Moreno+1. Der Interview-Podcast des SPIEGEL mit Juan Moreno. Für alle, die neugierig sind und gute Gespräche lieben. Jeden Mittwoch neu. Hinweise und Gästewünsche gerne an [email protected].
Podcast-Tipp: Shortcut - Schneller mehr verstehen
Bei SPIEGEL Shortcut erklären wir euch jeden Tag ein wichtiges Thema – kurz und verständlich. Dafür laden Lara Schulschenk und Maximilian Sepp Kolleginnen und Kollegen aus dem SPIEGEL ein und stellen ihnen die Fragen, die wirklich interessieren. Wir schauen hinter die Schlagzeilen und wollen verstehen: Wie hängt das zusammen und was können wir tun?»SPIEGEL Shortcut« – Schneller mehr verstehen. Neue Folgen gibt es von Montag bis Freitag hier, auf spiegel.de und überall, wo es Podcasts gibt. Und auch auf YouTube.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Den SPIEGEL-WhatsApp-Kanal finden Sie hier. Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
7/4/2024 • 29 seconds
Podcast-Tipp: Acht Milliarden - Der Auslands-Podcast des SPIEGEL
Juan Moreno hostet ab sofort »Acht Milliarden«, den Auslands-Podcast des SPIEGEL.Hören Sie hier die erste Folge mit Thore Schröder, Israel-Korrespondent des SPIEGEL über unerhörte Vorwürfe: Auf der Militärbasis Sde Teiman sollen Palästinenser systematisch misshandelt worden sein. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu spricht jedoch von der »moralischsten Armee der Welt«.
»Acht Milliarden« finden Sie auf SPIEGEL.de und überall, wo es Podcasts gibt.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Den SPIEGEL-WhatsApp-Kanal finden Sie hier. Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
6/14/2024 • 28 minutes, 10 seconds
Warum sollte sich der Staat beim »Catcalling« nicht einmischen, Frauke Rostalski?
Immer mehr Menschen empfinden sich als vulnerabel und schutzbedürftig, sagt Frauke Rostalski, Staatsrechtsprofessorin und Mitglied des Ethikrats. Der Staat sollte nicht immer helfen.
Frauke Rostalski ist Staatsrechtsprofessorin an der Universität Köln und Philosophin. Ihr aktuelles Buch heißt »Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit«. Für die Juristin führt der Fakt, dass sich immer mehr Menschen »verletzlich«, also, »vulnerabel«, fühlen und nach staatlichem Eingriff rufen, zu einem Problem. Sobald der Staat per Gesetz den Schutz für bestimmte Gruppen erhöht – zum Beispiel Politiker, die im Netz angegriffen werden, oder Frauen, die sich gegen sogenanntes »Catcalling« – zum Beispiel unerwünschtes Nachpfeifen – wehren, schränkt der Staat Freiheitsrechte ein.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Rostalski über eine von ihr wahrgenommene Verschiebung: »Durch eine Analyse jüngerer Gesetzesänderungen komme ich zum Schluss, dass heute sich staatliche Schutzmaßnahmen in vielen Lebensbereichen deutlich früher und umfassender als noch vor einigen Jahren erfolgen.« Rostalski unterstützt diese Entwicklung in einigen Bereichen durchaus, hält sie jedoch in anderen für bedenklich. »Diese Entwicklung ist problematisch, weil das Konzept der Vulnerabilität keine klaren Grenzen aufweist. Es geht, vereinfacht gesprochen, immer noch verletzlicher.«
Hier gehts zu »8 Milliarden - Der Auslandspodcast des SPIEGEL«+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
5/21/2024 • 30 minutes, 52 seconds
Warum wird KI massenweise Kreative arbeitslos machen, Pacco Nitsche?
Pacco Nitsche macht Filme. Für Werbekunden, für Streamer, fürs Kino. Er sagt voraus, dass neue KI-Tools die Filmproduktion schon heute revolutionieren. Für die Filme eine gute Entwicklung, für ihre Macher eine Katastrophe.
Als vor einigen Monaten das kalifornische Softwareunternehmen OpenAI die Video-KI »Sora« vorstellte, ging eine Schockwelle durch die Filmbranche. Mit der Software lassen sich durch einfache Textbefehle Videos erstellen, die täuschend echt aussehen. Absolut realistische Welten per Mausklick erschaffen, ein Traum vieler Filmschaffende – und gleichzeitig ein Albtraum für Tausende Kreative.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit dem Produzenten Pacco Nitsche. Seine Firma »27km Entertainment« produziert Werbespots und Dokumentationen.»Ich glaube, dass da eine Welle auf uns zukommt«, sagt Nitsche. Neue KI-Tools würden die Art wie wir künftig Filme machen, komplett verändern. Einerseits böten sie die Möglichkeit, praktisch jede kreative Vision zu realisieren, was früher am Budget oder am Zeitplan gescheitert sei, ließe sich heute realisieren.
Auf der anderen Seite würden in absehbarer Zeit viel weniger Menschen in der Branche beschäftigt sein. »Heute brauche ich für einen Werbespot drei Monate, in wenigen Jahren wird das womöglich auf einen einzigen Tag reduziert werden«, so Nitsche.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
5/14/2024 • 32 minutes, 52 seconds
Wie ist es kurz vor seinem Tod in eine KI verwandelt zu werden, Michael Bommer?
Michael Bommer hat Darmkrebs im Endstadium und will seine Persönlichkeit mithilfe Künstlicher Intelligenz erhalten.
Michael Bommer steht vor dem Ende seines zweijährigen Kampfes gegen den Krebs. Der Geschäftsmann und Start-up-Investor wird in den nächsten Wochen sterben. Nachdem er vor rund sieben Wochen eine Rundmail an Freunde und Bekannte geschickt hatte, um sich zu verabschieden, meldete sich Rob LoCascio, Gründer des Unternehmens Eternos und langjähriger Freund. Er arbeite gerade an einer KI, »die Erinnerungen und Persönlichkeit durch Künstliche Intelligenz bewahren könne«, sagte ihm sein Freund. Mit anderen Worten, LoCascio fragte seinen Freund, ob dieser als KI weiterleben wolle. Er wäre der erste Mensch, der dies täte. »Natürlich wollte ich«, antwortete Bommer.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Bommer mit Host Juan Moreno über seine Entscheidung, in den letzten verbleibenden Tagen seines Lebens einer Künstlichen Intelligenz alles anzuvertrauen, um Bommers Persönlichkeit und Sprache reproduzieren zu können. Das Ziel: Seine Familie soll sich nach Bommers Tod weiterhin mit ihm unterhalten können. »Erst wird nur die Stimme generiert, später werde ich wohl auch in Videoform existieren«, so Bommer. Ihm gefalle der Gedanke, dass seine Enkel, die heute noch nicht auf der Welt sind, ihm eines Tages Fragen stellen können.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
5/8/2024 • 56 minutes, 15 seconds
Waren Ihre Eltern stolz auf Sie, Matthias Glasner?
Matthias Glasner ist einer der bedeutendsten Regisseure Deutschlands und der absolute Favorit beim diesjährigen Deutschen Filmpreis. Ein Gespräch über Mutterliebe, Elternstolz und Filme, die es einem nicht leicht machen.
Kritiker auf der Berlinale waren begeistert von »Sterben«, dem neuen Film von Regisseur und Drehbuchautor Matthias Glasner. Für das Drehbuch gewann er den »Silbernen Bären« der 74. Berlinale. Nun ist das herausragend besetzte Meisterwerk insgesamt neunmal für den Deutschen Filmpreis 2024 nominiert.
Es ist Glasners persönlichstes Werk. In Teilen sehr lustig, in Teilen kaum zu ertragen.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Glasner mit Host Juan Moreno über die komplexe Beziehung zu seiner Familie, die dem Film zugrunde liegt. »Sterben«, erzählt die persönliche und extrem schwierige eigene Familiengeschichte Glasners über sein Alter Ego Tom. Tom wird gespielt von Lars Eidinger und ist im Film Dirigent.
Er möchte die Komposition seines depressiven Freundes auf die Bühne bringen, die ebenfalls den Namen »Sterben« trägt. Parallel stirbt der Vater und die Beziehung zur Mutter (Corinna Harfouch) erfährt immer tiefere Risse.
Wie persönlich der Film wird, erklärt Glasner anhand einer der eindringlichsten Szenen des Films. Nach dem Tod des Vaters versichern sich Mutter und Sohn am Wohnzimmertisch, dass sich nur schwer ertragen können und keineswegs lieben. »Eigentlich habe ich Dich nie geliebt, sagt die Mutter. Und genau diese Szene ist bei uns passiert. Nur, dass mein Vater am Leben war und es Weihnachten war.«+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
4/30/2024 • 32 minutes, 23 seconds
Warum braucht Russlands Politik immer einen Krieg, Michail Schischkin?
Michail Schischkin ist einer der bedeutendsten Autoren Russlands. Er glaubt, dass Russland nur von jemandem geführt werden kann, der Kriege gewinnt.
Michail Schischkin ist einer der bedeutendsten Schriftsteller Russlands. Kritiker haben ihn mit Lew Tolstoi und Vladimir Nabokov verglichen. Als einziger Schriftsteller des Landes hat er alle drei wichtigen Literaturauszeichnungen erhalten. Seit Mitte der Neunzigerjahre lebt Schischkin in der Schweiz. Mittlerweile ist er einer der schärfsten Kremlkritiker. Seine Heimat kann er seit zehn Jahren nicht mehr besuchen. Er sei im Grunde der Gleiche geblieben, sagt Schischkin, »mein Heimatland dagegen ist weit gereist: vom 21. Jahrhundert direkt ins Mittelalter.«
Im Podcast »Moreno+1« spricht Schischkin mit Host Juan Moreno über seine Schwierigkeiten mit deutschen Putin-Verstehern, die Frage, warum der Kreml ohne Konflikt nicht funktioniert und den Irrglauben, dass die Russen sich eine Demokratie wünschen.
»Die russischen Regime haben seit jeher versucht, im Land die Mentalität eines von Feinden umgebenen Stammes zu fördern«, sagt Schischkin. Solange die Russen davon überzeugt seien, bliebe sowohl eine friedliches, wie auch ein demokratisches Russland, eine Ilusion, so Schischkin.Hörtipp: Unsere Podcast-Reihe »Putins Aufstieg«+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
4/23/2024 • 32 minutes, 10 seconds
Warum sagen wir China nicht die Meinung, Michael Müller?
Olaf Scholz ist zum Staatsbesuch in China. Eigentlich sollte er dort einige sehr unangenehme Gespräche führen. Das ist nicht so leicht. Deutschland verdient einfach zu viel Geld mit dem Land. Im Sommer letzten Jahres stritt die Bundesregierung über eine neue China-Strategie. Außenministerin Baerbock wollte klare, scharfe Töne, Kanzler Olaf Scholz warb für Konzilianz gegenüber Peking. Ziel war es, sich von China unabhängiger zu machen. Weniger Gewinne, mehr Menschenrechte. So der Plan. Davon ist bei der Reise des Kanzlers nicht viel übrig geblieben. Nicht überraschend.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Michael Müller, dem früheren Regierenden Bürgermeister Berlins, der heute für die SPD im Deutschen Bundestag sitzt und Berichterstatter seiner Fraktion für China ist. Warum ist es gerade für Deutschland nicht leicht, mit der Weltmacht China Klartext zu sprechen? Die Menschenrechtssituation, die massive Aufrüstung, die China betreibt, die unfairen Wettbewerbsbedingungen, denen deutsche Unternehmen im Land unterworfen sind – es gäbe genug Gesprächsbedarf.
»Man muss die Grenzen der Politik erkennen. Ich saß in mehreren Runden, in denen mir Vertreter großer deutscher Konzerne gesagt haben, dass sie die Gefahren durchaus sehen, aber sie, mit Blick auf die Renditen vor Ort, auf China angewiesen sind«, so Müller.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
4/16/2024 • 31 minutes, 56 seconds
Maschine vs. Mensch - wer ist intelligenter, Gerd Gigerenzer?
Gerd Gigerenzer ist ein weltweit renommierter Experte für Risikokompetenz. Ein Gespräch über iPads im Unterricht, die Bereitschaft für Facebook zu zahlen und die wirklichen Gefahren durch KI.
Der Psychologe Gerd Gigerenzer war langjähriger Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Derzeit leitet er das Harding-Zentrum für Risikokompetenz an der Universität Potsdam. Er war Professor an der University of Chicago und ist Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften. Gigerenzer gilt als Koryphäe im Gebiet der Risikokalkulation.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigte, das 18- bis 39-Jährige im vergangenen Jahr im Schnitt 93 Stunden pro Woche im Internet waren. Laut Gigerenzer ergeben sich aus diesem Fakt Risiken für den Einzelnen, gerade durch die enorme Zeit, die man in sozialen Medien verbringt: »Das Problem ist nicht Social Media, sondern vielmehr das anzeigengestützte Geschäftsmodell«, sagt Gigerenzer. Wer mit seinen Daten bezahle, sei eben nicht Kunde, sondern Produkt. »Eine von mir für einen Versicherer durchgeführte Studie zeigte allerdings, dass 75 Prozent der Deutschen nicht bereit sind, auch nur einen Cent für die Benutzung sozialer Netzwerke zu zahlen«.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
4/9/2024 • 33 minutes, 12 seconds
Warum bauen alle plötzlich wieder Atomkraftwerke, Professor Hurtado?
Professor Hurtado ist Experte für Wasserstoff- und Energietechnik. Ein Gespräch über die Kosten der deutschen Energiewende und die Frage, warum unsere Nachbarn reihenweise AKW bauen.
