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Dini Mundart

German, Social, 1 season, 72 episodes, 1 day, 13 hours, 55 minutes
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Englische Ausdrücke, komische Pluralformen oder Germanismen: Der schöne Schweizer Dialekt geht bachab. Wie schlimm steht es um unsere Sprache? Nadia Zollinger ist besorgt, doch SRF-Dialektforscher Markus Gasser sieht die ganze Sache lockerer.      
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Achtung Floskelalarm!

«Wie geits?» - «Merci, s mues!». Unsere Alltagssprache ist voll von Floskeln wie diesen. Aber Floskeln sind nicht einfach nur sinnentleerte Aussagen, sondern auch unverzichtbares Schmiermittel in der Kommunikation. Markus und Nadia fragen sich deshalb: Sind Floskeln Sprachmüll oder Sprachblumen? Die Meinungen der Hörerinnen und Hörer dazu gehen auseinander. Einige stören sich an der Frage «wie geits?», mit der viele Gespräche eröffnet werden. Sie sei ja gar nicht ernst gemeint. Aber umgekehrt stimmt auch, dass solche «Routineformeln» einem helfen, in ein Gespräch zu finden, sozusagen als Eisbrecher. Jedenfalls sind Floskeln besser als ihr Ruf. Und wer sich über sie nervt, bekommt hier immerhin Inspiration für kreative Antworten, zum Beispiel: «Wie geits?» - «Altersbereingt guet!».
10/25/202429 minutes, 50 seconds
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Wir alle sprechen Bahnhofbuffet-Olten-Dialekt

Kann man eine Person anhand ihres Dialekts nicht verorten, dann spricht sie einen Bahnhofbuffet-Olten-Dialekt. Andere nennen es abschätzig Trottoirmischung. Woher nur kommt der Deutschschweizer Reinheitsfimmel bei den Mundarten? Und welche Rolle spielt dabei das Bahnhofbuffet in Olten? Darüber diskutieren Nadia und Markus mit zwei Gästen, die es wissen müssen, weil sie beide ursprünglich aus Olten kommen: mit der Spoken-Word-Künstlerin und Autorin Lisa Christ und mit dem Schriftsteller, Kabarettisten und Liedermacher Franz Hohler. Die beiden erzählen von ihrem Umgang mit Dialekt im Alltag und auf der Bühne. Ganz nebenbei erfahren wir dabei witzige Anekdoten aus ihren Leben. Geklärt wird schliesslich auch, ob der Bahnhofbuffet-Olten-Dialekt etwas mit dem Dialekt von Olten zu tun hat. «Föu Fröid» mit dieser Episode, die vor Publikum am Mundartfestival in Arosa aufgezeichnet wurde.
10/5/202435 minutes, 8 seconds
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Es Tüpfi, e Chleechue, e Lauch und e Bräzelibueb

Schimpfwörter sind Glücksache, schrieb Mani Matter zu seinem Lied «E Löl, e Blöde Siech, e Glünggi und e Sürmel». Weil man nicht so genau sagen könne, was sie wörtlich bedeuten. Aber mehr noch sind Schimpfwörter ein Spiegel gesellschaftlicher Normen und Werte. Was sagt das über uns? Aus Wörtersammlungen lässt sich ablesen, dass Beschimpfungen von Frauen oft auf Äusserliches zielen (Vogelschüüchi, Marketussi) oder auf einen widerspänstigen Charakter (Chlöpfschiit, Rääf), während man Männer eher beleidigt, indem man sie als untauglich in praktischen Dingen beschimpft (Pfiiffe, Halbschue). Spannend wird es, wenn man Beschimpfungen vergleicht, welche auf die sexuelle Aktivität von Männern und Frauen zielen. Wenn eine Frau als «Dorfmatratze» bezeichnet wird und ein Mann als «Casanova», bewertet man sexuelle Promiskuität höchst unterschiedlich. Hier spielt auch heute noch im Wortschatz eine bedenkliche gesellschaftliche Doppelmoral. Wieder einmal diskutieren Markus und Nadia also über mehr als nur die Sprache!
9/13/202435 minutes, 38 seconds
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«Dialektratis» Zürich

Die Eigenheit von Zürichdeutsch ist, dass es keine Eigenheiten hat. Wenn dieses Bonmot über «Züritüütsch» stimmt, warum erkennt dann die Restdeutschschweiz so zuverlässig jede «Zürischnure»? Das muss ergründet werden!  Sobald man genauer hinhört, erlebt man auch im Kanton Zürich einen vielfältigen und interessanten Schatz an typischen Klängen und Wörtern. Für das grosse Gebiet und die vielen Sprechenden ist Zürichdeutsch allerdings erstaunlich homogen. Regionale Varianten gibt es, aber man muss sie mit der Lupe suchen und am besten bei älteren Semestern. Wörter wie «Söistock», «Anketrindli» oder «Herdöpfeltampf» zum Beispiel. Und die erwähnte «Zürischnure» gibt es zwar, sie hat aber weniger mit dem in Zürich gesprochenen Dialekt zu tun als mit den Vorurteilen, die man vom Charakter und der Redeweise von Zürcherinnen und Zürchern hat.
8/23/202435 minutes, 6 seconds
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Floskelparade an der Fussball-EM!?

Interviews mit Fussballern direkt nach dem Match haben einen zweifelhaften Ruf. Die einen finden sie peinlich, andere nehmen gerne an den Emotionen der Spieler teil. Aber stimmt der Vorwurf, diese Interviews seien reine Floskelparaden? Die Antwort ist ein entschiedenes «Jein». Nadia und Markus analysieren diese spezielle Interviewsituation direkt nach einem Fussballspiel, definieren den Begriff «Floskel» und diskutieren witzige Beispiele, auch von der aktuellen Fussball-EM der Männer. Und sie fragen sich, was am Mythos dran ist, Fussballer würden von Medientrainern auf Floskeln getrimmt. Zu Wort kommen alle Beteiligten: Profifussballer Fabian Frei (FCB) und David von Ballmoos (YB), Remo Meister, Medienverantwortlicher beim FC Basel, sowie SRF-Sportjournalist Jeff Baltermia. Kleiner Spoiler: Wer diese Episode gehört hat, wird künftig Nachmatchinterviews mit anderen Ohren hören!
6/21/202434 minutes, 22 seconds
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«Ächz», «Seufz» und «Crash Boom Bang!»

