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Jazz Collection

German, Chat, 1 season, 59 episodes, 2 days, 11 hours, 19 minutes
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Wir stellen die Grossen des Jazz und verwandter Musiksparten in exemplarischen Aufnahmen vor – im Gespräch mit Gästen, die sich bestens auskennen im weiten Feld von Blues bis World. Analysen haben hier ebenso Platz wie Anekdoten. Leitung: Peter Bürli Redaktion: Peter Bürli, Eric Facon, Jodok Hess, Annina Salis Kontakt: [email protected]        
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Esperanza Spalding und die heilende Kraft der Musik

Da kommt eine junge Bassistin und Sängerin mit «Body and Soul», einem der grossen Jazz-Klassiker. Aber auf Spanisch und im 5/4-Takt. Was bei den meisten anderen gesucht gewirkt hätte, scheint Esperanza Spalding leicht von der Hand zu gehen.  Gleichzeitig singen und spielen, die ungerade Taktart, die Fremdsprache Spanisch – für sie so einfach wie Frühstücken.  Dabei zündete sie als Twenty-Something mit diesem Stück und mit dem dazugehörigen Album gerade eine neue Raketenstufe des Selbstbewusstseins für eine ganze Generation junger Jazz-Instrumentalistinnen. Heute, knapp zwanzig Jahre später, ist sie noch immer im Höhenflug, legt aber in einer Welt, die uns alle zunehmend beunruhigt, immer mehr Wert auf die heilende Kraft des Musik. Was diese Kraft bei Esperanza Spalding ausmacht, was ihre ganz eigene «Formwela» ist – darüber diskutiert die Bassistin Ursula Wienken, die ihre eigene Karriere massgeblich auf Esperanza Spalding zurückführt, in der Jazz Collection mit Jodok Hess. Die gespielten Titel: Interpret:in: Titel (Album / Label) Esperanza Spalding: Ponta de Areia (Esperanza / Heads Up) Esperanza Spalding: Unconditional Love - Noble Nobles (Emily's D+evolution / Concord) Esperanza Spalding: A Wish (Alive at the Village Vanguard / Palmetto) Esperanza Spalding: All Limbs Are - 'Till Next Full (12 Little Spells / Concord) Esperanza Spalding: Formwela 10 (Songwrights Apothecary Lab / Concord)
10/15/20241 hour, 20 seconds
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Mandela nannte ihn den südafrikanischen Mozart: Abdullah Ibrahim

Mit seiner sanftmütigen Mischung aus Jazz, Gospel und südafrikanischer Folklore erreichte der heute neunzigjährige Abdullah Ibrahim die grossen Massen und sein Stück «Mannenberg» wurde der friedsame Soundtrack gegen die Apartheit. Über seine musikalischen Fähigkeiten und seine gesellschaftspolitischen Verdienste - aber auch über seine inneren Kämpfe - darüber redet Roman Hošek mit der Pianistin und Autorin Anicia Kohler. Die gespielten Titel: Interpet:in: Titel (Album / Label) The Jazz Epistles: Uka - Jonga Phambili (The Jazz Epistles: Complete Recordings / Trunk Records) Dollar Brand Trio: The Stride (Duke Ellington Presents: The Dollar Brand Trio / Reprise Records) Dollar Brand: Mannenberg (Mannenberg «Is Where It's Happening» / As-Shams) Abdullah Ibrahim: Cape Town (Knysna Blue / Enja Records) Abdullah Ibrahim with the NDR Big Band: Kramat (Ekapa Iodumo / Enja Records) Abdullah Ibrahim: Mindiff (Solotude / Gearbox Records)
10/1/20241 hour, 20 seconds
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Shabaka Hutchings: Londoner Jazz im Sog der Dringlichkeit

Der 40jährige Klarinettist, Saxofonist und Flötist ist ein spirituell Suchender. Ob in hypnotischen Afrobeats oder der meditativen Reduktion: Shabakas Musik hat immer auch eine politische Botschaft. Black Pride, Ausbeutung des Globalen Südens, Klimaveränderung: Shabaka Hutchings verarbeitet in seiner Musik grosse Themen. Der Londoner mit karibischen Wurzeln spricht ein junges, tanzaffines Clubpublikum an. Denn immer ist der Rhythmus treibende Kraft seiner Bands. Bei «Sons of Kemet» sind es gleich zwei Schlagzeuger, die Hutchings anfeuern. Auch in «Shabaka and The Ancestors» zusammen mit südafrikanischen Musiker:innen steht der Groove im Zentrum. Und in «The Comet ist Coming» lässt sich der Londoner von elektronischen Dancebeats vorantreiben. Fiebrige Musik unter Hochdruck – bis jetzt: Im aktuellen Soloalbum schlägt Shabaka überraschend introspektive Töne an. Dafür gibt er das Saxofon ganz auf, spielt nur noch indigene Flöten. Luftig, weich: ein Paradigmenwechsel. Tapiwa Svosve ist 16, als er in einem Londoner Jazzclub jobbt. Dort hört er Shabaka Hutchings immer wieder live. Über diese musikalischen Schlüsselerlebnisse, Shabakas Sinnsuche und den Reiz der Flöte diskutiert der Zürcher Saxofonist mit Annina Salis. Die gespielten Titel: Interpret:in: Titel (Album / Label) - Sons of Kemet: Beware (Burn - 10th Anniversary Remaster / Naim Jazz 2013) - ZED-U: Breaking the News (Night Time on the Middle Passage / Babel 2009) - The Comet is Coming: Journey Through the Asteroid Belt (Channel the Spirits / The Flea Label 2016) - Sons of Kemet: My Queen is Anna Julia Cooper (Your Queen is a Reptile / Impulse! 2018) - Shabaka and the Ancestors: The Observer (Wisdom of Elders / Brownswood Recordings 2016) - Shabka: The Wounded Need to Be Replenished - Body to Inhabit (Perceive its Beauty, Acknowledge its Grace / Impulse! 2024)
9/17/20241 hour, 20 seconds
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Caterina Valente ist tot – Manfred Papst schaut zurück

Der älteste Sohn von Caterina Valente ging mit Manfred Papst zur Schule – und machte den heutigen Kulturredaktor darauf aufmerksam, was seine Mutter neben Schlager sonst noch alles drauf hatte. In der Reprise dieser JazzCollection zum 90.Geburtstag von Caterina Valente schaut Manfred Papst zurück auf diese sagenhafte Karriere, die in einer Zirkusfamilie begann. Was ja vielleicht den Umstand erklärt, warum sich die Sängerin locker zwischen verschiedensten musikalischen Genres, zwischen Jazz und Schlager hin- und herbewegte, ohne Berührungsängste. Manfred Papst ist zu Gast in der JazzCollection mit Eric Facon.
9/10/20241 hour, 20 seconds
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Der milanesischer Magier - Stefano Bollani, Klangzauberer

Als Kind liess Stefano Bollani eine Schallplatte mit Ragtime aus Versehen zu schnell laufen und übte wie verrückt, um die Musik auf dem Klavier zu kopieren. Als sein Vater die Tourenzahl korrigierte und die Geschwindigkeit damit um die Hälfte drosselte, war es bereits zu spät. Stefano Bollani hatte eine stupende Technik in seinen Fingern und startete ein paar Jahre später eine Jazzkarriere aus dem Bilderbuch: Begleiter von italienischen Popgrössen, Zusammenarbeit mit dem Trompeter Enrico Rava und bald unzählige eigene Projekte von Solo über Trio bis Big Band. Das Pünktchen auf dem i ist dabei sein Witz - ob dieser auch der Grund ist, warum ihn sein Talent noch nicht aus dem Orbit hinauskatapultiert hat und was die Italienische Fernsehwelt mit dem Unterhaltungstalent Bollani zu tun hat, das diskutiert der Tessiner Pianist mit dem fast genau gleichen Namen, Simone Bollini, in der Jazz Collection mit Jodok Hess. Die gespielten Titel / Interpret:in (Album | Label): Le solite cose / Enrico Rava (Rava plays Rava | Philology) Mi ritorni in mente / Stefano Bollani Trio (Mi ritorni in mente | Stunt Records) Trem das onze / Stefano Bollani (Carioca | Label Bleu) Armando's Rumba / Chick Corea, Stefano Bollani (Orvieto | ECM) Maurice Ravel: Klavierkonzert G-Dur / Stefano Bollani, Gewandhaus-Orchester Leipzig (Sounds of the 30s | Decca) Apanhei - te cavaquinho / Stefano Bollani, Hamilton de Holanda (O que será | ECM) Arrivano gli alieni / Stefano Bollani (Arrivano gli alieni | Decca)
9/3/20241 hour, 19 seconds
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Leidenschaftliche Erneuerin: Die Fadista Mariza

Eine Fadosängerin mit blondierten, raspelkurzen Haaren: Mariza fällt optisch aus der Reihe. Und auch musikalisch modernisiert die 51jährige den portugiesischen Schicksalsgesang, indem sie Jazz, Samba, Bossanova und Flamenco mit dem Fado zusammenbringt. Der frische Blick auf dieses traditionelle Volksmusikgenre gelingt Mariza vielleicht auch darum so gut, weil er von aussen kommt. Sie zieht als Mädchen aus Mosambik, einer ehemaligen Kolonie Portugals, nach Lissabon. Ihre Mutter lehrt sie bereits früh die Liebe zu afrikanischer, brasilianischer Musik, Soul und Jazz. Ihr Vater zeigt ihr den Fado. Wie diese Musik in der Diktatur Salazars aus Zensurgründen erstarrte, wie Mariza den Fado für Portugies:innen wieder zugänglich machte und schliesslich daran mitbeteiligt ist, dass er es auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO schafft: darüber diskutiert Annina Salis mit Telmo Pires – einem Fadista, der als Sohn portugiesischer Eltern in Deutschland aufwuchs und für die Musik nach Lissabon zurückgekehrt ist. Erstausstrahlung 28.11.2023 Titel / Interpret:in (Album | Label): Ó gente da minha terra / Mariza (Fado en mim | World Connection) Estranha forma de vida / Amália Rodrigues (The Best of Amália Rodrigues | EMI) Barco Negro / Mariza (Fado en mim | World Connection) Transparente / Mariza (Transparente | EMI) Meu Fado Meu / Mariza (Transparente | EMI) Beijo de saudade / Mariza (Terra | EMI) Meldhor de Mim / Mariza (Mundo | Warner) Estranha forma de vida / Mariza (Mariza Canta Amália | Warner)
8/6/20241 hour, 20 seconds
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Originell oder nicht? Chico Freeman ist Alleskönner mit Tiefgang

