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Tagesgespräch

German, Political, 1 seasons, 186 episodes, 3 days 4 hours 14 minutes
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Die aktuelle Talk-Sendung: Im Tagesgespräch wird das Thema des Tages mit Gästen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft diskutiert und vertieft.    
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Kuno Lauener, Küse Fehlmann: 40 Jahre Züri West

Mit «Loch dür Zyt» erscheint ein neues Album zum 40. Geburtstag von Züri West. Es kondensiert Weltpolitik, gesellschaftliche und persönliche Stimmungen in präzisen Texten mit viel musikalischem Raum. Die Musik spiegelt die Verhältnisse, auch die MS-Erkrankung von Kuno Lauener. Erst fehlte das Geld, um ein Masterband der ersten Songs zu machen, die Kassette wurde weitergereicht und kopiert und kopiert. Wie es sein könnte, berühmt zu sein, wusste die Band nur aus dem «Bravo». Für Kuno Lauener wurde mit Züri West einfach «ein Traum wahr, ganz unsentimental». Und Küse Fehlmann hätte sich nie vorstellen können, 40 Jahre bei einer Band zu spielen. «Das ist einfach Lauener», sagt Fehlmann zu einer Textzeile, die es schafft, die Coronapolitik auf einen Nenner zu bringen. Auch wenn die Erkrankung an Multiple Sklerose für Kuno Lauener sehr einschneidend ist: «Solange wir solche Sachen zustande bringen, ist es legitim, egal wie krank oder gebrechlich oder lustlos man manchmal ist.» Küse Feh
08/12/202325 minutes 50 seconds
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Barbara Grützmacher: «Es sterben immer noch Menschen an Corona»

In der Schweiz stecken sich aktuell wieder viele Leute mit Corona an. Nun reagiert die oberste Kantonsärztin der Schweiz: Besonders gefährdete Personen seien zu wenig geimpft. Barbara Grützmacher empfiehlt Menschen ab 65 Jahren sowie Personen mit chronischen Krankheiten eine erneute Impfung. Das Coronavirus hat in den letzten Wochen wieder zu mehr Erkrankungen geführt. In Spitälern herrscht teilweise erneut Maskenpflicht. Was man über die aktuelle Ausbreitung des Virus weiss und welche Varianten im Umlauf sind, erklärt die oberste Kantonsärztin der Schweiz, Barbara Grützmacher im «Tagesgespräch». Die Berner Kantonsärztin präsidiert neu die Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte der Schweiz. Sie ist die Nachfolgerin von Rudolf Hauri, welcher durch die Pandemie während seiner Amtszeit schweizweit bekannt wurde.
07/12/202322 minutes 44 seconds
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Mirjana Spoljaric: «Ich möchte, dass die Kinder überleben»

Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sagt, dass derzeit im Gazastreifen keine angemessene humanitäre Hilfe möglich sei. Mirjana Spoljaric war bis am Dienstagabend im umkämpften Palästinensergebiet. Nach der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes auf den Süden des Gazastreifens wächst angesichts des Leids der Zivilbevölkerung die Kritik am Vorgehen der Armee. Hilfsorganisationen beschreiben die Lage im Gazastreifen als desolat und sprechen von «Horror» und «unverträglichem Leid der Zivilbevölkerung». Das israelische Militär wirft der radikal-islamistischen Hamas vor, Angriffe von Wohngebieten und Spitälern aus zu verüben und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Aus dem Gazastreifen seien auch gestern Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden. Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, beklagt, dass derzeit keine angemessene humanitäre Hilfe möglich sei. Das Ausmass des mens
06/12/202317 minutes 25 seconds
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Simon Michel: «Es braucht Unternehmer in der Politik»

Das Leben von Simon Michel ist durchgetaktet. Er ist CEO der Medizintechnikfirma Ypsomed, diese ist aktuell auf Expansionskurs. Zusätzlich sitzt ist er neu im Nationalrat für die FDP. In der Politik habe es viele, die über Wirtschaft reden, aber nur wenige, die Wirtschaft machen.  Das Familienunternehmen Ypsomed stellt unter anderem Injektionsgeräte her, damit sich Patientinnen und Patienten ihre Medizin selbständig spritzen können. Das Geschäft läuft rund, die Firma wächst. Michel hat die Geschäftsführung 2014 von seinem Vater übernommen. Nun will er sich auch auf nationaler Ebene in der Politik engagieren, als Nationalrat der FDP Solothurn. Wo will er seine politischen Schwerpunkte legen? Was für eine Führungskultur pflegt er? Und was will er anders machen als sein Vater?
05/12/202327 minutes 9 seconds
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Konstantin Wecker: «Ich bleibe Pazifist»

Kriege dominieren die Schlagzeilen. Der deutsche Musiker, Autor und Filmmusikkomponist Konstantin Wecker singt unbeirrbar für den Frieden, seit bald 50 Jahren. 76 Jahre alt ist der deutsche Liedermacher Konstantin Wecker, im Moment wieder auf Tournee mit seinem dreistündigen Programm Utopia 2.0, mit Gedichten, Texten und Liedern. Er ist streitbarer und unbeirrbarer Pazifist geblieben und will die Hoffnung auf eine Welt ohne Kriege nicht aufgeben. «Wir träumen weiter», so Wecker. Karoline Arn traf ihn zum Tagesgespräch vor dem Konzert in Bern.
04/12/202321 minutes 46 seconds
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Beat Jans: Der neue SP-Bundesrat?

Beat Jans ist Regierungspräsident von Basel Stadt, gelernter Landwirt und hat an der ETH Umwelt- und Naturwissenschaften studiert. Trotzdem könnten die Bauern im Parlament zur Achillesverse werden. Wie will er sie umstimmen?  Es falle ihm leichter, für eine Sache zu kämpfen, als für sich selber. Sagt Beat Jans beim Verlassen des Radiostudios. Deshalb findet er im «Tagesgespräch» auch, Jon Pult habe in der letzten Woche sehr gut kommuniziert, dieser sei ein geborener Kommunikator, der sich beim Reden nie verspreche. Jans findet für sich die Beschreibung «Introvertiert» als zutreffend. Er politisierte als gelernter Bauer und studierter Umweltwissenschaftler im Nationalrat selten im Sinne des Bauernverbandes. Er ist gegen Fleischwerbung und setzt sich seit Jahren für Biodiversität ein. Wie will er nun am Montag die Bauern beim Hearing überzeugen, dennoch für ihn zu votieren? Beat Jans äussert sich in vielen Punkten pointiert: Er gewichtet die Versorgung mit erneuerbaren Energien höher
01/12/202326 minutes 29 seconds
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Tagesgespräch: «Die Ukraine ist in ihrer Existenz bedroht»

Der Ukraine steht ein weiterer Kriegswinter bevor. Die Gegenoffensive stockt, im Westen sinkt die Bereitschaft zur uneingeschränkten Unterstützung. Was heisst das für die Ukraine? David Nauer hat die Ukraine für Radio SRF bereist. Er ist zu Gast im Tagesgespräch. In der Ukraine mache sich ein Gefühl der Ratlosigkeit breit, erzählt David Nauer. Viele Menschen seien erschöpft, kriegsmüde. Auch wenn die Überzeugung noch immer stark sei, dass die Ukraine jeden Quadratmeter von den Russen zurückerobern werde, zeige sich doch bei vielen eine Art Rückzug ins Private. Für die Ukraine sei es jetzt ein heikler Moment: Noch immer sei das Land in seiner Existenz bedroht. Schwindet aber der Rückhalt im Westen, drohe ein Vorrücken Russlands. David Nauer arbeitet seit 2016 bei Radio SRF, zuerst als Russlandkorrespondent, danach als Sonderkorrespondent für die Ukraine.
30/11/202327 minutes 19 seconds
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Benedikt Schmid: «Jugendliche leiden - es ist Zeit zu handeln!»

Die neuste Gesundheitsbefragung des Bundes hat gezeigt, dass psychische Belastungen bei Jugendlichen zugenommen haben. Es brauche mehr Prävention und kürzere Wartefristen, fordert der 22-jährige Benedikt Schmid. Er hat im Kanton Zürich eine Volksinitiative dazu durchgebracht. Benedikt Schmid kennt es aus seinem Umfeld: Jugendliche, die an psychischen Problemen leiden und warten müssen, bis sie Zugang zu einer Behandlung finden. Das dürfe nicht sein, darum habe er gehandelt. Seine Initiative fordert eine Wartefrist von maximal vier Wochen. Ausserdem müsse die Prävention stark ausgebaut werden. Wie sollen seine Forderungen in Zeiten des Fachkräftemangels umgesetzt werden? Der Wirtschaftsstudent Benedikt Schmid ist Gast im Tagesgespräch.
29/11/202325 minutes 50 seconds
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Gerhard Andrey: Der neue Grüne-Bundesrat?

Der Grüne-Nationalrat Gerhard Andrey will Bundesrat werden und bewirbt sich bei den Wahlen am 13. Dezember. Dies obwohl die Grünen als Verlierer aus den Wahlen hervorgingen und die Chancen auf einen Grünen Bundesrat klein sind. Warum tut er sich das an? Die Grünen wollen am 13. Dezember einen der beiden Bundesratssitze der FDP angreifen. Zur Verfügung stellt sich der gebürtige Freiburger Gerhard Andrey. Der 47-jährige erläutert im «Tagesgespräch» woran es der aktuellen Regierung fehlt und was er dazu beitragen könnte.
28/11/202326 minutes 29 seconds
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Jon Pult: Der neue SP-Bundesrat?

Jon Pult und Beat Jans sind die beiden offiziellen SP-Kandidaten für die Berset-Nachfolge. Damit hat das Parlament die Wahl zwischen jung und alt, links und rechts, ländlich und urban. Der 39-jährige Pult politisiert klar auf SP-Linie. Als Bundesrat wäre er jedoch auch zu Kompromissen bereit. Es wird ein Duell zwischen Beat Jans aus Baselstadt und Jon Pult aus Graubünden. Beiden werden gute Wahlchancen zugerechnet für die Nachfolge von Alain Berset. Jon Pult geniesst im Parlament einen guten Ruf, er gilt als kompromissbereit, als umgänglich. Sein Nachteil: Er ist noch vergleichsweise jung, hat keine Exekutiverfahrung und er gilt nicht als Städter – auch wenn er sich selber immer wieder als urbaner Bergler bezeichnet. Jon Pult ist zu Gast bei David Karasek. Auch die anderen Bundesratskandidaten werden diese Woche Red und Antwort stehen im «Tagesgespräch». Am Dienstag Gerhard Andrey von den Grünen und am Freitag Beat Jans von der SP.
27/11/202326 minutes 41 seconds
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Thomas Stettler und Olivier Feller: zwei Westschweizer Politiker

Anders als in der Deutschschweiz war die SVP in der Romandie nie die stärkste Partei. Bei den Wahlen 2023 ist sie nun erstmals an der FDP vorbeigezogen. Warum, analysieren SVP-Nationalrat Thomas Stettler aus dem Kanton Jura und der Waadtländer FDP-Nationalrat Olivier Feller im Tagesgespräch.  Die SVP macht in der Romandie dem Platzhirsch im bürgerlichen Lager, der FDP, die Spitzenposition streitig. Sie hat neu zwölf Nationalratssitze, die FDP deren neun. Weiterhin stärkste Partei ist in der Westschweiz die SP. Für die SVP ist das bemerkenswert. Nach der EWR-Abstimmung 1992, bei der die Westschweiz geschlossen für den Beitritt stimmte, hatte die SVP einen schweren Stand. Hat auch in der Romandie der Enthusiasmus für Europa nachgelassen? Und welche Rolle spielen die Allianzen und Parteipräsidenten?
24/11/202326 minutes 11 seconds
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Max Dahlmer: «Niederlande erleben politisches Beben»

Die Niederlande stehen nach dem Wahlsieg des Rechtspopulisten Geert Wilders bei der Parlamentswahl vor einem historischen Rechtsrutsch. Wohin steuert das Land? Max Dahlmer vom Zentrum für Niederlande-Studien an der Universität Münster beantwortet die wichtigsten Fragen. Geert Wilders, einer der bekanntesten Rechtspopulisten und Islam-Gegner Europas, hat die Wahl in den Niederlanden deutlich gewonnen. Ob Wilders' Partei ein Bündnis mit anderen Parteien schmieden kann, ist aber offen. Die anderen Parteien hatten vor den Wahlen eine Regierungsbildung mit Wilders abgelehnt. Überraschend ist nicht nur Geert Wilders Sieg – sondern auch, wie deutlich er ausfiel. Was bedeutet das für den künftigen Kurs des Landes? Max Dahlmer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Niederlande-Studien an der Universität Münster. Er ist zu Gast bei Simone Hulliger.
23/11/202325 minutes 46 seconds
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Eren Güvercin: «Es braucht eine religionspolitische Zeitenwende»

Der Krieg in Nahost berührt in einem besonderen Mass auch Deutschland, die Stimmung ist aufgeheizt. Auf den Strassen zeigten Gegner Israels offen ihren Antisemitismus. Eren Güvercin sieht die grossen Islamischen Verbände in der Pflicht und fordert eine religionspolitische Zeitenwende. Eren Güvercin ist Journalist und Mitgründer der liberalen Alhambra-Gesellschaft, einem Zusammenschluss von Musliminnen und Muslimen, die sich gemäss eigenen Angaben als Teil ihrer jeweiligen europäischen Heimatgesellschaft verstehen. Güvercin ist enttäuscht, dass die grossen Islamischen Verbände wie Ditib nicht in der Lage waren, die Hamas rasch und klar als Terrororganisation zu verurteilen. Er sieht die Ursache in den Strukturen: Zu stark sei Ditib abhängig von der Türkei, zu wenig schaue der deutsche Staat hin. Es spricht im Tagesgespräch über muslimischen Antisemitismus und über die Chancen der Deutschen Islamkonferenz, die in diesen Tagen in Berlin stattfindet.
22/11/202324 minutes 17 seconds
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Beat Döbeli: «Mit ChatGPT sind alle überfordert»

Seit rund einem Jahr ist der Chatbot ChatGPT in aller Munde. Auch an der Bildungsmesse SwissDidac ist die KI ein Thema. Wie umgehen mit der neuen Technologie an Schulen? Das erforscht Professor Beat Döbeli, Leiter des Instituts für Medien und Schule an der Pädagogischen Hochschule Schwyz. Wenn durch Textgeneratoren die Informationsflut und der Perfektionsgrad von Fakenews weiter zunehmen, wird auch die Medienkompetenz wichtiger. Die Lernenden müssen von Computern verfasste Texte erkennen und damit umgehen können. Eines der Themen an der Bildungsmesse SwissDidac, die heute in Bern beginnt.  Ist ChatGPT in den Unterricht zu integrieren? Oder eben nicht? Und verblödet die Schülerschaft, wenn künstliche Intelligenz vieles schneller und mit der Zeit besser bewältigen kann als der Mensch? Beat Döbeli ist überzeugt, dass dies nicht der Fall ist. «Schon die alten Griechen fürchteten, wegen der Wachstafel die Merkfähigkeit einzubüssen», so der Institutsleiter im Tagesgespräch.
21/11/202324 minutes 33 seconds
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Claude Longchamp: Was das neue Parlament für die Schweiz bedeutet

In fünf Kantonen gab es einen zweiten Wahlgang für den Ständerat: nun ist das Parlament komplett. Politologe Claude Longchamp schätzt die neue Situation in Bundesbern ein und sagt, was sich für die Bevölkerung mit dem neuen Parlament verändert. Mit den zweiten Wahlgängen für den Ständerat in fünf Kantonen ist das Parlament komplett. Die SVP bleibt trotz dem ausgebliebenen Erfolg bei den Ständeratswahlen die stärkste Partei mit 68 Sitzen, gefolgt von der SP mit 50 Sitzen. Die Mitte platziert sich mit 44 Mandaten vor der FDP, die noch auf 39 Sitze kommt. Selbst mit der FDP und kleineren Rechts-Parteien reicht es der SVP in keiner Kammer zu einer rechtsbürgerlichen Mehrheit, wie das 2015 bis 2019 der Fall war. Eine Mehrheit hat auch das linksgrüne Lager nicht, so dass die gestärkte Mitte noch deutlicher das Zünglein an der Waage spielen wird. Was bedeutet die neue Zusammensetzung des Parlaments für die Politik in den nächsten vier Jahren? Politologe Claude Longchamp ordnet ein.
20/11/202326 minutes 24 seconds
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Beat Feuz: «Im Weltcup braucht es weniger Rennen»

Dass der Ski-Weltcup schon im Oktober beginnt, kritisieren viele. Beat Feuz fordert Anpassungen. Mit weniger Rennen im Kalender, könnte der Weltcup später beginnen, dann wenn es genug Schnee hätte. Beat Feuz, einer der erfolgreichsten Skirennfahrer der Schweiz, ist im Januar zurückgetreten. Ski Alpin: Dieses Wochenende sind die Frauen-Abfahrten in Zermatt. Die Rennen der Männer letztes Wochenende wurden wegen zu viel Wind abgesagt. Eine Enttäuschung auch für Beat Feuz. Er hätte sein Comeback im Ski-Zirkus als SRF-Kommentator der Rennen gegeben. Der Olympiasieger, Weltmeister und einer der besten Abfahrer seiner Generation ist zu Gast im «Tagesgespräch». Er spricht über die Zeit seit seinem Rücktritt im Januar, er kritisiert den frühen Saisonstart und fordert günstigere Skipässe für die Familien – bald sei der Skisport für viele zu teuer.
17/11/202326 minutes 24 seconds
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Tom Segev: «Netanjahu ist nicht tapfer»

Der bekannteste israelische Historiker, Tom Segev, kritisiert die israelische Regierung. Zudem fordert er einen Waffenstillstand in Gaza. Hoffnung auf Frieden hat er nicht. Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist dramatisch. Grosse Spitäler werden zu Schlachtfeldern. Und noch immer gibt es keine Einigung über die israelischen Geiseln in den Händen der Hamas. Der israelische Historiker Tom Segev geht mit der israelischen Regierung hart ins Gericht: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde diesen Krieg politisch nicht überleben. Tom Segev gehört zu den renommiertesten Historikern Israels. Er ist zu Gast bei David Karasek.
16/11/202326 minutes 15 seconds
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Joseph de Weck: Die Macron-Show in der Schweiz

Am Mittwoch wird Frankreichs Präsident in Bern empfangen. Die Beziehungen der Schweiz zu Frankreich waren in den letzten Jahren angespannt, nun stehen die Zeichen auf Entspannung. Wie sieht Präsident Macron die Schweiz? Der Politologe und Historiker Joseph de Weck ist zu Gast im Tagesgespräch. Steuerstreit, Abbruch der Verhandlungen zum EU-Rahmenabkommen, der Entscheid gegen die französischen Kampfflugzeuge: Zwischen Frankreich und der Schweiz gab es in den vergangenen Jahren etliche Stolpersteine. Nun kommt zum ersten Mal seit acht Jahren wieder ein französischer Präsident in die Schweiz auf Staatsbesuch. Was ist von diesem Besuch zu erwarten? Und welche Baustellen beschäftigen Macron im eigenen Land? Joseph de Weck hat sich intensiv mit Präsident Macron befasst in seinem Buch: «Der revolutionäre Präsident».
15/11/202325 minutes 1 second
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Balthasar Glättli: «Ich bin das Gesicht dieser Niederlage»

Die Grünen erlitten bei den Eidgenössischen Parlamentswahlen eine herbe Enttäuschung. Nun zieht der Parteipräsident Balthasar Glättli die Konsequenzen. Er wird im April nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Für Balthasar Glättli ist klar: er habe sein Ziel nicht erreicht, es brauche nun ein neues Gesicht an der Spitze. Nach weniger als vier Jahren wird er kommenden Frühling das Amt abgeben. Warum haben die Grünen unter ihm verloren? Braucht es einen grünen Neuanfang? Und was hat Glättli als nächstes vor? Es nimmt Stellung im Tagesgespräch.
14/11/202325 minutes 53 seconds
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Thomas Zeltner: «Wir sind ein leicht überalterter Männerclub»

Im Sommer wurde Thomas Zeltner zum Präsidenten des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) gewählt. Die Organisation war nach turbulenten Zeiten führungslos. Nun will er sie in ruhigere Gewässer führen, dazu gehöre auch, dass der Vorstand seine Zusammensetzung überdenken müsse. Der Direktor wurde entlassen, die Präsidentin trat zurück, der Vorstand kam unter Druck: Das Schweizerische Rote Kreuz hat schwierige Zeiten hinter sich. Thomas Zeltner will nun eine Erneuerung, dazu gehöre auch, dass der Rotkreuzrat diverser werde. Thomas Zeltner ist überzeugt, dass das SRK im In- und Ausland wertvolle Arbeit leiste. Im Tagesgespräch erzählt er, wo das Hilfswerk Schwerpunkte setzt und warum es in Gaza aktuell nicht aktiv ist. Ausserdem erinnert er sich zurück an seine Zeit als Direktor des Bundesamtes für Gesundheit: Für seinen starken Fokus auf Prävention wurde er zum Teil heftig kritisiert und als «Gesundheitstaliban» bezeichnet. Er schildert, wie er damit umging, und warum er schon 2018 wu
13/11/202325 minutes 44 seconds
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Frank Urbaniok: «Auf Brian kommen grosse Herausforderungen zu»

Der berühmte Häftling Brian ist frei. Er wurde direkt von der Sicherheitshaft in die Freiheit entlassen. Was braucht es, damit er seinen Weg findet, und welche Lehren muss der Schweizer Strafvollzug aus dem «Fall Brian» ziehen? Der Forensiker Frank Urbaniok ist Gast im Tagesgespräch. Brian musste schon als 12-jähriger zum ersten Mal in Haft. Es folgten Institution um Institution. Mit seiner Renitenz brachte er den Vollzug an den Anschlag. Mittlerweile ist er 28-jährig, sass die letzten sieben Jahre in Haft, über drei davon in Einzelhaft. Ist Brian gewalttätig oder brachten ihn die strengen Haftbedingungen dazu? Und wie gross ist sein Rückfallrisiko in Freiheit? Frank Urbaniok ist Professor für forensische Psychiatrie und als Gutachter und Berater tätig.
10/11/202326 minutes 12 seconds
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Michael Ambühl: Wieso soll es jetzt klappen?

Neuer Anlauf im verzwickten Verhältnis zwischen der Schweiz und der EU. Der Bundesrat will ab nächstem Jahr mit Brüssel verhandeln. Eine Frage steht im Zentrum: Wieso soll es nun klappen? Michael Ambühl war Chefunterhändler im EDA und hat damals für die Schweiz die Bilateralen Verträge ausgehandelt. Der Bundesrat teilte am Mittwoch mit, dass er mit der EU wieder verhandeln möchte. Im Mai 2021 hatte der Bundesrat die Gespräche zu einem Rahmenabkommen abgebrochen. Die EU besteht aber nach wie vor darauf, sogenannte institutionelle Fragen zu klären, damit die Beziehungen zwischen Brüssel und Bern stabil bleiben können. Wieso scheitern die Verhandlungen nicht wieder? Was ist jetzt anders? Michael Ambühl war bis 2013 Staatssekretär im EDA und hat als Chefunterhändler für die Schweiz die Bilateralen Verträge ausgehandelt.
09/11/202326 minutes 17 seconds
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Martin Schüepp: «Ärzte haben kein Material für Kinder»

Die Not in Gaza ist schon unvorstellbar gross für die Zivilbevölkerung. Jetzt werden auch diejenigen zur Zielscheibe, die Hilfe bringen sollten: die Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Ein Hilfskonvoi des IKRK wurde in der Nacht beschossen.  Die Gewalt im Nahen Osten dauert an, die palästinensische Bevölkerung ist zwischen der Fronten. Die israelische Armee versucht die Hamas-Kämpfer zu töten, diese wiederum benutzen die Bevölkerung als Schutzschilde und verstecken sich zum Teil unter Spitälern oder Schulen. Das IKRK versucht, die grösste Not zu lindern, für Kranke und Verwundete Medikamente zu bringen, Kindern und Frauen Schutz zu geben, Gefangene und Geiseln zu besuchen und zu vermitteln. Martin Schüepp ist Direktor der Abteilung Feldeinsätze beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz. Er war zuvor unter anderem in Afghanistan, Sudan und in der Demokratischen Republik Kongo im Einsatz. Im Tagesgespräch bei Ivana Pribakovic erzählt er über die Lage im Gaz
08/11/202324 minutes 50 seconds
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Marlen Reusser: «Bin ich eine genug gute Masochistin?»