Donald Duck wird 90 Jahre alt. Zu Ehren der wohl berühmtesten Ente der Welt nehmen Markus und Nadia die Sprache der Comics unter die Lupe. Was ist so speziell daran und wie in welchem Verhältnis steht sie zu unserer Alltagssprache? Eine zentrale Rolle spielt der sogenannte «Erikativ». Der Begriff erinnert an Erika Fuchs. Sie hat jahrzehntelang die Disney-Comic-Hefte ins Deutsche übertragen und damit die deutsche Schriftsprache mit neuen Elementen wie eben dem Erikativ bereichert. Damit sind Verbformen wie «seufz», «schmatz» oder «grübel» gemeint. Markus nimmt Nadia zudem auf eine kurze Reise in die Geschichte der Comics mit. Als bekennender Asterixianer analysiert er ausserdem die Vorzüge von Asterix auf Berndeutsch. Wer Inspiration sucht im Bereich Fluchen, kommt ebenfalls auf seine Kosten: Kapitän Haddock aus Tim und Struppi liefert kreatives Vokabular. Sei also kein Schubiak und hör rein! Und zwar Zägg Bumm, beim Teutates!
5/31/202435 minutes, 56 seconds
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Genderneutrale Sprache

In der deutschen Sprache enthält praktisch jeder Satz ein Merkmal für «männlich» oder «weiblich». Eine Personenbezeichnung wie «Mutter» oder ein Pronomen wie «seinem» z.B. Für eine non-binäre Person, die weder als Frau noch als Mann angesprochen werden möchte, ist das ein gröberes Problem. Was tun? Luca kennt sich hier aus, denn Luca ist non-binär. Markus und Nadia diskutieren mit Luca die vielen Möglichkeiten genderneutraler Sprache. Wie braucht man das englische «they/them» oder Neopronomen wie «hen» oder «xier»? Was sagt Luca zu Vorschlägen aus der Hörerschaft wie «äsi» oder «sier»? Soll man für eine Minderheit seine Sprache anpassen und warum fällt das vielen Menschen so schwer? Klar wird: Was den einen ein stolpersteingepflasterter Weg, ist den anderen eine kreative Spielwiese!
5/10/202438 minutes, 42 seconds
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Der, die oder das Joghurt?

Wer Deutsch als Fremdsprache lernen muss, kann an den Artikeln verzweifeln. Oder warum sagt man «DAS Mädchen», obwohl das Wort eine junge Frau bezeichnet? Umgekehrt heisst eine Gruppe von Sport treibenden Männern «DIE Mannschaft». Wo ist da die Logik? Wie soll man das lernen? Die schlechte Nachricht: «Es gibt kein allumfassendes System von Regeln, nach dem man das Genus der Substantive voraussagen kann.» Zitat Duden. Die gute Nachricht: Es stimmt nicht, dass man das grammatische Geschlecht von jedem einzelnen Wort lernen muss. Viele überraschende Faustregeln helfen Muttersprachlern intuitiv, den korrekten Artikel zu benutzen. Schwierig wird es gelegentlich bei eingedeutschten Anglizismen: «Email», «App» und «SMS» schwanken beispielsweise zwischen «die» (eher in Deutschland) und «das» (eher in der Schweiz). Markus und Nadia tauchen in die Deutsche Grammatik ab und finden dort spannende Wort- und Kulturgeschichten.
4/19/202433 minutes, 47 seconds
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«Öschterle»

Ostern ist nicht nur kulinarisch ein Spektakel nach der (ehemals) kargen Fastenzeit, sondern auch sprachlich. Um die Wortklassiker «Ostern», «Karfreitag» und «Äiertütschis» kommen Nadia und Markus nicht herum. Sie entdecken aber auch weniger bekannte Osterbegriffe wie «öschterle» oder «Osterzettel». Zudem machen die beiden einen Abstecher nach Australien. Dort konkurrenziert seit den 1970er Jahren ein einheimisches Tier den Osterhasen. Das neue Osterpersonal heisst «Bilby», hat zwar auch lange Ohren, hüpft aber wie ein Känguru. Was hat seine steile Karriere ermöglicht? Und wer ausser dem Hasen brachte früher bei uns die Ostereier? Kleiner Spoiler: Eine Variante für «Oschternäscht» war früher «Guggernäscht».
3/29/202433 minutes, 3 seconds
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«Dr crazygscht Bröntsch ever!»

Vom Umgang mit Fremdwörtern. Ungefähr jedes vierte deutsche Wort ist irgendwann aus einer fremden Sprache entlehnt worden. Heutige Fremdwörter stammen zu 80% aus dem Englischen. Wir passen sie allerdings schnell an unser System an und sprechen zum Beispiel vom «crazygschte Bröntsch ever».  Nicht alle Kulturen und Länder sind gleich offen für Fremdwörter. In Deutschland gab es vom 18. Jahrhundert an bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine regelrechte Hetzjagd vor allem auf Romanismen. Frankreich und Island wiederum sind zwei Länder, in denen auch heute Anglizismen aktiv bekämpft werden. In Island etwa kreiert eine Sprachkommission auch für technische Neuerungen isländische Entsprechungen. Der Computer heisst dort «tölva», wörtlich «die Zahlenseherin». Sprachpflege kann poetisch sein!
3/8/202433 minutes, 34 seconds
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«Dialektratis» Appenzell und Toggenburg

«Hoptsach de Hond esch gsond» - wer so spricht, kommt aus dem Appenzellischen oder aus dem Toggenburg. Spezielle Wörter, die man heute nur noch in dieser Region hören kann, sind «Mektig» für Mittwoch oder «Täghüffeli» für die Hagebutte. Es gibt also durchaus Erkennungsmerkmale für diese Region der Ostschweiz. Doch wie immer findet man beim genaueren Hinsehen fast so viele Unterschiede wie Gemeinsamkeiten. Allein in den beiden Appenzeller Halbkantonen haben Linguisten neun Sprachschranken eruiert. Wer Innerrhödler von Ausserrhödlerinnen unterscheiden will, muss also ganz genau hinhören. Zudem vermeldet Erika aus Nesslau, dass «ein Toggenburger kein Appenzeller ist»! Nadia und Markus gehen den Unterschieden auf den Grund und kommen unter anderem bei der «Wedegeente», dem «Töbeli» und dem «Aacheholz» vorbei. Dabei helfen ihnen bekannte und unbekannte Appenzeller und Toggenburger Stimmen. «Sönd wöllkomm»!
2/16/202432 minutes, 34 seconds
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Wortschatzlücken. Wofür wir keine Wörter haben