Letzte Woche kamen in Brüssel Vertreter von rund 30 Staaten zusammen und gaben das Versprechen ab, die Kernkraft künftig teilweise massiv auszubauen – darunter Ungarn, Schweden, die Niederlande, Bulgarien, Serbien, Tschechien, China, Japan und die USA. In Polen, das bis heute keine Kernkraftwerke hat, sollen in den nächsten Jahren sechs Meiler gebaut werden. In der Slowakei soll der nächste Reaktor 2025 ans Netz gehen.
Professor Antonio Hurtado lehrt Wasserstoff- und Kernenergietechnik an der TU Dresden. Ihn überrascht diese Entwicklung nicht.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Professor Hurtado über die Gründe für dieses europäische Comeback der Kernenergie.
Für Hurtado liegen die Gründe auf der Hand. »Auch ich wünsche mir, wir könnten ausschließlich auf erneuerbare Energien setzen", so Hurtado. "Aber das wird schwer: Eine vollständige Dekarbonisierung bis 2045 wird ohne Kernkraft kaum möglich sein. Die Wasserstofftechnologien werden noch lange brauchen, bevor sie überall zur gewünschten Energieversorgung beitragen können.«+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
4/2/2024 • 38 minutes, 14 seconds
Wie wird man als Flüchtling zum Filmstar, Mido Kotaini und Bora Dağtekin?
Mido Kotaini floh als 14-Jähriger ohne Eltern vor dem syrischen Bürgerkrieg nach Deutschland. Bis heute hat er keinen gesicherten Aufenthaltsstatus. Gerade stand er für die Regisseure Bora Dağtekin und Tom Tykwer vor der Kamera.
Ganz gleich, was Regisseur und Drehbuchautor Bora Dağtekin anfasst, es wird zum Erfolg: Die »Fack ju Göhte«-Trilogie sahen über 21 Millionen Menschen im Kino, die Vorabendserie »Türkisch für Anfänger« wird bis heute geliebt, der Kino-Hit »Das perfekte Geheimnis« spielte über 40 Millionen Euro ein.
Jetzt läuft Dağtekins neuer Film »Chantal im Märchenland« in den Kinos an, ein Spin-off der Fack-ju-Göhte-Filmreihe. In einer der Hauptrollen ist der 22-jährige Mido Kotaini zu sehen, der erst vor acht Jahren nach Deutschland geflohen ist.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Bora Dağtekin und seinem Star Mido Kotaini. Für Kotaini ist es das erste Interview überhaupt. Er spricht erstmals ausführlich über seine Flucht vor dem syrischen Bürgerkrieg, seine Odyssee durch verschiedene Flüchtlingsheime und dem Aufwachsen in Deutschland ohne seine Eltern, die in Damaskus zurückbleiben mussten. Bis heute hat Mido Kotaini keinen gesicherten Aufenthaltsstatus in Deutschland – und das als Hauptdarsteller in einem der teuersten deutschen Filme des Jahres.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
3/26/2024 • 37 minutes, 17 seconds
Warum ist die Generation Z so frustriert, Rüdiger Maas?
Rüdiger Maas ist Psychologe und Generationenforscher. Ein Gespräch über zu viele Möglichkeiten, die Selbstverständlichkeit eines Handys und warum die Generation Alpha noch viel schwieriger werden wird.
Rüdiger Maas ist Psychologe und leitet das Augsburger Institut für Generationenforschung. Seit Jahren forscht er zur Generation Z und neuerdings auch zur Nachfolgegeneration, der Generation Alpha. Maas ist davon überzeugt, dass die jüngere Generation nicht unbedingt fauler ist, als Generationen davor. »Es haben sich einfach nur die Rahmenbedingungen geändert. Arbeitnehmer brauchen die Jungen, weil immer mehr Alte in Rente gehen. Die Jungen sind in einer guten Verhandlungsposition und können Dinge durchsetzen, die früher unmöglich gewesen wären«, so Maas.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Rüdiger Maas über einige der Vorurteile, die Rund um die Generation Z existieren - sie sei faul, weniger kreativ, zu digital. Laut Maas ist an einigen dieser Vorurteile kaum etwas dran. Bei anderen durchaus. So ist Generation Z laut Studien die unglücklichste Generation seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. »Und das kann auch daran liegen, dass es dieser jungen Generation recht gut geht und sie deutlich mehr Möglichkeiten hat, als die Generationen vor ihnen«, sagt Maas.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
3/20/2024 • 43 minutes, 53 seconds
Warum sollte man mit Nazis reden, Jörg Hartmann?
Jörg Hartmann, 54, ist vor allem durch seine Rolle als »Tatort«-Kommissar Peter Faber im Dortmunder TV-Revier bekannt geworden. Millionen Fans fiebern mit dem depressiven, völlig unvorhersehbaren Dortmund-Kommissar Faber mit. Jetzt hat Jörg Hartmann sein erstes Buch »Der Lärm des Lebens« vorgelegt.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Jörg Hartmann mit Host Juan Moreno über seine gehörlosen Großeltern, die Schönheit einer Ruhrpott-Stammkneipe und die Frage, wie mit AfD-Wählern umzugehen ist. In Erinnerung an die Gemeinschaft in der Stammkneipe seines Vaters sagt Hartmann: »Selbst, wenn da noch übrig gebliebene Altnazis gewesen sein sollten, logischerweise gab es die zu der Zeit noch, hat man miteinander geredet. Ich finde das entscheidend, weil es das ist, was heute fehlt. Du wurdest nicht ausgeschlossen, selbst wenn du irgendwo am Rand geschwommen bist. Ich bin überzeugt davon, dass dieses Miteinander viele daran gehindert hat wegzukippen.«+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
3/13/2024 • 34 minutes, 16 seconds
Was passiert, wenn wir ewig leben, Maxim Leo?
Bestsellerautor Maxim Leo beschäftigt sich in seinem neuen Roman mit der nächsten wissenschaftlichen Revolution: Medikamente, die uns verjüngen. Er hinterfragt, ob dies eine gute Idee ist.
Im Podcast »Moreno+1« beschreibt Maxim Leo in welches moralische Dilemma sich eine Gesellschaft hinein manövriert, wenn ein Lebensalter von 120, 150 oder noch mehr Jahren die Regel ist. Ein realistisches Szenario: »Es gibt die Optimisten unter den Wissenschaftlern, die sagen, dass es nur noch zehn Jahre dauern wird, bis wir so einen Durchbruch haben werden. Die Pessimisten sagen, es wird noch 50 Jahre dauern – von 200 Jahren spricht keiner. Kaum jemand bezweifelt, dass es möglich sein wird, das Leben der Menschen medizinisch enorm zu verlängern«, so Leo.
Maxim Leo hat mehrere Bestseller geschrieben. Für sein autobiografisches Werk »Haltet Euer Herz bereit« erhielt er 2011 den Europäischen Buchpreis, sein letztes Buch »Frankie«, das er zusammen mit Jochen-Martin Gutsch schrieb, stand über Wochen auf den Bestsellerlisten. In seinem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigt sich Leo mit einer Frage, die zu den ältesten der Menschheitsgeschichte gehört: »Wie wäre es, wenn wir für immer jung bleiben könnten?«
Auslöser war ein Artikel über Fortschritte in der sogenannten Longevity-Forschung. Ein Forschungsfeld, in das seit geraumer Zeit immer mehr Geld fließt. Schon heute lässt sich mittels neuer Forschungsergebnisse die Lebensspanne von Mäusen um rund 40 Prozent verlängern.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
3/6/2024 • 31 minutes, 10 seconds
Wie wird man nach einem Genozid nicht verrückt, Anna Dushime?
Als vor 30 Jahren in Ruanda ein Genozid tobte, war Anna Dushime ein Kind. Weite Teile ihrer Familie wurden ermordet, darunter ihr Vater. Heute ist sie erfolgreiche Moderatorin in Berlin.
Anna Dushime ist in Ruanda geboren und in Großbritannien zur Schule gegangen. Mit zehn zog sie ins Ruhrgebiet und machte dort ihr Abitur. Sie hat für die deutsche Ausgabe von »BuzzFeed« gearbeitet und war taz-Kolumnistin. Mittlerweile ist sie erfolgreiche Podcasterin und Moderatorin. Im rbb-Fernsehen moderiert sie die Talkshow »Der letzte Drink«.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Anna Dushime mit Host Juan Moreno unter anderem über ihre frühesten Erinnerungen als Kind. »Ich erinnere mich, wie ich auf dem Fahrrad meines Vaters saß. Wir sind früh am Morgen zum Bäcker gefahren«, so Dushime. Kurz darauf verlor Dushime ihren Vater, der dem schrecklichen Genozid in Ruanda zum Opfer fiel. In nur hundert Tagen töteten radikale Hutu 1994 in Ruanda rund 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu, die sich weigerten mitzumachen. Drei von vier Angehörigen der Tutsi-Minderheit fielen dem Genozid zum Opfer. »Und wenn man mich fragt, ob ich einen Knacks davongetragen habe – vermutlich schon«, sagt Dushime.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
2/27/2024 • 37 minutes, 55 seconds
Warum nervt Berlin, Florian Opitz?
Florian Opitz ist einer der besten Dokumentarfilmer Deutschlands. In seinem Film »Capital B« nimmt er sich der deutschen Hauptstadt an. Was hat Berlin zu dem gemacht, was es heute ist? Seine Antwort: Gier. Erst nach Spaß, dann nach Rendite.
Zu sagen, dass Florian Opitz' neue Doku-Serie »Capital B – Wem gehört Berlin?« von der Kritik gelobt wurde, ist eine grandiose Untertreibung. Die Reaktionen sind hymnisch. Taz, »Süddeutsche Zeitung«, »FAZ«, auch der SPIEGEL sind hingerissen. Die fünfteilige Serie startet mit dem Mauerfall und behandelt die Zeit bis zum Berliner Volksentscheid 2021 über die Enteignung des Immobilienkonzerns Vonovia. Dabei wechselt Opitz stets die Perspektive. Es kommen sowohl politische und wirtschaftliche Entscheider zu Wort, wie auch Vertreter der sich nach der Wende schnell ausbildenden Subkultur: vom Gründer des Techno-Clubs Tresor, über Berlins langjährigen Strippenzieher Klaus-Rüdiger Landowsky, bis zum ehemaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, dem Musiker Peter Fox und Neuköllns Integrationsbeauftragter Güner Balci.
Im Podcast »Moreno+1« beschreibt Opitz die unterschiedlichen Phasen und Stimmungen, die Berlin in den letzten 30 Jahren durchlebt hat. »Es ging 1990 mit einem Sommer der Anarchie los, in dem alles möglich schien. Dann kam eine Phase, in der Berlin dachte, schon bald mit New York mithalten zu können. Daraufhin folgte ein herber Absturz, der vor gut 15 Jahren in einen Aufschwung überging, der mittlerweile wieder abgebremst ist«, so Opitz. Im Grunde sei Berlin jetzt wieder am Anfang. Eine Stadt, die sich im Kreis dreht. Durch den Zusammenbruch des Gewerbeimmobilienmarktes würden derzeit wieder sehr viele Gebäude leer stehen – die theoretisch Freiraum für Kreativität böten, sagt Opitz. So wie vor 30 Jahren, nach dem Ende der DDR.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
2/20/2024 • 39 minutes, 22 seconds
Sind Donald Trumps Republikaner rechtsextrem, Annika Brockschmidt?
Vielen glauben, dass Donald Trump die Republikanische Partei gekapert hat. Autorin und Historikerin Annika Brockschmidt erklärt in ihrem neuen Buch, warum das nicht stimmt. Trump ist nicht der Anfang, er könnte aber das Ende sein.
Die Autorin und Historikerin Annika Brockschmidt legte 2021 mit ihrem Buch »Amerikas Gotteskrieger. Wie die christliche Rechte die Demokratie gefährdet« einen Bestseller vor. Darin untersuchte sie die stetig größere werdende Bewegung in den USA der radikalen christlichen Rechten. Diese lehnt staatliche Macht ab, träumt von »White-Supremacy« und führt nach eigener Vorstellung einem ewigen Krieg gegen das Böse.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Brockschmidt über ihr neues Buch: »Die Brandstifter. Wie Extremisten die Republikanische Partei übernahmen«. In ihrem Werk beschreibt Brockschmidt die langsame und systematische Radikalisierung der Republikanischen Partei der Vereinigten Staaten. Ausgehend von der Abneigung gegen die in den Sechzigerjahren aufkommende Bürgerrechtsbewegung, über die illegalen Machenschaften eines US-Präsidenten Richard Nixon, bis hin zum Aufstieg von offen radikalen Talkshow-Hosts wie Rush Limbaugh, Tucker Carlson oder Sean Hannity.
»Doch der heutige Zustand der Republikanischen Partei muss für europäische Konservative als mahnendes Beispiel dafür dienen, was passiert, wenn man sich mit Extremisten einlässt. Von nun an – es mag noch so pathetisch klingen – steht bei jeder der kommenden Wahlen in den USA nicht weniger als die amerikanische Demokratie auf dem Spiel«, schreibt Brockschmidt.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
2/13/2024 • 40 minutes, 34 seconds
Haben Juden besseren Sex, Mirna Funk?