Er spielt neben dem Hauptinstrument Tenorsaxophon auch Sopransax und Bassklarinette und hat von R'n'B über groovien Jazz bis freie Improvisation kaum etwas ausgelassen: Chico Freeman macht, was seine musikalische Freiheit angeht, seinem Namen alle Ehre. Was im prompt den Vorwurf eingebracht hat, eklektisch zu sein, ein Hansdampf in allen Gassen. Warum er dennoch ein wichtiger Referenzpunkt ist und wie ein Musiker aus der afro-amerikanisch geprägten Chicagoer Szene auch heutige junge Saxophonist:innen auf unserer Seite des Atlantiks begeistern kann, dass diskutiert die junge holländisch-schweizerische Saxophonistin Charlotte Lang in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
7/23/20241 hour, 13 seconds
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«Luka» und «Tom’s Diner»: Suzanne Vegas eindringliche Coolness

Ob eine Alltagsbegegnung im Kaffee oder ein Missbrauchsdrama in der Nachbarschaft: Suzanne Vega beschreibt ihr New Yorker Umfeld nüchtern und offen – und genauso pur wie ihre Beobachtungen klingt oft die Musik der Folk-Sängerin und Gitarristin. Ihre wechselnden musikalischen Partner betten ihre Songs zwar in verschiedene Klangfarben. Aber Suzanne Vegas kühle, elegante Stimme bleibt von Album zu Album konstant. Entwaffnend ihr Umgang mit den eigenen Limitationen: Hat ihre Stimme einen kleinen Umfang, macht sie genau dies zu ihrem Markenzeichen, fehlt eine Begleitung am Piano, singt sie Acappella (so geschehen in ihrem Hit Toms Diner). So ist die 65jährige eine Künstlerin, die über die Jahrzehnte hinweg den Nerv hatte, zu sich und ihrer Eigenart zu stehen. Es ist sicher auch diese Unabhängigkeit, die Suzanne Vega eine eindringliche Coolness verleiht. Zusammen mit ihrer Präsenz als Dichterin: Ruhig beobachtend, reflektierend und mit dem Mut, offene Fragen in den Raum zu stellen, ohne die Umstände zu bewerten. Eine Haltung, die sie wohl im Buddhismus entdeckt hat, den sie seit langem praktiziert. Suzanne Vegas Kunst des Understatements fasziniert auch Ostschweizer Sängerin und Komponistin Gabriela Krapf. Sie kennt die Singer Songwriterin seit ihrer Kindheit und ist in der Jazz Collection Gast von Annina Salis. Die gespielten Titel / Interpret:in (Album | Label): - Luka / Suzanne Vega (Solitude Standing) - Marlene on the Wall / Suzanne Vega (Single) - Daddy is White / Suzanne Vega (Close-up Vol. 4, Songs of Family) - Tom's Diner (a cappella-Version) / Suzanne Vega (Solitude Standing) - Tom's Diner (Remix by D.N.A.) / Suzanne Vega (D.N.A. feat, Suzanne Vega | A+M Records) - 99.9 F / Suzanne Vega (99.9 F) - Caramel / Suzanne Vega (Nine Objects of Desire) - (I'll Never Be) Your Maggie May / Suzanne Vega (Songs in Red and Grey | A+M) - Pornographer's Dream / Suzanne Vega (Beauty and Crime | Blue Note) - I Never Wear White / Suzanne Vega (Tales from the Realm of the Queen of Pentacles | Amanuensis Prod.) - New York is My Destination / Suzanne Vega ( Lover, Beloved: Songs from an Evening with Carson McCullers | Amanuensis Prod.)
7/9/20241 hour, 20 seconds
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Das Energiebündel aus Jamaica: Monty Alexander wird 80

Monty Alexander bespielt seit über 60 Jahren die Jazzbühnen und scheint kein bisschen müde. Das mag damit zusammenhängen, dass das Klavierspiel für ihn schon als Teenager in Kingston ein Vergnügen war und erst noch grossartige Kontakte in die von ihm so geliebte US-amerikanische Jazzwelt bedeutete. Wie es Monty Alexander schaffte, seine positive Energie bis ins Alter mitzunehmen und was die Hinwendung zu seinen jamaicanischen Wurzeln in den 90er Jahren mit seiner Musik machte, das und mehr diskutiert Jazzpianist Stewy von Wattenwyl, der Monty schon unzählige Male gesehen hat, in der Jazz Collection mit Jodok Hess. - - Titel / Interpret:in (Album | Label): Spunky / Monty Alexander (Spunky | Pacific Jazz) Nite Mist Blues / Monty Alexander (Live at Montreux | MPS) Secret Love / Monty Alexander (Triple Treat III | Concord) Smile / Monty Alexander (At Maybeck | Concord) No Woman No Cry / Monty Alexander (Stir It Up | Telarc Jazz) King Tubbys Meets Rockers Uptown / Monty Alexander, Harlem-Kingston Express (Live! | Motéma) River of Peace / Monty Alexander (D-Day | PEEWEE!)
6/25/20241 hour, 20 seconds
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Susana Baca: Botschafterin der afroperuanischen Kultur

Im Geschichtsunterricht ihrer Schule hat die junge Susana Baca viel über peruanische Kultur gelernt. Aber die afrikanischen Sklaven, die nach Peru verschleppt worden sind, die waren seltsamerweise kein Thema. Da Susana Baca selbst dieser Ethnie angehört, hat sie es sich als Erwachsene zum Ziel gemacht, die Geschichte der afroperuanischen Minderheit zu erzählen - als Musikerin, aber auch als Aktivistin. Kürzlich ist die Sängerin, Musikethnologin und Kulturpolitikerin achtzig Jahre alt geworden. Warum Susana Baca in vielerlei Hinsicht eine der wichtigsten Stimmen Lateinamerikas ist, das bespricht Roman Hošek mit Ricardo Regidor. Er ist Jazz- und Latin Dozent an der HSLU und Kurator der Referatsreihe «Latin Music Talks». Titel / Interpret:in (Album | Label): - El Guayacan / Susana Baca (Del fuego y del agua | Elephant) - Enciéndete Candela / Susana Baca (Susana Baca | Luaka Bop) - María Landó / Susana Baca (Lamento negro | Tumi Tropical) - Si me quitaran / Susana Baca (Espíritu vivo | Luaka Bop) - Yugo / Susana Baca (Cantos de Adoracion | Editora Pregon) - Detrás de la puerta / Susana Baca (Afrodiaspora | Luaka Bop) - Fuego y Agua / Snarky Puppy (Family Dinner, Vol. 2 | GroundUp Music) - Sorongo / Susana Baca (Palabras urgentes)
6/11/20241 hour, 19 seconds
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Bruno Amstad: Vokalkunst ohne Scheuklappen

Wenn er alpenländische Musik neu erfand oder Jazz-Rock abdrückte mit dem «New Bag» des Gitarristen Christy Doran, dann wurde er zu einer eigenen Kategorie: Der Sänger Bruno Amstad. Sein überraschender Tod Anfang Jahr riss zweifelsohne eine Lücke in die Jazzlandschaft. Am Schaffhauser Jazzfestival, wo Amstad selber oft zu Gast war, entsteht jetzt eine öffentlich produzierte Jazz Collection zu seiner Musik. Gast von Jodok Hess ist die Sängerin Joana Aderi: Sie bringt exklusives Material mit aus ihrer kürzlichen Zusammenarbeit mit Bruno Amstad im Projekt «Hikikomori», erzählt, wie aus dem Rocksänger ein Vokalkünstler wurde und weiss, warum ihm der Kompositionsauftrag für das Einsiedler Welttheater so wichtig war. Die gespielten Titel / Interpret:innen (Album | Label): Dubhe Dubh Alruccabah / Albin Brun, Bruno Amstad (Albireo | Bazaarpool) Caviar / Christy Doran's New Bag (Black Box | Double Moon) Resa / Asita Hamidi (Blue Ark | Bazaar) Bleeding Heart / Bruno Amstad (Live am Schaffhauser Jazzfestival 2007 | Eigenproduktion SRF) Heitere Gelassenheit / Christy Doran's New Bag (The Competence of the Irregular | Between the Line) Deep Inside My Room / Joana Aderi, Bruno Amstad (Hikikomori Live, Moods Zürich 2022) Crocodile Under Pressure / Joana Aderi, Bruno Amstad (Hikikomori Live, Moods Zürich 2022) La Chanzun de la bella Sirena / Bruno Amstad, Corin Curschellas (Live am Festival Alpentöne 2023)
5/28/20241 hour, 11 seconds
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David Sanborn, mit Stefan Meister

David Sanborn ist tot. Der Vater des Pop-Saxophons prägte mit seinem Sound Generationen von Saxophonistinnen und Saxophonisten und antwortete auf die Frage, wann er diesen Sound denn gefunden habe mit: Tomorrow. Der Junge solle sich gegen seine Kinderlähmung wehren, indem er Saxophon zu spielen beginnt! Der Ratschlag von David Sanborns Kinderarzt war buchstäblich Gold wert. Zwar wird Sanborn seine physischen Limitationen nie ganz los - die Erfahrung der eigenen Grenzen bringt ihn aber auch ganz schnell zur Essenz: dem eigenen Sound. Dieser Sound wird zu einer Vorlage für Tausende von Saxophonistinnen und Saxophonisten - niemand, der nach Sanborn in einem Pop-Kontext ein Solo spielt, kommt an ihm vorbei. Was diesen Sound ausmacht, warum die Smooth-Jazz-Ecke nur einer der vielen Räume in der Villa Sanborn ist und wie David Sanborn trotz allem Erfolg eine Leben lang auf der Suche war, das alles diskutiert der Saxophonist Stefan Meister, der David Sanborn in mehreren Workshops kennengelernt hat, in der Jazz Collection mit Jodok Hess. - - Gespielte Titel / Interpret:innen (Album | Label): Butterfat / David Sanborn (Taking Off | Warner) Rocks / The Brecker Bros. feat. David Sanborn (The Brecker Bros. | RCA) Come On, Come Over / Jaco Pastorius (Jaco Pastorius | Epic) Lotus Blossom / David Sanborn (Heart to Heart | Warner) Maputo / Bob James, David Sanborn (Double Vision | Warner) So Good / Al Jarreau (Heart's Horizon | WEA) Slam / David Sanborn (Close Up | Reprise Records) Ramblin' / David Sanborn (Upfront | Elektra) Hard Times / David Sanborn (Only Everything | Decca Records)
5/14/20241 hour, 11 seconds
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Rhythm first: Snarky Puppy-Leader und Bassist Michael League

