Wie ehrlich sollte man im Job sein? Darum geht es in der neuen Folge unseres Podcasts "Was Chefinnen wirklich denken". Zu Gast ist Angelika Gifford, die Vizechefin von Meta für Europa, den Nahen Osten und Afrika. Die 58-Jährige erzählt, wie sie schwierige Entscheidungen, auch wenn es um Stellenabbau geht, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommuniziert. Ihr Anspruch ist: maximale Ehrlichkeit. Doch das könne in ihrem Job nicht immer gelingen. Kann sie nicht die ganze Wahrheit sagen, entscheidet sie sich für Transparenz und kommuniziert ihren Konflikt offen gegenüber den Mitarbeitenden: "Das kann ich erzählen. Es gibt weitere Dinge, die kann ich nicht erzählen." Insgesamt, so Gifford, habe Ehrlichkeit "viel damit zu tun, dass man sich traut".
Im Podcast geht es aber nicht nur darum, wie viel Wahrheit Führungskräfte ihren Mitarbeitenden zumuten, sondern auch, wie ehrlich Mitarbeitende selbst gegenüber ihren Führungskräften sein können. Sollte man sagen, wenn man überfordert ist – oder gefährdet man damit die nächste Beförderung? "Ich würde nicht uneingeschränkt sagen: Ja, erzähl mal, wenn du überfordert bist", sagt Gifford. Man müsse genau abwägen, was man wie erzähle und in welcher Phase seiner Karriere. Denn: "Ehrlichkeit kann auch für dich ein Nachteil sein."
An den Satz "Privat bin ich ganz anders" glaubt sie nicht. "So komplett anders zu sein, das geht nicht. Aber auch ich bin privat ein Stück weit anders", sagt Angelika Gifford.
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