«Nach dem Coiffeurbesuch eine miesere Frisur haben als vorher». Für diese frustrierende Lebenslage existiert im Japanischen ein präzises Wort: «age-otori». Auf Deutsch muss man das mit vielen Wörtern umschreiben. Sagt diese Wortschatzlücke etwas über uns aus? Eher nicht, denn solche Lücken sind meistens zufällig. Ebenso wie die Tatsache, dass Deutsch kein Wort hat für «genug getrunken haben». Nadia und Markus diskutieren zufällige und systematische Wortschatzlücken. Und die Hörerschaft hat sehr kreative Vorschläge geschickt, wie Leerstellen gefüllt werden könnten. Wer genug getrunken hat, kann zum Beispiel «trinksatt», «entdurstet», «hydriert» oder «glugg» sein. Unbedingt hören und Wortschatzlücken schliessen.
1/26/202430 minutes, 35 seconds
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Das Christkind kommt nicht allein!

Weihnachten steht vor der Tür und bringt massenhaft «heiliges» Personal mit. Darunter auch ganz schräge Figuren! Im Zentrum steht zweifellos das Christkind. Doch wer ist das? Jesus, der Engel Gabriel oder gar ein Geist? Und wie unterscheidet sich das «Wienechts-Chindli» vom «Chrischtchindli»? Nadia kann mit Weihnachtsromantik nichts anfangen und legt den Fokus deshalb auf ungewöhnliche Bräuche und Weihnachtsfiguren. Zum Beispiel auf den katalanischen «Caganer», eine Krippenfigur, die etwas abseits des Geschehens ihr Geschäft verrichtet. Oder auf den Lärmbrauch der «Nüünichlingler» im Oberbaselbiet. Falls ihr also noch Gesprächsstoff der etwas anderen Art fürs Weihnachtessen braucht – hier werdet ihr fündig.
12/15/202331 minutes, 36 seconds
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Konjunktivfestspiele

«Wäär s Wätter schön, gieng i use, giengt i use, gääng i use, gengeni usi, geech i uuse, gungt i use, güengt i use, guuch i use, göj i use, würd i use gaa, täät i uuse goo.» Es scheint zu stimmen, dass wir in der Deutschschweiz Weltmeister im Konjunktiv sind! Aber warum?  Und sind diese Konjunktivformen alle korrekt? Oder gibt es hier einen Wildwuchs von Erfindungen? Wie bildet man den Konjunktiv richtig und warum brauchen wir ihn so häufig? Markus und Nadia diskutieren ein Grammatikthema, das nur scheinbar furztrocken ist. Denn der Kreativität sind in den Mundarten fast keine Grenzen gesetzt. Beispiel gefällig? «Dämm schruub ig e Brief!» (Achim Parterre). Das Verrückte: Man wird trotzdem zweifelsfrei verstanden. «Wes ne nid guub, me müesst dr Konjunktiv glatt erfinde.»
11/24/202332 minutes, 47 seconds
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«Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein»

Eine Bauernregel wie gemacht für den November 2023! Schon immer haben Menschen die Umwelt beobachtet und aus ihren Erfahrungen Regeln abgeleitet. Diese Volksweisheiten geben Hinweise darauf, wie das Wetter wird oder wann gesät und geerntet werden soll. Nur: Welche Bauernregeln stimmen und warum? Markus und Nadia testen zusammen mit SRF Meteo Bauernregeln auf ihren Wahrheitsgehalt und fragen einen Bauern, wie wichtig diese Regeln für ihn sind. Kleiner Spoiler: Es gibt Regeln, die immer stimmen, zum Beispiel: «Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert das Wetter oder es bleibt, wie es ist.»
11/3/202334 minutes, 19 seconds
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«Dialektratis» Graubünden

«I khuma varuggt!» - «Khasch tengga, miar bliibend patschiifig». So klingt für viele der typische Bündner Dialekt. Ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn zu Graubünden gehören auch Walserdialekte. Und das ist eine ganze andere Sprachwelt! «I ha Fraud a mine Biivelker und bi mier dräät schi vill um Hind»*. Das sagt die Obersaxerin Leonie Barandun-Alig. Sie ist Präsidentin der Walservereinigung Graubünden und Gast in dieser Episode, die am 7. Arosa Mundartfestival vor Publikum aufgenommen wurde. Ihr Dialekt klingt wie Walliserdeutsch, was kein Zufall ist. Denn die Bündner Walser sind vor rund 750 Jahren eingewanderte Walliser. Deshalb gibt es zwei grosse Dialektgruppen in Graubünden: Die weit verstreuten Walser in den Bündner Tälern und die Churer Rheintaler. Leonie, die mit ihrer Familie in der Nähe von Chur lebt, kennt sich bei beiden bestens aus. *Ich habe Freude an meinen Bienenvölkern und bei mir dreht sich viel um Hunde.
10/13/202330 minutes, 37 seconds
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Kevin ist mehr als ein Name!

Der Anker unserer Identität ist der eigene Name. Doch viele Namen wecken ganz bestimmte Assoziationen. Einige davon haben mit individuellen Erfahrungen zu tun, andere sind gesellschaftlich weit verbreitet. Etwa das Vorurteil, Kevins seien unterdurchschnittlich intelligent. Ein Missverständnis! Gewisse Assoziationen werden allein durch den Klang eines Namens ausgelöst. Dass wir eine «Mia» tendenziell sympathisch und lustig finden, einen «Patrick» dagegen eher laut und dominant, liegt an unserer Bewertung von «weichen» und «harten» Konsonanten. «Kevin» dagegen hat den schlechten Ruf vom Boom dieses Namens in den 90er Jahren. Aber ist Kevin wirklich ein Name aus der Unterschicht? Und was macht der Ruf eines Namens mit seinem Träger? Markus und Nadia nehmen Vorurteile gegenüber Vornamen genauer unter die Lupe und entdecken Schubladen im eigenen Kopf. Vom «Söiniggel» bis zum «huere Michi».
9/22/202334 minutes, 25 seconds
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Noah ist der neue Hans

In der Vornamenhitparade 2022 stehen bei den Buben Noah, Liam und Leon, bei den Mädchen Emma, Mia und Sofia zuoberst auf dem Treppchen. Seit rund 20 Jahren werden immer wieder die gleichen Vornamen am häufigsten vergeben. Und trotzdem ist die Namenvielfalt bei Neugeborenen so hoch wie noch nie! Denn Individualität und Exklusivität sind heute wichtige Kriterien bei der Namenwahl. Aber wie war es vor hundert Jahren? Wie kam es, dass vor 300 Jahren jeder zweite Mann Hans hiess? Dass «Markus» und «Nadia» auf den heutigen Beliebtheitsskalen «unter ferner liefen» rangieren, stört die beiden nicht. Denn «Emma» beweist: Es gibt grosse Revivals!
9/1/202335 minutes, 42 seconds
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Ob vegan oder mit Fleisch: Es geht um die Wurst!