Für seine Band, übersetzt «Bissiges Hündchen», schreibt Michael League kurzweilige Arrangements und kreiert eine hochkomplexe Maschinerie. Etwas kopflastig vielleicht – wäre da nicht der allgegenwärtige Groove. Und da gibts noch viel mehr zu entdecken - nebst seiner Erfolgscombo. Mit «Snarky Puppy» trifft Michael League vor 10 Jahren einen Nerv. Diese Gruppe von Musikern aus dem Raum Texas ist international gefeierte Liveband, Darling vieler Polls und multiple Grammygewinnerin. Am liebsten hält sich Michael League im Hintergrund seiner grossen Combo und sorgt von dort aus für den richtigen Groove. «Als Bassist stellt er den Song und nicht sich selbst ins Zentrum, unterstützt durch sein tiefes rhythmisches Wissen» sagt Ursula Wienken. Leagues interaktive und immer musikdienliche Haltung fasziniert die deutsch-polnische Bassistin, die schon als 10jährige von ihrem Bruder eine Snarky Puppy-CD geschenkt bekommen hat und seither sein Schaffen verfolgt. Ganz besonders schätzt sie an Michael League, wie er sich als Bassist, Komponist und Produzent von diversen Musikstilen inspirieren lässt – stets im Bemühen um musikalische Begegnungen auf Augenhöhe. Ein Gespräch über das breite Schaffen dieses 40jährigen Musikers, der seit einigen Jahren in Barcelona lebt und nebst einem Label auch ein eigenes Festival gegründet hat, gibts in der Jazz Collection mit Ursula Wienken. Die gespielten Titel / Interpret:innen (Album | Label) Mean Green / Snarky Puppy (Empire Central | Ground Up Records 2022) Sant Esteve / Michael League and Bill Laurence (Where You Wish You Were | ACT 2022) Something / Snarky Puppy feat. Lalah Hathaway (Family Dinner Vol. I | Ropeadope 2013) What About Me / Snarky Puppy (We Like It Here | GroundUp, Ropeadope 2014) RARE bass solo - Auckland, NZ / Snarky Puppy (Youtube 2017) Fanm (The Woman) / Bokanté and Metropole Orkest (What Heat | Real World Records 2018) The Last Friend / Michael League (So Many Me | Membran Music 2021) Meeting of the Mind / Michael League and Bill Laurence (Where You Wish You Were | ACT 2022) East Bay / Snarky Puppy (Empire Central | Ground Up Records 2022)
4/30/20241 hour, 20 seconds
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Madeleine Peyroux - von der Strasse auf die grosse Bühne

Als Teenager machte Madeleine Peyroux Strassenmusik in Paris. Dann aber wurde sie entdeckt und schnell sehr berühmt - so schnell, dass sie nach dem ersten Album erst Mal acht Jahre Pause brauchte.  Wie sie danach mit geschickter Song-Auswahl und in Zusammenarbeit mit grossartigen Mitmusikern und Produzenten so erfolgreich wurde, ohne sich dabei selbst zu verbiegen, und was eigentlich diese einmalige Stimme ausmacht, das diskutiert die Singer-Songwriterin Anna Känzig in der Jazz Collection mit Jodok Hess. Die gespielten Titel / Interpretin (Album | Label): Lovesick Blues / Madeleine Peyroux (Dreamland | Atlantic) You Gonna Make Me Londesome / Madeleine Peyroux (Careless Love | Atlantic) (Looking for) the Heart of Saturday Night / Madeleine Peyroux (Half the Perfect World | New Rounder Records) I Must Be Saved / Madeleine Peyroux (Bare Bones | Decca) I Threw It All Away / Madeleine Peyroux (Standing on the Rooftop | EmArcy) Bird on the Wire / Madeleine Peyroux (The Blue Room | EmArcy) If the Sea was Whiskey / Madeleine Peyroux (Secular Hymns | Impulse) Liberté / Madeleine Peyroux (Anthem | Decca) Please Come on Inside / Madeleine Peyroux (Let's Walk [Extract] | Just One Recording)
4/16/20241 hour, 20 seconds
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Das Gitarrenmärchen des Julian Lage

Als Julian Lage mit fünf Gitarre zu spielen beginnt, ist das der Beginn einer wundervollen Freundschaft. Mit zwölf beginnt er aufzutreten, heute gehört er, noch keine 40, zu den wichtigsten Gitarristen der Gegenwart.  Ein Gitarrenmärchen, das bestimmt mit Lages stupendem Talent und der grossen Beharrlichkeit zu tun hat - aber auch mit liebenden Eltern und grossartigen Mentoren wie Gary Burton oder Jim Hall. So wird aus dem kleinen Gitarrenprinzen kein König Midas, der alles vergoldet und darüber verzweifeln muss, sondern ein Gärtner, der sorgfältig sät und mit viel Respekt erntet. Warum das nicht zuletzt im Umgang mit einer neurologischen Muskelerkrankung wichtig ist, und wie sich Julian Lage unterscheidet von den allermeisten virtuosen Gitarrenwunder, das diskutiert der Gitarrist Philipp Schaufelberger in der Jazz Collection mit Jodok Hess. Die gespielten Titel / Interpret:innen (Album | Label) Walkin' in Music / Gary Burton (Next Generation | Concord) Lil' Darling / Julian Lage (Sounding Point | Universal) Autumn Leaves / Julian Lage (Gladwell | Emarcy) Where or When / Julian Lage (World's Fair | Modern Lore Records) Earth Science / Julian Lage (Modern Lore | Mack Avenue Records) In Heaven / Juian Lage (Love Hurts | Mack Avenue Records) Boo's Blues / Julian Lage (Squint | Blue Note) Mantra / Julian Lage (The Layers | Blue Note) Vanishing Point / Julian Lage (Speak to Me | Blue Note)
4/2/20241 hour, 19 seconds
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Göttliche Stimmkunst: 100 Jahre Sarah Vaughan

Sie raunt, offenbart, jammert und frohlockt – es gibt wohl keine Emotion, die Sarah Vaughan nicht in ihre Stimme legen könnte: Sie ist unter den grossen Jazzsängerinnen die facettenreichste. Rund zehn Jahre jünger als Billie Holiday und Ella Fitzgerald ist die im März 1924 geborene Sarah Vaughan. Als Teenager gewinnt sie im Talentwettbewerb des Apollo Theatre in Harlem - so wird man auf sie aufmerksam. Vaughan beginnt, in den Sessions der Bebop-Pioniere mitzusingen und zieht ihre eigenen Schlüsse. Auch wenn «Sassy» langsamere Balladen den irrwitzigen Bebop-Tempi vorzieht, brilliert auch sie mit ungewohnten Intervallsprüngen und abenteuerlichen Melodievarianten. Sie klinge ebenfalls wie ein Bläser, lobt sie etwa der Trompeter Miles Davis. Dass sie sich innerhalb ihrer umfangreichen Möglichkeiten so sicher bewegen kann, gibt «The Divine One» eine fast unendliche Gestaltungsmöglichkeit. Der Fokus aufs Sängerische wird ihr dann allerdings zum Verhängnis in den politisch aufgeladenen 1960ern. Bei einem Auftritt am Jazzfest Berlin wird die grosse Vaughan mit Klopapier beworfen. Ihre Liedinterpretationen sind dem Publikum offenbar nicht politisch genug, Vaughans Gesangskunst wird als rückwärtsgewandt und aus der Zeit gefallen kritisiert. Ihr Status als eine der drei grossen Stimmen des Jazz wird aber auch von diesen jungen Wilden nie hinterfragt. Und bis heute bleibt die Vokalistin ein viel studiertes Vorbild, auch für die jüngste Generation von Jazzsängerinnen und Jazzsängern. In der Jazz Collection diskutiert Annina Salis mit der Jazzstudentin und Singer Songwriterin Naïma Bereté. Die gespielten Titel / Interpret:innen (Album | Label): Ain't Misbehavin' / Sarah Vaughan (In Hi-Fi | Columbia) I'll Wait and Pray / Billy Eckstine and His Orchestra (Billy Eckstine and His Orchestra. 1944-1945 | Classics Records) Mean to Me / Sarah Vaughan (In Hi-Fi | Columbia) Black Coffee / Sarah Vaughan, Joe Lippman Orchestra (Sarah Vaughan. 1947-1949 | Classic Records) All of Me / Sarah Vaughan and Her Trio (Swingin' Easy | EmArcy) Lullaby of Birdland / Sarah Vaughan and Clifford Brown (Sarah Vaughan and Clifford Brown | EmArcy) Whatever Lola Wants / Sarah Vaughan (Shellac Single | Mercury) Misty / Sarah Vaughan (Vaughan and Violins | Mercury) The Island / Sarah Vaughan (Crazy and Mixed Up | Pablo Today) Jazz Corner of the World / Quincy Jones (Back on the Block | Qwest, WB) One in a While / Sarah Vaughan (In the City of Lights | Justin Time) Lover Man / Sarah Vaughan, Dizzy Gillespie Quintet (Sarah Vaughan: Jazz Sessions 1944-1950 | Blue Moon)
3/19/20241 hour, 19 seconds
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Shirley Scott - die Seele der Hammond-Orgel

