer" oder "68er"? Und müssen wir angesichts von Klimawandel und Rentenkollaps mehr über Themen wie "Generationengerechtigkeit" sprechen?
Zu Gast hat Mirko heute die Bundestagsabgeordnete **Ria Schröder** (Millennial) und die Historikerin **Ulrike Jureit** (Baby Boomer/Generation X).
**Quellen & Shownotes**
- Ulrike Jureit auf den Seiten des HIS: https://t1p.de/jh75
- Ria Schröder auf den Seiten des Deutschen Bundestags: https://t1p.de/tu8i
- “Time’s up, baby boomers. It’s Gen X’s turn now.” Washington Post, 25.04.2019, http
20/01/2022 • 1 hour 50 seconds
Glück: eine Jahrtausende alte Suche?
Seit Jahrtausenden machen sich Menschen Gedanken darüber, was glücklich macht. Denkschulen wie die Stoa oder der Epikureismus und Religionen wie der Buddhismus: Sie alle gaben Ratschläge, wie ein glückliches Leben gelingen kann. Und manche dieser "Glücksregeln" – etwa ein bisschen weniger materialistisch sein und ein inniges Verhältnis zu Umwelt und Mitmenschen zu pflegen – klingen auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ziemlich aktuell.
In dieser Folge stellen wir uns die Frage: Ist das "Streben nach Glück" so etwas wie eine menschliche Konstante? Was macht uns in der Gegenwart unglücklich? Und was hielten Menschen in den letzten 2500 Jahren für das Erfolgsrezept, um glücklich zu werden? Antworten darauf geben uns der Naturphilosoph **Harald Lesch** und die Glücks-Soziologin **Hilke Brockmann**.
Viele Menschen sind in der Weihnachtszeit besonders unglücklich. Falls es euch oder anderen gerade schlecht geht, hilft es, mit Menschen darüber zu sprechen - egal, ob Familie, Freund:innen ode
23/12/2021 • 54 minutes 27 seconds
Wie Klimakatastrophen Geschichte schrieben
Jahrhundertelang war das Klima kein großes Thema für die Geschichtswissenschaft. Seitdem wir selbst dem Klimawandel ins Auge sehen, fallen uns jedoch auch immer mehr Klimakrisen in der Vergangenheit auf. Diese werden inzwischen als begünstigende Faktoren für solch unterschiedliche Phänomene gesehen wie den Kollaps der bronzezeitlichen Hochkulturen, den Untergang des römischen Reichs oder den Schwarzen Tod im Mittelalter. Einer aktuellen Theorie zufolge finden sich sogar in den nordischen Göttersagen Spuren einer Klimakatastrophe.
In unserer neuen Folge "Terra X Geschichte - Der Podcast" nehmen wir verschiedene historische Klimakatastrophen unter die Lupe - und fragen uns: Können wir aus der Geschichte des Klimas etwas für unsere Gegenwart lernen? Zu Gast sind diesmal die Klima-Aktivistin **Carla Reemtsma** und der Historiker **Johannes Preiser-Kapeller**.
**Quellen & Shownotes**
- Carla Reemtsma auf Instagram: https://www.instagram.com/carlareemtsma/
- Johannes Preiser-Kapeller auf
09/12/2021 • 57 minutes 16 seconds
Plastik: der fatale Wunderstoff
Plastik ist allgegenwärtig – so allgegenwärtig, dass dies vielen Menschen Angst macht. In den meisten Gegenständen, die wir benutzen, unserer Kleidung und Kosmetik, in Nahrungsmitteln (Stichwort Mikroplastik) - sogar auf dem Mond und in den tiefsten Tiefen der Weltmeere.
Wie ein Stoff, den es vor wenigen Generationen noch nicht gab, so schnell die Welt erobern konnte, darüber sprechen wir in dieser Folge "Terra X Geschichte - Der Podcast" mit der Technikhistorikerin **Andrea Westermann** - und auch, warum Plastik noch in Jahrmillionen Auskunft darüber geben könnte, dass eine intelligente Spezies auf der Erde existiert hat. Welche ökologischen Probleme Plastik auslösen kann, warum viele Menschen zunehmend bewusster mit ihm umgehen und wie ein plastikfreies Leben funktionieren kann, erklärt uns die logo!-Moderatorin **Jennifer Sieglar**.
**Quellen:**
- Jennifer Sieglar auf Instagram: https://www.instagram.com/jennifersieglar/
- Andrea Westermann auf den Seiten der ETH Zürich: https:/
25/11/2021 • 50 minutes 1 second
Antisemitismus: Hass ohne Ende?
Die meisten Menschen in Deutschland dürften Antisemitismus vor allem mit den Jahren 1933 bis 1945 verbinden. Der Hass auf jüdische Menschen hat aber eine sehr viel längere Geschichte, die viele Jahrhunderte zurückgeht. Und Antisemitismus hörte nach 1945 auch nicht einfach auf: Er nahm neue Formen an und bediente sich neuer Argumentationsmuster, die oft nicht sofort als antisemitisch zu erkennen sind.
Warum Antisemitismus so langlebig ist und inwiefern in ihm heute noch Vorurteile und Klischees aus Antike und Mittelalter weiterleben, das erzählt uns die Antisemitismus-Forscherin **Lisa Johanne Jacobs**. Und wie es sich anfühlt, von ihm betroffen zu sein, darüber sprechen wir mit dem Rapper **Ben Salomo** – und auch darüber, welche judenfeindlichen Vorurteile in Jugendkulturen wie Hip Hop bestehen.
**Quellen & Shownotes:**
- Ben Salomo im Netz: https://www.bensalomo.de
- Die Arbeitsdefinition von Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance: https://www.holocaust
11/11/2021 • 54 minutes 15 seconds
Stress: Gab es das früher auch schon?