Immer mehr vegane Alternativen zu tierischen Produkten stehen in unseren Läden. Sie heissen «planted chicken breast», «Veganaise», «Pfannenquader» oder schlicht «the catch». Aber was stelle ich mir darunter vor? Und welche Namen sind überhaupt erlaubt? Bei den Namen für vegane Fleischersatzprodukte herrscht derzeit noch Wildwuchs, trotz Richtlinien des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Markus und Nadia diskutieren die Überlegungen von Herstellern und Interessengruppen dazu. Die Grundfrage ist: Wie viel Tier darf oder soll im Produktenamen stecken? Darüber hinaus werfen die beiden einen Blick auf Redewendungen wie «guet gmetzged», «es Hüendli rupfe» oder «mit dr Wurscht e Hamme abeschlaa». Warum und seit wann sind die Nutztierhaltung, das Schlachten von Tieren und das Essen von Fleisch in unserer Alltagssprache so tief verankert? Und wie gehen eigentlich Veganerinnen und Veganer mit dieser fleischlastigen Sprache um? Klar ist: Heute geht es um die Wurst!
6/30/202330 minutes, 45 seconds
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«Dialektratis» Nordostschweiz

Den Dialekt der Ostschweizer:innen erkennt man leicht. Aber woran eigentlich? Unverkennbar ist die Mischung aus «hellen» Vokalen und dem Zäpfchen-r, das typischerweise auf dem Zungenrücken gebildet wird. Stichwort «Eopeotöotli» oder «es Bio a de Bao». Nicht ganz so leicht ist es, St. Galler:innen, Thurgauer:inne und Schaffhauser:innen auseinanderzuhalten. Denn wie immer decken sich die sprachlichen Grenzen nicht mit den politischen. Zwar wird die Nordostschweiz von einer Nord-Süd- und einer Ost-West-Grenze sprachlich gevierteilt – aber nicht entlang der Kantonsgrenzen. Dennoch kann Markus einiges klären: Dass Beat Breu von östlich der «Beggeli-Grenze» kommt etwa und was uns «nid» und «nöd» in Songtexten von Min King und Stahlberger über die beiden Sänger verraten. Nadia nimmt musikalische «Zückerli» und Dialektwörter aus der Community mit auf die Reise. «Enart supo!»
6/9/202332 minutes, 46 seconds
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«Fremdwörter sind nicht mein Rechaud!»

Manchmal sind Wörter nicht das, was sie zu sein scheinen. Das Wetterleuchten zum Beispiel hat etymologisch nichts mit «leuchten» zu tun. Aber unser allgemeines Sprachempfinden knüpft gern sprachliche Verbindungen, wo historisch betrachtet keine existieren. Das Phänomen nennt sich Volksetymologie. Volksetymologie ist wie die Verballhornung und der Malapropismus eine Art, absichtlich oder unabsichtlich Wörter zu verwenden, die zwar korrekt tönen, mit denen man aber knapp daneben liegt. Besonders mit Fremdwörtern kann man sich leicht plombieren! Diese Falschverwendung eines Wortes heisst Malapropismus. «Afflikat» dagegen, wie man früher im Dialekt für Advokat sagte, zählt zu den Verballhornungen. Hinter den Fachbegriffen stecken schöne Wortgeschichten! 
5/19/202331 minutes, 30 seconds
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Deppenleerschlag und Deppenapostroph

«Abos an der Kino Kasse». Abos mit Apostroph und Kinokasse in zwei Wörtern. Beides laut Duden falsch. Beide Phänomene erobern seit Jahren die deutsche Schriftsprache. Sie werden gerne abschätzig als «Deppenapostroph» und «Deppenleerschlag» bezeichnet. Zurecht? Klar ist, dass die unmotivierte Wortlücke und das unscheinbare Hochkomma Emotionen wecken. Viele regen sich über Packungsbeschriftungen wie «Apfel Saft» oder «Kicher Erbsen» auf, genauso wie über Menütafeln, auf denen «Pizzas» und sogar «Salats» angeboten werden. Und bei Extremfällen wie «Mamis», «Ananas» und «Mandeln» gerät sogar Markus ins Grübeln. Woher kommen diese Fehler plötzlich? Und wie lauten eigentlich die Regeln für das Apostroph und bei zusammengesetzten Wörtern? Wer zu den vielen Verunsicherten gehört: In dieser Episode werden «Bildungs Lücken» gefüllt.
4/28/202333 minutes, 29 seconds
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«Dialektratis» Wallis

Walliserdeutsch ist so exotisch, dass die Dialekt-Krimi-Serie «Tschugger», die im Wallis spielt, sogar in der Schweiz untertitelt wurde. Dabei erkennt man den Dialekt leicht an seinem typischen Klang. Viel schwieriger ist für «Üsserschwizer» aber, Walliserinnen und Walliser tatsächlich zu verstehen. Schaut man genauer hin, was typisch fürs Walliserdeutsch ist, dann sind es Wörter wie «dü» statt «du», «iischi Miisch» statt «üüsi Müüs» oder «Hopschul» für Frosch. Und wer findet, Nadia übertreibe mit der Frage, ob das überhaupt noch Deutsch sei, der ziehe sich diesen Satz rein: «Der Güego aner Welbi mottot schich». Ziel der Episode ist wie immer in der Serie «Dialektratis» herauszufinden, woran genau man jemanden aus dem Wallis erkennt und welche sprachlichen Unterschiede es innerhalb des Deutschwallis gibt. In diesem Fall hilft die Episode aber vielleicht auch, kommunikative Hindernisse zwischen Wallisern und «dä hüere Grüezini» abzubauen. Änz güäti Sach!
4/7/202329 minutes, 58 seconds
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Das isch s Zähni!