Mirna Funk ist Autorin, Journalistin und Philosophin. In ihrem neuen Buch wirft sie einen Blick auf 5000 Jahre jüdische Ideengeschichte – und zieht überraschende Lehren für das Leben von heute.Mirna Funk gehört zu den bekanntesten jüdischen Stimmen in Deutschland. Die gebürtige Berlinerin studierte Geschichte und Philosophie an der Berliner Humboldt-Universität und legte 2015 ihren ersten, viel besprochenen Roman »Winternähe« vor. In ihrem aktuellen Buch »Von Juden lernen« versucht Funk, jüdische Denkgeschichte mit aktuellen Debatten und Konflikten zu verbinden – zum Teil mit überraschenden Ergebnissen.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Funk über einige der von ihr vorgestellten Theorien. Das ethische Prinzip »tikkun olam« beispielsweise, also die Pflicht, die Welt zu verbessern, resultiert zwar durchaus in einer aktivistischen Haltung, strebt laut Funk aber nicht nach einer unerreichbaren Utopie. Gleichzeitig steht »Machloket«, das hebräische Wort für »Streitbarkeit« für eine zutiefst verankerte Toleranz gegenüber abweichenden Meinungen.
»Die Grundthese meines Buches ist, dass aufgrund des antiideologischen und antimissionarischen Charakters des Judentums gerade dort die Antworten auf die relevantesten Fragen der Jetztzeit zu finden sind. Wer die Welt in Unterdrückte und Unterdrücker, Gut und Böse, Menschen und Monster unterteilt, hat verloren«, so Funk.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
2/6/2024 • 29 minutes, 55 seconds
Warum ist Alkohol keine Ausrede, Jakob Hain?
Der Berliner Schriftsteller und Psychiater Jakob Hain über das falsche Bild, das die Gesellschaft über Alkohol hat.
Jakob Hain ist Bestsellerautor und arbeitet als Psychiater in Berlin. Er war Oberarzt in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Berliner Charité und ist seit über zehn Jahren niedergelassener Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie. In der kommenden Woche erscheint sein neues Buch: »Betrunkenes Betragen: Eine ethnologische Weltreise«. Hain hat das Buch allerdings nicht geschrieben, er hat es übersetzt. Das Original ist aus dem Jahre 1969 und wurde von den beiden amerikanischen Ethnologen Graig MacAndrew und Robert Edgerton geschrieben. Die beiden Forscher untersuchten die Frage, wie Menschen auf der ganzen Welt sich benehmen, wenn sie betrunken sind. Das Ergebnis: Nicht so, wie wir es im Westen erwarten würden. Ein Befund, der es bist heute kaum in die Wissenschaft geschafft hat.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Jakob Hain über die ungewöhnlichen Erkenntnisse der beiden Forscher, die mit vielen Vorurteilen rund um den Alkoholkonsum aufräumen. »Nicht Alkohol ist verantwortlich für das, was wir im Vollrausch tun – sondern das, was wir als Gesellschaft für akzeptabel halten«, sagt Hain. Je nach Prägung und Erwartung einer Gesellschaft verändert sich das Rauschverhalten deren Mitglieder. »Ich bin nicht der Meinung, dass eine Tat, die unter Alkoholeinfluss begangen wurde, juristisch grundsätzlich anders zu behandeln ist. Das ist wissenschaftliche schlichtweg nicht haltbar«, so Hain.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
1/30/2024 • 29 minutes, 52 seconds
Kann man über den Terror der Hamas lachen, Shahak Shapira?
Kann man Witze über den Terroranschlag der Hamas machen. Der Berliner Comedian Shahak Shapira versucht es.
Das Video eines Auftritts des Berliner Comedians Shahak Shapira ging vor einigen Monaten viral. Er hatte sich drei Tage nachdem die Hamas am 7. Oktober rund 1140 Menschen getötet und mehr als 250 weitere verschleppt hatte, auf die Kleinkunstbühne eines befreundeten Comedy-Club-Besitzers gestellt und spontan eine Comedy-Show gespielt. Der Besitzer des Clubs ist Palästinenser. Ihm gelang das Unmögliche: eine lustige und zugleich zutiefst menschliche, verletzliche Show.
Im Podcast »Moreno+1« fragt Host Juan Moreno Shahak Shapira nach den Motiven für diesen Auftritt, die plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen, wenn man Shapiras Geschichte kennt. Der Großvater mütterlicherseits verlor seine gesamte Familie im Warschauer Ghetto, er wurde als Kind von Polen versteckt und siedelte später nach Israel um.
Sein Großvater väterlicherseits war eines der Opfer des Münchners Olympia-Attentats vom 5. September 1972. Eine palästinensische Terrororganisation ermordete damals während der Olympischen Sommerspiele in München elf Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft – darunter Shapiras Großvater.
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1/23/2024 • 31 minutes, 32 seconds
Können Sie die russische Seele erklären, Valery Tscherplanova?
Valery Tscheplanowa ist eine der großen deutschen Schauspielerinnen. Sie kam als Kind aus der damaligen Sowjetunion nach Kiel. Ein Gespräch über die Frauen in ihrer Familie, das Leben im Kommunismus und das Schweigen der Russen.
Im Herbst 2023 stellte die Film- und Theaterschauspielerin Valery Tscheplanowa ihren ersten Roman vor: »Das Pferd im Brunnen«. Die Reaktionen auf das in Teilen autobiografische Buch waren überschwänglich.Tscheplanowa kam 1980 im russischen Kasan zur Welt und verbrachte ihre frühe Kindheit in der Sowjetunion. Mit acht siedelte sie zusammen mit ihrer Mutter nach Deutschland über. 2017 wurde sie zur Schauspielerin des Jahres gewählt, tritt regelmäßig in Kino- und Fernsehfilmen auf.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Valery Tscheplanowa über das komplizierte Verhältnis zu ihrem Geburtsland. »Die schiere Größe Russlands, die vielen unterschiedlichen Kulturen, die vielen Ethnien diesem Land so zusetzen, das alles könnte dazu führen, dass dieses Land irgendwann einfach zerbricht«, so Tscheplanowa. Das sei in ihren Augen eine mögliche Lösung für die Spannungen im Land. Hoffnung auf eine baldige politische Änderung schöpft sie aus ihren Gesprächen mit jungen Russen. »Bei den älteren Russen allerdings, tue ich mich mit dieser Hoffnung schwer«.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
1/16/2024 • 47 minutes, 21 seconds
Protestieren die Bauern zurecht, Juli Zeh?
Juli Zeh ist Deutschlands bedeutendste Schriftstellerin. Ein Gespräch über die Wut der Bauern, die Ohnmacht der Ampel und ihre Angst vor dem Superwahljahr.
Juli Zeh gilt als die wohl bedeutendste Autorin des Landes. In ihren Gesellschaftsromanen schreibt sie über die Diskrepanz zwischen Stadt- und Landbevölkerung und der gerade in ländlichen Gegenden grassierenden Politikverachtung. Sie ist 1974 in Bonn geboren, promovierte Juristin, Verfassungsrichterin und wurde für ihre literarische Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie im Havelland bei Berlin.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Zeh über die aktuellen Bauernproteste, für die sie Verständnis aufbringt und die in diesem Jahr anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. »Ich neige nicht zur Angst, aber bei dem Gedanken, was in diesem Jahr auf uns zukommen könnte, wird mir etwas mulmig. Gerade, wenn man bedenkt, dass in den USA ebenfalls eine Wahl ansteht, die ebenfalls verheerend ausgehen könnte«, so Zeh.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
1/9/2024 • 34 minutes, 40 seconds
Wie findest Du als Feministin Shirin David, Maren Kroymann?
Als erste Frau bekam sie in Deutschland eine eigene Satire-Sendung. Die bekennende Emanze Maren Kroymann über das Älterwerden, Shirin Davids Lippen und Gottschalks Überforderung.
Maren Kroymann ist eine erfolgreiche Schauspielerin, Satirikerin und Sängerin. Sie ist 74 Jahre alt, liebt Frauen und ist überzeugte Feministin. Ihre ARD-Satire-Sendung »Kroymann« wurde mit Fernsehpreisen überschüttet, darunter: der Bayerische Fernsehpreis, der Deutsche Fernsehpreis, der Grimme-Preis, der Deutsche Comedy-Preis und der Dieter-Hildebrand-Preis. Bekannt wurde sie 1988 mit der Serie »Oh Gott, Herr Pfarrer«, in der sie als schwäbische Pfarrersfrau so ziemlich jedes Rollenklischee satirisch zerlegte.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Kroymann über das, was sie selbst ihre »Alterskarriere« nennt, und warum sie ihrer Meinung nach damit die absolute Ausnahme ist. »Natürlich wünschen wir uns andere, besseren Rollen für ältere Schauspielerinnen«, so Kroymann. Außerdem äußert sie sich zu Thomas Gottschalks Überforderung, Cate Blanchetts schwieriger Instagram-Präsenz und Shirin Davids noch schwierigeren Lippen.+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/morenoplus1 +++Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
1/2/2024 • 40 minutes, 57 seconds
Werden Frauen geboren oder gemacht, Jutta Allmendinger?
Jutta Allmendinger ist Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) und Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung an der Berliner Humboldt-Universität.Außerdem berät sie die Bundesregierung in Geschlechterfragen. Sie gilt als eine der führenden Expertinnen in diesem Feld, obwohl sie die Thematik zu Beginn ihrer wissenschaftlichen Arbeit nicht interessierte. »Das änderte sich, als ich Professorin in München wurde und feststellte, wie schwer es für eine berufstätige Frau mit Kind in der deutschen Arbeitsgesellschaft war«, so Allmendinger.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Allemendinger über die erreichten Fortschritte in Fragen der Gleichstellung und den noch offenen Punkten. Auch auf ihren Streit mit Martin Schröder, einem renommierten empirischen Sozialforscher, geht sie ein. Dieser hatte in seinem Buch einen neuen »Opferfeminismus« beklagt, weil es Frauen laut seiner Studien nach eigenen Angaben viel besser gehe, »als Feministinnen ihnen einreden wollen«. Eine These, die Allmendinger vehement bestreitet.Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
12/26/2023 • 34 minutes, 30 seconds
Warum sind wir nur gefühlt polarisiert, Steffen Mau?
Deutschland ist polarisiert. Arbeiter mögen Schwule nicht, Akademikerinnen lachen über Bauern und die Sachsen nerven ohnehin. Steffen Mau hat die Polarisierung in Deutschland untersucht. Das Ergebnis überrascht.
Steffen Mau ist einer der bekanntesten Soziologen Deutschlands. Der gebürtige Rostocker lehrt an der Berliner Humboldt-Universität. In seinem aktuellen Buch »Triggerpunkte« untersucht Mau die weitverbreitete These, wonach die deutsche Gesellschaft extrem polarisiert sei. Gendersternchen, Klimakleber, »Cancel-Culture« – es gibt Trigger-Themen, die viele ärgern. Doch der Eindruck von einer immer stärker polarisierten Gesellschaft sei falsch, sagt Mau.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Mau über seine Forschungsergebnisse: »Die Einstellungen zu Armut und Reichtum, zu sexueller Diversität, zur Migrations- und zur Klimafrage driften nicht auseinander. Die Leute überschätzten politischen Differenzen«, sagt Mau. Er sehe eher eine »gefühlte Polarisierung«. Menschen würden sich permanent einem Lager zuordnen, selbst wenn sie inhaltlich dicht beieinander seien.
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12/19/2023 • 39 minutes, 20 seconds
Warst Du ein Arschloch, Florian Schröder?
Er ist einer der bekanntesten Kabarettisten Deutschlands: Florian Schröder. Hier spricht er über seinen kriminellen Vater, die Parodien seiner Mutter und sein toxisches Verhalten als junger Mann.
Florian Schroeder ist Kabarettist, Autor und Moderator. Gerade hat er sein neues Buch: »Unter Wahnsinnigen. Warum wir das Böse brauchen« präsentiert. Schröder spricht darin mit Psychologen, Kriminologen, Tätern, Opfern und versucht zu verstehen, wie sehr das Böse uns definiert. »Ich wollte da hingehen, wo das Böse ist«, so Florian Schroeder. »Dort, wo mir der Humor nicht weiterhelfen kann, wo ich nicht Zuhause bin.«
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Schröder über einen Aspekt, des Bösen, der ihm während der Recherche immer wieder auffiel: Männer. »Mein Vater war kriminell und natürlich hat mich die Frage beschäftigt, wie viel von ihm in mir ist.« Toxische Männlichkeit hat Schröder sein Leben lang begleitet. Anfangs als Opfer, später durchaus auch als Täter. »Ich hielt mich für den Größten und alle anderen für Idioten.« Das sei nicht gut gegangen, so Schröder.+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/morenoplus1 +++Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
12/12/2023 • 33 minutes, 50 seconds
Warum las ihr Vater »Mein Kampf«, Katrin Göring-Eckhardt?
Eine der prominentesten Grünenpolitikerinnen: die Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Ein Gespräch über das Tanzen in DDR, einen Vater, der Hitler verehrte und die Rolle als ostdeutsche Erklärbärin.
Katrin Göring-Eckardt ist eine der prominentesten Politikerinnen Deutschlands. Bei den Bundestagswahlen 2013 und 2017 war sie Spitzenkandidatin der Grünen, seit rund zwei Jahren ist sie jetzt Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags. Ihre Eltern hatten einen eher ungewöhnlichen Beruf in DDR: Sie waren Tanzlehrer – eine Beschäftigung unter dem Göring-Eckardt durchaus litt. Denn ihr Vater, ein überzeugter Alt-Nazi, bat sie regelmäßig, mit ihm vorzutanzen – ein Gedanke, der ihr mehr und mehr schwerfiel.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Katrin Göring-Eckardt über eine ungewöhnliche Kindheit in der DDR, die Entscheidung, Theologie zu studieren und eine Rolle, die sie immer mehr einnimmt: die Frau, die dem Westen Ostdeutschland erklärt. »Es gibt durchaus eine große Verunsicherung, diese Zeiten überfordern viele Menschen.« Das gelte gerade für die Menschen in Ostdeutschland, die anders als viele im Westen praktisch ihr Leben lang nur eine Konstante hatten: dass sich die Dinge immerzu ändern, so Göring-Eckardt.