Zweimal ja. Die 18jährige Pianistin Shirley Scott zögerte keinen Moment, als die Anfrage des berühmten Saxophonisten Eddie «Lockjaw» Davis kam. Würde sie den freigewordenen Posten des Organisten übernehmen? Klar, das mache sie gerne. Ob sie denn auch Orgel spielen könne? Aber ja.  Shirley Scott bekam den Job – und musste üben wie verrückt. Gelogen hatte sie nicht, aber das Instrument kannte sie erste gerade ein halbes Jahr. Heute gilt Shirley Scott als eines der wichtigsten Vorbilder auf dem Instrument, als «Königin der Hammond-Orgel». Von den 50ern bis in die 90er Jahre nahm sie für alle wichtigen Jazz-Label wegweisende Platten auf. Sie wird mit männlichen Hammond-Helden wie Jimmy Smith in einem Atemzug genannt und hat wesentlich zum Sound des Soul-Jazz beigetragen. Wie erlebte sie es, als eine der ganz wenigen Instrumentalistinnen im Jazz in den 50er und 60er Jahren aufzutreten? Woher kam ihre Selbstverständlichkeit am Instrument? Was machte sie zum grossen Vorbild für nachfolgende Organistinnen wie Barbara Dennerlein? Diese ist zu Gast und diskutiert über Shirley Scott in der Jazz Collection mit Jodok Hess. Die gespielten Titel / Interpret:innen (Album | Label) Just Friends / Eddie «Lockjaw» Davis, Shirley Scott (Misty | Prestige Soul Shoutin' / Shirley Scott, Stanley Turrentine (Soul Shoutin' | Prestige) Just in Time / Shirley Scott (Queen of the Organ | Impulse) Baby, it's Cold Outside / Shirley Scott (Travelin' Light | Prestige) Carla's Dance / Shirley Scott (Lean on Me | Cadet) The Party's Over / Shirley Scott (Skylark | Candid Productions Ltd.) What Makes Harold Sing? / Shirley Scott (A Walkin' Thing | Candid Productions Ltd.)
3/5/20241 hour, 20 seconds
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Mbuso Khoza: Gelehrter und Unterhalter in einer Person

Er hat eine eindrückliche Stimme, viel musikalisches Talent und eine packende Bühnenpräsenz. Darüber hinaus ist der Südafrikaner Mbuso Khoza auch Historiker, der die Geschichte der Zulu sehr gut kennt. Dieses Wissen fliesst in seine Performances, die zum Teil wie musikalische Vorlesungen wirken. Eine zentrale Rolle in seiner Karriere spielt das «Afrikan Heritage Ensemble», ein traditioneller A cappella Chor, mit dem er sich zeremoniellen, südafrikanischen Liedern und Bräuchen annimmt. Aber Mbuso Khoza überschreitet auch Genregrenzen und arbeitet mit vielen Leuten aus dem Jazz oder der Clubmusik zusammen. Mbuso Khozas hat sich dank einzelner Kollaborationen auch in der Schweizer Jazzszene einen Namen gemacht, weshalb wir diesen vielseitigen Performer in der Jazz Collection vorstellen wollen. Der Historiker, Autor und Leiter des Basler Zentrums für Afrikastudien, Veit Arlt, kennt Mbuos Khoza persönlich und ist Gast von Roman Hošek. Die gespielten Titel / Interpret:innen (Album | Label) Amambuka (Afrikan Heritage Ensemble feat. Mbuso Khoza | Inkwazi Music) Izinduku / Revolution feat. Mbuso Khoza (Tribal Journey | Four Sounds Production) Eshowe / Mbuso Khoza (Zilindile | KZN Music House) The Hunter / Carlo Mombelli feat. Mbuso Khoza (Stories | Instinct Africaine Yoliswa / Mbuso Khoza feat. Cuebur (Single | DM Media) Inkosi (Afrikan Heritage Ensemble feat. Mbuso Khoza | Inkwazi Music) Uyamazi UZulu (Afrikan Heritage Ensemble feat. Mbuso Khoza | Inkwazi Music) Lumukanda / MATS-UP und Mbuso Khoza (Ivovo | Unit Records) Yini Gafowethu? / Nduduzo Makhathini und Mbuso Khoza (Abasemkhathini Vol. 1 | Gundu Entertainment)
2/20/20241 hour, 20 seconds
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Züri West - E Maschine wo louft u louft

Kult waren sie ja schon lange, Züri West - und zurecht, dank brillanter Texte von Kuno Lauener und knackiger Songs, seit 40 Jahren immer zeitgemäss aber nie zeitgeistig. Mit Veröffentlichung des letzten Albums erlebt die Band eine Verehrung, die bisher Polo National und Mani Matter vorbehalten war. Die Bekanntgabe, dass dieses neue Album nie live zu hören sein wird, weil Frontmann Lauener an MS erkrankt ist, sorgte für landesweite Anteilnahme. Was ist das Geheimnis von Züri West, deren neuestes Album sich als Tonträger (!) verkaufte wie warme Weggli? Was macht die Songs so gut, einzelne zu Genie-Streichen? Gibt es schlecht gealterte Songs? SRF3-Musikredaktorin Gisela Feuz, selbstverständlich aus Bern, kennt Züri West seit Kindsbeinen und bringt ihre Lieblings-Songs mit in die Jazz Collection zu Jodok Hess. Die gespielten Titel - alle von/mit Züri West (Albumtitel/Label/Jahr): Ich schänke dir mis Härz (Züriwest / Sound Service / 1994) Hansdampf (Sport und Musik / Black Cat / 1987) Züri West (Demoversion) (Züri West Demo / Red Mountain Studio / 1984) Edgar (Elvis / Black Cat / 1990) Blues (Züriwest / Sound Service / 1994) Ritigampfi (Hoover Jam / Sound Service / 1996) Mojito (Super 8 / Sound Service / 1998) Paris (Super 8 / Sound Service / 1998) Radio zum Glück (Radio zum Glück / Sound Service / 2001) Obsi nidsi (Radio zum Glück / Sound Service / 2001) Mir wei nid grüble (Bob Dylan/Kuno Lauener) (Love / Weltrekords / 2007) Göteborg (Göteborg / Weltrekords / 2012) Loch dür Zyt (Loch dür Zyt / Weltrekords 2023)
2/6/20241 hour, 19 seconds
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Züri West - E Maschine wo louft u louft

Kult waren sie ja schon lange, Züri West - und zurecht, dank brillanter Texte von Kuno Lauener und knackiger Songs, seit 40 Jahren immer zeitgemäss aber nie zeitgeistig. Mit Veröffentlichung des letzten Albums erlebt die Band eine Verehrung, die bisher Polo National und Mani Matter vorbehalten war. Die Bekanntgabe, dass dieses neue Album nie live zu hören sein wird, weil Frontmann Lauener an MS erkrankt ist, sorgte für landesweite Anteilnahme. Was ist das Geheimnis von Züri West, deren neuestes Album sich als Tonträger (!) verkaufte wie warme Weggli? Was macht die Songs so gut, einzelne zu Genie-Streichen? Gibt es schlecht gealterte Songs? SRF3-Musikredaktorin Gisela Feuz, selbstverständlich aus Bern, kennt Züri West seit Kindsbeinen und bringt ihre Lieblings-Songs mit in die Jazz Collection zu Jodok Hess. Die gespielten Titel - alle von/mit Züri West (Albumtitel/Label/Jahr): Ich schänke dir mis Härz (Züriwest / Sound Service / 1994) Hansdampf (Sport und Musik / Black Cat / 1987) Züri West (Demoversion) (Züri West Demo / Red Mountain Studio / 1984) Edgar (Elvis / Black Cat / 1990) Blues (Züriwest / Sound Service / 1994) Ritigampfi (Hoover Jam / Sound Service / 1996) Mojito (Super 8 / Sound Service / 1998) Paris (Super 8 / Sound Service / 1998) Radio zum Glück (Radio zum Glück / Sound Service / 2001) Obsi nidsi (Radio zum Glück / Sound Service / 2001) Mir wei nid grüble (Bob Dylan/Kuno Lauener) (Love / Weltrekords / 2007) Göteborg (Göteborg / Weltrekords / 2012) Loch dür Zyt (Loch dür Zyt / Weltrekords 2023)
2/6/20241 hour, 18 seconds
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Alice Coltrane, mit Esther Sévérac und Philipp Eden

Alice McLeod war eine brillante Pianistin und mitten in der Jazzwelt lange bevor sie John Coltrane heiratete. Aber natürlich war die gemeinsame Zeit mit dem Jazz-Giganten Coltrane intensiv, als Alice Coltrane entwickelte sie sich stilistisch rasant, vier Jahre lang sind Musik und Familie eins. Der frühe Tod von John Coltrane muss deshalb ein schwerer Schlag gewesen sein. Trotzdem schafft es Alice Coltrane innerhalb eines Jahres, als Pianistin und Harfenistin eine Karriere unter eigenem Namen zu lancieren. Wie sie das macht, was sie für die Harfe im Jazz bedeutet, und warum sie nach einem Vierteljahrhundert als spirituelle Leaderin nochmals ins Studio zurückkehrt, das alles diskutieren die Harfenistin Esther Sévérac und der Pianist Philipp Eden in der Jazz Collection mit Jodok Hess. Die gespielten Titel (Album | Label): Terry Gibbs: John Henry (Hootenanny My Way | Time Records) John Coltrane: Manifestation (Cosmic Music | Impulse) Alice Coltrane: Lord Help Me to Be (A Monastic Trio | Impulse) Alice Coltrane: Oceanic Beloved (A Monastic Trio | Impulse) Alice Coltrane: Blue Nile (Ptha the El Dahoud | Impulse) Alice Coltrane: Oh, Allah (Universal Consciousness | Verve) Alice Coltrane: My Favorite Things (World Galaxy | Impulse) Alice Coltrane, Charlie Haden: For Turiya (Closeness: Duets | Jazz Heritage)
1/23/20241 hour, 22 seconds
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Der Vater des Ethio Jazz: Mulatu Astatke

Mit dem Film «Broken Flowers» von Jim Jarmusch hat seine Musik 2005 ein breites Publikum erreicht. Erfunden hat der Vibraphonist und Perkussionist Mulatu Astatke den Ethio Jazz aber bereits Ende der 1960er Jahre, indem er die Musik seiner Heimat Äthiopien mit westlichen Stilen fusioniert hat. Der Sound des Ethio Jazz hat damals die Menschen begeistert, und nicht umsonst hat dieser Stil das sogenannt «goldene Zeitalter der äthiopischen Musik» eingeläutet. Was Mulatu Astatke und den Ethio Jazz so besonders macht und weshalb diese Musik zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geraten ist, das bespricht Roman Hošek mit dem Produzenten und Musiker Jeroen Visser - der seit «Broken Flowers» tief in die äthiopischen Musikkultur eingetaucht ist. Die gespielten Titel (CD-Titel | Label): * Mulatu's Hideaway (Afro Latin Soul | Strut Records) * Yègellé Tezata (Single Yègellé Tezata | Buda Musique) * Mulatu (Mulatu of Ethiopia | Strut Records) * Yekermo Sew (Ethio Jazz | Amha Records) * Muiscawi Silt (Tche Belew | Kaifa Records) * Cha Cha (Inspiration Information | Strut Records) * Gamo (Sketches of Ethiopia | Jazz Village) * Mulatu (To Know Without Knowing | Agogo Records)
1/9/20241 hour, 19 seconds
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Earl «Fatha» Hines, mit Chris Wiesendanger