Wenn es ums Rechnen geht, machen viele «es Zwänzg-ab-Achti-Gsicht». Dabei ist unsere Mundart voll der schönsten Ausdrücke mit Zahlen! Von «Nullkommanüt» bis «nid ganz Hundert». Wie konnten sich die Zahlen so in der Alltagssprache ausbreiten? Und was machen wir sprachlich alles mit ihnen? In dieser Episode zeigen Nadia und Markus, dass man kein «Sibesiech» sein muss, um sprachlich mit Zahlen zu jonglieren. Denn spätestens, wenn etwas «elfezwänzg zwölfedrissg» kostet, oder wenn wir um «viertelabhalbizwänzgvor» nachhause kommen, ist es vorbei mit der mathematischen Genauigkeit. «Da hesch denn de Dräck und s Äinevierzgi!» 3, 2, 1 und los!
3/17/202330 minutes, 51 seconds
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Irgendwie ist eigentlich ein Füllwort

Sie sind häufiger als Schnee im Winter: Füllwörter wie «eigentlich», «irgendwie», «relativ», «ähm» oder «genau» bevölkern unsere gesprochene Sprache. Und sie werden inbrünstig gehasst. Als Modal- und Diskurspartikel erfüllen sie aber auch wichtige Funktionen. Füllwörter sind viel mehr als sinnlose Lückenfüller. Sie wirken als Signale und Gesprächslenker. Sie geben Aussagen eine Haltung oder Wertung, können sie abschwächen, verstärken oder anders färben. Werden Füllwörter aber zum Tick und inflationär gebraucht, behindern sie das Verständnis. Nadia und Markus diskutieren leidenschaftlich über die wohl emotionalste aller Wortgruppen. Und entdecken, dass sie selbst nicht ganz ohne Füllwörter auskommen. Genau!
2/24/202330 minutes, 17 seconds
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«Dialektratis» Aargau

Woran erkenne ich, dass jemand Aargauerdeutsch spricht? Wenn dieser Jemand «en Frau» sagt oder «Bräusi»? Böse Zungen behaupten ja, es gäbe gar keinen Aargauer Dialekt. Das ist nicht ganz falsch. Denn der Aargau ist in vier ziemlich unterschiedliche Sprachregionen unterteilt. Warum das so ist und wie man die vier Regionen sprachlich auseinanderhalten kann, schauen sich Nadia und Markus genauer an. Sie hören dafür ein paar berühmten Aargauern wie DJ Bobo, Peach Weber, Patti Basler oder Adrian Stern zu. Ausserdem diskutieren sie über hartnäckige Vorurteile gegenüber dem Kanton Aargau. Wer den «Durchfahrtskanton» neu entdecken und wissen will, warum man ihn «Rüeblikanton» nennt, ist hier goldrichtig.
2/3/202330 minutes, 57 seconds
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Schweizerdeutsch – der Spiegel unserer Seele!?

Was an unserem Schweizerdeutsch ist eigentlich typisch Schweizerisch? Und was sagt das über unsere Mentalität aus? Überhaupt: Wie beeinflussen sich Sprache, Umwelt und Mentalität gegenseitig? Und beschränkt die Muttersprache vielleicht sogar unser Denken? Typisch ist vielleicht der Schweizer Bedürfniskonjunktiv: «Mir numte no es Bier, wes kener Umschtänd miech». Oder dass wir überdurchschnittlich viele Diminutive benutzen: «Es Päuseli» machen und «es Käfeli» trinken und «es Heftli» lesen. Oder sind es doch Wörter wie «gäbig» oder «vorzue nää», die unser Wesen spiegeln? Wie Mentalität und Sprache zusammenhängen, ist nicht nur aus linguistischer Perspektive spannend, sondern auch aus philosophischer. Über die Möglichkeiten und Grenzen unserer Sprache diskutieren Markus und Nadia deshalb mit dem Philosophen Yves Bossart, bekannt von den «Sternstunden Philosophie » und dem Videoformat «Bleisch & Bossart ». Buchtipp * Guy Deutscher: Im Spiegel der Sprache. Warum die Welt in anderen Sprachen anders aussieht. C.H.Beck-Verlag.
1/13/202338 minutes, 12 seconds
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Schlottergotte, Hobbyschwager und Chläbvetter

Bei Verwandtschaftsbezeichnungen tobt sich die Sprache gerne aus. Kein Wunder, denn Familienverhältnisse sind bekanntlich nicht nur sprachlich oft kompliziert. War die «Mueme» dasselbe wie die «Base»? Wer genau ist «das Elter» und was ist ein «Gegenschwer»? Verwandtschaftsbegriffe sagen auch viel über die sozialen Verhältnisse in einer Gesellschaft aus. Faustregel: Je differenzierter die Bezeichnungen, desto hierarchischer ist eine Gesellschaft. Was das wohl heisst für das sogenannte «hawaiianische System»? Dort heissen alle Onkel einfach «Vater» und alle Tanten sind «Mütter». Warum? Und was gibt es in anderen Kulturen für Benennungssysteme? Nadia und Markus klären auf!
12/16/202233 minutes, 41 seconds
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«Was ich schon lange fragen wollte...»

Heisst es «e Chrott» oder «en Chrott»? Wie antwortet man korrekt auf die Frage «Hesch du kei Chind?», wenn man tatsächlich keine Kinder hat? Mit «Ja» oder mit «Nein»? Vermeintlich einfache Fragen öffnen manchmal Abgründe der Sprachlogik. Hörerinnen und Hörer von «Dini Mundart» schicken haufenweise gute Fragen. Der digitale Briefkasten überquillt! Markus und Nadia pflücken ein paar dieser Fragen heraus und entdecken spannende Geschichten. Manchmal erstaunen die Antworten sogar den Sprachwissenschaftler. Danke für die unzähligen Mails! Das ist schöner wie Weihnachten – oder heisst es doch schöner als Weihnachten? Hört selbst.
12/2/202229 minutes, 2 seconds
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«Weme käppelet s Trottoir tuet vermässe...»