Höher. Schneller. Weiter. Bloß nichts verpassen. Und bitte keine Pause machen – Stress ist im Leben des 21. Jahrhunderts ein ständiger Begleiter und zählt laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zu den größten Gesundheitsrisiken unserer Zeit. Heute heißen unsere Stressfaktoren Leistungsdruck oder Reizüberflutung. Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit, sorgten sich die Menschen stattdessen oft um Hunger, Krieg oder Krankheit. Wie hat sich unser Bild von Stress verändert? Und ist das Stresslevel heute höher, als es vor 100 oder 200 Jahren der Fall war?
Mit YouTuberin **Lisa Sophie Laurent** sprechen wir darüber, was für sie die moderne Welt stressig macht. Ebenfalls zu Gast ist der Historiker **Patrick Kury**. Er erklärt uns, wann und wo „Stress“ in der Geschichte das erste Mal auftaucht und wie sich der Begriff über die Jahrhunderte verändert hat. Und wir stellen uns die Frage: Können wir unsere Zukunft stressfreier gestalten?
**Quellen:**
- Lisa Sophie Laurent auf YouTube:
28/10/2021 • 57 minutes 54 seconds
Die männliche Demokratie?
Nicht erst seit dieser Bundestagswahl wird darüber diskutiert, ob Politikerinnen andere Erwartungen entgegengebracht werden als ihren männlichen Kollegen. Viele Jahrhunderte lang war Politik die absolute Domäne von Männern. Und auch die beginnende Demokratisierung ab dem 19. Jahrhundert änderte nichts daran, dass Frauen lange Zeit von politischer Teilhabe ausgeschlossen blieben.
In dieser Folge gehen wir der Frage nach, ob Demokratie anfangs als explizit “männliches” System gedacht war, wie sich der lange Weg zum Frauenwahlrecht gestaltete und warum es bis heute immer noch weniger Parlamentarierinnen, Bürgermeisterinnen und Landrätinnen gibt. Zu Gast bei Mirko sind die Historikerin **Hedwig Richter** und Bundestagsvizepräsidentin **Claudia Roth**.
**Quellen:**
- Rita Süssmuth: "Ich werde nicht aufhören zu kämpfen", in: tagesschau.de, 08.03.2021, https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/internationaler-frauentag-gleichberechtigung-suessmuth-101.html
- Dorothee Bär: „Die Quot
14/10/2021 • 55 minutes 33 seconds
Eine kleine Geschichte des Selbermachens
Die meiste Zeit der Geschichte war das eigenständige Herstellen vieler Alltagsgegenstände die Norm. Dann kam die industrielle Revolution. Und als es nicht mehr lebensnotwendig war, wurden Selbermachen und DIY zu einer Freizeitbeschäftigung, mit der wir etwas über uns selbst, unser ästhetisches Empfinden, sogar unsere politischen Einstellungen aussagen - von der Lebensreformbewegung des 19. Jahrhunderts bis zum Punk und zur Ökobewegung seit den 1970er Jahren.
Über die Vergangenheit und Gegenwart von Selbermachen und Do-it-yourself sprechen wir mit der YouTuberin **Laura Kampf** und dem Technikhistoriker **Kurt Möser**. Und fragen uns auch, ob wir in Zukunft noch sehr viel mehr "selbermachen" werden: Zum Beispiel mit dem 3D-Drucker im eigenen Wohnzimmer oder im Fablab um die Ecke.
**Quellen:**
- Laura Kampf auf Youtube: https://www.youtube.com/c/laurakampf
- Reinhild Kreis: Selbermachen. Eine andere Geschichte des Konsumzeitalters. Frankfurt am Main 2020.
- Jonathan Voges: „Selbst is
30/09/2021 • 53 minutes 28 seconds
Bildung: schon immer in der Kritik?
Politik, NGOs und Bevölkerung sind sich weitgehend einig, dass das deutsche Bildungssystem reformiert werden sollte. Etwas weniger Einigkeit besteht darüber, was genau getan werden muss, um junge Menschen optimal auf die Welt von morgen vorzubereiten. Mit dem Bildungshistoriker **Andreas Oberdorf** gehen wir der Frage nach: Gab es "Bildungskrisen" auch schon in der Vergangenheit? Und was macht Bildung eigentlich genau mit uns?
Wie ein besseres Bildungswesen aussehen könnte und welche Hürden dafür überwunden werden müssen, besprechen wir mit der Journalistin **Eva Schulz**. Und welche Herausforderungen die Digitalisierung für unsere Schulen mit sich bringt, erklärt uns die Publizistin **Marina Weisband**.
**Quellen:**
- GEW: „Größte Bildungskrise seit 100 Jahren“, 14.04.2021, https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/groesste-bildungskrise-seit-100-jahren/
- Julian Nida-Rümelin: Der Akademisierungswahn. Zur Krise beruflicher und akademischer Bildung, Hamburg 2014.
- DAK Ge
16/09/2021 • 49 minutes 12 seconds
Der neue Terra X Geschichte Podcast
Um ein komplexes Thema besser zu verstehen, lohnt sich oft ein Blick in die Geschichte. Denn hier beginnen die Dinge, die uns heute beschäftigen und das auch in Zukunft tun werden. "Terra X Geschichte - der Podcast" geht mit Menschen aus Geschichtswissenschaft und Gesellschaft an die Anfänge zurück und fragt: Wie wurde unsere Welt so, wie sie ist? Und (was) können wir aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen?
"Terra X Geschichte - der Podcast" findet Ihr jeden zweiten Freitag auf www.terra-x.zdf.de und überall, wo es Podcasts gibt.
Für Themenvorschläge oder Feedback:
[email protected]