Vaterfigur: Vor 120 Jahren kommt Earl «Fatha» Hines zur Welt. Als Pianist von Louis Armstrong war Earl Hines an frühen Meilensteinen der Jazzgeschichte beteiligt, am «West End Blues» zum Beispiel. Seine eigene Band diente dann vielen späteren Bebop-Helden als Sprungbrett (Dizzy Gillespie, Charlie Parker) - und mit seiner eigenen Fernseh-Show wurde er endgültig zum Star. Wie aus dem umtriebigen jungen Mann aus Pittsburgh ein «Fatha» wurde, und wie er nebenher aus dem Begleitinstrument Piano auch im Bandkontext ein solistisches Instrument machte, das diskutiert der Pianist Chris Wiesendanger in der JazzCollection mit Jodok Hess. Die gespielten Titel (CD-Titel | Label): * Weatherbird (Louis Armstrong: Hot Fives and Sevens, Vol. 3 | JSP) * Rosetta (Earl Hines and His Orchestra 1942-1945 | Classics Records) * It Had to Be You (Earl Hines and His Orchestra 1941 | Classics Records) * Midnight in New Orleans (Earl Hines and His Orchestra 1945-1947 | Classics Records) * Shoe Shine Boy (Classic Trio Sessions | Lonehill Jazz) * You Brought a New Kind of Love to Me (Mostly Fats | EPM) * Sophisticated Lady (Earl Hines Plays Duke Ellington | New World Records) * A Toodle-Do, Toodle-Do (Duet | MPS) * But Not For Me (Just You, Just Me | Black and Blue)
12/26/20231 hour, 18 seconds
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Vom Kirchenmädchen zum «Evil Gal»: Dinah Washington

Sie hatte eine unglaublich kraftvolle und durchdringende Stimme. Diese Power kam nicht zuletzt daher, dass Dinah Washington während ihrer Kindheit intensiv Gospel gesungen hat. Der Gospel blieb immer Teil ihres Gesangs, auch als Dinah Washington in den Jazz und Blues gewechselt hat. Aber die Inhalte haben sich verändert - statt göttlichen Lobeshymnen sang sie nun Songs, in denen es sich nicht selten um Luxus, Alkohol oder Sex drehte, wie beispielsweise im «Evil Gal Blues». Dinah Washington war kein Kind von Traurigkeit und ihr Leben war geprägt von geschiedenen Ehen und Eskapaden. Stücke wie «What a Diff'rence a Day Makes» machten sie aber zu einer zentralen Figur der Jazzgeschichte, die mit 39 Jahren viel zu früh gestorben ist. Über die Musik und das Leben von Dinah Washington spricht Roman Hošek mit der Jazzsängerin und Konzertveranstalterin Jessica Cadau. Die gespielten Songs (CD-Titel. Label): * Shoo Shoo Baby (Wise Woman Blues. Rosetta Records) * Evil Gal Blues (The Dinah Washington Story. Mercury) * Long John Blues (Stairway to the Stars. Prober Records) * Teach Me Tonight (The Complete on Mercury, Vol. 4. Mercury) * All of Me (The Dinah Washington Story. Mercury) * Caravan (The Swingin' Miss. Fresh Sound Records) * Send Me to the 'lectric Chair (Dinah Washington Sings Bessie Smith. Fresh Sound Records) * What a Diff'rence a Day Makes (What a Diff'rence a Day Makes! Mercury) * Mad About the Boy (Mad About the Boy. Mercury)
12/12/20231 hour, 20 seconds
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Leidenschaftliche Erneuerin: Die Fadista Mariza

Eine Fadosängerin mit blondierten, raspelkurzen Haaren: Mariza fällt optisch aus der Reihe. Und auch musikalisch modernisiert die 50jährige den portugiesischen Schicksalsgesang, indem sie Jazz, Samba, Bossanova und Flamenco mit dem Fado zusammenbringt. Der frische Blick auf dieses traditionelle Volksmusikgenre gelingt Mariza vielleicht auch darum so gut, weil er von aussen kommt. Sie zieht als Mädchen aus Mosambik, einer ehemaligen Kolonie Portugals, nach Lissabon. Ihre Mutter lehrt sie bereits früh die Liebe zu afrikanischer, brasilianischer Musik, Soul und Jazz. Ihr Vater zeigt ihr den Fado. Wie diese Musik in der Diktatur Salazars aus Zensurgründen erstarrte, wie Mariza den Fado für Portugies:innen wieder zugänglich machte und schliesslich daran mitbeteiligt ist, dass er es auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO schafft: darüber diskutiert Annina Salis mit Telmo Pires – einem Fadista, der als Sohn portugiesischer Eltern in Deutschland aufwuchs und für die Musik nach Lissabon zurückgekehrt ist. Die gespielten Songs (CD-Titel): * Era uma vez (Telmo Pires: Fado em mim. 2001 World Connection) * Estranha forma de vida (Amália Rodrigues: The Best of Amália Rodrigues. EMI) * Barco negro (Mariza: Fado em mim. 2001 World Connection) * Transparente (Mariza: Transparente. EMI Warner) * Meu fado meu (Mariza: Transparente. EMI Warner) * Beijo de saudade (Mariza: erra. EMI) * Melhor de mim (Mariza: Mundo. Warner) * Estranha forma de vida (Mariza: Canta Amália)
11/28/20231 hour, 20 seconds
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Der Vater des Blues: W.C. Handy

Als W.C. Handy vor 120 Jahren an einem kleinen Bahnhof in Mississippi zum ersten Mal einen lokalen Folkblues-Sänger hört, scheint ihm das «the weirdest music», die seltsamste, eigenartigste Musik, die er je gehört hat. Klagende Klänge aus tiefstem Herzen, gleichzeitig in Dur und Moll. Dass Handy es schafft, diese unerhört direkte amerikanische Volksmusik in Noten festzuhalten und in Kompositionen zu packen, die im ganzen Land von Schwarz und Weiss gespielt werden, das macht ihn nicht zum Erfinder des «Blues». Aber seine unermüdliche musikalische Pionierarbeit lässt ihn zum Vater eines Stils werden, der die populäre Musik bis heute prägt. Was die wichtigsten Stationen waren in diesem Leben, das kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg beginnt und bis zu ersten TV-Auftritten dauert, das diskutiert der Blues-Musiker Rainer Wöffler in der Jazz Collection mit Jodok Hess. Die gespielten Titel: * Memphis Blues (Duke Ellington) * Yellow Dog Blues (Sam Collins / Bessie Smith) * Saint Louis Blues (Bessie Smith / Fats Waller / Jim and Bob the Genial Hawaiians) * Beale Street Blues (Bennie Goodman and Jack Teargarden) * Long Gone (Louis Armstrong) * Make Me a Pallet on Your Floor (John Hurt) * Hesitation Blues (Larry Goldings feat. Madeleine Peyroux)
11/14/20231 hour, 20 seconds
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Joni Mitchell - eine Klasse für sich

Allein schon mit ihren Singer-Songwriter-Alben Ende der 60er Jahre hätte sie einen wichtigen Platz eingenommen in der Musikgeschichte: Joni Mitchell. Die unkonventionellen Harmonien, die herausragenden Texte, die intensive Stimme: alles da. Aber Joni Mitchell erfindet sich danach gleich noch mehrere Male neu. Sie spielt und singt auf Augenhöhe mit ihren Lieblings-Jazz-Musikern in den 70er Jahren, hat eine pop-rockige Phase in den 80ern und findet einen nochmals neuen, entspannteren Ton in den 90er Jahren. Und sogar danach, wenn sie ihre eigenen Klassiker noch einmal mit grossem Orchester aufnimmt (Both Sides Now), ist das nicht Nostalgie, sondern pure Innovation. Die Singer-Songwriterin Anet Zemp hat sich viel beschäftigt mit der jungen und der älteren Joni Mitchell. Sie versucht eine Annäherung als Gast in der Jazz Collection von Jodok Hess. Erstausstrahlung: 06.11.2018, damals zum 75. Geburtstag von Joni Mitchell.
10/31/20231 hour, 19 seconds
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Godmother of Rock and Roll: Sister Rosetta Tharpe

Man darf sich vom Attribut «Sister» nicht täuschen lassen: Sister Rosetta Tharpe war viel mehr als eine nationale Gospel-Grösse. Dort waren ihre Anfänge – nach dem zweiten Weltkrieg aber wurde sie mit ihrer E-Gitarre und ihrer umwerfenden Bühnenperformance zum Modell sämtlicher Künstlerinnen und Künstler, die mit Gitarre und oder Stimme ein Publikum begeisterten, von Chuck Berry über Elvis Presley bis zu Lenny Kravitz und Tina Turner, kurz: Sister Rosetta Tharpe ist die Mutter aller Rockstars. Wie die begnadete Sängerin und Multiinstrumentalistin Tharpe den Sprung aus dem Schoss der Kirche auf die internationalen Bühnen schaffte und warum sie – nach einem Comeback – schliesslich sogar vor allem in Europa Erfolg hatte, das diskutiert die Bluessängerin und Gitarristin Tanja Wirz in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
10/17/20231 hour, 20 seconds
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Celia Cruz: Die Königin der Salsa