«Dini Mundart» wird fünfzig. Ein guter Grund, auf diese Episode anzustossen und über Wörter zu diskutieren, die Alkoholkonsum umschreiben. Als Gast im Studio begrüssen Nadia und Markus Kollege André Perler, der seine Masterarbeit über Trunkenheitsbegriffe in seinem Sensler Dialekt geschrieben hat. Ob «e Bränte ha», «pladay sii» oder «d Feschtplatte risette (mit Dateverluscht)» - am Ende hat man einfach «es Gschtürm underem Huet». André, Markus und Nadia tauchen in die alkoholisierte Sprache ein und erfreuen sich an der grossen Kreativität. Aber woher stammen die unzähligen Begriffe für (zu viel) Alkoholkonsum? Unterscheidet sich der entsprechende Wortschatz zwischen den Generationen? Welches gesellschaftliche Verhältnis zu Alkohol spiegelt sich in diesen Ausdrücken? Es bleiben alkoholbedingt für einmal ein paar Fragen offen. Viva!
11/4/202237 minutes, 45 seconds
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«Wenns strubuusset ischs föilfüdlenuure»

Beim Wetter feiert sich die Sprache selbst! Gerade noch «Wanderwetter», ist die Luft schon «tuusem», der Himmel «gschlargig». Der «Wätterwind» «flüderlet» erst, dann «chuttets» und bald beginnt es zu «strääzen» oder «strubuussen». Nadia und Markus durchsteigen zusammen eine sprachliche Wetterwand. Dieser Wortreichtum bestätigt den Wetterschmöcker Martin Horat. Für ihn ist das Wetter nämlich eines der wichtigsten Lebensthemen, besonders von Männern. Darüber lässt sich füglich streiten. Schliesslich hat das Reden übers Wetter einen schlechten Ruf. Aber warum bloss? Mit dieser Episode im Ohr wird das nächste Wettergespräch jedenfalls garantiert zum Partyrenner!
10/21/202230 minutes
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Mundart als Songsprache

Lieder auf Schweizerdeutsch gehen direkt ins Herz. Oder lenkt ein Songtext in der Muttersprache bloss von der Musik ab? Besteht Kitschgefahr und Peinlichkeitsalarm? Diese Fragen diskutieren wir mit einer, die es wissen muss: Mit der Sängerin Heidi Happy.  Sie singt auf ihrem neuen Album neben Schweizerdeutsch auch Songs auf Hochdeutsch, Englisch und Französisch. Sprungbretter für die Diskussion über Mundart oder Englisch als Singsprache sind uns Thesen bekannter Schweizer Musiker wie Marc Sway, Seven und Black Tiger. Heidi Happy gibt einen Blick hinter die Kulissen des Songwritings. Markus ordnet die teils steilen Thesen sachlich ein. Diese Episode wurde am Mundartfestival in Arosa vor Publikum aufgezeichnet.
10/7/202232 minutes, 45 seconds
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«Gott zum Gruss» oder «Tschese zämme?»

Grussformeln sind Spiegel der Gesellschaft und dem Sprachwandel unterworfen. 1656 grüsste man sich mit «Gott gebe euch einen gutten Tag Gevatterin». Das heute übliche «Hallo» ist ein kurzer Furz dagegen. Wie konnten sich die Grussformeln so extrem verändern? Und wieso grüssen wir uns überhaupt? Wir machen eine Reise durch die Grussgeschichte und entdecken ein paar überraschende ursprüngliche Bedeutungen von geläufigen Grussformeln wie «Grüezi», «Sali» oder «Tschau». Nadia hinterfragt deswegen sogar ihr bisher übliches Grüssen. Adé merci!
9/23/202231 minutes, 58 seconds
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Mundart in der Werbung

Schon im ersten Werbeblock, der 1965 über die Schweizer Bildschirme flimmerte, wurde teilweise Mundart gesprochen. Heute ist Dialekt aus der Werbung nicht mehr wegzudenken, ob im TV, am Radio, in Zeitschriften oder auf Plakaten. Welche Vorteile hat Mundart als Werbesprache gegenüber Hochdeutsch? Und welcher Dialekt eignet sich für ein bestimmtes Produkt besonders gut? Wir machen eine Reise durch die Werbegeschichte der Schweiz und analysieren einige Klassiker hinsichtlich der Frage, warum sie Kult geworden sind. Natürlich zerpflücken wir auch ein paar Beispiele, bei denen Mundartliebhaberinnen und Mundartliebhabern die Tränen kommen.
9/9/202230 minutes, 56 seconds
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Sollen Deutsche Mundart lernen?

Ja und nein. Die Frage hat in unserer Community grosse Emotionen ausgelöst. Die Meinungen gehen weit auseinander. Mundart verstehen: Ja klar! Mundart sprechen lernen – da wirds schwierig. Viele Schweizer:innen möchten zwar, dass sich Deutsche anpassen, reagieren aber empfindlich, wenn die versuchen Mundart zu sprechen. Warum eigentlich sind wir bei Deutschen so viel kritischer als bei anderen Ausländern? Wir loten die Gründe aus, die hinter unserer Doppelmoral stecken und kommen dabei ums Aufwärmen gewisser Stereotype leider nicht ganz herum. Wir suchen Kompromisse. Schliesslich gehören der grosse und der kleine Bruder immer noch zur selben Familie!
8/26/202237 minutes, 21 seconds
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«Dialektratis» Nordwestschweiz

Wie verrät sich jemand aus der Nordwestschweiz sprachlich? Lange Vokale wie «uf Baasel aabe» oder Wörter wie «tiëf» oder «Spiessli» verraten die Region zwischen Jura und Rhein. Genauer betrachtet, gibt es aber fast mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten. In Basel erhält man im Laden «e Gugge». Oberbaselbieterinnen «gönge» in die Stadt. Schwarzbuben und Laufentalerinnen kommen «vo hinge füüre». Wieso gibt es in dieser relativ kleinen Region so viele dialektale Unterschiede? Wie kann man die einzelnen Gebiete sprachlich auseinanderhalten? Wir sagen: Gar nicht so einfach! Zum Beispiel, wo sagt man «sääge» und wo «saage» und was ist damit jeweils gemeint?
8/12/202232 minutes, 21 seconds
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All die Schweizen weltweit!

Es gibt nur eine Schweiz? Mitnichten! Weltweit sind mindestens 540 Landschaften nach dem Original benannt worden. Fränkische Schweiz, Little Switzerland, La Petite Suisse, Nueva Helvecia: Kaum ein Land, wo nicht auch eine Region als Schweiz bezeichnet wird. Woher kommt dieser Philhelvetismus, diese Schweizbegeisterung? Wann begann sie und warum? Wie entstand der global wirksame Mythos Schweiz? Ist das für die Schweiz eine Ehre oder schlecht fürs Image? Markus und Nadia entdecken rund um die Welt spannende Geschichten. Denn es geht oft um mehr als nur schöne Landschaften.
7/1/202229 minutes, 43 seconds
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Läck Bobby, da säichsch in Ofe!