Erst wollte sie Geigerin werden, wurde dann aber Ärztin, politisierte für die Jungen Grünen und ist jetzt die beste Schweizer Radrennfahrerin. Wie die Bernerin Marlen Reusser aus dem Nichts an die Weltspitze radelte und es immer wieder geniesst, Schmerz zu erleben. Marlen Reusser ist die stärkste Schweizer Frau im Rad-Zirkus. Trotzdem hat sie im Sommer an der Rad-WM in Schottland aufgegeben. Kurz nach der ersten Zwischenzeit stieg sie vom Rad und setzte sich in eine Wiese. Grund war kein technisches oder medizinisches Problem. «Ich hatte keinen Bock auf das Rennen», sagte sie später im Interview mit SRF. Ist die mentale Erschöpfung inzwischen vorbei und würde sie wieder ein Rennen einfach aufgeben? Marlen Reusser ist zu Gast bei David Karasek im «Tagesgespräch Plus».
07/11/202327 minutes 39 seconds
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Claudia Major: «Unterstützung für die Ukraine wird fragiler»

Der Blick der Weltöffentlichkeit richtet sich aktuell nach Gaza. Für die Ukraine eine schwierige Situation, denn das Land ist auf Unterstützung aus dem Westen angewiesen. Im «Tagesgespräch» analysiert die Sicherheitsexpertin Claudia Major die Lage. Der ukrainische Oberbefehlshaber äusserte sich kürzlich ernüchtert über den Erfolg der Gegenoffensive. Es drohe eine Patt-Situation, ein langer Stellungskrieg. Was würde das für die Ukraine bedeuten und welche langfristigen Perspektiven hat das Land? Claudia Major ist Gast im «Tagesgespräch». Sie leitet die Forschungsgruppe für Sicherheitspolitik bei der Deutschen Stiftung «Wissenschaft und Politik».
06/11/202326 minutes 19 seconds
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Gilda Sahebi:«Iran ist für den Hamas-Terror mitverantwortlich»

Iran ist ein wichtiger Finanzierer der Hamas. Ohne die Unterstützung in den letzten Jahren wäre die Hamas nicht zu diesem Angriff fähig gewesen, sagt Gilda Sahebi. Die Journalistin flüchtete als Kleinkind mit ihrer Familie aus dem Iran nach Deutschland. Die Rolle Irans im Krieg in Nahost ist schwierig zu durchschauen. Für Gilda Sahebi ist aber klar, dass Iran das Feinbild Israel brauche, um seine Macht im Land zu stabilisieren. Je mehr Stärke das Regime gegen aussen demonstrieren kann, umso stärker wirke es gegen innen. Darum sei der Ausbruch des Krieges auch schlecht für die Protestbewegung in Iran. Warum sie dennoch glaubt, dass die Bewegung ihren revolutionären Moment nicht verloren hat, erzählt sie im Tagesgespräch. Die Deutsch-Iranerin ist ausgebildete Ärztin und Politikwissenschaftlerin und arbeitet als Journalistin für verschiedene Medien, darunter die ARD, Der Spiegel und die Tageszeitung TAZ.
03/11/202324 minutes 24 seconds
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Ann Demeester: «Müssen einen neuen Umgang mit Bührle entwickeln.»

Die Direktorin des Kunsthaus Zürich, Ann Demeester, hat die Ausstellung der umstrittenen Sammlung Bührle neu konzipiert. Waffenproduzent Emil Bührle war ein Kriegsprofiteur – viele seiner Bilder gehörten zuvor Opfern der Nazi-Zeit. Ab morgen präsentiert das Kunsthaus die Sammlung mit mehr Kontext. Bereits die erste Ausstellung der Bührle Bilder am Kunsthaus war von heftiger Kritik begleitet. Der Kontext von NS-Verfolgung und Holocaust werde zu wenig berücksichtigt und Emil Bührle unkritisch als Mäzen gefeiert, so der Tenor 2021. Das Kunsthaus und dessen neue Leitung, Ann Demeester, versprach eine Überarbeitung. Morgen eröffnet die neue Ausstellung der umstrittenen Sammlung. Die Direktorin des Kunsthaus, Ann Demeester, ist zu Gast bei David Karasek.
02/11/202323 minutes 58 seconds
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Urs Furrer: «Mit mir kommt eine neue Generation»

Urs Furrer ist der neue Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV). Der grösste Dachverband der Schweizer Wirtschaft setzt sich für die Schweizer KMU ein. Der Aargauer Urs Furrer ist Verbandschef der Schoko-Branche und FDP-Mitglied. Der langjährige SGV-Direktor Hans-Ulrich Bigler war altershalber Ende Juni zurückgetreten. Sein ursprünglich designierter Nachfolger Henrique Schneider war über eine Plagiatsaffäre gestolpert. Vor einer Woche wurde nun Urs Furrer als Direktor gewählt. Im «Tagesgespräch» bei David Karasek gibt er sein erstes Interview.
01/11/202325 minutes 27 seconds
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Lis Borner: «Dieses verpatzte Interview hat mich geprägt»

Heute hat Lis Borner ihren letzten Arbeitstag als Chefredaktorin von Radio SRF. Über 30 Jahre lang stand sie im Einsatz für Radio DRS und später Radio SRF, 2011 übernahm sie die Chefredaktion. Welche journalistischen Begegnungen und Erfahrungen haben sie geprägt? Nach 12 Jahren als Chefredaktorin von Radio SRF geht Lis Borner heute in Frühpension. Journalistische Information ist gefragt wie selten: Zuerst die Pandemie, dann der Krieg in Europa und jetzt im Nahen Osten oder der Kollaps der Credit Suisse. Nachrichten, Analysen und Hintergründe sorgen in diesen Zeiten für Einordnung und Verständnis. Lis Borner hat sich stets für Qualitätsjournalismus eingesetzt und diesen mit der Chefredaktion in Bern weiterentwickelt.
31/10/202326 minutes 50 seconds
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Thomas Meyer: «Hamas bringt mit weltweiter Zustimmung Juden um»

Der Terror der Hamas und die Gegenangriffe Israels haben weltweit eine neue Welle des Antisemitismus ausgelöst. Jüdinnen und Juden leben in Angst. Mit seinen Romanen um Motti Wolkenbruch ist der Schriftsteller Thomas Meyer zu einer Stimme des Judentums in der Schweiz geworden. Der Krieg in Israel und Gaza hat konkrete Auswirkungen auf die Schweiz. Das spürt vor allem die jüdische Gemeinschaft. Antisemitische Übergriffe haben in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Rabbiner werden angespuckt, an Demonstrationen werden judenfeindliche Parolen gerufen oder an Häuser geschmiert. Nicht nur in der Schweiz: Juden sind weltweit bedroht wie seit dem Holocaust nicht mehr. Wie erleben Jüdinnen und Juden in der Schweiz die Situation seit dem Kriegsausbruch am 7. Oktober? Mit seinen Romanen um Motti Wolkenbruch ist der Bestseller-Autor Thomas Meyer zu einer Stimme des Judentums in der Schweiz geworden. Er hat auch mehrere Bücher zu Antisemitismus geschrieben. Er ist zu Gast bei David Karas
30/10/202326 minutes 32 seconds
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Claudia Bachmann: Die Berufsbildnerin im Schweizer Detailhandel

Eine der grössten Dienstleistungsbranchen der Schweiz hat in der heutigen Zeit mit grossen Herausforderungen zu kämpfen: Onlinehandel, Einkaufstourismus und Rabattschlachten. Das prägt auch die Ausbildung im Detailhandel und die Arbeit der Berufsbildnerinnen und Berufsbildner. In einer losen Serie thematisiert das «Tagesgespräch» den Detailhandel in der Schweiz. Mit über 300000 Beschäftigten ist der Detailhandel einer der grössten Arbeitgeber in der Schweiz. Der Detailhandel schafft einen wichtigen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Leistung der Schweiz und übernimmt darüber hinaus auch eine gesellschaftliche Rolle, zum Beispiel in der Ausbildung. 10% aller Lehrstellen der Schweizer Wirtschaft befinden sich im Detailhandel. Der Erfolg der schweizerischen Berufsbildung liegt in der Dualität: Lehrbetrieb und Berufsfachschule ergänzen sich. Es ist nicht Theorie oder Praxis. Vielmehr ist die Verzahnung wichtig. Betreut werden die Lernenden am Arbeitsort jeweils von Berufsbildnerinnen
27/10/202315 minutes 21 seconds
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Urs Lehmann: Olympische Winterspiele in der Schweiz?

Neues Konzept für Olympia: Die Schweiz könnte als Pionierin nachhaltige Spiele ausrichten. Urs Lehmann, Präsident von Swiss Ski, setzt sich für Winterspiele 2030 in der Schweiz ein. Wollen, können, schaffen wir das? Die Olympischen Spiele sind in den letzten Jahren immer grösser geworden. Und das alles hat auch zu immer teureren Spielen geführt. Vielen zu gigantisch – auch in der Schweiz. Mögliche Olympia Kandidaturen hatten an der Urne keine Chance. Nun aber scheint beim Internationalen Olympischen Komitee IOC ein Umdenken stattzufinden. Hin zu kleineren und nachhaltigeren Spielen. Damit dürfte auch die Chance für eine Austragung der olympischen Winterspiele in der Schweiz wieder steigen. Das ICO entscheidet nächsten Sommer. Urs Lehmann ist so etwas wie Mister Olympia, das Gesicht dieser Schweizer Kandidatur. Der Abfahrtsweltmeister ist seit 15 Jahren Präsident von Swiss-Ski und zu Gast bei David Karasek.
26/10/202326 minutes 17 seconds
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Susanne Brunner, David Nauer: Propaganda im Krieg

Mit der jüngsten Gewalt im Nahen Osten oder dem Krieg in der Ukraine stehen Medienschaffende vor enormen Herausforderungen. Über die Kriegsberichterstattung diskutieren Susanne Brunner, sie berichtet bei SRF über Israel, und David Nauer, er beobachtet seit Kriegsbeginn die Ereignisse in der Ukraine. Zwei Kriege beherrschen zurzeit die Schlagzeilen: Der Krieg im Nahen Osten und Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Aus beiden Regionen erreichen uns stündlich neue Meldungen. Es sind Bilder dabei, Berichte, Hinweise, die uns oft verstören, die sich widersprechen, die nicht leicht einzuordnen sind. Gerade das ist aber die Aufgabe der Medien: Kriegspropaganda oder Fake-News zu erkennen. Wie das gelingt und wo es schwierig ist, wissen Susanne Brunner und David Nauer. Die Auslandschefin von Radio SRF berichtet seit 6 Jahren über und aus Israel, der ehemalige SRF-Russlandkorrespondent reist seit Beginn des Krieges regelmässig in die Ukraine.
25/10/202328 minutes 38 seconds
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Thomas Rohner: «Bildung ist die nachhaltigste Investition»

Noch ist Krieg in der Ukraine, weite Gebiete liegen in Trümmern. Der Professor für Holzbau, Thomas Rohner, hat einen Studiengang lanciert. Dieser soll in die Schweiz geflüchtete Ukrainerinnen befähigen, ihr Land wieder aufzubauen. 30 Studierende haben einen ersten Lehrgang abgeschlossen. Woran muss gedacht werden, wenn eine zerbombte Brücke wieder aufgebaut wird? Die Chance, die darin steckt, ist die Situation neu zu denken: gibt es Lösungen, damit neu auch Velos oder Fussgänger besser passieren können? Was braucht es, um ein beschädigtes Spital möglichst schnell funktionsfähig zu machen? Hilfe zu Selbsthilfe bietet der CAS «Wiederaufbau Ukraine». Wenn es zum Beispiel darum geht, einen neuen Kindergarten zu konzipieren, beschäftigt man sich klassischerweise mit dem Gebäude und der Infrastruktur. «Ebenso wichtig sind jedoch weitergehende Fragen», erklärt Studiengangleiter Thomas Rohner. «Wie kommen die Kinder zum Kindergarten? Erhalten sie medizinische Versorgung und psychologisch
24/10/202323 minutes 3 seconds
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Samira Marti, Thomas Aeschi: Welche Politik ist nun zu erwarten?

Nach den gestrigen Wahlen rückt der Nationalrat nach rechts: Die SVP gewinnt neun Sitze und übertrifft damit die Prognosen. Die SP gewinnt zwei Sitze. Das linke Lager verliert insgesamt. Samira Marti, SP-Fraktionspräsidentin und Thomas Aeschi, SVP-Fraktionspräsident nehmen Stellung. Die Schweiz rückt nach rechts, die Rechtsparteien aber verfehlen eine absolute Mehrheit im Nationalrat. Das Politklima dürfte sich dennoch spürbar ändern. Die SP gewinnt zwei Sitze, kann damit aber den Sitzverlust bei den anderen linken Parteien nicht wettmachen. Was bedeutet der Rechtsruck für die Politik der nächsten vier Jahre? Und was bedeutet es für die Bundesratswahlen im Dezember? Die Gewinnerinnen und Gewinner der Wahlen nehmen Stellung: Samira Marti, die Fraktionspräsidentin der SP und Thomas Aeschi, Fraktionspräsident der SVP.
23/10/202326 minutes 58 seconds
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Georges-Simon Ulrich: «Statistik als Grundlage für Demokratie»

Heute ist der Internationale Tag der Statistik. Der grosse Tag für das Bundesamt für Statistik folgt am Wahlsonntag. Alle Resultate werden in Echtzeit veröffentlicht. Daten spielen im Zeitalter von künstlicher Intelligenz eine immer grössere Rolle, sagt der Direktor des BFS, Georges-Simon Ulrich. Entscheidet der Mensch oder entscheidet die Maschine, respektive der Algorithmus? Die Technologie wird mit der Anwendung von künstlicher Intelligenz zunehmend mächtiger. Als Grundlage dienen gesammelte Daten. Nicht nur private Firmen wie beispielsweise Google suchen eifrig danach und nutzen sie, sondern auch staatliche Stellen wie das Bundesamt für Statistik. Am Sonntag ist das BFS beispielsweise dafür verantwortlich, alle Resultate der Wahlen in Echtzeit zu veröffentlichen. Im Moment laufen beim BFS zudem grosse Bemühungen, die Daten in der Schweiz gesamtschweizerisch zu verknüpfen und zu nutzen. Damit betritt die Schweiz Neuland, was auch im Ausland auf Interesse stösst. Beispielsweise mö
20/10/202326 minutes 8 seconds
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Florence Lehmann, Ruben Schär: Die Lernenden im Detailhandel

Die Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau oder zum Detailhandelsfachmann gehört zu den beliebtesten in der Schweiz. Über 18'000 Lernende sind derzeit im Detailhandel tätig. Was macht die Branche so beliebt für junge Menschen? Florence Lehmann hat mit dem zweiten Lehrjahr zur Detailhandelsfachfrau in der Textilbranche begonnen und arbeitet in einem Kleiderladen. Ruben Schär hat die Grundbildung abgeschlossen, die Lehrabschlussprüfungen bestanden und arbeitet in einem Sportgeschäft. Beide sind Lernende der Berufsfachschule des Detailhandels in Bern. David Karasek hat sie dort zum Gespräch getroffen.
18/10/202322 minutes 34 seconds
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Viviane Grobet: «15 Prozent mehr Schweizer Gäste als vor Corona»

Viviane Grobet von Schweiz Tourismus ist zufrieden. Der Tourismus läuft sogar besser als vor Corona 2019. Seilbahnen Schweiz vermelden für diesen September gar 40 Prozent mehr Passagiere als letzten September. Viel ist gut, aber was kann gegen das «zu viel», gegen Overtoursim unternommen werden? Der Herbst war sonnig und warm. Viele unternahmen in den Ferien Wanderungen und Ausflüge in die Schweizer Berge. Die Zahlen der Bergbahnen sind diesen September 40 Prozent besser als letztes Jahr. Auch insgesamt hat sich der Tourismus seit Corona nicht nur erholt, Schweiz Tourismus bilanziert sogar bessere Zahlen als 2019. Die ausländischen Touristinnen reisen wieder in die Schweiz, viele Schweizer verbringen weiterhin ihre Ferien hier. Viel Tourismus erfreut die Wirtschaft, zu viel dagegen ist eine Belastung für die Regionen oder die Bevölkerung. Schweiz Tourismus sieht nun auch gewissen Destinationen in der Schweiz von Overtourism betroffen und will Unterstützung bieten. Denn ein erklärtes
17/10/202326 minutes 55 seconds
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Muriel Asseburg: Der Nahe Osten am Abgrund?

Die Uno fordert die Freilassung der Geiseln und humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. Israel bereitet eine Bodenoffensive vor. Gibt es noch Spielraum für Verhandlungen? Wird sich der Krieg ausweiten? Muriel Asseburg ist Nahostexpertin bei der Stiftung für Wissenschaft und Politik in Berlin. Es sind dramatische Appelle: Der Uno Generalsekretär Antonio Guterres sieht den Nahen Osten am Abgrund, Israel evakuiert auch Dörfer an der Grenze zu Libanon, Hilfsorganisationen sprechen von katastrophalen humanitären Zuständen im Gazastreifen. Seit den brutalen Angriffen der Hamas auf Israel vor mehr als einer Woche, scheint eine Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die Hamas unausweichlich. Über eine halbe Million Menschen haben den Norden bereits verlassen, so wie das Israel fordert. Wo können diese Menschen hin? Gibt es noch Verhandlungsspielraum, wie es Saudi-Arabien oder Katar wünschen? Weitet sich der Krieg aus, Richtung Libanon? Greift der Iran ein? Muriel Asseburg forscht seit dreissig
16/10/202324 minutes 13 seconds
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Nicoletta della Valle: «Die Schweiz ist ein Drogenhandel-hub»

Die Direktorin der Bundespolizei Fedpol warnt, die Schweiz müsse massiv gegen organisierte Kriminalität vorgehen. Kollegen aus dem Ausland hätten sie gewarnt. Die Schweiz sei für das organisierte Verbrechen als ruhiges, stabiles Land sehr interessant. Die italienische Mafia, die russische Mafia, die marokkanische Mafia und viele andere operieren in der Schweiz oder leben angepasst und unauffällig mitten unter uns. Sie waschen Geld, schmuggeln Waffen, dealen mit Drogen. Das sei gefährlich, warnt Fedpol-Direktorin Nicoletta della Valle. Die Mafia könnte unsere Wirtschaft und unsere Behörden unterwandern. Wie sich die Unternehmen dagegen wehren können, aber auch Restaurantbesucher, Coiffeurkunden oder Nagelstudiokundinnen, erzählt Della Valle im Tagesgespräch.
13/10/202326 minutes 3 seconds
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Adrian Ruprecht: Detailhandel – Ausbildung im Wandel

Der Detailhandel gehört zu den bedeutendsten und grössten Wirtschaftsabteilungen der Schweiz. Diese Woche beleuchten wir diese Branche aus unterschiedlichen Perspektiven. Heute: Rund 10% sämtlicher Lehrstellen in der Schweiz werden vom Detailhandel angeboten. Wieso muss sich die Ausbildung wandeln? Eine der grössten Dienstleistungsbranchen der Schweiz hat in der heutigen Zeit mit grossen Herausforderungen zu kämpfen: Onlinehandel, Einkaufstourismus und Rabattschlachten erfordern neue Geschäftsmodelle und strukturelle Anpassungen im Schweizer Detailhandel. Aber nicht nur die Branche muss sich wandeln, auch die Ausbildung. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und damit auch die Berufsbildung. Das hat auch Auswirkungen auf die Lerninhalte. Adrian Ruprecht ist Detailhandelsexperte und seit über 10 Jahren Rektor der Berufsfachschule des Detailhandels Bern, eine der grössten Berufsbildungsschulen für diese Branche. Er ist zu Gast bei David Karasek.
12/10/202323 minutes 23 seconds
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Adrian Ruprecht: Schweizer Detailhandel unter Druck

Der Detailhandel gehört mit einem Umsatzvolumen von über 90 Milliarden Franken im Jahr zu den wichtigsten Branchen des Landes. Doch die Branche steht unter Druck. Was sind die aktuellen Herausforderungen und welche Rezepte sind jetzt gefragt? Starker Franken, Onlinekonkurrenz, erfolgreiche Player aus dem Ausland: Der Schweizer Detailhandel steht so stark unter Druck wie selten zuvor. Auch wegen dem Fachkräftemangel: Im Detailhandel sind derzeit insgesamt 12000 Stellen ausgeschrieben. Nur im Gesundheitswesen und im Baugewerbe ist die Situation noch prekärer. Wie bedrohlich ist die Situation? Was sind die Herausforderungen und welche Rezepte sind jetzt gefragt? Adrian Ruprecht beschäftigt sich mit dem Detailhandel in der Schweiz. Seit über 10 Jahren ist er Rektor der Berufsfachschule des Detailhandels Bern, eine der grössten Berufsbildungsschulen für diese Branche. 
11/10/202319 minutes 23 seconds
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Adrian Ruprecht: Die Geschichte des Schweizer Detailhandels

Der Detailhandel schafft einen wichtigen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Leistung der Schweiz und übernimmt darüber hinaus auch eine gesellschaftliche Rolle. Diese Woche beleuchtet das «Tagesgespräch» diese Branche aus unterschiedlichen Perspektiven. Heute: Die Geschichte des Detailhandels. Mit über 300'000 Beschäftigten ist der Detailhandel einer der grössten Arbeitgeber in der Schweiz. Die Branche ist aber nicht nur wegen der Arbeitsplätze wichtig, sondern nimmt auch eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft ein. Beides vereint die Berufsfachschule des Detailhandels in Bern. Sie bildet jährlich tausende Lernende aus. Als eine der grössten Berufsbildungsschulen im schweizerischen Detailhandel leistet sie seit 100 Jahren einen zentralen Beitrag für diese Branche und ist gleichzeitig auch Teil der Geschichte des Detailhandels in der Schweiz. Der Rektor der Schule, Adrian Ruprecht, ist zu Gast bei David Karasek.
10/10/202316 minutes 19 seconds
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Gudrun Harrer: «Eine erschreckende Erfahrung für Israel»

Das Entsetzen weltweit ist gross: Der Angriff der Hamas auf Israel, über Land, Luft und vom Wasser war nicht erwartet worden. Gudrun Harrer ist Nahost-Expertin und beobachtet den Konflikt schon seit vielen Jahren. Sie vergleicht den Angriff mit dem Jom-Kippur-Krieg von 1973. Nun wird sich zeigen, wie schnell sich die Lage in Nahost in den Griff bekommen lässt: Wie hoch der Blutzoll entsprechend noch wird. Die Opferzahlen steigen auf beiden Seiten. Neben Aufforderungen zum Ende der Gewalt gibt es auch erste politische Forderungen, wie beispielsweise jene Chinas nach einer Zweistaatenlösung. Gudrun Harrer ist Nahost-Expertin, beobachtet den Konflikt schon seit vielen Jahren, schreibt für die österreichische Zeitung «Der Standard» und unterrichtet in Wien Nahost-Politik. Sie vergleicht den Angriff mit dem arabisch-israelischen Krieg von 1973: «Die Parallelen, das heisst die Überraschung, der Schock, die Angst um Israel sind dieselben,» obwohl die Situation nicht dieselbe sei. «Eine
09/10/202325 minutes 50 seconds
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Hans-Otto Thomashoff: Rezepte gegen Politik ohne Hirn

Wie Erkenntnisse aus der Hirnforschung zu besserer Politik führen könnten. Das hat der Psychoanalytiker Hans-Otto Thomashoff analysiert. Er zeigt auf, welchen Effekt die Psyche auf Demokratie und Gesellschaft hat. Für die eidgenössischen Wahlen in gut zwei Wochen schicken die Parteien so viele Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen wie noch nie. Aber wer macht die beste Politik für unsere Gesellschaft? Eine mögliche Antwort sucht der in Wien lebende Arzt und Psychoanalytiker Hans-Otto Thomashoff. In seinem neuen Buch «Mehr Hirn in die Politik» stellt er die Frage, welchen Effekt die Hirnforschung auf Demokratie und Gesellschaft hat. Seine These: Die Politik ignoriere konsequent zentrale Grundprinzipien unseres Gehirns und damit unsere Grundbedürfnisse. Hans-Otto Thomashoff ist zu Gast bei David Karasek.
06/10/202325 minutes 46 seconds
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Charles Liebherr: EU-Erweiterung - wie realistisch ist sie?