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12/5/2023 • 35 minutes, 58 seconds
Wärst Du gern wieder berühmt, Kim Frank?
Kim Frank war Ende der 1990er Jahre der wohl berühmteste Popstar Deutschlands. Keine leichte Zeit für ihn. Heute erkennt ihn kaum jemand. Das ist noch viel schwerer.
Die Band »Echt« war Ende der 1990er Jahre eine Mediensensation. Kaum eine Party auf der nicht mindestens ein Song aus ihrem Sensationsalbum »Freischwimmer« zu hören war. Im Mittelpunkt: Kim Frank, der Frontmann. Keine 20 Jahre alt, ein Mädchenschwarm, der Millionen Fans hatte. »Echt« war die Band der Stunde, der Soundtrack für das zu Ende gehende 20. Jahrhundert. Fünf Schulfreunde aus Flensburg, die sich aus dem Musikunterricht kannten und für eine Weile richtig Welle machten.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Kim Frank über die dunkle Seite des Pop-Geschäfts. Frank, der nach dem Ende von »Echt«, Filmemacher wurde, hat gerade eine Dokumentation für die ARD vorgelegt. In der wirft er einen erschütternd ehrlichen Blick auf die erfolgreichen Jahre der Band. Kim Frank, der immer »so groß wie Westernhagen« werden wollte, räumt ein, dass es keine gesunde Zeit für ihn war, dass »Ruhm« durchaus toxisch sein kann. Gleichzeitig vermisst er die Zeit, als Millionen ihn anhimmelten und er einer der größten Stars des Landes war.+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/morenoplus1 +++Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
11/28/2023 • 45 minutes, 15 seconds
Ist Mesut Özil rechtsradikal, Khesrau Behroz?
Khesrau Behroz gilt als der große Storyteller unter den deutschen Podcast: In seinem neuen Projekt hat er sich der deutschen Fußball-Ikone Mesut Özil angenommen – und dessen Nähe zum Rechtsradikalismus.
Er gehört zu den bekanntesten deutschen Podcastern: Khesrau Behroz. Sein Podcast »Cui Bono« über den ehemaligen Radiomoderator Ken Jebsen, der zu einem der wohl einflussreichsten Verschwörungsideologen Deutschlands wurde, gilt als einer besten deutschen Podcasts überhaupt. Behroz neues Projekt heißt »SchwarzRotGold - Mesut Özil zu Gast bei Freunden« und beleuchtet Aufstieg und Fall des deutschen Nationalstürmers Mesut Özil.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Behroz, der nach eigenen Angaben nichts von Fußball versteht, über den Superstar Mesut Özil. Der galt zwischenzeitlich als Musterbeispiel gelungener Integration und hat spätestens seit einem infamen Post im vergangenen Jahr bei vielen Deutschen seinen letzten Rest Respekt verspielt. »Mesut Özil wollte eigentlich immer nur Fußballspielen und musste zusehen, wie er immer wieder instrumentalisiert wurde und zwischen den Stühlen«. Der Aufstieg und Fall des wohl besten Mittelfeldspielers, den Deutschland je hatte. Hören Sie jetzt die ganze Folge.
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11/21/2023 • 47 minutes, 55 seconds
Wie schreibt man eine Serie über Auschwitz, wenn Opa Nazi war, Annette Hess?
Niemand schreibt Drehbücher wie Weißensee-Autorin Annette Hess. Hier spricht sie über ihre neue Serie, ihre Liebe zu Pipi Langstrumpf und einen schlimmen Verdacht in der eigenen Familie.
Deutschlands beste Drehbuchautorin Annette Hess hat die Frankfurter Auschwitzprozesse in den Mittelpunkt ihrer neuen Serie »Deutsches Haus« gestellt. Die Serie spielt in den Sechzigerjahren, die Hauptfigur ist Eva, eine Dolmetscherin für Polnisch. Je mehr sie von dem Wahnsinn erfährt, den die Nazis angerichtet haben, desto mehr bröckelt ihr naiver Blick auf Nachkriegsdeutschland. Die Serie ist ab sofort auf »Disney+« zu sehen.
Hess, Jahrgang 1967, hat zahlreiche bekannte Produktionen fürs Kino und Fernsehen geschrieben. Darunter Klassiker und wie »Die Frau von Check Point Charly«, die Serien »Weißensee«, »Ku’damm 56« und »Ku’damm 59«.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Hess über die schwierige Aufgabe, sich als Drehbuchautorin für ein globales Publikum einem der schwersten Themen der deutschen Geschichte zu nähern – gerade, wenn man wie Hess bis heute im Unklaren ist, was die Beteiligung der eigenen Familie an den Naziverbrechen angeht. »Mein Opa hat nie vom Krieg erzählt«, sagt Hess im Interview, »aber er war Polizist in Polen«. Hess ist noch nicht so weit, dass sie es wirklich genau wissen wolle, sagt sie in diesem berührenden Interview.Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
11/14/2023 • 33 minutes, 44 seconds
Warum würde die Welt ohne Menschen besser dastehen, Hartmut Rosa?
Wenn man nur einen deutschen Soziologen kennt, dann vermutlich ihn: Hartmut Rosa. Hier spricht er über den gehetzten Menschen von heute und die Hoffnungslosigkeit, die ihn seit einiger Zeit befällt.
Hartmut Rosa, Jahrgang 1965, zählt zu Deutschlands bekanntesten Soziologen. Die »Süddeutsche Zeitung« nannte ihn einen »Soziologie Superstar«. Professor Hartmund Rosa lehrt in Jena, ist Soziologe und Politikwissenschaftler und Direktor des Max-Weber-Kollegs in Erfurt. Viel Beachtung erhielt er für seine Theorie der sozialen Beschleunigung – vereinfacht ausgedrückt versucht Rosa zu verstehen, warum der Fortschritt und die damit verbundene technische Beschleunigung der Welt nicht dazu geführt hat, dass wir mehr Zeit haben – sondern, das genaue Gegenteil.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Rosa sowohl über seine bekannte Theorie, wie auch über eine Bemerkung Rosas, die Moreno in der Vorbereitung gefunden hat. In einem Vortrag sagte Rosa kürzlich: »Lass’ es uns einfach einsehen. Die Menschen sind einfach zu blöd. Vielleicht sollten wir den Menschen abschaffen.« Moreno war irritiert, zumal Rosa immer als Optimist bekannt war. »Dass der berühmteste Soziologe Deutschlands, der sein Leben der Erforschung menschlicher Interaktion verschrieben hat, den Menschen für unbelehrbar hält und sogar die Abschaffung fordert, das wollte ich schon verstehen«, so Moreno.Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
11/7/2023 • 49 minutes, 36 seconds
Warum ist es irrational mehr als 10.000 Euro für ein Auto zu bezahlen, Alexander Bloch?
Er ist Deutschlands bekanntester Autojournalist: Alexander Bloch über das beste E-Auto, den Unsinn großer Kofferräume – und warum viele von uns schon bald chinesische Autos fahren werden.
Alexander Bloch ist der wohl bekannteste Autojournalist Deutschlands. Seine YouTube-Videos werden von Millionen geschaut, für die Sender VOX und RTL moderiert er Auto-Sendungen. Bloch wuchs auf einem Bauernhof war und wusste schon im Jugendalter, dass er »Fachjournalist« werden wollte. »Ich war davon fasziniert, wie man sehr komplizierte technische Zusammenhänge einfach erklär«, so Bloch.
In der aktuellen Folge des SPIEGEL-Podcasts »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Bloch über das wichtigste Industrieprodukt der Deutschen: das Auto. Bloch ist davon überzeugt, dass der deutsche Maschinenbau noch immer gut ist, sich das Land aber vom Anspruch verabschieden sollte, massenweise für den Weltmarkt zu produzieren. »Wir bauen tolle Motoren, aber bei den Akkus spielt die Musik in China«, sagt Bloch. Und noch ein Punkt macht er klar: Wer sich heute ein Elektroauto kaufe, müsse damit rechnen, bereits in wenigen Jahren ein technisch völlig veraltetes Fahrzeug zu besitzen. »Gerade die Batterietechnik wird enorme Sprünge machen. Wir werden bald wieder von diesen Zwei-Tonnen-Ungetümen, die heute verkauft werden, wegkommen«, glaubt Bloch.Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
10/31/2023 • 46 minutes, 49 seconds
Wie viel Angst ist zu viel, Sebastian Fitzek?
Er ist Deutschlands erfolgreichster Schriftsteller. Sebastian Fitzek übers einsame Schreiben, Figuren, die sich verselbstständigen und warum man Angst nur dosiert einsetzen sollte.
Sebastian Fitzek hat 13 Millionen Bücher verkauft, kaum ein Deutscher hat in der jüngeren Vergangenheit mehr verkauft. Seine Bücher heißen »Mimik«, »Der Seelenbrecher«, »Amokspiel«, »Der Augensammler«, ein aktuelles »Die Einladung«. Allesamt Bestseller, fast ausnahmslos Psychothriller, die Millionen begeistern. Dabei hat Fitzek erst recht spät zum Schreiben gefunden, er war Mitte 30, hatte unter anderem als Chefredakteur und Programmchef bei verschiedenen Radiostationen gearbeitet, als er sein erstes Werk »Die Therapie« schrieb. Es wurde zum Sensationserfolg. Amazon Prime hat das Buch soeben als gleichnamige Mini-Serie veröffentlicht.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno über Fitzeks herausragendste Fähigkeit: das erfolgreiche Schreiben. Wie genau arbeitet er? Wie sehen seine Routinen aus? Warum muss man genau darauf achten, den Leser oder die Leserin nicht mit Terror zu überfrachten – und warum er von einem Politthriller nur abraten kann. »Man kann ruhig einen schreiben, aber man sollte ihn vielleicht nicht so nennen«, so Fitzek.Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
10/24/2023 • 34 minutes, 37 seconds
Warum hat Ihre Islam-Rede nichts verändert, Christian Wulff?
Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff hält 2010 eine historische Rede. Nach den Erfolgen der AfD zweifelt er daran, dass sie Deutschland wirklich verändert hat. Ein Gespräch über Israel, die AfD und indirekt auch über Friedrich Merz.
Es gibt kaum einen konservativen Politiker, der von Rechten so sehr verabscheut wird, wie Christian Wulff. 2010, als damals zehnter Bundespräsident der Bundesrepublik, hielt er am Tag der Deutschen Einheit eine Rede. In ihr fiel der Satz: »Der Islam gehört zu Deutschland«. Im konservativen Lager sorgte das für Empörung. Unter Migranten allerdings wurde Wulff dafür bejubelt.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Wulff über die Landtagswahlen in Bayern und Hessen, die für die AfD zum Triumph wurde. Er glaubt nicht, dass sein Satz Deutschland wirklich verändert hat. »Damals fand ihn etwa die Hälfte der Deutschen richtig, heute würde ich sagen, dass es weniger sind«, so Wulff.Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
10/17/2023 • 34 minutes, 12 seconds
Was macht die SPD falsch, Clemens Schick?
Als James-Bond-Bösewicht in »Casino Royale« wurde er weltbekannt. Clemens Schick, 51, gehört zu den prominentesten deutschen Schauspielern. Der gebürtige Tübinger war in diesem Jahr für seine herausragende Rolle in »Servus Papa, See You in Hell« für den deutschen Filmpreis nominiert. Er spielt darin den einstigen Sektenführer Otto Muehl, der in den Siebzigern eine Kommune gründete und dort seine Macht gegenüber Minderjährigen missbrauchte. Derzeit ist Schick in »Dogman« zu sehen, dem neuen Film des französischen Regisseur Luc Besson.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Schick, der ein ausgesprochen schlechter Schüler war, unter anderem über seine mittlerweile verstorbene Mutter, die immer nur Leistung erwartet habe. »Ich habe viel Therapie gemacht und viel arbeiten müssen, um einige Dinge für mich abschließen zu können«, sagt Schick. Nach Jahren der Schauspielerei hat er eine neue Leidenschaft entdeckt: das Schreiben. Mittlerweile hat er ein Drehbuch abgeschlossen, das voraussichtlich im kommenden Jahr realisiert wird. »Ich empfinde Glück beim Schreiben«, so Schick. Weniger Glück empfindet das SPD-Mitglied bei einigen der letzten Wahlkampfauftritte von SPD-Innenministerin Nancy Faeser: »Das war teilweise nur noch Populismus.«
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10/10/2023 • 26 minutes, 57 seconds
Warum ist »woke sein« nicht links, Susan Neiman?
Susan Neiman ist eine berühmte Moralphilosophin. Sie hält die Woke-Bewegung im Kern nicht für progressiv, sondern für reaktionär.
Es ist nicht so, dass Susan Neiman kein Verständnis hat. Natürlich gehe es »woken« Menschen um den Kampf gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit, so die 68-jährige Moralphilosophin. »Nur glaube ich, dass die philosophischen Thesen, auf die sich diese Bewegung bezieht, vielen dieser Menschen nicht bewusst sind.«Neiman stammt aus dem US-Bundesland Georgia und ist Direktorin am Einstein Forum in Potsdam. Sie lehrte als Professorin in Yale und an der Universität von Tel Aviv. Zuletzt veröffentlichte sie ihr Buch »Links ist nicht woke«.
Im Podcast »Moreno+1« erklärt Neiman den in ihren Augen wichtigen Unterschied zwischen den lobenswerten Absichten der Woken-Bewegung und ihrem intellektuellem Kern, vertreten unter anderem von Leuten wie Ibram X. Kendi und Robin Di Angelo.»Wer Stammesdenken an die Stelle des Universalismus setzt, Gerechtigkeitsansprüche immer nur auf Machtansprüche reduziert, und alle vergangenen Fortschritte als subtilere Formen von Herrschaft ansieht, kann schwerlich aktiv für linke Politik eintreten«, so Neiman.
