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Das Politikteil

German, News magazine, 1 season, 212 episodes, 1 day, 22 hours, 16 minutes
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Warum kostet ein Kalb in Deutschland nur ein paar Euro? Kann Joe Biden die USA versöhnen? Und sind die Volksparteien noch zu retten? Am Ende der Woche sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann. Jeden Freitag zwei Moderatoren, ein Gast und ein Geräusch. Im Wechsel hören Sie hier Ileana Grabitz, Peter Dausend, Tina Hildebrandt, und Heinrich Wefing.
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„Ich glaube nicht, dass wir ein demokratisches Russland erleben werden“

Was haben zwei Jahre Krieg in der Ukraine und der jüngste Terroranschlag in Moskau mit der russischen Gesellschaft gemacht? Wie populär ist Wladimir Putin, wie sehr stehen die Menschen in Russland hinter ihm und seiner immer brutaleren Politik? Darüber sprechen wir diese Woche in Das Politikteil, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT Online.Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing ist Sabine Adler vom Deutschlandfunk, eine der besten Osteuropa-Kennerinnen des Landes. Sie hat viele Jahre aus Moskau berichtet, später aus Warschau und Kiew, und gerade ein neues Buch geschrieben: „Was wird aus Russland? Über eine Nation zwischen Krieg und Selbstzerstörung“. Die Sendung wurde live auf der Buchmesse in Leipzig aufgezeichnet.  Hinter Putin stehe ein „kollektiver Putin“, sagt Sabine Adler, eine Gruppe von Männern, die ganz auf den Präsidenten fixiert seien, bei dem die Kontrolle über die Institutionen zusammenlaufe: „Das macht den Mafia-Charakter des Staates aus. Die Clique um ihn herum vereinigt die Regierungsmacht, alle bewaffneten Organe, die Medienmacht und Wirtschaftsmacht.“ Und sollte Putin je stürzen, so Adler, „würde jemand aus seiner Clique der neue Putin werden." Derweil seien die Menschen durchaus nicht alle geschlossen für die Invasion in der Ukraine, aber es herrsche ein verbreiteter Stolz, in einer nuklear gerüsteten Nation zu leben, die in der Welt respektiert und gefürchtet werde. "Putin wirkt in eine Gesellschaft der Gleichgültigkeit hinein, eine politisch sedierte Mitte... , die sich der Obrigkeit unterordnet und die sich nicht politisch äußert." Sabine Adler erklärt in Das Politikteil, Putin brauche mittlerweile den Krieg, seine Herrschaft sei komplett um den Krieg herum organisiert. Deshalb habe er auch kein Interesse an einem Waffenstillstand oder einem „Einfrieren“ des Krieges, wie es sich manche Politiker in Deutschland wünschen: "Putin geht erst dann an den Verhandlungstisch, wenn Kämpfen nicht mehr lohnt. Davon ist er weit entfernt." Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.    Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Sabine Adler, Deutschlandfunk  Recherche und Töne: Carlotta Wald Aufnahme: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 24. März 2024 live auf der Buchmesse in Leipzig   [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
3/29/202459 minutes, 16 seconds
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"Die AfD wird immer radikaler – und immer erfolgreicher"

Anfang des Jahres gab es überall in Deutschland große Demonstrationen – gegen die AfD und für die Demokratie, wie das häufig gelabelt wurde. Auch in vielen Städten in Ostdeutschland, in denen die AfD bei Wahlen besonders stark abschneidet. Wie ist die Lage jetzt, einige Wochen später: Haben die Demos etwas verändert, in der Stimmung, in den politischen Kräfteverhältnissen? Ist die AfD kleinlauter geworden, gerade in Ostdeutschland? Was sagen die AfD-Funktionäre, was sagen die AfD-Wähler, ein paar Monate vor den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Ländern? Und wer sind diese Wählerinnen und Wähler überhaupt? Darüber sprechen wir diese Woche in Das Politikteil, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing sind August Modersohn, Leiter des Leipziger Büros der ZEIT, außerdem Christian Endt, Datenjournalist bei ZEIT ONLINE, und Sasan Abdi-Herrle, leitender Redakteur bei ZEIT ONLINE. August Modersohn erzählt, dass die Demonstrationen weitergehen, gerade in Kleinstädten und Dörfern. Es hätten sich neue Netzwerke gebildet, die sich der gefühlten Dominanz der AfD auf der Straße entgegenstellten: "Jetzt gibt es zum ersten Mal eine Gegenwehr gegen die rechte Mobilisierung im Osten."   Auch in den Umfragen gibt es aktuell einen leichten Rückgang für die AfD. August Modersohn aber warnt davor, das allein auf die Demonstrationen zurückzuführen. Eine große Rolle spiele vermutlich auch die Präsenz des neuen Bündnis Sahra Wagenknecht, das zum Teil ähnliche Wähler anspreche wie die AfD. "Wagenknecht kommt in AfD-Milieus sehr gut an", sagt August, man dürfe das BSW "als Gefahr für die AfD in Ostdeutschland nicht unterschätzen". Außerdem erklären Christian Endt und Sasan Abdi-Herrle in Das Politikteil, wer die Wählerinnen und Wähler der AfD sind. Sie stützen sich dabei auf umfassende Daten der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung und des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften, die sie exklusiv für die ZEIT und ZEIT ONLINE auswerten konnten. Danach sind viele gängige Klischees über die Anhänger der AfD überholt, die Partei findet mittlerweile Unterstützung in fast allen Regionen und Milieus der Republik, sie ist weiblicher, westlicher und städtischer, als bislang angenommen wurde. "Die AfD ist keine Männer- und Prekariatspartei mehr. Sie ist eine Mehrmilieupartei auf dem Weg zur Volkspartei", sagt Christian Endt. "Die neuen AfD-Wähler sind gemäßigter", erklärt Sasan Abdi-Herrle: "Viele verorten sich selbst in der politischen Mitte, nicht am rechten Rand. Die sind für die Demokratie noch nicht verloren."   Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
3/22/20241 hour, 2 minutes, 41 seconds
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"Wir sind die Demokratie": "Politikteil" live mit Marina Weisband

Politikteil on the road: Für die aktuelle Ausgabe haben wir uns auf den Weg gemacht – und sind in Münster gelandet. Vor 500 Zuschauerinnen und Zuschauern im voll besetzten Fürstenberghaus am Domplatz sprachen Heinrich Wefing und Peter Dausend mit der ukrainisch-deutschen Publizistin und einstigen Netzaktivistin Marina Weisband über die dramatische Lage in der Ukraine und die Versäumnisse der Bundesregierung, über die sozialen Medien als Katalysator der Propaganda von Autokraten, Populisten und Ultrarechen sowie über die Frage, was der Einzelne tun kann, um die Demokratie zu stärken. Entstanden ist dabei ein Politikteil XXL: 90 statt der üblichen 60 Minuten. Vor dem Hintergrund des aktuellen Vormarschs russischer Truppen in der Ukraine kritisiert Weisband ein zu zögerliches Handeln des Westens und geht insbesondere mit dem Bundeskanzler hart ins Gericht. Olaf Scholz wolle keine Verantwortung übernehmen, fliehe geradezu vor ihr – und das könne in Zukunft noch dramatische Folgen haben. Sie beklagt zudem das Fehlen jeder Strategie der Regierung gegen die russische Propaganda und wirft den etablierten Parteien vor, soziale Netzwerke nicht rechtzeitig und nicht zielgruppengerecht bespielt zu haben – nur so habe TikTok zu einer Hauptbühne der AfD-Propaganda werden können. Weisband, eine Diplom-Psychologin und Beteiligungspädagogin, beschreibt auch, wie im Rahmen des von ihr entwickelten Aula-Projektes an ausgewählten Schulen demokratisches Verhalten gelernt und eingeübt wird – und sie verrät, wie man mit großen Mengen selbst gekochter Suppe die Demokratie in Deutschland stärken kann.  Gegen Ende des Podcasts beantwortet sie Fragen aus dem Publikum – auch eine sehr persönliche über den Umgang mit Ihren Ängsten. Marina Weisband wurde 1987 in Kiew geboren und kam 1994 mit ihrer Familie nach Deutschland – als sogenannter jüdischer Kontingentflüchtling. An der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster studierte sie Psychologie. 2009 trat sie der Piratenpartei bei, stieg zur politischen Geschäftsführerin und zum Mitglied des Bundesvorstands auf. 2015 trat sie aus der Piratenpartei aus, als Grund nannte sie, der progressive Flügel sei vertrieben worden. Seit 2018 ist sie Mitglied der Grünen. Weisband hat mehrere Bücher verfasst, im April erscheint ihr neuestes: Die neue Schule der Demokratie – wilder denken, wirksam handeln.    Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Heinrich Wegfing und Peter Dausend sind auch Ileana Grabitz und Tina Hildebrandt als Gastgeber zu hören.  [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
3/15/20241 hour, 29 minutes, 23 seconds
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"El Loco", der Verrückte: Javier Milei und das verzweifelte Argentinien

Es wirkt ein wenig so, als sei der Mann aus einem Drehbuch für eine Politsatire entsprungen: Javier Milei, seit vergangenem Dezember Präsident von Argentinien, hält sich für einen von Gott auserwählten modernen Propheten, bleibt über ein Medium in Kontakt zu seinem verstorbenen Hund, der ihm als Berater dient, beschimpft Widersacher gern vulgär – und kämmt sich nie. Milei, ein 53-jähriger Ökonom, der sich selbst als „Anarchokapitalisten“ bezeichnet und seinen Spitznamen „El Loco“, der Verrückte, mit Stolz trägt, hat seinem Land eine ultraliberale Rosskur verordnet, um es aus seiner wirtschaftlichen Dauermisere zu führen. Mit dem Ergebnis, dass Argentinien drei Monate nach Mileis Wahlsieg in Aufruhr ist: Es gibt Massenproteste und Massenstreiks. Stürzt der neue Präsident sein Land endgültig ins Chaos? In der neuen Ausgabe von „Das Politikteil“ sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem Lateinamerika-Experten Dr. Peter Birle vom Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin über die dramatische Entwicklung in Argentinien. Birle vermittelt einen Einblick in den schillernden Charakter des neuen Präsidenten und erklärt, wie er sich geformt hat. Er geht der Frage nach, ob die radikalen Maßnahmen des Staatsverächters Milei nicht doch Erfolg haben könnten, beschreibt die Folgen der galoppierenden Inflation und erläutert, warum Milei trotz schärfster Proteste unverändert der beliebteste Politiker des Landes ist. Darüber hinaus analysiert Birle, wie das einst so reiche Argentinien, „die Schweiz Südamerikas“, wirtschaftlich so abstürzen konnte und zeigt auf, dass das Land trotz seiner gravierenden Probleme viel mehr ist als Tango, Maradona, Messi und Evita Perón. Fazit: Um Argentinien muss man (noch) nicht weinen. Dr. Peter Birle ist als Politikwissenschaftler am Ibero-Amerikanischen Institut Preußischer Kulturbesitz in Berlin tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die lateinamerikanische Außenpolitik, die regionale Kooperation sowie die vergleichende Analyse der politischen Systeme in Lateinamerika. Sein besonderes Interesse gilt Argentinien, das er regelmäßig zu Forschungszwecken besucht.  Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.  Am 13.März 2024 geht „Das Politikteil“ auf Tour und wird im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung live aufgenommen. Ort: das Fürstenberghaus der Universität Münster, Domplatz 20-22, 48143 Münster. Karten sind unter: www.zeit.de/veranstaltungen erhältlich. Gast wird Marina Weisband sein.         [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
3/8/20241 hour, 7 minutes, 16 seconds
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Bomben statt Butter: Wer zahlt für unsere Sicherheit?

Der Mann hatte Weitsicht: 1953 bereits warf der damalige US-Präsident Dwigth D. Eisenhower in seiner berühmten „Chance for Peace“-Rede die Frage auf, wer eigentlich für Kriege und Aufrüstung zahlt. „Jede Waffe, die hergestellt wird“, so Eisenhower, „jedes Kriegsschiff, das vom Stapel läuft, jede Rakete, die gen Himmel steigt, stellt einen Raub an denen dar, die hungrig sind und nichts zu essen haben, denen kalt ist und die nichts zum Anziehen besitzen.“ 71 Jahre später ist die Frage aktueller denn je: Zahlen die Deutschen die rapide steigenden Militärausgabe mit einem Abbau des Sozialstaates, harten Kürzungen bei Wissenschaft und Forschung, mit der Zukunft unserer Kinder? Oder gibt es andere Wege zu finanzieren, was nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine notwendig wurde? In der neuen Ausgabe von „Das Politikteil“ sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem stellvertretenden Politikchef und Finanzexperten der ZEIT, Mark Schieritz, ob die Armen, wie von Eisenhower beschrieben, die Aufrüstung bezahlen, ob man Superreiche und Vermögende stärker in die Verantwortung nehmen muss – und ob sich Deutschland angesichts seiner aktuellen Wachstumsprobleme deutlich größere Militärausgaben überhaupt leisten kann. Schieritz zeigt auf, wie man die Ausgaben für die Verteidigung entschieden erhöhen kann, ohne den Sozialstaat zusammenkürzen zu müssen. Er analysiert, ob es tatsächlich wirtschaftlich so schlecht um Deutschland steht, wie sogar der Finanz- und der Wirtschaftsminister behaupten. Er legt dar, warum er neue Sondervermögen, wie von manchen Politikern gefordert, für den falschen Weg hält. Und beschreibt, was die Schuldenbremse mit Odysseus zu tun hat.  Mark Schieritz hat Politik und Volkswirtschaft in Freiburg, an der Harvard University und an der London School of Economics studiert. Seit 2008 arbeitet er für DIE ZEIT, zuvor war er unter anderem Leiter der Finanzmarktredaktion der Financial Times Deutschland. Aktuell ist er der stellvertretende Ressortleiter Politik.   Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.  Am 13. März 2024 geht „Das Politikteil“ auf Tour und wird im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung live aufgenommen. Ort: das Fürstenberghaus der Universität Münster, Domplatz 20–22, 48143 Münster. Karten sind unter: www.zeit.de/veranstaltungen erhältlich. Gast wird Marina Weisband sein.     [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
3/1/202455 minutes, 26 seconds
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"Das zerreißt das Land."

Zwei Jahre nach der Vollinvasion Russlands sprechen wir darüber, wie es heute in der Ukraine aussieht. Wie stark ist der Widerstandswille der Ukrainer? Wie viel Unterstützung hat Präsident Volodymyr Selenskyj – von innen und von außen? Welche Risse gehen durch die ukrainische Gesellschaft? Und ist nach 700 Tagen die Gefahr größer oder geringer geworden, dass Putin den Krieg auch in andere Länder trägt?  Darüber sprechen wir diese Woche in "Das Politikteil" mit Olivia Kortas, der Ukraine-Korrespondentin der ZEIT. Kortas beschreibt, wie es ist, in einem Land zu leben, in dem täglicher Luftalarm zu einer Routine geworden ist, die sich trotzdem niemals wie Normalität anfühlt. Sie spricht darüber, wie die Debatte darüber, wer kämpft und wer nicht, das Land zerreißt. Und sie schildert, warum die Ukrainer nicht bereit sind, aufzugeben, auch wenn niemand mehr große Erfolge erwartet. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.   Hosts: Heinrich Wefing, Tina Hildebrandt Gast: Olivia Kortas Recherche und Töne: Carlotta Aufnahme: Christian Krükler, Poolartists [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
2/23/202458 minutes, 29 seconds
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Fünf Jahre bis zum Krieg mit Russland?

Noch spielt er politisch eine Außenseiterrolle, doch mit seinen jüngsten Äußerungen zur Nato lehrte Donald Trump die internationale Gemeinschaft das Fürchten: Falls er wieder US-Präsident werde, sagte Trump, würden die USA säumigen Nato-Mitgliedern keinen Schutz mehr vor Russland bieten. Er würde "Russland sogar dazu ermutigen zu tun, was auch immer sie zur Hölle wollen", fügte der Republikaner an. Diese indirekte Angriffsaufforderung an Wladimir Putin wirkt insofern bedrohlicher, als führende Militärexperten Russland in fünf bis acht Jahren rein militärisch für in der Lage halten, die Nato anzugreifen.  Was ist dran an diesen Gedankenspielen? Und was folgt daraus für Deutschland und für die EU? Wie steht es eigentlich um die Kriegstüchtigkeit der Europäer und Deutschlands im Besonderen? Und müssen wir an dem nuklearen Tabu rütteln und unter den französischen Nuklearschirm schlüpfen, um einen Ausfall des US-Partners im Falle des Falls kompensieren zu können? Über all diese Fragen sprechen wir in "Das Politikteil" mit dem Sicherheits- und Bundeswehrexperten Frank Sauer. Sauer ist habilitierter Politologe an der Universität der Bundeswehr in München und Co-Moderator des Podcasts "Sicherheitshalber".  Der Politologe plädiert dafür, die Signale aus Russland wie auch die aus den USA ernst zu nehmen. Es sei unerlässlich, Putin entschlossen zu begegnen, sagt er: "Sonst wird er immer die gleiche Lehre ziehen. Nämlich dass sich ihm niemand entgegenstellt." An der nötigen Entschlossenheit mangelt es hierzulande aus Sicht des Experten allerdings deutlich – und das, obwohl Kanzler Olaf Scholz vor zwei Jahren die Zeitenwende einläutete und mehr Geld für die Bundeswehr frei machte wie seit Jahren nicht mehr. "Nach der Zeitenwende ist die politische und ministerielle Entscheidungsebene wieder ins Dösen versunken", kritisiert Sauer. Die Forderung, dass Deutschland sich seine eigenen Atombomben beschafft, hält der Experte dagegen für Unsinn, eine Zusammenarbeit mit den Franzosen allerdings für bedenkenswert.  Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
2/16/20241 hour, 5 minutes, 45 seconds
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"Das kann sehr, sehr schnell außer Kontrolle geraten"

Wir fragen die frühere Libanon-Korrespondentin der ZEIT und außenpolitische Expertin Andrea Böhm: Woher stammen die Huthis, was treibt sie an? Mit wem sind sie verbündet, wer sind ihre Feinde? Und welche Rolle spielen sie im Nahostkonflikt, der sich seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober zu einem regionalen Krieg entwickelt hat?  Böhm beschreibt, wie sich die Huthis von einer jemenitischen Berg-Guerilla zu einer schlagkräftigen Truppe entwickelt haben, die sogar US-Präsident Joe Biden in die Bredouille bringen. Sie erklärt, warum die Huthis zwar mit dem Iran zusammenwirken, aber keine bloßen Befehlsempfänger sind und warum sie das Wort "Flächenbrand" nicht mehr hören kann.  Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.   Hosts: Heinrich Wefing, Tina Hildebrandt Gast: Andrea Böhm Recherche und Töne: Katja Gerland Aufnahme: Felix Böhme, Poolartists Die Folge wurde aufgezeichnet am 7. Februar 2024. Die Nachricht über einen weiteren Schlag der USA im Irak, bei der ein Milizenführer getötet worden sein soll, lag zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor.    [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
2/9/202454 minutes, 57 seconds
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Gefährdet die Revolution in der Arbeitswelt unseren Wohlstand?

Zuerst streikten die Lokführer, dann die Bus-, Tram- und U-Bahn-Fahrer und zuletzt die Sicherheitskräfte an den Flughäfen – mit besten Aussichten auf Erfolg. Denn der Fachkräftemangel verschiebt die Gewichte im Gefüge der Arbeitswelt: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden immer mächtiger, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen deren Forderungen immer öfter nachgeben, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. Kommt nun oder bald die Viertagewoche für alle und eine Work-Life-Balance, bei der es um ganz viel Life und möglichst wenig Work geht? Kann Zuwanderung den Fachkräftemangel ausgleichen? Zudem wird der Vormarsch der künstlichen Intelligenz den Arbeitsmarkt revolutionieren – zum Vorteil oder zum Nachteil der Menschen? In der neuen Ausgabe von "Das Politikteil" sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem Ökonomen Marcel Fratzscher über die Zukunft der Arbeit. Fratzscher vertritt die These, dass die aktuellen Arbeitskämpfe letztlich zu einer besseren Arbeitswelt mit flexiblerer Arbeitszeit und flexiblerem Renteneintrittsalter führen werden. Vehement verteidigt er die viel gescholtene Generation Z (Geburtenjahrgänge von 1995 bis 2010) gegen Vorwürfe, sie sei verwöhnt, egoistisch und arbeitsunwillig. Fratzscher spricht sich zudem für eine Zuwanderungspolitik aus, die nicht allein die Hochqualifizierten in den Blick nehmen dürfe, sondern auch weniger gut ausgebildete Migranten, da in Deutschland Arbeitskräfte in nahezu allen Branchen fehlen würden. In diesem Zusammenhang kritisiert er nicht nur die Rhetorik des Bundeskanzlers ("endlich im großen Stil abschieben") als kontraproduktiv, er wirft weiten Teilen der Bevölkerung auch vor, ein falsches Bild von der Attraktivität Deutschlands als Einwanderungsland zu besitzen: "Wir verstehen nicht, dass Deutschland für Migranten nicht das Paradies auf Erden ist." Die künstliche Intelligenz, so Fratzscher weiter, berge sowohl große Gefahren als auch große Chancen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssten mit revolutionären Veränderungen rechnen – und sich durch Weiterbildung rechtzeitig darauf einstellen. In der globalen Marktdominanz einzelner IT-Konzerne sieht er eine Gefahr für die Demokratie. Marcel Fratzscher ist Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin und der aktuelle Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Er hat in Kiel, Harvard und Cambridge studiert, unter anderem für die Weltbank gearbeitet und es als Tischtennisspieler in die 2. Bundesliga geschafft. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
2/2/202458 minutes, 18 seconds
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"Die AfD kann nicht geschrumpft, sie muss übertrumpft werden"

Erst der Bericht über ein Treffen von Rechtsextremen, die in einer Villa am Wannsee über Pläne sprachen, wie man Millionen Menschen aus dem Land schaffen könnte, dann die Gegenreaktion: Demos von Cottbus bis Kiel, Hunderttausende, die für die Demokratie und gegen Hass auf die Straße gingen. Stehen wir gerade an einem Wendepunkt der Demokratie? Welchen Einfluss haben die Demos auf die AfD selbst und auf viele, die vielleicht nicht rechtsextrem sind, aber die AfD trotzdem wählen würden? Was ist von Plänen zu halten, der AfD das Wasser dadurch abzugraben, indem man sie von der Finanzierung abschneidet? Und was passiert, wenn die AfD Ende des Jahres in Brandenburg, Sachsen oder Thüringen stärkste Kraft wird? Darüber sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing diese Woche in "Das Politikteil" mit Anne Hähnig, Leiterin der Redaktion ZEIT im Osten. Anne Hähnig, die selbst in Leipzig lebt, beschreibt, wie die AfD agiert und warum sie nicht für ausgeschlossen hält, dass die AfD zum Beispiel in Sachen "aus Versehen" eine absolute Mehrheit bekommen könnte. Sie sagt: Friedrich Merz schwächt die Ampel, aber seine eigene Schwäche stärkt auch die AfD. Und sie verlangt: Bevor man die AfD politisch stellen kann, muss man erst mal verstehen, warum viele Menschen sie wählen. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche mit einem Gast eine Stunde lang über ein politisches Thema, im Wechsel moderieren Peter Dausend und Ileana Grabitz und Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing.
1/26/20241 hour, 1 minute, 33 seconds
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Donald Trump und der amerikanische (Alb)Traum

Er ist wieder da. Das Jahr, in dem die US-Amerikaner ihren neuen Präsidenten wählen werden, hat begonnen, und wie erwartet und gleichsam befürchtet hat Donald Trump die erste Runde der Kandidatenkür gewonnen – und das ausgerechnet im Bundesstaat Iowa, wo das Ergebnis als wegweisend auch für die Präsidentenwahl gilt. Nach dem Motto: Wer dort gewinnt, liegt auch am Ende vorn. Was aber würde es für die USA bedeuten, wenn Trump sich abermals durchsetzte? Woran genau liegt es, dass der Mann, gegen den mehrere Gerichtsverfahren laufen und der zum Sturm auf das Kapitol aufgerufen hat, noch immer so populär ist bei der US-Bevölkerung? Warum haben die Demokraten, allem voran der amtierende Präsident Joe Biden, ihm so wenig entgegenzusetzen? Und was macht vielleicht doch Hoffnung, dass es am Ende anders kommt und die Wähler und Wählerinnen Trump keine zweite Amtszeit bescheren? Darüber diskutieren wir in der neuen Folge von "Das Politikteil" mit Johanna Roth, der Washington-Korrespondentin von ZEIT ONLINE. "Trump betreibt konsequente Indoktrination", sagt sie. "Das Vertrauen in den Rechtsstaat ist kaputt." Selbst bei den Arbeitern – früher klassische Klientel der Demokraten – genieße Trump inzwischen großen Zuspruch. "Aus dem Gefühl, abgehängt zu sein, wird bei vielen eine blinde Wut nach oben." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Tina Hildebrandt und Peter Dausend sind auch Ileana Grabitz und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
1/19/20241 hour, 2 minutes, 9 seconds
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"Das ganze Land muss den Schalter umlegen" Über die neue Wut in Deutschland

Das neue Jahr, das politisch zu einem der schwierigsten seit Langem werden könnte, ist kaum zwei Wochen alt – und die Stimmung in Deutschland könnte schlechter nicht sein: Bauern blockieren aus Protest gegen die Sparpolitik der Bundesregierung die Innenstädte und Autobahnauffahrten, weil die Lokomotivführer streiken, fallen deutschlandweit die Züge aus und die niedergelassenen Ärzte protestieren wegen schlechter Gehälter und zu viel Bürokratie. Man fragt sich: Was ist los in der Republik? Ist das Land gelähmt, weil die Ampel schlecht regiert? Oder ist die Politik auch handlungsunfähig, weil die Bürger und Bürgerinnen auf notwendige Reformen immer erbitterteren Widerstand leisten? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit dem renommierten Soziologen Heinz Bude über die neue Wut im Land. Wir fragen: Was genau ist die Ursache für die angespannte Gemütslage in Deutschland? Haben die Proteste eine neue Qualität? Und was bleibt der Ampel noch für ein Handlungsspielraum, um zu verhindern, dass noch mehr Bürger und Bürgerinnen das Vertrauen in die etablierten Parteien verlieren und sich der AfD zuwenden? "Es sind die Geltungsinteressen, die die Leute auf die Straße treiben“, sagt Bude. Zunehmend mehr Menschen wollten sich auf die gängigen Kompromisslogiken gar nicht mehr einlassen. "Am Ende geht es auch um die Frage: Was heißt eigentlich Demokratie?" Heinz Bude ist emeritierter Soziologe, hat lange den Forschungsbereich "Die Gesellschaft der Bundesrepublik" am Hamburger Institut für Sozialforschung geleitet, und war zuletzt Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Ende Januar erscheint sein neues Buch "Abschied von den Boomern" bei Hanser. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Tina Hildebrandt und Peter Dausend sind auch Ileana Grabitz und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
1/12/20241 hour, 1 minute, 7 seconds
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Droht im Superwahljahr 2024 ein politischer Super-GAU?

Von Taiwan bis Thüringen: 2024 werden rund vier Milliarden Menschen – fast die Hälfte der Weltbevölkerung – darüber entscheiden, wer sie künftig regieren soll. Steigt die AfD im Herbst bei den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen zur Nummer eins im Osten auf? Im November könnte es dann buchstäblich ums Ganze gehen, wenn es voraussichtlich heißt: Trump vs. Biden. Wird ein 78-jähriger politischer Irrläufer künftig die Weltmacht USA führen oder ein 81-Jähriger, der nicht immer weiß, wo er gerade ist? All diese Wahlen verbindet eine zentrale Frage: Kann sich die Demokratie gegen Rechtspopulismus und Autoritarismus behaupten? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen Tina Hildebrandt und Peter Dausend mit dem außenpolitischen Korrespondenten der ZEIT, Jörg Lau, über Risiken und Nebenwirkungen des Superwahljahres 2024. Lau analysiert, wie sich das Ergebnis der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Taiwan auf das Bestreben Chinas, die Insel notfalls auch unter Einsatz militärischer Mittel wieder mit dem Festland zu vereinigen, auswirken wird. Er geht der Frage nach, warum Wladimir Putin in Russland überhaupt Wahlen stattfinden lässt, da er längst diktatorisch regiert; er beschreibt, warum die Europawahlen zu einem EU-Parlament der Antieuropäer, und er leuchtet aus, was einen Triumph der AfD in Ostdeutschland noch verhindern kann. Bei der US-Wahl sieht Lau einen klaren Favoriten. Jörg Lau arbeitet seit 1997 für DIE ZEIT, davor war er für die "taz" tätig. Bei der ZEIT war er zunächst Redakteur, dann außenpolitischer Koordinator und ist nun außenpolitischer Korrespondent. Im Jahr 2001 erschien seine Biografie über den Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. Lau war 2000 Fellow des German Marshall Fund in Washington und im Herbstsemester 2008 Visiting Scholar am Center for European Studies der Harvard University. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Tina Hildebrandt und Peter Dausend sind auch Ileana Grabitz und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
1/5/20241 hour, 14 seconds
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Die Welt ist in Aufruhr - aber wie sortiert sie sich neu? "Das Politikteil" live mit Herfried Münkler

Sei es der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der Abzug der westlichen Truppen aus Afghanistan oder die Terroranschläge der Hamas auf Israel – die Kriege und Umbrüche der vergangenen Jahre haben gezeigt: Der Glaube an eine Welt von Freunden hat einen empfindlichen Dämpfer bekommen, das globale Machtgefüge ist in Unordnung geraten. Und die große Frage lautet: Was steht am Ende dieser von vielen Krisen und Kriegen gezeichneten Phase? Wie wird die Weltordnung des 21. Jahrhunderts aussehen? In der neuen Folge von "Das Politikteil" versuchen wir, mit dem renommierten Politikwissenschaftler Herfried Münkler eine Antwort auf genau diese Fragen zu finden – diesmal live und auf der Bühne im Rahmen des politischen Literaturfestivals der ZEIT "Frohes Festival" im Heimathafen Neukölln in Berlin. In seinem neuen Buch "Welt in Aufruhr. Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert" (Rowohlt, 2023) seziert der Krisendiagnostiker die tieferen Ursachen für den Bruch mit der bisherigen Weltordnung und wirft einen Blick in die Zukunft: Was tritt an die Stelle der bipolaren Machtverteilung zwischen Ost und West? Welche Rolle spielt der Globale Süden? Und was muss Europa tun, um auch künftig noch Einfluss zu haben? Und was sollte es besser unterlassen? Im Gespräch mit Ileana Grabitz und Peter Dausend nimmt Münkler immer wieder Bezug zu den aktuellen Kriegen in Israel und in der Ukraine. Er offenbart seine Haltung zur deutschen Außenpolitik, erklärt, wie er persönlich mit der Parallelität der multiplen Krisen klarkommt – und wie zufrieden er mit seinem Vornamen ist. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
12/29/20231 hour, 8 minutes, 22 seconds
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Ach, 2023: Fünf Momente aus 52 Wochen "Das Politikteil", die uns besonders bewegt haben.

Seit dem Ausbruch der Coronapandemie scheint die Welt aus dem Krisenmodus nicht mehr herauszukommen, und auch das zurückliegende Jahr machte da leider keine Ausnahme: Ob der Putschversuch des Wagner-Anführers Jewgeni Prigoschin in Russland, die Terroranschläge der Hamas auf Israel oder die Ampel, die sich über Heizungs- und Haushaltsstreitereien zermürbte – auch 2023 war innen- wie weltpolitisch schwer bewegt. Im traditionellen Weihnachtspodcast wirft das gesamte Team von Das Politikteil einen Blick zurück und diskutiert über eine sehr persönliche Auswahl der wichtigsten, bewegendsten und erkenntnisreichsten Podcastmomente des vergangenen Jahres. Diesmal ohne Gast, dafür mit Würfeln, Glückskeksen und unseren persönlichen Flop Five. Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
12/22/20231 hour, 5 minutes, 50 seconds
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"Ich rate zur Vorsicht. Die Wahl in Polen war kein massiver Pendelschlag"

Der Ausgang der Wahlen in Polen ist aus Sicht vieler in der EU eines der erfreulichsten Ereignisse in einem von vielen Krisen gezeichneten Jahr: Die PiS-Partei, die in acht Jahren Amtszeit den Rechtsstaat zunehmend ausgehöhlt, Frauenrechte beschnitten und Minderheiten ausgegrenzt hat, wurde abgewählt. Und mit Donald Tusk ist seit dieser Woche ein neuer Regierungschef im Amt, von dem sich viele einen deutlich liberaleren Kurs erhoffen und der zudem als ein ausgesprochener Europabefürworter bekannt ist. Aber verfügt Tusk und das mit ihm regierende Dreierbündnis wirklich über die Kraft und die nötige Unterstützung, die Spaltung im Land zu überwinden und die Rechtsstaatlichkeit in Polen wiederherzustellen? Über die aktuelle Lage in Polen sprechen wir in der neuen Folge von "Das Politikteil" mit Karl-Olaf Lang, Polen-Experte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. Wie groß ist die Euphorie in der Bevölkerung über die soeben vereidigte neue Regierung? Warum war die PiS-Partei über Jahre hinweg so populär – und warum wurde sie dennoch abgewählt? Welche Rolle spielt die katholische Kirche in der Politik? Was genau steht Donald Tusk im Wege bei seinem Ziel, die zunehmend illiberale Demokratie in seinem Land zu einer liberalen Demokratie zurückzuverwandeln? Und welche Rolle wird Polen künftig in der EU einnehmen? "Die neue polnische Regierung ist Anlass zu Hoffnung und zu Freude", sagt Lang. "Aber die polnische Gesellschaft ist nach wie vor fragmentiert. Ein großer Teil steht nicht hinter Tusk." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt als Gastgeber zu hören.
12/15/20231 hour, 9 minutes, 32 seconds
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"Diese Menschen können nirgendwo hin": Hat Gaza eine Zukunft?

Nach dem Ende der kurzen Feuerpause hat Israel die Angriffe in Gaza auf den Süden ausgeweitet. Den Menschen, die dort Zuflucht gesucht hatten vor der Offensive im Norden, stehen damit so gut wie keine Möglichkeiten mehr offen, sich in Sicherheit zu bringen. Beobachter sprechen von einer apokalyptischen Lage: Die Menschen säßen in der Falle, humanitäre Hilfe könne kaum noch geleistet werden. Umso mehr wächst der internationale Druck auf Israel. Auch UN-Generalsekretär António Guterres hat den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, eine humanitäre Katastrophe in Gaza zu verhindern. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit dem Nahostexperten Daniel Gerlach über die aktuelle Lage im Nahen Osten und den Einfluss der USA in der Region – und darüber, wie eine Zukunft für Gaza nach dem Ende des Krieges aussehen könnte. Die Palästinenserfrage sei schon immer kein rein lokales, sondern ein internationales Problem gewesen, sagt Gerlach. Es sei daher nun auch allem voran an der internationalen Gemeinschaft, einen Plan für die Zukunft Gazas zu entwickeln. "Israel kann das nicht leisten", sagt der Experte. Er selbst skizziert im Podcast ein Szenario, in dem Gaza unter ein multinationales, arabisches Mandat gestellt werden könnte. Gerlach ist Historiker und Orientalist sowie Mitherausgeber und Chefredakteur der Zeitschrift "zenith". Er ist zudem Autor verschiedener Bücher (unter anderem "Der Nahe Osten geht nicht unter"; "Die letzten Geheimnisse des Orients"). Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Heinrich Wefing sind auch Tina Hildebrandt und Peter Dausend als Gastgeber zu hören.
12/8/20231 hour, 49 seconds
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....oder wir schaffen es doch? Was in der Klimakrise Hoffnung macht

Rekordhitze, Rekordbrände, Rekordschmelzen: Passend zur Weltklimakonferenz COP28 in Dubai schlagen Wissenschaftler und Politiker weltweit Alarm. "Wir sind auf dem Weg in die Klimahölle – und das mit dem Fuß auf dem Gaspedal", so beschreibt etwa UN-Generalsekretär António Guterres die globale Lage. In China schießen immer neue, immer größere Kohlekraftwerke aus immer trockeneren Böden, in Afrika wächst mit den rasant steigenden Geburtenraten auch der Energiebedarf rasant – und hierzulande gingen jüngst jene 60 Milliarden Euro verloren, mit denen die Ampelregierung die deutsche Wirtschaft zu CO₂-Neutralität umbauen wollte. Sind jetzt also die Kipppunkte erreicht, von denen aus die Klimakatastrophe nicht mehr zu stoppen ist? "Noch nicht", sagt der Klimaforscher Niklas Höhne – und plädiert dafür, einen Perspektivwechsel vorzunehmen und auch auf das zu schauen, was schon erreicht wurde und Hoffnung macht, dass es die Menschheit noch schaffen kann. In der neuen Ausgabe von "Das Politikteil" diskutieren Ileana Grabitz und Peter Dausend mit zwei Gästen, mit der ZEIT-Journalistin Petra Pinzler und besagtem Niklas Höhne, über den Zustand der Erde und zeigen auf, warum unser Planet noch nicht verloren ist. Petra Pinzler beschreibt die Lage beim Klima, geht der Frage nach, was Klimakonferenzen bringen (und warum das Auswärtige Amt gleich 60 Mitarbeiter dorthin schicken muss), und berichtet, was aus ihrem familiären Großversuch geworden ist, einen Vierpersonenhaushalt auf größtmögliche Emissionsfreiheit zu trimmen. Niklas Höhne erklärt, was ihm persönlich Hoffnung macht, und analysiert, welche Schritte nun unternommen werden müssen, damit aus der Hoffnung ein weniger erwärmter Planet wird – und hält eine kleine Wutrede auf denjenigen, den er als größten Bremser einer entschiedenen Klimapolitik betrachtet. Petra Pinzler ist Hauptstadtkorrespondentin der ZEIT in Berlin und Co-Moderatorin des Podcasts "Auch das noch", wo sich auch alles um die Klimakrise dreht. Pinzler ist Autorin der Bücher "Immer mehr ist nicht genug" (2011), "Der Unfreihandel. Die heimliche Herrschaft von Konzernen und Kanzleien" (2015) und "Vier fürs Klima", gemeinsam mit Günther Wessel. Prof. Dr. Niklas Höhne ist studierter Physiker und Klimaexperte mit dem Fokus auf nationaler und internationaler Klimapolitik. Er ist Mitbegründer des NewClimate Institute, einem gemeinnützigen Forschungsinstitut für Klimapolitik, und seit 2017 ist er auch Special Professor "Mitigation of Greenhouse Gas Emissions" an der Universität Wageningen. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören. In eigener Sache: Am 2. Dezember gibt es eine weitere Ausgabe von "Das Politikteil live". Ileana Grabitz und Peter Dausend diskutieren beim ZEIT-Literaturfestival Frohes Festival mit dem Historiker Herfried Münkler über sein neues Buch "Welt in Aufruhr" – um 20 Uhr im Heimathafen Neukölln in Berlin. Tickets gibt es hier.
11/30/20231 hour, 7 minutes, 32 seconds
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"Mehr Schulden, um die Klimaziele zu erreichen – das wäre der falsche Weg"

Selten hat ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts so reingehauen in den politischen Betrieb in Berlin, es fehlen nicht nur auf einen Schlag 60 Milliarden Euro, es fehlt der Ampel womöglich ihre Geschäftsgrundlage. Was bedeutet das für das Land? Was für die Einhaltung der Klimaziele, die auf der kommenden Klimakonferenz wieder alle geloben werden? Und wieviel Mitschuld am Schlamassel der Ampel trägt die Vorgängerregierung unter Merkel? Darüber sprechen wir diese Woche in "Das Politikteil" mit dem früheren Wirtschaftsberater Merkels, Lars Hendrik Röller, heute "Professor of Economics" an der Privatuniversität ESMT in Berlin und Gründer des "Berlin Global Dialogue", einer Art Münchner Sicherheitskonferenz für Wirtschaft. Röller erklärt, warum ein Aussetzen der Schuldenbremse aus seiner Sicht gefährlich wäre und das Beste eine Erhöhung der CO-2-Preise. Der frühere Wirtschaftsberater warnt davor, die Klimaziele durch mehr Verschuldung zu erreichen und sagt, warum Deutschland das einzige Land der G7 ist, das kein Wirtschaftswachstum hat und trotzdem nicht der kranke Mann Europas ist. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend. _Hinweis in eigener Sache: Am 2.12. gibt es eine weitere Folge von "das Politikteil live": Im Rahmen des Literaturfestivals der Freunde der ZEIT diskutieren die Moderatoren Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler über sein neues Buch "Welt in Aufruhr. Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert" - um 20 Uhr im Heimathafen Neukölln in Berlin. Tickets unter: https://heimathafen-neukoelln.reservix.de/p/reservix/event/2174148_ _
11/24/20231 hour, 1 minute, 28 seconds
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"Das linke Lager ist, Entschuldigung, am Arsch": Warum die Progressiven nicht aus der Krise finden

Dass eine Fraktion sich selbst auflöst, kommt nicht alle Tage vor. Anfang Dezember wird offiziell vollzogen, was längst beschlossen ist. Die Abspaltung der zehn Rebellen um Sahra Wagenknecht teilt die Bundestagsfraktion der Linken in zwei Gruppen auf – mit der Konsequenz, dass es weniger Geld gibt, zahlreiche Mitarbeiter entlassen werden müssen und die Abgeordneten weniger parlamentarische Rechte haben. Diese Selbstdemontage ist Symptom eines grundlegenderen Vorgangs: Obwohl es aktuell vor sozialen Problemen wimmelt – die Wohnungsnot ist groß, die Mieten werden noch immer teurer, die soziale Ungleichheit nimmt zu, die Zahl der Obdachlosen steigt –, verliert die politische Linke in Deutschland immer mehr an Zustimmung. Selbst die Grünen, eben noch Everybody's Darling, sind nun Everybody's Depp. Woran liegt das? In der neuen Ausgabe von "Das Politikteil" diskutieren Ileana Grabitz und Peter Dausend als Gastgeber mit dem ZEIT-Journalisten Robert Pausch über die Krise des linken Lagers. Wird die Links-Partei auf ihrem Parteitag an diesem Wochenende die Kraft zum Neuanfang finden – oder ist das Treffen lediglich der Auftakt ihres politischen Ablebens? Was hat die Sahra-Wagenknecht-Partei zu bieten, außer Sahra Wagenknecht? Liegt der Popularitätsabsturz der Grünen daran, dass sie zu ideologisch oder zu angepasst sind? Pausch erläutert, warum Die Linke für viele mehr ist als eine Partei und weshalb nach dem Abschied der "Wagenknechte" kaum Ruhe eintreten dürfte. Er analysiert die Stärken und Schwächen Wagenknechts und die Risiken und Nebenwirkungen ihrer künftigen Partei. Pausch erklärt zudem, warum die Grünen immer wieder das Soziale vergessen, beschreibt die fatalen Auswirkungen des jüngsten Urteils des Verfassungsgerichts auf Finanzen und Stimmungen der Ampelregierung – und er verrät, weshalb die SPD in diesem Podcast über das linke Lager keine Rolle spielt. Robert Pausch, Jahrgang 1991, hat in Göttingen Politik studiert und arbeitete danach am dortigen Institut für Demokratieforschung. 2016/2017 besuchte er die Henri-Nannen-Journalistenschule, seit Januar 2018 ist er Redakteur im Politikressort der ZEIT in Berlin. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
11/17/20231 hour, 8 minutes, 13 seconds
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Anne Will: "Ich bin politisch, aber in die Politik würde ich nicht gehen"

Sie hat die politische Debatte bestimmt wie keine andere TV-Moderatorin. Im Herbst moderiert Anne Will nun nach 16 Jahren zum letzten Mal die "Anne Will"-Talkshow am Sonntagabend in der ARD. Wie schaut sie nach all der Zeit auf Politik und Öffentlichkeit? Sind die Debatten wirklich härter geworden oder wir alle weicher? War es ein Fehler, so wenige AfD-Politiker einzuladen? Über all das sprechen wir mit Anne Will in "Das Politikteil", das diesmal live und vor Publikum an der Uni Leipzig aufgezeichnet wurde. Will zieht eine selbst- und medienkritische Bilanz und sagt, auch ihre Sendung habe früher "den Streit im Sinne des Krawalls gesucht. Da sollte es krachen und zischen." Inzwischen habe sie aber "komplett abgerüstet". Politiker müssten heute fürchten, wegen eines einzigen schief sitzenden Satzes auf ewig an den Pranger gestellt zu werden. Das verpflichte zu Vorsicht und maximaler Nüchternheit. Will berichtet, wie sie die Situation seit dem Überfall der Hamas auf Israel erlebt, und erzählt, warum sie sich nach 16 Jahren Talk nun anderen journalistischen Formaten widmen will – und warum sie politisch ist, aber nicht in die Politik gehen würde. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
11/10/20231 hour, 6 minutes, 32 seconds
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"An Israel spaltet sich die Linke"

Seit dem Terroranschlag der Hamas zeigt sich: Die internationale Linke zerlegt sich im Streit über Israel. Autorin Eva Menasse kritisiert den Kolonialismus-Diskurs.
11/3/20231 hour, 2 minutes, 9 seconds
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Die Angst der Ukrainer vorm Vergessenwerden

Während die Welt auf die Eskalation des Nahostkonflikts blickt, geht das Leiden in der Ukraine weiter. Wie Russland das schwindende Interesse des Westens ausnutzt.
10/27/20231 hour, 1 minute, 39 seconds
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Krieg im Nahen Osten: "Mit unseren Seelen, mit unserem Blut …"

Wird aus den Terrorangriffen der Hamas ein großer Krieg zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn? Vieles hängt nun davon ab, wie sich der Iran verhält.
10/20/20231 hour, 7 minutes, 41 seconds
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"Es ist ein unfassbares moralisches Dilemma": Droht jetzt ein Flächenbrand in Nahost?