In Granada versammeln sich heute die Mächtigen aus fast 50 europäischen Staaten zum Gipfel. Auch Bundespräsident Alain Berset nimmt am Treffen der «Europäischen politischen Gemeinschaft» teil. Mit welchem Ziel? EU-Korrespondent Charles Liebherr ist Gast im «Tagesgespräch». Im spanischen Granada versammeln sich am Donnerstag die Mächtigen aus fast 50 europäischen Staaten zum Gipfel der «Europäischen politischen Gemeinschaft». Bundespräsident Alain Berset nutze das Treffen für bilaterale Gespräche, schreibt das Eidgenössische Departement des Innern (EDI). Die «Europäische politische Gemeinschaft» ist bisher fast nicht bekannt und nicht mit der EU zu verwechseln. Das Treffen wurde letztes Jahr lanciert und umfasst alle Staaten Europas, also auch Nichtmitglieder der EU. Eines der Hauptthemen ist die Debatte um eine Erweiterung der Europäischen Union. Wie realistisch ist die Erweiterung? EU-Korrespondent Charles Liebherr ist am Gipfel in Granada und nun David Karasek zugeschaltet.
05/10/202320 minutes 45 seconds
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Andres Kristol: «Die Westschweizer Dialekte sind wohl Geschichte»

Sei es in Zürich, St. Gallen oder Bern: In der Deutschschweiz sind wir stolz auf unsere Dialekte. Ganz anders in der Westschweiz. Dort sind die sogenannten «Patois» fast ausgestorben. Wie kam es, dass die französischsprachigen Schweizer und Schweizerinnen ihre Dialekte aufgaben? Und wo findet man doch noch Unterschiede zwischen dem Jura und Genf? Damit beschäftigt sich der Linguist Andres Kristol. Der emeritierte Professor der Uni Neuenburg hat vor Kurzem ein umfassendes Werk zur Sprachgeschichte in der Suisse Romande geschrieben.
04/10/202326 minutes 45 seconds
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Wo sind die Frauen in der Nobelpreiswoche?

In der Wissenschaft sind Frauen genauso erfolgreich wie Männer. Oft werden ihre Leistungen aber übersehen. Warum, das erforscht die Soziologin Sandra Beaufays. Und Astrophysikerin Katrin Altwegg erzählt, warum ihr der Durchbruch an die Spitze trotz allem gelungen ist.  Die versierte Mathematikerin Ada Lovelace schrieb im Jahr 1843 einen Algorithmus, der als das erste Computerprogramm der Welt in die Geschichte einging. In Lehrbüchern kommt sie aber kaum vor. Für die Entdeckung der DNA-Doppelhelix wurden allein die Molekularbiologen Francis Crick und James Watson mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Dabei waren es weder Watson noch Crick, die die Theorie zur DNA-Struktur bestätigten, sondern die Chemikerin Rosalind Franklin. In der Woche der Nobelpreise beschäftigt sich das Tagesgespräch mit den Rollen der Frauen in der Wissenschaft. Studien zeigen: sie werden weniger wahrgenommen, weniger ausgezeichnet, weniger gewürdigt. Woran liegt das? Sandra Beaufays ist Soziologi
03/10/202326 minutes 5 seconds
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Janina Loh: Mensch, Maschine und Ethik

Bringt uns künstliche Intelligenz die Rettung oder den Untergang in einer zunehmend komplizierter werdenden Welt? Janina Loh ist Professorin für Ethik der Technik und plädiert für klare Regelungen im Umgang mit KI. Tech-Pioniere wie Elon Musk träumen von einem gesünderen Menschen, der viel älter werden kann und mittels Technologie zusätzliche Fähigkeiten erlangt. Transhumanisten träumen von der Unsterblichkeit. Posthumanisten möchten den Menschen ablösen. Der Mensch als schwaches, verletzliches Wesen könne und müsse überwunden werden, heisst es von der Seite. Humanistinnen warnen. Wo also liegt der weise Umgang mit den neuen Technologien? Irgendwo zwischen den Zauberern des Doppelklicks und den Apokalyptikerinnen, sagt die Ethikprofessorin für Technik und Roboter, Janina Loh. Die promovierte Philosophin sinniert über ein weites Feld, das sich öffnet, denn fast alles scheint plötzlich möglich, im Guten wie im Schlechten, je nach Perspektive.
02/10/202327 minutes 5 seconds
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Mathias Schluep: Keine Energiewende ohne seltene Metalle

Kritische Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt werden für die Energiewende immer wichtiger. Doch wie können sie nachhaltig abgebaut werden? Die Internationale Energieagentur IEA hat zum ersten Mal eine grosse, internationale Konferenz zu diesem Thema organisiert. Der Akku im Smartphone oder die Batterie im Elektroauto: überall stecken Mineralien wie Lithium oder Kobalt drin. Diese Rohstoffe werden für die grüne Wende immer wichtiger, die Nachfrage nach ihnen steigt rasant. Und weil sie nur in wenigen Ländern vorkommen, ist ein regelrechter Run darauf entstanden. Doch oft werden Kinder in die Kobalt- oder Nickelminen geschickt, wo sie die Metalle unter gefährlichen und ungesunden Bedingungen abbauen müssen. Und häufig leidet auch die Natur unter der Rohstoffgewinnung, grosse Umweltschäden sind die Folge. Die Weltwirtschaft ist jedoch von diesen kritischen Rohstoffen abhängig. Deshalb stellen sich wichtige Fragen: Wie können diese wichtigen Metalle nachhaltig abgebaut werden? Und h
29/09/202325 minutes 45 seconds
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Felix Gmür: «Die Kirche hat aus ihren Fehlern gelernt»

Der Bericht über 1000 Fälle von sexuellen Übergriffen hat die katholische Kirche erschüttert. Seither haben die Schweizer Bischöfe Massnahmen ergriffen. Aber geht der Wandel tief genug? Felix Gmür, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, ist überzeugt davon. Mehr als 1'000 Fälle von sexueller Gewalt und sexuellen Übergriffen in der katholischen Kirche hat ein Bericht der Universität Zürich dokumentiert. Der Bericht zeigt auf, wie Kirchenvertreter teilweise wegschauten oder Täter deckten. Das Image der Kirche wurde höher gewichtet als das Leid der Opfer. Seither haben die Bischöfe Massnahmen gegen Übergriffe angekündigt: Eine unabhängige Meldestelle soll geschaffen werden. Und die Kirche will ihr Personalwesen professionalisieren, also besser abklären, ob sich Bewerber für den Dienst in der Kirche eignen. Doch der Bericht über die Missbrauchsfälle hat bei vielen Gläubigen zu Entsetzen und Verdruss geführt. Die Zahl der Austritte aus der Kirche hat zugenommen. Die Basis fordert
28/09/202327 minutes 6 seconds
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Gerichtszeichnerin Linda Graedel zeigt, was verborgen bleibt

Sie hat einen seltenen Beruf aber einen wichtigen: Linda Graedel ist Gerichtszeichnerin und hält zeichnerisch fest, was bei wichtigen Prozessen im Gerichtssaal geschieht. Seit über 30 Jahren ist die aus den USA stammende Künstlerin Linda Graedel als Gerichtszeichnerin für Schweizer Medien tätig. Zeichnungen von einem Strafprozess, Szenen vor Gericht. Sie sind oft im Fernsehen oder Online zu sehen. Weil filmen und fotografieren im Gerichtssaal verboten sind, kommen Gerichtszeichnerinnen und Gerichtszeichner zum Einsatz. Sie halten fest, was im Gerichtssaal passiert. Eine der wenigen Gerichtszeichnerinnen der Schweiz ist Linda Graedel. Seit 40 Jahren begleitet die gebürtige Amerikanerin Prozesse, seit über 30 Jahren für Schweizer Medien. Obwohl längst im Pensionsalter, zeichnet und arbeitet sie engagiert weiter. Was treibt sie an? Wie sieht sie ihre Rolle? Und hat sie manchmal Mitleid mit einem Angeklagten?
27/09/202325 minutes 23 seconds
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Severin Moser: Der neue Arbeitgeberpräsident

Der ehemalige Olympia-Zehnkämpfer und Stabhochspringer ist seit 100 Tagen der neue Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes. Im «Tagesgespräch» vor Publikum im Radiostudio Bern spricht Severin Moser erstmals über sein neues Amt. Mehr als 100 Jahre lang standen Industrielle und Unternehmer an der Spitze des Schweizerischen Arbeitsgeberverbandes. Nun steht ihm seit 100 Tagen mit Severin Moser erstmals ein Manager aus der Versicherungsbranche vor. Der Ökonom war Chef der Allianz Versicherungen Schweiz und hat eine Karriere als Sportler hinter sich: Als Zehnkämpfer hat er 1988 an den Olympischen Spielen in Seoul teilgenommen. Auf den neuen Präsidenten warten einige Herausforderungen: Der Fachkräftemangel oder das angespannte Verhältnis zu den Sozialpartnern etwa in der Europapolitik. Im «Tagesgespräch Plus» gibt Severin Moser sein erstes Interview seit seinem Amtsantritt – live, vor Publikum im grossen Saal des Radiostudio Bern.
26/09/202327 minutes 22 seconds
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Roberto Cirillo: Pakete kapern das Briefzentrum

Die Anzahl der Pakete nimmt zu, dagegen verteilt die Post immer weniger Briefe. Im Briefzentrum Härkingen werden nun auch Pakete sortiert. Damit sei die Post gewappnet für die Zukunft. Ob dazu auch steigende Tarife, Waldkäufe und Entlassungen gehören, weiss der Post-Chef Roberto Cirillo. Es war das grösste Postprojekt in der Geschichte der Post: Das Briefzentrum in Härkingen im Kanton Aargau. 2009 wurde es eröffnet. Seither ist die Zahl der Briefe aber richtiggehend eingebrochen. In den letzten zehn Jahren über 30 Prozent. Dagegen boomt der Online-Handel, immer mehr Waren werden mit Paketen geliefert. Die Post reagiert, sie hat dieses Jahr bereits zwei neue Paketzentren eröffnet. Auch das Briefzentrum in Härkingen wird nun von den Paketen sozusagen gekapert. Das Sortieren von Paketen im Briefzentrum wurde während der Pandemie in der Not erfunden, und es hat sich bewährt. Werden die Pakete und Briefe künftig auch zusammen zugestellt? Verträgt sich dies mit der Grundversorgung, die im
25/09/202326 minutes 31 seconds
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Barbara Frei: «70 Prozent Sparpotential in der Industrie»

Barbara Frei gilt als eine der wichtigsten Schweizer Managerinnen in internationalen Konzernen. Sie hat ein klares Ziel mit Schneider Electric: Energie sparen. Bis zu 70 Prozent lasse sich in der allgemeinen Industrie weltweit einsparen.  Die Energieversorgung hält die Politik auf Trab: Auch diese Woche hat das Parlament diskutiert, wie sich die erneuerbaren Energien ausbauen lassen. Etwas in den Hintergrund getreten sind die Diskussionen zur Energie-Effizienz. Dieses Thema ist das Kerngeschäft von Barbara Frei. Sie gilt als eine der wichtigsten Schweizer Managerinnen in internationalen Konzernen. Sie leitet beim französischen Industriekonzern Schneider Electric die Sparte Digitalisierung und Automatisierung. Der Konzern mit rund 135 000 Mitarbeitenden ist ein führender Player in Sachen Energiemanagement und Energieeffizienz. Wird politisch zu wenig übers Sparen diskutiert? Wie gross ist das Potenzial? Und welche Rolle spielt dabei die Künstliche Intelligenz? Barbara Frei ist zu Gas
22/09/202326 minutes 54 seconds
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Isabella Eckerle: «Corona wird kein Schnupfen-Virus werden»

In der Schweiz kursieren neue Coronavarianten. Die Virologin Isabella Eckerle leitet das Zentrum für Viruserkrankungen am Universitätsspital Genf. Im «Tagesgespräch» spricht sie über die aktuelle Corona-Situation und erklärt, warum dieses Virus immer noch gefährlicher sein könnte als andere. Um das Coronavirus war es lange ruhig. Seit kurzem ist aber von einer neuen Variante die Rede, die offenbar ungewöhnliche Mutationen aufweist. Die Corona-Fallzahlen steigen in der Schweiz wieder an, auch weil die aktuelle Variante die bestehende Immunität umgeht. Wo stehen wir mit Corona und wie lässt sich eine nächste Pandemie verhindern? Die Virologin Isabella Eckerle leitet das Zentrum für neuartige Viruserkrankungen am Universitätsspital Genf. Sie ist zu Gast bei David Karasek.
21/09/202326 minutes 51 seconds
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Walter Thurnherr: «Das waren die schwierigsten Jahre seit langem»

Er zählt zu den einflussreichsten politischen Persönlichkeiten der Schweiz. Walter Thurnherr ist seit acht Jahren Bundeskanzler. Als solcher führt er die Geschäfte des Bundesrates. Ende Jahr tritt er zurück. Im «Tagesgespräch» gibt er sein erstes Interview nach der Rücktrittsankündigung. Er ist mit auf dem Bundesratsfoto, nimmt Teil an den Bundesratssitzungen und gehört zu den einflussreichsten politischen Persönlichkeiten der Schweiz. Seit fast acht Jahren ist Walter Thurnherr Bundeskanzler. Seine Karriere in der Bundesverwaltung führte ihn zuerst als Diplomat nach Moskau, später wurde er Generalsekretär von drei Bundesräten. Seit 2015 ist er Bundeskanzler. Vor einem Monat hat er nun seinen Rücktritt per Ende Jahr bekanntgegeben. In seinem ersten Interview nach der Rücktrittsankündigung spricht Walter Thurnherr mit David Karasek über die weltweiten Krisen, welche die Schweiz und sein Amt veränderten. 
20/09/202326 minutes 41 seconds
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Andrea Pfeifer: «Das ist der Durchbruch bei Alzheimer»

Jahrzehnte wird schon geforscht. Die Ungeduld ist gross und die Flops sind vielfältig. Doch nun stehen gleich zwei Medikamente in Aussicht, die den Krankheitsverlauf von Alzheimer deutlich verlangsamen. Ist das ein Wendepunkt? Alzheimerforscherin Andrea Pfeifer nimmt Stellung. Jedes Jahr erkranken in der Schweiz gut 30'000 Menschen an Demenz, die meisten davon bekommen Alzheimer. Jahrzehntelang stagnierte die Entwicklung von Medikamenten gegen Alzheimer. Nun mehren sich die positiven Signale: In den USA wurden kürzlich zwei neue Medikamente zugelassen, bereits Ende Jahr könnten diese auch in der Schweiz zugelassen werden. Steht die Alzheimer-Therapie an einem Wendepunkt? Andrea Pfeifer ist seit 20 Jahren Alzheimerforscherin. Mit ihrem Biotechunternehmen AC Immune forscht sie an einer Impfung gegen Alzheimer. Sie ist zu Gast bei David Karasek.
19/09/202325 minutes 57 seconds
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«Parteiencheck»: EVP-Nationalrätin Lilian Studer

Die Eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober 2023 rücken näher. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Was versprechen sie ihnen? Im SRF-Parteiencheck stellt sich Lilian Studer, Präsidentin der EVP, den Fragen von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
18/09/202326 minutes 14 seconds
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«Parteiencheck»: Mitte-Nationalrat Simon Stadler

Der Countdown für die eidgenössischen Wahlen läuft. In gut fünf Wochen können Sie bestimmen, wer die nächsten vier Jahre im Parlament sitzt. Damit Ihnen die Wahl etwas leichter fällt, nehmen wir im «Parteiencheck» die Wahlprogramme der sieben grössten Schweizer Parteien kritisch unter die Lupe. Gast in der heutigen sechsten Ausgabe bei Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt ist Simon Stadler, Nationalrat der Mitte-Partei. Der «Parteiencheck» kommt live vor Publikum aus dem Radiostudio in Bern.
15/09/202327 minutes 22 seconds
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Daniel Voll: Im Epizentrum des Erdbebens in Marokko

Fast 3000 Tote hat das Erdbeben in Marokko bereits gefordert. Und auch die Überlebenden werden noch lange mit den Folgen zu kämpfen haben. Auch weil die betroffene Region vom Staat vernachlässigt werde, sagt SRF Korrespondent Daniel Voll in Marokko. In Marokko wird das Ausmass des Erdbebens immer deutlicher: Sechs Tage nach der Katastrophe versuchen die Rettungsteams weiterhin Überlebende aus den Trümmern zu bergen. Die Zahl der bestätigten Todesopfer ist inzwischen auf fast 3'000 gestiegen. Trotz der Tragödie akzeptiert die marokkanische Regierung fast keine internationale Hilfe. Was für politisch-strategische Gründe stecken dahinter und wie wird das Erdbeben das afrikanische Land strukturell verändern? SRF Korrespondent Daniel Voll ist derzeit in Marokko zwischen Marrakesch und dem Atlas-Gebirge, wo sich das Beben ereignete. Er ist zu Gast bei David Karasek.
14/09/202324 minutes 35 seconds
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«Parteiencheck»: SVP-Nationalrat Marcel Dettling

Im Oktober sind eidgenössische Wahlen. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Was versprechen sie ihnen? Im SRF-Parteiencheck stellt sich Marcel Dettling, SVP-Nationalrat, den Fragen von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
13/09/202326 minutes 56 seconds
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Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche der Schweiz

Historikerinnen finden in den Geheimarchiven der Schweizer Bischöfe über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch – und das ist nur «die Spitze des Eisbergs». Über Jahrzehnte missbrauchten Priester in der Schweiz vor allem Kinder und Jugendliche. Die Kirchenoberen vertuschten dies systematisch – bis heute. Die beiden Geschichtsprofessorinnen Monika Dommann und Marietta Meier der Universität Zürich haben ein Jahr lang in den Archiven der Kirche recherchiert, um Informationen über die Täter und Opfer von 1950 bis heute zu finden. Dabei erhielten sie auch Zugang zu den Geheimarchiven der Schweizer Bischöfe. Sie stiessen allein in diesem ersten Forschungsjahr auf über 1000 Missbrauchsfälle – deutlich mehr, als die Kirche bisher zugegeben hat. Die Studie führte das Historikerteam im Auftrag der Kirche durch.
12/09/202327 minutes 4 seconds
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«Parteiencheck»: Grünen-Nationalrätin Aline Trede

Im Oktober sind eidgenössische Wahlen. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Was versprechen sie ihnen? Im SRF-Parteiencheck stellt sich Aline Trede, Nationalrätin der Grünen, den Fragen von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
11/09/202327 minutes 2 seconds
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«Parteiencheck»: FDP-Nationalrätin Maja Riniker

Im Oktober sind eidgenössische Wahlen. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Was versprechen sie ihnen? Im SRF-Parteiencheck stellt sich Maja Riniker, FDP-Nationalrätin, den Fragen von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
08/09/202325 minutes
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Michael Jordi: «Weiterdenken ist erwünscht»

Er ist einer der besten Kenner des Gesundheitssystems aus Sicht der Kantone. Seit über einem Jahrzehnt ist Michael Jordi Generalsekretär der Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). Nun tritt er zurück. In der Schweiz sind in erster Linie die Kantone für die Gesundheitsversorgung zuständig. Es sind diese Fragen, die die Bevölkerung interessieren: Von welcher Ärztin, von welchem Arzt, in welchem Spital kann ich mich behandeln lassen, welche Reha-Klinik kann ich besuchen und wie steht es um die Finanzierung. An oberster Stelle der kantonalen Gesundheitsversorgung steht die Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). Michael Jordi ist seit 22 Jahren bei der GDK und seit über 10 Jahren deren Generalsekretär. Nun tritt einer der besten Kenner des Schweizer Gesundheitssystems zurück und stellt sich den Fragen von David Karasek.
07/09/202326 minutes 55 seconds
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«Parteiencheck»: SP-Co-Präsident Cédric Wermuth

Im Oktober sind eidgenössische Wahlen. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Was versprechen sie heute? Im SRF-Parteiencheck stellt sich Cédric Wermuth, Co-Präsident der SP, den Fragen von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
06/09/202326 minutes 9 seconds
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Urs Meister: Steigende Strompreise, grosse Differenzen

Auch dieses Jahr steigen die Strompreise wieder massiv. Doch die Unterschiede innerhalb der Schweiz sind gross. Einige Gemeinden verrechnen fast das Doppelte des Schweizer Durschnitts. Ob dieser Anstieg gerechtfertigt ist, weiss Urs Meister, er ist Geschäftsführer der Aufsichtsbehörde Elcom. Heute verkündete die BKW einen unerwartet grossen Gewinn. So wie auch andere Stromunternehmen in den letzten Tagen. Ebenfalls heute werden die neuen Strompreise in der Schweiz bekannt: Die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom informiert über die Preiserhöhungen für den Strom von Haushalten, kleineren und mittleren Unternehmen. Und diese sind happig: Im Durchschnitt steigen die Preise um 18 Prozent, um 5 Rappen von 27 auf rund 32 Rappen für eine Kilowattstunde. Pro Jahr belastet dieser Preisanstieg einen durchschnittlichen Haushalt mit rund 222 Franken. Die Strompreise sind innerhalb der Schweiz sehr unterschiedlich. Woher kommen diese Differenzen? Warum steigen die Preise weiter? Sind si
05/09/202327 minutes 3 seconds
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«Parteiencheck»: GLP-Fraktionschefin Tiana Angelina Moser

Im Oktober sind eidgenössische Wahlen. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Die Grünliberalen im Check: Die Fraktionspräsidentin der GLP, Tiana Angelina Moser, ist Gast von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
04/09/202326 minutes 28 seconds
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Yvan Lengwiler: «Das Bashing der Finma muss aufhören»

Die Finanzmarktaufsicht müsse gestärkt werden. Damit sie früher intervenieren kann. Dies ist einer der Vorschläge von Yvan Lengwiler, Präsident der Expertenkommission Bankenstabilität. Denn das nächste Mal müsse eine systemrelevante Bank auch in den Konkurs geschickt werden können. Es war alles geplant, vorbereitet, und dann wurde doch auf den Plan B gesetzt. So wurde die CS statt abgewickelt, dass heisst zum Teil in den Konkurs geschickt, von der UBS gekauft. Einen solchen Plan B gibt es nun nicht mehr. Keine Bank der Schweiz kann eine UBS mehr übernehmen, eine staatliche Rettung käme sehr teuer. Die Wahrscheinlichkeit einer Bankenkrise dagegen, die ist da. Nun präsentiert die Expertengruppe «Bankenstabilität» heute ihre Vorschläge: Damit nie mehr in der Schweiz eine systemrelevante Bank gerettet werden muss. Eine schwierige Aufgabe, die innert weniger Monate gelöst werden musste. Die Expertinnen und Experten haben Erstaunliches herausgefunden bei ihren Gesprächen. Denn der Schweiz
01/09/202325 minutes 33 seconds
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Aymo Brunetti: «Eine Grossbank – nicht um jeden Preis»

Der Gewinn der UBS ist hoch, die Entlassungen können vom Arbeitsmarkt aufgefangen werden, die Übernahme der CS scheint geglückt. Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti warnt jedoch: Jedes Unternehmen der Schweiz muss Konkurs gehen können. Eine dritte Bankenrettung könne sich die Schweiz nicht leisten. Der Aufschrei war gross: Schon wieder muss eine Bank gerettet werden – mit Garantien des Staates und Geld der Nationalbank. Nun kann gesagt werden: Es ist noch einmal gut gegangen: Die Garantieverträge sind aufgelöst, die Gelder werden zurückbezahlt. Die UBS schreibt im zweiten Quartal zudem einen Gewinn von 29 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig muss die UBS sparen und Stellen streichen: Die 3000 Kündigungen erscheinen auf den ersten Blick jedoch weniger gravierend als befürchtet. Aymo Brunetti, Professor für Wirtschaftspolitik und Finanzstabilität der Universität Bern hatte nach der Finanzkrise mitgeholfen, die Too-Big-to-Fail-Regulierungen auszuarbeiten. Dieses Problem sei mit der Übe
31/08/202326 minutes 9 seconds
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Frank Zobel: «Crack-Problem zeigt: Müssen Drogenpolitik anpassen»

Verschiedene Schweizer Städte haben Probleme mit der Droge Crack. Besonders schwierig ist die Lage in Genf. Frank Zobel ist Vizedirektor von Sucht Schweiz und hat einen detaillierten Bericht zur Crack-Situation in Genf mitverfasst. Er fordert eine Anpassung der nationalen Drogenpolitik. Genf hat grosse Probleme mit der Droge Crack. Diesen Sommer wurde die Situation auch für die Sozialarbeiter des Drogenkonsumraumes neben dem Genfer Bahnhof zu prekär. Es gebe zu viel Gewalt, teilten sie mit. Der Crack-Konsum wurde aus ihren Räumen verbannt. Fast zeitgleich berichteten Zürcher Medien, dass im Langstrassen-Quartier eine offene Drogenszene entstanden sei. Auch dort sind offenbar viele Süchtige Crack-abhängig. Frank Zobel ist der Vize-Direktor von Sucht Schweiz. Er hat sich intensiv mit den Problemen rund um die Droge Crack und ihrem Konsum in der Schweiz beschäftigt. Im Mai ist ein detaillierter Bericht zur Crack-Situation in Genf erschienen, den er mitverfasst hat.
30/08/202326 minutes 16 seconds
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Andreas Zivy: Die Gefahren für Afrika ohne Getreideabkommen

Seit Russland das Getreideabkommen mit der Ukraine auslaufen liess, wächst die Sorge um Afrika. Agrarunternehmer Andreas Zivy handelt in Osteuropa mit Grundnahrungsmitteln. Als Stiftungsrat der Schweizer Demokratiestiftung weiss er aber auch, welche Folgen hohe Nahrungsmittelpreise in Afrika haben. Das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine ist ausser Kraft. Vor dem Krieg rangierten beide Länder unter den grössten Getreideproduzenten der Welt. Während den zwei Länder Milliarden entgehen, geht es in Ostafrika um Leben und Tod. Laut Uno sind in Ostafrika 60 Millionen Menschen von einer Dürre betroffen. Ohne Getreideabkommen könnten nun zusätzlich die Getreidepreise weiter steigen. Unsicher ist auch, wie die Reisernte wird. Viele Länder schränken deshalb den Export ein, um selbst genügend Nahrungsmittel zu haben. Andreas Zivy, selbst Agrarunternehmer, der mit Getreide und Mais handelt, kennt den Zusammenhang von Ernährungssicherheit und Demokratie. Als Stiftungsrat de
29/08/202327 minutes 15 seconds
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Peter V. Kunz: «Mehr Recht für Tiere»

Peter V. Kunz ist schweizweit der bekannteste Professor für Wirtschaftsrecht. Nun fokussiert er sich auch auf Tiere und veröffentlicht das erste Übersichtswerk zum Tierrecht der Schweiz. Seit 15 Jahren ist Peter V. Kunz schweizweit bekannt. Weil er sich in den Medien zu Banken-, Börsen- und Aktienrechtsfragen äussert. Was wenige wissen: Seit drei Jahren widmet er sich zusätzlich dem Tierrecht. Diese Woche erscheint sein 800 Seiten dickes Werk «Tierrecht der Schweiz». Es ist das erste Übersichtswerk dieser Art. Darin fordert er unter anderem ein gesetzlich verankertes Recht auf ein würdevolles und angemessenes Leben für Tiere.
28/08/202326 minutes 43 seconds
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Gesa Schneider: «Das Literaturhaus ist ein Ort der Experimente»

Zehn Jahre lang hat Gesa Schneider das Literaturhaus Zürich geführt. Jetzt tritt sie ab – und zieht eine positive Bilanz: Es sei ihr gelungen, das Literaturhaus internationaler zu machen und dabei ein neues, auch jüngeres Publikum zu gewinnen. Haben Sie heute schon gelesen? Lesen ist eine der ältesten Kulturtechniken überhaupt. Und im Alltag lesen wir ständig: Zugfahrpläne, Mittagsmenüs, WhatsApp-Nachrichten. Bedienungsanleitungen. Beipackzettel. Kuchenrezepte. Aber das Bücherlesen hat im Zeitalter des Smartphones einen schweren Stand. Und auch für Bücherläden und Verlage sind es keine einfachen Zeiten. – Umso mehr sind Vermittlerinnen von Literatur gefragt. Eine solche ist Gesa Schneider. Seit 10 Jahren leitet sie das Literaturhaus Zürich und hat in dieser Funktion rund 1000 Lesungen organisiert. Nun geht ihre Intendanz zu Ende. – Im «Tagesgespräch» zieht sie Bilanz und erzählt, welche Autorinnen und Autoren beim Publikum besonders ziehen. Sie ist zu Gast bei Rafael von Matt:
25/08/202327 minutes 28 seconds
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Andrea Christen: Kann Trump noch Präsident werden?