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10/3/2023 • 34 minutes, 58 seconds
Warum planst du Deine Beerdigung, Paulina Krasa?
Auf der Instagram-Seite von Paulina Krasa prangt der Satz: »In Darkness We Rise«. Das Dunkle, das Morbide scheint es der 33-Jährigen schon als kleines Kind angetan zu haben. »Ich habe mich immer zu diesem Thema hingezogen gefühlt. Wer mein altes Tagebuch sieht, fragt sich, was ist denn mit diesem Mädchen los?", sagt Krasa.
Vermutlich war es also kein Zufall, dass sie vor fünf Jahren zusammen mit ihrer Kollegin Laura Wohlers den True-Crime-Podcast »Mordlust« ins Leben rief. Die beiden berichten über Mordfälle im deutschsprachigen Raum. Heute gehört ihr Format zu den beliebtesten deutschsprachigen Produktionen, Millionen von Menschen hören im Monat zu. Vor einigen Wochen gewannen die beiden »Deutschen Podcast-Preis«.
Im Podcast »Moreno+1« unterhalten sich Host Juan Moreno und Paulina Krasa über das Sterben. »Schon früh in meinem Leben wurde ich mit dem Tod konfrontiert. Ich habe meine Großeltern beim Sterben begleitet und später eine mir sehr nah stehende Person. Heute kann ich sagen, dass ich keine Angst mehr vor dem Tod haben«, so Krasa.
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9/26/2023 • 37 minutes, 40 seconds
Wurdest du im Kleid verprügelt, Gianni Jovanociv?
Es waren die Neunzigerjahre in Deutschland, Gianni Jovanovic war in der Pubertät und hatte gerade festgestellt, dass er auf Männer stand. Er war 14. Sein Vater, ein aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens eingewanderter Rom, teilte ihm eines Abends mit, was die Familie jetzt erwarte: Er müsse ein junges Mädchen heiraten. Der Vater hatte es für ihn ausgesucht. Ein Jahr später wurde Gianni Jovanovic selbst Vater, mit 18 bekam er eine Tochter.
Heute ist Jovanovic Mitte 40. Er lebt in Köln in einer schwulen Beziehung. Seit einigen Jahren ist er unter anderem als Aktivist tätig. Jovanovic engagiert sich in der Initiative »Queer Roma« und hält Vorträge zu Homophobie, Rassismus und Diskriminierung. Seit Anfang September moderiert er die Unterhaltungsshow »Drag Race Germany« beim Streamer Paramount+.
In der heutigen Ausgabe von »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Gianni Jovanovic offen über sein Leben. Dabei kommen seine zum Teil erschreckenden Rassismuserfahrungen genauso zu Wort, wie das zeitweise extrem schwierige Verhältnis zu seinem Vater.
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9/19/2023 • 27 minutes, 24 seconds
Warum haben Sie keine Angst vor der Bombe, Florence Gaub?
Am Ende war es vielleicht nur ein Satz, der die Deutschen wenigstens ein wenig beruhigte. Angesichts immer neuer Atomwaffendrohungen aus Russland, fragten sich viele nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine, ob Putin es vielleicht ernst meint und der Welt ein Dritter Weltkrieg bevorstehen könnte. Gaub analysierte ruhig und präzise die Lage. »Die Bombe ist nicht die Waffe, es die Angst vor der Bombe«, sagte damals Florence Gaub in einer Talkshow. Gaub ist eine deutsch-französische Militärexpertin, Politikwissenschaftlerin und berät den Europäischen Rat zu Zukunftsthemen. Zudem ist sie Chefin der Forschungsabteilung am Defense College der NATO in Rom.
Im Podcast »Moreno+1« unterhalten sich Host Juan Moreno und Florence Gaub über ihr neues Buch »Zukunft - Eine Bedienungsanleitung«, in dem Gaub unter anderem die These vertritt, dass viele Institutionen bei Bedrohung die gleichen falschen Reflexe an den Tag legen, wie Privatpersonen. »Es ist wichtig, dass wir die Zukunft als das sehen, was sie ist – als Möglichkeitsraum, den man gestalten kann. Pessimismus ist keine intellektuelle Leistung«.+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/morenoplus1 +++Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
9/12/2023 • 39 minutes, 42 seconds
Wie startet man einen Shitstorm, Aurel Mertz?
Manchmal ist es nicht ganz klar, was der Comedian und Moderator Aurel Mertz eigentlich genau will: Unterhalten oder gesellschaftliche Debatten anstoßen. Bekannt wurde er mit einem Video über die Polizei, das Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) einen »Schlag ins Gesicht jedes Polizeibeamten« nannte. Später twitterte er über Reitsportfans und löste einen Aufschrei in der Szene auf. Dabei bemüht er sich während seiner Auftritte um gendergerechte Sprache und achtet genau darauf, keine Randgruppen zu verletzen. Ein Ansatz, der Erfolg zu haben scheint. An diesem Samstag startet im SWR-Fernsehen und in der ARD-Mediathek seine Show »Das große Menschenraten«.
Im Podcast »Moreno+ 1« unterhalten sich Host Juan Moreno und Mertz über die Fragen, ob heutzutage die Provokation zum notwendigen Teil des Geschäfts geworden ist. Dabei räumt Aurel Mertz ein, dass er, auch wenn er als links gilt, durchaus nicht nur von extremem Positionen im rechten politischen Spektrum genervt ist, sondern auch extreme Positionen auf der anderen Seite für gefährlich hält.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
9/5/2023 • 48 minutes, 50 seconds
Erschaffen wir gerade eine neue Spezies, Hannah Bast?
Die renommierte KI-Forscherin Hannah Bast war lange skeptisch, wenn es um die großspurigen Ankündigungen ihrer Zunft ging – jetzt hat sie ihre Meinung radikal geändert. »In wenigen Jahren wird sich alles verändern!«
Wird es möglich sein, eine Superintelligenz zu erschaffen, die den menschlichen Intellekt übertrumpfen könnte? Vor einigen Jahren zweifelten viele IT-Experten das noch an, heutzutage ist man deutlich vorsichtiger. Wie wirkmächtig Künstliche Intelligenz ist merken gerade viele, die mit Systemen wie ChatGPT, Midjourney und Stable Diffusion zu tun haben.
In der heutigen Ausgabe von »Moreno+ 1« spricht Host Juan Moreno mit der renommierten deutschen KI-Forscherin Hannah Bast. Sie lehrt seit 2009 an der Universität Freiburg und war Mitglied der Enquete-Kommission »Künstliche Intelligenz« der Bundesregierung.
Bast ist davon überzeugt, dass die aktuelle KI-Revolution in ihrer Bedeutung und dem Einfluss, die sie auf die Menschen haben wird, mit der Erfindung des Internets vergleichbar ist. Laut Bast werde der Fakt, dass Maschinen nun Sprache verstehen »alles verändern«. Nicht in den nächsten zwei, drei Jahren, aber doch sehr bald. »Wer vom Fach war, wusste damals sofort, dass dies alles verändern würde. So wird das auch jetzt sein. Man wird es nicht sofort bemerken, aber nach und nach wird es unser Leben komplett verändern«, so Bast.
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8/29/2023 • 42 minutes, 20 seconds
Wieso hat dein Vater dich verprügelt, Fatih Çevikollu?
Auf den ersten Blick war Fatih Çevikollus Familie eine völlig normale Gastarbeiterfamilie. Seine Eltern waren Ende der Sechzigerjahre aus Adana in der Türkei als sogenannte Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Die Mutter fand Arbeit als Näherin, der Vater eine Anstellung im Kölner Ford-Werk. Der Traum der Familie stand immer fest: Wie kehren zurück in die Türkei. Wie bei vielen anderen erfüllte sich dieser Traum nie.
Fatih Çevikollus Mutter litt mit zunehmenden Alter an einer Psychose, der Vater schloss sich immer mehr in seiner eigenen Welt ein und ließ die angestaute Wut am jungen Fatih aus: »Er hat mich verprügelt und seine Bestrafungen waren von einer Grausamkeit, die mich bis heute erschreckt. Ich habe ihn gehasst. Und weißt du, womit? Mit Recht!« Fatih Çevikollu beschreibt sein Leben und das seiner eigenen Familie und schont dabei weder sich noch die Eltern, auch nicht Deutschland und seine ausländerfeindliche Politik. Dabei spricht er ein Thema an, das bisher in der öffentlichen Debatte kaum eine Rolle spielt: Welche Folgen hatte die Arbeitsmigration für die erste Generation der Einwanderer? Was haben enttäuschte Hoffnungen, fehlende Integration und systematische Ausgrenzung in Deutschland mit diesen Menschen gemacht?
Im Podcast »Moreno+ 1« beschreibt Çevikollu, wie die Folgen der Migration bis heute nachwirken. Im Jahre 20230 werden rund 2,8 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland leben, die 65 Jahre oder älter sein werden. Çevikollu findet, dass es höchste Zeit wird, sich der Biografien dieser Menschen anzunehmen.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
8/22/2023 • 53 minutes, 44 seconds
Wie sind männliche Groupies, Joy Denalane?
Sie ist Deutschlands bekannteste Soul- und R&B-Sängerin. Joy Denalane über die Liebe, Männer in ihren Konzerten und Fußball.
Joy Denalane eine der bekanntesten Sängerinnen Deutschlands. Ihr Ehemann ist Max Herre, Rapper, Songwriter und lange Zeit Mitglied der Hip-Hop-Formation Freundeskreis. Sie ist in Berlin geboren, ihr Vater war Südafrikaner, die Mutter Deutsche. Im Jahr 2020 präsentierte sie ihr Studioalbum »Let Yourself Be Loved« welches beim US-Label Motown erschien, wo Künstler und Künstlerinnen wie Marvin Gay, Stevie Wonder, Michael Jackson oder Diana Ross unter Vertrag standen. Joy Denalane war die erste Deutsche, der das gelungen ist. Anfang Oktober veröffentlicht sie ihr neues Album »Willpower«.
Ihre künstlerische Karriere begann sie Ende der Neunzigerjahre in dem menschenfreundlichen Hippie-Rap-Kollektiv Freundeskreis. Ihr Solo-Debüt »Mamani« aus dem Jahr 2002, kann man als das erste deutsche Soul-Album betrachten, das diesen Namen verdient.
Im Podcast mit Host Juan Moreno spricht Denalane übers Songschreiben, ihr großes Lebensthema »Liebe« und warum sie nicht verstehen kann, warum ihre Musikerkollegen mit Fußball die Welt erklären.
Moreno+1 ist der Interview-Podcast des SPIEGEL mit Juan Moreno. Für alle, die neugierig auf gute Gespräche sind. Jeden Mittwoch neu. Hinweise und Gästewünsche gerne an [email protected].
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8/15/2023 • 43 minutes, 31 seconds
Ist Zuwanderung unsere einzige Chance, Sebastian Klüsener?
Die geburtenstarken Jahrgänge gehen derzeit in Rente. Demograf Sebastian Klüsener glaubt, dass die Sozialsysteme das verkraften - wenn der Rest mehr arbeitet.
Es ist bekannt, dass Deutschland sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert hat. Die Menschen leben länger, öfter allein, machen häufiger Abitur, gehen später in Rente. Vor einiger Zeit stellte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) neue Daten zum demografischen Wandel vor. Sebastian Klüsener ist Forschungsdirektor im Bereich Alterung, Mortalität und Bevölkerungsdynamik am BiB.Im Podcast »Moreno+ 1« spricht er mit Host Juan Moreno über die demografischen Herausforderungen, die auf Deutschland zukommen. Gerade die Babyboomer bereiten im Sorge. »Wir müssen diese Generation gut ins Alter kriegen«, sagt Klüsener und meint damit, dass in den nächsten Jahren im Schnitt hundert bis zweihunderttausend Menschen mehr den Arbeitsmarkt verlassen, als neue hinzukommen. Das wird zu Belastungen führen.
»Bis 2030 bin ich vorsichtig optimistisch, dass wir den Übergang hinbekommen. Was allerdings danach gerade auf das Gesundheitssystem zukommt, ist noch nicht ganz klar«, so Klüsener. Grund für den kurzfristigen Optimismus: Klüsener glaubt, dass zwar die Zahl der Arbeitskräfte abnimmt, die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden jedoch auf dem Niveau von 2017 werde halten könne – unter anderem, weil er noch Arbeitskraftpotenzial gerade im Westen der Republik sieht. »Die Quote der Frauen, die im Westen Vollzeit arbeiten, ist noch immer geringer, als die Quote in Ostdeutschland. Nach 2030 allerdings sehe ich dann nur noch wenig Spielraum. Irgendwann müssen ja auch mal Kinder erzogen werden«, so Klüsener. Die nächste Chance heißt dann Zuwanderung.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
8/8/2023 • 27 minutes, 15 seconds
Warum ist der türkische Ehrbegriff einfach nur hohl, Herr Erdoğan?
Kazim Erdoğan hat die erste türkische Vätergruppe Deutschlands gegründet. Auf die Frage, ob Muslime in der Tendenz aggressiver sind, sagt er: Teils, teils.In einer Stadt wie Berlin, in der es ohne Fragen viele Problemzonen gibt, ist Neukölln wohl die bekannteste von allen. Neukölln ist zum Synonym von allem geworden, was in der sogenannten Integration schiefläuft. Die seinerzeit berüchtigtste Schule Deutschlands – die Rütli-Schule – ist in Neukölln. Das nachrichtenträchtigste Freibad des Landes – das Columbiabad – ebenfalls. Und spätestens seit der Serie »4 Blocks« verbinden Zuschauer kriminelles Drogenmilieu mit Neukölln.