Israels Nine Eleven, Israels Pearl Harbour: Nach dem Terrorangriff der Hamas vom vergangenen Wochenende wirkt das Land traumatisiert. Täglich sind neue, furchtbare Geschichten über die Grausamkeit und Gnadenlosigkeit zu hören, zu lesen und zu sehen, mit denen islamistische Terroristen wehrlose Menschen niedergemetzelt haben. Mehr als 1200 Israelis wurden bei dem Angriff getötet, fast 3000 verletzt, rund 150 als Geiseln genommen und verschleppt. Und die Gegenangriffe Israels sind in vollem Gange: Der Gazastreifen, Heimstatt der Hamas, wird seit Tagen bombardiert, 300 000 Reservisten wurden zu den Waffen gerufen – die größte Mobilisierung in der Geschichte Israel. Und während die israelische Armee eine groß angelegte Bodenoffensive vorbereitet, fragt sich der Rest der Welt: Weitet sich der Konflikt zu einem Flächenbrand in ganz Nahost aus? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit den Nahost-Experten der ZEIT, Lea Frehse und Jan Roß, über den verheerenden Terrorakt der Hamas, seine Ursachen, seine Motive und seine Ziele. Leah Frehse, die unmittelbar nach Beginn der Hamas-Offensive von ihrem Standort in Beirut nach Israel geflogen ist, beschreibt, was sie seit ihrer Ankunft erlebt hat. Wie sie auf Gili Romann traf, dessen Schwester von der Hamas gefangengenommen und verschleppt wurde, der nun nach ihr sucht und dabei nicht weiß, ob sie überhaupt noch lebt. Was ihr Überlebende des Massakers im Kibbuz Kvar berichtet haben und was sie an dem Ort gesehen hat, an dem der Rave stattfand, bei dem 260 junge Menschen ermordet wurden. Und sie erläutert, warum momentan niemand in Israel nach dem Versagen von Geheimdiensten und Regierung fragt. Jan Roß befasst sich vor allem mit den geopolitischen Folgen des Terrorakts. Greift jetzt auch die zweite, noch deutlich besser ausgestattete islamistische Terrorgruppe, die Israel bedroht – die Hisbollah – in den Konflikt ein? Welche Rolle spielt der Iran, Israels Erzfeind und Waffenlieferant von Hamas und Hisbollah? Mit welchem Ziel haben die USA ihren größten Flugzeugträger ins östliche Mittelmehr geschickt? Roß erläutert auch, wer von der Eskalation der Gewalt am meisten profitiert, legt dar, warum der den Begriff "Spirale der Gewalt" nicht mehr hören kann und begründet, warum das kämpfende Israel genauso viel Solidarität von den Deutschen verdient hat wie das leidende. Lea Frehse, Jahrgang 1989, wurde an der Henri-Nannen-Schule zur Journalistin ausgebildet, kann 2017 zur ZEIT und ist seit 2019 Korrespondentin für den Nahen Osten mit Sitz im libanesischen Beirut. Jan Roß, Jahrgang 1965, war Feuilleton-Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie der Berliner Zeitung, bevor er vor 25 Jahren zur ZEIT wechselte – und damit auch zur Politik. Zwischen 2013 und 2018 berichtete er als Korrespondent aus Indien. Roß, Autor mehrere Bücher, reist regelmäßig nach Israel und beschreibt die politische und gesellschaftliche Entwicklung dort. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
10/13/20231 hour, 1 minute, 19 seconds
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Kann man die AfD verbieten? Sollte man sie verbieten?

Seit Monaten legt die AfD in den Umfragen zu, sie liegt jetzt im Bund bei nahe 20 Prozent, in Thüringen werden ihr bis zu 30 Prozent zugetraut, in Sachsen ebenfalls. Teile der Partei werden vom Verfassungsschutz beobachtet und als "gesichert rechtsextrem" eingestuft. Deshalb wird gerade diskutiert, ob die "wehrhafte Demokratie" in Deutschland nicht handeln muss, ob sie die schärfste Waffe einsetzen soll, die sie hat: ein Parteienverbot. Kann die AfD verboten werden? Muss die AfD vielleicht verboten werden? Und welche Folgen hätte das – juristisch, aber vor allem politisch? Darüber sprechen wir diese Woche in "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT Online. Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing ist Gertrude Lübbe-Wolff. Sie ist eine der profiliertesten Verfassungsrechtlerinnen Deutschlands, sie lehrt an der Universität Bielefeld und sie war zwölf Jahre lang Richterin am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Lübbe-Wolff erläutert, wann eine Partei nach dem Grundgesetz verboten werden kann, sie erklärt, wann es solche Verbote schon einmal gegeben hat, und woran zwei Parteiverbotsverfahren gegen die NPD gescheitert sind. Heute sieht Lübbe-Wolff ein mögliches AfD-Verbotsverfahren eher skeptisch: "Ein allgemeines AfD-Verbot wäre politisch kontraproduktiv". Es gebe zwar "eine ganze Reihe von AfD-Äußerungen, die eindeutig von verfassungswidrigem Gedankengut getragen sind, und es gibt viele Äußerungen, die mehrdeutig sind." In einem etwaigen Parteiverbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht aber müsse "man sorgfältig differenzieren, ob das die ganze AfD betrifft oder vereinzelte Mitglieder und Anhänger." Lübbe-Wolff regt daher in "Das Politikteil" ein anderes Vorgehen an. "Statt die AfD insgesamt zu verbieten, wäre es zielführender, sicher verfassungswidrige Landesverbände anzugehen oder mit dem Instrument der Grundrechtsverwirkung zu arbeiten." Die Verfassungsrechtlerin erklärt, dass neben dem Parteiverbot auch die sogenannte "Grundrechtsverwirkung" nach Artikel 18 Grundgesetz zu den Instrumenten der wehrhaften Demokratie zähle: "Danach kann man Politikern, die sich verfassungswidrig verhalten, das Recht auf Wählbarkeit oder Parteifunktionalität entziehen. Das wäre eine gezielte Maßnahme, um unsere Demokratie zu schützen." Ein solches Vorgehen hat es in der Geschichte der Bundesrepublik allerdings bislang noch nie gegeben, sagt Lübbe-Wolff, "aber man könnte Herrn Höcke mit der Grundrechtsverwirkung das Recht auf politische Aktivität aufgrund seiner Aussagen und Handlungen entziehen." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
10/6/202355 minutes, 47 seconds
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Wer sprengte die Nord-Stream-Pipelines? Neue Enthüllungen verdichten einen politisch heiklen Verdacht

Die Geschichte hört sich an wie eine Mischung aus "James Bond", "Mission Impossible" und dem Ratespiel "Guess What?!". Vor ziemlich genau einem Jahr, am 26. September 2022, blickte die Welt auf spektakuläre Bilder: Kreise aus sprudelndem Wasser, die aussahen, als würde das Meer kochen. Unbekannte hatten die Nord-Stream-Pipelines 1 und 2 – sie verlaufen in der Ostsee von Russland nach Deutschland – an mehreren Stellen gesprengt, aus den Lecks strömte Gas. Wer steckte dahinter? Das Internet wimmelt vor Spekulationen und Verschwörungstheorien zu dem Fall, Hobbydetektive gaben und geben ungefragt ihre Expertise über wahre Hintermänner und eigentliche Anstifter kund, bei vielen entwickelte sich eine regelrechte Nord-Stream-Obsession, die bis heute anhält. Nun liefert ein Rechercheteam von ZEIT, "Süddeutscher Zeitung" und ARD neue Enthüllungen zu den mysteriösen Anschlägen – sie nähren einen politisch heiklen Verdacht. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit dem Investigativjournalisten Holger Stark über die jüngste Entwicklung in dem Fall. Über die ersten konkreten Hinweise auf die möglichen Täter, über einen ominösen ukrainischen Geschäftsmann, der sich als Schlüsselfigur erweist, über fünf Männer und eine Frau, die auf Rügen die Segeljacht "Andromeda" gemietet und die Anschläge wohl verübt haben. Stark legt dar, wie der niederländische Geheimdienst das Anschlagsszenario lange vor der Sprengung bereits beschrieben hat, analysiert, was für und was gegen eine sogenannte False-Flag-Operation spricht, und benennt all jene Indizien, die den Verdacht in Richtung der Ukraine lenken. Über die politischen Folgen der Enthüllungen spricht Stark – ebenso wie darüber, wie man ein Rechercheteam aus drei Redaktionen mit insgesamt mehr als 31 Mitgliedern organisiert und lenkt. Holger Stark wechselte 2017 vom "Spiegel" zur ZEIT, wo er Mitglied der Chefredaktion wurde. Seit Februar 2020 ist er dort als stellvertretender Chefredakteur tätig, zugleich leitet er das gemeinsame Investigativressort von ZEIT und ZEIT ONLINE. Für seine Enthüllungsgeschichten – etwa zum NSA-Skandal und zum Pegasus-Projekt – ist Stark mehrfach ausgezeichnet worden. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
9/29/202358 minutes, 16 seconds
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Ist ein Ministerpräsident Höcke denkbar?

Nach der Abstimmung in Thüringen geht die Diskussion weiter: Ist die Merz'sche Brandmauer gegen rechts gebrochen? Wie hält die CDU, wie halten wir alle es mit der AfD, auch über Thüringen hinaus? Wo fängt die Zusammenarbeit an? Erleben wir gerade eine schleichende Normalisierung der AfD, die in den Umfragen immer höher steigt? Darüber sprechen wir diese Woche mit Martin Machowecz, stellvertretender Chefredakteur der ZEIT und langjähriger Leiter des Leipziger Büros der ZEIT. Machowecz beschreibt, sie sich die AfD Schritt für Schritt etabliert und warum auch Ministerpräsident Bodo Ramelow von der Linken an der Lage nicht unschuldig ist. Er beschreibt die Zwickmühle, in der die CDU in vielen Ostländern steckt, wo sie ohne AfD oder Linkspartei nicht regieren kann. Er sagt, warum ein Ministerpräsident Björn Höcke in Thüringen kaum vorstellbar, aber trotzdem nicht hundertprozentig auszuschließen ist - und was die bayrische Bratwurst von der thüringischen unterscheidet. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend.
9/22/202355 minutes, 50 seconds
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"Nennen Sie mich Herr Ministerpräsident!": Ein Jahr Giorgia Meloni in Italien – die Frau mit den zwei Gesichtern

Bei ihrem Amtsantritt überboten sich die Kritiker mit düsteren Prophezeiungen, Giorgia Meloni galt manchen als "gefährlichste Frau Europas." Seit einem Jahr ist sie nun im Amt. Wie regiert Meloni? Wie steht Italien heute da? Welche Rolle spielt sie in einer erstarkenden europäischen Rechten? Waren die Befürchtungen nun übertrieben – oder haben sie sich bewahrheitet? In "Das Politikteil" ziehen wir eine vorläufige Bilanz mit der Italien-Kennerin Birgit Schönau, die in Rom lebt und zehn Jahre lang Korrespondentin der ZEIT war. Schönau veröffentlicht in diesen Tagen auch ihr neues Buch "Die Geheimnisse des Tibers: Rom und sein ewiger Fluss" (C. H. Beck). Schönau beschreibt eine Politikerin, die außenpolitisch pragmatisch agiert und nach innen einen konsequenten Umbau des Landes à la Orbán betreibt, indem sie Posten mit Familienmitgliedern besetzt, die Rechte von Minderheiten beschneidet und eine Klientelpolitik betreibt, die das Land wirtschaftlich immer weiter in Schwierigkeiten bringt. Schönau erklärt, warum Meloni gewählt wird, obwohl sie ihr zentrales Wahlkampfversprechen nicht einhalten kann: die Migration zu stoppen. Sie beschreibt eine Regierungschefin, die als erste Frau im Amt punktet und als "Herr Ministerpräsident" angesprochen werden will. Eine Frau, die ihr Land in einen permanenten Alarmzustand versetzt, der zugleich dazu führt, dass fast 40 Prozent der Italiener nicht mehr wählen gehen. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Und eine Bemerkung zum Schluss: Bei dieser Folge gab es technische Probleme bei der Aufnahme von Tina Hildebrandt, weswegen wir bei der Tonqualität um Nachsicht bitten.
9/15/202349 minutes, 42 seconds
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„Markus Söder hat sich an Aiwanger ausgeliefert.“

Mit der Erklärung Hubert Aiwangers zum Flugblattskandal und der Entscheidung Markus Söders, seinen Vize trotz des Vorfalls im Amt zu belassen, ist die Affäre noch lange nicht ausgestanden – im Gegenteil: Für den bayerischen Ministerpräsidenten fängt das Drama gerade erst an. In wenigen Wochen wird in Bayern gewählt, und bei der Union wird sich früher oder später die Frage stellen, wer Kanzlerkandidat für die nächsten Bundestagswahlen wird. Söders Umgang mit der Causa Aiwanger dürfte für beides gewichtige Folgen haben. In der neuen Folge von „Das Politikteil“ sprechen wir mit Mariam Lau, Redakteurin im Politikressort der ZEIT und dort unter anderem zuständig für die Union, über die gesellschaftlichen und politischen Folgen der Affäre um Hubert Aiwanger. Lau war zuletzt selbst in Bayern unterwegs, unter anderem auf dem Volksfest Gillamoos, und konnte dort aus der Nähe verfolgen, wie die Vorgänge in den bayerischen Bierzelten aufgenommen und diskutiert werden. Besonders schockierend findet sie die Verschiebung des gesellschaftlichen Diskurses in der Angelegenheit – „dass nun viele die Berichterstattung über den Skandal als Ausdruck von Denunziantentum bezeichnen und die Erinnerungskultur zum Holocaust banalisieren, in dem sie diese als Cancel Culture abtun.“ Für Söder räche sich nun, dass er sein Schicksal an das von Aiwanger gekettet habe, argumentiert die Politikjournalistin. „Jedes Mal, wenn jetzt jemand aus der Union das Wort Brandmauer in den Mund nimmt, wird jemand anderes sagen: Ja und was ist mit Aiwanger?“ Söder könne entweder Ministerpräsident an der Seite Aiwangers bleiben oder Kanzlerkandidat der Union werden, ist sie überzeugt. „Beides geht nicht.“ Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
9/8/202352 minutes, 36 seconds
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Kuss und Chaos: Was die Kuss-Affäre im Frauenfußball über den Zustand Spaniens verrät

Noch nie hat ein sportlicher Erfolg ein Land in eine so tiefe Krise gestürzt: Zwei Wochen nach der Fußball-WM der Frauen kennt Spanien nur ein Thema – die Kuss-Affäre um den Präsidenten des Fußballverbandes, Luis Rubiales. Auf den Straßen demonstrieren Frauen gegen toxische Männlichkeit, in der Verbandszentrale treffen stündlich neue Rücktrittsforderungen ein – und in einer Kirche in der spanischen Provinz tritt die Mutter des Küssers in einen Hungerstreik, um "die unmenschliche und blutige Hetzjagd" gegen ihren Sohn zu beenden. Mit seiner Anklage, der "falsche Feminismus" sei "das größte Übel des Landes" hat Rubiales die Debatte über den Machismo im Fußball ins Politische gewendet – und den Blick auf ein zutiefst gespaltenes Land freigelegt. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren Ileana Grabitz und Peter Dausend mit zwei Gästen über einen Kuss wider Willen, den Widerstreit zwischen Feminismus und Machismo, moderne Frauenpolitik und aus der Zeit gefallenes Machtgebaren – und darüber, was Spanien sonst noch auseinandertreibt. Die ZEIT-Journalistin Cathrin Gilbert blickt hinter die Kulissen der Kuss-Affäre, berichtet von ihrem Interview mit Maria Teixidor, der möglichen Nachfolgerin von Rubiales an der Spitze des spanischen Fußballverbandes – und erzählt, was sie als Fußballreporterin in einer Männerdomäne erlebt hat. Der Hauptgast, der Politikwissenschaftler Günther Maihold, analysiert, wie sehr die progressive Frauenpolitik der Regierung des Sozialdemokraten Pedro Sánchez die Gesellschaft verändert hat – und wie heftig sich das rechte Lager dagegen wehrt. Der Spanien- und Lateinamerika-Experte sieht in der Macht der Regionalparteien, dem Streit über eine kritische Auseinandersetzung mit der Franco-Diktatur sowie im Streben einzelner Regionen nach mehr Autonomie oder gar nach Unabhängigkeit weiter Treibkräfte einer zunehmenden Spaltung. "Spanien hat kein politisches Zentrum mehr", stellt er fest. Cathrin Gilbert verantwortet die Interview-Seite der ZEIT. Zuletzt hat sie unter anderem Wolodymyr Selenskyj, Olena Selenska und Peter Sloterdijk interviewt. Ihre journalistische Karriere begann sie als Fußballreporterin beim Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Auch für DIE ZEIT hat sie zahlreiche Artikel über Fußball geschrieben. Günther Maihold ist seit 2006 Honorarprofessor an der Freien Universität (FU) in Berlin. Davor war er Lehrbeauftragter am Lateinamerika-Institut der FU sowie an der Universität/GH Duisburg. 1999 wurde er zum Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts Preußischer Kulturbesitz berufen, 2004 gab er den Posten ab. Bis Juni 2023 war er 19 Jahre lang stellvertretender Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
9/1/20231 hour, 5 minutes, 2 seconds
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"Wir zwingen die Ukraine, mit einem Arm auf dem Rücken zu kämpfen"

Drei Monate nach Beginn der ukrainischen Gegenoffensive ist von einem Durchbruch noch nichts zu sehen, der Krieg in der Ukraine nähert sich wieder einem blutigen Stillstand. Ist der Vorstoß der ukrainischen Truppen in den russischen Minenfeldern und Verteidigungslinien stecken geblieben? Waren die westlichen Waffenlieferungen umsonst – oder kam zu wenig und zu spät? Gibt es Streit zwischen dem ukrainischen Generalstab und den westlichen Verbündeten über die richtige Strategie? Und was würde ein mögliches Scheitern der Offensive bedeuten – militärisch und politisch? In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing in dieser Woche mit Carlo Masala, einem der profiliertesten Kenner der ukrainischen Armee und der westlichen Verteidigungspolitik. Masala sagt: "Das große Ziel, das die Ukraine mit ihrer Gegenoffensive hatte, bis zum Asowschen Meer vorzustoßen, wird in diesem Jahr nicht mehr erreicht werden." Vor allem drei Faktoren haben laut Masala den Vorstoß gehemmt: "Erstens fehlt den Ukrainern das passende Gerät, zweitens fehlt es an Männern, die in Bachmut gefallen sind, und drittens konnte die Russische Föderation ihre Verteidigung durch die verzögerten Waffenlieferungen extrem gut ausbauen." Masala sagt aber auch, "die westliche Fixierung auf territoriale Gewinne" sei "grundlegend falsch: Wir müssen diese Gegenoffensive anders lesen und interpretieren, als wir es mit unserem westlichen Militärverständnis gerade tun." Zu Gast in dieser Folge ist außerdem Sabine Fischer, Russland-Expertin von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Mit ihr sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing über die Meldungen, der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sei beim Absturz seiner Privatmaschine nahe Moskau ums Leben gekommen. Das wäre ein dramatischer, filmreifer Twist in der Geschichte von Prigoschins kurzer, halbherziger Meuterei gegen Putin und dessen Armeeführung im Juni. Sabine Fischer sagt: "Mit dem Verschwinden von Prigoschin ist die Gruppe Wagner geköpft." Schließlich kommt in dieser Ausgabe von "Das Politikteil" auch noch Olivia Kortas zu Wort, Ukraine-Korrespondentin der ZEIT in Kiew. Sie spricht über die Stimmung im Lande, über den ukrainischen Blick auf die Gegenoffensive – und über die überwältigende Zustimmung, die es in der Bevölkerung auch weiter für den Verteidigungskrieg gegen die russische Invasion gibt. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Heinrich Wefing und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Ileana Grabitz als Gastgeber zu hören. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gäste: Sabine Fischer, SWP, Carlo Masala, Universität der Bundeswehr München, Olivia Kortas, DIE ZEIT Assistenz und Recherche: Carlotta Wald Produktion: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 24. August 2023, 9 Uhr
8/25/202359 minutes, 26 seconds
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"Das ist Panikmache": Wie Deutschland aus seiner Wirtschaftskrise herausfindet

Die Stimmung schwankt zwischen mies, schlecht und katastrophal: "Goodbye Germany – die Wirtschaft flieht aus Deutschland", "Die Rückkehr des Kranken Mannes" und "Konjunktur der Angst" lauten die Schlagzeilen zur Lage des Standort D. Während unsere Nachbarländer einen ökonomischen Aufschwung feiern, schrumpft in Deutschland die Wirtschaft – laut einer IWF-Prognose um 0,3 Prozent in diesem Jahr. Das Wehklagen ist groß: über zu hohe Energiepreise, über den immer größeren Fachkräftemangel, über die ausufernde Bürokratie und über eine Regierung in Berlin, die öffentlichen Streit immer stärker zu ihrem Markenkern macht. Experten warnen vor einer Deindustrialisierung, vor einer Massenabwanderung von Unternehmen, und sehen das Land am Abgrund. Bereits einen Schritt davor wähnt es der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf: "Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig." Stimmt das? In der neuen Ausgabe von "Das Politikteil" diskutieren Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem Wirtschaftswissenschaftler Jens Südekum darüber, wie schlimm es tatsächlich um die deutsche Wirtschaft steht. Was sind die Gründe für den Abschwung, was wurde versäumt, was zu spät angepackt, welche Verantwortung trägt die Ampel-Koalition für all das – und wie kommen wir eigentlich aus dieser Misere wieder heraus? Südekum sortiert die Wehklagen und ordnet ein, welche berechtigt, welche überzogen – und welche politisch motiviert sind. Warum sich die Krise heute nicht mit der zu Beginn des Jahrtausends vergleichen lässt, als sich die Regierung Schröder zu einem Großumbau des Sozialstaates gezwungen sah, analysiert er ebenso wie den Einfluss des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf die deutsche Wirtschaft. Südekum verteidigt den Atomausstieg gegen Kritiker, plädiert für eine Flexibilisierung des Renteneintrittsalters und erläutert, warum er das Bild von Deutschland als "kranken Mann Europas" für verfehlt hält. Die Lösung der Krise sieht er vor allem in einer grundlegenden Staatsreform, die die wechselseitige Blockade von Bund und Ländern beendet, sowie in einer Orientierung am amerikanischen Inflation Reduction Act, dem 370 Milliarden Dollar starken Investitionsprogramm in grüne Technologien. Südekum spricht sich dafür aus, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für ähnliche Investitionen hierzulande aufzulegen. Das Wachstumschancengesetz von Finanzminister Christian Lindner (Volumen: 6,5 Milliarden) hält er für deutlich zu unambitioniert. Jens Südekum ist Professor für internationale Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Er hat VWL in Göttingen und an der University of California in Los Angeles studiert und 2003 mit einer Arbeit zu regionalen ökonomischen Disparitäten innerhalb der EU promoviert. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
8/18/20231 hour, 7 minutes, 53 seconds
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"Du wirst eingesperrt, wenn du weiß-rot-weiße Socken anhast": Über die Opposition in Belarus und in Russland

Wie es um die Opposition bestellt ist in Belarus und in Russland, zeigt der Umgang mit zwei der berühmtesten Regimegegner beider Länder: Vergangene Woche wurde Alexej Nawalny, der bereits seit drei Jahren im Gefängnis sitzt, zu 19 weiteren Jahren Lagerhaft verurteilt. In Belarus fehlt jedes Lebenszeichen von der Oppositionellen Maria Kolesnikowa: Seit 2021 ist die Frau, die im Sommer vor drei Jahren gemeinsam mit Viktoria Zepkalo und Swetlana Tichanowskaja eine Protestbewegung gegen das Regime des Diktators Alexander Lukaschenko initiierte, inhaftiert, seit einem halben Jahr ist sie verschwunden. In der neuen Folge von "Das Politikteil" richten wir den Blick weg von Wladimir Putin und seinen Verbündeten hin zu ihren Gegenspielern, zur Opposition in Belarus und in Russland – und was von ihr übrig geblieben ist. Mit Alice Bota, Politikredakteurin und vormals langjährige Korrespondentin der ZEIT in Moskau, sprechen wir über das Schicksal Nawalnys und Kolesnikowas und fragen, wie sie die Oppositionsarbeit noch beeinflussen können – und ob überhaupt. Was weiß man über ihre Haftbedingungen? Was ist übrig geblieben von den Netzwerken der Protestbewegung in Belarus? Gibt es noch Hoffnung, dass sich in Russland eine Gegenbewegung formiert, die Putin gefährlich werden könnte? "Sobald man Moskau oder Sankt Petersburg verlässt, ist das eine andere Welt", sagt Alice Bota. "In dieser Welt interessiert man sich eher für Lebensmittelpreise, Inflation, dafür, ob der eigene Sohn aus dem Krieg zurückkehrt, als für einen Alexej Nawalny." Alice Bota hat Nawalny und Kolesnikowa selbst kennengelernt und mehrfach über sie geschrieben. Sie ist Autorin des Buches "Die Frauen von Belarus" und Co-Moderatorin des Podcasts "Ostcast" – über Russland und alle, die nicht Teil davon sein wollen. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
8/11/20231 hour, 8 minutes
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Putsch in Niger: Was passiert, wenn die letzte Bastion der EU in der Sahelzone fällt?

Nach dem Militärputsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten von Niger ist die Situation in der Sahelzone besorgniserregend: Die Sicherheitslage im Land ist angespannt, die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas droht den Putschisten mit dem Einsatz von Gewalt – während die EU wie die USA um ihren letzten Stabilitätsanker in einer politisch aufgewühlten Region fürchten, in der Russland seine Machtposition zunehmend ausbaut. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir die Hintergründe des Putsches in dem westafrikanischen Land und die Folgen des gegenwärtigen Machtvakuums – für die Region und darüber hinaus. Was für Motive hatte Abdourahmane Tchiani, der Anführer der Putschisten, für den Coup d'État und was sind seine Pläne für das Land? Was würde es für den Kampf gegen den Terror bedeuten, wenn nach Afghanistan und Mali nun auch die letzte Bastion Europas und der USA in Westafrika fällt? Und welche Rolle spielt Russland: Was genau verspricht sich der Kreml von seinem Engagement in der Sahelzone? Und warum stößt ausgerechnet das Land, das seit über einem Jahr einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, in Westafrika auf viel größere Sympathien als etwa die Europäer? Zugeschaltet sind diesmal zwei Gäste: Issio Ehrich, freier Autor von ZEIT und ZEIT ONLINE und immer wieder in der Sahelzone und zuletzt auch in Niger unterwegs, berichtet über die Lage in einem der ärmsten, aber auch einem der jüngsten Länder der Erde, analysiert die Gefahrenlage in der Region und kritisiert das Agieren der EU vor Ort. Er berichtet zudem über die Schönheit Nigers und erzählt, was ihn an der hiesigen Berichterstattung über Afrika stört. Zugeschaltet ist außerdem Michael Thumann, Bestsellerautor ("Revanche") und Moskau-Korrespondent der ZEIT, der über die Interessen und den Einfluss Russlands in der Sahelzone berichtet. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, wir erklären die Hintergründe und diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt als Gastgeber zu hören.
8/4/20231 hour, 4 minutes, 56 seconds
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"Hitze ist der Silent Killer"

Wie der Klimawandel unser Wetter beeinflusst – und warum zu wenig dagegen unternommen wird.
7/28/202357 minutes, 26 seconds
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Die beste Waffe gegen die AfD?

Wie eine Sahra-Wagenknecht-Partei die politischen Verhältnisse durcheinanderwirbeln könnte.
7/21/20231 hour, 40 seconds
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"Der Status quo des Asylsystems ist inhuman"

Die EU streitet übers Asylrecht und in vielen Ländern erstarken Rechtspopulisten. Der Soziologe Ruud Koopmans erklärt, wie eine humane Migrationspolitik aussehen könnte.
7/14/20231 hour, 7 minutes, 10 seconds
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Unruhen in Frankreich: Was kommt nach der Wut?

Ein Wochenende lang war Frankreich im Ausnahmezustand. Nachdem ein 17-Jähriger von einem Polizisten erschossen worden war, demonstrierten Hunderttausende, 45.000 Polizisten hielten hart dagegen. Doch das Land kommt nicht zur Ruhe, schon für die nächsten Tage ist der neunte Generalstreik seit Januar angesagt, mehr als 800.000 Leute werden aus Protest gegen die geplante Rentenreform die Arbeit niederlegen. Was ist der Grund für die hemmungslose Wut der Franzosen auf ihre Regierung? Wie gespalten ist Frankreich? Ist die Lage junger Migranten mit der in Deutschland vergleichbar? Was tut Präsident Emmanuel Macron? Darüber sprechen wir in "Das Politikteil" mit zwei Gästen. Annika Joeres, die als Autorin für ZEIT und ZEIT ONLINE in Nizza lebt, berichtet von ihren Erlebnissen am Wochenende in Marseille und Nanterre. Sie beschreibt eine „ungezügelte Wut“, vor der nichts sicher gewesen sei, und berichtet von der Angst vieler Mütter – und ihrer eigenen. Matthias Krupa, Paris-Korrespondent der ZEIT, erklärt, warum die Lage in den französischen Vorstädten so prekär ist, wie die politische Rechte versucht, Kapital aus den Ereignissen zu schlagen und warum viele Franzosen generell ein Gefühl von Kontrollverlust haben. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend.
7/7/20231 hour, 28 seconds
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"Kontrollverlust – das ist das Schlimmste, das Putin passieren kann"

Nach kaum 36 Stunden war der Spuk wieder vorbei, aber die Folgen der Meuterei von Jewgeni Prigoschin gegen Russlands Präsident Putin werden noch lange zu spüren sein. Dass Truppen einer Privatarmee ungehindert auf Moskau marschieren konnten, war ein gewaltiger Schock. Und immer noch ist unklar, was genau das Ziel dieser Rebellion war, ob die Söldner Unterstützer in der regulären russischen Armee hatten und wie Putin jetzt zurückschlagen wird. In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir diese Woche über den chaotischen 24. Juni 2023 und die Folgen für das System Putin, für den Krieg in der Ukraine – und für den Westen. Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing ist Sabine Fischer, Senior Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, eine der besten Russland-Kennerinnen Deutschlands und Autorin des Buches "Die chauvinistische Bedrohung. Russlands Kriege und Europas Antworten", das im September erscheint. Sabine Fischer sagt: "Putin ist weiter unangefochten die Nummer Eins in Russland", aber "eine wichtige Säule seiner Herrschaft ist Repression und wenn die Angst vor Repression nicht mehr funktioniert, bricht ein Teil der Macht weg". Sabine Fischer erklärt, wer der Söldnerführer Prigoschin ist, wie er so reich und mächtig werden konnte und warum er sich schließlich gegen Moskau gewandt hat. Sie sagt: "Prigoschin hat in der russischen Bevölkerung wenig Rückhalt. Aber seine generelle Kritik an der Ineffizienz staatlicher Institutionen verfängt bei der Bevölkerung und kann dem Regime gefährlich werden." Und Putin selbst hat in einer Rede nach dem Ende der Meuterei etwas Entscheidendes gesagt, meint Sabine Fischer: "Indem Putin jetzt von einer Verhinderung des Bürgerkriegs spricht, räumt er die Möglichkeit eines Bürgerkriegs selbst ein. Das ist enorm." Sabine Fischer rechnet damit, dass Putin auf den Moment der Destabilisierung mit einer nochmaligen Verschärfung der Repression reagieren wird. Unmittelbare Folgen für den Krieg in der Ukraine sieht sie einstweilen nicht: "Um wirklich Auswirkungen auf die militärische Situation in der Ukraine zu haben, war diese Unruhe zu schnell vorbei." Doch sie warnt vor einer möglichen weiteren Eskalation durch Russland: "Die Verstärkung der Nato-Ostflanke ist ein wichtiger Schritt als Reaktion des Westens. Aber gleichzeitig müssen alle internationalen Akteure darauf hinwirken, das nukleare Risiko so gering wie möglich zu halten." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Sabine Fischer, SWP Recherche und Töne: Carlotta Wald Aufnahme: Jona Rösch, Pool Artists Aufgezeichnet am 29. Juni 2023
6/30/202356 minutes, 23 seconds
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Der AfD-Schock: Ist der Höhenflug der Partei noch zu stoppen?

Seit Wochen eilt die AfD von Umfragehoch zu Umfragehoch und erreicht nun wieder ihre Rekordwerte aus der Hochzeit der Flüchtlingskrise. Vor allem in ostdeutschen Kommunen ist sie stark verwurzelt und könnte von diesem Sonntag an erstmals in ihrer Geschichte einen Landrat stellen – wenn der AfD-Kandidat die Stichwahl im thüringischen Sonneberg gewinnt. Doch auch im Westen gewinnt sie immer mehr an Zuspruch. Beflügelt vom eigenen Höhenflug verkündete die Partei- und Fraktionsvorsitzende Alice Weidel zu Wochenbeginn, dass die AfD bei der Bundestagswahl 2025 einen Kanzlerkandidaten stellen werde. Größenwahn – oder ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Macht? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit der Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach über das erstaunliche Comeback einer Partei, die eigentlich schon im Niedergang war. Was sind die Gründe dieser politischen Wiederauferstehung? Was machen die etablierten Parteien falsch – und was die Medien? Steht die Brandmauer von CDU und CSU gegen rechts? Reuschenbach kritisiert die medialen Wiederholungsschleifen im Umgang mit der AfD, macht die Sprache führender Unionspolitiker mitverantwortlich für die Renaissance der Rechtsextremen und beschreibt, warum es eine schlechte Idee wäre, die AfD dadurch entzaubern zu wollen, indem man sie an der Macht beteiligt. Zu Beginn des Podcasts liefert unser Kollege August Modersohn einen Stimmungsbericht aus Sonneberg, wo am Sonntag der AfD-Kandidat Robert Sesselmann gegen den CDU-Politiker Jürgen Köpper in der Stichwahl um den Posten des Landrats antritt. Julia Reuschenbach, Jahrgang 1988, hat in Bonn und Berlin Politikwissenschaft und Neueste Geschichte studiert und an der FU Berlin promoviert. Am Otto-Suhr-Institut der FU forscht sie primär zu Parteien; Wählern und Wahlverhalten. Sie ist regelmäßiger Gast in Talkshows. August Modersohn, Jahrgang 1994, ist Redakteur bei der ZEIT im Osten und arbeitet als Reporter und Redakteur im Leipziger Büro. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Peter Dausend, Ileana Grabitz Gäste: Julia Reuschenbach, August Modersohn Recherche: Carlotta Wald Produzent: Felix Böhme Tag der Aufzeichnung: 22. Juni 2023
6/23/20231 hour, 10 minutes, 53 seconds
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Beliebter als der Kanzler: Boris Pistorius

Vor fünf Monaten war Boris Pistorius noch ein wenig bekannter Landesminister, heute ist er der populärste Politiker der Bundesrepublik. Dabei hat er einen Höllenjob: Er muss die kaputtgesparte Bundeswehr wieder kampffähig machen, die komplizierteste Verwaltung des Landes auf Trab bringen – und nebenbei auch noch die Ukraine mit Waffen für ihren Abwehrkampf gegen Russland versorgen. In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir diese Woche über den atemberaubenden Aufstieg von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, seine ersten Erfolge im Amt – und die gewaltigen Probleme, die er lösen muss. Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing ist der außenpolitische Korrespondent der ZEIT, Jörg Lau. Er hat Pistorius gerade bei einer langen Reise durch Asien begleitet und aus der Nähe betrachtet. Jörg Lau sagt, er habe einen Minister erlebt, dem sein Amt richtig Spaß mache, der bereit sei, Risiken einzugehen, und der eine klare, offene Sprache finde. Anders als der Kanzler zögert Pistorius nicht, klar auf einen Sieg der Ukraine zu setzen – und das auch zu sagen. Das beschert ihm in allen Umfragen erstaunliche Werte, bessere als die des Kanzlers. Jörg Lau erklärt aber auch, dass über Pistorius Erfolg oder Scheitern nicht die Umfragen entscheiden, sondern allein die Frage, ob er die Truppe wieder stark machen kann. Am Ende müssen Panzer auf dem Hof stehen und Flugzeuge fliegen. Und was sagt eigentlich der Bundeskanzler dazu, dass einer seiner Minister beliebter ist als er selbst? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Jörg Lau Recherche und Töne: Carlotta Wald Aufnahme: Christian Küker, Pool Artists Aufgezeichnet am 14. Juni 2023
6/16/202358 minutes, 15 seconds
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"Eine zweite Amtszeit von Donald Trump wäre wesentlich gefährlicher als die erste"

Sein Konkurrent Ron DeSantis ist ihm hart auf den Fersen, trotzdem gilt Donald Trump mit Abstand als aussichtsreichster republikanischer Präsidentschaftskandidat. Was würde eine zweite Amtszeit bedeuten, für die USA, für Europa? Warum haben die Demokraten keine überzeugende Alternative zu Joe Biden? Schwappen Cancel Culture und Populismus auch nach Deutschland? Darüber sprechen wir diese Woche in "Das Politikteil" mit Yascha Mounk, Buchautor, Politikwissenschaftler an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore und Mitglied im Herausgeberrat der ZEIT, diesmal mit Publikum, als Liveaufnahme von der Langen Nacht der ZEIT. Yascha Mounk, der in Deutschland geboren ist und seit vielen Jahren in den USA lebt, erklärt, warum multiethnische Demokratien besonders anfällig für Polarisierung sind, warum und wie genau Geld in den USA dafür sorgt, dass Eliten schon an der Uni immer mehr unter sich bleiben, und er verrät, was es mit dem "umgekehrten Bierexperiment" auf sich hat. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend. Hosts: Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing Gast: Yascha Mounk Recherche und Töne: Carlotta Wald Aufgezeichnet am: 3. Juni 2023
6/9/20231 hour, 15 minutes, 17 seconds
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Joint statt Bier – wäre das ein Gewinn? Was eine Cannabislegalisierung bedeutet

Gras, Weed, Pot und Dope, Shit, Piece: Seit Jahren steigt der Konsum von Marihuana und Haschisch in Deutschland. Nun möchte die Ampelregierung den Anbau, Besitz und Konsum von Cannabisprodukten legalisieren – um den illegalen Handel zu beenden und unsaubere, gesundheitsgefährdende Waren aus dem Markt zu drängen. Die Opposition läuft Sturm dagegen und findet in Verbänden sowie einem Teil der Kinder- und Jugendärzteschaft Unterstützung. CSU-Chef Markus Söder bezeichnet den Kurs als "Irrweg", warnt vor gesundheitlichen Schäden und fordert von der Koalition: "Hände weg von den Drogen." Die Befürworter betrachten das als Panikmache, verweisen auf die erheblich dramatischeren Folgen des Alkoholkonsums und betonen die heilende Wirkung, die Cannabis vor allem bei Schmerzpatienten entfaltet. Ein Joint, so eine ihrer Botschaften, schade weniger als ein Bier. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit dem Psychologen Jakob Manthey vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg über den Gesetzesentwurf von Gesundheitsminister Lauterbach, über gesundheitliche Risiken und Chancen von Cannabis, über die wirtschaftliche Dimension einer Legalisierung und über die Urangst vieler Eltern, ihr Kind könne über das Kiffen den Weg zu harten Drogen wie Heroin oder Kokain finden. Manthey analysiert die unterschiedlichen Auswirkungen von Cannabis- und Alkoholkonsum auf Körper und Psyche, beschreibt, was man von Ländern wie Kanada oder den Niederlanden lernen kann, wo Cannabis längst legalisiert ist – und verrät, ob man als Drogenexperte auch ausprobiert, worüber man forscht. Jakob Manthey, geborenen in Wismar, hat an der TU Dresden Psychologie studiert, arbeitet seit 2019 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS) und hat darüber hinaus noch einen Lehrauftrag am Universitätsklinikum Leipzig. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
6/2/20231 hour, 7 minutes, 38 seconds
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"…das kostet dann 400 Milliarden": Was geschehen muss, damit die Wärmewende doch noch gelingt

Seit Monaten streitet die Koalition in Berlin über das "Heizungsgesetz", mit dem von 2024 an der Einbau neuer Öl- und Gasheizungen de facto verboten werden soll. Dahinter steckt Machtkalkül, der Wunsch, sich zu profilieren, aber auch inhaltliche Kritik am Entwurf aus dem Haus von Wirtschaftsminister Robert Habeck, die von vielen geteilt wird: Menschen mit geringem Einkommen fürchten, die Investitionen in Wärmepumpen nicht schultern zu können, Mieter haben die Sorge, dass Vermieter ihre Mehrkosten auf sie abwälzen – und die Industrie beklagt, mit ihren Bedenken gar nicht erst gehört worden zu sein. Wie berechtigt ist die diese Kritik am Gebäudeenergiegesetz? Was ist Ideologie und Meinungsmache, und was muss tatsächlich passieren, um den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor unter Kontrolle zu bringen? In der neuen Folge von Das Politikteil sprechen wir mit gleich zwei Gästen: mit der Ökonomin Veronika Grimm und mit dem Soziologen Steffen Mau. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Grimm plädiert für eine grundlegende Neufassung des Gesetzes, erläutert, warum sie eine CO₂-Bepreisung auch im Gebäudesektor für das beste Instrument zur Reduzierung klimaschädlicher Stoffe hält – und verrät, warum sie trotz ihrer Kritik Robert Habeck für den richtigen Mann am richtigen Ort hält. Der Soziologe Mau befasst sich mit der Frage, warum die Deutschen den Kampf gegen den Klimawandel zwar für existenziell halten, ihre Kampfbereitschaft aber abrupt nachlässt, sobald er konkret wird – und was das mit dem Gerechtigkeitsempfinden der Menschen zu tun hat. Und mit ihrer "Erneuerungsermüdung". Veronika Grimm ist seit 2008 Inhaberin des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2020 wurde sie in den Sachverständigenrat der Bundesregierung zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen. Steffen Mau ist Professor für Makrosoziologie am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Er beschäftigt sich auch intensiv mit der Frage, inwieweit wir in Deutschland in einer gespaltenen Gesellschaft leben. Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Sind Sie Fan von Das Politikteil? Dann freuen wir uns über Ihre Stimme beim Deutschen Podcastpreis. Hosts: Peter Dausend und Ileana Grabitz Gäste: Veronika Grimm, Steffen Mau Assistenz und Recherche: Carlotta Wald Produktion: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 25. Mai
5/26/20231 hour, 6 seconds
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Robert Habeck im Heizungskeller: Was wird aus den Grünen?