Der Wahlkampf ums Weisse Haus in den USA hat einen ersten Höhepunkt erreicht: Am Abend haben sich sieben Republikaner und eine Republikanerin zur ersten Fernsehdebatte getroffen. Sie alle wollen von ihrer Partei nominiert werden - und im nächsten Jahr gegen Präsident Joe Biden antreten. Acht republikanische Präsidentschaftskandidatinnen und Kandidaten trafen sich am Abend zur ersten TV-Debatte. Ex-Präsident Donald Trump ging nicht hin – und ist trotzdem omnipräsent. Einerseits weil sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der TV-Debatte über ihn äusserten und andererseits weil sich Trump heute den Justizbehörden in Georgia stellen muss. Die Aufmerksamkeit heute ist ihm Gewiss. Zudem ist er der klare Favorit unter den Republikanern. Ist Donald Trump so gut wie gesetzt als Präsidentschaftskandidat? Antworten liefert USA-Korrespondent Andrea Christen im Gespräch mit David Karasek.
24/08/202326 minutes 45 seconds
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Simon Bornschier: «Schweiz, wie geht’s?»

Die SRG will in diesem Wahljahr herausfinden, wie es der Bevölkerung in der Schweiz geht und was sie besonders beschäftigt. Dafür hat sie das Forschungsinstitut GFS Bern mit einer der grössten Meinungsumfragen beauftragt, die es in diesem Land je gegeben hat. Was die Verbundenheit mit dem eigenen Land angeht, zeigt die Umfrage ein ambivalentes Bild. Über drei Viertel der Befragten bezeichnen sich als ziemlich bis völlig schweizerisch. Rund ein Drittel aber findet, die meisten Schweizerinnen und Schweizer teilen ihre Werte nicht. Das «Tagesgespräch» analysiert die Ergebnisse der SRG Meinungsumfrage und fokussiert auf die Schweizer Identität. Was genau macht das Schweizerische aus? Politologe Simon Bornschier ist Direktor des Forschungsbereichs Politische Soziologie an der Universität Zürich und zu Gast bei David Karasek.
23/08/202324 minutes 33 seconds
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Christian Hardinghaus: Medienmanipulation und Kriegspropaganda

«Die Berichterstattung über den Ukrainekrieg in der westlichen Medienlandschaft kann man aus journalistischer und medienwissenschaftlicher Sicht nicht nur als ungenügend, sondern als dilettantisch bezeichnen», kritisiert der Historiker Christian Hardinghaus. Wie erklärt er seine steile These? Mit dem Volksempfänger der Nazis, einem Radiogerät mit nur einer Frequenz, begann die Karriere des Radios als Massenmedium vor 90 Jahren. Anders als unter Propagandaminister Josef Goebbels erheben Medien in der westlichen Welt heute den Anspruch, sachlich und unvoreingenommen zu berichten. Der Historiker Christian Hardinghaus zieht das in Zweifel. Er bemängelt, dass Medien seit der Pandemie zu wenig kritisch seien. Und im Ukrainekrieg bekomme die ukrainische Seite eine Plattform. Das wiederum spiele dem russischen Präsidenten Putin in die Hände. Denn es spalte die Gesellschaft. Wichtiger wäre es, die Täuschung aufzudecken und die Mechanismen zu verstehen. Konkrete Tipps gibt er in seinem Buch «
22/08/202327 minutes 10 seconds
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Christa Markwalder: «Politik und Musik haben vieles gemeinsam»

Mit 28 Jahren wurde Christa Markwalder 2003 für die FDP in den Nationalrat gewählt. Sie hat einen US-Aussenminister durchs Bundeshaus geführt, präsidiert parlamentarische Freundschaftsgruppen, zum Beispiel mit der Ukraine, und hat auch erfahren, wie heikel Aussenpolitik sein kann. Zwanzig Jahre politisierte Christa Markwalder für die FDP im Nationalrat. Nun tritt sie bei den nächsten Wahlen nicht mehr an. Als Jungpolitikerin kämpfte sie für die Initiative «Ja zu Europa» und setzte sich stets für eine gute Zusammenarbeit mit der EU ein. Ist sie von der schweizerischen Europapolitik enttäuscht? Seit zwei Jahrzehnten ist Markwalder auch Mitglied der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats – hat in dieser Funktion 2019 den damaligen US-Aussenminister Mike Pompeo durchs Bundeshaus geführt. In ihren zahlreichen Freundschaftsgruppen, die sie präsidiert, unterhält sie enge Kontakte mit anderen Ländern. Was ist der Unterschied zur offiziellen Politik? Ihr Tiefpunkt in der Karriere vers
21/08/202325 minutes 58 seconds
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Albert Rösti: Zum Unfall im Gotthard-Basistunnel

Der schwere Unfall im Gotthard-Basistunnel bremst den Personen- und Güterverkehr in der Schweiz. Der Schaden ist viel grösser als zunächst angenommen. Bundesrat und Verkehrsminister Albert Rösti nimmt Stellung im «Tagesgespräch». Im Gotthard-Basistunnel sind auf einer Strecke von acht Kilometern Gleise und Betonschwellen beschädigt, nachdem vor gut einer Woche ein Güterzug entgleist war. Bis der Tunnel wieder normal in Betrieb ist, könnte es Anfang 2024 werden. Was unternimmt Bundesrat Albert Rösti, damit im Güterverkehr das Risiko für solche Unfälle gesenkt werden kann? Im «Tagesgespräch» erläutert der Verkehrsminister auch den Ausbau der Bahn in der Schweiz. Der Bund investiert viel mehr als geplant.
18/08/202326 minutes 54 seconds
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Joseph de Weck: «Frankreichs Problem ist der Rassismus»

In Afrika schwimmen Frankreich die Felle davon, im eigenen Land brodelt es in den Banlieues und unter den Gelbwesten. Wohin steuert Frankreich? Der Politologe und Historiker Joseph de Weck ordnet ein. Frankreich ist unerwünscht in Mali, in Burkina Faso, in Niger. Menschen gehen in den Ländern auf die Strassen und wünschen sich, dass die französischen Truppen ihr Land verlassen. Auch im Maghreb wachsen antifranzösische Ressentiments. Frankreich jedoch hängt noch an seinen früheren Kolonien, sowohl wirtschaftlich als auch geopolitisch. Doch die paternalistische Politik von Emmanuel Macron kommt nicht nur in «Françeafrique» schlecht an. Auch im Inland brodelt es: In den Banlieues etwa oder bei den Gilets jaunes. Wohin steuert Frankreich aktuell? Stimmt es, dass Frankreich entdemokratisiert wird unter Emmanuel Macron?
17/08/202326 minutes 54 seconds
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Laavanja Sinnadurai: «Mit Tränen aus Sri Lanka zurückgeflogen»

Tamilischen Flüchtlingen schlug vor 40 Jahren viel Misstrauen entgegen, als erste von ihnen nach Ausbruch des Bürgerkrieges in Sri Lanka in der Schweiz ankamen. Zwar integrierten sie sich schnell in die Arbeitswelt. Kulturell blieb die tamilische Diaspora jedoch lange unter sich. Ihr Vater flüchtete beim Ausbruch des Bürgerkriegs 1983 in Sri Lanka in die Schweiz. Ihre Mutter folgte ihm. Die Juristin Laavanja Sinnadurai ist in Niederscherli (BE) aufgewachsen und vermittelt heute als Mediatorin zwischen den Kulturen. Mit Dankbarkeit blickt sie auf die Leistungen ihrer Eltern, ebenso auf die Möglichkeiten, welche die Schweiz den Flüchtlingen geboten hat zurück. Ihr Beispiel zeigt, Integration ist ein langer Prozess mit zahlreichen Herausforderungen. Gerade jetzt, wo viele Flüchtlinge der ersten Generation pensioniert werden, eine Rückkehr zumindest zeitweise möglich ist, stellen sich viele Fragen. Beispielsweise auch zum gesellschaftlichen Zusammenleben: Zwar werden immer häufiger g
16/08/202326 minutes 26 seconds
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Philipp Lustenberger: Frieden in Kolumbien?

Der Schweizer Sondergesandte für den Frieden in Kolumbien, Philipp Lustenberger, begleitet die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und der grössten Guerilla-Gruppe ELN. Wie stehen die Chancen, diesen langwierigen Konflikt zu beenden? In Kolumbien hat eine neue Runde der Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen der Guerilla-Organisation ELN begonnen. Sie ist die grösste Guerilla Bewegung in Kolumbien und verfügt ungefähr über 3000 Kämpferinnen und Kämpfer. Philipp Lustenberger vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA ist Sondergesandter für den Frieden in Kolumbien und begleitet und unterstützt die Friedensverhandlungen für die Schweiz. Aktuell ist er in Venezuela, wo die Verhandlungen am Montag begonnen haben.
15/08/202326 minutes 30 seconds
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Karin Keller-Sutter: Fazit zur CS-Rettung

Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sind aus dem Schneider: Sie tragen kein Risiko mehr bei der Rettung Credit Suisse. Dennoch gehe die Arbeit nach der CS-Übernahme durch die UBS weiter, sagt Finanzministerin Karin Keller-Sutter. Am Freitag gab Finanzministerin Karin Keller-Sutter bekannt, dass die UBS ihren Garantievertrag mit dem Bund zur Rettung der Credit Suisse auflöst. Steuerzahlerinnen und Steuerzahler trügen bei der CS-Rettung kein Risiko mehr. Der Bund habe am Geschäft sogar verdient. Trotzdem liessen kritischen Stimmen nicht lange auf sich warten: Stiehlt sich die UBS nun aus der moralischen Verantwortung? Für den Bund und die Politik sei die Arbeit noch nicht zu Ende – die UBS mit ihrer Grösse nun definitiv «too big to fail». Und nun auch zu gross, um gerettet zu werden.
14/08/202326 minutes 28 seconds
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Cédric Wermuth und Thierry Burkart: Der Bund und die Banken

Fünf Monate nach der Übernahme der CS braucht die UBS keine Unterstützung mehr von der Schweizerischen Nationalbank und dem Bund. Die Grossbank hat alle Finanzhilfen zurückbezahlt. Auch die neun-Milliarden-Garantie des Bundes braucht sie nicht mehr. Was löst das in der Politik aus? Der 19. März 2023 geht in die Schweizer Bankengeschichte ein. Mit einem Paukenschlag verkündet Finanzministerin Karin Keller-Sutter, dass die UBS die taumelnde Konkurrentin Credit Suisse übernimmt. Um die internationalen Finanzmärkte zu beruhigen, geben der Bund und die Nationalbank umfangreiche finanzielle Garantien ab. Kein halbes Jahr später kommt die UBS zur Ansicht, dass sie die Risiken der Übernahme aus eigener Kraft stemmen kann. Sie verzichtet auf sämtliche Bundesgarantien. Wie überraschend kommt dieser Schritt? Wie wirkt er sich auf die politische Diskussion rund um die Too-big-to-fail-Thematik aus? Und hat das allenfalls Folgen für die Aufarbeitung durch die parlamentarische Untersuchungskomm
11/08/202327 minutes 56 seconds
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Dagmar Rösler: «Der Lehrermangel gefährdet die Bildungsqualität»

In zahlreichen Kantonen fehlt es kurz vor Beginn des neuen Schuljahres an Lehrpersonen. Für den Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz ist klar: Diese Entwicklung ist eine Bedrohung für die Qualität des Unterrichts.  Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz fordert, das Problem müsse entschieden angepackt werden. Auch die Schulleitungen leiden unter dem Lehrermangel. Im «Tagesgespräch» berichtet Niels Lang, Co-Präsident des Berufsverbands Schulleitungen des Kantons Bern, von den Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. Und Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz, erläutert ihre Forderungen im Kampf gegen den Lehrermangel. Dagmar Rösler und Niels Lang sind zu Gast bei Rafael von Matt.
10/08/202326 minutes 48 seconds
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Erich Fischer: «Das Risiko Hitze wird zu wenig ernst genommen»

Der Klimawandel ist kein Zukunftsszenario mehr. Er ist Realität. So heisst es im 6. Weltklimabericht. Der Klimatologe der ETH Zürich, Erich Fischer, hat diesen mitverfasst. Ist dieser Sommer nun das Abbild dieses Wandels? Wie ist die Schweiz darauf vorbereitet? Wir fragen nach im Tagesgespräch. Dieser Sommer ist gezeichnet von Rekorden: Der heisseste Juli und Juni seit Messbeginn; ungewöhnlich warme Meere. Der Regen fällt örtlich so stark, dass es zu grossen Überschwemmungen kommt. Ein Sturm verwüstet innert Minuten La Chaux-de-Fonds. Der ETH-Professor Erich Fischer befasst sich mit Wetter- und Klimaextremen und hat beim 6. Weltklimabericht mitgearbeitet, der diesen Frühling erschienen ist. Was bedeuten diese weltweiten Rekorde? Wie erklären sich die Klimatologen die starke Erwärmung der Meere? Muss die Schweiz künftig mit mehr Stürmen rechnen? Ist sie genügend vorbereitet? Und stimmen die Szenarien des Klimarates noch mit den Wetterphänomenen überein? Erich Fischer ist zu Gast im T
09/08/202326 minutes 55 seconds
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Silvia Frey: «Bei Hitzewellen dachte man nicht ans Meer»

Auch die Ozeane sind dieses Jahr von einer extremen Hitzewelle betroffen. Der Nordatlantik ist bis zu 5 Grad wärmer als gewöhnlich, die Oberflächentemperatur des Mittelmeeres ist auf über 28 Grad gestiegen. Die Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen beobachtet die Meeresbiologin Silvia Frey. Hitzewellen haben diesen Sommer zum Beispiel Spanien, Italien, Griechenland oder China betroffen: Bei Hitzewellen denken wir zuerst an die betroffenen Städte, die Landwirtschaft oder an den Tourismus. Doch dieses Jahr zeigt sich sehr ausgeprägt, dass auch die Ozeane von Hitzewellen betroffen sind. Vor den Küsten Floridas ist die Temperatur des Meerwassers auf 38 Grad gestiegen, der Nordatlantik ist teilweise um 5 Grad wärmer als sonst. Auch die Oberflächentemperatur des Mittelmeers beträgt über 28 Grad. Mit der Klimaerwärmung haben sich in den letzten Jahren auch die Meere erwärmt, wenn auch bisher nie so stark. Fische suchen nach kühleren Gewässern, Korallen, Schwämme oder andere Organismen, die n
08/08/202326 minutes 58 seconds
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Navina Kottoor: "Militärregierung wappnet sich"

Die Militär-Junta Nigers hat den Luftraum gesperrt. Am Sonntag ist das Ultimatum der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas an die Putschisten abgelaufen, den Präsidenten wieder einzusetzen. Was passiert in Niger? Darüber reden wir mit der freien Afrika-Journalistin Naveena Kottoor.
07/08/202323 minutes
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Rendez-vous mit Indien: Religion, Glaube und Ehe

Themen dieser Sendung: - Allgegenwärtige Religion - Riesengeschäft Hochzeiten
04/08/202329 minutes 41 seconds
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Rendez-vous mit Indien: «Demokratie wird immer mehr ausgehöhlt»

Indien wird oft als grösste Demokratie der Welt bezeichnet. Allerdings, so SRF Südasien-Korrespondentin Maren Peters, werden Minderheiten unterdrückt, Widerspruch dulde Premierminister Modi keinen. Er inszeniere sich als Führerfigur und wolle Indien zu einem hindunationalistischen Staat machen. Aussenpolitisch will es sich Indien weder mit Russland noch mit dem Westen verscherzen. Südasien-Korrespondentin Maren Peters nennt es eine Art pragmatische Neutralität. Innenpolitisch inszeniere sich Premierminister Narendra Modi als starker Mann, als Führerfigur. Seit 2014 ist er an der Macht, seither versucht er, in Indien einen hindu-nationalistischen Staat zu etablieren. Minderheiten - insbesondere Musliminnen und Muslime - werden systematisch unterdrückt. Widerspruch duldet Narendra Modi nicht. Auch um die Medienfreiheit ist es nicht gut bestellt.
03/08/202315 minutes 34 seconds
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Rendez-vous mit Indien: Aufstrebende Volkswirtschaft

Indien ist gemäss Uno-Berichten mit 1,4 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land. Bereits heute hat es nicht genug Stellen für alle Leute im erwerbsfähigen Alter. Und das Bevölkerungswachstum geht weiter. Gleichzeitig strebt Indien danach, drittgrösste Volkswirtschaft der Welt zu werden. Wer in der Schweiz von Dichtestress spricht, war noch nie in Indien. Insbesondere in den grossen Städten sei der Bevölkerungsdruck überall spürbar, sagt SRF Südasien-Korrespondentin Maren Peters. Daran habe sie sich gewöhnen müssen: «Mit schweizerischer Höflichkeit kommt man nicht weit». Mit 1,4 Milliarden Menschen hat Indien China als bevölkerungsreichstes Land der Welt abgelöst. Der Bevölkerungsdruck führt zu grosser Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Gerade die ärmere Bevölkerung droht immer mehr abgehängt zu werden, die Schere zwischen arm und reich geht weiter auf. Indiens Premier Narendra Modi setzt auf Wachstum, bis Ende des Jahrzehnts soll Indien drittgrösste Volkswirtschaft der Welt
02/08/202318 minutes 55 seconds
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Rendez-vous mit Indien: Plötzlich Exotin

Zügeln nach Mumbai war für SRF Südasien-Korrespondentin Maren Peters und ihre Familie eine grosse Umstellung: von der Organisation im Vorfeld, über die Wohnungssuche bis zur Ankunft. Unterdessen ist Maren Peters ein knappes Jahr in Indien, hat Land und Leute besser kennen und verstehen gelernt. Maren Peters berichtet seit Herbst 2022 für Radio SRF über Südasien. Sie arbeitet und wohnt mit ihrer Familie in Mumbai. Der Umzug in die Millionenmetropole lief nicht nur reibungslos. Früh hat unsere Korrespondentin die Erfahrung gemacht, dass die Menschen in Indien etwas anders ticken als jene in der Schweiz oder in Deutschland, wo Maren Peters ursprünglich herkommt. Neu war für sie auch die Erfahrung, mit ihrer hellen Haut plötzlich eine Exotin und ein beliebtes Fotosujet zu sein.
31/07/202316 minutes 55 seconds
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Rendez-vous mit Südamerika: Grossmacht Brasilien?

Um sich als Grossmacht zu etablieren, versucht Brasilien international Anschluss zu gewinnen. Keine leichte Aufgabe. Ob im Russland-Ukraine-Krieg oder in Wirtschafts-Fragen: Brasiliens Präsident Lula da Silva verfolgt eine eigene Linie in der Aussenpolitik. Die grösste Volkswirtschaft Südamerikas strotzt vor Selbstbewusstsein. Lula will die eigene Verhandlungsposition in der Aussenpolitik stärken, indem er sich alle Optionen offenhält. So hat der brasilianische Präsident im Russland-Ukraine-Krieg bislang keine Partei ergriffen, sondern sich zusammen mit China als Friedensvermittler ins Gespräch gebracht, das wurde hingegen im Westen kritisiert. Trotzdem: Brasilien hat eine starke diplomatische Tradition und sein Präsident ist ein Profi im Aufbau globaler Koalitionen.
28/07/202315 minutes 2 seconds
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Rendez-vous mit Südamerika: Hunde, Halsschmerzen und Hüte

Südamerika ist ein faszinierender Kontinent, der reich an vielfältigen Sitten und Bräuchen ist. Von Hundenamen bis hin zur Medizin aus dem Amazonas, spiegelt sich die kulturelle Vielfalt der Region in den einzigartigen Bräuchen wider. Eine interessante Facette der Südamerikanischen Kultur ist die Liebe und Verehrung von Haustieren, insbesondere Hunden. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal sind die traditionellen Heilmittel und Medikamente, die aus den reichhaltigen Ressourcen des Amazonasgebietes gewonnen werden. Südamerika Korrespondentin Teresa Delgado schildert ihre Eindrücke der Sitten und Bräuche, Kulturen und Gepflogenheiten in der Region und insbesondere auch in ihrer Heimat Chile.
27/07/202313 minutes 30 seconds
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Rendez-vous mit Südamerika: Zwischen Diktatur und Demokratie

Südamerika ist neben Europa und Nordamerika eine der grössten demokratischen Regionen der Welt. Doch die Gefahr autoritärer Entwicklungen ist nicht gebannt. Südamerika gilt zwar immer noch als demokratischste Region des globalen Südens. Aber die Demokratie ist auch nirgends stärker auf dem Rückmarsch, als dort – das zeigt der jüngste Demokratie-Index der britischen Economist-Group. Die Anzahl Staaten, die autoritäre Züge aufweisen, wächst kontinuierlich. Wegen der politischen Situation in Venezuela flüchten immer noch Hunderte pro Tag aus dem Land oder ein Putschversuch im Januar hat die Demokratie in Brasilien auf die Probe gestellt. Aber in einigen Ländern gibt es auch hoffnungsvolle Zeichen demokratischer Resilienz.
26/07/202315 minutes 15 seconds
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Rendez-vous mit Südamerika: Chinas Einfluss wächst immer mehr

Bergbau, Bahnstrecken und Wasserkraftwerke - die Bandbreite von Projekten mit chinesischer Finanzierung in Südamerika ist gross. Aber Chinas Annäherung hat auch eine politische Komponente. Anfang der 2000er Jahre entdeckte China Südamerika für sich als Absatzmarkt, Rohstoffquelle und Investitionsziel. Seit der Jahrtausendwende wächst der Handel zwischen China und Südamerika um 23 Prozent im Jahr. China ist der wichtigste Exportmarkt für die meisten Länder der Region. Südamerika Korrespondentin Teresa Delgado schätzt die chinesische Annäherung an Südamerika kritisch ein. Und sie nimmt uns mit nach Brasilien und jetzt zuerst gleich nach Chile und erklärt anhand dieser Länder, wie die südamerikanische Wirtschaft funktioniert und wie jedes Land seine eigenen einzigartigen Herausforderungen und Potenziale hat.
25/07/202320 minutes 47 seconds
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Rendez-vous mit Südamerika: Bürokratie und Ungleichheit

Seit einem halben Jahr berichtet SRF Südamerika-Korrespondentin Teresa Delgado aus Chile. Sie ist sie von der Schweiz 11'000 Kilometer in die Hauptstadt Santiago de Chile gezogen. Eine Umstellung: von der Organisation im Vorfeld, bis zur langsamen Bürokratie in der neuen Heimat. Teresa Delgado berichtet als Korrespondentin seit Januar 2023 über Südamerika. Sie arbeitet und wohnt in Chile ganz im Süden des Kontinents. Sie berichtet aber über alle Länder in der Region: Für Radio SRF beobachtet sie, wie sich die Wirtschaft unter dem brasilianischen Präsidentin Lula da Silva entwickelt, ob in Argentinien die Inflation in Grenzen gehalten werden kann, wie die Menschen in Venezuela hungern oder wie der Lebensraum der Tiere am Amazonas immer kleiner wird. Teresa Delgado bereist den ganzen Kontinent, hat aber ihren Hauptwohnsitz in Santiago de Chile. Und das erst seit einem halben Jahr. Die letzten Monate waren eine turbulente Zeit.
24/07/202318 minutes 33 seconds
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Rendez-vous mit den USA: Profi-Sportlerinnen sind etabliert

Sport hat in den USA den höheren Stellenwert als zum Beispiel in der Schweiz. Das zeigt sich auch beim Frauenfussball. Das US-Team gehört zu den Besten der Welt. Mit der wichtigste Grund: Die Förderung junger Talente ist breit und beginnt im Kindesalter. Das US-Frauenfussballteam hat viermal die Weltmeisterschaft gewonnen, ebenso oft die Olympischen Spiele. Die Sportart erlebt einen Boom. Spielerinnen wie Megan Rapinoe oder Carli Lloyd sind weltweite Superstars. Frauenfussball in den USA steht stellvertretend für die Bedeutung von Frauensport in der amerikanischen Gesellschaft. Dank ihrer Popularität nehmen deren Exponentinnen Einfluss auf die Debatte um Gleichberechtigung von Frauen.
21/07/202314 minutes 4 seconds
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Rendez-vous mit den USA: Wer träumt den American Dream?