Wer schon auf eine Salsa Tanzfläche getreten ist, hat mit grosser Wahrscheinlichkeit schon zu Celia Cruz getanzt. Stücke, wie beispielsweise «Quimbara» gehören bei einer richtigen Salsa Party einfach dazu. Über sechs Jahrzehnte stand die kubanische Sängerin Celia Cruz auf der Bühne und im Tonstudio und hat mit ihrer feurigen Art und ihrer ansteckenden Lebensfreude alle mitgerissen. Es war ihr auch sehr wichtig, dass das Publikum stets die fröhliche und lachende Celia Cruz erlebte. Alles andere sei privat, hat sie mal in einem Interview gesagt. Mit ihrer einnehmenden und kollegialen Art hat es Celia Cruz zudem geschafft, sich schon während der 1960er und 70er - als einzige Frau - in einer ansonsten männerdominierten Salsa Szene zu etablieren. Und auch ihr soziales Engagement und ihre bürgerrechtlichen Aktivitäten machen sie zu einem Vorbild für viele nachkommende Performer:innen. Die kubanische Sängerin Susana Orta lebt seit über zehn Jahren in der Schweiz und ist Gast in dieser Sendung. Sie gibt uns einen vertiefteren Einblick ins Leben und Schaffen der «Reina de la salsa».
10/3/20231 hour, 20 seconds
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Feurig und immer geschmackvoll: Jazzschlagzeuger Philly Joe Jones

Damit man ihn vom bereits bekannten Swing-Schlagzeuger Jo Jones unterscheiden konnte, brauchte er erst mal einen Spitznamen. Und den lieferte ihm seine Geburtsstadt Philadelphia. Danach begann «Philly» Joe Jones die Rolle eines Jazzschlagzeugers und dessen Spielart neu zu definieren. Nebst dem, dass er ein exzellenter Time-Keeper war und swingen konnte wie der Teufel, war Philly Joe Jones auch ein begnadeter und hochenergetischer Solist, wodurch er der Musik eine zusätzliche Intensität verlieh. Diese Fähigkeiten überzeugten schliesslich den grossen Miles Davis - der Philly Joe Jones ab 1955 als festen Schlagzeuger engagierte - und danach auch etliche weitere Jazzgrössen: John Coltrane, Bill Evans, Sonny Rollins, um nur ein paar zu nennen. Philly Joe Jones war aber nicht nur ein gefragter Sideman, sondern auch ein erfolgreicher Bandleader und Pädagoge, der bis heute Generationen von Jazzschlagzeuger:innen beeinflusst. Gast in dieser Sendung ist der in New York lebende Schlagzeuger Michael Vitali, der sich seit Beginn seiner Laufbahn mit Philly Joe Jones auseinandergesetzt und während unzähliger Stunden zu seinen Aufnahmen geübt hat.
9/19/20231 hour, 20 seconds
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Joey DeFrancesco, der Orgel-Zauberer

Laufen-Lernen und Orgel-Spielen muss bei Joey DeFrancesco ungefähr zur gleichen Zeit passiert sein: Weil schon sein Vater John DeFrancesco Pianist und Organist war, war eine Hammond-B3 immer teil des Mobiliars, und klein Joey lernte blitzschnell. Wie aus dem Wunderkind dann auch tatsächlich ein Musiker mit einer eigenen Message wurde, der nebenher auch noch Trompeter und Saxophon spielte und sang, und ob es ihm gelungen ist, den Mainstream-Jazz ins 21. Jahrhundert zu holen, das diskutiert der Hammondorganist Marcel Thomi in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
9/5/20231 hour, 13 seconds
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Meshell Ndegeocello, mit Martina Berther

Als Twenty-Something legte sie eine Handvoll Alben vor, die in der Musikwelt alle umhauten. Seither ist klar: Meshell Ndegeocello ist nicht einfach eine hervorragende Bassistin oder eine umwerfende Sängerin oder eine kluge und kompromisslose Komponistin.  Nein, Meshell ist eine ganze Welt. Manche sagen: Meshell Ndegeocello, das ist der Inbegriff von Jazz. Dieser Meinung ist zum Beispiel die Bündner E-Bassistin Martina Berther, für die Meshell Ndegeocello das erste und bis jetzt einzige musikalische Idol ist. Und tatsächlich: Wenn Stile zusammenfinden, die man sonst nie übereinander gebracht hätte, wenn es groovt wie die Hölle und bei jedem Album neu ist: Dann ist die Chance gross, dass es sich um Musik von Meshell Ndegeocello handelt. Wie so viel in einer Musikerin zusammenkommt, das diskutiert Martin Berther in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
8/8/20231 hour, 20 seconds
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In memoriam Tony Bennett - der Grand Old Crooner stirbt mit 96

Noch als 90jähriger schien der grosse Tony Bennett von Altersmüdigkeit nicht viel zu spüren. Vielleicht war es der Jungbrunnen Lady Gaga? Kurz vor seinem 97. Geburtstag ist seine Stimme für immer verstummt. Wir wiederholen die Jazz Collection zu seinem Neunzigsten. Seit er vor rund siebzig Jahren zum ersten Mal vor Publikum sang, galt Tony Bennett als der eleganteste der grossen Crooner. Vielleicht ist es das italienische Blut, das in seinen Adern fliesst und das ihm diese Leichtigkeit verleiht, sicher aber sind es auch die hervorragenden Begleiter, die Bennett buchstäblich auf Händen tragen: Die Orchester von Count Basie und Percy Faith oder Pianisten wie Bill Evans, Ralph Sharon und Bill Charlap. Marianne Racine, selber eine hervorragende Jazzsängerin, taucht zusammen mit Annina Salis ins reiche Werk von Tony Bennett.
7/25/20231 hour, 20 seconds
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Samtener Tiefgang: Balladensänger Johnny Hartman

Johnny Hartmans Sternstunde ist ein Album mit dem legendären Jazzsaxofonisten John Coltrane. Darin brilliert der Sänger mit Timing und Erzählkunst. Seinen warmen Bariton könnte Hartman in den 1950ern wohl mühelos zu Gold machen, wäre er weiss und damit ein valables Zielobjekt für die vom Markt umworbenen Teenage Girls. Als Afroamerikaner bleibt seine Mainstreamkarriere verhalten. Dem Jazz fühlt sich der 1923 geborene Chicagoer zu Beginn wenig verbunden. Das ändert sich, als er mit John Coltrane arbeitet. Ihr Duoalbum wird zum besonderen Karrierehoch für Johnny Hartman und gipfelt in Kritikerlob. Johnny Hartmans Gesangskunst ist aber durchs Band eine Entdeckung wert – auch weil seine opulente Stimme eine Nische besetzt, die im Jazz bis heute besteht: es gibt kaum tiefe Stimmen. Einen der seltenen Baritone im Schweizer Jazzgesang singt Luca Koch, auch tätig in der Musikredaktion von SRF Kultur. Warum es so wenige tiefe Stimmen im Jazz gibt und was an Johnny Hartman inspiriert, darüber diskutiert Luca Koch in der Jazz Collection mit Annina Salis. Hinweis/Teasing: 03.07.2023, 16.10, SRF 2 Kultur
7/11/20231 hour, 20 seconds
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Alleskönner mit scharf - Kenny Barron, ein pianistisches Phänomen

Souverän und spannend solieren in allen Tempi, feinfühlig oder energetisch begleiten, ganz alleine, im Duo oder in grosser Formation begeistern - es gibt wenige Pianisten, die alle diese Fähigkeiten in sich vereinen. Kenny Barron kann das alles, und genau das hat ihn zu einem der begehrtesten Sideman der letzten 60 Jahre gemacht. Wie er sich in all diesen Situationen blitzschnell zurechtfindet, und ob all diese Tänze auf so vielen Hochzeiten einen eigenen Stil zugelassen haben, das diskutiert der Pianist Michael Arbenz in der JazzCollection mit Jodok Hess.
6/27/20231 hour, 20 seconds
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Mit Slide-Gitarre und Stimme: Folkblues-Musiker Kelly Joe Phelps

Angefangen hat seine Musikerkarriere im Freejazz. Später aber hat es ihn wieder zum Blues und Folk hingezogen - zur Musik, mit der er aufgewachsen ist. Vieles in Kelly Joe Phelps Werdegang verläuft nicht gradlinig. Überraschend kam beispielsweise auch sein früher Tod, im Frühling 2022. Als Person mag Kelly Joe Phelps nicht sonderlich greifbar gewesen zu sein. Doch seine Musik und seine Performance berührten ganz tief drinnen. Das ist auch beim Musikjournalisten und ehemaligen SRF Musikredaktor Markus Wicker so, der Gast ist in dieser Sendung.
6/13/20231 hour, 18 seconds
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Wizard des Kreativen: Brian Eno, Produzent und Ambient-Erfinder

Damit Kunst gelingt, müssen ausgetretene Pfade verlassen werden. Das soll gerne auch mal unangenehm sein. So das Credo von Brian Eno. Der Brite hat ab 1971 in der Artrockband «Roxy Music» mit Brian Ferry an Einfluss gewonnen. Als Solokünstler erfindet er später eine Musikströmung, die sich ganz in den Dienst des Moments stellt: Ambient ist ein Klangbad ohne Anfang und Ende, die Künstlerpersönlichkeit wird unwichtig. Eine Idee, die Eno heute mit computeranimierter Zufallsmusik auf die Spitze treibt. Brian Eno ist auf keinem Instrument virtuos, hat aber die Gabe, das Potential in bestehender Musik zu entdecken und damit zu arbeiten. Er kann erkennen, was fehlt, und aus diesem Manko Neues entwickeln. In einer Art anarchischem Kreativitätscoaching und anhand seines Kartensets «Oblique Strategies» kitzelt Eno aus Musiker:innen Höchstleistungen heraus. So wird er zu einem der erfolgreichsten Produzenten der Zeit. Bryan Ferry, U2, Coldplay und viele mehr gehören zu den Kunden des heute 75jährigen. Schon lange fasziniert von Brian Enos Arbeit ist auch Paolo Bianchi. Der Kreativitätsforscher und Dozent an der ZHdK diskutiert in der Jazz Collection mit Annina Salis.
5/30/20231 hour, 19 seconds
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Tina Turner: Was Liebe damit zu tun hat - zum Tod von Tina Turner

Wenn Tina Turner ihr «What's Love Got To Do With It?» ins Mikrophon schmettert, kann sich dem kaum jemand entziehen: Sie scheint für die Bühne geboren und strahlt eine unerschöpfliche Energie aus. Genau diese Energie ermöglicht ihr auch den Notausstieg aus der ersten toxischen Karriere mit ihrem Mann Ike Turner, und den Aufbau einer gesunden zweiten Karriere. Ob sie dann als Solo-Künstlerin von den 1980er Jahren eher profitiert oder trotz aller Liebe in eine musikalische Sackgasse gerät, das diskutiert Tanya Birri, Sängerin und Vocal Coach, in der Jazz Collection. Erstausstrahlung: 26.11.2019
5/26/20231 hour, 20 seconds
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Alles ist Musik: der Jazztrompeter Ralph Alessi