Lange hatte er gezögert, nun hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in der sogenannten Trauzeugenaffäre durchgegriffen und seinen Staatssekretär Patrick Graichen in den vorläufigen Ruhestand geschickt. Seine persönliche Krise geht aber weiter – ebenso wie die seiner Partei. Bis vor wenigen Monaten noch schien die Grünen nichts mehr aufhalten zu können. Sie waren die Sympathieträger der Ampel-Regierung, Habeck stellte selbst den Kanzler in den Schatten. Seit einigen Wochen aber hat sich das Blatt gewendet. Auf den Trouble um Gasumlage und Gaspreisbremse folgte viel Kritik an dem unausgegorenen Gebäudeenergiegesetz, nach Berlin hat die Partei in Bremen zum zweiten Mal viele Stimmen verloren und rangiert in Umfragen bundesweit neuerdings sogar hinter der AfD. In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, diskutieren wir mit Robert Pausch, ZEIT-Politikredakteur und Beobachter der Grünen, die aktuelle Lage der Partei: Ist Robert Habeck am Ende, politisch ebenso wie persönlich? Hat das Konzept der Grünen als Partei für alle, als eine Art moderne Volkspartei, doch seine Grenzen? Und wie geht Robert Habeck selbst mit der Dauerkritik um? "Habeck merkt jetzt, dass seine Methode einer Politik jenseits von Lagerlogiken an seine Grenzen stößt", sagt Pausch, der den Vizekanzler seit Jahren beobachtet und ihn erst vor Kurzem traf. "Das Wahlkampfnarrativ der Grünen, alle seien in der ökologischen Transformation Gewinner, geht nicht auf." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Sind Sie Fan von "Das Politikteil"? Dann freuen wir uns über Ihre Stimme beim Deutschen Podcastpreis. Hosts: Ileana Grabitz und Tina Hildebrandt Gast: Robert Pausch Assistenz und Recherche: Carlotta Wald Produktion: Maria Svidryk, Pool Artists Aufgezeichnet am 17. Mai
5/19/202354 minutes, 51 seconds
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Die Türkei vor der Schicksalswahl: Was steht auf dem Spiel – für das Land und für Europa?

Die Türkei steht vor einer Schicksalswahl. Sollte es nach 20 Jahren wirklich zu einem Machtwechsel kommen, hätte dies massive Auswirkungen – für die Türkei, aber auch für Europa und für Deutschland, wo die größte türkischstämmige Community lebt. Sollte der langjährige Staatschef Recep Tayyip Erdoğan doch noch einmal gewinnen, so fürchten viele, könnte dieser seine autoritäre Herrschaft endgültig zur Diktatur ausbauen. Ohne Übertreibung kann man also sagen: Am Sonntag steht in der Türkei die Demokratie selbst zur Wahl. In der neuen Folge von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir über die Lage in dem wirtschaftlich angeschlagenen Land, in dem immer mehr Menschen nach Jahren der Unterdrückung und Unfreiheit einen Neuanfang herbeisehnen. Fritz Zimmermann, seit einigen Wochen Korrespondent für ZEIT und ZEIT ONLINE in Istanbul, spricht über die Wechselstimmung in der Türkei und erklärt, warum ausgerechnet ein ausgewiesener Langweiler wie Kemal Kılıçdaroğlu einem wie Erdoğan, der früher ein gutes Gespür für die Sorgen der Menschen hatte, gefährlich werden konnte. "Die Wahl Kılıçdaroğlus wird von manchem hier mit der Wahl Obamas verglichen – ein Alevit an der Spitze der Türkei, das war bisher undenkbar", sagt Zimmermann. Wir diskutieren, welche Auswirkungen das Erdbeben auf die Wahlen hat und wie realistisch faire und freie Wahlen sind in dem Land, in dem die Presse längst nicht mehr frei, die Justiz längst nicht mehr unabhängig ist. Fritz Zimmermann berichtet über die Rolle einer Zwiebel im Wahlkampf – und wir diskutieren, ob Erdoğan, wenn er abgewählt würde, eine Niederlage überhaupt akzeptieren würde und wie sich die Türkei je nach Wahlergebnis verändern würde. In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, diskutieren wir jede Woche eine Stunde lang ein aktuelles politisches Thema mit einem Gast – und einem Geräusch. Durch die Sendung führen die Moderatoren Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend. Gast: Fritz Zimmermann Moderatoren: Ileana Grabitz und Heinrich Wefing Produktion: Pool Artists, Felix Böhme Assistenz und Recherche: Carlotta Wald Aufzeichnung: 10. Mai
5/12/202358 minutes, 40 seconds
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Freiheit ist weiblich: Warum die Revolution im Iran weitergeht

Vor sieben Monaten löste der Tod der jungen Iranerin Mahsa Amini Proteste gegen Folter und Polizeiwillkür aus. Landesweit gingen Millionen Menschen auf die Straße, ungezählte Frauen rissen sich das Kopftuch von den Haaren, tanzten auf den Straßen, setzten mit ihrem Mut eine Revolution in Gang. In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, fragen wir in dieser Woche: Wo steht der Iran heute, ein gutes halbes Jahr nach dem Beginn der Revolution der Frauen? Gibt es immer noch Proteste, trotz der mörderischen Repression des Regimes? Und wie könnte sich die Lage weiterentwickeln? Darüber sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing mit der ZDF-Reporterin Golineh Atai, die selbst in Teheran geboren wurde, aber in Deutschland aufgewachsen ist. Sie hat mehrere Bücher geschrieben, eines davon trägt den wunderbar poetischen und politischen Titel "Iran – Die Freiheit ist weiblich". Diese Folge des Podcasts haben wir live beim ZEIT ONLINE Podcast-Festival im Großen Saal des Westhafen Event & Convention Center in Berlin aufgenommen. Golineh Atai erklärt, warum "die Feindschaft gegenüber Frauen zu den Grundpfeilern des Regimes" gehört. Und sie beschreibt, was es heißt, im Iran eine Frau zu sein: "Eine Frau im Iran zu sein bedeutet, ein Mensch zweiter Klasse zu sein." Aber sie erzählt auch von ihren Gesprächen mit den mutigen Menschen, die trotz Verhaftungen, Folter, Hinrichtungen immer weiter protestieren: Woher nehmen all diese Menschen ihren unfassbaren Mut? Was gibt ihnen Hoffnung? Warum machen sie weiter, obwohl das Regime grausam und brutal zurückschlägt? Und wie sollte die Bundesregierung reagieren? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Sind Sie Fan von "Das Politikteil"? Dann freuen wir uns [über Ihre Stimme beim Deutschen Podcastpreis.](http:/www.deutscher-podcastpreis.de/podcasts/das-politikteil-3/) Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Golineh Atai Assistenz und Recherche: Cristina Plett Produktion: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 30. April 2023 live beim Podcast-Festival von ZEIT und ZEIT ONLINE in Berlin
5/5/202356 minutes, 47 seconds
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Es ist eine Revolution!

Google-Chef Sundar Pichai hat gesagt, Künstliche Intelligenz (KI) werde das Leben der Menschheit massiver verändern als Feuer und Elektrizität. Was für eine Ansage! Aber stimmt sie auch? Darüber sprechen wir diese Woche in "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Wir fragen: Was kann KI, was Menschen nicht können? Welche Chancen ergeben sich daraus, und welche Risiken? Werden uns KI-Systeme schon bald mit Desinformation und gefälschten Fotos überschütten? Werden sie uns die Jobs wegnehmen? Und irgendwann die Weltherrschaft an sich reißen? Zu Gast im Podcast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing ist Kenza Ait Si Abbou, die sich seit Jahren mit künstlicher Intelligenz beschäftigt. Sie hat Elektrotechnik und Telekommunikation studiert, aktuell entwickelt sie bei IBM KI-Anwendungen für Unternehmen und Behörden, ihr jüngstes Buch ist gerade erschienen, es heißt "Menschenversteher. Wie Emotionale Künstliche Intelligenz unseren Alltag erobert". Kenza Abbou erklärt, wie Maschinen lernen, welchen Einfluss Menschen darauf haben, und sie sagt, warum sie nicht an Horrorszenarien glaubt: "Maschinen rechnen nur, entscheidend ist, wie wir mit den Ergebnissen umgehen und wie wir sie interpretieren." Allerdings werde KI die Arbeitswelt umwälzen, "es ist eine Revolution". Gefragt, welche Berufe noch sicher seien, sagt Kenza Abbou: "Keine!" Alle würden sich massiv verändern, aber das schaffe auch Chancen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. "Am Ende des Tages sind es die empathischen Fähigkeiten, die uns die Jobs retten." Wir diskutieren mit Kenza Abbou, was sie von der Forderung nach einem Moratorium für KI-Forschung hält und wie stark die Politik regulierend eingreifen sollte. Kenza Abbou sagt: "Die KI hält uns den Spiegel vor. Rassismus, Desinformation, Ungleichheit, mangelndes Wissen – sie zeigt uns alle unsere Schwächen – und wir zeigen mit dem Finger auf die Technologie." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Kenza Ait Si Abbou Assistenz und Recherche: Katja Gerland Produktion: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 27. April 2023
4/28/20231 hour, 3 minutes, 11 seconds
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Leben in Kiew: Wann kommt die ukrainische Frühjahrsoffensive?

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die ZEIT eine eigene Korrespondentin in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine. Seit Mitte April berichtet Olivia Kortas für uns aus der Ukraine. In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir mit ihr über den Wohnungsmarkt in Kiew, den Alltag im Krieg und die aktuelle Sicherheitslage. Olivia Kortas sagt: "Es gibt eine ungeschriebene Regel in Kiew, dass man sich bei Luftalarm erst im Keller oder in der U-Bahn versteckt, wenn man schon Einschläge in der Nähe hört. Sonst würde man den ganzen Tag im Keller sitzen." Thema sind auch die Arbeitsbedingungen für Auslandskorrespondenten, die Auswirkungen der Pentagon-Leaks und die mutmaßlich geplante Frühjahrsoffensive der Ukraine: Olivia Kortas erklärt, wie schwierig es für sie als Journalistin ist, etwas Belastbares über die Militäroperationen zu recherchieren, wir diskutieren, warum die Angriffe womöglich noch nicht begonnen haben und wie sehr deren Erfolg von den Waffenlieferungen des Westens abhängt, operativ, aber auch psychologisch. Olivia Kortas sagt: "Die Ukrainer nehmen diesen Druck aus dem Westen sehr wohl war: 'Macht jetzt mal, und wenn ihr keinen Erfolg habt mit der Gegenoffensive, muss mal Schluss sein.'" Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Ileana Grabitz und Heinrich Wefing Gast: Olivia Kortas Assistenz und Recherche: Cristina Plett Produktion: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 19. April 2023
4/21/202357 minutes, 53 seconds
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Eskalation um Taiwan: Was macht die EU, wenn China in den Krieg zieht?

Mit Schiffen, Kampfflugzeugen und einem Flugzeugträger hat China Anfang der Woche die militärische Landung auf Taiwan geübt. Die Führung in Peking will unbedingt die Wiedervereinigung mit der abtrünnigen Insel, das Risiko einer militärischen Eskalation im Indopazifik wächst ständig. Droht womöglich ein Krieg, in den auch die Vereinigten Staaten hineingezogen werden könnten, die sich als Schutzmacht Taiwans verstehen? Und was würde ein solcher Konflikt für den Westen bedeuten, speziell für Europa und Deutschland? Darüber sprechen wir diese Woche in "Das Politiktei"l. Zu Gast bei Ileana Grabitz und Heinrich Wefing ist Matthias Naß, Internationaler Korrespondent der ZEIT und einer der besten China-Kenner Deutschlands. Er sagt: "Nirgendwo auf der Welt findet im Augenblick ein größeres Wettrüsten statt als im Indopazifik." Und Naß warnt: Chinas Staatspräsident "Xi Jinping ist bereit, gegenüber Taiwan militärische Gewalt anzuwenden. Man muss das ernst nehmen." Wir diskutieren die umstrittenen Äußerungen des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, der gerade in Peking zu Besuch war und in einem Interview auf dem Rückflug aus China in dramatischen Worten gesagt hatte, Europa dürfe sich nicht in eine mögliche Eskalation um Taiwan hineinziehen lassen, das sei "nicht unser Konflikt". Braucht Europa tatsächlich so etwas wie "strategische Autonomie" gegenüber den Vereinigten Staaten, wie nicht nur Macron sie fordert? Oder drohen Gefahren gerade aus der ökonomischen Abhängigkeit von China? Matthias Naß ist eindeutig: "Wir sind abhängiger von China als wir es von Russland waren. Man sollte die Zeit nutzen, um sich von diesen Abhängigkeiten zu befreien." Zu Gast in "Das Politikteil" ist außerdem Alice Bota, die für die ZEIT über das Auswärtige Amt in Berlin berichtet. Sie erklärt, warum die Bundesregierung immer noch keine gemeinsame China-Strategie vorgelegt hat und wie der Streit zwischen Kanzleramt und Außenministerium die Entwicklung einer kohärenten Politik gegenüber China blockiert. Alice Bota sagt: "Es ist für alle offenkundig, dass sich im Umgang mit China etwas ändern muss. Weil China sich ändert." Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Ileana Grabitz und Heinrich Wefing Gäste: Matthias Naß und Alice Bota Assistenz und Recherche: Cristina Plett Produktion: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 12. April 2023, 19 Uhr
4/14/202357 minutes, 49 seconds
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Anklage gegen Donald Trump: "Ein demokratischer Alptraum"

Am vergangenen Dienstag wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten gegen einen ehemaligen Präsidenten Anklage erhoben. Donald Trump wird unter anderem vorgeworfen, sich mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin strafbar gemacht zu haben, außerdem wird wegen des Sturms auf das Kapitol und möglicher Manipulationsversuche bei den Wahlen ermittelt. Können die Verfahren gefährlich für Trump werden? Könnte er trotzdem erneut als Präsident kandidieren – vielleicht sogar aus dem Gefängnis heraus? Und drohen den USA wirklich bürgerkriegsähnliche Zustände, wie US-amerikanische Beobachter befürchten? Darüber sprechen wir mit Paul Middelhoff, zurzeit US-Korrespondent der ZEIT. Middelhoff, der verfolgt hat, wie Trump am Dienstag in New York dem Haftrichter vorgeführt wurde, und ihn kürzlich bei einer Wahlkampfveranstaltung im texanischen Waco beobachtet hat, erklärt, worum es bei den insgesamt 34 Anklagepunkten geht und warum Trump Spenden in Millionenhöhe bekommen hat, seit die Anklage bekannt wurde. Er beschreibt eine republikanische Partei, die sich komplett "dem Trumpismus ausgeliefert hat", und einen Donald Trump, der noch brutaler und wütender klingt als bislang. Ausgerechnet die Vorwürfe verschaffen ihm das, wovon Trump am meisten lebt, Öffentlichkeit. "Jetzt wütet er wieder zur Primetime", sagt Middelhoff und erklärt zugleich, warum Wegschauen keine Lösung sein kann. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Paul Middelhoff Assistenz und Recherche: Cristina Plett Produktion: Maria Svidryk, Pool Artists
4/7/202359 minutes, 4 seconds
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König von wenig: King Charles und sein ramponiertes Reich

Steht der erste Auslandsbesuch des neuen britischen Königs Charles III. in Deutschland für einen Neuanfang in den zuletzt zerrütteten Beziehungen zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa? Wie steht es um das Vereinigte Königreich, hat es unter seinem neuen Premier Rishi Sunak zu mehr innerer Ruhe gefunden? Wie schwer lasten Inflation, Energiekrise und der Brexit auf dem Land? Und ist die Monarchie trotz der innerfamiliären Dramen wie das um Harry and Meghan auch heute noch der Kitt, der alles zusammenhält? Das diskutieren wir mit Vendeline von Bredow vom "Economist". Die Wirtschaftsexpertin von Bredow beschreibt, wie Premier Sunak versucht, die Folgen des Brexits zu reparieren, und wie sich die Lage vieler Menschen trotzdem sehr verschlechtert hat. Sie erklärt, warum Sunak einen populistischen Kurs in der Migrationspolitik eingeschlagen hat und wie sein Vorgänger Boris Johnson ihm das Leben schwer macht. Außerdem live zugeschaltet: Patrik Schwarz, Chefredakteur der ZEIT- Regionalausgaben, der den Besuch Charles III. vom Bundestag bis zum Ökodorf Brodowin begleitet hat. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Diese Woche mit Ileana Grabitz, Tina Hildebrandt und einer Prise royalem Gossip.
3/31/202354 minutes, 14 seconds
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Wie isoliert ist Wladimir Putin?

"Grenzenlose Freundschaft" mit China, Verständnis in Indien, Unterstützung von Ländern des Globalen Südens: Der dreitägige Besuch von Chinas Staatschef Xi Jinping in Moskau macht deutlich, dass der russische Präsident Wladimir Putin längst nicht jener Paria der Weltpolitik ist, als den ihn der Westen gern sehen würde. Der Blick auf den Krieg in der Ukraine unterscheidet sich in vielen Weltregionen fundamental von dem des Westens: Nicht Putin gilt dort als Aggressor, sondern die Nato. Die Bundesregierung sucht auch deshalb gezielt einen engeren Kontakt zu diesen Ländern, spricht von einem "Neustart der Beziehungen" und einem "Dialog auf Augenhöhe". Kann es gelingen, Putin weiter zu isolieren? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen Peter Dausend und Heinrich Wefing mit der Außenpolitik-Koordinatorin der ZEIT, Anna Sauerbrey, über die Frage, über den Anlass und das strategische Ziel von Xis Moskau-Reise, über die Schlüsselrolle Indiens bei der geopolitischen Neuordnung und über den Vorwurf der Doppelmoral, die dem Westen immer wieder entgegenschlägt. Anna Sauerbrey analysiert das Ungleichgewicht in der russisch-chinesischen Freundschaftsinszenierung sowie die Bedeutung des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofes gegen Putin. Sie erläutert, ob Chinas "Friedensplan" für die Ukraine mehr ist als PR in eigener Sache – und warum die Vorstellung falsch ist, die Welt sortiere sich entlang der Bipolarität "westliche Demokratien vs. diktatorische Regime" neu. Anna Sauerbrey arbeitete lange für den Berliner "Tagesspiegel", zuletzt als Mitglied der Chefredaktion auf. Seit Februar 2022 ist sie Koordinatorin Außenpolitik bei der ZEIT. In der "New York Times" schreibt sie eine monatliche Kolumne über Deutschland. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Gast: Anna Sauerbrey Hosts: Peter Dausend und Heinrich Wefing Recherche-Assistenz: Carlotta Wald Produktion: Felix Böhme, Pool Artists, Berlin Aufgenommen am 23. März 2023
3/24/202358 minutes, 1 second
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Explodierende Mieten, teure Kredite: Über den Wahnsinn im Wohnungsmarkt - und was dagegen hilft

Seit 2014 sind die Durchschnittsmieten in Deutschland um mehr als zehn Prozent gestiegen, Eigentumswohnungen waren im dritten Quartal 2022 fast doppelt so teuer wie 2015. Gleichzeitig hat die Bundesregierung eines ihrer zentralen Versprechen kassiert, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen. Wird Wohnen immer mehr zum Luxus oder gibt es doch Möglichkeiten, den Preiswahnsinn zu bremsen? Welche Instrumente helfen, welche verschlimmern die Lage noch? Wie können die großen Unterschiede zwischen Stadt und Land ausgeglichen werden? Und: Helfen Enteignungen oder Mietpreisdeckel wirklich? Über all das sprechen wir in "Das Politikteil" mit dem Volkswirt Michael Voigtländer, Leiter des Themenclusters Globale und regionale Märkte beim Institut der deutschen Wirtschaft und selbst Podcasthost ("1a Lage – Der Immobilienpodcast"). Außerdem als Gast zugeschaltet: Bana Mahmood von der Berliner Bürgerinitiative Deutsche Wohnen & Co. enteignen. Voigtländer erklärt, warum ein Zertifikatehandel für Bauen helfen könnte, die großen Unterschiede zwischen Stadt und Land auszugleichen, und warum Geld allein das nicht schaffen kann. Der Volkswirt erklärt, warum das 400.000-Wohnungen-Ziel der Bundesregierung schon vor dem Ukraine-Krieg nicht realistisch war. Er prognostiziert, dass man den Mietendruck in Großstädten und Ballungszentren vielleicht dämpfen, aber nicht beenden kann. Während Mahmood argumentiert, dass Wohnen ein Grundrecht ist, das dem Profitstreben von Investoren entzogen werden muss, sagt Voigtländer: Am Ende werden sich solche Maßnahmen gegen die Mieter richten. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast und einem Geräusch. Diese Woche mit Ileana Grabitz, Tina Hildebrandt, zwei Gästen – und einer Geburtstagsüberraschung. "Das Politikteil" gibt es jetzt seit drei Jahren.
3/17/20231 hour, 2 minutes, 51 seconds
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"Auto – das ist der Himmel": Wie Deutschland die Zukunft der Mobilität verschläft

Inbegriff der Freiheit oder Symbol des klimaschädlichen Hedonismus der Boomergeneration? Der Streit um das Reizthema Auto ist zum Kulturkampf mutiert: Verbrennermotor gegen E-Antrieb, Fahrspaß gegen Klimaschutz, Stadt gegen Land, FDP gegen Grüne. Während andere Länder längst entschieden auf E-Mobilität und die Zukunft der Schiene setzen, streitet die Berliner Ampel-Regierung über den Fortbestand des Verbrenners, E-Fuels, die Beschleunigung des Straßenbaus – und darüber, wie genau die Mobilitätswende aussehen soll. Die Automobilindustrie, Herzstück der deutschen Wirtschaft, agiert unentschlossen und droht im globalen Wettbewerb zurückzufallen. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit dem "Autopapst" Ferdinand Dudenhöffer über den richtigen Weg in die (auto)mobile Zukunft: Ist es richtig, auf das E-Auto zu setzen, oder macht die Forderung der FDP nach Technologieoffenheit Sinn? Was muss passieren, um eine Mobilitätswende hinzubekommen, die den Namen verdient? Und warum entzünden sich eigentlich immer am Auto solch hochemotionale Debatten? Dudenhöffer legt dar, was Politik und Autoindustrie in den vergangenen Jahren alles versäumt haben, warum Tesla und die Chinesen uns enteilt sind, ob er Volker Wissing für einen guten, nicht so guten oder schlechten Verkehrsminister hält, und er verrät, warum er mal Porsche-Fahrer für einen Tag war – und ob er dabei ähnliche Glücksgefühle empfand wie Finanzminister Christian Lindner. Ferdinand Dudenhöffer ist Wirtschaftswissenschaftler und war Professor für BWL und Automobilwirtschaft an diversen Hochschulen, unter anderem in Gelsenkirchen, Duisburg-Essen und St. Gallen. 2020 gründete er das Center Automotive Research (CAR) in Duisburg, ein privatwirtschaftliches Forschungsinstitut zu allen Themen rund um das Automobil. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
3/10/20231 hour, 1 minute, 17 seconds
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Was ist los an unseren Schulen?

Vor Wochen bekamen wir bei "Das Politikteil" eine Mail von einer Hörerin. In der Betreffzeile stand ganz nüchtern: "Bildungspolitik". Was dann folgte, war ziemlich heftig. Gleich im ersten Absatz schrieb die Hörerin: "In dieser E-Mail wird es um viel Bekanntes gehen. Um Missstände und Verfassungsbruch. Und vor allem um Kinder, die unsere Zukunft sind und die in diesem Land nicht so behandelt werden sollten, wie sie es werden." Carlotta Wald vom Team von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, hat die Hörerin, eine Lehrerin aus Hessen, besucht und mit ihr über die Lage an den Schulen in Deutschland gesprochen: über die schleppende Digitalisierung, den Lehrermangel, die damit einhergehende Überlastung und darüber, dass am Ende die Kinder dafür bezahlen müssen. Und zwar immer dieselben: die aus sozial schwachen Familien. Wir lassen diese Woche die Lehrerin ausführlich mit ihren Erlebnissen aus der Praxis zu Wort kommen – und sprechen über diese Erfahrungen mit Martin Spiewak, Redakteur im ZEIT-Ressort Wissen. Ist das, was wir unseren Kindern und auch den Lehrern zumuten, ein kollektives Versagen, ein Verstoß gegen alle Regeln der Fairness und Generationengerechtigkeit? Ist unser Schulsystem darauf vorbereitet, dass es immer mehr Kinder von Flüchtlingen aufnehmen und integrieren muss? Und warum haben die Klagen scheinbar so wenig Wirkung auf die Politik, obwohl doch Eltern angeblich die hartnäckigste, unangenehmste Interessenvertretung von allen sind?  Martin Spiewak, einer der besten Kenner des deutschen Bildungswesens, erklärt, woran es hakt: am deutschen Föderalismus. Und daran, dass ausgerechnet in Schulen und Hochschulen so wenig aus Fehlern gelernt wird. Spiewak sagt aber auch, woran es nicht fehlt: an Geld. "Wir hätten schon einiges gewonnen, würden die Bundesländer voneinander lernen und die Mittel bundesweit fairer verteilt", moniert Spiewak. In das deutsche Bildungssystem sind in den vergangenen Jahren Milliarden geflossen. Sie kommen nur häufig nicht dort an, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
3/3/202352 minutes, 59 seconds
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Ein Jahr Invasion in die Ukraine: Wie ist die Stimmung in Putins Reich?

Ein Jahr nach dem Überfall auf die Ukraine ist Wladimir Putin mit all seinen strategischen Zielen gescheitert. Die Ukraine existiert noch, Präsident Wolodymyr Selenskyj ist noch im Amt, die russischen Verluste sind enorm. Dennoch setzt Moskau zu einer neuen Offensive an, schickt immer mehr Truppen aufs Schlachtfeld. Was bekommen die Menschen in Russland davon mit? Was wissen sie über die Opferzahlen? Wie ist die Stimmung in Putins Reich? In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen Ileana Grabitz und Heinrich Wefing diese Woche mit Michael Thumann, dem Moskau-Korrespondenten der ZEIT und Autor des Buches "Putins Revanche". Er sagt: "Die Unterstützung für Putin ist ungebrochen." Während aber die Eroberung der Krim 2014 wirklich gefeiert worden sei, "gibt es jetzt eine Art Aussichtslosigkeit und Schicksalhaftigkeit, die der Unterstützung zugrunde liegt". Die viel beschworene Leidensfähigkeit der Russinnen und Russen ist Teil von Putins Kalkül, erklärt Michael Thumann. Der russische Präsident setze darauf, den Widerstand der Ukraine und des Westens langfristig zu brechen. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass das eine sehr lange Auseinandersetzung werden kann", sagt Thumann. "Putin will diesen Krieg fortsetzen. Das bedeutet nicht, dass Verhandlungen überflüssig wären. Aber man muss sich darüber im Klaren sein, wo Verhandlungen mit Putin überhaupt möglich sind." Im Podcast sprechen wir mit Thumann über die angekündigte diplomatische Initiative Chinas, über die Demonstrationen gegen Waffenlieferungen in Berlin – und über russischen Punk. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
2/24/202358 minutes, 12 seconds
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Spionageballons im Luftraum: "Das Ende der Naivität gegenüber China ist eingeläutet"

Ufos über Nordamerika, abgeschossene Ballons, gestoppte Reisediplomatie: Wenige Tage vor der Münchner Sicherheitskonferenz belasten schwebende Lauschzentralen und wechselseitige Spionagevorwürfe das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen den USA und China. US-Außenminister Antony Blinken hat einen geplanten Besuch im Reich der Mitte abgesagt, die Führung in Peking reagiert empört. Wächst sich die Verstimmung zu einer veritablen Krise aus? Ist die Spionageaffäre Ausweis des wachsenden Machtstrebens Chinas oder Alltag unter globalen Rivalen? Und warum wurden diese Ballons eigentlich erst jetzt entdeckt? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit dem China-Experten Mikko Huotari über die Hintergründe des Ballon-Eklats, über die globalen Ambitionen der chinesischen Führung unter Xi Jinping und über den aktuellen Stand des deutsch-chinesischen Verhältnisses. Huotari erläutert, wie und zu welchem Zweck China ein globales Spionage- und Überwachungsregime aufbaut, für wie wahrscheinlich er eine Eskalation im Taiwan-Konflikt hält und warum die China-Strategie der Ampel-Regierung auf sich warten lässt. Und er verrät, warum ihn nicht wenige für ein japanisches Mädchen halten Mikko Huotari ist Direktor des Mercator Institute for China Studies, kurz: MERICS. Er hat in Freiburg, Nanjing und Shanghai Politik, Öffentliches Recht und Musikwissenschaft studiert und in Freiburg auch promoviert. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Chinas Außenpolitik, die chinesisch-europäischen Beziehungen sowie globales Regieren. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
2/17/20231 hour, 1 minute, 3 seconds
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Unregierbar, weil links? Was bei der Wiederholungswahl in Berlin auf dem Spiel steht

Fehlende Wahlzettel, geschlossene Wahllokale, Stimmabgabe nach Verkündigung der ersten Hochrechnungen: Das Chaos bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin vom 26. September führt zu einem Novum in der Geschichte der Bundesrepublik – zum ersten Mal muss eine Landtagswahl wiederholt werden. Am kommenden Sonntag ist es so weit. Wie wird sich der Unmut über das Debakel auf das Wahlergebnis auswirken? Was ist dran an der These von der Unregierbarkeit Berlins, am Vorwurf von der "failed city"? Warum ist die Stadt so weltoffen, ihre Politik aber so provinziell? Die Berliner Wiederholungswahl hat Bedeutung über die Landtagswahl hinaus. Sie wird das Bild der deutschen Hauptstadt prägen, einer Stadt, über die alle gern lästern – und in der dennoch sehr viele gern leben würden. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit der Hauptstadtkorrespondentin der ZEIT, Mariam Lau, über die Absurditäten einer Wiederholungswahl, über die Besonderheiten des politischen Milieus in Berlin – und warum "arm, aber sexy" ein Label ist, das noch nie gestimmt hat. Mariam Lau erläutert, warum Berlin eine kulturell linke Stadt ist und wie sich das im Alltag zeigt, wieso die Hauptstadt-CDU es ablehnte, den Partei-Promi Jens Spahn als Spitzenkandidaten zu nominieren und weshalb die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) trotzdem um ihren Posten bangen muss.  Und am Ende der Folge verrät sie auch noch, wie Berlin sein Image als Unregierbare überwinden kann – per Gedicht. Mariam Lau ist eine Urberlinerin – mit Geburtsort Teheran. Im Alter von drei Jahren kam sie in die damals noch geteilte Stadt und wuchs in West-Berlin auf. Nach Stationen bei "taz" und "Welt" schreibt sie seit 2010 für die ZEIT. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
2/10/20231 hour, 1 minute, 33 seconds
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Wie gefährdet ist die Demokratie in Israel?

Die neue, extrem rechte Regierung in Israel ist erst seit einem Monat im Amt. Seither hat es die blutigsten Auseinandersetzungen seit Jahren gegeben. Neun Palästinenser wurden am Ende Januar bei einer israelischen Razzia im Westjordanland erschossen. Dann ermordete ein palästinensischer Schütze am Freitagabend sieben Menschen vor einer Synagoge in Jerusalem, der tödlichste Angriff auf Zivilisten in der Stadt seit 2008. Gerät die Gewalt in Israel und den besetzten Gebieten außer Kontrolle? Wie wird die neue Regierung Netanjahu reagieren? Wie viel Macht hat der Premierminister überhaupt in dieser Koalitionsregierung? Und gibt es noch eine Chance auf Frieden in Nahost? Darüber sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing diese Woche in „Das Politikteil“ mit Jan Ross, außenpolitischer Redakteur der ZEIT. Er war gerade für eine längere Recherche in Israel und schildert seine Eindrücke aus vielen Gesprächen mit Israelis und Palästinensern – und erläutert, warum er trotz allem Grund für Hoffnung und Optimismus sieht. In „Das Politikteil“, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
2/3/20231 hour, 6 minutes
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Kampfpanzer für die Ukraine: Befreiungsschlag oder Eskalationsgefahr?

Seit Mittwoch steht fest: Deutschland liefert die Leopard-Panzer, um die so lange gerungen wurde. Die USA beteiligen sich mit 31 Abrams-Panzern. Hat Olaf Scholz zu lange gezögert? Hat er die US-Amerikaner überredet, auch Panzer zu liefern oder wurde er von Joe Biden gedrängt? Schadet Scholz' enge Abstimmung mit den USA Europa? Und: Wie wirkt sich all das auf das Kriegsgeschehen selbst aus? Das diskutieren wir mit der Sicherheitsexpertin Ulrike Franke, Senior Fellow am European Council on Foreign Relations in London. Franke erklärt, warum die Entscheidung richtig, der Flurschaden in Europa aus ihrer Sicht aber trotzdem "riesengroß" ist. Sie analysiert, warum die Gefahr eines atomaren Gegenschlags durch Russland aus ihrer Sicht nicht zugenommen hat und sagt: Der Leopard sei keine Wunderwaffe. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend.
1/27/20231 hour, 8 minutes, 24 seconds
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"Wo ein Wille ist, ist ein Panzer": Über Deutschlands Rolle in der Welt – und wie sie sich verändern müsste

Deutschland durchlebt verteidigungspolitisch turbulente Zeiten: Nach einer tagelangen Hängepartie trat die glücklose Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zurück und wurde durch ihren Kollegen Boris Pistorius ersetzt – der wiederum als erste Amtshandlung gleich seinen US-Amtskollegen Lloyd Austin empfangen durfte. Zugleich wächst in der EU der Druck auf Olaf Scholz, nach den Schützenpanzern auch Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Der Kanzler jedoch gibt sich abermals zögerlich und versichert, es könne keinen Alleingang ohne die USA geben – obwohl er zugleich stets betont, dass die EU unabhängiger von den Amerikanern werden muss. Was sagt all das aus über das außenpolitische Selbstverständnis der Bundesregierung – und über unsere Rolle in der Welt? In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit Jana Puglierin, Expertin für Außenpolitik am European Council on Foreign Relations, über den in Waffenfragen zaudernden Kanzler, die Ukraine-Politik der Ampel und die Frage, wie Deutschland seinem selbst erklärten Führungsanspruch gerecht werden könnte. Was sind die Lehren aus den Fehlern der deutschen Russland-Politik? Und was folgt daraus für den Umgang mit anderen schwierigen Machthabern, allem voran mit China? Kann die werteorientierte Außenpolitik, für die auch Annalena Baerbock wirbt, wirklich funktionieren in einer Weltgemeinschaft, in der Demokratien im Zweifel auf die Zusammenarbeit mit Demagogen angewiesen sind? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
1/20/202358 minutes, 30 seconds
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Nach dem Sturm auf das Parlament: Warum Brasilien uns alle angeht

Als vor wenigen Tagen Rebellen in Brasilien das Parlament, den Präsidentenpalast und das Verfassungsgericht stürmten, schien es, als würde sich Geschichte wiederholen. Fast genau ein Jahr zuvor hatten Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump das Kapitol in Washington besetzt. Aber ist es überhaupt legitim, beide Ereignisse miteinander zu vergleichen? In der neuen Folge von „Das Politikteil“ diskutieren wir mit ZEIT-Redakteur Thomas Fischermann über die Hintergründe des vermeintlichen Putschversuchs, die Parallelen zwischen USA und Brasilien und über die globale Bedeutung des südamerikanischen Landes – klimapolitisch, wirtschaftlich, aber auch mit Blick auf den Ukraine-Krieg: „Brasilien hatte immer ein starkes Interesse daran, dass die großen Schwellenländer zusammenstehen“, so Thomas Fischermann. Das habe der jüngst wiedergewählte Präsident Lula da Silva stets im Blick gehabt und gefördert. „Deshalb gibt es eine Nähe zu Russland, die Lula für die Friedensverhandlungen nutzen könnte.“ Thomas Fischermann war von 2012 bis 2018 Korrespondent in Brasilien und pendelt heute zwischen Rio de Janeiro und Hamburg. Im Podcast berichtet er über sein Treffen mit dem „Girl from Ipanema“ und erzählt anschaulich von seinen Begegnungen mit den indigenen Völkern im Amazonas, die versuchen, ihren Regenwald vor den Holzfällern zu retten. Fischermann hat zwei Bücher zum Thema geschrieben: „Der Sohn des Schamanen“ und „Der letzte Herr des Waldes.“ Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
1/13/20231 hour, 5 minutes, 21 seconds
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Klimaaktivisten vs. Politik: Knallt es nächste Woche?