Wenn wir so richtig baff sind, kommen uns meist nur kurze Laute über die Lippen wie «Äuä», «eh nid» oder «wau». Mit etwas mehr Distanz zur Sache werden wir gerne kreativ bei diesen Ausrufen des Erstaunens: «Läck mir am Härz», «Potz wüeschti Wulche» oder «do lauft mir grad dr Schue ins Elsass». Markus und Nadia nehmen diese sogenannten Interjektionen genauer unter die Lupe. Was ist ihre Funktion? Wie entstehen diese oft so schrägen Sprachbilder? Und wie lautet das Rezept, mit dem man selber kreativ werden und Ausrufe des Erstaunens erfinden kann? Die Hörerinnen und Hörer kennen es offenbar schon, denn ihre vielen Beispiele haben Markus und Nadia sprachlos gemacht. «Potz Blitz!»
6/17/202229 minutes, 24 seconds
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Im Négligé ufem Fauteuil

Heute parlieren Markus und Nadia über Gallizismen, also Lehnwörter aus dem Französischen. Davon gibt es unzählige in unserer Mundart, viel mehr als Anglizismen! Aber sie «ampetieren» (stören) uns eigentlich nicht. Weshalb ist das so? Wann und auf welchen Wegen sind all die französischen Wörter ins Schweizerdeutsche gelangt? Das Glacé, das Pöteterli, der Santelöri, das Kanapee? Eine Reise in die Blütezeit der französischen Sprache, als in den Deutschschweizer Städten «noblesse oblige» galt und Paris das Mass aller Dinge war. Allez!
6/3/202229 minutes, 39 seconds
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«Kiew» oder «Kyjiw»?

Wie die ukrainische Hauptstadt geschrieben wird, kann eine politische Haltung zum Ausdruck bringen. Selbst wenn man das gar nicht will! Denn «Kiew» ist russisch und «Kyjiw» ist ukrainisch. Gerade bei Städtenamen ist Sprache oft nicht neutral. Das ist nicht nur im aktuellen Krieg so. Revolutionen wollen ihre Führer in Stadtnamen verewigen, wie bei Washington oder Leningrad. Im Kolonialismus wurden alte Stadtnamen durch neue ersetzt wie bei Mumbai, das zu Bombay wurde. Markus und Nadia reisen durch die Zeit und rund um die Welt und spüren den Mächten nach, welche die Sprache in ihren Dienst nehmen. Kleiner Spoiler: Eine einfache Lösung gibt es oft nicht und die Sprache selbst kann sowieso nichts dafür.
5/20/202229 minutes, 17 seconds
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«Dialektratis» Zentralschweiz

«Huus», «Hüüs», «Huis» oder «Höis»? Je nachdem, wie jemand «Haus» ausspricht, erkennt man die Herkunft dieser Person. Und das will man ja wissen! Denn «Dialektratis» ist der heimliche Schweizer Nationalsport. Nadia und Markus machen dazu eine kleine Serie und beginnen mit der Zentralschweiz. Wie verrät sich ein Zentralschweizer oder eine Zentralschweizerin sprachlich? Und wie unterscheidet man innerhalb dieses Gebiets Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Zug und Luzern? Klar: Urner, Obwaldnerinnen oder gar Engelberger erkennt man schnell. Aber was macht Luzern sprachlich aus oder gar Zug? Markus kennt Tipps und Tricks fürs nächste «Dialektratis» beim Smalltalk!
5/6/202236 minutes, 21 seconds
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Liebe Mundartredaktion

«Was ich schon immer fragen wollte» So oder ähnlich fangen viele Nachrichten an, die in den digitalen Briefkasten von «Dini Mundart» flattern. In den thematischen Episoden finden die spannenden Fragen unserer Hörerschaft oft keinen Platz. Drum machen wir eine Frühlingsputzete und geben Antworten. Kann man «ich wische d Händ» sagen statt «ich wäsche d Händ»? Ist «i ha gredt» korrekt oder «i ha gredet»? Sind schweizerdeutsch «gaffe» und spanisch «las gafas» (die Brille) miteinander verwandt? Zu welchem Tanz gehört der «Coiffeurschritt» und was gibt es für schweizerdeutsche Varianten von «Semmel»? Alles scheinbar einfache Fragen, die nicht immer eine einfache Antwort haben.
4/8/202229 minutes, 46 seconds
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Schwizerdütsch für Expats

Die Welt zu Gast in der Deutschschweiz: Viele ausländische Fachkräfte leben hier, weil sie ein paar Jahre lang für eine international tätige Firma arbeiten. Diese sogenannten Expats kommen mit Hochdeutsch oder sogar «nur» mit Englisch gut über die Runden. Aber einige lernen auch Schweizerdeutsch. Zum Beispiel bei Marco Fenaroli. Markus wollte von ihm wissen, mit welcher Muttersprache man Vorteile hat beim Schweizerdeutschlernen – und mit welchen weniger. Nadia hat sich mit Melissa Tan aus Singapur ausgetauscht. Sie lebt seit anderthalb Jahren in Zürich und spricht schon jetzt ein beachtliches «Züritüütsch». Aber was motiviert sie überhaupt, Mundart zu lernen? Ihre und Marco Fenarolis Antworten helfen jedenfalls, allfällige Vorurteile gegenüber Expats zu hinterfragen!
3/25/202228 minutes, 8 seconds
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Deklination bringt Frustration bei der Integration

Wieso ist Deutsch so schwer zu lernen? Der irakisch-deutsche Autor Abbas Khider findet, in der deutschen Sprache werde ständig «geballert, geboxt und geknetet». Will heissen: Es gibt so viele Regeln und so viele Ausnahmen von diesen Regeln, dass man Deutsch auswendig lernen muss. Eine steile These! Wer aber in die Schweiz kommt, zum Beispiel als Flüchtling, muss nicht nur Deutsch lernen, sondern auch noch Schweizerdeutsch, um sich im Alltag zurechtzufinden. Markus und Nadia besprechen die sprachlichen Herausforderungen, mit denen Flüchtlinge hier konfrontiert werden. Mit Abbas Khider und Rahim Mohammadzadeh, der vor 6 Jahren aus dem Iran in die Schweiz geflüchtet ist, kommen Betroffene zu Wort, deren Integration durch die «Hölle des Deutschlernens» geführt hat.
3/11/202229 minutes, 42 seconds
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«Dr Herr Cedes isch e Pächpilz»

Kindliche Wortschöpfungen sind für Erwachsene lustig. Aber nicht nur das. An Fehlern und Eigenbildungen lässt sich beobachten, wie sich die Sprechwerkzeuge der Kinder systematisch entwickeln und wie raffiniert Kinder die Muttersprache lernen. Wenn der Samichlaus zum «Babalaus», «Chlamisaus» oder «Sametlauch» wird, dann sind das sogenannte «schlaue Fehler», die typisch sind für den jeweiligen Stand des Spracherwerbs. Nadia und Markus tauchen kopfüber in die kindliche Sprachwelt und auch in die eigene Vergangenheit ein.
2/25/202228 minutes, 54 seconds
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Tindersprache: Vorsicht beim Gemüse!