Im Podcast »Moreno+ 1« spricht Host Juan Moreno mit dem Neuköllner Familienberater Karim Erdoğan, der seit Jahrzehnten in Berlin mit Migranten arbeitet. Er weiß, dass über männliche Migranten gerne geurteilt wird. Doch statt über sie zu reden, redet Erdoğan seit Jahren mit ihnen. Er hat die erste türkische Vätergruppe gegründet, einige der Teilnehmer sind über 80 Jahre alt.
»Ich habe hier Männer, die wurden vom Jugendgericht dazu verdonnert, in meiner Gruppe über ihr Rollenbild zu sprechen. Bei einigen weiß ich, dass es Jahre dauern wird, bis sie bereit sind, sich wirklich zu öffnen«, sagt Erdoğan. Der gerade in der älteren Generation so ausgeprägte Ehrbegriff, mache es diesen Männern schwer, wirklich ein Gefühl für sich und ihre Wirkung auf andere zu bekommen. »Wenn man sie fragt, was diese Ehre, von der sie ständig sprechen eigentlich bedeutet, bleibt meist nicht viel übrig. Es ist eine hohle Phrase«, so Erdoğan.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
8/1/2023 • 30 minutes, 28 seconds
Regina Ziegler, hat Ihnen ein Schauspieler schon mal Sex angeboten?
Regina Ziegler ist eine deutsche Filmlegende. Mit Juan Moreno spricht die Produzentin über ihre Besetzungscouch, Til Schweiger und ein Drama namens öffentlich-rechtliches Fernsehen.
Regina Ziegler sitzt im Berliner Büro der Ziegler Film und ist bester Dinge. Sie ist 79 Jahre alt, seit über 50 Jahren produziert sie Filme. In diesem Herbst zeigt sie es noch mal allen: Amazon Prime, der große Streaminganbieter, wird im Herbst ihre Mini-Serie »Die Therapie« auf den Markt bringen, nach dem Erstlingswerk des Autors Sebastian Fitzek. Die Produktion läuft weltweit an, am selben Tag, in über 200 Ländern. Viel mehr kann eine Produktionsfirma kaum erreichen.
Im Podcast »Moreno+ 1« nimmt sich die Produzenten-Legende Regina Ziegler Zeit, um mit Juan Moreno über ihr Leben zu sprechen. Sie redet über ihre starke Mutter, »eine rasende Reporterin«, die ihr Vorbild war, und sie spricht über den Mann ihres Lebens, Regisseur Wolf Gremm, mit dem sie bis zu seinem Tod 2015 verheiratet war.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
7/25/2023 • 39 minutes, 37 seconds
Haben Sie die Mutter aller Fragen geknackt, Ulrich Schreiber?
Wo entstand das Leben auf der Erde? Schwer zu sagen, die Forschung rätselt. In der Tiefsee? In Tümpeln? Ein Geologie-Professor hat eine bessere Erklärung.
Es ist eine der großen Fragen der Menschheit – wie und wo entstand das Leben auf der Erde? Im Podcast »Moreno+ 1« geht Juan Moreno genau dieser Frage nach. Er spricht in dieser Folge mit zwei Wissenschaftlern, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigen und vor einiger Zeit ihre eigene These präsentiert haben: Ulrich Schreiber, emeritierter Professor für Allgemeine Geologie, und Christian Mayer, Professor für physikalische Chemie, beide an der Universität Duisburg-Essen.
Ulrich Schreiber hat in Kooperation mit einem Team an Forschenden aus verschiedensten Bereichen ein Modell entwickelt, das eine naturwissenschaftliche Erklärung für die ersten Schritte auf dem Weg zum Leben bietet. Gestützt wird Schreibers Theorie durch Experimente mit einer Hochdruckzelle. Mit dieser Apparatur konnten Schreiber und seine Kollegen die ersten Schritte auf dem Weg zur ersten Zelle simulieren.
Laut Schreiber entstanden die ersten Vorläufer der Zellen in sogenannten kalten Geysiren. »Wenn man sich das mal genau anschaut, stellt man fest, dass dies perfekte Chemielabore sind, in denen beste Voraussetzungen existieren, um so etwas wie organische Chemie loszutreten«, sagt Schreiber.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
7/18/2023 • 27 minutes, 13 seconds
Wie wird man Rockstar, Jochen Rausch?
Er war der wohl mächtigste Radiomanager Deutschlands, hat Udo Lindenbergs erfolgloseste Platte gemacht und schreibt mittlerweile Bestseller. Jochen Rausch über Krieg, Shitstorms und das Geheimnis großer Rockstars.
Jochen Rauschs kommt 1956 auf die Welt, sein Berufswunsch steht recht schnell fest: Rockstar. Vielleicht nicht der naheliegendste Traum, wenn man in einer Reihenhaussiedlung in Wuppertal groß wird. Rausch gründet mit einem Freund eine Band, bekommt einen Plattenvertrag bei einem großen Label und bringt 1982 sein erstes Album heraus. Weil es nicht sofort zum Mega-Erfolg wird, gibt er die Musikkarriere erst mal auf und wird Journalist beim Westdeutschen Rundfunk. Später gründet er »Eins Live« einen öffentlich-rechtlichen Radiosender für junge Menschen. Die deutsche Radiolandschaft ist danach für immer eine andere.
Später nahm Rausch seine Musikkarriere wieder auf und produzierte mit Udo Lindenberg das Album »Baby, wenn ich down bin«, das erfolgloseste Album, das Lindenberg jemals gemacht hat. »Ich finde es allerdings bis heute wirklich gut«, erklärt Rausch lachend. Nicht zuletzt, weil seine Arbeit als Schriftsteller alles andere als erfolglos ist. Rausch hat mehrere Bestseller geschrieben, darunter die Kurzgeschichtensammlungen »Trieb« und »Wut«. 2013 erschien sein Roman »Krieg«. Die Verfilmung feierte Premiere bei den Filmfestspielen in Venedig und wurde 2018 zum »Fernsehfilm des Jahres« gewählt. Sein aktuelles Buch heißt »Im Toten Winkel« und erzählt die Geschichte der ungewöhnlichen Ermittlerin Marta Milutinovic.
Jochen Rausch spricht im SPIEGEL-Podcast »Moreno+1« über seine Jugend in Wuppertal, die Musik, die ihn prägte, seine Zeit als Chef der erfolgreichsten Jugendwelle Deutschlands und die Angst seiner Eltern vor Krieg, die ihn bis heute prägt.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
7/11/2023 • 57 minutes, 51 seconds
Wie ist es, langsam zu erblinden, Sophie von Stockhausen?
Sophie von Stockhausen konnte nicht glauben, was ihr Vater ihr da gerade sagte. Sie war damals Anfang 30 und hatte gerade eine niederschmetternde Diagnose erhalten. In einer Hamburger Augenklinik hatte ein Arzt ihr gerade mitgeteilt, dass sie an einer unheilbaren Netzhauterkrankung leide. Nach und nach werde sie ihr Augenlicht verlieren, sehr wahrscheinlich in einigen Jahren blind sein. Ihr Vater reagierte auf die Nachricht auf eine Art, die Sophie von Stockhausen nicht für möglich gehalten hätte: »Ja, ja, das ist bei uns so, das ist eine Krankheit, die kommt bei uns häufiger vor?« Niemand in der Familie hatte jemals darüber mit ihr gesprochen. Sie dachte, dass es Zufall gewesen sei, dass eine Tante und ihr Vater sehbehindert waren.
Sophie von Stockhausen ist heute Ende 40. In der Vergangenheit hat sie als Managerin unter anderem für Universal Music, die Modemesse »Bread &Butter« und verschiedene Berliner Start-ups gearbeitet. Heute lebt sie von einer privaten Berufsunfähigkeitsrente und arbeitet freiberuflich als Texterin und Ghostwriterin. Gerade ist ihr Buch erschienen: »Mit einem lachenden Augen - Wie eine unheilbare Krankheit mein Leben verändert«.
Sophie von Stockhausen spricht im SPIEGEL-Podcast »Moreno+1« offen und erstaunlich selbstkritisch über ihren Umgang mit der Krankheit. In der ersten Phase verdrängte sie noch die Diagnose, nach und nach folgten Wut, Depression, schließlich eine Art Akzeptanz, die sich vor allem durch mehr Toleranz gegenüber anderen zeigt. Selbst, wenn von Stockhausen auf die Frage in einem Berliner Supermarkt: »Könnten Sie mir bitte sagen, was ein Pfund Spargel kostet?", die Antwort der Verkäuferin folgt: »Eine Brille soll ja Wunder wirken!«Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
7/4/2023 • 43 minutes, 58 seconds
Thomas Kretschmann, warum fühlten Sie sich wie ein Hochstapler?
Die Liste mit den Filmen, an denen Thomas Kretschmann beteiligt war, ist beeindruckend: »Stalingrad«, »U571«, »Der Pianist«, »Resident Evil«, »Operation Walküre«, »Wanted«, »King Kong«, »Dschungelkind«, »Mogadischu«, »Der Seewolf«, »Avengers: Age of Ultron«, »Ballon« und aktuell »Indiana Jones – und das Rad des Schicksals«. Als einer der ganz wenigen deutschen Schauspieler hat der 60-Jährige in Hollywood Karriere gemacht.
Kretschmann ist in Dessau geboren. In seiner Jugend war er Leistungsschwimmer. Bereits mit elf schwamm er DDR-Rekord in 1.500 Meter Freistil. An seinem 21. Geburtstag floh Kretschmann über Ungarn in den Westen und wurde Schauspieler. Der internationale Durchbruch gelang ihm in Roman Polanskis »Der Pianist« in der Rolle eines Wehrmachtsoffiziers.
Kretschmann spricht im SPIEGEL-Podcast »Moreno+1« über die Arbeit an der Seite seiner berühmten Kollegen Harrison Ford und ein Gefühl, das ihn viele Jahre begleitet hat. »Ich habe mich lange wie ein Hochstapler gefühlt.« Kretschmann, von dem gemeinhin angenommen wird, dass er eine Schauspielschule absolviert habe, gibt im Interview an, dass dies nicht stimmt. Er habe nach drei Monaten abgebrochen. Er sei mittlerweile davon überzeugt, dass man »Schauspielerei nicht lernen« könne.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
6/28/2023 • 33 minutes, 23 seconds
Carolin Pirich, erklär mir Klassik für Dumme
Carolin Pirich hat man nie zum Klavierspielen animieren müssen. Schon als kleines Kind entdeckte sie die Liebe zu Mozart, Beethoven und Bach. Sie liebte es zu üben, verbrachte ganze Nachmittage vor dem Klavier, so oft, dass ihr Vater sie fragte, ob sie mal Musikerin werden wolle. Er hielt das für keine gute Idee. Es sei ein unglaublich harter Beruf, der viel Talent, Disziplin und Leidensfähigkeit erfordere. Am Ende waren es nicht die Einwände des Vaters, sondern das Lampenfieber, das die heutige Musikjournalistin Carolin Pirich davon abhielt, Pianistin zu werden.
Pirich studierte Musikwissenschaften, Kunstgeschichte und Germanistik und arbeitet seit Jahren als Journalistin. Sie wurde mehrmals für ihre Reportagen ausgezeichnet und ist Moderatorin für RBB Kultur und WDR3. Nun hat Pirich ihr erstes Buch vorgestellt: »Das Vorspiel« (Berenberg Verlag). In der Reportagensammlung beschreibt sie Begegnungen mit Menschen, darunter Klassik-Superstars wie Igor Levit und David Garret, die ihr Leben der Musik gewidmet haben. Im Mittelpunkt steht dabei meist nicht die Musik, sondern der Mensch.
Im SPIEGEL-Podcast »Moreno+1« spricht Pirich vor allem über die Persönlichkeiten dieser Musiker, über das harte, zum Teil erbarmungslose Leben, das Musik auf höchstem Niveau von allen Beteiligten abverlangt. »Ich glaube, dass mein Vater recht hatte. Dieses Leben, es wäre nicht meins gewesen, umso faszinierender finde ich Menschen, die das tun«, so Pirich.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
6/20/2023 • 29 minutes, 55 seconds
Düzen Tekkal, was haben 18 % für die AfD und Erdoğans Wahlsieg gemeinsam?
Lange schien es, als würde Düzen Tekkal mit dem Thema Integration eine politische Karriere machen. Sie ist Mitte 40 Jahre, Deutsche mit kurdisch-jesidischen Eltern. Vor einigen Jahren war sie bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz im Schattenkabinett von Julia Klöckner (CDU). Tekkal sollte Integrationsministerin werden. Kurz darauf wäre sie fast Staatsministerin für Integration geworden.
Tekkal setzt sich seit vielen Jahren für Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland ein, kritisiert aber islamistische Glaubensverständnisse und zum Teil auch ihre eigene jesidische Glaubensgemeinschaft vehement, was sie für die Politik interessant macht. Bekannt wurde sie 2014, als sie in den Irak fuhr und Zeugin des Völkermords an den Jesiden wurde. Während ihres Aufenthalts drehte sie einen Film, der später auch im Bundestag gezeigt wurde: »Hawar - meine Reise in den Genozid.«
Tekkal spricht im SPIEGEL-Podcast »Moreno+1 über das Erstarken der AfD und welche Parallelen sie zur Wiederwahl des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdoğans zieht. Im weiteren Verlauf erzählt sie Moreno, was die Jahre des Aktivismus mit ihr gemacht haben: »Die persönlichen Folgen des Aktivismus habe ich lange ignoriert. Ich bin über meine Grenzen gegangen, und habe mir Hilfe gesucht.«Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
6/13/2023 • 37 minutes, 25 seconds
Tilo Jung, hat der hartnäckige Fragensteller auch ein paar gute Antworten?