Für Teile der Klimabewegung ist der Ort zu einer Art Heimat geworden, schon nächste Woche könnte er geräumt werden. Eskaliert die Lage? Was bedeutet der Konflikt für die Grünen, die mit Robert Habeck sowohl den Bundeswirtschaftsminister stellen als auch die Landeswirtschaftsministerin Mona Neubaur? Droht eine weitere Radikalisierung der Klima-Bewegung? Und wer sind die Aktivisten eigentlich? Darüber sprechen wir diese Woche in Das Politikteil mit der ZEIT-Redakteurin Laura Cwiertnia, die das Ressort Green der ZEIT mitkonzipiert hat, die Aktivistenszene seit Jahren journalistisch begleitet und schon über den Hambacher Forst berichtet hat. Cwiertnia beschreibt, warum sowohl der Konzern RWE als auch die klimabewegten Protestierer glauben, dass es in Lützerath um die Zukunft des Landes geht und was sie Anfang der Woche erlebt hat, als sich die Konfrontation zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften bereits gefährlich zuzuspitzen schien. Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
1/6/202355 minutes, 27 seconds
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Best of 2022: "Die Hauptsache ist, nicht verrückt zu werden"

Zwischen den Feiertagen macht das Team von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, ein paar Tage Pause. Damit unsere Hörerinnen und Hörer aber nicht auf ihren Lieblingspodcast verzichten müssen, wiederholen wir diese Woche eine Folge, die uns besonders am Herzen liegt: das Gespräch mit der ukrainischen Schriftstellerin Kateryna Mishchenko, zuerst veröffentlicht am 29. Juli. Mishchenko ist eine der wichtigsten Stimmen der Ukraine in Deutschland, eine leise, beharrliche Stimme, die zum Nachdenken zwingt. Und selbst nach Worten sucht für das Unsagbare. Sie erzählt von Entwurzelung, vom Verstummen der Kultur, von der nächtlichen Stille in den Städten der Ukraine. Von der Radikalität der Gegenwart: "Es ist ein Ozean an Schmerzen, an Verlusten, an Tragödien und es gibt kein Ende, es multipliziert sich jeden Tag." Das nächste reguläre Politikteil erscheint am 6. Januar 2023.
12/30/202257 minutes
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Das war 2022: Ein Rückblick in sieben Stimmen

Nach zwei irren Corona-Jahren vergeht das dritte Krisenjahr in Folge, das mit dem brutalen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine viel Sicheres ins Wanken brachte und auch Deutschland und die EU sehr verändert hat. Kurz vor dem Start ins neue Jahr hält "Das Politikteil" inne und blickt zurück auf die vergangenen zwölf Monate. Im Rahmen einer Weihnachtsfeier präsentieren alle vier Hosts ebenso wie Katja Gerland, Cristina Plett und Carlotta Wald aus dem Rechercheteam einen Ausschnitt aus den Podcasts des vergangenen Jahres, der sie besonders bewegt und beschäftigt hat, sieben Momente, die hängen geblieben sind. Diesmal ohne Gast, dafür mit gleich zwei Geräuschen, Würfeln und Wein. Zwischen den Feiertagen macht das Team von "Das Politikteil" ein paar Tage Pause. Damit unsere Hörerinnen und Hörer nicht auf den Podcast verzichten müssen, wiederholen wir diese Woche eine Folge, die uns besonders am Herzen liegt: das Gespräch mit der ukrainischen Schriftstellerin Kateryna Mishchenko, zuerst veröffentlicht am 29. Juli. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
12/23/20221 hour, 8 minutes, 10 seconds
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"Ich setze auf einen fröhlichen Frühling": Horrorjahr 2022: War es wirklich so schlimm? Und was bringt 2023?

Krass steigende Preise, Energieengpässe, Abwanderung von Unternehmen, ein heißer Herbst: Die Prognosen für das Jahr 2022, die infolge des Krieges in der Ukraine aufgestellt wurden, waren besorgniserregend. Noch im Sommer warnte die Bundesnetzagentur vor Blackouts und rationiertem Gas für den Winter. Ökonomen prognostizierten nicht nur eine schwere Rezession in Deutschland, sie sprachen auch von einer drohenden Deindustrialisierung. Plötzlich war auch die Rede von Massenarbeitslosigkeit, einem heißen Herbst und sogar von Volksaufständen. Deutschland stünde vor der wohl größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg – so hieß es. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), darüber, was aus all diesen Vorhersagen geworden ist: Sind sie eingetreten, waren sie etwas oder stark übertrieben – oder lagen sie komplett daneben? Auf den Realitätsschock der ersten Jahreshälfte folgt zum Jahresende der Realitätscheck. Der Volkswirt Hüther erklärt, was an einer Inflationsrate von zehn Prozent gefährlich ist, warum er die Atomdebatte für nur vorübergehend beendet hält, warum er sich um den Standort Deutschland sorgt, ihn aber auch schätzt. Und er verrät, wie politisch man als Ökonom sein darf oder auch sein muss. Außerdem wirft er einen Blick nach vorn: Was bringt 2023? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
12/16/20221 hour, 5 minutes, 1 second
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"Wir sind an der Grenze": Sind unsere Kinderkliniken noch zu retten?

Überfüllte Kinderkliniken, abgewiesene Eltern, fehlendes Personal: Nicht nur das für Babys und Kleinkinder lebensbedrohliche RS-Virus verbreitet sich rasant, auch andere Infektionen grassieren, das System steht vor dem Kollaps. Und dabei sind wir erst am Anfang der Erkältungssaison. Mitten in dieser Lage legt Gesundheitsminister Karl Lauterbach Eckpunkte für eine Krankenhausgroßreform vor, die er selbst als "Revolution" bezeichnet und die das Ende der Ökonomisierung des Gesundheitswesens bedeuten soll. Hat er eine echte Lösung oder sind das nur markige Worte? Sind die Maßnahmen wirklich geeignet, die aktuelle Not in den Kinderkliniken zu beheben?  In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Jörg Doetsch, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln, über seine Erfahrungen in der aktuellen Krise, über deren tiefer liegende Ursachen und die Frage, ob Lauterbachs "Revolution" geeignet ist, Abhilfe zu schaffen. Doetsch erläutert, wie Fehlanreize im Gesundheitswesen das ganze System destabilisieren konnten, welchen psychischen Belastungen das Pflegepersonal im Umgang mit kranken Kindern ausgesetzt ist und wie schwierig es ist, in einem von Lobbygruppen dominierten Bereich wie der Gesundheitspolitik echte Reformen durchzusetzen. Und er berichtet, was passiert, wenn in der Mensa der Kölner Uniklinik Paprikagemüse auf dem Speiseplan steht. Neben seiner Tätigkeit als Klinikdirektor ist Doetsch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Er ist zudem Mitglied des Corona-ExpertInnenrats der Bundesregierung wie auch Teil der Arbeitsgruppe, die im Auftrag des Gesundheitsministeriums die aktuellen Vorschläge zur Reform des Gesundheitswesens ausgearbeitet hat. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
12/9/202255 minutes, 24 seconds
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Proteste in China: "Wir wollen keine Lügen, wir wollen Würde"

Es sind ungeheuerliche Bilder, die gerade aus China kommen: In vielen Städten des Landes gibt es Proteste gegen die rigide Corona-Politik, mancherorts wird sogar nach Freiheit gerufen und nach dem Sturz des Regimes. Solche Demonstrationen hat es in China seit mehr als dreißig Jahren nicht mehr gegeben, seit dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989. In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT Online, fragen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing: Was hat zu diesen Demonstrationen geführt? War das bloß ein kurzes Aufflackern von Ärger und Unmut, oder war es ein historischer Moment, gibt es womöglich sogar Hoffnung auf eine Demokratiebewegung in China? Zu Gast in "Das Politikteil" ist die China-Korrespondentin der ZEIT, Xifan Yang, die selbst bei den Protesten in Peking dabei war und erzählt, was sie dort erlebt hat: "Viele haben in diesem Moment ihre Angst abgelegt." Und: "Das hat mich umgehauen, ich habe so etwas noch nie in China erlebt." Im Podcast besprechen wir, wieso die Demonstrationen sich gerade jetzt ausbreiten. Wir fragen, wie der chinesische Überwachungsstaat auf die Unruhe reagiert, und wir diskutieren, welche dramatische Dynamik der Situation zugrunde liegt. Xifan Yang sagt, Chinas starker Mann "Xi hat sich in ein Dilemma manövriert: Entweder explodiert die Unzufriedenheit – oder die Zahl der Corona-Toten." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche eine Stunde lang über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Als Hosts moderieren Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing im Wechsel mit Ileana Grabitz und Peter Dausend.
12/2/202250 minutes, 8 seconds
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„Das System muss zerstört werden“: Was bei der Fußball-WM auf dem Spiel steht

Der Streit um die symbolträchtige One-Love-Kapitänsbinde, das Schweigen der Iraner bei der Nationalhymne, der Sieg Saudi-Arabiens gegen den Fußballgott Messi als Moment der Selbstertüchtigung der arabischen Welt: Noch nie war eine Fußballweltmeisterschaft politisch so aufgeladen wie die aktuelle in Katar. Drehten sich im Vorfeld die Debatten vor allem um die Lage der Menschenrechte im Austragungsland, zog mit dem Eröffnungsspiel die Politik in die Stadien. Bei der Katar-WM treffen Politik, Zeitgeschichte und Sport auf die Doppelmoral des Westens und den Diebstahl der Freude. Ein Hochfest symbolischer Weltpolitik auf kleinstem Raum. Und dann verliert Deutschland auch noch 1:2 gegen Japan … In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Moritz Müller-Wirth, dem stellvertretenden Chefredakteur der ZEIT, sowie – in einer Schalte nach Doha – mit der Nahost-Korrespondentin Lea Frehse über die Wechselwirkungen von Politik und Fußball und von Fußball und Politik. Moritz Müller-Wirth beschreibt die politischen Widersprüche im Milliardengeschäft Fußball, zeigt auf, welche Form der schöpferischen Zerstörung die Fifa retten könnte – und tippt (ziemlich überzeugend), wer Weltmeister wird. Lea Frehse beschreibt die Stimmung im Austragungsland Katar, erläutert, wie die Fans die WM erleben, und analysiert, warum die gesamte arabische Welt plötzlich die ansonsten nicht überall geschätzten Saudis mag. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
11/25/202256 minutes, 3 seconds
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Winter is coming – welche Optionen hat Wladimir Putin noch?

Erst vor ein paar Tagen errang die Ukraine einen großen militärischen Sieg, indem sie die strategisch wichtige Stadt Cherson befreien konnte, doch die militärische Lage bleibt unübersichtlich. Kurz darauf schlug die russische Armee mit schweren Raketen auf ukrainische Städte zurück. Und am Dienstag schien das passiert zu sein, was der Westen seit Monaten fürchtet: Für ein paar Stunden sah es so aus, als habe Russland mit Raketen auf Polen geschossen, also Nato-Gebiet angegriffen – eine Annahme, die sich zum Glück nicht bestätigte. Angesichts der jüngsten Ereignisse diskutieren wir in "Das Politikteil" mit dem Militärexperten Carlo Masala über die strategische Großlage im Ukraine-Krieg. Ist die Rückeroberung der Stadt Cherson wirklich die ersehnte Kehrtwende – gar der Anfang vom Ende der russischen Offensive, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj es formulierte? Wie könnten die nächsten Schritte Russlands aussehen, nachdem die Streitkräfte diese große Niederlage erlitten haben? Hätte Wladimir Putin ein Interesse daran, den Krieg auf Nato-Terrain auszuweiten? Und wie beeinflusst der nahende Winter die Kampfhandlungen? Der Politologe Carlo Masala ist selbst erfolgreicher Podcaster ("Sicherheitshalber") leitet das Metis-Institut für Strategie und Vorausschau an der Universität der Bundeswehr München, das auch das Bundesverteidigungsministerium berät. Zugeschaltet ist außerdem ZEIT-Ukraine-Korrespondentin Olivia Kortas aus Kiew, die nach der Befreiung in Cherson war und über die Menschen vor Ort berichtet, die nun in einer völlig zerstörten Stadt wieder in Freiheit leben. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche eine Stunde lang über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Als Hosts moderieren Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing im Wechsel mit Ileana Grabitz und Peter Dausend.
11/18/20221 hour, 4 minutes, 36 seconds
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"Der Protest hat seine Unschuld verloren"

Seit Monaten blockieren Aktivisten der Gruppe Letzte Generation immer wieder Straßen und Autobahnen, attackieren Kunstwerke und kleben sich in Museen fest. Die einen sprechen von Notwehr, die anderen sehen in den Klimademonstranten nur eine Truppe von Flegeln, die ins Gefängnis gehört. Politiker von CDU und CSU haben sogar noch erhebliche Strafverschärfungen gefordert. In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, fragen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing: Was ist Protest, was ist Widerstand und was ist ziviler Ungehorsam? Was ist moralisch legitim, was ist juristisch gedeckt – und was funktioniert? Und wann kippt eine legitime Protestbewegung ins Radikale, das sich nicht mehr legitimieren lässt? Zu Gast in "Das Politikteil" ist ein Mann, der sich mit Radikalismen auskennt, aber auch damit, wie man sie überwindet: Ralf Fücks, ehemaliges Mitglied des Kommunistischen Bundes Westdeutschland, später Vorsitzender der Grünen, heute leitet er den Thinktank Liberale Moderne. Er war auf vielen Demos dabei, saß sogar einmal drei Monate wegen einer Protestaktion im Gefängnis. Heute sagt er: "Es gibt eine strukturelle Versuchung aller Protestbewegungen, jedes Mittel für recht zu halten." Im Podcast diskutieren wir, wie sich der Protest heute von den Protesten gegen Atommülltransporte oder die Nato-Nachrüstung unterscheidet, welche Rolle das Existenzialistische der Bedrohungsszenarien spielt und die Autosuggestion, die von "Untergangsmetaphern" ausgeht. Fücks ist sich ganz sicher: "Die Welt wird nicht untergehen." Für einen Gastauftritt mit dabei ist auch ZEIT-Redakteurin Laura Cwiertnia, die sich seit Jahren mit Protest beschäftigt, auch mit radikalem Protest, und erklärt, wer die Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation sind. Und wo deren Grenzen der Militanz verlaufen. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche eine Stunde lang über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Als Hosts moderieren Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing im Wechsel mit Ileana Grabitz und Peter Dausend.
11/11/202257 minutes, 10 seconds
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"Trump ist die Heilsfigur"

Am 8. November, dem kommenden Dienstag, geht es in den USA um alles. Rund 250 Millionen US-Amerikanerinnen und Amerikaner sind dann zur Wahl aufgerufen. Sie wählen den Kongress in Washington, sie wählen Gouverneure in 36 Bundesstaaten, und sie wählen – dieses Mal besonders wichtig – herausgehobene Beamtinnen im ganzen Land, die über die Gültigkeit von Wahlen entscheiden. Der Ausgang dieser sogenannten Midterms, den Zwischenwahlen, ist so weitreichend wie vielleicht noch nie. Es geht um die Zukunft von US-Präsident Joe Biden. Es geht um die Zukunft des Landes. Und es geht womöglich sogar um die Zukunft der Demokratie in den USA. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Rieke Havertz, der aktuellen Korrespondentin der ZEIT in Washington, über eine US-Wahl, die das Land nachhaltig verändern könnte. Kommt die prognostizierte "rote Welle", der Siegeszug der Republikaner, oder gelingt den Demokraten noch eine Wende in letzter Minute? Was sagt der Anschlag auf den Mann von Nancy Pelosi, der Hassfigur der Rechten, über den inneren Zustand der USA aus? Welche Rolle spielt Ex-Präsident Donald Trump im Wahlkampf, welchen Einfluss hat er auf das Ergebnis – und was hat er danach vor? Rieke Havertz beschreibt, warum ein Sieg der Republikaner in beiden Häusern des Parlaments aus Joe Biden eine "lame duck" machen würde, warum dem tief gespaltenen Land eine Selbstblockade droht – und was die Republikaner jetzt unternehmen, um künftig Wahlen gewinnen zu können, die sie verloren haben. Außerdem wagt sie einen Tipp, ob Trump antritt oder nicht. Rieke Havertz hat in Leipzig und an der Ohio University Journalistik und Amerikanistik studiert und dann für die "taz" gearbeitet. Seit 2016 ist bei ZEIT ONLINE, war dort unter anderem als Redaktionsleiterin und – von 2019 bis Dezember 2021 – als US-Korrespondentin tätig. Seit dem Sommer 2022 berichtet sie für DIE ZEIT aus Washington, D. C.
11/4/20221 hour, 5 seconds
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Großbritannien im Chaos: Kann Rishi Sunak den Irrsinn im Königreich stoppen?

Auf den Hasardeur mit den vielen Affären folgte die "menschliche Handgranate" mit einem desaströsen Wirtschaftsplan – und jetzt soll der Mann, den sie eigentlich nicht haben wollten, aufräumen, was seine beiden Vorgänger, Boris Johnson und Liz Truss, sehenden Auges zertrümmert haben. Findet Großbritannien unter Rishi Sunak – dem dritten Premierminister in sieben Wochen – raus aus seinem Schlamassel? Kann Rishi Sunak das Chaos beenden? Ausgerechnet Sunak, der erste indischstämmige, erste hinduistische und wohl reichste Regierungschef in der britischen Geschichte – und der jüngste seit 200 Jahren. Oder setzt das Königreich auch unter dem früheren Investmentbanker seine Talfahrt fort – und vollendet seinen Weg vom Empire zum politisch bedeutungslosen Hauptlieferanten von Schlagzeilen für die Yellow Press? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit gleich zwei Gästen: der Abgeordneten der Liberaldemokraten im britischen Unterhaus, Wera Hobhouse, und der London-Korrespondentin von ZEIT ONLINE, Bettina Schulz, über den wenigen Glanz und das viele Elend der aktuellen britischen Politik. Bettina Schulz erläutert, was der Brexit mit den Hochgeschwindigkeitswechseln im Premier-Amt zu tun hat, wo die (selbst-)zerstörerische Kraft bei den Torys, den britischen Konservativen, herkommt – und wie sich der Frust bei der leidgeprüften Hauskatze von Downing Street 10 entlädt. Und Wera Hobhouse beschreibt, warum selbst viele Tory-Anhänger nun Neuwahlen fordern, was Sunak als Erstes machen sollte – und wie sie das, was sie gerade in London erlebt, ihren Verwandten in Deutschland erklärt Wera Hobhouse, als Wera Benedicta von Reden in Hannover geboren, ist seit 1989 mit einem englischen Unternehmer verheiratet, besitzt die britische Staatsbürgerschaft, hat viel in der Kommunalpolitik gearbeitet und sitzt seit 2017 für die Liberaldemokraten als Abgeordnete des Wahlbezirks Bath and North East Somerset im Parlament in London. Bettina Schulz lebt seit 30 Jahren in London, nach langjähriger Tätigkeit als Wirtschaftskorrespondentin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" schreibt sie heute unter anderem für ZEIT ONLINE. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
10/28/20221 hour, 4 minutes, 47 seconds
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"Das Regime im Iran hat sich selber satt"

Der Iran kommt nicht zur Ruhe. Nach dem gewaltsamen Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini vor rund fünf Wochen haben sich die Proteste im Land ausgeweitet. Über alle Schichten und Bevölkerungsgruppen hinweg gehen die Menschen auf die Straßen, um ihrer Wut auf das Regime Ausdruck zu verleihen. Die Mullahs schlagen immer brutaler zurück, mehr als 120 Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Trotz eines furchteinflößenden Sicherheitsapparats ist es der Regierung aber bislang nicht gelungen, die Menschen zum Schweigen zu bringen. Das iranische Regime stecke in einer "Zwickmühle", sagt Walter Posch in der neuen Folge von "Das Politikteil". Posch ist Iranist und arbeitet am Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement der Landesverteidigungsakademie in Wien. Im Podcast spricht er über die angeknackste Stabilität der Regierung angesichts der kaum mehr kalkulierbaren Dynamik in einem Land, in dem sich der verzweifelte Wunsch nach Rechtsstaatlichkeit mischt mit ethnischen und religiösen Konflikten. Posch erklärt, warum die aktuelle Protestbewegung anders ist als vorherige – und wie der Westen jetzt reagieren sollte. Ist es der richtige Ansatz, wie SPD-Chefin Saskia Esken jüngst forderte, die Verhandlungen über das Atomabkommen niederzulegen? Oder treibt man Teheran damit zur geopolitischen Unzeit in die Arme Russlands? Newsletter "Was jetzt?" – Der tägliche Morgenüberblick Starten Sie mit unserem sehr kurzen Nachrichten-Newsletter in den Tag. Erhalten Sie zudem jeden Freitag das digitale Magazin ZEIT am Wochenende. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche eine Stunde lang über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Als Hosts moderieren Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing im Wechsel mit Ileana Grabitz und Peter Dausend.
10/21/202251 minutes, 28 seconds
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Nervenkrieg mit Putin: Wer blinzelt zuerst?

Mit den schweren Raketenangriffen auf zivile Ziele in der Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin Anfang der Woche den Krieg weiter eskaliert. Was steckt dahinter? Was ist Putins Logik der Eskalation? Und könnte am Ende wirklich der Einsatz von Atomwaffen stehen, vor dem US-Präsident Joe Biden gerade warnt? In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing in dieser Woche mit Frank Sauer, der an der Universität der Bundeswehr in München über internationale Sicherheitspolitik forscht. Sauer erklärt, warum es nicht nur ein mögliches Eskalationsszenario gibt, sondern viele. Er sagt, warum es uns so schwerfällt, Unsicherheit auszuhalten, aber er betont auch: "Die Drohung mit Nuklearwaffen nutzt Putin momentan mehr, als sie einzusetzen." Im Podcast diskutieren wir, was genau eigentlich "taktische" Atomwaffen sind, von denen derzeit so viel die Rede ist – und warum auch sie "strategische" Folgen hätten. Wir analysieren, welche Möglichkeiten der Westen hat, das atomare "Armageddon" zu verhindern, von dem US-Präsident Biden spricht. Und Sauer erklärt, warum er glaubt, dass Putin "nicht komplett durchgedreht" ist: "Bevor er tatsächlich eine Nuklearwaffe einsetzt, würde Putin noch einmal versuchen, uns mit einer Drohung zu manipulieren." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche eine Stunde lang über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Als Hosts moderieren Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing im Wechsel mit Ileana Grabitz und Peter Dausend.
10/14/202258 minutes, 48 seconds
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"Wir sind ärmer geworden" – Hilft viel Geld gegen die Gaskrise?

200 Milliarden Euro will die Bundesregierung ausgeben, um die Folgen von Russlands Krieg gegen die Ukraine und der daraus folgenden Energiekrise abzumildern. Kanzler Scholz nennt das den "Doppel-Wumms". Nimmt man die vorherigen drei Entlastungspakete hinzu, sind es sogar 300 Milliarden Euro, unfassbar viel Geld also. Plus das Sondervermögen für die Wiederbewaffnung der Bundeswehr, noch mal 100 Milliarden. In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing darüber, woher das viele Geld kommen soll, bei wem es ankommt und ob es dabei gerecht zugeht. Und was heißt das überhaupt: Gerechtigkeit in der Krise? Zu Gast ist Kolja Rudzio, Wirtschaftsredakteur der ZEIT. Er erklärt, was bisher über die geplante "Gaspreisbremse" bekannt ist, wo ihre Tücken liegen, wie groß die Inflationsgefahr ist. Und er sagt: "Ein Ukraine-Soli, das wäre eine Möglichkeit", die Lasten der Krise besser zu verteilen. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
10/7/202255 minutes
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Aufstand der Frauen – was treibt die Proteste im Iran?

Der Tod einer jungen Frau hat den Iran in Aufruhr versetzt. Seit Tagen gibt es heftige Proteste gegen das herrschende Regime, überall verbrennen Frauen ihre Kopftücher, schneiden sich öffentlich die Haare ab, tanzen auf den Straßen. Das System schlägt brutal zurück, schon jetzt ist von vielen Toten die Rede. Darüber sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing diese Woche in "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Wir fragen: Wer ist Mahsa Amini, die junge Frau, deren Tod die Demonstrationen ausgelöst hat? Warum entlädt sich gerade jetzt so viel Frust und Zorn, warum haben die Menschen keine Angst mehr? Und könnte der Aufstand der Frauen wirklich zu echten Veränderungen in dieser theokratischen Diktatur führen? Zu Gast in "Das Politikteil" ist Lea Frehse, die Mittelost-Korrespondentin der ZEIT. Sie erklärt die Motive der protestierenden Menschen, das religiös geprägte Herrschaftssystem, die wachsende Macht der Hardliner und sagt: "Es geht bei den Protesten nicht darum, wie eng ein Kopftuch geschlungen werden soll, sondern um den Grundsatz: 'Wir wollen als Volk nicht gegängelt werden.'" Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
9/30/20221 hour, 13 seconds
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Isoliert, gedemütigt, unter Druck – wie weit geht Putin?

Mit seiner Fernsehrede an die Nation und dem Befehl zur Mobilisierung von weiteren 300.000 Mann hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine noch einmal massiv eskaliert. „Die Rede war ein Donnerschlag in einer Reihe von Donnerschlägen“, sagt Sabine Fischer, eine der besten Russland-Kennerinnen in Deutschland, in „Das Politikteil“, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Was genau hat Putin verkündet, was steckt dahinter? Was treibt ihn an: die militärischen Erfolge der Ukrainer? Der wachsende innenpolitische Druck? Welche Optionen hat Putin überhaupt noch? Und wie sollte der Westen jetzt reagieren? Darüber sprechen Ileana Grabitz und Heinrich Wefing diese Woche in „Das Politikteil“. Sabine Fischer, die selbst jahrelang in Moskau gelebt hat und heute Senior Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin ist, sagt: „Putin eskaliert, weil er mit dem Rücken zur Wand steht und keine andere Option hat. Er hat sich selbst den Rückweg abgeschnitten.“ Fischer erklärt, was die Mobilisierung mit den Scheinreferenden in den russisch besetzten Gebieten zu tun hat und warum die für Anfang kommender Woche geplante Annexion dieser Gebiete durch Russland für Putin so wichtig ist – und für die Ukraine und den Westen potenziell so gefährlich. Sabine Fischer sagt: „Ab der Annexion dieser Gebiete wird Russland argumentieren, dass jeder Angriff darauf ein Angriff unmittelbar auf russisches Territorium sein wird.“ Und das könnte Putin als Vorwand für eine noch weitere Eskalation nutzen, bis hin zur Drohung mit einem Atomschlag. Wie soll die Ukraine darauf reagieren? Und wie der Westen? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
9/23/202253 minutes, 6 seconds
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Die Deutschen und der Waschlappen: Über den Gemütszustand der Repuplik vor dem womöglich "heißen Herbst"

Unruhen, Krawalle, brennende Barrikaden? Politiker und Medien warnen vor einem "heißen Herbst", davor, dass sich der Unmut über steigende Preise, unbezahlbare Gasrechnungen, kalte Wohnzimmer und herablassende Einspartipps (Waschlappen statt Dusche) in die Wut auf "die da oben" verwandelt – mit unguten Folgen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) befürchtet eine "wachsende Verachtung der Demokratie", Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) spricht sogar bereits von "Volksaufständen". Ist das Panikmache oder berechtigte Sorge? Wird die Republik bald schon von einer Protestwelle erfasst, wie sie Frankreich vor wenigen Jahren mit den Gelbwesten-Krawallen erlebt hat? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit dem Psychologen und Marktforscher Stephan Grünewald über den mentalen Zustand der Deutschen. Der Mitgründer des Marktforschungsinstituts Rheingold hat gerade eine aktuelle Studie darüber vorgelegt, wie sich die Ballung von Kriegs-, Corona-, Klima- und Energiekrise auf die kollektive Befindlichkeit der Deutschen auswirkt, was sie im Spätsommer 2022 fürchten, was sie sich wünschen und wie viel revolutionärer Geist in ihnen steckt. Stephan Grünewald, 61, absolvierte ein Psychologiestudium an der Universität Köln und gründete 1987 gemeinsam mit einem Partner das Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen, seit 1997 das Rheingold Institut. Grünewald, der eine Zeit lang parallel als Psychotherapeut arbeitete, ist Autor mehrerer Sachbücher, die bekanntesten sind "Deutschland auf der Couch" (2006) und "Die erschöpfte Gesellschaft" (2013). Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
9/16/202259 minutes, 57 seconds
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"Kanzler im Wartestand – so sieht er sich." Kann Friedrich Merz die CDU zurück zur Macht führen?

Sicherheit, Familienwerte, Patriotismus – über Jahrzehnte hinweg war dies der Markenkern der CDU. Doch diese Gewissheit ist längst verflogen. Seit ihrer Niederlage bei der Bundestagswahl 2002 schwankt die "naturgegebene Regierungspartei" (Selbstbild) zwischen der Sehnsucht nach einem klaren konservativen Profil und der Einsicht, dass dieses nicht mehr zur gesellschaftlichen Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts passt. Wohin die CDU steuert, weiß sie selbst noch nicht. Aktuell liegt sie zwar in den Umfragen vor, doch das ist eher den Fehlleistungen der Ampel geschuldet als eigener Stärke. An der Spitze steht zudem ein Mann, der so stark polarisiert wie kein zweiter deutscher Politiker: Friedrich Merz. Ist er der Richtige, um die CDU wieder zurück an die Macht zu führen? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Mariam Lau, Parlamentskorrespondentin der ZEIT in Berlin, über eine Partei auf der Suche nach sich selbst – und über einen Vorsitzenden, der sich gerade neu erfindet. Wie glaubwürdig ist der Wandel von Friedrich Merz vom konservativen Hartliner zum Frauenquoten-Fan? Wieso bleibt er in seinen Beliebtheitswerten deutlich hinter seiner Partei zurück? Wofür steht die CDU 2022 eigentlich? Mariam Lau beschreibt einen Friedrich Merz, den die Öffentlichkeit nicht kennt, und erklärt, warum sich Angela Merkel nie für die CDU interessiert hat. Und sie benennt ein zentrales Problem der Partei, gegen das niemand etwas ausrichten kann: "Die CDU verliert jährlich eine Million Wähler – an den Tod." Außerdem singt sie. Mariam Lau ist in Teheran geboren, ihr Vater ist der Publizist und Autor Bahman Nirumand. Ihr Werdegang ist ungewöhnlich: Nach einer Ausbildung zur Krankenpflegerin studierte sie Kunstgeschichte, Filmwissenschaft und Amerikanistik. Ihre journalistische Karriere führte sie zu solch unterschiedlichen Blättern wie der "taz" und der "Welt". Seit 2010 arbeitet sie als politische Korrespondentin für DIE ZEIT in Berlin. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
9/9/20221 hour, 4 minutes, 57 seconds
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Ausge-Ampelt: Scheitert die Ampel an ihren eigenen Ansprüchen?

Aufbruch, Leidenschaft, Fortschritt: So lauteten die Schlüsselworte, als SPD, Grüne und FDP vor genau neun Monaten zur Ampel-Koalition zusammenfanden. "Jetzt beginnt die Zeit der Tat", verkündete damals der neue Finanzminister Christian Lindner. Doch die Euphorie ist längst verflogen. Schuldenbremse, Übergewinnsteuer, Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken – das sind nur drei von zahlreichen Themen, an denen sich immer neuer Streit in der Ampel entzündet. Und der Zoff schlägt nun sogar ins Persönliche um: "Auftritte filmreif, handwerkliche Umsetzung bedenklich": So urteilt ein SPD-Fraktionsvize öffentlich über Wirtschaftsminister Robert Habeck. Woraufhin sein Widerpart von den Grünen gegen den Kanzler feuert: "Schlechte Performance, miese Umfragewerte, Erinnerungslücken." Kriegt die Regierung die Kurve oder scheitert die Koalition an ihren eigenen Ansprüchen? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Robert Pausch, Hauptstadtkorrespondent der ZEIT in Berlin, über den Zustand der Ampel. Was ist aus dem verheißungsvollen Start geworden? Wieso zofft sich die Ampel heute ähnlich heftig wie zu jener Zeit, als Union und Liberale sich gegenseitig als "Wildsau" und "Gurkentruppe" beschimpften? Und wann und warum ist die Stimmung gekippt? Robert Pausch beschreibt, wie es zu dem jüngsten Wirrwarr um die Gasumlage kam, weshalb der Kanzler seine Richtlinienkompetenz nicht wahrnimmt und wann für die einzelnen Ampel-Partner der Punkt erreicht ist, an dem sie sagen müssen: Es ist besser nicht zu regieren, als schlecht weiter zu regieren. Robert Pausch, der bei dem Parteienexperten Franz Walter in Göttingen Politikwissenschaft studiert und am Institut für Demokratieforschung gearbeitet hat, beobachtet für DIE ZEIT vor allem die Grünen und Die Linke. Als Fan von Hertha BSC bringt der gebürtige Münsterländer etwas mit, was die Ampel-Regierung jetzt gut gebrauchen kann: reichlich Krisenresilienz. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
9/2/202253 minutes, 24 seconds
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"Erst kam der Schock, dann der Protest, jetzt sind wir in Angst": Russland nach 6 Monaten Krieg

Sechs Monate nach Beginn des Krieges in der Ukraine haben sich die Hoffnungen zerschlagen, dass die russische Bevölkerung selbst sich gegen ihren Präsidenten wenden und den Krieg auf diesem Weg beenden könnte. Mit Michael Thumann, dem langjährigen Russland-Korrespondenten und -experten der ZEIT, sprechen wir in "Das Politikteil" darüber, wie sich das Leben in Russland durch Krieg und Sanktionen verändert hat, ob und wie die Sanktionen wirken und wie es weitergehen könnte. Thumann, der in Moskau lebt, beschreibt den Kontrast zwischen einem Krieg, der offiziell nur im Fernsehen stattfindet und den schleichenden Veränderungen in einem Alltag, in dem das russische Regime immer mehr Potemkinsche Dörfer und Fassaden errichtet, während die Sanktionen die russische Wirtschaft langsam zerstören. Sechs Monate nach dem Angriff auf die Ukraine hat sich Russland nach Thumanns Beobachtungen in eine Diktatur verwandelt. Thumann schildert auch, wie sich seine Arbeitsbedingungen verändert haben und beschreibt das Arbeiten in einer bedrohlichen Grauzone. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausen zu hören, diesmal moderieren ausnahmsweise Tina Hildebrandt und Ileana Grabitz zusammen.
8/26/202254 minutes, 11 seconds
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"Das könnte aus dem Ruder laufen": Wie uns die Inflation im Griff hat

Benzin und Erdgas, aber auch Sonnenblumenöl und Schweinehack: Das Leben wird immer teurer. Die Sorge vor Preissteigerungen beunruhigt die Deutschen laut Umfragen mittlerweile mehr als Russlands Angriffskrieg in der Ukraine. Leistungsempfänger und Geringverdiener sind von der Entwicklung am stärksten betroffen. Und erste Politiker und Meinungsforscher warnen bereits vor sozialen Unruhen in den kommenden Wochen und Monaten. Panikmache – oder berechtigte Sorge? In der neuen Folge von „Das Politikteil“ sprechen wir mit dem Wirtschaftswissenschaftler Sebastian Dullien über die Inflation, über hohe Preise und große Sorgen. Ist mit der aktuellen Inflationsrate (Juni 7,9 Prozent, im Juli 7,5 Prozent) der Höhepunkt erreicht oder läuft sie im Winter vollends aus dem Ruder? Was sind die besten Instrumente, um die Folgen der Inflation zu bekämpfen? Und wie gut ist eigentlich das Krisenmanagement der Ampel-Regierung? Dullien, der das Institut für Makrowissenschaften und Konsumforschung (IMK) leitet, erklärt, wie sich die Gasumlage auf die Inflationsrate auswirkt, was er von einer Übergewinnsteuer hält und was er in ein drittes Entlastungspaket stecken würde, damit diejenigen entlastet werden, die am meisten Entlastung brauchen. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
8/19/20221 hour, 7 minutes, 11 seconds
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Ist der Wald noch zu retten – trotz Feuer und Klimawandel?

Fast täglich sehen wir im Fernsehen Bilder von brennenden Wäldern, von Löschflugzeugen und verkohlten Baumstämmen. Der Wald brennt, nicht nur in Kalifornien oder Südfrankreich, sondern auch in Deutschland, in Brandenburg, in der Sächsischen Schweiz, zuletzt im Berliner Grunewald. Warum ist das so? Brennen die Wälder häufiger als früher, sind die Schäden verheerender? Und was lässt sich dagegen tun? In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing diese Woche mit dem Freiburger Forstwissenschaftler Jürgen Bauhus, der als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik auch die Bundesregierung berät. Bauhus sagt, er sei "kein Fan des Begriffs 'Waldsterben'", aber für ihn gebe es keinen Zweifel: „Dem Wald geht es heute schlechter als in den Achtzigerjahren.“ Deutschland sei "auf die steigende Waldbrandgefahr nicht gut vorbereitet“, „viele Feuerwehren haben wenig Erfahrung mit Waldbränden". Vor allem aber müsse der deutsche Wald "umgebaut" werden, um den höheren Temperaturen und der größeren Trockenheit widerstehen zu können, die der Klimawandel mitbringen werde, sagt Bauhus. Der Schwarzwald etwa werde es mutmaßlich mit einem Klima zu tun bekommen, wie es jetzt in Avignon herrsche. Bauhus sagt: "Was in der Vergangenheit 'natürlich' war, wird in der Zukunft nicht bestehen können." Und er erklärt, wie der Wald in Deutschland künftig aussehen wird, welche Arten jetzt gepflanzt werden sollten. Ein solcher Umbau aber koste viel Geld. Und brauche viel Zeit, denn "der Wald ist wie ein großer Tanker: lange Bremswege, großer Wendekreis". Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
8/12/202259 minutes, 53 seconds
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Taiwan: "…dann wäre das der Dritte Weltkrieg"

Keine 24 Stunden dauerte die hochumstrittene Visite von Nancy Pelosi, Sprecherin des US-amerikanischen Repräsentantenhauses und drittranghöchste US-Politikerin, auf der Insel Taiwan. Weitaus langanhaltender könnten die Folgen sein. Kann Pelosis Provokation der Funke sein, der den seit Langem schwelenden Konflikt zwischen China und den USA zum nächsten weltpolitischen Großkonflikt macht? Was bedeutet es, wenn die USA versichern, sie stünden zu Taiwan? Und welche Folgen kann all das für den Welthandel haben? Darüber sprechen Peter Dausend und Tina Hildebrandt diese Woche in "Das Politikteil" mit dem China-Kenner Matthias Naß, internationaler Korrespondent der ZEIT und Autor mehrerer Bücher über Chinas Aufstieg zur Weltmacht. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
8/5/20221 hour, 1 minute, 30 seconds
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Alltag in der Ukraine: „Die Hauptsache ist, nicht verrückt zu werden“

Seit dem 24. Februar starren wir auf den Krieg in der Ukraine, auf die Schlachten, die Waffen, den Verlauf der Front. Aber was geschieht eigentlich jenseits der Front, im Land? In den Familien? In den Schulen? Was macht die Flucht mit den Menschen? Und wie geht es denen, die auch im Frieden am Rand leben, den Obdachlosen, den Prostituierten und Drogenabhängigen? In „Das Politikteil“, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, spricht Heinrich Wefing diese Woche mit der ukrainischen Schriftstellerin und Verlegerin Kateryna Mishchenko, die seit dem russischen Überfall auf die Ukraine in Berlin lebt. Mishchenko ist eine der wichtigsten Stimmen der Ukraine in Deutschland geworden, eine leise, beharrliche Stimme, die zum Nachdenken zwingt – und selbst nach Worten sucht für das Unsagbare. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
7/29/202257 minutes
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"Das 9-Euro-Ticket war ein Fehler"

Über die Deutsche Bahn wird ja eigentlich immer geschimpft, aber in diesem Sommer ist das Chaos größer denn je – massive Verspätungen, überbuchte Züge, Frust und Wut bei den Kundinnen. Was sind die Ursachen? Was die Versäumnisse? Und warum schafft Deutschland trotz Milliardeninvestitionen noch immer nicht, was zum Beispiel die Schweiz oder Schweden hinbekommen: eine verlässliche Bahn zu organisieren, ohne die eine Verkehrswende nicht zu schaffen ist? In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen Ileana Grabbitz und Heinrich Wefing diese Woche mit Claas Tatje, Bahnvielfahrer, Redakteur im Wirtschaftsressort der ZEIT und Autor des Buches "Tschusing Deutsche Bahn today" (gemeinsam mit Mark Spörrle). Tatje erklärt die Komplexität des Systems Bahn, die Verantwortung des Managements für das gegenwärtige Desaster. Und die Verantwortung der Politik: "Die Probleme, die es heute gibt, sind eigentlich Probleme von gestern, für die die Politik verantwortlich ist." Zur jahrzehntelangen Vernachlässigung der Infrastrukturen kommt jetzt verkehrspolitischer Aktionismus: "Das 9-Euro-Ticket war ein Fehler", kritisiert Tatje. "Die Bahn hat kein Nachfrageproblem, sondern ein Angebotsproblem." Aber er kennt auch eine Lösung: "Die ist eigentlich einfach: mehr Züge und mehr Gleise." In all "dem Murks, der da passiert", liege auch eine "einzigartige Chance, die Mobilität zu verändern". Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. (P.S.: Der im Podcast erwähnte Zug von Heinrich Wefing zurück nach Hamburg hatte am Ende übrigens 120 Minuten Verspätung.)
7/22/20221 hour, 1 minute, 24 seconds
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Was, wenn Putin das Gas nicht wieder aufdreht?

Während die Energiepreise explodieren und die Inflation Höchstwerte erreicht, haben vor wenigen Tagen, am 11. Juli, die jährlichen Wartungsarbeiten an der Gaspipeline NordStream 1 begonnen. Was in all den Jahren zuvor bloß Routine war, setzt jetzt die Politik in Berlin massiv unter Stress: Wird Putin nach dem Ende der Wartungsarbeiten Ende Juli wieder Gas liefern? Oder hält er das Gas zurück - als Antwort auf die Wirtschaftssanktionen des Westens im Ukrainekrieg? Und welche Folgen hätte ein solcher Gaslieferstopp? In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir diese Woche mit Karen Pittel, sie lehrt Volkswirtschaft in München und leitet das Zentrum für Energie, Klima und Ressourcen am ifo-Institut für Wirtschaftsforschung. Mit Pittel diskutieren wir, wie jeder Einzelne sich auf die drohende Gasknappheit vorbereiten kann, was die Industrie jetzt schon tut, um unabhängiger vom Gas zu werden und was der Staat jetzt tun kann. Pittel sagt: "Die aktuelle Panik in Deutschland ist aus russischer Perspektive befriedigend." Aber sie sagt auch: "Es ist noch überhaupt nicht sicher, dass es zu einer Gas-Triage kommen wird. Wir müssen nur darauf vorbereitet sein." Die Ökonomin erklärt außerdem, warum es so schwierig ist, jetzt schon genau zu sagen, wie sich die Lage entwickeln könnte - eine Rezession hält sie für möglich, aber nicht für unausweichlich. Und sie weist darauf hin, dass der schwierigste Winter nicht notwendigerweise der Kommende ist sondern der Winter 2023/24. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Seitennavigation
7/15/20221 hour, 4 minutes, 10 seconds
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Killt Wladimir Putin die Energiewende?