Wer in die USA einwandert, trägt ihn mit sich: Den «American Dream». Aber auch wer schon dort ist, möchte eine Tellerwäscher-Karriere machen. Wie schwierig ist dieser Aufstieg in der Gesellschaft heute? Haben alle die gleichen Chancen in den USA? Wer hart genug arbeitet, selber seines Glückes Schmied ist, legt die Basis, um in der amerikanischen Gesellschaft aufzusteigen. Diese Haltung beschreibt den «American Dream», den die meisten Menschen in den USA mit sich tragen. Wie ist das eigentlich mit der Chancengleichheit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Stehen allen Menschen alle Türen offen, wenn sie sich darum bemühen? In der Realität zeigt sich: Für Schwarze und Latinos ist der Aufstieg in den USA noch immer viel schwieriger als für Weisse.
20/07/202312 minutes 15 seconds
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Rendez-vous mit den USA: Inflation frisst Löhne

Vor einem Jahr lag die Teuerung in den USA bei neun Prozent, aktuell bei rund drei Prozent. Dennoch haben viele Menschen Probleme mit massiv gestiegenen Lebensmittelpreisen. Selbst der Mittelstand leidet. Die Sorgenbarometer in den USA zeigen es klar: Grösstes Problem für die Bevölkerung zurzeit ist die Inflation. Innert eines Jahres haben sich zum Beispiel die Preise für Eier verdoppelt. Auch wenn die Teuerung insgesamt in der Zwischenzeit deutlich zurückgegangen ist: Selbst der Mittelstand leidet unter den deutlich höheren Preisen für Grundnahrungsmitteln. Die Folge: Immer mehr Menschen verschulden sich, leben auf Pump, sind auf Sozialhilfe angewiesen. Diese ist aber in den USA nicht so ausgebaut wie in der Schweiz.
19/07/202312 minutes 23 seconds
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Rendez-vous mit den USA: Machtzentrum der Politik

An keinem anderen Ort in den USA zeigt sich die Spaltung der Gesellschaft so exemplarisch wie im US-Parlament, dem Kapitol in Washington. Wer dort das Sagen hat, unterstützt entweder den amtierenden Präsidenten oder blockiert, wo immer möglich, dessen Politik. Im Kapitol in Washington tagt der US-Parlament. Der sogenannte Kongress vereint die beiden Parlamentskammern, das Repräsentantenhaus und den Senat. Nirgendwo anders im Land zeigt sich die Spaltung der Gesellschaft stärker als im Kongress. Demokraten und Republikaner vertreten ihre Sicht auf die Welt mit grosser Vehemenz. Zum Beispiel beim Waffengesetz. Auf Seiten der Republikaner zeigt sich: Der Geist des abgewählten Präsidenten Donald Trump ist immer noch sehr präsent. Einig sind sich die beiden Seiten praktisch nur bei einem Thema. China wird einhellig als Gefahr gesehen.
18/07/202316 minutes
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Rendez-vous mit den USA: Von der Romandie nach Nordamerika

Vor einem Jahr hat Barbara Colpi von den Gestaden des Genfer Sees an den Potomac River gewechselt. Die vormalige Korrespondentin für die Romandie berichtet nun aus der Hauptstadt der Weltmacht USA. Welche Erwartungen haben sich erfüllt? Wie erlebt sie die Stadt, die im Zentrum der Weltpolitik steht? Seit einem Jahr berichtet Barbara Colpi für Radio SRF aus Washington. Sie zog als vormalige Westschweiz-Korrespondentin von Lausanne in die Hauptstadt der USA. Eigentlich lebe sie jetzt in zwei Städten. Erstens in einer Stadt, in der Weltpolitik gemacht werde und zweitens in einer amerikanischen Stadt, die nicht dem US-Durchschnitt entspreche. In keiner anderen US-Stadt ist der Anteil der Menschen mit einem Uni-Abschluss höher als in Washington. Und: Unsere Korrespondentin musste ihre Erwartungen über das Leben in der Stadt etwas korrigieren.
17/07/202312 minutes 56 seconds
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Rendez-vous mit China: «Wirtschaftsdeals am Esstisch»

Wer in China zu Besuch ist, wird nicht als erstes gefragt, wie es ihm geht, sondern, ob er oder sie schon gegessen hat. Die Bedeutung des Essens ist Teil unseres Gesprächs mit Chinakorrespondent Samuel Emch. Der grosse Deal wird nicht am Sitzungstisch abgeschlossen, sondern während eines gemeinsamen Essens. Das Essen ist in China sehr wichtig. Jede Region kennt ihre eigene Küche und ist stolz darauf. Welche Auswirkungen hatte der Ausbruch der Corona-Pandemie auf die chinesische Esskultur? Chinakorrespondent Samuel Emch verrät im Gespräch sein Lieblingsessen und zeigt, dass es chinesisches Essen «made in Switzerland» in China gar nicht gibt.
14/07/202316 minutes 7 seconds
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Rendez-vous mit China: Zwischen Kung-Fu und Mangas

An jeder Schule werden in der Freizeit Kung-Fu-Kurse angeboten. Auf diese Kultur ist China stolz, sie wird gepflegt. Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler haben es dagegen schwerer. Chinakorrespondent Samuel Emch schildert seine kulturellen Erlebnisse in der Sommerserie. Chinas Kultur reicht tausende Jahre zurück und ist so gross und vielfältig wie das Land. In der Gegenwart dominieren jedoch Einflüsse von aussen: Die Manga-Kultur Japans oder taiwanesische Musik. Kultur gedeiht unter Zensur nicht zu grosser Blüte. So empfindet der China-Korrespondent von Radio SRF das Angebot an kulturellem Leben in Shanghai eher als schmal. 
13/07/202317 minutes 22 seconds
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Rendez-vous mit China: «Schicken Sie ein Fax»

Aus China zu berichten ist nicht einfach, selbst wenn man in China lebt. Samuel Emch wollte über die langen Schlangen vor den Krematorien berichten, als das Land seine Null-Covid-Poltik lockerte. Warum dies misslang, erzählt er in der Sommerserie. «Schicken Sie ein Fax». Worüber sich die Schweiz während der Corona-Pandemie amüsierte, ist im hochdigitalisierten China üblich. Aber nur, wenn es um Medienanfragen an die Behörden geht. Die Aufforderung, ein Fax zu schicken, ist gleichbedeutend mit der Antwort: Kein Kommentar. Noch nie konnte Chinakorrespondent Samuel Emch mit Behörden Interviews führen.
12/07/202316 minutes 53 seconds
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Rendez-vous mit China: Wirtschaft trägt Handschrift von Xi

Studentinnen oder Studienabgänger dürfen in China keine Nachhilfe mehr erteilen. Damit wächst die Jugendarbeitslosigkeit massiv. Warum greift der Staat so massiv in die Wirtschaft ein? Samuel Emch schildert in der Sommerserie die Auswirkungen der chinesischen Wirtschaftspolitik im Alltag. China ist die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt. Nicht erst seit Corona wächst sie deutlich langsamer. Staatliche Eingriffe werden stärker, mit gravierenden Folgen auch für die junge Bevölkerung: die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über 20 Prozent. Samuel Emch verfolgt die grossen Entwicklungen der chinesischen Wirtschaft, er erlebt aber auch die Auswirkungen in seinem Alltag. Der Chinakorrespondent erzählt über die kleinen Läden in seiner Strasse, die infolge der Corona-Massnahmen wirtschaftlich nicht überleben konnten.
11/07/202315 minutes 19 seconds
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Rendez-vous mit China: «Ich bin zweimal angekommen»

Samuel Emch begann seine Korrespondenten-Zeit in China noch unter der Null-Covid-Politik der Regierung. Eine Unsicherheit, die das ganze Land im Griff hielt. Samuel Emch kam zweimal in China an: Er landete am 20. September 2022. Am 30. September kam er aus der Quarantäne und konnte sich das erste Mal frei bewegen. Diese erste Korrespondentenzeit während des Corona-Regimes hat seinen Einstieg geprägt. Dazu auch die Überwachung, die bei jedem Schritt und Tritt spürbar ist. Samuel Emch hat gezählt: Auf seinem Arbeitsweg, der dreieinhalb Kilometer lang ist, sind 168 Videokameras installiert, die Kameras auf privaten Grundstücken nicht mitgezählt.
10/07/202317 minutes 20 seconds
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Rendez-vous mit Russland: Wachstum trotz Sanktionen

Laut Prognosen des Internationalen Währungsfonds IWF erwartet Russland ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent. Mehr als Deutschland. Greifen die Sanktionen nicht? Russlands Wirtschaft scheint den westlichen Sanktionen zu trotzen. Nach einem Taucher gleich zu Kriegsbeginn, hat sich die Ökonomie im flächenmässig grössten Staat der Erde wieder erholt. Die Sanktionen bewirken in gewissen Bereichen etwas, doch weit weniger, als sich der Westen erhofft hatte. Ein Grund dafür sind die Lehren aus der Corona Pandemie. Calum MacKenzie analysiert bei Ivana Pribakovic.
07/07/202322 minutes 22 seconds
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Rendez-vous mit Russland: Die heutige Geschichtsschreibung

Den russischen Angriffskrieg rechtfertigt der Kreml mit der Geschichte. Die Ukraine habe keine nationale Identität. Eine Spurensuche. Die Kiewer Rus gilt als Vorläuferstaat Russlands, der Ukraine und von Belarus. Das frühmittelalterliche altostslawische Grossreich ist ein Gründungsmythos und wichtiger Bezugspunkt des kulturellen Gedächtnisses Russlands und der Ukraine. Einmal ist die Kiewer Rus die gemeinsame Wiege der zwei Länder, ein anderes Mal spricht Russland der Ukraine die nationale Identität ab. Calum MacKenzie versucht bei Ivana Pribakovic einzuordnen, damit die Behauptungen des Kremls in einen Kontext gestellt werden können.
06/07/202315 minutes 9 seconds
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Rendez-vous mit Russland: Kunst und Sprache in Kriegszeiten

Auch die Kunst ist im Krieg. Auch eineinviertel Jahre seit Kriegsbeginn scheinen viele russische Museen unter politischer Kontrolle. Auch die russische Sprache bekommt eine zusätzliche, politische Bedeutung. "Die Aufgabe des Künstlers ist es, Zeuge seiner Zeit in der Geschichte zu sein", sagte einst der US-Maler Robert Rauschenberg. Auch in Russland verändert sich die Kunstszene seit dem Ukrainekrieg. Dichterinnen wie Jewgenija Berkowitsch werden wegen Kriegskritik verhaftet; andere führen Russlands ultrapatriotische Kulturfront an. Wie sich der Krieg in Russland auf die Bevölkerung auswirkt und was russische Künstlerinnen und Künstler im Ausland, etwa in der Schweiz erleben, erzählt Calum MacKenzie im dritten Teil der Serie "Rendez-vous mit den big five" - und der Woche über Russland.
05/07/202315 minutes 9 seconds
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Rendez-vous mit Russland: Kunst und Sprache in Kriegszeiten

Auch die Kunst ist im Krieg. Auch eineinviertel Jahre seit Kriegsbeginn scheinen viele russische Museen unter politischer Kontrolle. Auch die russische Sprache bekommt eine zusätzliche, politische Bedeutung. "Die Aufgabe des Künstlers ist es, Zeuge seiner Zeit in der Geschichte zu sein", sagte einst der US-Maler Robert Rauschenberg. Auch in Russland verändert sich die Kunstszene seit dem Ukrainekrieg. Dichterinnen wie Jewgenija Berkowitsch werden wegen Kriegskritik verhaftet; andere führen Russlands ultrapatriotische Kulturfront an. Wie sich der Krieg in Russland auf die Bevölkerung auswirkt und was russische Künstlerinnen und Künstler im Ausland, etwa in der Schweiz erleben, erzählt Calum MacKenzie im dritten Teil der Serie "Rendez-vous mit den big five" - und der Woche über Russland.
05/07/202319 minutes 14 seconds
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Rendez-vous mit Russland: Politik, Putin, Perspektiven

Wladimir Putins Krieg gegen die Ukraine hat im Westen Entsetzen hervorgerufen. In Russland selbst sind die Zustimmungswerte zum Präsidenten gestiegen. Wie sicher sitzt Putin noch im Sattel? Und wer könnte ihn einst ablösen? Der Krieg in der Ukraine dauert. Ukrainische und russische Soldaten verloren bisher zu Zehntausenden, eher Hunderttausenden ihr Leben. Grosse Proteste gegen den Krieg gab es in Russland bisher nicht. Im Frühling 2022 demonstrierten noch Zehntausende in russischen Städten. Rund 16'000 landeten deswegen im Gefängnis. Der grosse Aufschrei blieb jedoch aus. Der Kurs des Kremls scheint breit akzeptiert. Die linke Opposition hat den charismatischsten Vertreter, Alexej Nawalny, verloren; dieser sitzt in Haft. Die rechte Opposition, die einen härteren Kurs gegen die Ukraine verlangt, findet noch keine Mehrheit. Im Zentrum: das System Putin. Wie der russische Präsident tickt, welches seine Werte sind und welches die Perspektiven für Russland, darum geht es im zweiten Teil
04/07/202322 minutes 14 seconds
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Rendez-vous mit Russland: Korrespondent Calum MacKenzie

Als der Ukrainekrieg ausbricht, ist Calum MacKenzie als Student in Moskau. Jetzt berichtet er für Radio SRF über Russland. Und wartet auf sein Visum, um nach Moskau umzuziehen. Wenn Krieg ausbricht, versuchen Menschen, sich in Sicherheit zu bringen. Besonders wenn sie fremd sind in einem Land. Calum MacKenzie nicht. Als Russland am 24. Februar 2022 Raketen auf die Ukraine feuert, ist der Student in Moskau. Und bleibt dort für die kommenden Wochen. Bis das EDA allen Schweizerinnen und Schweizern die Ausreise empfiehlt. Die Geschichte endet aber nicht da. Sie beginnt erst. Calum MacKenzie bewirbt sich für den Korrespondentenposten in Moskau bei Radio SRF. Und bekommt ihn. Zur Zeit berichtet Calum MacKenzie aus der Schweiz über sein Berichtsgebiet.
03/07/202318 minutes 7 seconds
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Marco Solari: «Ich möchte nicht betteln müssen»

Die diesjährige Ausgabe des Locarno Filmfestivals ist die letzte mit Marco Solari als Präsidenten. Solari hat das Festival in den letzten 20 Jahren gross gemacht und findet: Es muss weiterwachsen, um im internationalen Wettbewerb zu überleben. Die diesjährige Ausgabe des Locarno Filmfestivals ist die letzte mit Marco Solari als Präsidenten. Eine Findungskommission regelt derzeit die Nachfolge des 79-jährigen.  Der Tessiner Manager lobt die Entwicklungen der Südschweiz. Er spricht von einem neuen Selbstbewusstsein. Dieses stamme aus Neuerungen im biomedizinischen oder kulturellen Sektor. Absolut kein Verständnis hat Solari für die Forderung gewisser Deutschschweizer Politiker von einer Gotthardstrassentunnelmaut. Bezogen auf sein eigenes Leben ist Solari demütig. Das hat ihn unter anderem seine Coviderkrankung gelehrt. Im «Tagesgespräch» ist Marco Solari zu Gast bei Karoline Thürkauf.
30/06/202325 minutes 27 seconds
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Martin Lück: BlackRock und der Wandel

Kapitalismus als mächtiger Beschleuniger des Wandels: Davon ist der grösste Vermögensverwalter BlackRock überzeugt. Die lockere Geldpolitik der letzten Jahrzehnte ist zu Ende, die Zinsen steigen. Wohin geht die Reise? Antworten liefert Martin Lück, Kapitalmarktstratege bei BlackRock. Nichts ist mehr, wie es fast 40 Jahre war: Die lockere Geldpolitik ist zu Ende, die Inflation noch nicht im Griff. Diese Situation zwingt Anleger zu einer Wende. Der weltweit grösste Vermögensverwalter BlackRock hat gegen 10 Billionen Dollar Vermögen in seinen Händen. Nun hat er seine neue Strategie präsentiert. Als Vermögensverwalter interessiert sich Blackrock, wie die Wirtschaft weiter wächst. Zuoberst stehen da Massnahmen gegen den Klimawandel. Deshalb sollen sich Investitionen in kohlestoffarme Technologien und die Klimaresilienz künftig besonders lohnen. Weitere Investitionsfelder seien Dienstleistungen für Seniorinnen und Senioren oder die Künstliche Intelligenz. Weniger rosig sieht BlackRock dag
29/06/202327 minutes 5 seconds
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Dieter Vranckx: Flugbranche setzt zu spät auf neue Technologien

In ein paar Tagen beginnen in den ersten Kantonen die Sommerferien. Wie gut ist die Fluggesellschaft Swiss für die Hochsaison aufgestellt? Und wie gut ist die Swiss mit ihrem Klimaziel unterwegs? CEO Dieter Vranckx sagt, die Flugbranche hätte schon viel früher auf neue Technologien setzen müssen. Lange Wartezeiten, Verspätungen und Flugstreichungen, all das soll es diesen Sommer bei der Swiss möglichst nicht geben. Die Nachfrage für die Sommerferien sei gross, die Flüge voll, meldet die Fluggesellschaft. Doch nur drei Prozent der Passagiere sind bereit, den CO2-Ausstoss ihres Fluges zu kompensieren. Zu wenig für den Swiss-Chef Dieter Vranckx. Er kritisiert auch die späten Bemühungen zur CO2-Reduktion: Die Flugbranche hätte schon vor Jahrzehnten das Netto-Null-Ziel anstreben sollen. Swiss-CEO Dieter Vranckx stellt sich den Fragen von David Karasek.
28/06/202326 minutes 13 seconds
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Janis Fahrländer: «Auf dem Balkan gibt es bedrohliche Spannungen»

Serbien hat drei kosovarische Polizisten, die es vor 12 Tagen gefangen genommen hatte, wieder freigelassen. Die EU und die USA hatten deren Freilassung verlangt. Dennoch stehen die Zeichen nicht auf Annäherung im Konflikt zwischen Serbien und Kosovo, sagt Auslandredaktor Janis Fahrländer. Im Norden des Kosovos gibt es seit zwei Monaten Ausschreitungen. Auch NATO-Soldaten wurden verletzt. Die EU-Aussenministerinnen und Aussenminister wurden gestern über den festgefahrenen Dialog informiert. Die Wurzeln des ethnischen Konflikts reichen lange zurück, noch immer wird Kosovo vom grossen Nachbarn Serbien nicht anerkannt. SRF Auslandredaktor Janis Fahrländer verfolgt für uns die Ereignisse im Kosovo. Er ist zu Gast bei David Karasek.
27/06/202323 minutes 46 seconds
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Thomas Brudermann: «Wie wir uns unsere Klimasünden schönreden»

Viele wollen klimafreundlich leben und fliegen dann trotzdem um die Welt oder bestellen Fleisch. Das liege an unserem Gehirn, sagt Thomas Brudermann. Der Umweltpsychologe und Nachhaltigkeitsforscher an der Uni Graz richtet seinen Blick auf das menschliche Entscheidungsverhalten. Fast alle sind sich inzwischen einig, dass das Klima geschützt werden muss. Vor einer Woche hat die Schweizer Stimmbevölkerung ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz abgegeben und Ja gesagt zum Netto-Null-Ziel. Gleichzeitig ist aber beispielsweise die viel beschworene Flugscham bei der Schweizer Bevölkerung kein Thema: Seit Ende der Corona-Pandemie hat der Flugverkehr wieder Hochkonjunktur. Wast steckt hinter diesem Widerspruch? Thomas Brudermann ist Umweltpsychologe und Nachhaltigkeitsforscher an der Uni Graz. Er spricht von Ausreden, die wir parat hätten, wenn Klimaschutz zu anstrengend und unbequem werde. Er befasst sich mit den beliebtesten Klima-Rechtfertigungen – auch die in der Politik. Thomas Bruderma
26/06/202326 minutes 29 seconds
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Jon Pult: Setzt der Abgang von Alain Berset die SP unter Druck?