Es gibt Hauptstadtjournalisten, für die ist Tilo Jung ein rotes Tuch. Der 37-jährige YouTuber und Erfinder der Interview-Reihe »Jung und Naiv« ist für sein hartes Nachbohren bei der Bundespressekonferenz bekannt. Reihenweise ärgert er Regierungssprecher und Spitzenpolitikerinnen.
Sein YouTube-Format Jung & Naiv hat er vor zehn Jahren gegründet und dort mittlerweile über 600 Persönlichkeiten interviewt. Jung duzt grundsätzlich seine Gesprächspartner und führt lange, zum Teil sehr ausführliche Gespräche, in denen sich einige der Eingeladenen auch schon um Kopf und Kragen geredet haben. So gilt als ausgemacht, dass ein Gespräch mit Jung für den damaligen ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk zum Verhängnis wurde. Die Aussagen Melnyks zum ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera, dessen Partisanen eine Mitverantwortung für den Massenmord an Polen und Juden im Zweiten Weltkrieg mittrugen, führten wohl letztlich zur Abberufung des Botschafters.
Im Gespräch mit Jung versucht Juan Moreno, Host des SPIEGEL-Interview-Podcasts »Moreno+1«, herauszufinden, ob der hartnäckige Fragensteller auch ein paar gute Antworten hat. So fordert Jung in dem Gespräch mit Moreno, »den Kapitalismus zu überwinden«. Eine bemerkenswerte Forderung für einen der bekanntesten Hauptstadtjournalisten – zumal wenn man bedenkt, dass Tilo Jung in seiner Jugend nur einen Traum hatte: möglichst schnell reich werden.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
6/7/2023 • 41 minutes, 4 seconds
Eckart von Hirschhausen, wie wollen Sie ohne Bühne die Welt retten?
Eckart von Hirschhausen, 53, hat Medizin und Wissenschaftsjournalismus studiert. Er ist Kabarettist (»Endlich!«), Bestsellerautor (»Die Leber wächst mit ihren Aufgaben«), Fernsehmoderator (»Hirschhausens Quiz des Menschen«) und Gründer der Stiftung »Gesunde Erde – Gesunde Menschen«. Diese Stiftung will sich angesichts des Klimawandels dafür einsetzen, die Gesundheit der heutigen und der künftigen Generationen zu bewahren. Der Titel seines neuen Buches lautet: »Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben«.
Vor einigen Monaten beendete Eckart von Hirschhausen seine Bühnenkarriere und ist jetzt als Aktivist für den Klimaschutz tätig? Für ihn ist Klimaschutz in erster Linie auch Gesundheitsschutz.
Im Gespräch mit Eckart von Hirschhausen versucht Juan Moreno, Host des SPIEGEL-Interview-Podcast »Moreno+1«, herauszufinden, ob die Gesellschaft in Sachen Klimawandel wirklich ein »Erkenntnisproblem« hat und mehr Informationen braucht, um überzeugt zu werden. Oder ob das Problem nicht vielmehr darin liegt, dass es einen großen Unterschied zwischen Umweltbewusstsein und Umweltverhalten gibt.
Klimabericht mit Susanne Götze
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5/30/2023 • 42 minutes, 29 seconds
Feridun Zaimoglu, warum belügen wir unsere Mamas?
Feridun Zaimoğlu, geboren 1964, ist Schriftsteller, Dramatiker und Maler. Er wurde mit seinen Büchern »Kanak Sprak« und »German Amok« einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Gerade für heranwachsende Jugendliche mit Migrationshintergrund wurde Zaimoğlu Ende der 1990er Jahre zum Sprachrohr.
Vor 20 Jahren gewann er beim Bachmannpreis den Preis der Jury. Zuletzt war er für den Preis der Leipziger Buchmesse für seinen Lutherroman »Evangelio« nominiert. Er gilt als bedeutender Vertreter deutscher Gegenwartsliteratur. Zaimoğlu hat mittlerweile 20 Romane veröffentlicht. In seinem aktuellen Buch »Bewältigung« beschreibt er einen Autor, der an dem Versuch scheitert, ein Buch über Adolf Hitler schreiben zu wollen.
Im Gespräch mit Zaimoğlu outet sich Juan Moreno, Host des Spiegel-Interview-Podcast »Moreno+1«, als Fan des Autors. »Ich finde, dass Zaimoglu Mitte der Neunzigerjahre vielen Menschen mit Migrationshintergrund eine Stimme gegeben hat, etwas, was damals wirklich ungewöhnlich war. Leute wie er und ich fanden in der Öffentlichkeit schlichtweg nicht statt«, so Moreno. Zaimoğlu erzählt in dem Gespräch von den Anfeindungen, die damals erdulden musste – meist von rechts – und von den Anfeindungen, die es heute gibt, oft von links. »Ich bin es gewohnt, im Spuckeregen der Verachtung zu stehen, aber was soll ich tun? Man gewöhnt sich nicht daran, aber so ist das nun mal.«Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
5/23/2023 • 37 minutes, 18 seconds
Elsbeth Stern, sind zehn Millionen Deutsche zu dumm für den Krieg?
Elsbeth Stern ist Intelligenzforscherin. Eine Koryphäe in ihrem Fach. Einige ihrer Aussagen sind gewöhnungsbedürftig - es sei denn Sie finden auch, dass die intelligentesten Menschen der Welt vermutlich Männer sind.
Sie hätte sich vermutlich ein politisch etwas weniger konfliktreiches Forschungsfeld aussuchen können. Elsbeth Stern ist Professorin für empirische Lehr- und Lernforschung und Leiterin des Instituts für Verhaltenswissenschaften am Departement für Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften der ETH Zürich. Seit Jahren befasst sie sich mit dem Thema Intelligenz.
Stern hat schon in der Vergangenheit mit drastischen Aussagen für Schlagzeilen gesorgt. Vor zehn Jahren sagte sie dem SPIEGEL: »Nur ein Fünftel aller Schüler sollte das Gymnasium besuchen dürfen«, fand die Lernforscherin. Sie erklärte damals, dass die meisten Gymnasiasten nur mittelmäßig begabt seien und viele Talente unentdeckt blieben, weil sie aus sozial schwächeren Familien stammten. Ein Zustand, an dem sich bis heute laut Stern nichts geändert hat.
Im Gespräch mit Juan Moreno, dem Host des Spiegel-Interview-Podcast »Moreno+1«, erklärt Stern, woran es liegen könnte, dass Jungen eher »höchstbegabt« sind als Mädchen, warum Millionen Deutsche vermutlich intellektuell ungeeignet für die Bundeswehr sind und ob reiche Menschen klüger sind als arme. »Ich finde, wir sollten uns einigen dieser Wahrheit stellen, auch wenn sie uns nicht gefallen«, so Stern.
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5/16/2023 • 31 minutes, 9 seconds
Igor Levit, warum ist Twitter toxisch?
Igor Levit ist einer der besten Pianisten der Welt. Die »New York Times« nennt ihn »einen der größten Künstler seiner Generation«. Zugleich tritt er so politisch auf wie kaum ein klassischer Musiker. Mit seiner Familie kam er als Achtjähriger aus Russland nach Deutschland. Schon mit sechs Jahren hatte er zuvor sein erstes Klavierkonzert gegeben. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er spätestens bekannt, als er den ihm 2014 verliehenen Echo Klassik aus Protest gegen die Auszeichnung der Rapper Kollegah und Farid Bang zurückgab. Das Rap-Album sah sich mit Antisemitismusvorwürfen konfrontiert.
Im Gespräch mit Juan Moreno, dem Host des Spiegel-Interview-Podcast »Moreno+1« erklärt Levit, der über Jahre sich intensiv über Twitter in Debatten eingeschaltet hat, warum er nach elf Jahren die Plattform verlässt. »Ich bin ein anderer Mensch, diese Aggression, diese Wut, ich will das nicht mehr. Es geht mir besser damit.«Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
5/9/2023 • 39 minutes, 1 second
Christiane Benner, sind Sie die mächtigste Frau Deutschlands?
Es war das Jahr 2015. Damals lauteten die Schlagzeilen: »Erstmals Frau an die Spitze der IG Metall gewählt«, allerdings war es nicht wirklich »die Spitze«. Damals wurde zum ersten Mal seit Gründung der IG Metall mit Christiane Benner eine Frau zur Vize-Chefin gewählt. Es hatte 125 Jahre gedauert. Allerdings wurde damals schon spekuliert, dass schon in vier Jahren ihr der Chefposten zufallen könnte. Am Ende sollte es deutlich länger dauern, bis Christiane Benner am Ziel war.
Die IG Metall, Deutschlands größte Gewerkschaft, gilt traditionell als eine Gewerkschaft für typische Männerberufe, rund 20 Prozent der IG-Metall-Mitglieder sind Frauen. Lange Zeit schien es unmöglich, dass eine Frau die Organisation anführt. Seit letzter Woche ist das anders: Nachdem die Idee einer Doppelspitze vom Tisch ist, spricht alles dafür, dass ab Oktober die 55 Jahre alte Soziologin zu ersten Vorsitzenden gewählt werden wird.
In der aktuellen Folge spricht Christiane Benner mit Host Juan Moreno im SPIEGEL-Interview-Podcast »Moreno+1« über die Ziele, die sich Benner gesetzt hat. Ein Gespräch über den Versuch, das Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin für die IG Metall zu gewinnen, die Frage, ob es möglich ist, Karriere zu machen, wenn man kaum noch im Büro ist und die Gefahren für die Arbeitswelt, wenn »Künstliche Intelligenz« noch viel mächtiger wird.Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
5/2/2023 • 35 minutes, 24 seconds
Jörg Thadeusz, warum ist Jan Böhmermanns Verhalten abscheulich?
Für seine Einspieler als Außenreporter bei der WDR-Sendung »Zimmer Frei« erhielt Jörg Thadeusz den Grimme-Preis. Später moderierte er im Radio und im Fernsehen unter anderem für den WDR, den NDR, den RBB und für Phoenix. Für den Samstagabend oder den großen politischen Talk reichte es nie. Er schrieb Kolumnen für die Berliner Zeitung und macht das mittlerweile für die Berliner Morgenpost. Er gilt als Deutschlands bester Interviewer, ein freundlicher, blitzgescheiter Talkmaster - und ein kritischer und durchaus streitbarer Beobachter der Gegenwart.
Jetzt ist sein dritter Roman erschienen – »Steinhammer« – ein Buch, das die Süddeutsche Zeitung »fantastisch« nannte, nicht zuletzt, weil Thadeusz liebevoll und ohne Verklärung auf seine Heimat blickt: das Ruhrgebiet. Die Handlung ist angelegt an der Biografie eines Familienangehörigen von Jörg Thadeusz. Norbert Tadeusz gilt als einer der besten gegenständlichen deutschen Maler des 20. Jahrhunderts.
In der aktuellen Folge spricht Jörg Thadeusz mit Host Juan Moreno im SPIEGEL-Interview-Podcast »Moreno+1« erstaunlich offen über das, was ihn mit seinem Onkel verbindet – nämlich das Gefühl es nie bis ganz nach oben geschafft zu haben. Ein Gespräch über eine Kindheit in armen Verhältnissen, dem Traum vom Fernsehen, den Irrungen des Journalismus und der Frage, warum Jan Böhmermanns Verhalten im Fernsehen laut Thadeusz nur eine Beschreibung verdient: »abscheulich«.
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4/25/2023 • 46 minutes, 6 seconds
Harald Lesch, was sollte uns Angst machen? KI, Putin oder das Klima?
Mit der Sendung »Alpha-Centauri« auf dem Spartensender »BR-alpha« wurde Harald Lesch einem breiten Publikum bekannt. Seit 2009 führt der Astrophysiker, Naturphilosoph und Wissenschaftsjournalist Lesch durch die ZDF-Reihe »Faszination Universum«. Er lehrt an der Maximilian-Universität in München und gilt als der wohl bekannteste Wissenschaftler Deutschlands. Zuletzt fiel er immer wieder durch dramatische Appelle im Zusammenhang mit der Klimakrise auf: »Die Leute haben nicht verstanden, wie dramatisch der Klimawandel ist.«
In der aktuellen Folge spricht Harald Lesch mit Host Juan Moreno im SPIEGEL-Interview-Podcast »Moreno+1« über die großen Zukunftsthemen unserer Zeit. Lesch erklärt, warum ihm die Sorge um den Planeten umtreibt, und warum er Putins Angriffskrieg auf die Ukraine für einen Fehler hält. »Ich verstehe nicht, was er davon hat, Deutschland zu zerstören.«
Auch über die Gefahr von Künstlicher Intelligenz spricht Lesch. Gerade, wenn sie im Rahmen militärischer Konflikte eingesetzt wird, könnte sie dramatische Folgen haben. »Allerdings tue ich mich schwer mit dieser digitalen Technikgläubigkeit, eine Künstliche Intelligenz kann nicht riechen, kann nicht schmecken. Sie ist nicht da draußen in der Welt«. so Lesch.
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4/18/2023 • 38 minutes, 2 seconds
Samuel Meffire, wie ist es, vor Polizei und Zuhälter zu fliehen? (2/2)
Samuel Meffires Leben ist ein Gewaltritt durch deutsch-deutsche Geschichte. Anfang der 1990er Jahre wurde er als Gesicht einer Werbekampagne bundesweit bekannt. Meffire, damals Anfang 20, war damals der erste schwarze Polizist Ostdeutschlands. Die Kampagne sollte das moderne Sachsen symbolisieren, sie zeigte Meffires schwarzes Gesicht, darauf die Worte: »Ich bin Sachse«. Er wurde zum Medienstar – gleichzeitig aber auch interessant für Mitglieder des Dresdners Rotlichtmilieus, die schnell bemerkten, wie überfordert der neue Posterboy mit der Situation war.