Kohlekraftwerke laufen jetzt länger. Das verpönte, umweltbelastende Fracking-Gas gilt plötzlich als Zukunftshoffnung. Für den Bau von Windrädern, Solaranlagen und Batterien fehlen Rohstoffe – und nun flammt auch noch eine Debatte wieder auf, die eigentlich längst Geschichte schien und der enormes Erregungspotenzial innewohnt: Atomkraft – nein, danke! Oder doch: Ja, bitte? All dies geschieht zu einer Zeit, da die Menschen zunehmend von ökonomischen Sorgen geplagt werden: Die Inflationsrate ist auf Rekordniveau, der Euro im 20-Jahres-Tief, die Preise für Benzin, Gas und Öl steigen und steigen – und sollte Wladimir Putin den Gashahn bald ganz zudrehen, droht ein politisch heißer Herbst und ein besonders kalter Winter. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Ottmar Edenhofer, dem Co-Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), über die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Klimapolitik, über die Frage, ob primär der Staat oder vor allem der Einzelne nun Energie sparen muss – und darüber, ob Klimapolitik ein Schönwetterthema ist. Ottmar Edenhofer ist Professor an der Technischen Universität Berlin und Direktor (gemeinsam mit Johan Rockström) sowie Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Er gilt als Experte auf dem Gebiet der CO₂-Bepreisung. Laut eines US-Datenanalyse-Unternehmens zählt Edenhofer zu den meistzitierten Forschern der Welt Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber normalerweise Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. In dieser Ausgabe allerdings moderieren Tina Hildebrandt und Peter Dausend.
7/8/202259 minutes, 14 seconds
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Ex-Merkel-Berater Heusgen: "Putin muss nur noch vor sich selbst bestehen"

Wie kann der Krieg in der Ukraine enden? Was sind eigentlich die deutschen Interessen? Und darf es sie überhaupt geben? Über diese Fragen sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing diese Woche in "Das Politikteil" mit Christoph Heusgen, dem Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz und früherem außenpolitischen Berater Angela Merkels. Heusgen erklärt, warum die deutsche Zögerlichkeit bei den Waffenlieferungen zwar verständlich, aber falsch ist. Er, der selbst bei vielen Gesprächen mit Putin dabei war, berichtet, wie Putin seine Gesprächspartner zu manipulieren versucht und begründet, warum auch Angela Merkel als Vermittlerin vermutlich momentan nichts beim russischen Präsidenten erreichen könnte. Und er fordert eine wesentlich aktivere deutsche Außenpolitik, die dem "russisch-chinesischen System" Einhalt gebietet. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
7/1/20221 hour, 2 minutes, 7 seconds
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Olaf Scholz oder: Funktioniert Politik auch ohne Emotion?

Seitdem Scholz Bundeskanzler ist, wird viel über die Bedeutung von Gefühlen in der Politik gesprochen – weil Scholz so wenig Emotionen vermittelt. In geradezu sturer Nüchternheit übt er sein Amt aus, liest Reden oft weitgehend tonlos vom Blatt ab und inszeniert sich im Berliner Politiktheater als die Verkörperung der reinen Vernunft. Bei der Bevölkerung kommt dieser Stil allerdings bisher nicht gut an. Während die Zustimmung für seine zurückhaltende Ukraine-Politik laut Umfragen hoch ist, werden seine Kommunikation und seine Auftritte von der Mehrheit der Deutschen kritisch gesehen. Muss er sich ändern – oder nur anders präsentieren? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit dem Schauspieler Ulrich Matthes über die Bedeutung von Emotionen, Rollen und Inszenierungen in der Politik, über sein Dasein als sozialdemokratisch orientierter Merkelianer, über die Basilikumexplosion auf seinem Balkon – und über ein "Arschloch". Ulrich Matthes ist ein hochdekorierter Theater- und Filmschauspieler und war zwischen 2019 und 2022 Präsident der Deutschen Filmakademie. Zu seinen Auszeichnungen zählen unter anderem der Bayerische Filmpreis, die Goldene Kamera, der Grimme-Preis und der Faust-Theaterpreis. Gleich zweimal wurde er als Schauspieler des Jahres ausgezeichnet. Das Bundesverdienstkreuz erhielt er allerdings nur einmal. Matthes ist der Sohn eines Journalisten, sein Vater hatte führende Positionen beim "Tagesspiegel" inne. Der 63-Jährige gilt als einer der politischen Köpfe in der deutschen Künstlerszene. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
6/24/20221 hour, 6 minutes, 59 seconds
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Andrij Melnyk: "Ich weine fast jeden Tag"

Seit der russischen Invasion in die Ukraine ist der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, einer der schärfsten Kritiker der Ukraine-Politik der Bundesregierung. Deutschland liefere zu wenig Waffen und dies auch zu zögerlich, moniert er. Er und seine Landsleute fühlten sich auch angesichts der großen Wirtschaftsstärke Deutschlands im Krieg gegen Wladimir Putin im Stich gelassen. In der neuen Folge von „Das Politikteil“, das beim Podcastfestival von ZEIT ONLINE live aufgezeichnet wurde, sprechen wir mit Melnyk über die Lage im Donbass, seine Kritik an der Rolle Deutschlands sowie über seine Seelenlage nach über hundert Tagen Krieg. „Ich weine fast jeden Tag. Abends, wenn ich Zuhause bin und mir die Lage in meiner Heimat ansehe“, sagte der Botschafter. Im Podcast bekannte sich Melnyk abermals zu seiner großen Enttäuschung über den außenpolitischen Kurs von Bundeskanzler Olaf Scholz. „Deutschland hat alle Möglichkeiten in der Hand um zu helfen“, sagte er, aber das Land bliebe hinter den Möglichkeiten zurück. Melnyk bezog außerdem Stellung zu der Ausladung des Bundespräsidenten seitens der Ukraine und verteidigte seine Äußerung gegenüber Scholz, den er als „beleidigte Leberwurst“ bezeichnet hatte. „Beleidigte Leberwurst ist für mich ein sehr schöner Ausdruck, der zeigt, wie reich die deutsche Sprache ist. Ich hoffe, dass ich Scholz mit diesem Ausdruck nicht beleidigt habe.“ Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
6/17/202248 minutes, 44 seconds
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Fast wie bei Shakespeare: Die Briten, ihr Premier und die Queen

Das Vereinigte Königreich erlebt in diesen Tagen eine fast unheimliche Gleichzeitigkeit von Glanz und Elend: Da herrscht einerseits große Euphorie anlässlich des Platinjubiläums der Queen, andererseits Fassungslosigkeit ob des Niedergangs von Boris Johnson, der gerade ein Misstrauensvotum seiner eigenen Partei nur knapp überstand. Monarchie und Premier eint die unsichere Zukunft: Ob sich Johnson trotz der Kritik bis zur nächsten Wahl halten kann ist genauso ungewiss wie das Schicksal des britischen Königshauses nach dem Tod der hoch betagten Elizabeth II. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit ZEIT-Autor Jan Roß über die Krisen des Vereinigten Königsreichs und versuchen die Briten selbst zu ergründen. Wie passt die Faszination für die in Riten erstarrte Monarchie zusammen mit der dann doch großen Geduld mit einem Premier, der auf alle Konventionen pfeift? Roß, ein ebenso großer Kenner wie Liebhaber des Vereinigten Königreichs und Autor des Buchs "Boris Johnson – Porträt eines Störenfrieds", gibt im Podcast interessante Einblicke in die Seelenlage der Briten, erklärt die Anziehungskraft der Queen und wagt eine Prognose für die politische Zukunft des Premierministers: "Was Johnson killen wird, ist, wenn die Leute endgültig das Gefühl haben: ‚Was für ein privilegiertes Arschloch.‘ Und nicht mehr: ‚Was für ein erfrischender Rebell.‘ Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
6/10/202259 minutes, 26 seconds
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"Das lässt Angela Merkel nicht auf sich sitzen"

Acht Monate lang war sie unsichtbar für die Öffentlichkeit, nun taucht die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Reihe sorgsam choreografierter Auftritte langsam wieder auf. Warum sie das tut, was sie zu sagen hat und wie sich das Bild Merkels verändert hat – darüber sprechen wir in "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, mit einem der besten Kenner des politischen Berlin: Zu Gast ist Nico Fried, der langjährige Berliner Bürochef der "Süddeutschen Zeitung". Er hat Merkel während ihrer Amtszeit intensiv beobachtet und sie auf vielen Reisen begleitet. Merkels Rückkehr ist vor allem deshalb so interessant, weil sich seit ihrem Abschied aus der aktiven Politik so viel verändert hat, auch der Blick auf ihre Kanzlerschaft: War ihre Russland-Politik falsch? Waren all ihre Gespräche mit Putin vergebens? Und warum ließ sie es zu, dass die Ostseepipeline Nord Stream 2 gebaut und Deutschland immer abhängiger von russischem Gas wurde? Mit Nico Fried diskutieren wir, ob angesichts der russischen Invasion in der Ukraine die Geschichte von Merkels Kanzlerschaft jetzt neu geschrieben werden muss. Und Fried erklärt den Unterschied zwischen "merkeln" und "scholzen". Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
6/3/20221 hour, 3 minutes, 42 seconds
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Er ist wieder da: Warum ein Comeback Donald Trumps als US-Präsident näher rückt

Vor eineinhalb Jahren schien der Spuk vorbei zu sein. Mit dem Wahlsieg von Joe Biden endete die vierjährige Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident. America First, rassistische und sexistische Ausfälle, Beleidigungen politischer Widersacher, Angriffe auf die "Lügenpresse", öffentliche Bewunderung für autoritäre Machthaber – all das, so glaubte man in Europa, sei nun Geschichte. Doch zu den "midterm elections", den Zwischenwahlen in den USA, bringt Trump 130 Kandidaten an den Start, die so ticken wie er. Setzen sie sich bei den Kongress- und Gouverneurswahlen im Herbst durch, rückt sein Comeback als Präsident entscheidend näher. Und der Spuk kehrt zurück. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit der USA-Korrespondentin der ZEIT, Amrai Coen, über ein zutiefst gespaltenes Land, die mysteriöse Verwandlung des "Hillbilly-Elegy"-Autors J.D. Vance vom entschiedenen Trump-Kritiker zum unterwürfigen Trump-Bewunderer, über die Fehler von Joe Biden – und wer oder was eine zweite Präsidentschaft von Trump noch verhindern kann. Amrai Coen war zum Zeitpunkt der Aufnahme des Podcasts in Texas unterwegs, um über die Folgen einer Verschärfung des Abtreibungsrechts zu berichten. Kurz vor unserem Gespräch lief ein 18-Jähriger im texanischen Uvalde Amok und erschoss mindestens 19 Kinder und zwei Erwachsene. Waffengewalt und Abtreibung: der Streit darüber ist entscheidender Treiber für die fortschreitende Spaltung der US-Gesellschaft. Auch das ist Thema. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
5/27/202258 minutes, 28 seconds
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Ukraine: Was heißt eigentlich gewinnen?

Seit mehr als 80 Tagen behauptet sich die Ukraine unerwartet erfolgreich im Krieg gegen Russland. In der vergangenen Woche stießen ukrainische Soldaten bis an die russische Grenze vor, sogar über eine Rückeroberung der Krim wird inzwischen gesprochen. Zugleich schnürt Russland dem Land den Zugang zum Meer immer weiter ab. Sogar der zögerliche Olaf Scholz sagt inzwischen: Die Ukraine muss gewinnen. Aber was heißt das eigentlich, gewinnen? Wer hat welche Ziele? Welche Szenarien sind realistisch? Und welche Rolle spielen die USA, die immer wieder mit weitreichenden Statements gegen Putin vorpreschen? In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir darüber mit der außenpolitischen Koordinatorin der ZEIT, Anna Sauerbrey. Die Expertin für Außenpolitik erklärt, dass Russland eigentlich jetzt schon verloren hat und warum eine Rückeroberung der Krim trotz jüngster Erfolge der ukrainischen Armee eher unwahrscheinlich ist. Sie beschwert sich darüber, dass wir immer nur über die Bilder aus der Ukraine sprechen anstatt über die grausame Wirklichkeit dort. Und sie erklärt, warum es sinnvoll ist, sich über eine gesichtswahrende Lösung für Putin Gedanken zu machen. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
5/20/202257 minutes, 5 seconds
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Putins zweites Schlachtfeld: Wie der Krieg in der Ukraine den Hunger in der Welt verschärft

Mit seinem brutalen Krieg gegen die Ukraine hat Wladimir Putin auch eine der größten Kornkammern der Welt weitgehend außer Gefecht gesetzt – was in den Abnehmerländern in Afrika und in Asien furchtbare Folgen hat. Hier wird der Weizen so teuer und knapp, dass Vieh im großen Stil verendet und immer mehr Menschen um ihre Existenz kämpfen und hungern müssen. Ernährungsexperten warnen bereits vor einer der größten Hungersnöte der Menschheitsgeschichte – und viel spricht dafür, dass Wladimir Putin das Getreide als Waffe gezielt einsetzt, um seine Gegner im Westen zusätzlich unter Druck zu setzen. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit ZEIT-Korrespondentin und Krisenreporterin Andrea Böhm über die Ursachen und die Folgen der globalen Getreidekrise – und diskutieren, was passieren muss, um diese humanitäre Notlage zu lindern. Andrea Böhm war gerade zwei Wochen in der Ukraine, zuvor in Kenia, und berichtet über ihre Eindrücke aus zwei Ländern, die jeweils sehr unterschiedlich von der Krise betroffen sind. "Putin arbeitet ganz gezielt mit der Angst vor Preiserhöhungen", sagt Böhm und erklärt, warum es tatsächlich ein Beitrag im Kampf gegen den russischen Aggressor wäre, wenn wir alle weniger Fleisch essen würden. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
5/13/20221 hour, 1 minute, 30 seconds
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Was heißt Vagina auf Dari?

Nach dem überstürzten Abzug der westlichen Truppen und der neuerlichen Machtübernahme der Taliban im vergangenen Sommer war eines völlig unklar: Was wird mit den Frauen und Mädchen in Afghanistan? Verlieren sie alle Chancen auf Bildung, alle Hoffnungen auf eine Teilnahme am öffentlichen Leben? Oder haben die orthodoxen Taliban gelernt, werden sie liberaler als früher? In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE sprechen wir diese Woche mit Lea Frehse, der Nahostkorrespondentin der ZEIT. Sie war in Afghanistan unterwegs und erzählt, wie es den Frauen dort heute geht, wie sie leben, worauf sie hoffen können – und worauf nicht. Lea Frehse erzählt aus einer Geburtsklinik, einem "Mikrokosmos des weiblichen Afghanistans". Sie konnte dort mit Ärztinnen, Pflegerinnen und Schwangeren sprechen – und sie erzählt von dem männlichen Aufpasser, den die Taliban in die Klinik geschickt haben. Lea Frehse schildert eine "Zwischenzeit", einen Moment, in dem noch nicht ganz entschieden ist, wie das Afghanistan der nahen Zukunft aussehen soll. Und in dem auch noch nicht ganz klar ist, ob die Frauen tatsächlich alle Hoffnung aufgeben müssen. Und sie erzählt, warum die Lage in Afghanistan auch vom Krieg in der Ukraine abhängt. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz zu hören.
5/6/202257 minutes, 43 seconds
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Elon Musk kauft Twitter: "Trollen ist Teil seines Geschäftsmodells"

Elon Musk kauft Twitter. Der reichste Mann der Welt investiert 44 Milliarden Euro seines Vermögens in die Übernahme eines umstrittenen sozialen Netzwerks – und verfolgt damit allem voran eine politische Mission: Die Meinungsfreiheit sei in Gefahr, sagt der Multimilliardär. Die Wirtschaftlichkeit des Deals sei nebensächlich, er wolle das Potenzial von Twitter "als Plattform für die freie Meinungsäußerung auf der ganzen Welt" entfesseln. Was genau bedeutet das für einen Kanal, den Politiker wie der amtierende Vizekanzler Robert Habeck bereits verlassen haben, weil sie ihn für toxisch halten? In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit Ludwig Siegele, Digitalexperte bei dem britischen Magazin "The Economist", über die gesellschaftlichen und politischen Folgen der Übernahme – und versuchen außerdem, uns der Person Elon Musk zu nähern. Was treibt diesen extravaganten Ausnahmeunternehmer und multiplen Firmengründer, der seinerseits keine Probleme hat, mit provokanten Meinungen an die Öffentlichkeit zu gehen? "Geld motiviert Elon Musk nicht. Er ist getrieben davon, die Welt zu verbessern", sagt Ludwig Siegele. Er ist ein Kenner des Silicon Valley, hat selbst viele Jahre in San Francisco gelebt und Musk mehrfach getroffen. "Autoritäten zählen für ihn nichts", sagt Siegele, man müsse auch Elon Musks Vergangenheit kennen, um das zu verstehen. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing sowie Ileana Grabitz und ein neuer Host zu hören, dessen Name erst in seiner ersten Folge verraten wird. In eigener Sache: Unser Podcast ist für den Deutschen Podcast-Preis nominiert. Wenn Sie unsere Bewerbung unterstützen wollen, können Sie hier ( https://www.deutscher-podcastpreis.de/podcasts/das-politikteil-2/ ) für uns abstimmen. Wir freuen uns sehr!
4/29/202255 minutes, 26 seconds
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Stichwahl in Frankreich: "Das wäre faktisch ein halber Nato-Austritt"

Am Sonntag wählt Frankreich einen neuen Präsidenten – oder eine Präsidentin. Noch nie hatte die rechtsextreme Kandidatin Marine Le Pen so gute Chancen, die Wahl zu gewinnen. Amtsinhaber Emmanuel Macron muss um seine Wiederwahl bangen. Im Politikpodcast "Das Politikteil" sprechen Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt mit dem Paris-Korrespondenten der ZEIT, Matthias Krupa, darüber, wer oder was die Wahl entscheiden wird und welche Folgen ein Wahlsieg von Le Pen für Frankreich, die EU und Deutschland hätte. Er spricht über die fatale Wählerformel "Je reicher, desto Macron" und erklärt, warum sich vor allem viele linke Wähler vom amtierenden Präsidenten verraten fühlen. Ein Wahlsieg von Le Pen würde auf einen "halben Nato-Austritt des Landes hinauslaufen", sagt Krupa, der lange für die ZEIT aus Brüssel berichtet hat. Er warnt vor der Illusion, die Wahl sei schon zugunsten von Macron entschieden und sagt zugleich voraus, dass sich die Bundesregierung künftig auch in einer zweiten Amtszeit von Macron warm anziehen müssten. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing sowie Ileana Grabitz und ein neuer Host zu hören, dessen Name erst in seiner ersten Folge verraten wird.
4/22/202258 minutes, 20 seconds
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Nach dem Steinmeier-Debakel: Wie soll Deutschland jetzt reagieren?

Dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen deutschen Kollegen Frank-Walter Steinmeier ausgeladen hat, war nicht nur eines der größten diplomatischen Debakel der Bundesrepublik seit Langem. Der Vorfall offenbart auch die grundsätzlichen Mängel der deutschen Außenpolitik. Aufgrund wirtschaftlicher Interessen wurden bei den Beziehungen mit Diktaturen viele Kompromisse gemacht. Im Umgang mit problematischen Staaten werden zwar rote Linien definiert, aber selbst wenn die – wie jetzt von Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine – brutal überschritten werden, bleibt eine konsequente Reaktion aus. In der neuen Folge von „Das Politikteil“ diskutieren wir mit Jörg Lau, dem außenpolitischen Koordinator der ZEIT, über Ursachen und Folgen des Steinmeier-Eklats, die Frage, ob Deutschland die Ukraine im Stich lässt, und über die Nähe der SPD zu Russland, die weit mehr Politiker pflegen als der Bundespräsident. Jörg Lau war selbst dabei, als Steinmeier in Polen die Nachricht bekam, dass sein Besuch in Kiew nicht erwünscht sei. Er berichtet von einem sichtlich verunsicherten Präsidenten. „Es fielen die Worte: 'Ich werde cool bleiben'“, erinnert er sich. Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz zu hören.
4/15/20221 hour, 1 minute, 51 seconds
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Die Empörungsgesellschaft: Warum haben wir das Zuhören verlernt?

Jeder ist sofort auf dem Baum. Jeder will recht haben. Und keiner hört mehr zu. Das mag übertrieben klingen, aber wenn man auf die vergangenen Wochen und Monate schaut, dann sieht man auch: Die Stimmung im Land ist ganz schön gereizt. Sehr viele regen sich über vieles sehr schnell mächtig auf. Aber woran liegt es eigentlich, dass wir so eine Empörungsgesellschaft geworden sind? Und wie könnten wir bloß das Zuhören wieder lernen? Micky Beisenherz ist TV-Autor, Podcast- und Fernsehmoderator. Er weiß um die Mechanismen, die gesellschaftliche Empörung triggern. Und er ist für seine zugespitzten Formulierungen bekannt. In der aktuellen Ausgabe von "Das Politikteil" spricht er gemeinsam mit den Moderatoren Ileana Grabitz und Marc Brost über Twitter und Talkshows, über Shitstorms und Selbstironie, über den Fall Gil Ofarim und den Kommunikationsstil von Robert Habeck. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing sowie Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
4/8/20221 hour, 16 minutes, 10 seconds
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Wladimir Kaminer: "Das ist ein Kreuzzug, ein Krieg ohne Ziel."

Wladimir Kaminer ("Russendisko") ist einer der bekanntesten russischstämmigen Schriftsteller in Deutschland. In "Das Politikteil" sprechen wir mit ihm darüber, was die Menschen in Russland über Putins Krieg denken, wie der Krieg die russische Community in Deutschland verändert und über Kaminers Initiativen, um eine Gegenöffentlichkeit zu Putins "Propadandamaschine" zu organisieren. Kaminer spricht über seine Angst und erzählt, warum das russische Fernsehen "eine unglaublich harte Waffe" ist. Der Autor berichtet außerdem, dass er Beschwerden über anti-russische Anfeindungen für eine Übersprungshandlung hält und erklärt, warum er den Satz "Putin ist verrückt" nicht mehr hören kann. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast - und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
4/1/20221 hour, 1 minute, 27 seconds
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Völlig am Ende, und jetzt um 100 Milliarden reicher

Mit Wladimir Putins Krieg gegen die Ukraine ist auch die seit Jahren verdrängte Frage nach der militärischen Stärke Deutschlands wieder in den Mittelpunkt gerückt, und die Antwort darauf ist besorgniserregend: Die Bundeswehr steht eigenen Angaben zufolge "mehr oder weniger blank da" und hätte im Bündnisfall nur begrenzte Möglichkeiten, die Partner zu unterstützen. Waffen an die Ukraine lieferte Deutschland bislang nur in geringem Umfang, und was geliefert wurde, war teils veraltet oder Schrott. Und in all dem Chaos macht auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, die jetzt Führungsstärke beweisen müsste, alles andere als eine gute Figur. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit dem ZEIT-Politikredakteur Peter Dausend über die Gründe für die desolate Lage bei der Bundeswehr und die Frage, was passieren muss, damit die nun versprochenen 100 Milliarden Euro Sondervermögen tatsächlich die dringend nötige Erneuerung der Armee nach sich ziehen. Ist Christine Lambrecht wirklich die Richtige für diese große Aufgabe? Wofür sollte das Geld ausgegeben werden? Und wurde das deutsche Militär wirklich kaputt gespart? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
3/25/202258 minutes, 46 seconds
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Kriegsreporter unterwegs in der Ukraine: "Das sind apokalyptische Bilder"

Odessa, die große ukrainische Hafenstadt, bereitet sich auf einen russischen Angriff vor, der jederzeit beginnen kann, vom Wasser, von Lande und aus der Luft. ZEIT-Reporter Wolfgang Bauer, der schon aus vielen Konfliktgebieten berichtet hat, erzählt in der neuen Folge von "Das Politikteil" aus der Stadt, die auf den Krieg wartet, vom Heulen der Sirenen und von den Joggern auf der Uferpromenade: Wie leben die Menschen mit der Angst, wie versuchen sie sich für das Unvorstellbare zu wappnen – und doch ihren Alltag weiterzuleben? In Mykolajiw hat Bauer mit den Zeugen eines Streubombenangriffs gesprochen, in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat er Zuflucht im Keller eines Hochhauses gefunden – und ist dort mit den Menschen ins Gespräch gekommen. Er sagt: "Viele stehen unter Schock, viele können noch nicht realisieren, dass ihr Leben in Fetzen hängt." Und er berichtet, dass "der Krieg gegen die Zivilbevölkerung zum Teil so erbarmungslos ist, dass die Toten nicht mehr geborgen und beerdigt werden können". In dieser Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Bauer auch über die Arbeit der Kriegsberichterstatter, über seine Angst: "Du musst die Angst ausblenden – um sie dir dann wieder in Erinnerung zu rufen", und über seinen Versuch, eine "ehrliche Sprache" für das zu finden, was er im Krieg sieht. Wie viele treibt auch Bauer die Sorge um, dass dieser Konflikt außer Kontrolle geraten könnte: "Wir wandeln auf einem schmalen Grat zum Dritten Weltkrieg", sagt er. "Und jeder Fehltritt auf diesem Grat kann zu einer Katastrophe führen." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
3/18/202256 minutes, 3 seconds
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Was wissen wir wirklich über diesen Krieg?

Zwei Wochen nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine stellen wir in der neuen Folge unseres Podcasts „Das Politikteil“ eine einfache wie ebenso schwierige Frage: Was wissen wir wirklich über diesen Krieg? Es mangelt nicht an Informationen, Einschätzungen und Bildern. Aber: Was passiert gerade tatsächlich an den Kriegsschauplätzen? Wer ist überlegen: Russland oder die Ukraine? Welcher Information kann man wirklich trauen – und welcher nicht? Und woher beziehen eigentlich die Experten, die überall zu lesen und zu hören sind, ihre Infos? Franz-Stefan Gady ist Militäranalyst beim International Institute for Strategic Studies (IISS), er berät Regierungen und Streitkräfte in Europa und den USA, seine Feldforschung führte ihn mehrmals nach Afghanistan und in den Irak, wo er die afghanische Armee, Nato-Streitkräfte und kurdische Milizen in diversen Einsätzen begleitete. In der aktuellen Ausgabe von „Das Politikteil“ berichtet er über die Lage in der Ukraine – und erklärt, wie er zu seiner Lageeinschätzung kommt. Gemeinsam mit den Moderatoren Ileana Grabitz und Marc Brost analysiert er den beispiellosen russischen Angriff auf die Ukraine genauso wie den rund um die Uhr stattfindenden Informationskrieg. "Bei jedem Krieg gibt es einen Kampf um Informationen", sagt Gady. "Und Kiew hat diesen Krieg bisher ganz klar gewonnen." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
3/11/20221 hour, 10 minutes, 26 seconds
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Wladimir Putin und das Gesetz der fortschreitenden Verdummung

Sieben Tage nach dem brutalen Überfall Putins auf die Ukraine beherrscht der Krieg unsere Köpfe und Herzen. Jeden Tag sterben Zivilisten, fast eine Million Menschen sind auf der Flucht. Viele Nachrichten sind schwer verifizierbar. Im "Politikteil" versuchen wir in dieser Woche, einen Überblick über die Lage zu bekommen. Gibt es irgendeinen Ausweg aus der grauenhaften Eskalationslogik? Hätte sich dieser Krieg verhindern lassen? Und was müssen wir noch befürchten? Darüber sprechen wir mit dem emeritierten Politikwissenschaftler Herfried Münkler, der sich wie kaum ein anderer mit Kriegen, Grenzen und dem Aufstieg und Fall von Imperien auskennt. Münkler schildert, wie sich Putins blutige Spur vom Krieg in Grosny bis zum Einmarsch in die Ukraine gezogen hat und warum trotzdem niemand den Krieg verhindern konnte. Er erklärt, warum die Ukraine militärisch keine Chance hat, Putin selbst politisch aber auch nicht, weil er wie die meisten Autokraten dem „Gesetz der fortschreitenden Verdummung“ unterliegt. „Der Hochmut des Westens bricht in sich zusammen“, sagt Münkler. In einer Mitgliedschaft der Ukraine für die EU sieht Münkler „nicht viel mehr als eine Verneigung“ vor einem heldenhaft kämpfenden Volk und stellt zugleich fest: „Auch Russland ist eine postheroische Gesellschaft – es gibt keine Begeisterung, für ein Projekt zu sterben“. Und er warnt: Wir müssen Putin alles zutrauen, auch einen Atomkrieg.
3/4/20221 hour, 1 minute, 27 seconds
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Haben wir die Ukraine im Stich gelassen?

Wenige Stunden nach der Invasion der Ukraine durch russische Truppen berichtet Alice Bota, langjährige Russland-Korrespondentin der ZEIT, über die Schrecken des Krieges. Wie geht es der Bevölkerung? Hat tatsächlich in der Ukraine bis zuletzt niemand diesen Krieg erwartet? In der neuen Folge von "Das Politikteil" analysiert Alice Bota mit Moderator Marc Brost die dramatischen Folgen der Invasion – für die Ukraine, für deren Nachbarstaaten, für ganz Europa. Hat der Westen die Ukraine im Stich gelassen? Welche Folgen haben nun die Sanktionen, die der Westen gegen Russland verhängt? Und was verbirgt sich hinter Putins Drohung, jede Einmischung des Westens werde fürchterliche Folgen haben? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
2/24/202259 minutes, 6 seconds
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Zwischen Moskau-Besuch, Corona und Tankstellen-Wut: Stresstest für Bundeskanzler Olaf Scholz

Zwischen Kiew, Moskau und Ministerpräsidentenkonferenz – die vergangene Woche war der bislang härteste Stresstest für Bundeskanzler Olaf Scholz. Wie hat er die Bewährungsprobe gemeistert, wie geht Scholz generell mit Krisen um, was sind seine Stärken und was seine größten Schwächen? Mark Schieritz, wirtschaftspolitischer Experte und innenpolitischer Koordinator der ZEIT, hat als einer der Ersten ein Buch über den neuen Bundeskanzler geschrieben, das diese Woche veröffentlicht wurde: "Scholz. Wer ist unser Kanzler?" In "Das Politikteil" sprechen wir diese Woche mit Mark Schieritz über den privaten Olaf Scholz und den Kanzler: Wo kommt er her, wo will er hin? Wie haben seine bisherigen Erfahrungen als Regierungschef in Hamburg, als Bundesfinanz- und Bundesarbeitsminister ihn geprägt? Schieritz schildert Scholz als gleichzeitig schüchternen und immens selbstbewussten Politiker, der gerne die Kontrolle behält und einen ziemlich genauen Plan dafür hat, was er in den nächsten acht (!) Jahren mit Deutschland vorhat. Schieritz sagt: Die steigenden Energiepreise haben das Potenzial, Deutschland und die Regierung zu spalten. Und er prognostiziert: Wenn's drauf ankommt, wird Scholz sich für das Soziale und nicht fürs Klima entscheiden. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
2/18/202256 minutes, 50 seconds
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Entfremdet vom Rest der Welt: Was die olympischen Spiele über China aussagen

Die Olympischen Winterspiele in Peking sind nicht nur ein sportliches Großereignis, sie werfen auch ein Schlaglicht auf die Großmacht China: Noch 2008, bei den Sommerspielen von Peking, präsentierte sich das Land als offener Gastgeber. 14 Jahre später finden die Wettkämpfe in einer abgeschotteten Parallelwelt statt. Was sagt das über das chinesische Selbstverständnis aus – und über den Zustand der internationalen Beziehungen? Xifan Yang ist China-Korrespondentin der ZEIT in Peking. In der neuen Folge von "Das Politikteil" berichtet sie, wie sie in Peking die Olympischen Spiele erlebt – und analysiert gemeinsam mit den Moderatoren Ileana Grabitz und Marc Brost die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen im Land. Die Politik in China wird immer repressiver – doch wie gehen die Chinesen damit um? Erstarrt auch das Alltagsleben – oder gibt es noch Dynamik im Land? Wie zufrieden sind die Menschen mit dem Regime? Wie steht es um die wirtschaftlichen Aufstiegschancen, auf denen die Legitimität der KP beruht? Was denken junge Chinesinnen über die Regierung, was denken sie über den Westen? Welche Themen sind für die junge Generation wichtig? Und sind chinesische Millennials und die Generation Z sehr viel anders als im Westen? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
2/11/20221 hour, 2 minutes, 4 seconds
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"Der Krieg ist eine ständige Möglichkeit"

Während der russische Präsident Putin seine Truppen an der Grenze der Ukraine aufmarschieren lässt, wird an der "Nulllinie" im Landesinneren längst scharf geschossen – und gestorben, von Europa meist vergessen. Michael Thumann, der langjährige Osteuropa-Korrespondent und Büroleiter der ZEIT in Moskau, hat die Front besucht, an der sich ukrainische Truppen und Russland-treue Separatisten belauern. "Man schaut mit dem Periskop über den Schützengraben – und in 500 Metern Entfernung sitzen die anderen und schauen zurück." Dort, wo es keine Deckung gibt, muss man über das offene Feld sprinten, auch unser Korrespondent: "Also bin ich gerannt, wie ich lange nicht gerannt bin." In der neuen, der mittlerweile 100. Folge von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT Online, schildert Thumann seine Eindrücke vom Frontbesuch, erzählt von den Ängsten der Soldaten, und ihrer Erwartung eines russischen Überfalls. Die ukrainischen Soldaten, sagt Thumann, "lachen über die 5.000 Helme, die Deutschland schicken will: Mit solchen Vorschlägen machen wir uns zum Gespött." Thumann, der Russland und die Ukraine seit Jahren kennt wie wenige andere, erklärt im Podcast, welche Ziele Putin verfolgt – und wie er taktiert. Und er schildert, welche unglückliche Rolle Deutschland in dem Konflikt gerade spielt: "Die Bundesregierung sendet falsche, verwirrende Signale." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
2/4/202257 minutes, 22 seconds
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Die irrsten Corona-Geschichten – und warum so viele sie glauben.

Haben Sie schon von dem Vorfall in einem Bremer Einkaufszentrum gehört? Ein Arzt traf dort auf einen Patienten, von dem er wusste, dass er positiv auf Corona getestet worden war – und meldete den Fall bei der Marktleitung. Die Verantwortlichen hätten die Kunden via Lautsprecherdurchsage aufgefordert, den Laden zu verlassen, so wurde berichtet. Am Ende sei es nicht nur ein Kunde gewesen, der den Supermarkt verließ, sondern insgesamt 18 Personen. In ganz Deutschland erzählt man sich diese Geschichte. Mal spielt sie in Bremen, mal in Augsburg, mal in Hamburg, sogar Medien griffen sie auf. Und allen gemein ist: Sie sind "urban legends", moderne Märchen, völlig frei erfunden. In Zeiten der Pandemie entstehen und verbreiten sich diese und andere "urban legends" stärker denn je – und sorgen für Verunsicherung. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit dem Wissenschaftler Michael Butter, woran es liegt, dass sich diese Geschichten so schnell verbreiten – und welche Gefahren das birgt. "Die Leute brauchen diese Geschichten in einer unübersichtlichen Situation als Stabilitätsanker", sagt Butter. Butter ist Professor für Amerikanische Literatur und Kulturgeschichte an der Universität Tübingen und Experte für Verschwörungstheorien. Wir fragen: Wo hört die "urban legend" auf, wo fängt die Verschwörungstheorie an? Und wo kann man ansetzen – privat wie politisch –, um ihnen die spalterische Wirkung zu entziehen? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
1/28/20221 hour, 4 minutes, 14 seconds
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"Wenn Emmanuel Macron verliert, wird Europa ein anderes sein"

In den vergangenen fünf Jahren hat sich nicht nur Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bewegt: Studien zeigen, dass das ganze Land nach rechts gerückt ist. Noch liegt Macron in den Umfragen vor seinen Mitbewerbern, vor allem seine konservativen bis rechtsextremen Rivalinnen und Rivalen sind ihm aber dicht auf den Fersen. Schon in zwei Monaten wählt Frankreich. Bleibt Emmanuel Macron französischer Präsident – und wäre das gut? Für Frankreich, für Deutschland, für Europa? Wer sind seine Konkurrentinnen? Was wird die Wahl entscheiden? Und wie tickt Frankreich? Darüber sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing mit Matthias Krupa, dem Frankreich-Korrespondenten der ZEIT, in der neuen Folge von "Das Politikteil". Krupa erklärt, warum die politische Linke in Frankreich nicht nur ihn enttäuscht hat, sondern auch viele Franzosen und warum heute niemand mehr Emmanuel Macron als einen Linksliberalen bezeichnen würde. Krupa berichtet aus einem Land, in dem kaum über Klimapolitik oder die Umwelt gesprochen wird, dafür aber umso mehr über Sicherheit und Migration. Und er verrät, warum die deutsch-französische Achse so etwas wie der Verbrennungsmotor der Politik ist. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
1/21/20221 hour, 1 minute, 3 seconds
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" … und wenn Putin doch nur blufft?"

Wer gehofft hatte, die Gespräche zwischen den USA und Russland würden Bewegung bringen in den Ukraine-Konflikt, wurde diese Woche enttäuscht. Weder das Treffen der stellv. Außenminister beider Staaten in Genf noch die Verhandlungen im Rahmen des Nato-Russland-Rats und bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) haben den ersehnten Durchbruch gebracht – dass Wladimir Putin wirklich einen Krieg führen könnte, bleibt somit ein denkbares Szenario. In der neuen Folge von "Das Politikteil“ diskutieren wir mit der Russlandexpertin Sarah Pagung, ob es noch Hoffnungen gibt für eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen Russland und dem Westen. Wir fragen, was genau Wladimir Putin eigentlich bezweckt – ist sein Erpressungsversuch gen Westen womöglich nur ein großer Bluff oder ist er tatsächlich bereit für die maximale Eskalation? Und: Was kann Deutschland, was kann Europa tun, um das Schlimmste abzuwenden? Sarah Pagung arbeitet als Expertin für russische Außen- und Sicherheitspolitik bei der Deutschen Gesellschaft für auswärtige Politik (DGAP). Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören
1/14/20221 hour, 11 minutes, 16 seconds
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„Es gibt kein Menschenrecht auf Fleischgenuss“

Der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat Ramschpreisen im Supermarkt den Kampf angesagt. Er will, dass es Bauern und Tieren besser geht. Kann das gelingen? Oder wird Özdemir wie so viele seiner Vorgänger an deutschen Verbrauchern und europäischer Landwirtschaftspolitik scheitern? Darüber sprechen wir in "Das Politikteil" mit Merlind Theile, Politikredakteurin der ZEIT, die sich seit Jahren mit Tiertransporten, Bienen und Bauern und den widersprüchlichen Erwartungen von uns Verbrauchern beschäftigt. Merlind berichtet, warum so ein Schweineleben in Deutschland für Mensch und Tier kaum auszuhalten ist, sie erklärt, dass ein Kilo Hackfleisch eigentlich das Dreifache des heutigen Preises kosten müsste, und lässt den „Elefanten im Raum“ von der Leine: Wenn die Zahl der Nutztiere auf der Erde nicht radikal verkleinert wird, nützt auch der schönste Stallausbau nicht viel. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören, diesmal moderieren ausnahmsweise Tina Hildebrandt und Marc Brost zusammen.
1/7/20221 hour, 4 minutes, 58 seconds
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Das war gut, 2021!

Ein irres Jahr geht zu Ende, aber es war nicht alles schlecht. Kurz bevor es 2022 vielleicht noch irrer weitergeht, schauen die vier Hosts von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, einmal zurück und präsentieren ihre guten politischen Nachrichten des Jahres. Corona, Klima, Merkel – alles kommt vor, und immer lässt sich den Ereignissen auch etwas Positives abgewinnen. Ohne Gast, aber wie immer mit Geräusch, geht das politische Jahr auch in "Das Politikteil" zu Ende. Die vier Hosts lösen ihre Wahlwetten auf, es gibt Gewinner und Verlierer – und einen hellseherischen Blick ins neue Jahr. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören. Nach einer kurzen Pause geht es mit "Das Politikteil" am 7. Januar 2022 weiter. Sie erreichen uns unter [email protected].
12/24/20211 hour, 1 minute, 44 seconds
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Will Putin Krieg?

Mindestens hunderttausend Soldaten und schwere Waffen hat Präsident Putin an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Der Aufmarsch ist eine enorme Bedrohung für die Ukraine und für den Frieden in Osteuropa. Es ist die erste dramatische Krise, die die neue Bundesregierung bewältigen muss. Michael Thumann, der langjährige Russlandkorrespondent und Büroleiter der ZEIT in Moskau, erklärt in der neuen Ausgabe von "Das Politikteil", welche Pläne Putin verfolgt, wie groß die Kriegsgefahr ist – und wie die Nato darauf reagiert. Wie positionieren sich Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock? Verfolgen sie in dieser Krise dieselben Ziele – oder zeichnet sich bereits ein Konflikt zwischen den Ampel-Koalitionären ab? Wir sprechen mit Michael Thumann über die besondere Haltung der SPD zu Russland, und darüber, ob da gerade neue Töne zu hören sind: Ja, sagt Michael Thumann: "Es ändert sich etwas in der deutschen Russlandpolitik. Der Kurs wird härter." Außerdem berichtet Thumann über seine Eindrücke aus Belarus, das er als einer von ganz wenigen westlichen Journalisten gerade besuchen konnte. Was ist aus den Migranten geworden, die der belarussische Diktator Lukaschenko an die Grenze zu Polen geschleust hat? Und wie ist die politische Stimmung im Land, nachdem Lukaschenko alle Proteste brutal unterdrückt hat? "Wer auch nur eine Kerze ins Fenster stellt", sagt Thumann, "wird verpfiffen – dort demonstriert keiner mehr." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören. Sie erreichen uns unter [email protected].
12/17/202157 minutes, 4 seconds
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Notstandsgebiet Sachsen: "Hier ist etwas kaputt"

Die pandemische Lage eskaliert – und die politische auch: In Sachsen gibt es nicht nur höchste Inzidenzen und besonders wenig Geimpfte, jetzt gibt es auch Fackelaufmärsche und massive Morddrohungen gegen Politiker. Wie konnte die Pandemie so außer Kontrolle geraten? Warum ist die Lage in Sachsen so besonders schlimm? Wie versucht die Politik gegenzusteuern? Und was macht das mit der Gesellschaft, die ohnehin schon brüchig, aufgeraut, zerrissen ist? In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir mit Anne Hähnig, die das Büro der ZEIT im Osten in Leipzig leitet. Sie erklärt, warum sich so viele Menschen im Freistaat Sachsen nicht impfen lassen wollen, und sie erzählt von ihren Recherchen über Ministerpräsident Michael Kretschmer, der sich fast verzweifelt gegen die Lage stemmt. Jahrelang hat er versucht, mit den Skeptikern und Staatsverächtern ins Gespräch zu kommen. Aber dieser Weg sei letztlich gescheitert: "Das ist ein Grad an Irrationalität, an den man nicht mehr rankommt", sagt Anne Hähnig. Und sie beschreibt, warum der Staat jetzt mal zeigen muss, "dass er stark ist". Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
12/10/202154 minutes, 47 seconds
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Wie kriegen wir mehr Menschlichkeit ins deutsche Gesundheitssystem?