Alain Berset tritt nicht mehr zu den Wahlen an. Damit dreht sich das Karussell möglicher SP-Kandidaten und allenfalls Kandidatinnen. Doch auch die Grünen und Grünliberalen melden Anspruch auf diesen Sitz an. Wie will die SP diesem Druck standhalten? Fragen an SP-Vizepräsident Jon Pult. Es kann für eine Partei ein Glücksfall sein, wenn im Wahljahr ein eigener Bundesrat zurücktritt: Diese Partei und mögliche Nachfolger oder Nachfolgerinnen rücken ins Zentrum der Diskussionen. Für die SP könnte diese Situation aber auch gefährlich werden. Schon jetzt drehen sich die Fragen auch rund um einen möglichen Bundesratssitz für die Grünen, auf Kosten der SP. Jon Pult ist Vizepräsident der SP Schweiz, sein Name wird auch schon als möglicher Bundesratskandidat gehandelt. Auf die SP kommt ein langer und schwieriger Abstimmungskampf zu. Wie ist die Partei gewappnet? Wie will sie ihren Sitz verteidigen und präsentiert die SP nun ein reines Männerticket? Jon Pult, SP-Nationalrat und Kommunikations-
23/06/202326 minutes 57 seconds
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Achim Steiner: «Die Ukraine ist das grösste Minenfeld der Welt»

Am Mittwoch startete die Konferenz für den Wiederaufbau in der Ukraine. Mitten im Angriffskrieg garantieren die Räumung von Minen, die Unterstützung von Firmen oder die Reparatur der Infrastruktur das Überleben des Landes und der Leute. Achim Steiner leitet das Entwicklungsprogramm der UNO. Vor einem Jahr fand die Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine (Ukraine Recovery Conference) in Lugano statt. Nun findet sie während zwei Tagen ihre Fortsetzung in London. Obwohl Meldungen zum Angriffskrieg und den Gegenoffensiven die Schlagzeilen dominieren, ist der Wiederaufbau des Landes kein Widerspruch dazu, sondern ein wichtiger Teil – gerade für Land und Leute. Achim Steiner, Leiter des Entwicklungsprogramms der UNO, hat die Ukraine bereist, mit Menschen, Firmen und Regierungsvertretern gesprochen. Wie soll also ein Wiederaufbau im Krieg aussehen? Welche Aufgaben übernimmt das UNO-Entwicklungsprogramm? Wo sind internationale Firmen gefragt und wie will die Regierung die Korruption bekäm
22/06/202322 minutes 30 seconds
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Dominik Meier: Zum angekündigten Abgang von Alain Berset

Alain Berset gibt sein Amt als Bundesrat per Ende Jahr ab. Dies teilte er am Mittwochmittag an einer Pressekonferenz mit: Er habe nun drei Legislaturen als Bundesrat geamtet, nun sei ein guter Zeitpunkt gekommen, zurückzutreten. Für Bundeshaus-Korrespondent Dominik Meier kommt das überraschend. Erst Anfang Juni wurde eine Aussage Bersets am Swiss Economic Forum (SEF) anders gedeutet: als Ankündigung einer weiteren Kandidatur im kommenden Dezember. Der Freiburger SP-Politiker Alain Berset wurde 2011 als Nachfolger von Micheline Calmy-Rey in den Bundesrat gewählt. Seither leitet er das Eidgenössische Departement des Innern (EDI). Was sind die Umstände seines Rücktritts und wer kommt für die Nachfolge in Frage?
21/06/202322 minutes 6 seconds
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Teresa Bücker: «Zeit ist ein Machtinstrument»

«Wir arbeiten zu viel», sagt Teresa Bücker. Damit würden wir unsere Demokratie gefährdeten. Zeit bezeichnet die deutsche Journalistin in ihrem Buch «Alle Zeit» als politisches Gut. Bücker denkt deshalb auch darüber nach, wie wir als Gesellschaft mehr Zeit gewinnen können. Warum haben wir trotz unseren Zeitbudgets immer zu wenig Zeit? Und was hat Zeit mit Macht zu tun? Teresa Bücker hat darüber ein Sachbuch geschrieben. Die deutsche Journalistin beschreibt Zeit als politisches Gut und fordert eine gerechtere Verteilung der Ressource Zeit. Bücker zeigt sich verwundert darüber, dass die politischen Parteien das Thema Zeitpolitik noch nicht entdeckt haben. Es sei im Interesse der Demokratie, dass wir darüber diskutieren. Teresa Bücker ist Kolumnistin für die Süddeutsche Zeitung vor allem zu den Themen Arbeit und Gesellschaft. Mit ihrem Buch «Alle Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit» feiert sie grosse Erfolge.
20/06/202326 minutes 44 seconds
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Roberto Schmidt: «Die Schweiz braucht eine neue Solaroffensive»

Das Stimmvolk hat Ja gesagt zum Netto-Null-Ziel: Aber wie kommt die Schweiz dort hin? Roberto Schmidt, Energiedirektor des Kantons Wallis und Präsident der kantonalen Konferenz der Energiedirektorinnen und -direktoren, sagt, die Schweiz müsste beim Ausbau der Sonnenenergie einen Zacken zulegen. Mit 59 Prozent Ja-Stimmen hat die Stimmbevölkerung am Sonntag ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz abgegeben. Viele hatten eine Zitterpartie befürchtet, doch am Ende gab es ein deutliches Resultat. Der Kurs des Bundesrats in der Klima- und Energiepolitik wurde bestätigt. Das Klimaschutz-Gesetz legt jedoch in erster Linie ein Ziel fest: Dass die Schweiz bis 2050 klimaneutral sein muss. Den konkreten Weg dorthin lässt das Gesetz offen. Einzig Subventionen für den Ersatz von Öl-, Gas- und Elektroheizungen von 200 Millionen Franken im Jahr schreibt es fest. Gleichzeitig ist klar, dass die Schweiz mehr Strom brauchen wird, wenn die Hausbesitzerinnen von Gasheizungen auf Wärmepumpen umsteige
19/06/202328 minutes 36 seconds
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Anna Stünzi: «Die Schweiz braucht eine aktivere Aussenpolitik»

Viele sehen die Schweiz als eine Insel, an der die Stürme der Weltpolitik vorbeiziehen. Anders Anna Stünzi von der Denkfabrik «Foraus»: Sie warnt die Schweiz vor einer zu passiven Haltung. Unser Land müsse globale Entwicklungen aktiver mitgestalten. Sonst sinke künftig der Wohlstand der Bevölkerung. Die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China, der intensivere Kampf um Rohstoffe weltweit oder das ungeklärte Verhältnis der Schweiz zur Europäischen Union: Im neuen Buch «Hinausschauen» blicken die Autorinnen und Autoren der Denkfabrik «Foraus – Forum Aussenpolitik» auf 26 globale Entwicklungen und untersuchen die Folgen dieser Entwicklungen auf die Schweiz. Auffällig ist: Zwar ist die Schweiz eines der stärksten globalisierten Länder der Welt. Dennoch kommt «Foraus» zum Schluss, dass unser Land aussenpolitisch häufig passiv bleibe und erst auf Druck von aussen reagiere. Anna Stünzi, 32, Forscherin und Dozentin an der Universität St. Gallen, ehemalige Präsidentin von «Foraus»
16/06/202326 minutes 26 seconds
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Susanne Brunner: Wieso sind Sie gegen die Gendersprache?

Die Zürcher SVP-Politikerin Susanne Brunner lanciert eine Volksinitiative gegen den Genderstern. Damit kommt es schweizweit zum ersten Volksentscheid zur umstrittenen Gendersprache. Warum ihr der Genderstern ein Dorn im Auge ist, erklärt Susanne Brunner im «Tagesgespräch». Zum ersten Mal kann in der Schweiz über die gendergerechte Sprache abgestimmt werden. Die Stadt Zürich hat am Mittwoch mitgeteilt, dass die Volksinitiative «Tschüss Genderstern!» zustande kommt. Der schweizweit erste Volksentscheid zur hoch umstrittenen Gendersprache ist eine Reaktion auf ein neues Sprachreglement des Zürcher Stadtrats. Seit einem Jahr sind die Verlautbarungen der Verwaltung mit Gendersternchen versehen. Dagegen wehrt sich die Zürcher SVP-Kantonsrätin Susanne Brunner. Sie wird von einem parteiübergreifenden Komitee unterstützt. Muss sich die Sprache ndern, weil die Gesellschaft inklusiver wird? Oder kann Sprache gar nicht diskriminieren? Susanne Brunner ist zu Gast bei David Karasek.
15/06/202326 minutes 29 seconds
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Ruth Dreifuss: «Wir sind noch nicht am Ende der Reise angekommen»

Schweizweit streiken am 14. Juni die Frauen. Aus dem «Frauenstreik» wurde der «Feministische Streik». Den Ersten prägt 1991 Ruth Dreifuss massgeblich. Die damalige Zentralsekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes wurde zwei Jahre später Bundesrätin. Die Forderungen des Frauenstreiks von 1991 gleichen jenen von heute. Was hat der Frauenstreik also gebracht? Was in den letzten 50 Jahren in Sachen Gleichberechtigung erreicht worden sei, lasse sich sehen. Es sei aber dennoch ungenügend, sagt Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss zum Protesttag. Auch wenn Dreifuss weitere politische Diskurse einer Retrospektive unterzieht, scheint sich auf einen ersten Blick wenig verändert zu haben. Die Brutalität der Ungleichheit zeige sich beispielsweise auch im Krieg in der Ukraine. Auch den Bundesrat kritisiert die Altbundesrätin scharf – für seine Haltung bei der Wiederausfuhr von Kriegsmaterial.
14/06/202326 minutes 53 seconds
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Roger Bartholdi: «Das Personal darf nicht das Opfer sein»

Die Übernahme der CS durch die UBS ist vollzogen. Unmittelbar betroffen ist das Personal. Viele CS-Mitarbeitende haben bereits gekündigt. Tausende fürchten eine Kündigung. UBS-Mitarbeiter Roger Bartholdi ist Vertreter des Bankenpersonalverbandes. Er kennt die Situation und stellt Forderungen. «Wir haben das Privileg, ein Stück Geschichte schreiben zu dürfen». Das steht in einem offenen Brief der UBS, der am Montag in verschiedenen Medien publiziert wurde. Die UBS zeigt sich überzeugt, die Übernahme der CS erfolgreich über die Bühne zu bringen. Sie will sich auf ihre starke Unternehmenskultur konzentrieren. Betroffen ist insbesondere das Personal: Viele CS-Mitarbeitende haben Angst gekündigt zu werden oder bereits selbst gekündigt. Bis zu 30'000 Stellen könnten weltweit betroffen sein. Vieles ist noch unklar, beispielsweise, ob die CS Schweiz als eigene Einheit weiter bestehen bleiben wird. Roger Bartholdi arbeitet selbst bei der UBS. Seit Jahren ist er Mitglied im Bankenperson
13/06/202325 minutes 52 seconds
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Matthias Rüb: Zum Tod von Silvio Berlusconi

Silvio Berlusconi prägte Italien als Ministerpräsident über Jahrzehnte. Er polarisierte, wurde verehrt oder verachtet. Nun ist der Cavaliere 86-jährig verstorben. Kein Politiker hat Italien so geprägt, wie Silvio Berlusconi. Anfang der 1990er Jahre schaffte es der Milliardär mit Opportunismus und einem Gespür fürs Land bis an die Regierungsspitze. Im Ausland blieben vor allem auch seine zahlreichen Skandale und vielen kuriosen Momente hängen. Für viele Italienerinnen und Italiener blieb der Cavaliere aber trotz aller Eklats und Fauxpas bis zum Schluss ein Held. Heute ist Silvio Berlusconi im Alter von 86 Jahren in Mailand gestorben. Einer, der die schillernde Karriere Berlusconis bestens kennt, ist Matthias Rüb - Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung FAZ in Rom.
12/06/202326 minutes 1 second
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Carlo Schmid: «Habt keine Angst vor den Bankern»

Der ehemalige CVP-Ständerat Carlo Schmid war Präsident der Parlamentarischen Untersuchungskommission zur P-26. Er ist überzeugt, dass es auch für die Aufarbeitung der CS-Übernahme eine PUK braucht. Schmid ermuntert die künftigen Mitglieder, furchtlos alle Beteiligten zu befragen. Die Aufdeckung der sogenannten Geheimarmee P-26 durch die Parlamentarische Untersuchungskommission sollte die Schweiz erschüttern: Bis heute wird darüber gestritten, welche Bedrohung diese Organisation für die Schweiz darstellte. Carlo Schmid hatte damals widerwillig das Präsidium der Untersuchungskommission übernommen. Wie schaut Schmid auf seine Arbeit zurück, die heute von Historikern auch kritisiert wird? Warum ist für ihn die PUK auch im CS-Fall das geeignete Instrument? Und warum reisst man sich aktuell um das Präsidium, das bei ihm eine Strafaufgabe war? Carlo Schmid ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
09/06/202326 minutes 56 seconds
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Susanne Brunner: «Keine Geschichte ist ein Leben wert»

Heute ist «SRF-Korrespondent:innentag 2023». Die Korrespondentinnen und Korrespondenten von Radio SRF stehen dem Publikum im Studio Bern Rede und Antwort. Im «Tagesgespräch» gibt Susanne Brunner, ehemalige Nahostkorrespondentin und Auslandchefin von Radio SRF, Einblick in ihre Arbeit. Wie herausfordernd ist der Job als Auslandkorrespondentin und Auslandkorrespondent bei Radio SRF? Woher erhält man Informationen in Gebieten, die kaum erschlossen sind oder wo Zensur herrscht? Der heutige «Korrespondent:innentag» beantwortet solche Fragen. Bereits vorab erzählt Susanne Brunner von der Arbeit ihres Teams. Sie war jahrelang SRF Nahostkorrespondentin und leitet seit neun Monaten die Auslandredaktion von Radio SRF. 
08/06/202325 minutes 23 seconds
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Roland Müller: «Ausgangslage mit EU war noch nie so gut»

Ist der Lohnschutz in Neuverhandlungen mit der EU bedroht oder gesichert? Seit Wochen ringen Gewerkschaften, der Arbeitgeberverband und der Bund um eine einheitliche Position für ein neues Verhandlungsmandat mit der EU. Die Gewerkschaften schlagen Alarm, der Arbeitgeberverband ist zuversichtlich. «Blockiert». Das ist ein häufiges Wort, wenn es um die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU geht. Bis Ende Monat werden die Eckpunkte für ein Verhandlungsmandat ausgehandelt, und bereits jetzt fliegen die Fetzen. Der Gewerkschaftsbund hat am Freitag dem Arbeitgeberverband vorgeworfen, in den Verhandlungen den Lohnschutz nicht zu sichern. Der Gewerkschaftsbund fordert Garantien, um die Schweizer Löhne zu schützen. Ganz anders sieht es der Arbeitgeberverband – er ist zufrieden mit den Fortschritten der Verhandlungen und sieht durchaus Zugeständnisse auch durch die EU für den Schutz der Schweizer Löhne. Doch was genau will der Arbeitgeberband schützen? Roland Müller, der Direktor des
07/06/202327 minutes 15 seconds
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Christian Wehrschütz: Russland soll Staudamm gesprengt haben

Die Ukraine beschuldigt Russland, einen Staudamm am Dnipro in der Nähe von Cherson zerstört zu haben. Behörden warnen vor Überflutungen. Russland macht dagegen die Ukraine verantwortlich für Schäden an dem Damm. ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz in Kiew ordnet ein. Seit Dienstagmorgen nimmt die bislang wohl grossflächigste Katastrophe dieses Krieges ihren Lauf. Nach einer Explosion ist der Damm von Kachowka im Süden der Ukraine teilweise gebrochen, enorme Wassermassen schwemmen flussabwärts das Umland. Die Ukraine beschuldigt Russland, es habe angesichts jüngster Angriffe aus Panik ein Kriegsverbrechen begangen. Derzeit aber ist noch unklar, ob dies zutrifft und warum es zum Dammbruch kam. ORF-Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz schätzt die aktuelle Situation mit David Karasek ein.
06/06/202322 minutes 46 seconds
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Jean-Christophe Geiser: Bundesvermittler zwischen Jura und Bern

Seit bald 30 Jahren ist Jean-Christophe Geiser, Rechtsberater beim Bundesamt für Justiz, zuständig für die Jurafrage. Da die Stadt Moutier nun vom Kanton Bern zum Jura wechselt, endet Geisers Vermittlerrolle. Im «Tagesgespräch» zieht er Bilanz. Die Jurafrage hat die Schweiz während Jahrzehnten in Atem gehalten: Es kam zu Attentaten, in Bern explodierte 1993 eine Bombe und riss einen Separatisten in den Tod. Schon als Kind hat Jean-Christophe Geiser das im eigenen Dorf Cortébert im Berner Jura erfahren. Als 1980 jurassische Separatisten dort eine Versammlung abhielten, kam es zu Krawallen. Auf die Fassade des Restaurants, in dem die Versammlung abgehalten wurden, gab es Schüsse. Diese Jurafrage wurde später zum Dossier von Jean-Christophe Geiser. Er organisierte die Treffen der Interjurassischen Versammlung, die vom Bund und den Kantonen Bern und Jura gegründet wurde, um den Jurakonflikt friedlich zu lösen. Diese Vermittlerrolle des Bundes endet nun, die Kantone Bern und Jura haben s
05/06/202325 minutes 10 seconds
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Daniel Lampart: «Die Gewerkschaften werden nicht einknicken»

Bis Ende Juni sollen die Eckpunkte für ein neues Verhandlungsmandat mit der EU stehen. Doch Daniel Lampart, Chefökonom des SGB, ist ernüchtert. Denn in den Verhandlungen mit der Wirtschaft und dem Arbeitgeberverband erhalten die Gewerkschaften keine Garantien für den Lohnschutz. So abrupt, wie der Bundesrat die Verhandlungen zu einem Rahmenabkommen mit der EU vor zwei Jahren beendet hat, so überraschend will er bis Ende Juni Eckpunkte für neue Verhandlungen mit der EU. Die Gewerkschaften haben massgeblich zum Absturz der letzten Verhandlungen beigetragen, da sie keine Lockerung des Lohnschutzes tolerieren wollen. Seit Wochen laufen nun im Stillen Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften, dem Arbeitgeberverband und den Wirtschaftsverbänden. Mit der Hoffnung, eine gemeinsame Position gegenüber der EU zu definieren. An der heutigen Delegiertenversammlung nun legt der Schweizerische Gewerkschaftsbund die Karten auf den Tisch – aus seiner Sicht: Statt Garantien für den Lohnschutz sieht
02/06/202327 minutes 12 seconds
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Europa-Gipfel in Moldau

In Moldau versammeln sich heute die Mächtigen aus fast 50 europäischen Staaten zum Gipfel. Was will die «Europäische Politische Gemeinschaft»? Antworten von Sylvie Goulard, ehemalige französische Verteidigungsministerin und Beat Jans, Mitglied der Europakommission der KdK. Die Staats- und Regierungschefs fast aller europäischer Länder treffen sich heute in Moldau. Der Gipfelort für das Treffen der sogenannten Europäischen Politischen Gemeinschaft ist nur rund 20 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die Botschaft: Europa gegen Putin. Auch wenn der Gipfel einer der grössten dieses Jahres ist: Die Europäische Politische Gemeinschaft ist bisher fast nicht bekannt und keinesfalls mit der EU zu verwechseln. Das Treffen wurde letztes Jahr lanciert und umfasst alle Staaten Europas, also auch Nichtmitglieder der EU. Was ist ihr Ziel? Im «Tagesgespräch» diskutieren Sylvie Goulard, die ehemalige französische Verteidigungsministerin war acht Jahre lang Mitglied des Europäischen Pa
01/06/202327 minutes 7 seconds
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Nötig oder überflüssig? Die Kontroverse zum Covid-Gesetz

Am 18. Juni entscheidet das Stimmvolk darüber, ob das Covid-Gesetz um ein halbes Jahr verlängert wird. Über Sinn und Unsinn des Gesetzes diskutieren Roland Bühlmann, Co-Präsident des Referendumskomitees, und Sarah Wyss, Mitglied des Ja-Komitees. Bereits zum dritten Mal stimmen die Schweizerinnen und Schweizer über das Covid-Gesetz ab, denn bereits zum dritten Mal haben die «Freunde der Verfassung» und andere Gruppierungen das Referendum gegen das Gesetz ergriffen. Sie stören sich daran, dass der Bund mit dem Gesetz weiterhin die Möglichkeit erhält, rasch Massnahmen ergreifen zu können. Dies für den Fall, dass die Coronasituation im kommenden Winter wieder ausser Kontrolle geraten sollte. Konkret will das Covid-Gesetz die Erforschung von neuen Corona-Medikamenten finanziell fördern. Das Gesetz ist auch die Grundlage dafür, dass der Bund weiter Covid-Zertifikate ausstellen kann – insbesondere falls dies für Auslandreisen wieder nötig sein sollte. Zudem sieht das Covid-Gesetz vor, das
31/05/202326 minutes 46 seconds
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Günter Seufert: «Druck der Nato und EU auf Türkei verstärken»

Nach dem Sieg von Erdogan wird der Spielraum in der Türkei für die Opposition weiter schrumpfen. Die Lösung der Kurdenfrage rückt in weite Ferne, der Druck von Erdogan auf den Westen wächst. Das progonostiziert der Türkeiexperte Günter Seufert von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Trotz knappem Resultat feiert der wiedergewählte türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seinen Sieg wie einen Triumph. Zu Recht? Fest steht, die Bevölkerung ist tief gespalten. Statt Versöhnung droht nun weiterer Druck: Auf die Opposition, auf die Kurden, aber auch auf die Frauen. Die Türkei steht zudem vor grossen wirtschaftlichen Herausforderungen: Welche Lösungen gibt es, beispielsweise um die hohe Inflation zu bremsen? Als einer der ersten hat Russlands Präsident Wladimir Putin Erdogan zum Sieg gratuliert - noch bevor das Endresultat feststand. Der türkische Präsident wird seine guten Beziehungen zu Russland nutzen, um ein Machtfaktor im Ukrainekrieg zu bleiben. Sollen die EU und di
30/05/202327 minutes 16 seconds
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Franco Battel: «Norditalien ist vom Unwetter schwer getroffen»

Wie eine Sintflut ging der Regen nieder über der Emilia-Romagna. Die Unwetter der vergangenen Tage haben in Norditalien mehr als ein Dutzend Todesopfer gefordert und enorme Schäden hinterlassen. Nun hat das Aufräumen begonnen. Auslandredaktor Franco Battel berichtet aus dem Überschwemmungsgebiet. «La furia dell'acqua», die Wut des Wassers, nennen sie es in Italien, wenn der Regen in einer Wucht fällt, die an die biblische Sintflut erinnert. Enorme Wassermassen haben in den vergangenen Tagen Teile der Emilia-Romagna in Norditalien überflutet und riesige Schäden angerichtet. Nicht nur Dörfer und Stadtquartiere wurden überschwemmt, sondern auch viele Felder und Obstplantagen. Die betroffenen Bäuerinnen und Bauern müssen Ernteausfälle in Millionenhöhe hinnehmen. SRF-Auslandredaktor Franco Battel hat diese Woche das Überschwemmungsgebiet besucht und mit Betroffenen gesprochen. Im «Tagesgespräch» schildert er seine Erfahrungen und erklärt, weshalb der Mensch an der Katastrophe mitsch
26/05/202325 minutes 47 seconds
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Eric Facon: Zum Tod von Tina Turner

Am Mittwoch ist Tina Turner im Alter von 83 Jahren in Küsnacht bei Zürich vestorben. Eric Facon, freier Kulturjournalist und Experte für populäre Musik, würdigt die Künstlerin für ihre musikalischen und feministischen Verdienste. Tina Turner begeisterte nicht nur wegen ihrer Stimme und Expressivität. Ihre politische Bedeutung als Vorbild für Feminismus und Emanzipation hat Generationen geprägt. Eric Facon, freier Kulturjournalist und Experte für populäre Musik, ist zu Gast bei David Karasek.
25/05/202323 minutes 40 seconds
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Wieso geht es der Schweizer Jugend nicht gut?

Ein Bericht des Bundes zeigt, wie schlecht es jungen Schweizer Erwachsenen geht: Ein Drittel hat schwere Depressionen. Wieso Jugendliche psychisch so stark belastet sind, wissen Fanny Wissler, eine betroffene Jugendliche, und Dagmar Pauli, Chefärztin der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Ein Bericht des Bundes zeigt, wie schlecht es den jungen Erwachsenen geht: Die repräsentative Studie des Gesundheitsobservatoriums zeigt, dass sich die Situation seit der Pandemie verschlechtert hat. Schwere Depressionen sind häufiger, stark gestiegen sind die Einsamkeitsgefühle. Wieso sind Jugendliche psychisch so stark belastet? Das ist auch das Thema einer Tagung von Public Health Schweiz in Bern. Vor Ort diskutieren für das «Tagesgespräch» die betroffene 21jährige Fanny Wissler und Dagmar Pauli, Chefärztin an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich.
24/05/202326 minutes 54 seconds
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Katja Rost: «Mich ärgern die ideologischen Diskussionen»

In einer neuen Studie geht Soziologin Katja Rost der Frage nach, warum Frauen in akademischen Spitzenpositionen nach wie vor stark untervertreten sind. 9000 Studierende befragte Rost an der ETH und der Universität Zürich. Eine der Erkenntnisse: Die meisten Studentinnen haben keine Lust auf Karriere. Die meisten Studentinnen wollen keine Karriere machen, hiess es vor zwei Wochen in der «SonntagsZeitung». Das belege eine neue Umfrage der Uni Zürich bei 9000 Studierenden. Der Bericht sorgte für zahlreiche Reaktionen – und viel Kritik. Inzwischen hat sich die Aufregung um die Studie etwas gelegt, die eigentlich untersuchen wollte, warum so viele Frauen auf dem Weg einer Universitätskarriere verlorengehen. Zeit, einen differenzierteren Blick auf die Angelegenheit zu werfen. Und vor allem auch jenen Ansatz zu beleuchten, der bisher in der ganzen Diskussion vernachlässigt worden ist – mögliche Lösungsansätze.
23/05/202326 minutes 53 seconds
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Abstimmungskontroverse zur OECD/G20-Mindestbesteuerung

Am 18. Juni 2023 stimmt die Schweiz über die Umsetzung des OECD/G20-Projekts zur Besteuerung grosser Unternehmensgruppen ab. Die Schweiz hat sich mit rund 140 weiteren Staaten dazu bekannt, dass grosse international tätige Unternehmensgruppen mindestens 15 Prozent Steuern bezahlen sollen. Am 18. Juni stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die OECD-Mindestbesteuerung ab. Im Herbst 2021 entschieden im Rahmen der OECD rund 140 Länder – darunter auch die Schweiz –, dass grosse Unternehmen mindestens 15 Prozent Steuern bezahlen sollen. Dazu braucht es eine Verfassungsänderung. Die Vorlage regelt auch gleichzeitig die konkrete Umsetzung der neuen Steuer: Wie zusätzliche Gelder in der Schweiz verteilt werden sollen. Hier hat das Parlament entschieden, dass die Kantone drei Viertel der Einnahmen bekommen sollen; der Bund soll ein Viertel bekommen. Darüber diskutieren in der Abstimmungskontroverse Befürworterin Andrea Gmür, Mitte-Ständerätin aus dem Kanton Luzern, und Fabian Molina, S
22/05/202327 minutes 52 seconds
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Alhierd Bacharevic: Verbotene Literatur aus Belarus

Wer in Belarus regimekritische Texte verfasst, dem droht Gefängnis. Viele Autorinnen und Autoren fliehen deshalb aus dem Land. So auch Alhierd Bacharevic. Sein Buch «Die Hunde Europas» wurde als erstes Werk überhaupt vom belarussischen Regime verboten. Alhierd Bacharevic ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Schriftsteller aus Belarus. Von Anfang an hat er die Proteste in seiner Heimat gegen das autokratische System von Machthaber Alexander Lukaschenko unterstützt. Sein Buch «Die Hunde Europas» wurde als erstes Werk überhaupt vom belarussischen Regime verboten. Nun lebt Alhierd Bacharevic im Exil in der Schweiz.
19/05/202327 minutes 54 seconds
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Abstimmungs-Kontroverse zum Klimaschutzgesetz

In einem Monat stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über das Klimaschutzgesetz ab.Über Pro und Kontra diskutieren Magdalena Martullo-Blocher, SVP-Nationalrätin und Mehrheitsaktionärin der Ems-Chemie Holding AG, und Ruedi Noser, FDP-Ständerat und Unternehmer. Laut dem Gesetz soll die Schweiz bis 2050 unter dem Strich keine Klimagase mehr freisetzen. Dazu gibt es Subventionen für neue Heizungen und klimaschonende Technologie. Alle grösseren Parteien werben für ein JA – ausser die SVP. Sie hat das Referendum ergriffen.
17/05/202325 minutes 59 seconds
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Abstimmungs-Kontroverse zum Klimaschutzgesetz

In einem Monat stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über das Klimaschutzgesetz ab.Über Pro und Kontra diskutieren Magdalena Martullo-Blocher, SVP-Nationalrätin und Mehrheitsaktionärin der Ems-Chemie Holding AG, und Ruedi Noser, FDP-Ständerat und Unternehmer. Laut dem Gesetz soll die Schweiz bis 2050 unter dem Strich keine Klimagase mehr freisetzen. Dazu gibt es Subventionen für neue Heizungen und klimaschonende Technologie. Alle grösseren Parteien werben für ein JA – ausser die SVP. Sie hat das Referendum ergriffen.
17/05/202325 minutes 59 seconds
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Gefährdet Teilzeitarbeit unseren Wohlstand?