In dieser zweiten Folge erzählt Meffire Host Juan Moreno im SPIEGEL-Interview-Podcast »Moreno+1«, wie er, der Vorzeige-Polizist, nach und nach zum Schwerkriminellen wurde. Und wie eine dramatische Flucht vor dem Gesetz und einem wütenden Rotlicht-Paten ihn fast das Leben kostet. Meffires unglaubliche Biografie ist gerade im Ullstein Buchverlag erschienen: »Ich, ein Sachse« lautet der Titel. Ende April erscheint auf Disney+ eine Miniserie über sein Leben.
Hier geht es zu Folge 1.
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4/11/2023 • 41 minutes, 13 seconds
Samuel Meffire, wie wird man vom bekanntesten Cop Sachsens zum Schwerverbrecher? (1/2)
Es war das Jahr 1992, die schweren rassistischen Ausschreitungen in der sächsischen Stadt Hoyerswerda lagen ein Jahr zurück. Das Image des Bundeslandes lag am Boden. Was wäre besser geeignet, um das zu ändern - als eine Werbekampagne mit einem jungen Mann, der Ostdeutschlands erster schwarzer Polizist war. Dieser junge Mann hieß Samuel Meffire. »Ich bin Sachse« besagte die Anzeige und wurde zum sensationellen Erfolg. Meffire war Anfang 20, wurde zum Medienstar. Der Innenminister traf sich zum Bier mit ihm.
Was keiner zu dem Zeitpunkt wusste: Meffire hatte schlimme Jahre hinter sich, er war eine tickende Zeitbombe, die schließlich explodierte.
Host Juan Moreno spricht im Spiegel-Interview-Podcast »Moreno+1« mit Samuel Meffire, einem Ex-Polizisten, der lange Vorbild für die gelungene Integration schwarzer Menschen in Ostdeutschland war und später wegen Raub zu fast zehn Jahre Gefängnis verurteilt worden ist. Seine unglaubliche Biografie ist gerade erschienen: »Ich, ein Sachse« lautet diese. Ende April erscheint auf Disney+ eine Miniserie über sein Leben.
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4/4/2023 • 52 minutes, 4 seconds
Heinz Beck, wie geht Work-Life-Balance bei einer 120-Stunden-Woche?
Als Heinz Beck vor bald 30 Jahren den Anruf bekam, ob er nicht ein Restaurant in Rom übernehmen wolle, sagt er ab. Zehnmal hintereinander. So oft versuchte es der Anrufer, ein Hoteldirektor, der ein riesiges Hotel betrieb. »Ich sprach kein Italienisch und sollte mit einem rein italienischen Team arbeiten, mehr noch: Ich war nicht mal im Urlaub in Italien gewesen.« Irgendwann überzeugte der Direktor den damals 30-jährigen Heinz Beck doch. Das war 1994. Ein paar Jahre später hatte Beck das bis dahin völlig unbekannte Restaurant in die absolute Weltspitze geführt: Michelin, der wichtigste Restaurantführer, gab dem Becks Restaurant »La Pergola« drei Sterne. Beck hat sie bis heute behalten.
Juan Moreno spricht im SPIEGEL-Podcast »Moreno+1« mit Beck über den Druck, immer Höchstleistungen bringen zu müssen. »Wenn ich in der Küche bin, dann muss etwas passieren, dann stehe ich nie still«, so Beck.
Für Beck geht es im Pergola, jeden Abend ums Ganze, denn jeden Abend könnte ein Tester oder eine Testerin anwesend sein und bei einem Fehler, der Stern in Gefahr sein. Eine Rosmarinnadel zu viel könnte »eine Katastrophe« sein, schrieb vor über 20 Jahren DER SPIEGEL über Becks Kochkunst. Bis heute hat Beck diesen dritten Stern verteidigt. »Das ist wie bei einem Sportler, irgendwann willst du eine Olympiamedaille – und dann willst du noch eine«, erklärt Beck.+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/morenoplus1 +++ Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Webseite verantwortlich.Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
3/28/2023 • 32 minutes, 37 seconds
Sebastian Rakers, wann hat Fleisch seinen Tesla-Moment?
Vor gut einem Jahr machte das Food-Tech-Unternehmen Bluu Seefood Schlagzeilen. Das Unternehmen ließ mitteilen, dass es das erste Unternehmen in Europa sei, das kultivierten Fisch herstelle. Man wolle nicht zuletzt ein globales Problem lösen: die Überfischung der Meere. Etwa ein Drittel der kommerziell genutzten Fischbestände sind laut der Umweltschutzorganisation WWF betroffen. Im Mittelmeer und im Schwarzen Meer ist die Lage dramatischer, da gelten gut Zweidrittel der Bestände als überfischt. Gleichzeitig steigt Jahr für Jahr die Nachfrage. Rund 20 Kilogramm Fisch werden weltweit pro Kopf konsumiert.
Sebastian Rakers beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Zellkultur. 2008 beginnt er, im Fraunhofer-Institut für Marine Biotechnologie und Zelltechnik in Lübeck Fischzellen zu isolieren. Früh ist ihm klar, dass eine nachhaltige Fischproduktion kaum mit Aquakulturen möglich sein wird. So werden für die Produktion von Zuchtfischen wie Lachs kiloweise wild gefangene Kleinfische verfüttert. Hinzu kommen massive Probleme durch die enge Haltung vieler Tiere in schwimmenden Käfigen.
Juan Moreno spricht im neuen SPIEGEL-Podcast »Moreno+1« mit Sebastian Rakers und lässt sich erklären, wie es sein konnte, dass eine Technik, die vor kurzem noch nach Science-Fiction-Roman klang, heute schon marktreif ist. »Ich bin selbst überrascht, wie schnell wir vorzeigbare Ergebnisse vorzuweisen haben. Jetzt geht es um die Zulassung, die noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird. In der Zwischenzeit geht es für uns in erster Linie um Skalierung«, so Gründer und Geschäftsführer Rakers.
Rakers träumt von einer Zukunft, die in seinen Augen bereits in den nächsten Jahren Realität werden dürfte, in der der Druck auf die Weltmeere durch »zellbasierte Fischproduktion« massiv abnimmt. »Wir brauchen in Deutschland eine Proteinrevolution, eine große Debatte, wie wir in Zukunft nachhaltig unsere tierischen Produkte herbekommen. Es ist eine Diskussion, die wir jetzt führen müssen. Das erwarte ich von der Politik«, erklärt Rakers.
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3/21/2023 • 46 minutes, 26 seconds
Christoph Biermann, warum macht Fußball gucken keinen Spaß mehr?
Juan Moreno hat lange als Sportreporter gearbeitet. Er hat über Superstars berichtet, saß als Fußballexperte neben Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus in Fernsehsendungen. Nach Jahren der Begeisterung für den modernen Fußball hat sich Moreno immer mehr von seinem einstigen Lieblingssport entfremdet. Fußballexperte Christoph Biermann liefert in seinem Buch »Um jeden Preis - Die wahre Geschichte des modernen Fußballs« eine mögliche Erklärung für diese Entzauberung. Biermann beschreibt, wie aus dem kriselnden Volkssport der 1980er Jahre, eine Multimilliarden-Industrie wurde, die mittlerweile den Kern des Fußballs bedroht.
»Es gibt zwei Erzählungen, wie die letzten 30 Jahre liefen: Eine Gruppe sagt, dass der Fußball deutlich attraktiver und lukrativer geworden sei, es also gute 30 Jahre waren. Eine andere sagt, dass das Spiel seine Seele durch den Kommerz seine Seele verloren hat«, so Biermann. Im Gespräch mit Moreno liefert Biermann verblüffende Erklärungen für die Entwicklungen der letzten Jahre. So waren viele Jahre harte, bis unfaire Verteidiger die Regel. Dass nun gegen grobe Fouls härter vorgegangen wird, hängt laut Biermann nicht nur damit zusammen, dass man sich um die Gesundheit der Spieler sorgt, »es geht auch darum, die großen Stars zu schützen, denn die Stars bringen das Geld.«
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3/14/2023 • 32 minutes, 22 seconds
Oliver Kramer, was passiert, wenn Computer schlauer sind als wir?
ChatGPT ist wohl nur der Anfang. Das Wettrüsten um die beste aller künstlichen Intelligenzen ist entfacht. Google, Microsoft, Apple, praktisch alle großen Tech-Giganten streiten um die Vorherrschaft. Das KI-Programm namens ChatGPT, das selbstständig teils komplexe Fragen beantwortet, hat innerhalb kürzester Zeit eine Debatte über die neue Macht von Maschinen ausgelöst. Generative KI war vor wenigen Monaten noch ein Begriff, mit dem meist nur Informatiker etwas anfangen konnten, jetzt fragen sich Nutzer und Nutzerinnen berechtigterweise: »Wird mich der Computer ersetzen?«
Juan Moreno spricht im neuen SPIEGEL-Podcast »Moreno+1 mit Professor Oliver Kramer, Leiter des Computational Intelligence Lab der Universität Oldenburg. Im Zentrum ihrer Unterhaltung steht die Frage, was eigentlich passiert, wenn dieses Wettrüsten so weitergeht. Wenn die Systeme nach und nach besser werden – also intelligenter – wovon alle Beobachter ausgehen, dann müsste es bald Maschinen geben, die intelligenter sein werden, als wir. Professor Kramer lässt keinen Zweifel daran, dass dies so kommen wird: »Ich sehe keinen physikalischen Grund, warum wir nicht theoretisch in der Lage sein sollten, ein menschliches Gehirn nachzubauen«, so Kramer.
Neben Gefahren sieht Kramer aber auch große Potenziale. Gerade die Biologie und die Medizin, das Forschungsfeld, auf das sich Kramer spezialisiert hat, profitiere enorm von Künstlicher Intelligenz. Komplexe Molekülstrukturen ließen sich am Computer nachbauen. »Die Art und Weise, wie wir in wenigen Jahren Medikamentenforschung betreiben werden, kann man sich heute vermutlich nicht mal vorstellen.«
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3/8/2023 • 43 minutes, 25 seconds
Stefanie Stahl, warum bleibt der One-Night-Stand nicht zum Frühstück?
»So viel von dem, was auf der Welt passiert, geschieht aus einem Mangel an Selbstreflexion und tragischer Unwissenheit. Sich mit Psychologie zu beschäftigen, ist eine gesellschaftliche und politische Notwendigkeit. Und wenn ich mir Putin anschaue, da würde ich sagen, da liegt eine manifeste Persönlichkeitsstörung vor.« Das sagt Stefanie Stahl, Bestsellerautorin und Deutschlands wohl bekannteste Psychotherapeutin. Ihr Buch »Das Kind in Dir muss Heimat finden« führt seit Jahre die SPIEGEL-Bestsellerlisten an und wurde millionenfach verkauft.
Stahl spricht im neuen SPIEGEL-Podcast »Moreno+1 über den Bauplan der menschlichen Psyche. Sie geht von vier Grundbedürfnissen aus, die jeder Mensch weltweit in sich trägt. Dazu gehören unter anderem das Bedürfnis nach Autonomie und Kontrolle. »80 Prozent der Menschen, die zu mir kommen, haben genau in dieser Beziehung ein Problem«, so Stahl.
In dem Gespräch mit Juan Moreno erklärt Stahl, warum sich ihrer Meinung nach die Leeren aus dem Verhalten des Einzelnen durchaus auf Länder übertragen lassen und fordert, dass wir als Gesellschaft damit anfangen, uns mit Psychologie und psychologischen Erkenntnissen zu befassen: »Es wäre eine bessere Welt.«
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3/1/2023 • 43 minutes, 27 seconds
Andrij Melnyk, sind die Deutschen Weicheier?
Andrij Melnyk kann es nicht lassen. Im neuen Interview-Podcast »Moreno+1« erzählt er Juan Moreno, wie er immer noch deutsche Zeitungen liest und fast täglich seine deutschen Kritiker angeht.
»Ich habe meiner Frau versprochen, dass ich damit aufhören werde. Aber ich breche immer wieder mein Versprechen«, sagt Melnyk.
Melnyk ist vermutlich einer der bekannteste Botschafter, der in der Bundesrepublik je stationiert war. Vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine war der 47-Jährige nur Insidern im politischen Berlin ein Begriff. Schon damals warnte er vor Putins Invasionsplänen.
Mit dem 24. Februar 2022 änderte sich das Leben Melnyks schlagartig: Plötzlich war er, der exzellent deutsch spricht, Dauergast in politischen Talkshows. Dort machte er sich schnell einen Namen als »Undiplomat«. Er wetterte gegen Kritiker, wurde auf Twitter ausfallend und forderte stets mehr Engagement von Seiten der Bundesregierung.
Im Oktober wurde Melnyk zurück nach Kiew beordert und zum Vize-Außenminister ernannt. Er gehört zur Führungsspitze seines Landes – doch bis heute arbeitet sich der Diplomat an Deutschland ab.
Im Gespräch mit Juan Moreno erklärt Melnyk seine Motivation und Gefühlslage. Dabei wird deutlich, wie die Ukrainer versuchen sich zwischen den Leiden des Krieges auch ein Stück Alltag zu bewahren.
Weiterführende Links
Acht Milliarden – Der Auslands-Podcast des SPIEGEL Hinweise und Gästewünsche gerne an [email protected].
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2/22/2023 • 31 minutes, 33 seconds
Trailer: Moreno+1
Der Interview-Podcast des SPIEGEL mit Juan Moreno. Für alle, die neugierig auf gute Gespräche sind. Jeden Mittwoch neu.Informationen zu unserer Datenschutzerklärung