Auch wenn die Politik umfangreiche Maßnahmen ergriffen hat, um die vierte Welle der Pandemie zu brechen: Die Corona-Lage in Deutschland bleibt dramatisch, die Inzidenzen sind hoch, die Intensivstationen überfüllt – und Pfleger und Pflegerinnen, Ärztinnen und Ärzte völlig erschöpft. Viel der Überforderung ist der Ausnahmesituation geschuldet, zugleich hat die Pandemie aber auch wie ein Brennglas die Defizite des deutschen Gesundheitssystems zutage gefördert: Der Jahre lange Fokus auf Gewinnmaximierung rächt sich. Gehetztes Pflegepersonal, Übertherapie und zu wenig Zeit für die Patienten sind die Folge davon. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir, wie es gelingen kann, mehr Menschlichkeit zurück ins deutsche Gesundheitswesen zu bringen. Zu Gast ist Rainer Striebel, Chef der AOK Plus in Sachsen, der sich gerade auch von der neuen Bundesregierung einen deutlichen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik wünscht. "Die Marktwirtschaft als solche wird es im Gesundheitswesen nicht richten können", kritisiert er. "Wir müssen über stabile Leitplanken reden und schauen: Wo macht Wettbewerb Sinn?" Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
12/3/202159 minutes, 25 seconds
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„Ein bisschen Pathos nach 16 Jahren Merkel ist doch schön!“

In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir den noch druckwarmen Koalitionsvertrag mit dem ZEIT-Korrespondenten und SPD-Kenner Peter Dausend. Er analysiert, was sich aus den 177 Seiten mit dem Titel "Mehr Fortschritt wagen" für die nächsten vier Jahre ablesen lässt und wie viel Aufbruch in Koalitionsvertrag und personeller Aufstellung der Ampel-Regierung steckt. Peter Dausend erklärt außerdem, warum aus seiner Sicht im Koalitionsvertrag erfreulich wenig herumgeschwurbelt wird, wo trotzdem Konflikte lauern – und warum Olaf Scholzens kommunikative Kargheit ihn als Kanzler gewöhnungsbedürftig machen wird. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
11/26/20211 hour, 2 minutes, 55 seconds
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Kampf gegen Corona: Warum versagt gerade Deutschland immer wieder?

Die Corona-Lage in Deutschland ist – schon wieder – katastrophal. Obwohl führende Wissenschaftler seit Wochen vor einer brutalen vierten Welle warnten, hat es die Politik – schon wieder – versäumt, frühzeitig die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um das Schlimmste abzuwenden. Und so ist es in diesen Novembertagen, als habe jemand die Zeit um ein Jahr zurückgedreht: Schon wieder steigen die Infektionszahlen rasant, schon wieder sind die Intensivstationen voll, schon wieder sterben pro Tag hunderte Menschen an dem Virus, und auch Lockdowns und Schulschließungen, die die Bundesregierung noch vor Wochen kategorisch ausgeschlossen hat, scheinen nicht mehr im Bereich des Unmöglichen. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit Michael Hallek, Leiter der Intensivmedizin der Uniklinik Köln, darüber, wie es sein kann, dass die Politiker und Politikerinnen immer wieder zu spät reagieren und was der Grund dafür ist, dass ein hochentwickeltes Land wie unseres bei der Pandemiebekämpfung so miserable Erfolge vorzuweisen hat. Hallek, der sich gerade gemeinsam mit 34 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen mit einem öffentlichen Appell an die Politik gewandt hat, berichtet zudem sehr eindrücklich aus seinem Alltag auf der Intensivstation, wo Ungeimpfte neben Geimpften um ihr Leben bangen und die Versorgungsmöglichkeiten der Kranken immer knapper werden. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
11/19/20211 hour, 4 minutes, 3 seconds
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Joe Bidens Absturz – bekommt Trump eine zweite Chance?

Selten war ein US-Präsident nach einem Jahr im Amt so unbeliebt wie Joe Biden. Seine Umfragewerte stürzen ab, seine großen Projekte stecken fest – und in Florida lauert schon Donald Trump auf Revanche für die Wahlniederlage 2020. Wie konnte es dazu kommen? Was hat der Präsident falsch gemacht? Warum sind die US-Demokraten so zerstritten? Und droht wirklich das Ende der Demokratie, sollte Trump noch einmal Präsident werden? Darüber sprechen wir mit Amrai Coen, der neuen Korrespondentin der ZEIT in Washington. Seit ein paar Monaten berichtet sie aus den Vereinigten Staaten. In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, erzählt sie von ihren ersten Wochen im Land, erinnert sich an die Euphorie nach dem Wahlsieg von Joe Biden und spricht über die Panik, die sich gerade unter den Demokraten breitmacht. Was kann Biden jetzt noch tun, um den Trend zu drehen? Kann man mit Geld die Gräben zuschütten, die Amerika spalten? Und was steht in den Mails, die Amrai fast täglich von Donald Trump bekommt? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
11/12/202153 minutes, 16 seconds
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Meine Kollegin will sich nicht impfen lassen. Und nun?

Vor dem zweiten Winter der Corona-Pandemie streiten die Deutschen über eine ganz grundsätzliche und sehr wichtige Frage: Wer will sich nicht impfen lassen – und aus welchen Gründen? Während die Zahl der Geimpften im Land immer noch niedriger ist als in vielen anderen Staaten Europas, wachsen die Zweifel an der Politik. Viele Ungeimpfte fühlen sich unter Druck gesetzt und gesellschaftlich geächtet. Viele Geimpfte wiederum empfinden die politischen Entscheidungen als langsam und widersprüchlich. Und gleichzeitig gibt es immer noch zu wenig Schutz für die Kinder und es infizieren sich wieder mehr Alte und Kranke. Was steckt hinter der Furcht vor den Nebenwirkungen des Impfens? Welche Sorgen haben Zögerer und Unsichere? Wird es am Ende doch zu einer Impfpflicht kommen – und was wären die Folgen? Und wenn es keine Impfpflicht gibt und ein Teil der Bevölkerung ungeimpft bleibt: Wie gefährlich wird das für Alte und Kranke, für Schüler und Kleinkinder – und für alle Geimpften? Jakob Simmank ist Arzt und Wissenschaftsjournalist bei ZEIT ONLINE. In der neuen Folge von "Das Politikteil" analysiert er gemeinsam mit Moderator Marc Brost die drängendsten Aspekte der Corona-Lage im Land. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
11/5/20211 hour, 6 minutes, 20 seconds
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"Europa darf sich von Lukaschenko nicht erpressen lassen"

Korrektur: Im Podcast und in einer früheren Version dieses Textes hieß es, dass nach Schätzungen bereits 1000 Menschen an der Grenze gestorben seien. Tatsächlich sind es zehn. Wir bedauern diesen Fehler sehr und bitten, ihn zu entschuldigen. Seit Wochen spielt sich der Grenze zwischen Belarus und Polen ein humanitäres Drama ab: Flüchtlinge werden vom Regime des Diktators Lukaschenko mit Absicht an die Grenze gebracht, um Europa zu destabilisieren und für die verhängten Sanktionen zu bestrafen. Von polnischen Grenzern werden die Flüchtlinge brutal zurückgeschlagen. Zehn Menschen sollen nach Angaben von Hilfsorganisationen gestorben sein, viele irren bei eisigen Temperaturen im Niemandsland umher. In "Das Politikteil" sprechen wir mit dem Sozialwissenschaftler Gerald Knaus („Welche Grenzen brauchen wir?“) darüber, was das alles mit 2015 zu tun hat, wie Europa reagieren sollte und was auf die neue Bundesregierung zukommt, die gerade in Berlin verhandelt. Knaus, auf dessen Initiative das EU-Türkei-Abkommen von 2016 basiert, erklärt, wie man Migration human steuern kann, welche Abkommen mit Drittstaaten wie Tunesien und Marokko es geben muss und warum die Zahl von 82 Flüchtlingen weltweit irreführend ist. Der Mitbegründer des European Stability Institute verlangt von der neuen Regierung ein klares Signal gegen Pushbacks und sagt: „Mehr Grenzschützer sind keine Lösung, denn Grenzschützer können Migrationnur beenden, indem sie Gesetze brechen.“ Und er rät Europa, die Sanktionen gegen Belarus noch zu verstärken. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast - und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
10/29/20211 hour, 3 seconds
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Welt an Ampel: Wo bleibt ihr?

In Glasgow beginnt Ende Oktober der nächste Klimagipfel. China eskaliert in Taiwan. Polen provoziert die EU. Und die Flüchtlingszahlen steigen wieder. Aber Außenpolitik? Bislang Fehlanzeige bei den Koalitionsgesprächen. Da dreht sich alles nur um Deutschland. Was erwartet die Welt von der Ampel? Wie schaut man in Washington, Moskau oder Peking auf die Koalitionsverhandlungen? Darüber diskutieren wir in "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, diese Woche mit Constanze Stelzenmüller. Sie ist eine der besten Kennerinnen der deutschen Außenpolitik und der transatlantischen Beziehungen und Inhaberin des Fritz-Stern-Chair bei dem renommierten US-Thinktank Brookings in Washington. Stelzenmüller sagt: "Das Interesse daran, was in Deutschland, der Anker-Nation Europas, gerade politisch passiert, ist überall gewaltig." In "Das Politikteil" spricht Constanze Stelzenmüller über die Fehler der Biden-Regierung, erklärt, warum alle Verbündeten von Deutschland mehr strategische Klarheit im Umgang mit China und Moskau erwarten, und sagt: "Das Sondierungspapier spricht eindeutig für künftige Auslandseinsätze." Und sie verrät, wer aus ihrer Sicht als Ministerin oder Minister der Ampel-Koalition für das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium in Frage kommt. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche mit einem Gast eine Stunde lang über ein Thema. Abwechselnd moderieren Marc Brost und Ileana Grabitz und Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt.
10/22/20211 hour, 3 minutes, 26 seconds
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Explodierende Energiepreise: Was kommt da auf Deutschland zu?

Der Winter steht kurz bevor und die Energiepreise steigen und steigen. Erdöl, Kohle und Erdgas sind so teuer geworden, dass etliche EU-Staaten bereits mit Steuererleichterungen oder Hilfen für Arme reagiert haben. Nur Deutschland, wo die nächste Regierung gerade erst verhandelt wird, plant bislang keine Maßnahmen gegen den Preisanstieg. Die Debatte darüber, wer für die explodierenden Preise verantwortlich ist, ist dagegen in vollem Gange. In der neuen Ausgabe von "Das Politikteil" diskutieren wir mit Michael Thumann, außenpolitischer Korrespondent der ZEIT, über die Ursachen und Folgen der dramatischen Entwicklung. Dass Deutschland heute in der "Erdgasfalle" stecke, sei eine Folge gleich mehrerer politischer Fehlentscheidungen, sagt Thumann, der zurzeit in Moskau lebt und arbeitet. Dass Russland die Gasversorgung derzeit als politisches Druckmittel nutzen könne, liege auch an einer "nicht durchdachten deutschen Energiestrategie". In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche mit einem Gast eine Stunde über ein Thema. Abwechselnd moderieren Marc Brost und Ileana Grabitz und Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt.
10/15/20211 hour, 1 minute, 7 seconds
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"Wenn die Ampel kommt, wird es in der CDU wild"

Alles läuft gerade auf die Ampel zu – steht die Union jetzt vor dem Melt-down? Zerlegt sich die ehemalige Kanzlerpartei, eingeklemmt zwischen der AfD und einer voraussichtlich regierenden FDP? Und wäre das so schlimm? Oder wird eine christdemokratische Volkspartei in der Bundesrepublik noch gebraucht, auch als Brandmauer gegen rechts? Darüber diskutieren wir in "Das Politikteil" diese Woche mit Thomas Biebricher, der in Kopenhagen Politikwissenschaften lehrt. Er ist einer der besten Kenner der CDU, hat zuletzt ein Buch über "die Erschöpfung des deutschen Konservatismus" geschrieben. Er sagt: "Sobald feststeht, dass die Ampel kommt, wird es in der CDU wild." Im Podcast spricht er über die Schwächen der Kampagne von Armin Laschet und die Zweifel an der Regierungsfähigkeit der Union. Er erklärt, warum extreme Personalisierung die Parteien kaputtmacht und was die Union aus dem Niedergang fast aller konservativen Parteien in Europa lernen kann. Biebricher sagt, er vermisse "ein Gespür für Ambivalenz, die es früher im Konservatismus gab", und fragt: "Warum gibt es kein konservatives Narrativ zum Klimawandel?" In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche mit einem Gast eine Stunde über ein Thema. Abwechselnd moderieren Marc Brost und Ileana Grabitz und Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt.
10/8/20211 hour, 2 minutes, 8 seconds
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"Die Ampel ist zum Erfolg verdammt"

Nach der Wahl sondieren Gelbe und Grüne für eine Ampel. Gibt es jetzt einen Aufbruch oder doch nur ein Feilschen um den kleinsten gemeinsamen Nenner? Übernehmen die Kleinen das Ruder? Und wie passt das überhaupt zusammen: Grüne und FDP? Ist eine Ampel das richtige Bündnis für die Herausforderungen, vor denen Deutschland jetzt steht? Oder kommt am Ende doch noch irgendwie Jamaika hinten raus? Darüber diskutieren wir in "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, diese Woche mit Ralf Fücks vom Thinktank Zentrum Liberale Moderne. Fücks war selbst einmal Grünenpolitiker und hat bei der ersten Ampel überhaupt mitgemacht, die es in Deutschland gab, in den Neunzigerjahren in Bremen. In "Das Politikteil" erzählt Fücks, warum Gelb und Grün besser zusammenpassen, als es lange schien, und worin die Fallstricke für eine Ampel liegen könnten. Er plädiert für eine "Eigentümergesellschaft" und eine "flexible Schuldenbremse" und macht deutlich, dass auch in einer rot-grün-gelben Koalition nicht alles über den Staat laufen darf. Fücks sagt: "Weitere vier Jahre Problemverschiebung und -verwaltung darf es nicht geben." Er warnt die Grünen zugleich davor, es mit der Begrünung der Bürger zu übertreiben, denn: "Wenn wir die ökologische Frage zu sehr privatisieren, gibt's einen Backlash." Fücks erklärt auch, warum der Satz "Mit dem Klima kann man nicht verhandeln" für ihn ein Flop ist. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche mit einem Gast eine Stunde über ein Thema. Abwechselnd moderieren Marc Brost und Ileana Grabitz und Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt.
10/1/202157 minutes, 28 seconds
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Die Wahl und ihre Folgen: Vier Überraschungen und ein Sanierungsfall

Am Tag eins nach der Bundestagswahl ist die Frage, wer das Land künftig regieren wird, noch völlig offen. In einer LIVE-Sonderausgabe von „Das Politikteil“ diskutieren wir mit dem renommierten Denker Herfried Münkler die in mehrfacher Hinsicht überraschenden Ergebnisse der Wahl – vom Niedergang der Union über die plötzlichen Annäherungsversuche von FDP und Grünen bis hin zur Frage, warum das Klimathema bei den Wählern und Wählerinnen so deutlich weniger verfing als erwartet. Zudem sprechen wir über die großen außenpolitischen Aufgaben, die vor der neuen Regierung liegen und diskutieren über die anhaltende Erosion der Volksparteien – und was diese über den Zustand der deutschen Demokratie bedeutet. „Die Ära der Kanzlerdemokratie ist vorbei“, ist Herfried Münkler, Professor für Theorie der Politik, überzeugt. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche mit einem Gast eine Stunde lang über ein Thema. Im Wechsel moderieren Ileana Grabitz mit Marc Brost und Tina Hildebrandt mit Heinrich Wefing.
9/27/20211 hour, 3 minutes, 6 seconds
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Der Countdown läuft: Wer regiert uns nächste Woche?

In der Woche vor der Wahl sprechen wir in "Das Politikteil" über grüne Ampel-Fantasien, schwarze Alpträume und rote Hoffnungen. Werden die Grünen wie so oft wieder nur Trainingsweltmeister und bei der Wahl womöglich sogar unter 14 Prozent abrutschen? Was ist vom konservativen Schreckgespenst einer rot-grün-roten Linksfront zu halten? Und was wird aus der Union, wenn sie nach 16 Jahren die Macht verlieren sollte? In der letzten Folge vor der Bundestagswahl bleiben die "Politikteil"-Moderatoren und -Moderatorinnen Tina Hildebrand, Ileana Grabitz, Marc Brost und Heinrich Wefing ausnahmsweise unter sich und trinken sich Mut an für den Wahlabend. Es werden Wetten abgeschlossen, Oscars verliehen und letzte Prognosen geprostet. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche mit einem Gast eine Stunde lang über ein Thema. Normalerweise moderieren Ileana Grabitz mit Marc Brost und Tina Hildebrandt mit Heinrich Wefing. Aber was ist schon normal bei einer Wahl wie dieser?
9/24/202159 minutes, 58 seconds
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"Stadt der Angst"

Seit zwanzig Jahren reist ZEIT-Reporter Wolfgang Bauer regelmäßig nach Afghanistan. Auf abenteuerlichen Umwegen ist er jetzt wieder nach Kabul gelangt. In der neuen Folge von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, erzählt er, wie sich die Stadt verändert hat, seit die Taliban die Kontrolle übernommen haben: Die Ministerien sind leer, die endlosen Staus haben sich aufgelöst, der Hunger wächst. Und "viele Frauen sind dem Zusammenbruch nahe". Wolfgang Bauer beschreibt einen Staat in Agonie. Er analysiert, warum so viele Menschen in Afghanistan fassungslos auf die provisorische neue Regierung blicken, in der sich offenbar die radikalsten Kräfte durchsetzen, und wie sich der Aggregatzustand der Angst verändert hat. Aber Bauer sagt auch, warum man jetzt trotz allem mit den Taliban reden muss. Und er ist sicher: "Nein, es war nicht alles vergebens." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
9/17/202159 minutes, 36 seconds
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Auf dem Weg zum Königsmacher: Was bewegt Christian Lindner?

Zweieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl ist FDP-Chef Christian Lindner in einer bemerkenswerten Situation: Noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik gab es so viele Koalitionsmöglichkeiten, und ausgerechnet die FDP könnte nach der Wahl sogenannte Königsmacherin werden – die Partei nämlich, die SPD, Grüne und die Union dringend brauchen, um überhaupt eine regierungsfähige Koalition bilden zu können. Sei es die Ampel, Jamaika oder die Deutschlandkoalition. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit Anna Mayr, Politikredakteurin bei der ZEIT, darüber, welche Strategie die FDP verfolgt, wo für Christian Lindner die Grenzen des Verhandelbaren verlaufen – und was für ein Mensch der Parteichef eigentlich ist. Anna Mayr hat für die aktuelle ZEIT den Versuch einer Annäherung an Lindner unternommen – jenen Mann, über den "man alles weiß, aber im Grunde nichts", wie sie schreibt. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
9/10/20211 hour, 46 seconds
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Live-Podcast mit Ferdinand von Schirach: "Sei kein Idiot!"

In "Das Politikteil" sprechen wir dieses Mal mit dem Schriftsteller Ferdinand von Schirach live bei der ZEIT-Veranstaltung ZEIT für Demokratie über seinen Aufruf für sechs neue einklagbare Bürgerrrechte. Schirach erklärt, warum Lügen in der Politik wie im Leben unvermeidlich sind, systematische Politiker-Lügen aber von europäischen Gerichten unterbunden werden sollten. Der Schriftsteller, dessen Bücher wie "Terror, "Gott" oder "Schuld" in Theaterstücken und TV-Filmen adaptiert wurden, erläutert, wie wir uns gegen die Macht großer Tech-Konzerne zur Wehr setzen können und müssen und warum Politik nicht immer die große Erzählung braucht, sondern manchmal einfach die richtigen Technologien. Er sagt, dass Demokratie nicht bedeutet, dass der oder die Beste gewinnt und berichtet, warum ihn der Wahlkampf bislang enttäuscht hat. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast - und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
9/3/20211 hour, 5 minutes, 38 seconds
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Gewaltsamer Widerstand, wenn der Planet weiter stirbt?

Trotz Hochwasserkatastrophe, brennender Wälder in Südeuropa und eines alarmierenden Weltklimaberichts spielt die Klimapolitik im aktuellen Bundestagswahlkampf kaum eine Rolle. Ist die Politik einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt oder wird sie zu stark von zukunftsvergessenen Boomern dominiert, die sich nicht darum scheren, wie sie unseren Planeten hinterlassen? Laut Mobilitäts- und Zukunftsforscher Stephan Rammler riskiert die Politik mit dieser Ignoranz den gewaltsamen Widerstand junger Generationen. In der neuen Folge von "Das Politikteil" erklärt der Experte, warum die fehlende Generationssolidarität zu einer Radikalisierung des Klimaaktivismus führen könnte. Ihm zufolge bleiben der jungen Generation immer weniger Möglichkeiten, ihre Interessen auf parlamentarischem Weg zu vertreten. Er hält es daher für möglich "dass eine grüne Brigade entsteht, wenn die junge Generation weiterhin so sträflich und brutal von der Politik ignoriert wird". Und so diskutieren wir mit ihm, was notwendig ist, um der jüngeren Generation mehr Gehör zu verschaffen. Welche Form des politischen Widerstands legitim ist und ab wann Klimaaktivismus gefährlich wird. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
8/27/20211 hour, 6 minutes, 6 seconds
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"Merkels Kanzlerinnenschaft wendet sich ins Tragische"

In dieser Woche haben die dramatischen Ereignisse in Afghanistan alles beherrscht – doch die Bundeskanzlerin war während all dem seltsam still. Und das passt dann wiederum ganz gut zur Gesamtstimmung in diesen Tagen, zum Ende ihrer 16-jährigen Kanzlerschaft, die irgendwie ausgleitet und in der es immer stiller wird um Merkel – während die Welt nicht stillsteht, die Krisen weitergehen und immer neue Katastrophen dazukommen. Bernd Ulrich kennt und begleitet die Kanzlerin seit Jahren. Er hat den Aufstieg Angela Merkel aus der Nähe beobachtet, ebenso ihre Rolle als Krisenmanagerin der Republik. Um was ging es Merkel in ihrer Kanzlerschaft wirklich? Welchen Anteil hat sie am Niedergang der CDU? Warum blieb sie in der Klimapolitik hinter den eigenen Zielen und Ansprüchen zurück? Und wird das Afghanistan-Drama die Bilanz der Kanzlerin grundlegend verändern? In der neuen Folge von "Das Politikteil" analysiert ZEIT-Vizechefredakteur Bernd Ulrich gemeinsam mit den Moderatoren Ileana Grabitz und Marc Brost die Ära Merkel. Er berichtet von persönlichen Begegnungen und den wichtigsten politischen Momenten dieser Kanzlerschaft. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
8/20/202159 minutes, 56 seconds
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"Was in Afghanistan passiert, hat Folgen für uns und für die ganze Welt"

Nur wenige Wochen ist es her, dass Amerikaner und Deutsche ihren Afghanistan-Einsatz nach 20 Jahren beendeten – und die Lage vor Ort könnte dramatischer nicht sein: Die Taliban erobern eine Provinzhauptstadt nach der anderen, Afghanen fliehen aus ihrer Heimat, alle Hoffnungen, das Land könnte demokratisiert, die Schreckensherrschaft der Taliban mithilfe des Westens gebrochen werden, sind verflogen. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir gemeinsam mit Hasnain Kazim, der vier Jahre Korrespondent in der Region war, die existenziellen Fragen, die sich auch die Bundesregierung dieser Tage stellen muss. Ist die Bundeswehr zu früh abgezogen? War es von Anfang an eine irrige Annahme, der Westen könne von extern Nation-Building in Afghanistan betreiben? Und vor allem: Was kann man nun tun, um das islamistische Regime zu stoppen und den Menschen vor Ort zu helfen? "Der Abzug der Truppen aus Afghanistan zum jetzigen Zeitpunkt war ein absoluter Fehler", sagt Kazim. "Wenn die Taliban Afghanistan regieren, verleiht das Islamisten weltweit einen Motivationsschub." Hasnain Kazim ist Autor von ZEIT ONLINE, war von 2009 bis 2013 Spiegel-Korrespondent in Pakistan und lebt heute als freier Autor in Wien. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
8/13/20211 hour, 5 minutes, 31 seconds
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Die vierte Welle ist da. Wie können wir sie brechen?

Die Corona-Inzidenzen steigen wieder langsam, aber sicher. Die Politik streitet darüber, ob es eine Impfpflicht geben muss und ob man Kinder impfen sollte. Am nächsten Dienstag trifft sich die Bundeskanzlerin wieder mit den Ministerpräsidenten, um darüber zu sprechen, ob der politische Druck wieder verstärkt werden muss. Mit Andreas Sentker, dem langjährigen Leiter des Ressorts Wissen bei der ZEIT, sprechen wir im Podcast "Das Politikteil" darüber, ob eine Impfpflicht sinnvoll ist, ob man seine Kinder guten Gewissens impfen kann, warum die Wissenschaft sich trotz vieler Irrtümer immer verbessert und wie wir uns auf den Herbst vorbereiten sollen. Sentker erklärt, warum er als Wissenschaftler volles Vertrauen in die verfügbaren Impfstoffe hat, Langzeitfolgen beim Impfen praktisch für ausgeschlossen hält – aber trotzdem nicht für eine Impfpflicht ist. Der studierte Biologe sagt, dass wir uns darauf einstellen müssen, dass die Maßnahmen im Herbst wieder schärfer werden müssen, die Pandemie noch lange nicht vorbei sein wird – und erklärt, warum er trotzdem Grund für Optimismus sieht. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
8/6/202159 minutes, 54 seconds
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Olaf Scholz hat keine Chance. Wie will er sie nutzen?

Gerade läuft es nicht schlecht für den SPD-Kanzlerkandidaten. Und das wohl vor allem, weil es gerade nicht gut läuft für seine beiden schärfsten Konkurrenten: Armin Laschet von der CDU und Annalena Baerbock von den Grünen. Die beiden stolpern durch den Wahlkampf, machen unter Druck Fehler, kleine und große, und lassen es aus Sicht der Kritiker an Gravitas mangeln. Die große Frage ist nun: Kann Olaf Scholz davon profitieren? Wird er zum lachenden Dritten? Scholz' Kalkül ist, dass die Grünen schon bald hinter die SPD rutschen und die Republik dann wieder das altbekannte Duell SPD gegen CDU erleben könnte – mit dem Unterschied, dass es diesmal keinen Amtsinhaber gibt, der sich erneut für das Kanzleramt bewirbt. Scholz hofft, dass der merkelsche Amtsbonus dann auf ihn als Vizekanzler übergeht. Aber kann das funktionieren? Darüber diskutieren wir diese Woche mit unserem Kollege Peter Dausend, Redakteur im Hauptstadtbüro der ZEIT und Autor der Kolumne "Dausend Prozent". Wir fragen ihn: Auf welche Koalition setzt Scholz? Kann man mit 18 Prozent Kanzler werden? Und wenn ja, wie würde er Deutschland regieren? Wie wichtig ist ihm Klimaschutz? Und wann lächelt er mal? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
7/30/202159 minutes, 17 seconds
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"Laschets Bluff ist aufgeflogen": Entscheidet die Flut die Wahl?

Vor einer Woche wurden große Gebiete in Nordrheinwestfalen und Rheinlandpfalz überschwemmt – und die Folgen des Hochwassers sind verheerend. Angesichts von mehr als 170 Toten, vielen Vermissten und Tausenden zerstörten Häusern und Straßen diskutieren wir in der neuen Folge von "Das Politikteil" die drängenden politischen Fragen: Was lief schief in der Klimapolitik und beim Katastrophenschutz, das diese Tragödie begünstigte? Was sind die Lehren aus der Katastrophe? Welche Partei hat die besten Konzepte? Und hat die Flut das Potenzial, den Bundestagswahlkampf so zu beeinflussen wie 2002, als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder dank seiner öffentlichkeitswirksamen Auftritte beim Elbehochwasser Sympathiepunkte einsammelte? Zu Gast ist Mariam Lau, Politikredakteurin bei der ZEIT, die gerade aus dem Hochwassergebiet zurückgekehrt ist. Mariam Lau berichtet bewegend von den Nöten der Menschen – und verrät ihren persönlichen Blick auf das Agieren der Kanzlerkandidaten. Dieser Ausnahmezustand sei ein adäquater Charaktertest für die Kanzlerkandidaten, meint Lau. Die Grünen hielten sich zu bedeckt, findet sie. Und Armin Laschet? "Er wollte am liebsten auf einem ruhigen Floß ins Kanzleramt treiben." Nun habe die Naturkatastrophe seine Strategie umgeworfen, er müsse sich etwas Neues ausdenken. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing, Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
7/23/202158 minutes, 57 seconds
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Chinas Atomprogramm: Droht ein neuer Kalter Krieg?

Im Jahr des 100. Geburtstags der Kommunistischen Partei Chinas scheint der Höhenflug der Volksrepublik kaum noch zu stoppen zu sein: Unter der Führung der allein herrschenden KP hat sich das Land vom verarmten Bauernstaat zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Erde entwickelt, die auch durch ihre zunehmend aggressive Außenpolitik immer wieder für Irritationen sorgt. "Eine starke Nation muss eine starke Armee haben", sagte Staatschef Xi Jinping bei der Feier zum Jubiläum der KP Anfang Juli und warnte davor, die Entschlossenheit Chinas zu unterschätzen, seine territoriale Integrität zu verteidigen. Die Volksrepublik rüstet auf, und auch das chinesische Atomprogramm hat an Fahrt aufgenommen. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit Matthias Naß, internationaler Korrespondent der ZEIT, über die Hintergründe der aggressiven Außenpolitik Chinas – und die Folgen für die asiatische Region und den Westen. Matthias Naß ist ein großer Chinakenner und hat erst in diesem Jahr das Buch Drachentanz – Chinas Aufstieg zur Weltmacht und was er für uns bedeutet herausgebracht (Beck 2021). Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing, Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
7/16/20211 hour, 17 seconds
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Kann Annalena Baerbock noch Kanzlerin werden?

Die Kanzlerkandidatin der Grünen steht seit Wochen in der Kritik. Sie musste nachträglich dem Bundestag Nebeneinkünfte melden und ihren im Internet veröffentlichten Lebenslauf korrigieren. In ihrem vor Kurzem veröffentlichten Buch hat sie offenbar wörtlich aus anderen Quellen abgeschrieben, ohne diese zu nennen. Gleichzeitig sinken die Umfragewerte der Grünen und der Traum von der ersten Kanzlerschaft rückt in immer weitere Ferne. Ist das alles eine Kampagne? Wie berechtigt sind die Vorwürfe gegen Annalena Baerbock? Und was sagt diese Krise, aber auch der Umgang mit der Krise, eigentlich über Baerbock selbst aus? In der neuen Folge von "Das Politikteil" analysiert ZEIT-Autorin Jana Hensel gemeinsam mit den Moderatoren Marc Brost und Heinrich Wefing die Vorwürfe gegen die erste grüne Kanzlerkandidatin. Sie berichtet von ihren Recherchen aus dem innersten Zirkel einer verunsicherten Partei und von ihrem Treffen mit Robert Habeck kurz nach Bekanntgabe von Baerbocks Kandidatur. Und sie erzählt, wie die Grünen die Wahl im September doch noch gewinnen wollen. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing, Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
7/9/20211 hour, 52 seconds
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Was wird aus den Frauen von Kabul?

Am Dienstag dieser Woche endete nach 20 Jahren der längste und verlustreichste Auslandseinsatz der Bundeswehr, die letzten deutschen Soldaten verließen Afghanistan. Was bleibt nach diesem Krieg? Und vor allem: Was wird aus den Menschen im Land? In der neuen Folge von "Das Politikteil" erzählt ZEIT-Reporterin Lea Frehse von ihren Recherchen in Afghanistan und von ihren Begegnungen in der Hauptstadt Kabul und in Masar-I-Sharif im Norden des Landes, wo die Bundeswehr zuletzt ihr Camp hatte. Sie berichtet von der Begegnung mit afghanischen Flüchtlingen, die sich von der Bundeswehr Schutz versprachen und nun auf sich gestellt sind. Von Roadtrips durch Kabul und der bevorstehenden Machtübernahme durch die Taliban. Und vom alltäglichen Leben – und den Ängsten – der Mädchen und Frauen. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
7/2/20211 hour, 5 minutes, 23 seconds
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Von Kabul nach Bangkok, von Belarus in die USA: in 60 Minuten um die Welt

Zum Podcastfestival von ZEIT und ZEIT ONLINE unternahm "Das Politikteil", der politische Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, eine ganz besondere Reise: ZEIT-ONLINE-Autor Mathias Peer beschreibt eine ungewöhnlich stille Khao San Road in Bangkok und schildert, wie sich Thailand darauf vorbereitet, dass ab 1. Juli erstmals wieder Touristen ins Land kommen dürfen. Alice Bota, die für die ZEIT aus Russland berichtet, beschreibt, wie Swetlana Tichanowskaja von einer belarussischen Hausfrau zur Heldin der Revolution wurde und warum vor allem die Frauen den Kampf gegen Diktator Alexander Lukaschenko führen. Der Kriegsreporter Wolfgang Bauer, der für ZEIT und ZEIT ONLINE schreibt, ist gerade aus Afghanistan zurückgekehrt und erzählt von einem Land, das nach dem Abzug der US-Truppen in Panik ist. Viele Menschen fürchten, dass sie nach der Rückkehr der Taliban in eine finstere Zeit zurückkatapultiert werden, die sie überwunden geglaubt hatten. Und Kerstin Kohlenberg ist in New York extra für uns zu nachtschlafender Zeit am Mikro und berichtet, warum ein scheinbar elitäres Debattenthema wie die "critical race theory" auch Durchschnittsamerikaner in Wallung bringt und das Land zu spalten droht. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören. Diesmal moderieren Heinrich Wefing, Tina Hildebrandt und Ileana Grabitz zusammen. Marc Bost, der ausnahmsweise nicht dabei sein konnte, übernimmt als fünfter Gast die beliebte Rubrik Flop 5 und verrät, welche Sätze zur Innenpolitik er im Wahlkampfjahr 2021 nicht mehr hören kann.
6/25/202153 minutes, 42 seconds
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"Dieser Wahlkampf ist anders": Wie Konservative von Rechten lernen

Angesichts der jüngsten Entwicklungen im Bundestagswahlkampf, könnte man meinen, es seien amerikanische Verhältnisse eingekehrt: Seien es die persönlichen Diffamierungen der grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, die in der Kampagne der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ihren Höhepunkt fand. Die Antisemitismusvorwürfe gegen die Publizistin Carolin Emcke nach ihrer Rede auf dem Grünen Parteitag. Oder die von rechtsextremistischen Codes durchzogenen Botschaften von Konservativen wie Hans-Georg Maaßen – das Werben um die Wählergunst war selten so aggressiv, so polarisierend, wie es derzeit zu beobachten ist. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit der Wiener Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl, ob der Wahlkampf tatsächlich trumpeske Züge angenommen hat. Strobl ist Expertin für die Codes und Chiffres der Identitären und neuen Rechten und erklärt anhand konkreter Beispiele, wie sich vor allem konservative Politiker, aber auch Medien zunehmend dieser Narrative bedienen, um bei den Wählern und Wählerinnen zu punkten. Eine bewährte Methodik sei etwa der „Riding-the-News-Circle“, sagt Strobl. „Umso mehr sich die Anderen aufregen desto besser." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
6/18/202159 minutes, 9 seconds
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Wie viel Donald Trump steckt in Joe Bidens Außenpolitik?

Joe Biden ist zu seiner ersten Europareise als Präsident gekommen. Eine Woche wird er hier sein, in London, Brüssel, Genf, ein fast endloser Wirbel von Pomp und Proklamationen, von Empfängen und Erklärungen. In "Das Politikteil" schauen wir hinter die Rituale der Diplomatie und fragen: Was will Joe Biden eigentlich außenpolitisch? Ist jetzt alles wieder gut zwischen Europa und den USA? Und wie wird das Gipfeltreffen mit Putin? Zu Gast im Podcast ist diese Woche Jörg Lau, der außenpolitische Koordinator der ZEIT. Er erklärt, was Bidens strategisches Ziel ist, das alles zusammenhält – der Konflikt mit China. Warum ist die Auseinandersetzung mit dem autoritären Regime dort so zentral? Und Jörg Lau erzählt, warum Biden sich in vielen Punkten gar nicht so sehr von Trump unterscheidet. Und was das für Deutschland bedeutet. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
6/11/20211 hour, 1 minute, 58 seconds
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Warum so viele Ostdeutsche AfD wählen – es aber nicht so bleiben muss

Angesichts der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt versuchte sich der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, dieser Tage an einer Erklärung für den anhaltenden Höhenflug der AfD in den ostdeutschen Bundesländern: Ein nicht unerheblicher Teil der AfD-Wähler im Osten sei "leider dauerhaft für die Demokratie verloren", sagte der CDU-Politiker. Es gebe keine Lösung, außer die Brandmauer möglichst hoch zu ziehen. Vielerorts, vor allem in Ostdeutschland erntete Wanderwitz mit diesem Erklärungsansatz viel Widerspruch, so auch von Martin Machowecz, Redaktionsleiter der ZEIT im Osten. In der neuen Folge von "Das Politikteil" erklärt er, was aus seiner Sicht wirklich die Gründe dafür sind, dass die AfD vor allem im Osten so hohen Zuspruch erfährt – und wir diskutieren, was die Politik tun kann und tun müsste, um das zu verändern. Machowecz wurde ein Jahr vor dem Mauerfall in Meißen geboren und berichtet im Podcast sehr persönlich über die Nachwendejahre, die ihn und seine Generation bis heute prägen. "Mindestens die Hälfte der AfD-Wähler ist mit guten politischen Angeboten auch wieder davon abzubringen, die AfD zu wählen", ist Machowecz überzeugt. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
6/4/20211 hour, 10 minutes, 49 seconds
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"Das war wie im Gefängnis": Wie junge Menschen die Pandemie erleben

65 Prozent der jungen Menschen hatten während der Pandemie das Gefühl, nicht gehört zu werden. 75 Prozent fühlten sich zu Hause zwar wohl, haben aber trotzdem ihre Freunde als wichtigste Ansprechpartner vermisst. Was hat Corona mit denen macht, deren Leben erst relativ am Anfang steht? Was hat ihnen Angst gemacht, was gibt ihnen Hoffnung? Für die aktuelle Folge von "Das Politikteil" haben wir junge Menschen aufgerufen, mit uns über ihre Erfahrungen zu sprechen, und lassen sie zu Wort kommen. Außerdem sprechen wir mit Severine Thomas von der Universität Hildesheim, die am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik über die Situation von Jugendlichen forscht. Als Teil eines Teams hat sie mit JuCo die erste bundesweite Studie dazu gemacht, wie es jungen Menschen zwischen 15 und 30 Jahren ergangen ist. Thomas erklärt, warum Generation Corona ein positiver Begriff sein sollte und sie die zunehmende Wut vieler Jugendlicher gut verstehen kann. Sie kritisiert, dass in politischen Gremien kaum Menschen unter 30 Jahren zu finden sind, und fordert, dass Jugendbeteiligung "kein Schönwetterrecht" sein darf. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören, diesmal moderieren ausnahmsweise Tina Hildebrandt und Ileana Grabitz zusammen.
5/28/202159 minutes, 14 seconds
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Frank Schätzing im Live Podcast: "Die Klimakrise ist der größte Thriller überhaupt"

"Was, wenn wir einfach die Welt retten?“, fragt Bestsellerautor Frank Schätzing in seinem neuen Buch und widmet sich einem der wichtigsten Themen unserer Zeit, das auch den Bundestagswahlkampf bestimmen wird: der Klimakrise und der Frage, wie die Welt den Kampf gegen den Klimawandel noch gewinnen kann. Eine zentrale Botschaft des Schriftstellers lautet: Mit schlechter Laune geht es auf jeden Fall nicht. "Vielleicht sollten wir weniger Trübsal blasen und einfach lachend den Arsch hochkriegen, dem anderen auf die Schulter schlagen und sagen: Let's do it and have fun“, so Schätzing. Probleme zu lösen könne auch Spaß machen. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit Frank Schätzing, was geschehen muss, um die nötige kollektive Verhaltensveränderung zu erreichen – welche Maßnahmen die Politik ergreifen muss und welchen Beitrag Literatur leisten kann. "Es geht darum, Menschen zu packen, zu begeistern, für unser Schicksal auf diesem Planeten", sagt der Schriftsteller. "German Angst" sei im Kampf gegen den Klimawandel wenig hilfreich. Entsprechend kritisch fällt seine Bilanz aus zu den Errungenschaften von Angela Merkel als Klimakanzlerin. Der Podcast wurde im Rahmen der Konferenz ZEIT für Forschung aufgezeichnet, es ist die erste Liveausgabe von "Das Politikteil". In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
5/22/20211 hour, 50 seconds
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Corona-Prognosen: Wie konnten sich die Experten bloß so täuschen?