Teilzeitarbeit boomt in der Schweiz. Doch es gibt auch Kritik daran, insbesondere an Akademikerinnen und Akademikern, die Teilzeit arbeiten und so ihre Ausbildungskosten nicht via Steuern zurückbezahlen. Im «Tagesgespräch» diskutieren die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite über den Teilzeitboom. Rund ein Drittel aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz arbeitet Teilzeit – Tendenz steigend. Einerseits steigen laufend mehr Frauen in die Berufswelt ein, häufig im Teilzeitpensum. Andererseits steigt auch bei den Männern der Teilzeitanteil. Dieser Trend wird aber auch kritisiert. Die NZZ stört sich an einer «Dolce-Vita-Gesellschaft», die zu wenig arbeite. Verschiedene Ökonomen bemängeln, dass Akademikerinnen, die Teilzeit arbeiten, der Gesellschaft die Ausbildungskosten nicht zurückzahlen würden. Und der Arbeitgeberverband forderte jüngst, die tatsächliche Arbeitszeit müsse erhöht werden, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Schadet der Teilzeitboom unserem Wohlstand?
16/05/202326 minutes 36 seconds
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Çigdem Akyol: «Die nächsten Wochen werden anstrengend»

Erdogan hat bei der Präsidentschaftswahl besser abgeschnitten als erwartet. Nun müssen er und sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu in eine Stichwahl. Die nächsten zwei Wochen werden angespannt bleiben, sagt Çigdem Akyol. Akyol ist Autorin und Journalistin mit kurdisch-türkischen Wurzeln. Im Rennen um das Präsidentenamt steht die Türkei erstmals in ihrer Geschichte vor einer Stichwahl. Laut vorläufigen Ergebnissen hat keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit der Stimmen erhalten. Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan tritt darum in zwei Wochen gegen den Kandidaten des grössten Oppositionsbündnisses, Kemal Kilicdaroglu in einer Stichwahl an. Erdogan sei nun in der Favoritenrolle, sagt Çigdem Akyol. Die Autorin und Journalistin mit kurdisch-türkischen Wurzeln hat soeben ein Buch zur Türkei veröffentlicht mit dem Titel «Die gespaltene Republik.» Akyol ist Türkei-Expertin bei der linken Wochenzeitung WOZ und im «Tagesgespräch»zu Gast bei David Karasek.
15/05/202325 minutes 31 seconds
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Wohnungsnot in der Schweiz: Was bringt ein runder Tisch?

Die Wohnungsknappheit beschäftigt die Schweiz. Vor allem in den grösseren Städten, aber auch in anderen Teilen des Landes wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Nun reagiert auch der Bund auf das Problem - mit einem runden Tisch zum Thema Wohnungsnot. «Wo, wo, Wohnige?» Dies skandierten Demonstrierende in den 80er-Jahren. Heute gibt es zwar keine Kundgebungen gegen die Wohnungsnot, aber das Problem ist wieder akut: In der Stadt Zürich etwa beträgt der Anteil an freien Wohnungen nur 0,07 Prozent. In gewissen Regionen ist es sehr schwer geworden, eine Wohnung zu finden – insbesondere eine günstige. Und die Lage dürfte sich noch verschärfen: Gemäss einer Studie fehlen bis in drei Jahren bis zu 50'000 Wohnungen im Land. Nun reagiert auch der Bund auf das Problem: Am Freitag veranstaltet der zuständige Bundesrat Guy Parmelin in Bern einen runden Tisch zum Thema Wohnungsnot. Dort diskutieren Vertreterinnen und Vertreter von Städten, Kantonen und Verbänden Lösungsansät
12/05/202324 minutes 58 seconds
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Anika Thym: «Die Banken waren nicht immer eine Männerdomäne»

Das Missmanagement sei schuld am Crash der CS. Zu diesem Schluss kommen viele in Politik und Wirtschaft. Welche Strukturen fördern dieses Risikoverhalten? Gibt es einen Zusammenhang mit der Männerdomäne Finanzbranche? Zu diesen Fragen forscht Anika Thym vom Fachbereich Gender-Studies der Uni Basel. Es ist augenfällig: Die Finanzbranche ist eine Männerdomäne. Leistung und finanzieller Erfolg werden mit hohen Boni belohnt. Dies kann Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis haben. Je nach Führungskultur werden grosse Risiken und die eigene Bereicherung gefördert. Die Auswirkungen zeigen sich beispielsweise mit dem Crash der Credit Suisse. Spannend ist es deshalb, hinter die Strukturen zu schauen. Was unterstützt ein solches Verhalten? Wie entwickelt sich eine schädliche Führungsstruktur? Und sind die Banker glücklich damit? Die Gesellschaftswissenschafterin Anika Thym hat mit Männern in Führungspositionen in der Finanzbranche gesprochen und viel Kritik gehört an den Strukturen, wie si
11/05/202325 minutes 41 seconds
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Patricia Danzi: Entwicklungshilfe und Krisenmanagement

Die ehemalige Leichtathletin Patricia Danzi leitet die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza. Sie baut die Entwicklungszusammenarbeit um: Weniger Schwerpunktländer sollen mehr Geld bekommen. Was, wenn nun die Ukraine viele Mittel benötigt? Fast täglich hören wir vom Elend durch Kriege und Krisen: Vom Krieg gegen die Ukraine, vom militärischen Konflikt im Sudan, von der Armut in Afghanistan – Patricia Danzi kümmert sich als oberste Entwicklungshelferin der Schweiz täglich um viele der Probleme dieser Welt. Danzi spricht sieben Sprachen, ist die Tochter einer Deutschschweizer Sekundarlehrerin und eines nigerianischen Diplomaten. Rund 15 Jahre arbeitete die Geografin und Umweltwissenschaftlerin beim IKRK; dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz. Seit fast genau drei Jahren führt Patricia Danzi die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza. Sie muss die Entwicklungshilfe neu positionieren und auch fortlaufend auf Krisen reagieren –Patricia Danzi ist im «Tagesgesp
10/05/202328 minutes 3 seconds
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Yvonne Ribi: «Der Pflegenotstand spitzt sich zu»

Der Personalmangel in den Gesundheitsinstitutionen ist dramatisch. Mit Verbesserungen am Arbeitsplatz und Lohnerhöhungen versuchen die Kliniken ihr begehrtes Personal zu halten. Doch das sei keine langfristige Lösung, sagt Yvonne Ribi, Geschäftsführerin des Berufsverbands der Pflegefachpersonen. In der Schweiz fehlen fast 15'000 Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte. Zwar ist die Politik spätestens seit dem Ja zur Pflegeinitiative daran, den Mangel an Pflegefachleuten aufzufangen. Doch die Gesetze greifen noch nicht: Die Löhne bleiben tief, die Arbeitsbedingungen hart. Warum verlassen immer mehr Pflegende ihren Beruf und was tut die Politik dagegen? Yvonne Ribi, Geschäftsführerin des Schweizerischen Berufsverbands der Pflegefachpersonen, ist zu Gast im «Tagesgespräch».
09/05/202325 minutes 50 seconds
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Michael Wolffsohn: 75 Jahre Israel – wie weiter?

Vor 75 Jahren wurde der Staat Israel gegründet. Der Jahrestag steht allerdings im Schatten der schwersten innenpolitischen Krise seit der Staatsgründung. Wo steht das Land heute? Wohin steuert es? Einschätzungen von Michael Wolffsohn, deutsch-jüdischer Historiker. Vor 75 Jahren wurde der Staat Israel gegründet. Staatsgründer David Ben-Gurion rief am 14. Mai 1948 die Unabhängigkeitserklärung Israels aus. Der Jahrestag steht allerdings im Schatten der schwersten innenpolitischen Krise seit der Staatsgründung. Das Land ist gesellschaftlich, politisch und religiös tief gespalten. Was ist aus den Träumen der Gründerinnen und Gründer von einst geworden und wo steuert Israel hin? Michael Wolffsohn wurde in Tel Aviv geboren, er ist Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Der Historiker wanderte später nach Deutschland aus und war mehr als 30 Jahre Professor für Neuere Geschichte an der Bundeswehr-Universität in München. Er ist zu Gast bei David Karasek.
08/05/202326 minutes 41 seconds
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Patrik Wülser: Die Krönung als Paralleluniversum

Bei der Krönung ist Pomp Programm. Doch ebenso wird betont, die Feier möglichst billiger, kleiner, diverser zu halten. Aus der Politik soll er sich heraushalten, gleichzeitig möchte König Charles III. die Welt retten. Grossbritannienkorrespondent Patrik Wülser ist zu Gast im Tagesgespräch. Kalt lässt den morgigen Tag niemanden in Grossbritannien. Auch international bekommt die Krönung von König Charles III viel Aufmerksamkeit. Nicht nur des Seltenheitswerts wegen. Die Royalistinnen und Royalisten laufen zu Hochform auf, ebenfalls soll der Ruf «Not my King» der Monarchie-Gegner morgen zu hören sein. Es wird aus den Schatzkammern hervorgeholt, was das englische Königshaus zu bieten hat: Zum Beispiel älteste der Kronen, die Edwards-Krone, über 2 Kilogramm schwer - aus purem Gold - mit 444 Edelsteinen verziert: eine Reminiszenz auch an die Beteiligungen am Kolonialismus und der Sklaverei? Freudenjubel und Kritik folgen sich auf dem Fuss. Denn die Krönung lebt vom Prunk und Pomp. Und doc
05/05/202327 minutes 52 seconds
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Thomas Schneider: Wie soll man Künstliche Intelligenz regulieren?

Über diese Frage wird international viel diskutiert. Auch die Schweiz bringt sich ein. Wie könnte eine europäische Regulierung von Anwendungen der Künstlichen Intelligenz aussehen? Antworten liefert Thomas Schneider, Vizedirektor des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM). Künstliche Intelligenz kann die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, revolutionieren. Sei das im Krankenhaus bei Operationen mit Robotern, mit elektronischen Abläufen bei Stellenbewerbungen, im Justizwesen oder bei der Kreditvergabe durch Banken. Fachleute fordern deshalb Regeln, um die negativen Folgen dieser Entwicklung abfedern zu können. Ist der KI-Bereich aktuell eine gesetzlose Zone? Welche Regeln stehen in Europa an und wo besteht dringender Handlungsbedarf? Thomas Schneider ist Vizedirektor des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM). Als Vorsitzender des Ausschusses für künstliche Intelligenz im Europarat, arbeitet er derzeit an einem europäischen Regelwerk für den Gebrauch von Künstlicher Intellige
04/05/202327 minutes 12 seconds
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Jürg Eglin: Wie geht man mit dem Grauen um, das man sieht?

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz versorgt in der Ukraine Vertriebene mit Hilfsgütern und Gesundheitseinrichtungen mit Medikamenten. Jürg Eglin ist Leiter der Delegation des IKRK in der Ukraine und spricht über die aktuelle Situation an der Front. Die russischen Streitkräfte habe in der Nacht auf heute mehrere Regionen der Ukraine mit Drohnen angegriffen. Diese konnten laut Behörden aber fast alle unschädlich gemacht werden. Zudem ist im russischen Grenzgebiet gestern Abend erneut ein Güterzug durch eine Explosion entgleist. Schon am Montag war in derselben Region ein Zug aus den Schienen gesprengt worden. Beobachterinnen und Beobachter glauben, dass Angriffe auf die russischen Versorgungslinien einen ukrainischen Gegenangriff ankündigen könnten. Ist die Ukraine bereit für die Frühjahrsoffensive? Neben der militärischen Situation, dürfe man die humanitäre Hilfe nicht vergessen, sagt Jürg Eglin. Er ist Leiter der Delegation des IKRK in der Ukraine. Wie es im Land derzeit aus
03/05/202323 minutes 55 seconds
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Mark Burkhard: Die Polizei ist immer grösserer Gewalt ausgesetzt

Die Gewalt gegen die Polizei nimmt stetig zu. Auch an Fussballspielen. Was sind die Gründe und was braucht es für Massnahmen? Mark Burkhard, Chef der Polizeikommandanten, ist zu Gast im «Tagesgespräch». Flaschen, Steine, Feuerwerkskörper fliegen gegen die Polizei. Szenen vom Wochenende in Bern. Randalierende linke Demonstrierende sind zunehmend gewalttätig gegenüber Polizistinnen und Polizisten. Auch Fussballhooligans griffen beim Cupfinal YB-FC Basel Sicherheitskräfte gezielt an. 2021 gab es beispielsweise über 3500 Delikte gegen Beamtinnen und Beamte. Mit massiven Aufgeboten und Einsätzen von Wasserwerfern, Tränengas und Gummigeschossen hält die Polizei Randalierende am ersten Mai in Schach. Doch auf spontane Gewalt kann nicht mit gleichen Mitteln reagiert werden. Was sind die Gründe für diese vermehrte Gewalt gegen die Polizei? Wie kann angemessen regiert werden, ohne Unbeteiligte in Mitleidenschaft zu ziehen? Mark Burkhard führt die Polizei des Kantons Basel-Landschaft und ist s
02/05/202327 minutes 11 seconds
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Adriel Jost: «Bei Banken sollten Löhne begrenzt sein»

Banken bewegten sich ausserhalb der Marktwirtschaft. Sie seien staatsnahe Betriebe, weil sie im Notfall durch den Staat gerettet würden. Deswegen sollten die Löhne begrenzt sein. Dies sagt Wirtschaftsexperte Adriel Jost. Nach der Übernahme durch die UBS bangen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der CS um ihre Stelle. Vielleicht gehen weniger verloren als befürchtet, sagt Adriel Jost. Er sieht Möglichkeiten, dass die UBS das Schweizer Geschäft abspaltet. Seiner Meinung nach müsste dies schnellstmöglich geschehen. Für den Finanzplatz stehen viele Arbeiten an: Die UBS muss die Übernahme der CS in kürzester Zeit stemmen. Wie ist die Grossbank aufgestellt und wo liegen die Schwierigkeiten dieser Übernahme? Was könnte helfen, damit die UBS nicht zu gross wird, um im Krisenfall überhaupt gerettet zu werden? Der Wirtschaftsexperte Adriel Jost arbeitet für das Forschungsinstitut für Schweizer Wirtschaftspolitik IWP an der Universität Luzern. Er ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline
01/05/202328 minutes 29 seconds
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Dick Marty: «Man hört auf zu leben, wenn man gleichgültig wird»

Der 78-jährige Tessiner Dick Marty hat als Staatsanwalt des Kantons, als FDP-Regierungsrat und Ständerat eine steile Karriere hinter sich. Seine frühere Arbeit als Kosovo-Sonderermittler des Europarates führte jüngst zu Morddrohungen gegen ihn. Aufgrund der Morddrohungen stand Dick Marty monatelang unter Personenschutz. Sein Haus wurde zu seiner Festung. Seine Familie habe den Preis für seine Arbeit als Sonderermittler bezahlt, sagt Marty. Abgeschlossen ist der Fall gemäss Aussagen der Bundesanwaltschaft immer noch nicht. Das frustriert Marty, er fühlt sich von der offiziellen Schweiz allein gelassen. Darüber und warum sein Herkunftskanton Tessin gut daran täte, mehr Selbstverantwortung zu übernehmen, redet er im Tagesgespräch. Dick Marty ist Gast bei Karoline Thürkauf.
28/04/202327 minutes 34 seconds
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Florian Schütz: «Hacker greifen immer öfter an»

Aktuell trifft es den NZZ-Verlag. Hacker haben nach eigenen Angaben vertrauliche Daten gestohlen und fordern nun Lösegeld. Ein Fall von vielen, sagt Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit und Leiter des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit. Am Freitag soll es so weit sein. Dann wollen kriminelle Hacker nach eigenen Angaben vertrauliche Daten der Medienhäuser NZZ und CH Media veröffentlichen – sollten die Verlage nicht Lösegeld zahlen. Das ist ein Fall von vielen: Cyberattacken nehmen in der Schweiz jedes Jahr um etwa 30 Prozent zu. Von der kleinen Gemeinde bis zum grossen Unternehmen geraten fast alle einmal ins Visier von Hackern. Wie kann man sich schützen? Florian Schütz ist Delegierter des Bundes für Cybersicherheit und Leiter des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit. Er ist zu Gast bei David Karasek.
27/04/202326 minutes 35 seconds
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Anna Lemmenmeier: «Unermüdlicher Kampf für Demokratie im Sudan»

Seit dem Sturz des Langzeitherrschers Omar al-Bashir 2019 kämpft die Zivilbevölkerung unermüdlich für Demokratie. Trotz tödlicher Repression der Streitkräfte und Milizen haben die Demonstrationen nie aufgehört. Anna Lemmenmeier kennt den Sudan und die Demokratiebewegung von mehreren Besuchen. Die Waffenruhe im Sudan hält nicht. Zumindest in der Hautstadt Karthum gehen die Kämpfe weiter. Nur in einigen Teilen des Landes ist es ruhiger geworden. Berichte von Übergriffen auf die Bevölkerung mehren sich. Davon berichtet beispielsweise der UN-Vermittler aus Sudan an der Sitzung des Sicherheitsrates. Die beiden verfeindeten Armeen kommen den Forderungen nach sofortigen Verhandlungen nicht nach. In diesem gewaltsamen Konflikt geht auch die breite und grosse Bewegung der Zivilbevölkerung für die Demokratie unter. Eine Bewegung, die seit dem Sturz des Langzeitherrschers Omar al-Bashir keine Ruhe gegeben hatte. Die Forderungen verstummten auf den Strassen nie, obwohl die Demonstrierenden i
26/04/202326 minutes 43 seconds
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Sarah Nowotny: «Polen ist beängstigend nah am Ukrainekrieg»

Wenn die EU der Ukraine Waffen liefert, werden diese durch Polen transportiert. Wenn US-Präsident Joe Biden Kiew besucht, reist er über Polen. Das Land ist zum Dreh- und Angelpunkt der westlichen Hilfe für die Ukraine geworden. Korrespondentin Sarah Nowotny erklärt, weshalb. Der Krieg in der Ukraine ist eine politische Zeitenwende: Alle reden wieder von Verteidigung und militärischer Aufrüstung. Und der Krieg verändert auch die Gewichte in Europa. Gut zeigen lässt sich dies am Beispiel von Polen: Das osteuropäische Land ist durch den Krieg wichtiger geworden. Ganz anders die Rolle von Ungarn: Das Land irritiert die EU durch seine russlandfreundliche Politik. Weshalb ist die Solidarität für die Ukraine in Polen so gross? Und warum fährt Ungarn einen ganz anderen Kurs? SRF-Osteuropakorrespondentin Sarah Nowotny beobachtet die Länder der Region bereits seit vier Jahren. Einerseits spürt sie den Krieg in ihrem Alltag in Polen selbst, weiss aber auch, was er für die verschiedenen Länd
25/04/202326 minutes 5 seconds
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Pascale Baeriswyl: «Ein historischer Moment für die Schweiz»

Seit Januar sitzt die Schweiz erstmals im Uno-Sicherheitsrat. Im Mai steht der Höhepunkt dieser zweijährigen Präsenz im wichtigsten Gremium der Weltpolitik an: Die Schweiz übernimmt den Vorsitz im Uno-Sicherheitsrat. Vertreten wird sie dort von Uno-Botschafterin Pascale Baeriswyl. Seit dem 1. Januar ist die Schweiz erstmals im mächtigsten Gremium der Uno vertreten: Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Zum Gremium zählen die fünf ständigen Mitglieder China, Frankreich, Grossbritannien, Russland und die USA. Dazu gesellen sich zehn nichtständige Mitglieder, eben unter anderem die Schweiz. Am 1. Mai beginnt der Höhepunkt der zweijährigen Schweizer Präsenz im Uno-Sicherheitsrat: die Schweiz übernimmt den Vorsitz. Botschafterin Pascale Baeriswyl vertritt die Schweiz in diesem wichtigsten Gremium der Weltpolitik.
24/04/202327 minutes 1 second
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Guy Parmelin: Der Bundesrat warnt vor dem nächsten Winter

Der Bundesrat hat vorgestellt, wie die Energieversorgung der Schweiz auch im kommenden Winter sichergestellt werden soll. Wirtschaftsminister Guy Parmelin erklärt im Tagesgespräch die neusten Entscheidungen. Strom sparen, um eine Mangellage abzuwenden - das war der Appell letzten Herbst. Inzwischen ist der Winter überstanden. Viel Strom gespart wurde allergings nicht: So sank der Verbrauch im Vergleich zu vergangenen Wintern lediglich um 4 Prozent. Zum Engpass kam es trotzdem nicht, vor allem wegen des warmen Wetters. Der Bundesrat warnt aber: Auch im nächsten Winter kann der Strom knapp werden. Guy Parmelin ist der zuständige Bundesrat, er erklärt die neusten Entscheidungen. Und nimmt auch Stellung zu anderen Dossiers, beispielsweise zum momentanen internationalen Druck auf die Schweiz. Der Wirtschaftsminister ist zu Gast bei David Karasek.
21/04/202326 minutes 7 seconds
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Barbara Wieland: Der Schweizer Impfstoff gegen Vogelgrippe

Das Bundesamt für Umwelt hat eine Bewilligung erteilt, um Schweizer Impfstoff gegen Vogelgrippe an Zoovögeln zu testen. Andere Länder impfen bereits flächendeckend ihr Geflügel. Was können Impfungen gegen das Virus ausrichten? Fragen an Barbara Wieland vom Institut für Virologie und Immunologie. Das sogenannte Vogelgrippevirus H5N1 ist keine Neuerscheinung: Bereits in den 1950er Jahren wurde ein erster Ausbruch in Schottland dokumentiert. Unterdessen ist es jedoch ansteckender und gefährlicher geworden. Hat es jahrelang während den Vogelzügen einzelne Vögel getötet, kommt es nun zu Massensterben bei Wildvögeln. Auch Geflügel oder Legehennen sind betroffen, letztes Jahr mussten 50 Millionen Vögel gekeult werden. In engem Kontakt kann das Virus auch Menschen infizieren. In China wird seit Jahren gegen Vogelgrippe geimpft. Im März hat nun auch die EU einer sogenannten Notschutzimpfung für Geflügel zugestimmt. Die Situation in der Schweiz ist weniger dramatisch: Mindestens bis Ende A
20/04/202327 minutes 16 seconds
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Gerrit Kurtz: «Gewalt in Sudan ist Folge von Eskalationsspirale»