Mehr Musikerfamilie geht nicht: Manchmal waren in seiner Familie alle gleichzeitig am Üben und der Hund heulte dazu, erzählt der Trompeter Ralph Alessi in einem Interview. E Er ist Trompeter in der dritten Generation - Jazz-Trompeter, nota bene, aus einer sonst der Klassik verpflichteten Familie. Ein Hintergrund, der sich in einer brillanten Technik zeigt, aber auch in den Eigenkompositionen, die gerne die Welten dazwischen erforschen. Was Ralph Alessi trotz klassischem Background zu einem Jazztrompeter durch und durch macht, und warum er momentan so wichtig ist auch für die Schweizer Szene, das erzählt der Berner Trompeter Lukas Kohler in der JazzCollection mit Jodok Hess.
5/16/20231 hour, 19 seconds
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Corin Curschellas, mit Astrid Alexandre

Rätoromanisch und eine ganze Welt rundherum: die Sängerin Corin Curschellas Für viele ist ihre Stimme untrennbar mit dem Rätoromanischen verbunden. Dass sie daneben und vorher und nachher fast alles gesungen hat, von Theaterproduktionen über Pop-Songs bis Big Band oder Free Jazz, das wissen die wenigsten - was auch damit zu tun haben mag, dass Corin Curschellas jahrzehntelang ausserhalb der Schweiz gelebt hat. 50 Jahre auf der Bühne feiert Corin Curschellas dieses Jahr, höchste Zeit, sich mal wieder einen Überblick zu verschaffen über ihre Musik, zusammen mit einer rätoromanischen Sängerin, die sie auch aus eigener Banderfahrung kennt: Astrid Alexandre, als Expertin und Gast in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
5/2/20231 hour, 19 seconds
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Zum Tod von Harry Belafonte, mit Manfred Papst

Am 25.4. ist der Musiker und Bürgerrechts-Aktivist Harry Belafonte 96-jährig gestorben. Aus diesem Anlass wiederholt SRF 2 Kultur die Jazz Collection zum Calypso-König, der als Twenty-Something mit dem «Banana Boat Song» Furore machte. Seine Musik, seine Aura, alles war so einnehmend, dass er sich im segregierten Amerika der 50er und 60er Jahre Dinge erlauben konnte, die anderen Künstlern vielleicht den Kopf, sicher aber den Kragen, sprich: die Karriere gekostet hätten. Harry Belafonte erkannte seine Wirkung schnell, und setzte sie an den richtigen Orten ein. Für das Civil Rights Movement, um seine Leidensgenossen weiterzubringen. Und als Musiker, um seiner Community und allen anderen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Der Musikkritiker und Feuilletonist Manfred Papst ist Gast in der Jazz Collection von Jodok Hess.
4/25/20231 hour, 47 seconds
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Damon Albarns eigentümliches Klanguniversum

Sehr jung schon sehr berühmt war Damon Albarn mit Blur. Gemeinsam mit Oasis prägen Blur den Britpop der 1990er-Jahre, beide Bands werden dabei von einem gewaltigen Medienhype getrieben. Dass es Albarn um mehr geht als um Starrummel, zeigt sich in seiner Karriere danach. Er verbirgt sich in Gorillaz hinter einem Comic-Avatar und ist auch sonst ein Mann der Kollaborationen mit Musiker:innen auf der ganzen Welt. Dabei beweist er ein gutes Händchen für die fruchtbare Vereinigung von Polaritäten. Albarn sucht nach seinem ganz eigenen Stil zwischen Pop, Hip Hop, Afrobeat, Kassik und Jazz. Ein Getriebener, den gleichzeitig immer wieder die Melancholie einzuholen scheint, ein Verzweifeln an der Welt. Das alles fliesst ein in seine Musik, ein eigentümliches Klanguniversum, das immer groovt. Annina Salis taucht ein mit Gisela Feuz. Die Musikerin und Journalistin ist Albarn-Fan seit Blur und hat ihn auch mehrmals live gehört.
4/18/20231 hour, 20 seconds
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Der Chicago Blues-König: 110 Jahre Muddy Waters

Die Rolling Stones beziehen sich mit ihrem Bandnamen auf seinen Song «Rollin' Stone», das berühmte US-amerikanische Musikmagazin ebenso, und mit seinen Songs und seiner Live-Energie hat er Generationen von Blues- und Rockmusikern beeinflusst: Muddy Waters. Muddy Waters ist so etwas wie der Gründervater aller E-Gitarren-Musik mit Riffs und einer Handvoll Akkorden. Wie er den ländlichen Blues aus dem Süden mitnahm in den städtischen Norden und dort elektrifizierte, und was den «Chicago Blues» wirklich ausmacht - das diskutiert die Blues-Sängerin und Gitarristin Tanja Wirz in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
4/4/20231 hour, 20 seconds
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Rick Rubin: Der Guru unter den Musikproduzent:innen

Man erkennt ihn leicht an seinem langen weissen Bart und daran, dass er meist barfuss unterwegs ist: Den US-Musikproduzenten Rick Rubin. Er sieht nicht nur aus, wie ein Guru, sondern er gilt auch als einer, wenn es um die Produktion von Musik geht. Rick Rubin zählt seit den 1980er Jahren zu den wichtigsten Musikproduzenten im Bereich Hip Hop, Pop und Rock, aber auch Country und er war massgeblich an den Erfolgen von wichtigen Künstler:innen beteiligt, darunter die Red Hot Chilli Peppers, dem späten Johnny Cash, Adele und vielen mehr. Wie Rick Rubin arbeitet und was das Geheimnis seines Erfolgs ist, damit hat sich der Zürcher Musikproduzent Ephrem Lüchinger beschäftigt, der Gast ist in dieser Jazz Collection.
3/21/20231 hour, 19 seconds
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Quincy Jones: Ein Leben für die Musik

Als Quincy Jones das Album «Off the Wall» produziert und die beispiellose Solo-Karriere von Michael Jackson anstösst, ist er nicht nur seit rund 20 Jahren im Business. Er hat auch bereits für Frank Sinatra, Ray Charles oder Dinah Washington arrangiert und komponiert, was das Zeugs hält. Der Erfolg war nicht gratis zu haben: So entspannt und smart Quincy Jones rüberkommt im Licht der Öffentlichkeit, so hart hat er immer gearbeitet im Hintergrund. Wie es ihm gelungen ist, seinen kompromisslosen Einsatz für die Musik zu vergolden und warum in dieser Glanzkarriere auch die Rückschläge matchentscheidend waren, das diskutiert der frühere Jazzredaktor und Musikproduzent Peter Bürli in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
3/7/20231 hour, 13 seconds
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Eva Cassidy, mit Daniela Sarda

Als Eva Cassidy an Krebs erkrankte, hatte sie grosse Träume, war aber eine unbekannte Sängerin. Kurz nach ihrem Tod wurde die US-Amerikanerin dann auf einen Schlag weltberühmt. Über sieben Ecken war Cassidys erstes und einziges Soloalbum an eine britische Radiostation gelangt - und von dort aus direkt an die Spitze der Charts. Eva Cassidy ist es auf einzigartige Weise gelungen, die Songs von anderen zu ihren eigenen zu machen. Hört man ihre Version von Stings «Fields of Gold», wird man sie so schnell nicht vergessen. Ihre Covers wirken zeitlos und treffen für viele einen Nerv. Was ist das Geheimnis von Eva Cassidy – wie ist es ihr gelungen, sich in die Herzen unzähliger Menschen zu singen? Darüber diskutiert Annina Salis mit der Zürcher Sängerin und Songwriterin Daniela Sarda.
2/21/20231 hour, 19 seconds
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Carla Bley – First Lady of Jazz

Erste Kompositionen von Carla Bley hörte man auf den Platten ihres damalige Ehemannes Paul Bley, wundersam schöne Miniaturen mit einem ganz eigenen Ton. Bald aber emanzipierte sich Carla von Paul und wurde selbst zur wichtigsten Frau im Jazz. «Ich studierte nie Musik, und so konnte ich nie jemanden imitieren», sagt Carla Bley, und tatsächlich klang sie von ihrem allerersten Stück an wie sie selber. Ihre Musik hat einen identifizierbaren Geschmack, ob sie sie nun im Duo mit ihrem jetzigen Lebenspartner Steve Swallow spielt, mit einem Quartett oder einer Big Band. Vera Kappeler, die im Gespräch mit Annina Salis dem Phänomen Carla Bley nachspürt, ist ein ähnliches Temperament, gleich eigenständig und originell! Erstausstrahlung: 10.05.16
11/12/20161 hour, 24 seconds
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Aldo Romano, mit Christian Wolfahrt

In den 1950er- und 1960er-Jahren war Paris die Jazzhauptstadt Europas. Der Schlagzeuger Aldo Romano kam als gut zwanzigjähriger mitten ins Auge des Taifuns, und war sofort die Nummer zwei hinter dem älteren Daniel Humair. Das hiess Arbeit und Spielerfahrung in Hülle und Fülle! Aldo Romano ist zwar Italiener, er wuchs aber in Frankreich auf und wurzelt tief in der französischen Szene. Und die war, als er die Szene betrat amerikanisch dominiert. Und so verdiente Romano seine Sporen bei den Americans in Europe ab, bei Chet Baker, Jacky McLean und anderen. Trotzdem bleib sein Stil immer französisch: Leicht, schwebend und elegant. Und so ist auch seine Musik, als Schlagzeuger und als Sänger, der er auch ist.
11/8/20161 hour, 25 seconds
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Gregory Porter, mit Sarah Seidel