Noch vor wenigen Wochen prophezeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Deutschland eine brutale dritte Corona-Welle: Im April und Mai sollten laut ihren Prognosen die Inzidenzen dramatisch steigen. Doch statt der vorhergesagten 350 Infizierten pro 100.000 Einwohner lag die Inzidenz Mitte April bei 165 und sinkt seither zusehends. Und so stellt sich – bei aller Freude über die positive Entwicklung – die Frage: Waren die Modellrechnungen wirklich so klug kalkuliert oder wollten die Experten einfach das schlimmstmögliche Szenario aufzeigen, um die Menschen zu mehr Disziplin zu bringen? In der neuen Ausgabe von „Das Politikteil“ fragen wir Dirk Brockmann, Physiker und Modellierer an der Berliner Humboldt-Universität und am Robert Koch-Institut, wie er und seine Kolleginnen und Kollegen sich bloß so irren konnten. Der Wissenschaftler erklärt, welche Faktoren Pandemiemodellierer in ihre Prognosen miteinbeziehen – und warum gerade die deutsche Wissenschaft bei der Berücksichtigung etwaiger Verhaltensänderungen der Menschen deutlich schlechtere Ergebnisse erzielt als etwa britische Kollegen. Wir diskutieren außerdem, ob die Forschung eine erzieherische Funktion übernehmen darf – und was sich im Verhältnis Wissenschaft und Politik verändern muss. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
5/14/20211 hour, 31 seconds
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"Der Schöne und das Biest": Kann Marine Le Pen Präsidentin werden?

Seit ihrer Niederlage vor vier Jahren hat die Frontfrau der französischen Rechtspopulisten an ihrer "Entteufelung" gearbeitet. Sie gibt sich als geläuterte Ökologin, die die EU nicht mehr verlassen, sondern von innen verändern will. Zugleich will sie nicht nur das muslimische Kopftuch, sondern auch die Kippa verbieten. 48 Prozent der Franzosen gefällt das. In den Umfragen steht Marine Le Pen so gut da wie noch nie. Kann sie tatsächlich Präsidentin werden? Was denken linke und bürgerliche Franzosen über die exzentrische Katzenliebhaberin, was sagt ihr Erfolg über den amtierenden Präsidenten Macron? Darüber sprechen wir in der aktuellen Folge von "Das Politikteil" mit Elisabeth Raether, Frankreich-Kennerin und Co-Leiterin des Politikressorts der ZEIT, die Marine Le Pen mehrfach getroffen und vergangene Woche in Paris interviewt hat. Elisabeth Raether erklärt, warum Le Pen ganz anders als der Rambo Trump ist und trotzdem sehr gefährlich. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören, diesmal moderieren ausnahmsweise Tina Hildebrandt und Ileana Grabitz zusammen.
5/7/202153 minutes, 20 seconds
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Corona in Indien: "Es ist herzzerreißend"

Über 380.000 neue Corona-Kranke jeden Tag, an die 200.000 Tote. Nach einem knallharten ersten Lockdown schien Indien die Pandemie im Griff zu haben. Nun spielen sich in den Kliniken und auf den Straßen apokalyptische Szenen ab. Es mangelt an allem, vor allem Sauerstoff ist knapp. "Bettelt, borgt oder stehlt", rät sogar das oberste Gericht den Bürgern. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit Jan Ross, Politikredakteur und früherer Indien-Korrespondent der ZEIT, warum die Lage in dem 1,4-Milliarden-Einwohner-Land so eskaliert ist, welche Bedeutung die traumatische Erfahrung des ersten Lockdowns spielt und warum es so "irrsinnig schwer" ist, Indien zu regieren. Welche Verantwortung trägt die Regierung um Premier Narendra Modi? Spielen kulturelle Habits und religiöse Sitten wie Massenbäder im Ganges eine Rolle – oder ist das ein Klischee? Wie groß ist die Gefahr, dass die Krise in Indien wie ein Brandbeschleuniger wirkt oder Europa keinen Impfstoff mehr bekommt? Zugeschaltet ist außerdem die gebürtige Inderin und ZEIT-Autorin Padma Rao. Sie berichtet aus dem Lockdown, wie in ihrer Heimatstadt Neu-Delhi diskutiert wird. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören, diesmal moderieren ausnahmsweise Tina Hildebrandt und Ileana Grabitz zusammen.
4/30/202154 minutes, 46 seconds
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"Eine triumphale Niederlage"

In „Das Politikteil“, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir diese Woche über die Nominierung von Annalena Baerbock und den dramatischen Machtkampf innerhalb der Union. Wer hat sich durchgesetzt – und wie? Hat am Ende in der CDU das Establishment über den Populismus triumphiert? Die Berechenbarkeit über die Ruchlosigkeit? Und was macht das mit den beiden Unterlegenen, mit Markus Söder und Robert Habeck? Zu Gast ist Matthias Geis, er ist parlamentarischer Autor der ZEIT und kennt die Politiker und Parteien der Republik wie kaum ein Zweiter. Er erzählt, wie Armin Laschet in einer brutalen Nachtsitzung alle Härte brauchte. Warum Robert Habeck schließlich Annalena Baerbock den Vortritt lassen musste. Und warum jetzt die Regel gilt: „Wenn zwei sich streiten, gewinnt die Frau.“ Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
4/23/202150 minutes, 21 seconds
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Boris Johnson und das verzweifelte Königreich

Der britische Premier Boris Johnson steht derzeit gleich von mehreren Seiten unter Druck. Obwohl er sein Land durch eine beherzte Impfkampagne erfolgreich zur Fast-Herdenimmunität geführt hat, wirken enorme Fliehkräfte auf das Empire: Der Nordirlandkonflikt flammt erneut auf, in Schottland ist der Wunsch nach Unabhängigkeit stärker denn je, der Brexit zehrt an dem Land – und das Königshaus, das Identität stiften könnte, ist im Dauerkrisenmodus. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit Bettina Schulz, seit 30 Jahren Korrespondentin in Großbritannien und Autorin von ZEIT ONLINE, die Frage: Zerbricht das Vereinigte Königreich? Wie groß ist das Risiko, dass der Nordirlandkonflikt erneut eskaliert? Wie realistisch ist es, dass sich Schottland tatsächlich abspaltet? Welches Standing hat Boris Johnson? Und wie steht es – auch nach dem Tod von Prince Philip – um die britische Krone und ihre Zukunft? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
4/16/202158 minutes, 21 seconds
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Truppen in der Ukraine, schwer kranker Nawalny: Wie weit ist Putin bereit zu gehen?

Russland sorgt dieser Tage gleich zweifach für beunruhigende Nachrichten: An der Grenze zur Ostukraine zieht Präsident Wladimir Putin die Truppen zusammen. Die Sorge, dass der seit Jahren währende Konflikt im Osten Europas eskalieren könnte, ist groß. Zugleich verschlechtert sich der Gesundheitszustand des inhaftierten Regimekritikers Alexej Nawalny dramatisch. Dass Russland einen langsamen Tod seines Staatsfeindes Nummer eins riskiert, scheint kein unrealistisches Szenario mehr zu sein. Die bange Frage in beiden Fällen lautet: Wie weit ist Putin bereit zu gehen? In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Michael Thumann, außenpolitischer Korrespondent der ZEIT, über beide Konfliktherde in Russland, die auch den Westen vor große Fragen stellen: Was genau treibt Putin? Was sind die innenpolitischen Motive, was ist seine geostrategische Agenda? Und wie kann, wie sollte der Westen, insbesondere Europa und Deutschland reagieren? Michael Thumann war Jahre lang Moskau-Korrespondent für die ZEIT, in seinem 2020 erschienen Buch "Der neue Nationalismus" (Andere Bibliothek, 2020) befasst er sich ausführlich u.a. mit Wladimir Putin. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören, diesmal moderieren ausnahmsweise Heinrich Wefing und Ileana Grabitz zusammen.
4/9/202154 minutes, 28 seconds
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Warum wir immer vernetzter werden und gleichzeitig immer einsamer

14 Millionen Menschen in Deutschland fühlen sich einsam. Gleichzeitig ist Einsamkeit stigmatisiert und wer sich verloren fühlt, zieht sich oft noch stärker zurück. Mit der Autorin und Unternehmerin Diana Kinnert („Die neue Einsamkeit“) haben wir darüber gesprochen, warum Einsamkeit nicht nur ältere Menschen trifft, sondern sogar besonders unter den Jungen verbreitet ist, welche Rolle soziale Medien und der Kapitalismus dabei spielen und warum Kinnerts Partei, die CDU, auch ein bisschen Mitschuld trägt. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
4/2/202152 minutes, 13 seconds
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Zurück im Leben (fast) ohne Corona: Wie hat Israel das bloß geschafft?

Während das deutsche Pandemiemanagement im Chaos versinkt, gibt es ein Land, das bereits in der Zukunft angekommen ist, von der wir hierzulande träumen. Dank einer beherzten Impfstrategie hat Israel das Coronavirus schon heute so weit unter Kontrolle, dass kein Lockdown mehr nötig ist. Geschäfte und Restaurants sind wieder geöffnet, Konzerte und Partys erlaubt, die Menschen haben ihre alten Freiheiten – fast – zurück. In der neuen Folge von "Das Politikteil" nimmt unser Gesprächspartner Richard C. Schneider die Hörerinnen und Hörer mit in das „Impfwunderland“ Israel. Er beschreibt, wie genau Israel binnen weniger Monate von einem Land mit hoher Corona-Sterblichkeit zum globalen Spitzenreiter der Pandemiebekämpfung aufsteigen konnte – und erklärt, warum viele Israelis derzeit fassungslos auf Deutschland blicken. Schneider war langjähriger Leiter des ARD-Studios in Tel Aviv, ist Editor in Large für den bayrischen Rundfunk, freier Autor für Zeit und Zeit Online und lebt seit Jahren in Israel. Angesichts der Wahlen in Israel, die diese Woche zum vierten Mal binnen zwei Jahren stattfanden, fragen wir außerdem: Welche Rolle spielte Corona im Wahlkampf? Und was sagt es aus über Israel, dass Benjamin Netanjahu trotz Korruptions- und Untreuevorwürfen gute Chancen hat, nach zwölf Jahren wiedergewählt zu werden? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
3/26/20211 hour, 28 seconds
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„Dieser Wahlkampf wird ein großes gesellschaftliches Experiment“

Die Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz waren der Startschuss in ein grundstürzendes politisches Jahr. Ist wirklich alles offen? Sind die Deutschen reif für eine(n) grüne(n) Kanzler(in) – und sind die Grünen reif zum Regieren? Wohin geht der Corona-Frust, wie verändert die Pandemie den Wahlkampf? Und welche Koalition wäre die beste für Deutschland? In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, erklärt diese Woche der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte, warum wir uns auf das Superwahljahr 2021 freuen können. Korte erklärt, dass Kanzlerkandidat ein schmuckvoller Titel ist, aber kein machtvoller: Nur einmal ist ein Kanzlerkandidat auch wirklich Kanzler geworden. Und er erklärt, warum nichts so aufklärerisch gewirkt hat wie das Virus, warum Olaf Scholz sich noch als Blockbuster erweisen könnte und wie die Pandemie die Kommunikation zwischen Politikerinnen und Bürgern verändert. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
3/19/202158 minutes, 45 seconds
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Ist das die größte Krise der CDU seit der Spendenaffäre, Herr Kohl?

Chaos beim Pandemiemanagement, Verzögerung bei den Wirtschaftshilfen und nun auch noch der Maskenskandal – ausgerechnet die CDU, die von ihrem Selbstverständnis wie keine andere für "gutes Management" steht, geht schwer angeschlagen ins Superwahljahr. Die Umfragewerte sinken, bei den beiden Landtagswahlen am Wochenende wird die Union wohl zwei bittere Niederlagen kassieren, und für die Bundestagswahl fehlt charismatisches Spitzenpersonal ebenso wie eine Vision für die großen Zukunftsfragen Deutschlands. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Walter Kohl über die Krise der CDU und deren Folgen für die Zukunftsfähigkeit des Landes. Steckt die Partei wirklich in der größten Krise seit der Spendenaffäre, wie Fraktionsvize Gitta Connemann es formuliert? Stehen die jüngst bekannt gewordenen Korruptionsfälle für "ein strukturelles Problem" der CDU, wie Kritiker nun argumentieren? Und was sind die großen Themen, die in der Aufregung um Corona und Maskenskandale liegen bleiben und doch dringend angegangen werden müssten? Als Sohn des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl, CDU-Parteimitglied und langjähriger Unternehmer kennt Walter Kohl die Welt der Politik ebenso gut wie die der Wirtschaft. Beim deutschen Pandemiemanagement ärgere ihn allem voran der Mangel an klaren Entscheidungen, sagt er: "Wenn's Haus brennt, diskutier ich auch nicht mit der Feuerwehr, sondern sage: Macht!" Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
3/12/20211 hour, 6 minutes, 41 seconds
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Drohender Rückschlag bei der Emanzipation: "Das Gift ist da"

In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir diese Woche über die aktuellen Attacken gegen die Gleichstellung: In Polen und den USA gibt es heftigen Streit um das Abtreibungsrecht, in Deutschland dürfte der Frauenanteil im nächsten Bundestag noch weiter sinken – und jetzt, mitten in der Pandemie, wird die These vertreten, Corona werfe die Frauen in den Familien und in der Gesellschaft auf den Stand der Fünfzigerjahre zurück. Was ist da los? Gibt es reale Rückschritte? Oder sind das nur die letzten Zuckungen des Patriarchats? Zu Gast ist die Kulturwissenschaftlerin, Gendertheoretikerin und Filmemacherin Christina von Braun. Sie erzählt, warum der weibliche Körper historisch so lange als Eigentum des Mannes betrachtet wurde, warum Frauen mächtiger geworden sind, welche Rolle dabei männliche Naturwissenschaftler gespielt haben, und sie sagt, was Populismus mit Feminismus zu tun hat. Vor allem aber ist sie optimistisch: "Sie können dieses Rad nicht mehr zurückdrehen." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
3/5/202157 minutes, 24 seconds
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Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche: "Lasst endlich die Frauen an den Altar"

Die katholische Kirche wird vom Missbrauchsskandal erschüttert und ist angesichts der schleppenden Aufklärung enorm unter Druck. Eine unrühmliche Rolle spielt der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, der ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten über den Umgang mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln nicht veröffentlicht sehen will. Das Vertrauen in die Kirche ist erschüttert, immer mehr Katholiken treten aus. Aber wer genau verhindert denn nun die Aufklärung der schrecklichen Vorwürfe? Was ist in der katholischen Kirche wirklich los? Und vor allem: Was müsste geschehen, um so etwas künftig zu verhindern und die Kirche zukunftsfähig zu machen? In der neuen Folge von „Das Politikteil“ sprechen wir mit Georg Löwisch, dem Chefredakteur von Christ & Welt. Er kennt viele Akteure und die Hintergründe des aktuellen Skandals. Mit seiner Berichterstattung rund um die Missbrauchsvorwürfe im Allgemeinen und die Versäumnisse von Bischof Woelki im Besonderen hat er seit Herbst in der katholischen Kirche für einige Dynamik gesorgt. Zur Frage, was geschehen muss, um die katholische Kirche zu refomieren, sagte Löwisch: "Lasst die Frauen endlich an den Altar. Auch als Priesterin. Das klingt für die Katholische Kirche unvorstellbar, aber warum nicht?" Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
2/26/202156 minutes, 13 seconds
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Kann Frankreich den Kampf gegen den radikalen Islamismus gewinnen?

Vor einem knappen halben Jahr wurde der Lehrer Samuel Paty von einem tschetschenischen Islamisten ermordet, weil er mit seinen Schülern über Meinungsfreiheit sprechen wollte. Nun steht mit Didier Lemaire wieder ein Lehrer in Frankreich unter Polizeischutz, weil er den Islamismus kritisiert. Er sagt, die französische Republik habe ganze Vorstädte längst an die Islamisten verloren. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat diese Woche ein Gesetz "zur Stärkung der republikanischen Prinzipien" und gegen den radikalen Islam eingebracht und erntet nun Proteste von rechts und links, Muslimen und Katholiken. Über das heikle Verhältnis zwischen Staat und Religion in Frankreich, das Prinzip "Laizität" und die teilweise ghettoartigen Zustände in französischen Vorstädten sprechen wir mit Gero von Randow, ehemaliger Korrespondent der ZEIT in Paris und früherer Chef von ZEIT ONLINE. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
2/19/202151 minutes, 41 seconds
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Haben wir vor lauter Corona die Klimakrise vergessen?

Noch vor einem Jahr war die Klimakrise allgegenwärtig, doch seit Corona über die Welt kam, steht auch in Deutschland der Kampf gegen die Pandemie im Fokus – und die Bewältigung einer der größten Krisen der Menschheit, des Klimawandels, ist in den Hintergrund geraten. Zugleich führt uns Corona vor Augen, zu welch radikalen Veränderungen eine Gesellschaft fähig ist, wenn die Bedrohung so greifbar ist wie ein tödliches Virus. Und so stellt sich die Frage: Können wir aus dem Kampf gegen das Virus für den Kampf gegen den Klimawandel lernen? Und wenn ja: Was? In der neuen Folge von „Das Politikteil“ sprechen wir mit der Transformationsforscherin Maja Göpel darüber, wo Deutschland in puncto Transformation steht: Behindert oder beflügelt die Corona-Krise den Umbau zu einer ökologisch verträglichen Gesellschaft? Nutzt die Politik im Bundestagswahljahr die Chance, wirklich neu zu denken und die Weichen richtig zu stellen? Und wie genau könnte eine Gesellschaft aussehen, die der Umwelt nicht schadet? Geht es nur mit Verboten? Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
2/12/20211 hour, 28 minutes, 54 seconds
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Sprachzwang oder Gerechtigkeit?

In "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir diese Woche über ein Thema, das wie kaum ein anderes polarisiert und die Emotionen hochkochen lässt: Wir reden über das Gendern. Droht ein Angriff der Supernannies, weil wir alle zum korrekten Sprechen erzogen werden sollen? Oder ist die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache ein überfälliger Fortschritt? Was heißt eigentlich Gendern? Welche Varianten gibt es? Und wie viel Macht steckt in der Sprache? Zu Gast ist Christof Siemes, der Textchef der ZEIT, erfahrener Journalist, promovierter Germanist – und zuständig für die Briefe der Leserinnen und Leser an die ZEIT. Mit ihm diskutieren wir, ob es das überhaupt gibt, richtig und falsch in der Sprache. Er erläutert die linguistischen und historischen Hintergründe der Debatte, er erklärt, wie die Frage aus dem akademischen Milieu in den Mainstream eingeflossen ist. Und er erzählt, was die Leserinnen und Leser von ZEIT und ZEIT ONLINE bei dem Thema am meisten umtreibt. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
2/5/202156 minutes, 46 seconds
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Die Deutschen und der Holocaust: Vergessen wir das Erinnern?

76 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers von Auschwitz gedenkt Deutschland in dieser Woche der Millionen Menschen, die den Gräueltaten der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Doch es ist ein Gedenken unter erschwerten Bedingungen: Ein Dreivierteljahrhundert nach Kriegsende gibt es immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die durch ihre Erzählungen die Geschichte greifbar machen können. Wegen der Corona-Pandemie können Gedenkveranstaltungen bestenfalls digital stattfinden. Unter AfD-Anhängern ist der Wunsch groß, einen Schlussstrich zu ziehen unter den Nationalsozialismus – und auch in der gesamten Gesellschaft wächst die Gleichgültigkeit gegenüber dem Holocaust: Erst vor wenigen Tagen musste die Gedenkstätte Buchenwald ihren Sicherheitsdienst verstärken, weil sich Rodlerinnen und Skifahrer auf den Massengräbern tummelten. In der neuen Folge von „Das Politikteil“ diskutieren wir mit Jens-Christian Wagner, Historiker und Leiter der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora über die deutsche Erinnerungskultur: Wie lässt sich die Erinnerung wachhalten an die Schrecken des 2. Weltkriegs, wenn die Menschen nicht mehr da sind, die sie selbst erlebt haben? Wie kann man der Jugend erklären, dass der Holocaust auch sie etwas angeht? Und wie geht man mit AfD-Wählern um, die Mahnmale als Zeichen der Geschichtsverfälschung betrachten, mit der das deutsche Volk diskreditiert wird? "Die Erinnerungskultur hat sich zu einer Art Wohlfühlerinnerungskultur entwickelt", sagt Wagner. Das müsse sich ändern. Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
1/29/20211 hour, 12 minutes, 36 seconds
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„Das ist der Showdown zwischen Putin und Nawalny“

In „Das Politikteil“, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir diese Woche über die spektakuläre Rückkehr von Alexej Nawalny nach Russland: Warum ist der Regimekritiker der sicheren Verhaftung entgegengeflogen? Wie sehr ist sein Leben bedroht, nachdem er schon einmal – mutmaßlich vom russischen Geheimdienst – vergiftet wurde? Und andersherum: Wie bedrohlich ist Nawalnys Heimkehr für das System Putin – jetzt, nachdem er ein neues Enthüllungsvideo über einen Sommerpalast am Schwarzen Meer veröffentlicht hat, der Putin zugeschrieben wird? Zu Gast ist Alice Bota, die ZEIT-Korrespondentin in Moskau. Sie erzählt, was Nawalny antreibt, welche Ziele er verfolgt – und warum seine Entscheidung, in die Heimat zurückzukehren, womöglich die wichtigste politische Entwicklung in Russland im Jahr 2021 sein könnte. Und sie zieht eine Bilanz ihrer bislang fünf Jahre in Moskau: Wie sehr hat sich das Land verändert? Wie blicken die Menschen auf Putin? Und wie schauen sie auf Deutschland? Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
1/22/202158 minutes, 11 seconds
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Die USA nach dem Sturm aufs Kapitol: Was tun mit dem Zorn?

Der Countdown läuft: Nur noch wenige Tage sind es, bis der neue US-Präsident Joe Biden vereidigt wird – und die Ära Donald Trump endgültig vorbei ist. Aber wie sicher ist die Amtseinführung des neuen Präsidenten überhaupt? Wie groß ist die Gefahr eines Anschlags? Wohin geht die Wut der Trump-Anhänger, wenn er die politische Bühne verlässt? Und wie geht es weiter mit dem Impeachment? In der neuen Folge von „Das Politikteil“ sprechen wir mit Rieke Havertz, US-Korrespondentin für ZEIT ONLINE in Washington, über die explosive Lage in den USA. Gut eine Woche nach dem Sturm auf das Kapitol fragen wir, wie groß die Mobilisierungskraft Trumps heute noch ist – und was genau Biden nach seiner Vereidigung tun muss, um das tief gespaltene Amerika zu befrieden. Kann es im Interesse der neuen Administration sein, dass das Impeachmentverfahren gegen Trump über Monate die Nachrichten dominiert? Welche neuen Gesetze braucht das Land, um Ungleichheit und Rassismus zu bekämpfen? Wie kann es gelingen, die Wütenden, die Zornigen wieder in einen Dialog einzubinden? Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeberinnen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
1/15/20211 hour, 7 minutes, 30 seconds
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“Man darf nicht unterschätzen, welche Macht vom Kanzleramt ausgeht”

Kommende Woche bestimmt die CDU ihren neuen Vorsitzenden zum ersten Mal digital. Keine Zuschauer werden im Saal sein, kein Beifall wird aufbranden, wenn die drei Kandidaten die Reden ihres Lebens halten müssen. Mit Matthias Geis, dem politischen Korrespondenten der ZEIT und dem Kenner der deutschen Regierungspolitik sprechen wir darüber, warum das Votum der 1.001 Delegierten eine der wichtigsten Entscheidungen im Superwahljahr 2021 ist. Welcher der drei CDU-Kandidaten hat am Ende des langen Rennens die Nase vorn? Welche Chancen hat er, am Ende als neuer Kanzler Angela Merkel nachzufolgen? Und welchen Unterschied macht das eigentlich inhaltlich und für das Land? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast - und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
1/8/202157 minutes, 24 seconds
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"Mir fehlt der Kontakt zum Publikum"

Der Kultur-Lockdown geht in einen weiteren Monat. Auch im Dezember war nirgendwo live ein Theaterstück, ein Konzert, ein Kabarettabend, eine Lesung oder eine Ausstellung zu erleben. Kinos, Opern, Museen und Galerien sind geschlossen, alle Clubs sind dicht. Es ist still geworden um die Kunst in Deutschland, manchmal fast schon totenstill. Künstlerinnen und Künstler wurden von der Seuche überrollt und müssen nun um ihre Existenz kämpfen, um eine Existenz, die meist eh schon prekär ist. Für eine besondere Ausgabe von Das Politikteil hat Lena von Holt, Mitarbeiterin im Team von Das Politikteil und freie Journalistin in Berlin, mit Künstlerinnen und Künstlern über ihre Lage unterhalten. Wir wollten wissen, wie es den Menschen geht, die jetzt keine Bühne mehr haben, kein Publikum, die nicht arbeiten können und um ihre Zukunft ringen. Wir wollten ihre Stimmen hören - und lassen sie ausführlich zu Wort kommen."Wir brauchen dringend diese Hilfen, sonst müssen wir schließen," sagt Katrin Schindler von der Komödie Düsseldorf. "Ich würde keinem raten, einen Club zu machen, nach den Erfahrungen, die wir hier jetzt machen," sagt Oliver Jungnick, DJ und Besitzer des Humboldthain Clubs in Berlin. "Wenn es bisher in meinem Leben Probleme gab, hab’ ich immer irgendwie einen Ansatz gehabt, um sie zu lösen. Aber jetzt ist man so vollkommen hilflos, und das macht mich wahnsinnig," sagt Thomas Erler, der in Freiberg das Kinopolis betreibt. Wir sprechen über die Hilfen, die die Politik versprochen hat: Kommen sie wirklich an? Reicht das Geld? Wie geht es weiter? Und wir fragen: Was macht es eigentlich mit Künstlerinnen und Künstlern, wenn sie nicht tätig sein können? "Das ist das Wichtige für mich als Künstler, dass meine Arbeit nicht im Studio bleibt, sondern dass sie, so persönlich und intim sie ist, gezeigt und erlebt wird," erzählt Sebastian Abarbanell, freischaffender Tänzer und Choreograph. Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast - und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
1/1/202147 minutes, 34 seconds
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Das Jahr 2020: Danke für nichts – oder?

Zum Jahreswechsel sprechen die vier Hosts von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT Online, gemeinsam über die Folgen, die ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind, über die Gäste und Gesprächspartner, die etwas ausgelöst haben, deren Themen noch immer aktuell sind – und es geht längst nicht nur um Corona! Ein außergewöhnlicher Rückblick auf ein außergewöhnliches Jahr: mit Rum, Sekt und Tannenzäpfle-Pils. Und vier Würfeln. Mit den persönlichen "Flop Five" von Ileana Grabitz, Tina Hildebrandt, Marc Brost und Heinrich Wefing, sowie von Lena von Holt, die uns bei jeder Folge mit Recherchen unterstützt. Und mit einem Ausblick in das kommende Jahr: Was wird wichtig 2021? Wohin lohnt es sich zu blicken? Was werden die Themen sein für "Das Politikteil"? Im Podcast sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind üblicherweise als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören. Und diesmal ausnahmsweise alle vier zusammen.
12/24/20201 hour, 13 minutes, 48 seconds
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Der globale Impfkrieg: Wie China und Russland mit Spritzen ihre Macht ausbauen

Im Sommer appellierte die WHO an die Weltgemeinschaft, der Impfstoff müsse – wenn er denn endlich da sei – fair verteilt werden. Inzwischen gibt es vielversprechende Mittel zur Immunisierung gegen das Virus, von Fairness aber ist vielerorts nicht mehr viel zu spüren. Weltweit sichern sich Staaten durch bilaterale Verträge mit Pharmakonzernen Impfdosen für ihre Bevölkerung und – wer kann – auch darüber hinaus, statt internationaler Solidarität herrscht Impfnationalismus, und das Nachsehen haben vor allem die Entwicklungsländer, die mit dem Kräftemessen der großen Weltmächte nicht mithalten können. In der neuen Folge von „Das Politikteil“ sprechen wir über diese neue Form der Geopolitik, in der nicht mit Drohnen und Kampfflugzeugen gekämpft wird, sondern mit Spritzen und Ampullen. Wie versuchen China und Russland, mithilfe des Impfgeschäfts ihre Macht auszubauen? Spielen die USA im globalen Impfkrieg überhaupt noch eine Rolle? Und wie kann es sein, dass ausgerechnet in der EU das Impfen gegen Corona so spät beginnt – obwohl eines der aussichtsreichsten Mittel doch in Deutschland entwickelt wurde? Zu Gast ist Samiha Shafy, Auslandsredakteurin und Expertin für Geopolitik bei der ZEIT. „Die reichen Länder sorgen mit Hamsterbestellungen bei Impfstoffherstellern dafür, dass ärmere Länder in absehbarer Zeit überhaupt keinen Zugang zu Impfstoffen erhalten“, sagt sie. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
12/18/20201 hour, 2 minutes, 52 seconds
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Corona-Impfstoff: Ist es gerecht, Obdachlose vor Lehrern zu impfen?

In Großbritannien sind die ersten Patienten geimpft worden, auch in Deutschland soll noch im Dezember mit den Immunisierungen gegen das Coronavirus begonnen werden. Damit startet nicht nur ein logistisches Megaprojekt, die beispiellose Aktion wirft auch viele ethische Fragen auf, Fragen nach Gerechtigkeit und schwierigen moralischen Abwägungen. Ist es gerecht, wenn Obdachlose vor Lehrern geimpft werden? Sollte es eine Prämie fürs Impfen geben? Würde es helfen, wenn Angela Merkel und Yogi Löw sich öffentlich impfen lassen würden? Und wieviel Impf-Solidarität schulden wir Ländern außerhalb Europas? Über all das sprechen wir mit Christiane Woopen, der Vorsitzenden des Europäischen Ethikrats. Die Medizinethikerin erklärt, welche grundsätzlichen Denkschulen es zu all dem gibt, warum sie für Impfungen, aber gegen eine Impfpflicht ist und warum sie die tägliche Meldung von Rekord-Krankenständen nicht gut findet. Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
12/11/202057 minutes, 16 seconds
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Hinter den Kulissen der AfD: Wie die Rechtspopulisten wieder stark werden wollen

Am Ende des Corona-Jahres ist die AfD in Nöten wie nie zuvor in ihrer kurzen Geschichte: Schien der Vormarsch der Rechtspopulisten noch vor einem Jahr kaum zu stoppen, ist die Partei heute – das zeigte sich auf dem Parteitag im westfälischen Kalkar – gespaltener denn je. Das Führungspersonal ist zerstritten, die Umfragewerte sinken, und auch von außen wächst der Druck: Kommende Woche will die Innenministerkonferenz entscheiden, ob die AfD als Ganzes überwacht werden soll. In der neuen Folge von „Das Politikteil“ fragen wir: Wie verzweifelt ist die Stimmung in der Partei wirklich? Auf welche Themen setzt die AfD, um im Bundestagswahljahr zu punkten? Und für den Fall, dass die AfD weiter an Boden verlieren sollte: Wo geht all die Wut und Unzufriedenheit vorheriger Sympathisanten stattdessen hin? Zu Gast ist Paul Middelhoff, Investigativredakteur im Politikressort der ZEIT in Berlin, der die AfD seit Jahren intensiv verfolgt. Für das Buch "Das Netzwerk der Neuen Rechten" (Rowohlt, 2019), recherchierten er und sein Kollege Christian Fuchs über viele Monate hinweg in der neuen rechten Szene, die über Vereine, Stiftungen und Medien versucht, ihren Einfluss auf die Gesellschaft zu erhöhen. Im Podcast „Das Politikteil“, sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
12/4/202058 minutes, 23 seconds
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Deutschland im Corona-Winter: So überwinden wir den Egoismus.

Eine irre Weihnachtsdebatte, neue Auflagen für den Einzelhandel, wilde Diskussionen über ein Böllerverbot: Angesichts der hohen Infektionszahlen streitet Deutschland über die Corona-Maßnahmen, Politiker überbieten sich in Alarmismus – und bei all dem Geschacher um etwaige Lockerungen scheint das verloren gegangen zu sein, was die große Errungenschaft war in der ersten Welle: die Solidarität der Menschen untereinander, das Gemeinschaftsgefühl. Heinz Bude, Soziologieprofessor an der Universität Kassel und Verfasser des Buchs "Solidarität: Die Zukunft einer großen Idee" (Hanser Literaturverlage, 2019), war im Frühjahr einer der wenigen Optimisten, die prophezeiten, dass die Pandemie nicht nur Schlechtes, sondern auch einiges Gutes hervorbringen würde. In der neuen Folge von „Das Politikteil“ sprechen wir mit dem Seelendeuter der Deutschen über den neuen Egoismus, die gesellschaftlichen Folgen des verlängerten Lockdowns und darüber, was die Politik nun tun muss, um den Zusammenhalt wieder zu verbessern. Es brauche einen "solidarischen Pragmatismus", so Bude, bei dem auch die Städte und Kommunen eine stärkere Rolle spielen müssten. Heinz Bude war auch Mitglied des interdisziplinären Beratergremiums, das die Bundesregierung in der ersten Phase der Corona-Pandemie zu Rate gezogen hatte. Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
11/27/20201 hour, 34 seconds
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Trump abgewählt, Boris Johnson in trouble: Sind die Populisten am Ende?

Schon zum zweiten Mal sitzt der britische Premierminister Boris Johnson in Quarantäne, die Corona-Zahlen explodieren im Vereinigten Königreich und die Uhr tickt: Ende des Jahres endet die Übergangsfrist für den Brexit. Geregelt ist noch nichts, das Land taumelt auf einen chaotischen Brexit zu, und ausgerechnet jetzt hat Johnson auch noch seinen Chef-Berater verloren, seinen legendären Einflüsterer Dominic Cummings. Was bedeutet das alles für den EU-Austritt? Und was bedeutet es für den Premierminister? Verliert er die Kontrolle? Stürzt er über seine eigene Disziplinlosigkeit und Inkompetenz? Oder kann er sich jetzt endlich aus den Fängen des Populismus befreien und einen neuen, sozial geprägten Volkskonservativismus etablieren? Mit ZEIT-Redakteur Jan Ross, der seit Jahren über Großbritannien schreibt und aktuell eine Boris-Johnson-Biografie veröffentlicht hat ("Porträt eines Störenfrieds", Rowohlt), sprechen wir darüber, wie Dominic Cummings über eine Revolte der Frauen gestürzt ist, wer jetzt für Johnson denkt – und was der Trubel in London mit der Abwahl von Donald Trump zu tun hat: Die Rückschläge für die angelsächsischen Populisten seien "eine Art Parallelphänomen", sagt Ross, womöglich haben sie mehr miteinander zu tun, als man ahnt. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
11/20/20201 hour, 1 minute, 56 seconds
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Kliniken in der Corona-Krise: Werden die Pflegekräfte verheizt?

Seit dieser Woche ist ein Impfstoff gegen Corona in Reichweite gerückt – gleichzeitig wird die Situation im deutschen Gesundheitswesen immer dramatischer. Angesichts der steigenden Infektionszahlen warnen Kliniken vor einer Überbelastung. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet schon Ende November mit einer Verdopplung der Zahl von Covid-19-Patienten, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Pfleger und Pflegerinnen deutscher Krankenhäuser klagen, sie seien am Limit. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir, wie besorgniserregend die Lage im Gesundheitssystem wirklich ist. Zu Gast ist Marc Raschke, Kommunikationschef vom Klinikum Dortmund, der größten Klinik in Nordrhein-Westfalen. Wie bereiten sich die Krankenhäuser auf die kommenden Monate vor? Ist eine Triage ein realistisches Szenario? Werden auch Ärztinnen hierzulande aufgrund knapper Ressourcen bald entscheiden müssen, für welchen Patienten eine Behandlung noch lohnt und für wen nicht? Und wie kann man es schaffen, die vielfach erschöpften Pfleger und Schwestern für die zweite Welle zu motivieren? "Der Pflegebonus war Gift für die Branche", sagt Raschke, der sich auch als Medizinblogger einen Namen gemacht hat. Aber auch das Heldennarrativ als Ausdruck der Wertschätzung für die Pflegekräfte helfe nicht weiter. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
11/13/20201 hour, 3 minutes, 55 seconds
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"Der Trumpismus wird nicht verschwinden"

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein gleich mehrfach gespaltenes Land – und das liegt nicht allein an der Präsidentschaft von Donald Trump. Die Ursachen reichen tiefer. Umso schwieriger wird es für Joe Biden die großen gesellschaftlichen Wunden der USA wirklich zu heilen. Was muss geschehen, um die Amerikanerinnen und Amerikaner mit sich selbst zu versöhnen? Kann ein ruhiger Übergang zwischen Trump und Biden überhaupt noch gelingen? Oder stehen die USA vor Wochen und Monaten des Chaos? John Emerson war US-Botschafter in Berlin während der Präsidentschaft von Barack Obama. Er ist Mitglied der Demokratischen Partei und ein Vertrauter von Joe Biden und dessen Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Mit ihm diskutieren wir über den denkbar knappen Ausgang der Wahl, die Ereignisse seit der Wahlnacht – und über seine Perspektive für die kommenden Tage und Wochen. Ist Joe Biden der Richtige, um die gespaltene Nation wieder in Kontakt zu bringen? Und was wird von Donald Trump übrig bleiben? Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
11/6/20201 hour, 4 minutes, 48 seconds
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"Dieses Mist-Virus": Und was kommt nach dem Wellenbrecher?

"Wir befinden uns in dramatischer Lage" – mit diesen Worten begründete Bundeskanzlerin Angela Merkel den Lockdown light im Bundestag, der Winter werde schwer. Und tatsächlich: Die Zahl der Neuinfektionen steigt rasant, von einem drohenden Kontrollverlust ist die Rede – nicht nur in Deutschland, sondern überall in Europa. Am Mittwoch haben die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten daher gemeinsam mit Merkel neue, drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beschlossen. In der neuen Folge von "Das Politikteil" fragen wir: Wie konnte es zu dieser zweiten Welle kommen – ausgerechnet in Deutschland, das so gut durch die erste Welle kam? Hat die Politik den Sommer nicht richtig genutzt, um sich vorzubereiten? Was kann diese Welle jetzt noch stoppen? Oder ist der Kontrollverlust unausweichlich? Zu Gast ist Jakob Simmank, selbst Mediziner und Kollege aus dem Wissen-Ressort von ZEIT ONLINE. Mit ihm diskutieren wir, wie sinnvoll die neuen Restriktionen sind und wie die Lage in den Kliniken wirklich ist. Wir fragen, wann endlich der rettende Impfstoff kommt – und ob er überhaupt Rettung bringen wird. Und Simmank erklärt, was wir über das Virus gelernt haben seit Beginn der Epidemie, was sich bei den Behandlungsmöglichkeiten getan hat – und warum er den Satz "mit Corona leben" nicht mehr hören kann. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe und diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören – diese Woche moderieren ausnahmsweise Ileana Grabitz und Heinrich Wefing zusammen.
10/30/20201 hour, 4 minutes, 12 seconds
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Deutschland im Corona-Herbst: Zwischen Teppichneurose und Freiheitsdrang

Jetzt ist sie da, die zweite Welle. Nachdem sich die Lage zu beruhigen schien, ist nun auf einmal von drohendem Kontrollverlust die Rede, von möglichen Lockdowns. Die symbolische Marke von 10.000 Neuinfektionen ist schneller als erwartet gerissen worden. Der Gesundheitsminister ist krank, die Kanzlerin verheißt "Unheil". Die Politik hat Angst vor der Wut der Bürgerinnen und Bürger, das Parlament probt den Aufstand und verlangt mehr Mitsprache. Was passiert da gerade? Und geht das alles mit politisch und rechtlich rechten Dingen zu? Oder erleben wir gerade den größten Verlust von Freiheit(en) seit Jahrzehnten? In der neuen Folge von „Das Politikteil“ sprechen wir über all das mit dem Verfassungsjuristen und klugen politischen Kopf Christoph Möllers, der gerade ein Buch über Freiheit geschrieben hat ("Freiheitsgrade") – Freiheit nicht nur, aber auch in Zeiten von Corona. Möllers lobt das bundesrepublikanische Prinzip des Rummurkelns, kritisiert aber das aktuelle Rummerkeln: Die Kanzlerin könnte weit mehr entscheiden, als sie tut, sagt der Jurist und fordert auch im Hinblick auf folgende Pandemien, dass die veralteten Gesetze entrümpelt werden. Im Podcast „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
10/23/202056 minutes, 34 seconds
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Scheitern die Grünen an ihren Widersprüchen?

In Hessen gibt es Zoff um den Bau einer Autobahn, in Baden-Württemberg machen "Klima-Listen" dem erfolgreichsten Grünen Winfried Kretschmann das Leben schwer und womöglich sogar die Macht streitig. Die Bundes-Grünen grübeln, ob sie eine Kanzlerkandidatin aufstellen sollen – oder müssen. Nachdem es lange scheinbar nur bergauf ging, kämpft die Ökopartei ausgerechnet kurz vor dem entscheidenden Wahljahr 2021 mit inneren Widersprüchen und äußeren Erwartungen. Mit unserem Kollegen Robert Pausch, einem ausgewiesenen Fachmann für Parteien im Allgemeinen und die Grünen im Besonderen, sprechen wir über den Grundkonflikt, der dahinter steht: Wie radikal muss Politik sein, um etwas zu bewegen? Und wie radikal kann sie sein, wenn sie Volkspartei sein will? Pausch erklärt, wer die neuen Rebellen sind, was sie wollen und warum die Grünen gerade ihrer eigenen Geschichte in die Augen schauen. Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast - und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
10/16/202058 minutes, 4 seconds
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Von Frauenrechten und demokratischem Durchwursteln

Ist es Zufall, dass Autokraten auch immer etwas gegen Frauenrechte haben? Kann es illiberale Demokratien geben? Es ist in Mode, der Demokratie eine düstere Zukunft zu prophezeien. In den USA, heißt es, werde Anfang November nicht nur über den künftigen Präsidenten abgestimmt, sondern über die Demokratie selbst. Stimmt das Niedergangsgerede? Steht alles auf dem Spiel? Nein, sagt die Historikerin Hedwig Richter, Autorin des Bestsellers Demokratie. Eine deutsche Affäre. Sie meint: "Demokratie ist eine brenzlige Angelegenheit, wankend; nichts ist garantiert, ihr Modus ist die Krise." Hedwig Richter erzählt, wie die Demokratie erstritten wurde, immer gegen Widerstände, immer mit Rückschlägen, und dass permanent darum gekämpft werden muss. Wir sprechen mit ihr über die Durchsetzung des Frauenwahlrechts, wir diskutieren über die Frauenquote und den Streit um die Paritätsgesetze. Hedwig Richter erklärt, warum Demokratie oft ein Elitenprojekt war. Warum Wahlen immer riskant sind. Und warum nicht mal Diktatoren auf den Schein von Wahlen verzichten können. Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören. Bücher, über die in der Folge gesprochen wird: Christoph Möllers: Freiheitsgrade - Elemente einer liberalen politischen Mechanik (Edition Euhrkamp) Hedwig Richter: Demokratie – Eine deutsche Affäre (C.H. Beck)
10/9/20201 hour, 2 minutes, 43 seconds
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30 Jahre unvereint – na und?

Zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung zieht der Berliner Soziologe Steffen Mau ein auf den ersten Blick deprimierendes Fazit: Das Nachwendedeutschland leide an gesellschaftlichen Frakturen, die sich schwerlich heilen ließen, meint er. Der 1968 geborene Steffen Mau wuchs in der Rostocker Plattenbausiedlung Lütten Klein auf, kehrte 30 Jahre später dorthin zurück und versucht in einem bemerkenswerten Buch ("Lütten Klein: Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft", Suhrkamp 2019) Antworten darauf zu finden, warum die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West hinter den Erwartungen zurückblieb, die Unzufriedenheit und politische Entfremdung bei vielen Ostdeutschen auch 30 Jahre nach dem Mauerfall so groß ist. In der neuen Folge von "Das Politikteil" diskutieren wir mit Mau, einem der besten Erklärer der deutschen Gegenwart, über das Erbe der DDR: Wo unterscheiden sich West und Ost auch 30 Jahre nach der Einheit – und warum ist das so? Und ist es wirklich so schlimm? Wäre es an der Zeit, "aus der Schmollecke herauszutreten" und sich mit den Unterschieden abzufinden? Liegen darin vielleicht auch Chancen? In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
10/2/202055 minutes, 16 seconds
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Wer wird Nachfolgerin von Ruth Bader Ginsburg?

Der Tod der liberalen Bundesrichterin Ruth Bader Ginsburg hat Trauer und Entsetzen in den USA ausgelöst. Präsident Trump will ihren Posten noch vor der Präsidentschaftswahl neu besetzen. Kann er damit seine eigene Macht zementieren oder führt der Kulturkampf um die Nachfolge von "Notorious RBG" im Gegenteil dazu, dass seine Gegner mobilisiert werden und Trump kippt? "Ihr Tod verändert alles", sagt Constanze Stelzenmüller vom liberalen Thinktank Brookings. Mit unserer ehemaligen ZEIT-Kollegin sprechen wir darüber, welche Bedeutung Bader Ginsburg für die Gleichberechtigung in den USA hat und warum der Supreme Court so wichtig ist, wer ihr folgen könnte und warum diese Personalie das Rechtsgefüge und das Leben in den USA heftig verändern könnte. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
9/25/202050 minutes, 49 seconds
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Stadt ohne Autos – Wunschtraum oder Zumutung?

Brüssel, Paris und Mailand und Amsterdam sowieso: Immer mehr Städte vertreiben die Autos aus ihren Innenstädten – beflügelt auch durch Corona, das vielerorts zeigte, wie entspannt ein Leben mit weniger Straßenverkehr sein kann. Ist die autofreie Stadt nur eine romantische Idee von Weltverbesserern oder wäre ein Leben ohne Staus und Verkehrsunfälle, ohne Lärm und Schmutz auch für Großstädter möglich, wenn es die Politik wirklich wollte? In der neuen Folge von „Das Politikteil“ diskutieren wir, wie eine autofreie Großstadt aussehen könnte, welche Städte in Europa mit gutem Beispiel vorangehen und warum die Widerstände ausgerechnet in Deutschland viel größer sind als in vielen Nachbarländern. Zu Gast ist Petra Pinzler, Politikredakteurin der ZEIT und Expertin für Stadtentwicklung und Umweltpolitik. Um wirklich etwas zu verändern, meint Pinzler, müsse das Autofahren deutlich unbequemer werden. Was aber sind die Anreize, mit denen man Autofahrer zum Umstieg aufs Rad oder auf den ÖPNV motivieren kann? Und wie verträgt sich das eigentlich mit dem Freiheitsgedanken? Darf die Politik die, die gerne Auto fahren wollen oder vielleicht auch darauf angewiesen sind, derart bevormunden? In „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
9/18/202059 minutes, 34 seconds
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Gift oder Gas? Ist die deutsche Russland-Politik gescheitert?

Seit dem Anschlag auf den russischen Regimegegner Alexej Nawalny ist die mehr als tausend Kilometer lange Gas-Leitung zum Symbol für eine vermeintlich gescheiterte Russland-Politik geworden. Kommt jetzt der Baustopp? Ändert Bundeskanzlerin Angela Merkel wieder einmal ihre Strategie? Für Michael Thumann, ZEIT-Redakteur in Berlin und langjährigen Moskau-Korrespondenten, steht fest: Die Entscheidung für Nord Stream 2 war "der schwerste außenpolitische Fehler der Bundesregierung seit Anfang der 1990er Jahre". In "Das Politikteil" diskutieren wir mit Thumann, wie es in den deutschen Beziehungen mit Moskau generell weitergehen kann: Ist Russland nach dem versuchten Nawalny-Mord, nach der Annexion der Krim und dem Krieg in Syrien überhaupt noch ein Partner für Deutschland, für den Westen insgesamt? Oder ist das Putin-Regime längst ein strategischer Gegner geworden, ein Feind womöglich? Im Podcast "Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
9/11/202056 minutes, 8 seconds
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Verschwörungstheoretiker: Was tun, wenn der Nachbar fantasiert?

Im Kampf gegen die Corona-Maßnahmen sind sie vereint: Die Weltverschwörungstheoretiker, die die Gefahr des Virus bestreiten. Die Aufregung um Corona sei übertrieben, argumentieren Impfgegner wie Naturheiler, Putin-Verehrer wie anthroposophische Hippies unisono – und sind sogar bereit, gemeinsam mit Nazis und Reichsbürgern gegen die Corona-Politik der Regierung auf die Straße zu ziehen. Im Podcast fragen wir: Was genau sind Verschwörungstheorien? Warum sind sie gerade jetzt so en vogue? Wie kann man deren Anhänger erreichen? Wie viele sind es? Und wie gefährlich sind sie für Deutschland, unsere Demokratie? Zu Gast ist einer, der sich bestens in der Gedankenwelt von Verschwörungstheoretikern auskennt. Michael Butter ist Professor für amerikanische Literatur und Kulturgeschichte an der Universität Tübingen und ein renommierter Experte für die Entstehung und Verbreitung von Verschwörungstheorien. Als stellvertretender Vorsitzender eines europaweiten Forschungsprojekts beschäftigt er sich derzeit zudem damit, wie den Theorien europaweit am besten begegnet werden kann. 2018 erschien Butters Buch "Nichts ist, wie es scheint: Über Verschwörungstheorien".
9/4/20201 hour, 5 minutes, 4 seconds
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"12 more years" – ein amerikanischer Alptraum

In etwa zehn Wochen treffen Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner eine Entscheidung, die weit über die USA hinaus Bedeutung hat: Wer regiert die Weltmacht in den nächsten vier Jahren? In fast allen Umfragen liegt Herausforderer Joe Biden deutlich vorn, in den Städten wütet weiterhin das Coronavirus und immer öfter auch das aufgebrachte Volk. Donald Trump scheint kaum noch eine Chance zu haben. Aber – hatten wir das nicht schon mal? Ist die Sache wirklich entschieden? Oder täuschen die Umfragen, wie vor vier Jahren schon? Welche Wähler stehen weiter zu Trump, trotz all seiner Skandale? Und kann es sogar sein, dass Trump selbst im Fall einer Niederlage einfach im Amt bleibt? Mit ZEIT-Autor Klaus Brinkbäumer, der in New York lebt und schon vier US-Wahlkämpfe erlebt hat, sprechen wir darüber, wie der angeschlagene Egomane im Weißen Haus mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung kämpft, wen er überzeugen kann und warum es nicht ausgeschlossen ist, dass am Ende von Trumps Präsidentschaft ein Putsch gegen die Wirklichkeit steht. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
8/28/20201 hour, 1 minute, 32 seconds
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Proteste in Belarus: Kann sich Europas "letzter Diktator" noch retten?

26 Jahre lang war Alexander Lukaschenko in Belarus an der Macht - nun ist ihm sein Volk zum Feind geworden. Seit sich der "letzte Diktator Europas" am 9. August den Wahlsieg erschlich und mit krasser Gewalt auf die anschließenden Proteste reagierte, ziehen Tag für Tag Massen auf die Straßen, um gegen die Führung und für freie Wahlen zu demonstrieren. Im Podcast sprechen wir mit Alice Bota, Moskau-Korrespondentin der ZEIT, über den Aufstand in Belarus und seine politischen Folgen, innenpolitisch und darüber hinaus: Wie ist die Stimmung im Land wirklich? Welche Folgen hat der Konflikt für den Westen und wie sollten die EU und auch Deutschland reagieren? Wie lange wird der russische Präsident Wladimir Putin noch tatenlos zusehen? Und werden wir dereinst von einer Revolution der Frauen sprechen, die einen politischen Umsturz in Belarus auslöste? In Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, wir erklären die Hintergründe und diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast - und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
8/21/202059 minutes, 18 seconds
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Beirut nach der Katastrophe: "Etwas ist in den Menschen zerbrochen"

Am 4. August flogen im Hafen von Beirut 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat in die Luft, mit der Wucht einer kleinen Atombombe. Jetzt ist die halbe Stadt zerstört, mehr als 165 Menschen sind tot, rund 300.000 haben keine Wohnung mehr. Die Regierung ist zurückgetreten, die Menschen schreien ihre Wut und Verzweiflung über ein zutiefst korruptes System auf den Straßen heraus. Lea Frehse, Korrespondentin der ZEIT, lebt seit anderthalb Jahren in Beirut und berichtet von dort über den Nahen Osten. Nach dem Unglück sammelte sie die Fenster ihrer Wohnung vom Fußboden auf. Mit ihr sprechen wir darüber, wie es eine gute Woche später in Beirut aussieht. Wir fragen, welche politischen Folgen diese Explosionskatastrophe hat – in einem tief korrupten Staat, der seine Bürger gerade im Unglück allein lässt. Folgt auf die große Erschütterung durch die Explosion nun ein politischer Umbruch? Oder bleibt am Ende alles wieder beim elenden Alten? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
8/14/202057 minutes, 11 seconds
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Angst vor der zweiten Welle: „Bloß nicht jede Rotznase testen“

Nach Corona ist vor Corona: Das Virus geht einfach nicht weg, ein Impfstoff ist (noch) nicht da. Wie geht es jetzt weiter? Warum es gefährlich ist, von einer „zweiten Welle“ zu sprechen, ein Impfstoff kein Allheilmittel sein wird und erneute flächendeckende Kontaktbeschränkungen trotzdem falsch wären, erklärt Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg in der aktuellen Folge von "Das Politikteil". Was haben wir aus den letzten Monaten gelernt? Was sind die wichtigsten neuen Erkenntnisse, was waren die größten Irrtümer über Corona? Und wie hilft uns das alles, uns auf den Herbst und ein dauerhaftes Leben mit Corona vorzubereiten? Darüber haben wir mit dem Virologen und Tropenmediziner Jonas Schmidt-Chanasit gesprochen. Er forscht nicht nur im Labor an Viren, sondern jagt ihren Überträgern auch im Urwald nach und kann einzelne Stechmücken an ihrem Flügelschlag unterscheiden. Schmidt-Chanasit hat zudem an einer der ersten wissenschaftlichen Studien über die Situation an den Schulen mitgewirkt, die angesichts des Starts ins neue Schuljahr dieser Tage viel Beachtung findet. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören. Diesmal moderieren ausnahmsweise Tina Hildebrandt und Ileana Grabitz. Jeder Gast bekommt am Ende der Sendung eine "Das-Politikteil"-Tasse geschenkt. Diese Tasse gibt es auch im "Das Politikteil"-Fanshop: https://shop.spreadshirt.de/zeit-podcasts/
8/7/202059 minutes, 20 seconds
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Die Terrormails – Versagt der Staat im Kampf gegen Rechtsextremismus?

Seit zwei Jahren verschicken Unbekannte rechtsextremistische Drohbriefe an Anwältinnen und Politikerinnen, die alle mit dem unheimlichen Kürzel "NSU 2.0" unterzeichnet sind. Bislang ist es der Polizei nicht gelungen, die Absender zu ermitteln. Womöglich, das ist der verstörende Verdacht, sind die Urheber selbst Polizisten oder haben wenigstens enge Kontakte zu Sicherheitsbehörden. Jetzt haben die Ermittler zum ersten Mal zwei Verdächtige festgenommen. Aber sind sie auf der richtigen Spur? Mit Holger Stark, dem stellvertretenden Chefredakteur der ZEIT und Leiter des Investigativressorts von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen wir darüber, wer wirklich hinter den Drohmails stecken könnte – die Spuren führen ins Darknet. Wir fragen, wie gut die Behörden im Kampf gegen Rechtsextremisten aufgestellt sind, ob die Polizei von Rechten unterwandert ist und wie groß die Terrorgefahr von rechts ist. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören – und diese Woche ausnahmsweise einmal Ileana Grabitz und Heinrich Wefing. Jeder Gast bekommt am Ende der Sendung eine "Das Politikteil"-Tasse geschenkt. Diese Tasse gibt es auch im "Das Politikteil"-Fanshop: https://shop.spreadshirt.de/zeit-podcasts/
7/31/202053 minutes, 40 seconds
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Erdoğans Kriege

Erdoğan führt Krieg: Wie sich die Türkei rings ums Mittelmeer in militärische Konflikte einmischt - und warum das für Europa extrem gefährlich ist Anfang der Woche hat Griechenland seine Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, weil es sich von der Türkei bedroht fühlt. Das ist nur die neueste Nachricht in einer brisanten Entwicklung: Rings um das Mittelmeer betreibt der türkische Staatspräsident Erdogan eine neue aggressive Außenpolitik, eine Politik, die Bedeutung nicht nur für die Türkei hat, sondern für alle ihre Nachbarstaaten. Denn Erdoğan hat sein Land in den Krieg geführt, immer tiefer, und nicht nur in einen Krieg, sondern in gleich drei, oder, noch genauer: in dreieinhalb Kriege. Mit ZEIT-Redakteurin Özlem Topçu sprechen wir darüber, wo überall sich die türkische Führung in militärische Konflikte eingemischt hat, gegen wen sie da kämpft, und mit welchem Erfolg. Wir fragen, was sich Erdoğan und die türkische Führung von diesem Engagement verspricht, welche strategischen Ziele dahinter stecken - und was das für Deutschland, Europa und die NATO bedeutet. Denn immerhin ist Deutschland mit der Türkei in der NATO verbündet. Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören – und diese Woche ausnahmsweise Heinrich Wefing allein. Jeder Gast bekommt am Ende der Sendung eine Das-Politikteil-Tasse geschenkt. Diese Tasse gibt es auch im Das-Politikteil-Fanshop.
7/24/202057 minutes, 9 seconds
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Wer folgt auf Angela Merkel - und was?

Die CDU zu führen, ist nicht irgendein Job. Der nächste Parteivorsitzende wird mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch Kanzlerkandidat der Union – und hat große Chancen, 2021 Bundeskanzler zu werden. Eigentlich. Denn fragt man die Deutschen, wem sie am ehesten die Kanzlerschaft zutrauen, dann liegt im Augenblick der bayerische CSU-Ministerpräsident Markus Söder vorn – mit weitem Abstand vor den CDU-Kandidaten Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen. Viereinhalb Monate vor dem CDU-Parteitag bringt das Bewegung in die Vorsitzendenfrage. Mit ZEIT-Redakteurin Mariam Lau sprechen wir darüber, warum die Kandidatenkür so wichtig ist – selbst wenn man sich nicht für Parteipolitik interessiert. Wie würde sich das Land verändern? Was muss man mitbringen, um die Bundesrepublik durchs nächste Jahrzehnt zu führen? Und da sich im Augenblick nur Männer bewerben und die CDU über die Einführung einer Frauenquote streitet: Hat die CDU ein Problem mit Frauen – oder haben Frauen demnächst ein Problem mit der CDU? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören – und diese Woche ausnahmsweise Marc Brost allein. Jeder Gast bekommt am Ende der Sendung eine "Das Politikteil"-Tasse geschenkt. Diese Tasse gibt es auch im "Das Politikteil"-Fanshop (www.shop.spreadshirt.de/zeit-podcasts).
7/17/20201 hour, 2 minutes, 8 seconds
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Oh Boris – was ist bloß mit den Briten los?

Das Vereinigten Königreich hat einen traurigen Rekord aufgestellt. Mit 647 Toten je einer Million Einwohner ist es das Land mit den meisten Menschen, die an Covid-19 gestorben sind, noch vor den USA und Brasilien. Großbritannien zählt bisher rund 45.000 Corona-Tote. Die Regierung übernimmt bisher wenig Verantwortung für das Desaster und beschuldigt den Beamtenapparat. Wofür steht Großbritanniens Premier Boris Johnson politisch? Ist der exzentrische Ex-Journalist ein neuer Typus von Politiker - oder fliegt nun auf, dass er doch eher eine Art Hochstapler ist? Kann der angekündigte Neustart gelingen? Und welche Rolle spielt dabei der Brexit? Mit dem langjährigen ZEIT-Auslandskorrespondenten und England-Kenner Jan Roß sprechen wir darüber, wie die ehemalige Großmacht langsam aus dem Lockdown krabbelt und warum die vielen prallen Geschichten über Crazy "BoJo" einen sehr ernsten politischen Kern haben. Roß, dessen Johnson-Buch "Porträt eines Störenfrieds" im Herbst erscheint, beschreibt, wie Johnson den Konservatismus neu erfinden will – und warum ihm das nach vielen Blamagen vielleicht ausgerechnet dank Corona gelingen kann. In Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer Freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast - und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören – und diese Woche ausnahmsweise Marc Brost und Tina Hildebrandt.
7/10/20201 hour, 6 minutes, 27 seconds
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Noch 16 Jahre Putin? „Man ahnt kaum, was unter der Oberfläche gärt“

Pandemie, Wirtschaftskrise und schwindender Rückhalt in der Bevölkerung – das Jahr 2020 war bislang nicht einfach für Wladimir Putin. Um so erstaunlicher mutet es an, dass Russlands Präsident bei seinem Volk eine Verfassungsänderung durchsetzen konnte, die ihm den Machterhalt bis 2036 sichert. Mehr als drei Viertel der russischen Wähler stimmten zu, dass Putin theoretisch weitere 16 Jahre im Amt bleiben könnte. In dem Fall wäre er länger an der Macht als Josef Stalin, länger als je ein Machthaber der früheren Sowjetunion. Warum machen die Russen das mit? Wie hat Putin das Volk von dieser Verfassungsänderung überzeugt? Wie groß ist die russische Sehnsucht nach Autorität – und wie gefährdet ist die Stabilität Russlands? Und was bedeutet die Entwicklung für Deutschland und den Westen? Darüber sprechen wir mit Alice Bota, ZEIT-Korrespondentin in Moskau. In „Das Politikteil“ sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann: jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Marc Brost sowie Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
7/3/20201 hour, 1 minute, 46 seconds
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Präsidentschaftswahlen in Polen: Glaube, Lüge, Hoffnung

Wahlkampf mit Vuvuzela und Polizeischutz: Am Sonntag wählt Polen einen neuen Staatspräsidenten. Das Land ist aufgewühlt und tief gespalten. Zur Wahl stehen der amtierende Nationalkonservative Andrzej Duda, der Front gegen Homosexuelle und Liberale macht – und der Warschauer Bürgermeister Rafał Trzaskowski, der das Land erneuern will. Beide sind gleich alt, beide haben den Aufbruch 1989 als Studenten erlebt – und sind doch ganz anders. Duda liegt in den Umfragen vorne, doch entscheidend ist die Stichwahl, das Rennen ist überraschend offen. Kippt Polen endgültig ins Illiberale – und womöglich am Ende aus der EU? Oder haben die Polen den Nationalkonservatismus satt? Über ein tief gespaltenes Land und eine Wahl, die auch für Deutschland und Europa Folgen haben wird, sprechen wir mit dem ZEIT-Politikredakteur Matthias Krupa. Der langjährige Europa-Korrespondent schildert seine Eindrücke aus einem aufgeladenen Wahlkampf und beschreibt, warum die Wahl auch für Deutschland und Europa Folgen haben könnten. In „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
6/26/202050 minutes, 7 seconds
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Sind die Tage Donald Trumps gezählt?

Rund 130 Tage sind es noch bis zur US-Präsidentschaftswahl – und die Vereinigten Staaten von Amerika sind so zerrissen wie kaum je zuvor. Neben Pandemie und Wirtschaftskrise spalten Verschwörungstheoretiker das Land, soziale Ungleichheit und der durch den Mord an dem Schwarzen George Floyd wiederbelebte Rassismuskonflikt erschüttern das Vertrauen der Bürger in ihre Regierung zusätzlich. Aber was genau bedeutet das für Trumps Hoffnungen auf eine Wiederwahl? Gelingt es seinem Herausforderer Joe Biden, die Unzufriedenheit vieler Bürger in Zuspruch für die Demokraten umzumünzen und seinen aktuellen Vorsprung in den Umfragen weiter auszubauen? Darf die Welt darauf hoffen, dass die USA nach November wieder zu einem verlässlichen Partner werden? Darüber sprechen wir mit ZEIT-Autor Klaus Brinkbäumer, der die multiplen Krisen der USA aus seiner Wahlheimat New York beobachtet und Co-Moderator des Podcasts Ok, America ist. In „Das Politikteil“ sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann: jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Marc Brost sowie Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören. Literaturhinweis – im Podcast sprechen wir diesmal unter anderem über diese Bücher: "Trump gegen die Demokratie" (Originaltitel: "A very stable genius"), Carol Leonnig/Philip Rucker. "The Room where it happened" (voraussichtlicher Erscheinungstermin 23. Juni 2020), John Bolton. "The Art of Her Deal: The Untold Story of Melania Trump", Mary Jordan. "Too Much and Never Enough: How My Family Created the World's Most Dangerous Man" (voraussichtlicher Erscheinungstermin 11. August 2020), Mary L. Trump.
6/19/20201 hour, 4 minutes, 3 seconds
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"Lieber Herr Hurensohn …" – wie rassistisch ist Deutschland?

Nach den Morden des NSU rief keiner "Turkish lives matter" – nach dem Tod des Schwarzen George Floyd gehen auch in Deutschland Tausende gegen Diskriminierungen auf die Straße. Hat Deutschland seinen Rassismus satt oder geht es doch nur darum, das eigene liberale Selbstbild aufzupolieren? Wie rassistisch ist Deutschland, wie rassistisch sind unsere Sicherheitskräfte? Wie rassistisch ist jeder von uns und was könnte dagegen helfen? Darüber sprechen wir mit Yassin Musharbash, stellvertretender Leiter des Investigativ-Ressorts von ZEIT und ZEIT Online, Krimi-Autor und Mitinitiator der antirassistischen Leseshow „Hate Poetry“. In „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
6/12/202056 minutes, 9 seconds
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Droht den USA ein Bürgerkrieg?

Nach dem Tod des schwarzen Amerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz gehen in den USA jeden Tag Tausende auf die Straßen. Geschäfte werden geplündert, Polizisten angegriffen, Demonstranten und Journalisten verletzt. Präsident Trump droht mit einem Militäreinsatz. Über die Unruhen und ein tief zerrissenes Land sprechen wir mit der US-Korrespondentin der ZEIT, Kerstin Kohlenberg, die seit sechs Jahren in New York lebt. Über ihrer Wohnung in Brooklyn kreisten in den vergangenen Tagen Hubschrauber, nach Washington hat auch New York eine nächtliche Ausgangsperre verhängt. Wir fragen: Woher kommt diese Eskalation gerade jetzt? Welche Rolle spielen Rassismus und Ungleichheit in einem Land, das seit vierhundert Jahren die Folgen der Sklaverei verdrängt? Und wie wirken sich die Unruhen auf die Wahlen im Herbst und die Politik aus? In „Das Politikteil“ sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören. Hinweis: Diese Podcastfolge enthält Schilderungen und Audioaufnahmen von extremer physischer Gewalt.
6/5/202059 minutes, 23 seconds
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Sind wir noch zu retten?

Der Historiker Philipp Blom hat gerade ein Buch veröffentlicht, das nahezu prophetischen Charakter hat: In "Das große Welttheater" beschreibt er die Welt in der (Klima)Krise und die "Macht der Vorstellungskraft in Zeiten des Umbruchs". Was muss passieren, um die aktuelle Dynamik im Sinne einer besseren Welt zu nutzen? Wer spielt im Welttheater gerade die wichtigste Rolle? Und welche Ideen gehören dort eigentlich auf die Bühne? Darüber diskutiert er in der neuen Folge unseres Podcasts "Das Politikteil" mit den Moderatoren Marc Brost und Ileana Grabitz. Ausgangspunkt des Gesprächs ist die Lage in Europa, wo nach vielen Wochen im Lockdown dieser Tage die zweite Phase des Kampfes gegen die Pandemie beginnt. Der Streit darüber, wer die Kosten trägt für die wirtschaftlichen Konsequenzen der Krise, spaltet die EU mehr denn je, und über allem steht die große Frage, wie eine Welt nach Corona aussieht: Erlebt Europa wirklich den "Hamilton-Moment", den Finanzminister Olaf Scholz dieser Tage beschwor – den Anfang einer vertieften Gemeinschaft, ähnlich wie die Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1790? Oder droht der weitere Verfall? Ist die Krise weltweit ein Katalysator beim notwendigen Umdenken in puncto Wachstum und Klimawandel? Oder lernt die Menschheit abermals nicht dazu? Als Historiker sieht Philipp Blom in der gegenwärtigen Ausnahmesituation viele Parallelen zur Kleinen Eiszeit, die die Gesellschaft tiefgründiger verändert habe als viele andere Umbrüche in der Geschichte. In "Das Politikteil" sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann: jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Marc Brost sowie Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
5/29/20201 hour, 6 minutes, 8 seconds
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Warum habt Ihr nicht lauter geschrien, #Coronaeltern?

Deutschland ist auf dem Weg aus dem Lockdown, doch bei aller Erleichterung über die schrittweise Wiedereröffnung von Läden, Restaurants und Schwimmbädern werden die Klagen einer Bevölkerungsgruppe immer lauter: Die der Eltern, die seit bald drei Monaten Homeoffice, Homeschooling und Kinderbetreuung zugleich stemmen müssen – ein kräftezehrender Balanceakt, dessen Hauptlast in vielen Familien noch immer bei den Frauen liegt, und bei dem kaum ein Ende abzusehen ist. Die Corona-Maßnahmen der Politik drehten sich nur um die Wirtschaft, wird bemängelt, die Belange der Familien würden zu wenig beachtet. Hat die Politik ausgerechnet die Eltern im Stich gelassen? Drängt die Pandemie die Frauen wirklich in längst überkommen geglaubte Rollenmuster zurück? Und was müssen Unternehmen und Politik jetzt tun, um Familien zu helfen und die befürchtete Rolle rückwärts in Sachen Emanzipation zu verhindern? In Folge elf von "Das Politikteil" diskutieren wir diese Fragen mit einer Frau, die sowohl das private Dilemma zwischen Homeoffice und Homeschooling als auch Karrieremuster und Arbeitsstrukturen in der Wirtschaft bestens kennt: Janina Kugel, selbst Mutter von Zwillingen, war bis Anfang des Jahres Personalchefin bei Siemens und ist damit eine der wenigen Frauen, die es in Deutschland überhaupt in den Vorstand eines Dax-Unternehmens geschafft hat. Kugel ist heute als Aufsichtsrätin und Beraterin tätig. In "Das Politikteil" sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann: jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Marc Brost sowie Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören. Moderation: Ileana Grabitz, Marc Brost
5/22/20201 hour, 2 minutes, 42 seconds
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Kippt jetzt die Stimmung?

Das Virus scheint unter Kontrolle, doch der Protest gegen die Corona-Maßnahmen wird lauter. Warum? Im Podcast legt Psychologe Stephan Grünewald Deutschland auf die Couch. Das Virus scheint unter Kontrolle, gerät jetzt die Wut außer Kontrolle? Die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen werden lauter, obwohl immer stärker gelockert wird. Es ist die Rede von einem "Notstandsregime", auch seriöse Medien schreiben von einer drohenden Entmündigung der Bürger, Verschwörungstheorien finden Zuspruch. Ist die Stimmung gekippt in Deutschland? Warum wächst gerade jetzt die Unruhe und welche Auswirkungen hat das auf die Politik? Darüber sprechen wir mit Stephan Grünewald, Psychologe, Bestsellerautor und Gründer des Rheingold Instituts in Köln. Grünewald, den die Frankfurter Allgemeine Zeitung einmal als Psychologen der Nation bezeichnete, hat Deutschland auf die Couch gelegt und die Psychologie der Krise erforscht. Er berichtet über eine Tiefenstudie zum Umgang der Deutschen mit Corona, die er gerade fertiggestellt hat. Er erklärt, was die Proteste heute mit der Flüchtlingskrise 2015 zu tun haben. Und er erzählt, welche Typen der Krisenbewältigung es gibt – von den Biedermeier-Genießern des Lockdowns bis zu den Aufbegehrern. In Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer Freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast aus der Redaktion von ZEIT oder ZEIT-Online und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
5/15/20201 hour, 19 seconds
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"Alles Deutschtum war für mich erledigt, ich war innerlich tot."

Elfie Walther war gerade 17 Jahre alt und hatte eine für Kriegsverhältnisse recht beschützte Kindheit auf dem Land verbracht, als sie kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs mit den Gräueltaten der Nationalsozialisten konfrontiert wurde: Zwei Wochen vor der Kapitulation der deutschen Wehrmacht erhielt sie einen Stellungsbefehl der Briten. Sie wurde verpflichtet, den überlebenden Häftlingen des Lagers Sandbostel zu helfen und die Verstorbenen zu bestatten. Was die heute 92-Jährige in diesen Tagen erlebte, verfolgt sie bis heute. In der neunten Folge von "Das Politikteil" spricht Elfie Walther über ihre Erinnerungen an die Wochen rund um den 8. Mai 1945 - jenem Tag vor 75 Jahren, an dem die Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft trat und die Alliierten die Macht übernahmen. Im Gespräch mit den Moderatoren Marc Brost, Co-Politikchef der ZEIT, und Ileana Grabitz, Co-Politikchefin von ZEIT ONLINE, erzählt die in Chicago geborene und in Delmenhorst aufgewachsene Zeitzeugin, wie die Erfahrungen zu Kriegszeiten ihr Leben verändert haben – und was sie empfindet, wenn heute ein Politiker wie der französische Präsident Emanuel Macron angesichts der Corona-Krise sagt: „Wir sind im Krieg.“ In "Das Politikteil" sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann: jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Marc Brost sowie Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
5/8/202056 minutes, 8 seconds
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Vorteil Peking: Bringt Corona China die Weltherrschaft?

In China scheint Corona eingedämmt, während die USA in die Katastrophe taumeln. Amerika beklagt mehr Tote als im Vietnamkrieg, die Zahl der Infizierten liegt laut offiziellen Zahlen um ein Vielfaches höher als in China, die Wirtschaft stürzt ab. Und US-Präsident Trump gibt China die Schuld an allem. Wie verschieben sich die Machtverhältnisse zwischen Peking und Washington? Bringt das Virus, das von China aus um die Welt ging, jetzt China die Vorherrschaft in der Welt? Besiegelt Corona endgültig den Abstieg Amerikas? Und wo in der neuen Weltordnung ist noch Platz für Europa? Jörg Lau, Außenpolitik-Chef der ZEIT, ist zu Gast in der achten Folge von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Er diskutiert mit den Moderatoren Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing, ob Diktatoren im Kampf gegen das Virus wirklich im Vorteil sind und ob ein neuer Kalter Krieg droht – diesmal zwischen China und den USA. Jörg Lau berichtet, wie China massiv Druck macht gegen die EU und Deutschland. Und er erklärt, warum Europa womöglich gar nicht so schlecht dasteht im Wettkampf der Systeme. In "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast aus der Redaktion von ZEIT oder ZEIT ONLINE und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
5/1/202055 minutes, 56 seconds
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Die Post-Corona-Welt in Wuhan

Kein Ort auf der Welt steht so sehr für die Corona-Krise wie die chinesische 11-Millionen-Stadt Wuhan: Hier trat der tückische Erreger erstmals auf den Menschen über. Hier wurden – nach anfänglicher Vertuschung – die bislang radikalsten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen. Und hier lässt sich heute besichtigen, wie eine Welt Post-Corona aussehen könnte: Nach fast drei Monaten rigorosen Lockdowns scheint das Virus in Wuhan unter Kontrolle zu sein und die Stadt ist auf dem Weg zurück in die Normalität. ZEIT-Korrespondentin Xifan Yang ist als eine der ersten deutschen Journalistinnen nach Wuhan gereist. In der siebten Folge von „Das Politikteil” berichtet sie darüber, wie das Leben vor Ort derzeit aussieht und wie die wochenlangen Ausgangssperren die Stadt verändert haben. In „Das Politikteil” sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann: jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast aus dem ZEIT-Kosmos und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Marc Brost sowie Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören. Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns per Mail über [email protected].
4/24/202054 minutes, 8 seconds
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Generation Corona – wie lange kann schulfrei gut gehen?

Seit Wochen sind Deutschlands Schulen geschlossen, viele hatten auf die Zeit nach den Osterferien gehofft. Nun hat die Politik entschieden: Erst ab 4. Mai sollen die Schulen wieder öffnen, aber auch dann längst nicht für alle Schülerinnen und Schüler. Wie sind die Schulen bislang durch die Krise gekommen? Hygieneplan, Pausenplan: Sind die Maßnahmen, die jetzt eingehalten werden sollen, überhaupt umsetzbar? Wer fällt durch das Raster? Können wir von Dänemark lernen und kann das Zauberwort Digitalisierung wirklich helfen? Martin Spiewak, Redakteur im Wissensressort der ZEIT, kennt sich wie kaum ein anderer im deutschen Bildungswesen aus. Er hat unzählige Schulen besucht, spricht regelmäßig mit Lehrern und Schülern und hat selbst zwei Kinder, die in den vergangenen Wochen Homeschooling gemacht haben, eines davon steht kurz vor dem Abi. Im neuen Podcast "Das Politikteil" sprechen Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt mit ihm über das, was Kanzlerin und Ministerpräsidenten beschlossen haben und darüber, wie es nun weitergehen kann. Generation Corona – wie lange kann schulfrei gutgehen und wer fällt dabei durch? Was macht diese Zwangspause mit Schülern und Lehrern und wie gravierend werden die sozialen Folgen langfristig sein? In "Das Politikteil" sprechen wir über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Hintergründe hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast aus der Redaktion von ZEIT oder ZEIT Online und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören. Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns per Mail an [email protected]. Links zur Folge: – Alle Ergebnisse des Schulbarometers „Spezial Corona-Krise”gibt es auf dem Deutschen Schulportal: www.deutsches-schulportal.de – Frühere Ergebnisse zur Nutzung digitaler Lehr- und Lernformen durch die deutschen Schulen liefert die internationale ICILS-Studie: https://www.uni-paderborn.de/forschung/forschungsnachrichten/nachricht/news/icils-2018-ergebnisse-der-internationalen-vergleichsstudie-zu-digitalen-kompetenzen-bei-schuelern-am/. – Zum “summer learning loss” bzw. dem sogenannten Ferieneffekt hier ein Interview zum Vertiefen: https://www.zeit.de/2020/13/unterricht-zuhause-soziale-ungleichheit-hausunterricht-eltern
4/17/20201 hour, 1 minute, 5 seconds
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Wir Medien in der Weltviruskrise

Je mehr das Coronavirus sich verbreitet, desto lauter wird die Kritik an uns, den Medien. Im neuen Politikpodcast diskutieren wir, ob solche Vorwürfe berechtigt sind. Ausgerechnet Christian Drosten, Deutschlands derzeit wohl gefragtester Virologe, brachte vor ein paar Tagen ein Gefühl auf den Punkt, das derzeit offenbar immer mehr Menschen beschleicht: Vor allem politische Journalisten stellten oft kontraproduktive Fragen und beschäftigten sich mehr mit Machtpolitik als mit den entscheidenden Sachfragen. Wissenschaftler würden karikiert, die Grenzen einer verantwortungsvollen Berichterstattung überschritten. Auch an anderen Stellen wird Kritik laut an der Rolle der Medien in der Weltviruskrise. Versagen wir ausgerechnet jetzt, wo die Medien am dringendsten gebraucht werden? In der fünften Folge unseres Podcasts Das Politikteil diskutieren Marc Brost, Politikchef der ZEIT, und Ileana Grabitz, Politikchefin von ZEIT ONLINE, die Frage, ob die Vorwürfe gegen die Medien in diesen Ausnahmezeiten berechtigt sind. Zu Gast ist ein Mann, der es wissen muss: Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler an der Universität Tübingen. In Das Politikteil sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann: jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast aus dem ZEIT-Kosmos und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Marc Brost sowie Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören. Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns per Mail über [email protected].
4/9/202055 minutes, 37 seconds
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Wie geht es den alten Menschen in Zeiten der Pandemie?

In der vierten Folge von "Das Politikteil" widmen wir uns den Menschen, um die sich Deutschland gerade besonders sorgt - und diskutieren, ob die Fürsorge ausreicht. Deutschland diskutiert darüber, ob man alte Menschen besonders vor dem Corona-Virus schützen muss und was der beste Weg dazu ist. Was denken Betroffene selbst, was denken Bewohner von Pflegeheimen, ihre Angehörigen und diejenigen, die sie professionell betreuen? ZEIT-Reporterin Caterina Lobenstein war in einem Altenheim auf der Schwäbischen Alb. In der vierten Folge von dem Podcast Das Politikteil berichtet sie, was sie und ihr Kollege Moritz Aisslinger erlebt haben und warum die Recherche diesmal ganz anders ablaufen musste als sonst. Wie geht es den Menschen, über die Deutschland sich momentan am meisten sorgt, wirklich? Und was denken sie über das Krisenmanagement der Politik? Diesen Fragen widmet sich die jüngste Folge des neuen Politikpodcasts von ZEIT und ZEIT ONLINE, der in dieser Woche von Heinrich Wefing, Politikchef der ZEIT und Tina Hildebrandt, Chefkorrespondentin der ZEIT, moderiert wird. Caterina Lobenstein ist Reporterin im Politikressort, sie wurde für ihre Recherchen zum Thema Pflege mit dem Reporterpreis ausgezeichnet. Das Politikteil widmet sich jede Woche einem Thema, das die Politik aktuell beschäftigt: Jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast aus der Redaktion von ZEIT und/oder ZEIT-ONLINE und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
4/3/202054 minutes, 4 seconds
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Wie lange halten wir das noch durch?

Die deutsche Regierung hat ein gigantisches Rettungspaket verabschiedet, um die Wirtschaft vor den Folgen der Corona-Pandemie zu schützen. Aber kommen die Hilfen auch wirklich bei denen an, die sie dringend brauchen? Wie groß ist die ökonomische Dimension der Krise wirklich? Und können wir es eigentlich verantworten, im Kampf gegen das Virus diesen hohen Preis zu zahlen? Über diese Fragen diskutieren Ileana Grabitz, Leiterin des Politikressorts bei ZEIT ONLINE, und Marc Brost, Politikchef der ZEIT, in der dritten Folge des neuen Podcasts "Das Politikteil". Zu Gast ist Kolja Rudzio, Redakteur im Wirtschaftsressort bei der ZEIT. In "Das Politikteil" sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann. Jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast aus dem ZEIT-Kosmos und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Marc Brost sowie Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören. Alle Folgen des Podcasts gibt es hier. Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns per Mail über [email protected].
3/27/202053 minutes, 42 seconds
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Macht Deutschland alles richtig?

Wäre eine Ausgangssperre sinnvoll? Warum streiten sich auch die Experten über die richtigen Maßnahmen gegen die Pandemie, die die Welt gefangen hält? Und wie bald könnte es einen Impfstoff oder ein neues Medikament geben, das gegen die Seuche hilft? Das diskutieren Heinrich Wefing, Politikchef der ZEIT, und Tina Hildebrandt, Chefkorrespondentin der ZEIT, in der neuen Folge unseres Podcasts "Das Politikteil" mit Andreas Sentker, dem Leiter des Ressorts Wissen, der nicht nur Journalist, sondern auch studierter Biologe ist. In "Das Politikteil" sprechen wir über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Hintergründe hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast aus dem ZEIT-Kosmos und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören. Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns per Mail über [email protected].
3/20/20201 hour, 4 minutes, 42 seconds
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Was macht Corona mit uns?

Sind wir im Umgang mit dem Coronavirus übervorsichtig oder zu sorglos? Wie schlimm ist die Situation in Deutschland wirklich? Hat die Regierung die Lage im Griff? Und wie wird Covid-19 unsere Gesellschaft verändern? Das diskutieren zum Start unseres neuen Podcasts "Das Politikteil" Ileana Grabitz, Leiterin des Politikressorts bei ZEIT ONLINE, und Marc Brost, Politikchef der ZEIT. Zu Gast ist Sven Stockrahm, der stellvertretende Leiter des Wissensressorts bei ZEIT ONLINE. In "Das Politikteil" sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann. Jeden Freitag mit zwei Moderatoren, einem Gast aus dem ZEIT-Kosmos und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Marc Brost sowie Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören. Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns per Mail über [email protected].
3/13/202058 minutes, 38 seconds