Sudan hätte in diesen Tagen eine zivile Regierung bekommen sollen. Stattdessen ist es zu blutigen Kämpfen zwischen zwei Generälen gekommen. Droht ein Bürgerkrieg oder eine Eskalation in der Region? Fragen an Gerrit Kurtz von der Stiftung für Wissenschaft und Politik SWP. Dreissig Jahre regierte Omar al-Baschir in Sudan, er wurde auch als Endlosdiktator bezeichnet. Nach grossen Protesten wich al-Bashir 2019 nicht dem Druck der Strasse, sondern wurde von den eigenen Generälen aus dem Amt gedrängt. Bis heute gelang es nicht, die Zivilbevölkerung langfristig in die Regierung einzubinden. Nach vier Jahren fast ununterbrochenen Protesten hätte Sudan in diesen Tagen wieder eine zivile Regierung bekommen sollen. Stattdessen ist ein gewalttätiger Konflikt zwischen zwei Generälen ausgebrochen, die gemeinsam gegen al-Bashir geputscht hatten. Was heisst dies für das Land, das fast fünfmal so gross ist wie Deutschland und rund 45 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählt? Ein Land, das sei
19/04/202322 minutes 13 seconds
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Christian Lorenz: Mehr alkoholsüchtige Rentnerinnen und Rentner

Der problematische Alkoholkonsum nimmt nach der Pensionierung sprunghaft zu. Jeder dritte Rentner trinkt täglich Alkohol – Tendenz steigend. Wieso werden immer mehr ältere Menschen süchtig und ist das Gesundheitssystem auf diese Entwicklung vorbereitet? Antworten von Suchtexperte Christian Lorenz. Viele Frauen und Männer trinken ab 65 Jahren täglich Alkohol. So viel, dass es zum Problem wird. Gesundheitsbefragungen des Bundesamts für Statistik zeigen deutlich: Der tägliche Alkoholkonsum nimmt mit steigendem Alter kontinuierlich zu. Jeder dritte Rentner trinkt täglich Alkohol – Tendenz steigend. Bei den Frauen im gleichen Alter sind die Anteile halb so hoch. In keiner Altersgruppe ist der problematische Alkoholkonsum so verbreitet wie bei den über 65-Jährigen. Die Forel Klinik ist die grösste Klinik in der Schweiz für die Behandlung von Alkoholabhängigkeit. Die Anzahl Rentnerinnen und Rentner in der Klinik hat sich verdoppelt. Was treibt immer mehr ältere Menschen in die Alkohol
18/04/202324 minutes 53 seconds
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Beat Stauffer: «Die Stimmung in Tunesien ist auf dem Nullpunkt»

Die Zahl der Menschen, die über das Meer nach Italien flüchten ist viel höher als in den letzten Jahren. Ein Grund dafür ist die Situation in Tunesien. Das Land erlebt eine der schwersten Krisen seit der Unabhängigkeit.  Gut zwölf Jahre nach dem arabischen Frühling sind die demokratischen Errungenschaften in Frage gestellt. Aus Protest gegen polizeiliche Willkür zündete sich letzte Woche ein junger Fussballer an. Präsident Kais Saied nennt Flüchtlinge und Migranten aus der Subsahara als Grund für die Misere im Land. Viele Tunesierinnen und Tunesier sehen die Migration als einzigen Ausweg aus der Situation. Wie gross ist der Rückhalt für Kais Saied im Land? Wie sehen Szenarien aus, wenn es einen Machtwechsel gibt? Steht das Land an einem ähnlichen Punkt wie unter dem Langzeitherrscher Ben Ali? Beat Stauffer berichtet seit Jahrzehnten über Tunesien und den Maghreb, er ist Gast im Tagesgespräch.
17/04/202326 minutes 42 seconds
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Jens Korte: «Die Wall Street lässt niemanden kalt»

Nichts ist so alt wie die Börsenberichte des vergangenen Tages. Damit muss Jens Korte seit über zwei Jahrzehnten leben. Dennoch bleiben die Ereignisse jedes Tages einzigartig. Erlebnisse wie 9/11 oder die Finanzkrise verändern die Wirtschaft, die Politik, aber auch die eigene Persönlichkeit. Als das zweite Flugzeug am 11. September 2001 einschlug, stand Jens Korte vor dem World Trade Center. Er rannte in die New Yorker Börse und rief mit einem Festnetzanschluss seine Kollegen an, um sie zu warnen. Am Tag des Zusammenbruchs der Investmentbank Lehman Brothers 2008 wollte er mit seiner Familie den ersten Geburtstag seines Sohnes feiern, doch statt des Picknicks schob er den Kinderwagen vor der Notenbank auf und ab, um von den Ereignissen zu berichten. Ein Vierteljahrhundert arbeitet Jens Korte als Korrespondent der Finanzmärkte in New York. Was bedeutet ihm die Stadt? Warum sind die USA für ihn das kreativste Land? Welche Erlebnisse ihn geprägt haben und weswegen ihn auch Shanghai inte
14/04/202322 minutes 19 seconds
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Jens Korte: «Börsenhändler ist kein Beruf mit Zukunft»

Das Berufsbild des Börsenhändlers hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Statt auf dem Parkett ins Telefon zu brüllen und Millionen zu verdienen, starren Trader heute auf Monitore. Wie erklärt sich dieser Wandel? Antworten hat SRF-Börsenkorrespondent Jens Korte. Noch vor 20 Jahren liefen sich die Börsenhändler, die sogenannten Trader, an der Wall Street die Füsse wund und schrien sich heiser. Der Berufsalltag der rund 7000 Trader war so hektisch, dass auch niemand Zeit hatte, um Börsenkorrespondent Jens Korte ein Interview oder eine Auskunft zu geben. Heute ist das ganz anders. Alles ist ruhig, alle haben Zeit, auch, um die Fragen des Journalisten zu beantworten. Die Arbeit auf dem Parkett erledigt unterdessen der Computer. So wird wohl auch die Börse an der Wall Street über kurz oder lang zum Museum. Vom Berufsziel Börsenhändler würde Jens Korte allen jungen Menschen abraten. Was hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert? Warum hängt gerade New York besonders an d
13/04/202316 minutes 12 seconds
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Jens Korte: «Occupy Wall Street hat Börse kaum verändert»

Vor zehn Jahren forderte die Protestbewegung «Occupy Wall Street» eine stärkere Kontrolle des Banken- und Finanzsektors durch die Politik. Erfüllt wurden die Forderungen trotz Beteuerungen des damaligen Präsidenten Barack Obama nie, sagt SRF-Börsenkorrespondent Jens Korte. Der Banken- und Finanzsektor müsse stärker kontrolliert werden, der Einfluss der Wirtschaft auf politische Entscheidungen kleiner werden. Dies forderte eine der grössten Protestbewegungen Nordamerikas 2011: «Occupy Wall Street». Doch bis heute wurden die Forderungen nicht aufgenommen. Die Bewegung ist wieder verschwunden. Trotzdem hätten sich die Geschäfte verändert, sagt SRF-Börsenkorrespondent Jens Korte: Doch nicht durch politischen Druck, sondern aufgrund der Digitalisierung. Könnten also eventuell digitale Kryptowährungen zur Konkurrenz des Börsenhandels werden?
12/04/202319 minutes 45 seconds
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Jens Korte: «Kriege und Krisen wirken an Wall Street nur kurz»

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie fielen die Aktienkurse in historische Tiefen. Kurz darauf hatten sie sich jedoch bereits wieder erholt. Ein ähnliches Bild zeigte sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Nun straucheln Banken rund um den Globus: Die eigentliche Folge dieser Krisen? Vor rund drei Jahren lähmte die Corona-Pandemie die Wirtschaftswelt. Vor über einem Jahr griff Russland die Ukraine an. Und seit Wochen müssen Banken vor dem Untergang bewahrt werden. Dazu gesellen sich durch den Klimawandel verursachte Phänomene: Unwettern, Dürren oder Stürme, die grosse Schäden verursachen und die Finanzmärkte herausfordern. Welche Auswirkungen hatten die Krisen der letzten Jahre auf die Märkte? Wieso erholen sich die Aktienkurse schneller als die reale Wirtschaft? Und: Wie stabil stehen die Banken momentan da?
11/04/202322 minutes 2 seconds
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Patrik Wülser: 25 Jahre Karfreitagsabkommen

Am Karfreitag 1998 einigten sich die Konfliktparteien in Nordirland auf ein Friedensabkommen. 25 Jahre später sind sich viele Nordirinnen und Nordiren mit katholischem und protestantischem Hintergrund immer noch fremd. SRF-Grossbritannien-Korrespondent Patrik Wülser ist zu Gast im «Tagesgespräch». Mehr als 3000 Tote, rund 50.000 Verletzte: Der Nordirlandkonflikt war einer der blutigsten Bürgerkriege in der jüngeren Geschichte Europas. Vor genau 25 Jahren, am Karfreitag 1998, wurde er mit dem Karfreitagsabkommen von Belfast offiziell beendet. Katholische Republikaner, die eine Wiedervereinigung mit Irland anstrebten und protestantische Unionisten, die Nordirland als legitimen Teil Grossbritanniens betrachteten, reichten sich die Hand zum Frieden. Doch auch 25 Jahre nach dem Karfreitagsabkommen sind sich Nordiren mit katholischem und protestantischem Hintergrund noch fremd. Das führte auch immer wieder zu politischen Blockaden – wie derzeit auch. Wie kam es zum Karfreitagsabkommen
06/04/202327 minutes 12 seconds
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Rudolf Rechsteiner: «Die UBS sollte die CS wieder ausgliedern»

Was sagen eigentlich die Aktionäre zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS? Diese Woche haben die Bankbesitzerinnen und -besitzer endlich Gelegenheit, sich zum Megadeal zu äussern: An den Generalversammlungen der Grossbanken. Mit dabei Rudolf Rechsteiner, Präsident der Anlegerstiftung Ethos. Eigentlich bestimmen die Besitzerinnen und Besitzer über das Schicksal einer Firma. Aber bei der Übernahme der CS durch die UBS hatten die Aktionärinnen und Aktionäre nichts zu sagen – sie wurden vom Bund übersteuert. Und dies, obwohl die CS-Aktien einen grossen Teil ihres Wertes verlieren. Doch diese Woche kommen die Geprellten endlich selbst zu Wort: An den Generalversammlungen der Credit Suisse und der UBS können die Aktionäre den Führungsspitzen ihre Meinung sagen und Fragen zur Übernahme stellen. Die GV der CS gestern im Zürcher Hallenstadion wurde denn auch zur regelrechten Chropfleerete: Viele enttäuschte Kleinaktionärinnen und -aktionäre machten ihrem Ärger Luft – sie erhielt
05/04/202325 minutes 57 seconds
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Laura Baudenbacher: Die Weko untersucht die CS-Übernahme

Die Wettbewerbskommission (Weko) wird die Credit-Suisse-Übernahme unter die Lupe nehmen. Ihre Aufgabe ist es, die Auswirkungen des Zusammenschlusses auf die Märkte in der Schweiz zu untersuchen. Das sagt die neue Weko-Präsidentin Laura Baudenbacher im «Tagesgespräch». Die UBS wird mit der Übernahme der Credit Suisse zu einem Koloss auf dem Schweizer Finanzplatz. Ist da der Wettbewerb noch sichergestellt? Zu dieser Frage äussert sich am Dienstag die Wettbewerbskommission (Weko). Sie wacht darüber, dass der Wettbewerb in der Schweiz spielt und kein Unternehmen zu mächtig wird. Bis jetzt hat ausschliesslich die Finanzmarktaufsicht Finma die CS-Übernahme überwacht. Nun wird also auch die Wettbewerbskommission die Übernahme unter die Lupe nehmen. Seit dem 1. Januar ist Laura Baudenbacher die neue Präsidentin der Weko. Am Dienstag hat sie sich an einer Medienkonferenz zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Laura Baudenbacher ist zu Gast im Tagesgespräch bei David Karasek.
04/04/202326 minutes 3 seconds
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Cloé Jans: «Für die SVP sieht es für die Wahlen gut aus»

In den Kantonen Genf, Luzern und Tessin wurden am Sonntag Regierung und Parlament gewählt. Es ist der letzte grosse politische Stimmungstest vor den nationalen Wahlen im Herbst. Was diese kantonalen Ergebnisse für die nationalen Wahlen bedeuten, erklärt Politologin Cloé Jans im «Tagesgespräch». Genf, Luzern, Tessin: drei unterschiedliche Kantone in drei verschiedenen Sprachregionen, aber überall das gleiche Resultat. Die SVP gewinnt Sitze hinzu – die Grünen auf der anderen Seite stagnieren oder verlieren. Dies das Fazit der kantonalen Wahlen vom Sonntag. Es waren die letzten kantonalen Wahlen vor den National- und Ständeratswahlen vom Herbst. Sechs Monate vor dem nationalen Wahltag zeigt sich, wie der Formstand der Parteien ist. Die Politikwissenschaftlerin Cloé Jans vom Forschungsinstitut gfs Bern ordnet im «Tagesgespräch» ein, was die kantonalen Resultate für die nationalen Wahlen heissen und was die Parteien im Wahlkampf noch bewirken können.
03/04/202326 minutes 4 seconds
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Tim Cupal: «Die Verschiebung ist eine Verschnaufpause für Israel»

Es sind turbulente Tage in Israel: ein entlassener Verteidigungsminister, ein Generalstreik - und dann die Sistierung der höchst umstrittenen Justizreform. ORF-Korrespondent Tim Cupal schildert, wie er die aufwühlende Woche erlebt hat und was die Ereignisse politisch bedeuten. Israel hat eine bewegte Geschichte. Aber diese Woche ist sogar für Israel aussergewöhnlich: Sie begann damit, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seinen Verteidigungsminister entliess, weil sich dieser gegen den geplanten Umbau des Justizsystems ausgesprochen hatte. Doch als Folge der Entlassung legten Demonstrierende und Gewerkschaften das Land mit einem Generalstreik lahm. Und weil der Druck immer grösser wurde, entschied Netanjahu dann, die umstrittene Reform zu verschieben. Die Opposition geht seit Wochen gegen diesen geplanten Umbau des Justizsystems auf die Strasse. Sie wirft der Regierung vor, sie wolle das oberste Gericht des Landes entmachten, die Gewaltenteilung aufheben und die ganze Macht
31/03/202326 minutes 33 seconds
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Jérôme Cosandey: Wie teuer darf ein Medikament sein?

Das teuerste Medikament in der Schweiz kostet über zwei Millionen Franken pro Dosis. Wann ist ein solcher Einsatz gerechtfertigt? Wie können neue Medikamente zugänglich sein, ohne das Gesundheitswesen weiter zu belasten? Jérôme Cosandey, Studienleiter bei Avenir Suisse, hat Lösungsansätze. Alle wünschen, dass Krebs besiegt, Alzheimer gestoppt oder eine seltene Krankheit besser behandelt werden kann. Die Pharmaindustrie forscht und bringt immer schneller neue Wirkstoffe und spezialisierte Medikamente auf den Markt. Das hat seinen Preis – einen sehr hohen teilweise und das wiederum bringt ethische Fragen mit sich. Wie viel Wert hat ein gerettetes Menschenleben? Wie sollen die Preise festgelegt werden? Können Gesellschaft und Pharmakonzerne gleichermassen vom Fortschritt profitieren? Jérôme Cosandey ist Studienleiter des Thinktank Avenir Suisse. Er hat eine Untersuchung mit dem Titel: «Wann sind neue Medikamente zu teuer» verfasst, die am Donnerstag veröffentlicht wird.
30/03/202327 minutes 53 seconds
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Aymo Brunetti: Ist eine UBS ohne Staatsgarantie realistisch?

Keine weitere Bankenrettung durch den Staat. Diese Forderung wurde nach der Finanzkrise 2008 laut. Sie wurde mit der CS-Rettung abgeschmettert. Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti fordert nun eine Analyse, ob und wie eine Grossbank ohne Staatsgarantie bestehen könnte. Nach der Rettung der UBS in der Finanzkrise 2008 war klar: Nie mehr sollte der Staat für die Rettung einer Bank aufkommen. Die Politik führte sogenannte Too-Big-To-Fail-Regeln ein, damit auch eine grosse Bank im schlimmsten Fall geordnet untergehen kann. Geholfen haben diese Regeln nicht. Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS musste mit Liquiditätshilfen der Nationalbank und Garantien des Bundes gestützt werden. Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider wiederholte die Forderung im Tagesgespräch vom Dienstag, 28. März: Nie mehr solle der Staat eine Bank retten müssen. Doch wie realistisch ist das? Aymo Brunetti, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Bern, leitete nach der Finanzkrise die Arbeit
29/03/202327 minutes 8 seconds
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Elisabeth Baume-Schneider: Hundert Tage Bundesrätin

Die Jurassierin, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD), Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, zieht eine erste Bilanz. Sie will das Asylwesen reorganisieren und Kinderrechte stärken. Auch verteidigt die Bundesrätin das Notrecht nach der CS-Übernahme durch die UBS. Ihre Wahl im letzten Dezember war eine Überraschung. Elisabeth Baume-Schneider, SP-Ständerätin und ehemalige Regierungsrätin aus dem Kanton Jura, war als Aussenseiterin ins Rennen um die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga gestartet. Am Ende schaffte sie die Wahl. Nun sind die ersten 100 Tage im Bundesrat vorbei. Die Sozialdemokratin hatte einen herausfordernden Start: Flüchtlingszahlen sind hoch. Die Behörden geraten bezüglich Unterbringung und Betreuung zusehends an den Anschlag. In einer ersten Bilanz zeigt sich die Vorsteherin des Justiz- und Polizeidepartements glücklich und es berührt Bundesrätin zu sein. Baume-Schneider will in den kommenden Monaten nun einen Schwerpunk
28/03/202326 minutes 49 seconds
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Jacques Pilet: Beobachter der Westschweiz

In der Westschweiz geht gerade viel: In der Waadt gab die Kontroverse um Valérie Dittlis Steuersitz und der weiter verzögerte Ausbau des Bahnhofs Lausanne zu reden. In Genf könnte ein Comeback von Pierre Maudet bevorstehen. Zum grossen Ärger der Westschweizer Politikerinnen und Pendler. Dittli, Maudet, der Bahnhof Lausanne: In der Westschweiz sorgen mehrere Themen für Ärger. Die Waadtländer Finanzministerin Valérie Dittli geriet in die Kritik, weil sie im Kanton Zug Steuern zahlte, obwohl sie in Lausanne politisierte – und ihr dort auch Geld verdiente. Der frühere Genfer Regierungsrat Pierre Maudet versucht ein Comeback in der Politik, obwohl er wegen eines Korruptionsdelikts verurteilt wurde. Und der Umbau des Bahnhofs Lausanne wird stetig verschoben. Der Westschweizer Journalist Jacques Pilet hat vor über 60 Jahren seinen ersten Zeitungsartikel geschrieben und mehrere Publikationen gegründet: Zum Beispiel die Zeitschrift L'Hebdo. Noch heute greift er wöchentlich in die Tasten u
27/03/202326 minutes 44 seconds
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Herbert Grönemeyer: «Unsere Köpfe sind dauernd am Anschlag»

Herbert Grönemeyer ist einer der erfolgreichsten Musiker Deutschlands. Nun ist er zurück mit einem neuen Album über Krieg, Krisen und Corona-Pandemie. Welche Spuren haben die letzten Jahre auf seinem neuen Album hinterlassen? Corona-Pandemie, Krieg in Europa, Energienot, Inflation. Der Welt bleibt derzeit nicht viel erspart. Was tun? Das fragt sich Herbert Grönemeyer. Einer der erfolgreichsten Musiker Deutschlands veröffentlicht am Freitag sein neues Album «Das ist los». Darin beschäftigt sich der bald 67-Jährige mit dem Zustand unserer Gesellschaft, der sich seiner Meinung nach durch Krieg, Krisen und Pandemie verändert hat. Herbert Grönemeyer, ein Analyst unserer Zeit, will mit seinen Texten aufrütteln. Und ab und zu auch nur unterhalten. Er ist zu Gast bei David Karasek.
24/03/202326 minutes 43 seconds
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Vincent Ducrot: SBB – nächster Halt Europa?

Das Defizit der SBB hat sich verkleinert, die Passagierzahlen steigen. Doch auch die Herausforderungen nehmen zu: Die Romandie fühlt sich abgehängt, Energie wird teurer, der Druck in der EU nach Liberalisierung bei internationalen Verbindungen nimmt zu. SBB-Chef Vincent Ducrot ist gefordert. Fast auf den Tag genau seit drei Jahren ist Vincent Ducrot Chef der SBB. Die Pandemie ist auf dem Durchzug, die Passagierzahlen steigen, das Defizit ist kleiner geworden. Vor allem der Freizeitverkehr boomt. Die SBB überlegt sich, am Wochenende mehr Züge fahren zu lassen, ohne aus dem Takt zu fallen. Trotzdem mangelt es nicht an Herausforderungen. Eben erst musste der SBB-Chef erklären, dass sich die Bauarbeiten am Bahnhof Lausanne um weitere viereinhalb Jahre verzögern. Dies kommt in der Romandie schlecht an, fühlt sich dieser Landesteil durch die SBB allgemein schlechter gestellt. Probleme bietet auch die Energieversorgung, der letzte trockene Sommer hat die Eigenproduktion der SBB schrumpfen
23/03/202327 minutes 22 seconds
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Joachim Gauck: Ein Bundespräsident, der warnte

Joachim Gauck war Bundespräsident Deutschlands, als Russland die Halbinsel Krim annektierte. Schon damals, 2014, warnte Gauck vor dem Aggressor Putin. Nun setzt er sich vehement für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine ein und kritisiert die Weigerung der Schweiz, Waffen zu liefern. Im heutigen «Tagesgespräch» findet der ehemalige deutsche Bundespräsident Joachim Gauck deutliche Worte: Der 83jährige kritisiert die Schweiz für ihre Weigerung, die Weitergabe von Waffen an die Ukraine zu ermöglichen. Die Schweiz könne beides anbieten: Waffen und gleichzeitig ihre diplomatischen Dienste. Schon vor einem Monat warb Joachim Gauck an der Münchner Sicherheitskonferenz für militärische Unterstützung für die Ukraine. Joachim Gauck war von 2012 bis 2017 der erste parteilose Bundespräsident von Deutschland. Im Gespräch mit David Karasek spricht er über die Rolle der Schweiz in Europa, über unsere Neutralitätsdebatte und über seine Erfahrungen mit Wladimir Putin.
22/03/202326 minutes 48 seconds
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Marcel Rohner: «Die Glaubwürdigkeit des Bankenplatzes bleibt»

Die UBS schluckt die CS - eine Zäsur in der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Die Schweizerische Bankiervereinigung stellt sich hinter diesen Übernahme-Deal. Es sei die beste Lösung zur raschen Wiederherstellung des verlorengegangenen Vertrauens, sagt Präsident Marcel Rohner. Die Schweizerische Bankiervereinigung stellt sich hinter die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Es sei die beste Lösung zur raschen Wiederherstellung des verlorengegangenen Vertrauens, sagt Marcel Rohner, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung. Die getroffene Entscheidung sei schlussendlich zum Wohl des Finanzplatzes Schweiz erfolgt. Marcel Rohner ist seit 30 Jahren im Finanzsektor tätig und war während der Weltfinanzkrise 2008 Konzernleiter der UBS. Im «Tagesgespräch» ist er zu Gast bei David Karasek.
21/03/202327 minutes 10 seconds
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Reto Schiltknecht: «Das Management muss belangt werden können»

Bis 2021 war Reto Schiltknecht Mitglied der Finanzmarktaufsicht Finma. Er hat die heutige Krise der CS bereits im Herbst in Fachzeitschriften beschrieben. Die bestehenden Aufsichtsregeln reichen seiner Meinung nach aus, doch es fehle an Möglichkeiten, um das Management zur Rechenschaft zu ziehen. Übers Wochenende ging die Ära Credit Suisse abrupt zu Ende. Der Bundesrat setzt Notrecht ein, die Schweizerische Nationalbank stellt für die Übernahme insgesamt 200 Milliarden Liquiditätshilfe zur Verfügung und die UBS übernimmt die CS für drei Milliarden Franken. Das wirft Fragen auf: Wie konnte es so weit kommen? Warum haben die Behörden nicht früher interveniert? Was bedeutet der Niedergang der CS für den Finanzplatz Schweiz? Und was braucht es, um solche Krisen künftig zu verhindern? Reto Schiltknecht war zwischen 2010 und 2021 Mitglied der Finanzmarktaufsicht Finma. Er hat bereits im letzten Herbst die Probleme der CS und deren Konsequenzen in Fachartikeln beschrieben. Dennoch sieht
20/03/202327 minutes 25 seconds