Gregory Porter ist der der neue Star am Jazz-Himmel. Seine Stimme, seine Songs, seine Kombination von Soul und Jazz ist phänomenal. Gregory Porter war schon fast 40, als er mit seinem Debut-Album «Water» durchstartete. Dann dafür aber richtig: Innerhalb weniger Jahre hat er sich als neuer Fix-Stern am Jazz-Himmel etabliert, mit dem Album "Liquid Spirit" einen Grammy geholt und gleichzeitig das am meisten gestreamte Jazz-Album aller Zeiten hingelegt. Was ist das Geheimnis seiner Stimme? Seiner Kombination von Soul und Jazz? Und was hat es mit seiner Ballon-Mütze auf sich? Die Jazzjournalistin Sarah Seidel hat Gregory Porter schon viele Male auf und neben der Bühne getroffen - sie diskutiert das Phänomen Gregory Porter in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
11/1/20161 hour, 24 seconds
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Dianne Reeves, mit Gabriela Krapf

Ob Fusion, Folk oder Jazz - Dianne Reeves trifft einfach immer den richtigen Ton. Im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Mit ihrem musikalischen Umfeld lässt sich diese Leichtigkeit erklären. Zum Teil. Warum die herzliche Lady aus Detroit aber so mühelos in allen Genres besteht, ist nicht so einfach zu ergründen. Die Sängerin Gabriela Krapf erklärt das Phänomen Dianne Reeves - in der Jazz Collection mit Jodok Hess. Weitere Themen: - Listicle Reeves - River 1989 - Listicle Reeves - Better Days 1987 - Listicle Reeves - Endangered Species - Listicle Reeves - Today will be a good day - Listicle Reeves - Afro Blue 1992
10/25/20161 hour, 24 seconds
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Die unerhörte Leichtigkeit des Schlagzeugspiels

Der oft gebrauchte Begriff des «Musician‘s Musician» - beim Schlagzeuger Bill Stewart macht er Sinn! Von John Scofield über Joe Lovano bis Marc Copland sind die grössten ihres Fachs seine Arbeitgeber, selber ist er gleichwohl nur Insidern ein Begriff. Bill Stewart ist ein Teamplayer, Egotrips sind seine Sache nicht! Er ist der Typ Musiker, der seine Kollegen besser klingen lässt, swingender, leichter und luftiger. Und der selber immer grossartig klingt und die Übersicht behält, über die Musik, die Band und die Mittel, die ihm dafür zur Verfügung stehen. Damit hat er sich grössten Respekt von Schlagzeuger-Kollegen geholt, auch denjenigen des Berners Rico Baumann. Im Gespräch mit Annina Salis analysiert er Bill Stewarts Kunst.
10/18/20161 hour, 24 seconds
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Sting, mit Marius Peyer

Mit vielen seiner Songs hat der Engländer Gordon Matthew Sumner Musikgeschichte geschrieben. Mit seiner Stimme und seinem Bassspiel hat er immerhin einen eigenen Ton gefunden. Das alles und sein Kosename Sting sind seit den späten siebziger Jahren ein Markenzeichen geworden. Im Herbst 2016 erreicht Sting offiziell das Rentenalter. Ans Aufhören und Zurücklehnen denkt er aber mit Sicherheit nicht. Grund genug für eine kritische Rückschau. Der Zürcher Schlagzeuger Marius Peyer ist Gast von Peter Bürli. Erstausstrahlung: 14.06.16
10/11/20161 hour, 23 seconds
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Andy Scherrer - der stille Riese

Es gibt in der Schweiz kaum einen Saxophonisten oder eine Saxophonistin, die nicht bei Andy Scherrer mal gelernt hätte. Er ist der unumstrittene Doyen der hiesigen Saxophon-Szene und eine herausragende Stimme im europäischen Jazz. Als Sideman in grossen Kisten wie dem Vienna Art Orchestra, als Förderer von jungen Talenten in seinen eigenen Bands - oder auch als hervorragender Pianist. Der Saxophonist Sascha Schönhaus hat bei Scherrer gelernt und mit ihm gespielt - er diskutiert den stillen Riesen in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
10/4/20161 hour, 26 seconds
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Jojo Mayer – die Rhythm Machine

Der Schweizer Schlagzeuger Jojo Mayer war noch ein Teenager, als er bereits mit den Grossen im Jazz zu spielen begann, mit Monty Alexander etwa, oder mit Dizzy Gillespie. Dann aber treibt es den Autodidakten dorthin, wo in den 90er Jahren neue Beats entwickelt werden: in den DrumnBass. Und von da weg ist kein Halten mehr. Jojo Mayer ist mehr als einfach ein weiterer grosser Schlagzeuger aus der Schweiz. Zwar beginnt er als Nachfolger der Generation Daniel Humair und Pierre Favre mit traditionellem Jazz und begleitet schon sehr früh Jazz-Grössen wie Monty Alexander, Nina Simone oder Dizzy Gillespie. Dann aber sucht er sich bald einen Weg in eine Richtung, die noch kein Schweizer Schlagzeuger vor ihm in Betracht gezogen hat: DrumnBass. Diese Grooves faszinieren ihn – sie sind hoch komplex, und doch tanzen die Leute dazu und machen Party. Und so vertieft sich Jojo Mayer so lange in die elektronisch programmierten Rhythmen, bis er sie schliesslich akkustisch auf seinem Set spielen und dazu mit ihnen jonglieren kann, wie es keine Maschine hinkriegt. Diese Fähigkeit macht den Autodidakten Mayer nicht nur zu einem gesuchten Session-Drummer, sondern auch zu einem international begehrten Sideman von Leuten wie MeShell Ndegeocello, von Harald Haerter (Intergalactic Maiden Ballett) oder Matthias Rüegg (Vienna Art Orchestra); zu einem Leader in eigener Sache mit der Band Nerve – und zu einem hervorragenden Lehrer. Der Zürcher Schlagzeuger Christian Niederer ist Gast von Jodok Hess. Erstausstrahlung: 05.03.13
10/1/20161 hour, 18 seconds
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Ray Charles: Die Geburt des Soul

Als anfangs 1955 der Song «I Got a Woman» erscheint, ist es passiert: Ray Charles hat getan, was viele für ein Sakrileg hielten damals. Er hat kirchliche und weltliche Musik miteinander vermischt. Gleichzeitig hat er mit dieser und anderen Aufnahmen von Mitte der 50er Jahre aber auch seinen eigenen Sound gefunden, seinen ganz eigenen Soul-Sound, mit dem er zu einer der grössten Figuren der amerikanischen Musik werden sollte. Ein «Genius», «Brother Ray», eine Referenz für Generationen von R&B-, Soul- und Rock-Musikern nach ihm. Keine Frage: Mit seiner Musik hat Ray Charles ein Monument geschaffen, das man kaum überschätzen kann. Der Blues-Musiker und Songwriter Philipp Fankhauser bespricht das Jahrhundertwerk Ray Charles – als Gast von Jodok Hess in der Jazz Collection.
9/27/20161 hour, 24 seconds
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Wolfgang Haffner, mit Christian Niederer

Der Mann für alle Fälle am Schlagzeug heisst Wolfgang Haffner. Der 50jährige deutsche Trommler kann Funk wie mit Nils Landgren, Pop wie mit den No Angels und selbstverständlich Jazz mit den besten ihres Fachs. Seit mittlerweile fast drei Jahrzehnten ist er nicht einfach Taktgeber hinter den Becken und Fellen, sondern ein sehr sensibler und hellhöriger Begleiter, der sich fast im Handumdrehen neue Repertoires aneignen kann, und den Arrangements dann auch noch Leben einzuhauchen vermag. Der Zürcher Schlagzeuger Christian Niederer ist Gast von Peter Bürli in der Jazz Collection. Erstausstrahlung: 26.01.16
9/20/20161 hour, 24 seconds
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Albert Ayler – legendärer und umstrittenerer Free Jazzer

Es war eine kurze Karriere, die dem Saxophonisten Albert Ayler vergönnt war: 1962 stand er erstmals in einem Studio, 1970 wurde er leblos aus dem New Yorker East River gezogen. Dazwischen lagen rastlose acht Jahre, die bis heute nachhallen. Kein Exponent des Freejazz der 1960er-Jahre war so umstritten wie der Saxophonist Albert Ayler. Für die einen hatte seine Musik nichts mit Jazz zu tun, für die anderen war er der Verkünder eines neuen Zeitalters. Ein musikalischer Prediger war er in jedem Fall: Mit hymnischem Gestus, obertonreichem und expressivem Klang und frei fliessendem Rhythmus schrie er seine Botschaft in die Welt. «We play peace!», betonte er immer wieder, - wie das zu hören ist, diskutiert Annina Salis mit der deutschen Saxophonistin Silke Eberhard.
9/13/20161 hour, 16 seconds
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Césaria Évora - mehr als Morna

Wie kaum eine andere Sängerin steht Césaria Évora für den «Weltmusik»-Boom der 90er Jahre. Auf der Suche nach dem Ursprünglichen in der Musik kam die Sängerin von den Kapverden mit ihrer mächtigen Stimme für westliche Produzenten genau richtig. Dass die Musik von Césaria Évora trotzdem mehr ist als einfach ein westliches Produkt mit einem Weltmusik-Stempel, das hat sie vor allem sich selber zu verdanken. Serena Dankwa hat Césaria Évora kurz vor ihrem Tod noch getroffen. Sie ist Gast von Jodok Hess in der Jazz Collection.
9/6/20161 hour, 25 seconds
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«Kum, Lejbke, tanzn» – Die Geschichte des jiddischen Tangos

Als Ende des 19. Jahrhunderts tausende Jüdinnen und Juden nach Argentinien emigrieren, vermischen sich in multikulturellen Grossstädten wie Buenos Aires bald die Tangorhythmen mit jiddischen Volksliedern. Aber der Tango und die jüdische osteuropäische Volksmusik sind nicht nur zwei Musikstile, die miteinander seelenverwandt sind. Sondern sie stehen auch für zwei ganz ähnliche Lebenswelten. Die Texte im jiddischen Tango sind auf jiddisch. Sie erzählen von Heimatlosigkeit, von Ausgrenzung und natürlich von der Liebe. Mit dem Tangoboom in Paris schwappt auch der jiddische Tango nach Osteuropa über: Dort entstehen eigenständige Kompositionen und Texte, sie werden in Revuen aufgeführt und wie populäre Volkslieder gesungen - sogar in den Ghettos und Konzentrationslagern der Nationalsozialisten. Jazz Collection geht auf Tuchfühlung mit den zeitlosen, melancholischen Tangoliedern und zeichnet mit der Musikethnologin Sarah Ross der bewegten Geschichte des jiddischen Tangos nach.
8/30/20161 hour, 24 seconds