Wer auf Tinder ein Auberginen-Emoji postet, gibt sich weder als Vegetarier noch als Gärtner zu erkennen. Vielmehr signalisiert er oder sie, dass sexuelle Kontakte erwünscht sind, zum Beispiel einen ONS (One Night Stand). Es empfiehlt sich also, die Codes auf Dating-Apps genau zu kennen! Für Markus ist das alles Neuland. In seiner Jugend lernte man sich im Tête-à-Tête kennen, allenfalls über Kontaktanzeigen und Heiratsannoncen in Zeitungen. Nadia ist zwar Tinder-erprobt, holt sich für diese Episode aber trotzdem Verstärkung in der Person von SRF-Instagram-Host Melissa Varela. Zu dritt diskutieren sie die aktuelle Dating-Sprache mit all ihren Codes und Abkürzungen im Vergleich zur früheren Sprache der Kontaktaufnahme. Diesmal ist es Markus, der viel lernt!
2/11/202239 minutes, 35 seconds
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Das Furzegöiggeli kennt niemand mehr

Wörter kommen und gehen. Aber gerade diejenigen, die kurz vor dem Verschwinden sind, lösen Emotionen aus. Zum Beispiel «Furzegöiggeli», «rumpelsuurig» oder «dreivierlig» - alles «Grosmueterwörtli», die Markus und Nadia zugeschickt worden sind.  Warum eigentlich müssen solche Wörter verklingen? Und woher die grossen Emotionen? Nadia tut ihr Möglichstes, um «Grosmueterwörtli» wiederzubeleben. Markus gibt sich gewohnt pragmatisch: Das «Wörtersterben» sei zwar schade, aber halt der Lauf der Zeit. Nur manchmal findet auch er es unverständlich, dass ein Wort wie «zmorndrischt», für das es keine annähernd gleich gute Alternative gibt in der Mundart, nicht mehr gebraucht wird. Der Zeitgeist ist halt «gwissäfeer» nicht immer logisch.
1/28/202229 minutes, 37 seconds
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Ein Volk von Tüpflischissern

Sprache ist keine exakte Wissenschaft. Umgekehrt bevölkern viele Wörter aus der Wissenschaft die Alltagssprache. Häufig werden sie aber falsch übernommen. Die «Platzangst» z.B., in der Psychologie «Angst vor weiten Räumen», verkehrt sich in der Umgangssprache zu «Angst vor engen Räumen». Wie kann das passieren? Ist das für die Kommunikation ein Problem? Markus ist gnädig und sieht darin einen normalen Entwicklungsprozess. Richtig ist, was von allen verstanden wird. Nadia hingegen vertritt die «Tüpflischisser». Denn «exponentiell» z.B. heisse nicht einfach «steil». Wenn etwa die Miete exponentiell steige, dann habe man ein ganz anderes Problem, als wenn sie nur linear steige! Klar ist: Bei den ungenauen Wörtern unterscheidet sich die Haltung von Nadia und Markus so fundamental, dass die Funken stieben.
1/14/202233 minutes, 52 seconds
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Alles Urgermanen oder was?

Schweizerdeutsch «Hamme» ist fast identisch mit englisch «ham», Berndeutsch «hurti» mit norwegisch «hurtig», deutsch «Regen» mit schwedisch «Regn». Nadia hat das Gefühl, diese Ähnlichkeiten können kein Zufall sein. Hatten wir alle einmal die gleiche Sprache?  Ja, sagt Markus, diese gemeinsame Sprache war Urgermanisch. Aber nicht jede Ähnlichkeit geht auf eine identische Wurzel zurück, denn manchmal wurden Wörter auch einfach aus einer anderen Sprache entlehnt. Wer ist wie mit wem und seit wann verwandt? Die Antwort ist ein Ritt durch 3000 Jahre Sprachgeschichte mit verblüffenden Aha-Effekten.
12/17/202129 minutes, 41 seconds
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«Impfdrängler» oder «Zertifikatströtzler»?

Alle Jahre wieder, kommt das Wort des Jahres. Selten schien es so einfach vorhersagbar wie dieses Jahr: «Öppis mit Corona, halt». Aber hat eher «freitesten» oder «Impfdrängler» die besseren Chancen? Oder gar ein humorvolles Wort wie «Dauerwelle»? Hunderte von Vorschlägen wurden bei SRF eingereicht, über die Nadia und Markus lustvoll diskutieren. Aber es geht auch um die Hintergründe dieser Wortwahl: Wer bestimmt in der Deutschschweiz das Wort des Jahres und aufgrund welcher Kriterien? Warum haben positive Wörter wie «zämehäbe» kaum eine reelle Chance?
12/3/202129 minutes, 22 seconds
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Wird Mundart gschribä oder gschribe?

Mundart schreiben ist heute eine Schweizer Volkskultur – Mobiltelefone und Soziale Medien sei Dank. Aber wie macht man das «korrekt» oder wenigstens gut lesbar?  Nadia schreibt Schweizerdeutsch möglichst genau so, wie es für sie klingt - «schribä» und «luägä» zum Beispiel. Markus vermutet, dass sie für jedes «ä» bezahlt wird, so häufig wie sie diesen Buchstaben verwendet. Über Facebook und Mail haben die beiden haufenweise Beispiele geschickt bekommen, die zeigen, wie unterschiedlich Dialekt verschriftlicht werden kann. Eine wunderbare Basis, über sinnvolle und weniger sinnvolle Mundartschreibung zu diskutieren. Die absolute Wahrheit finden sie natürlich nicht, denn verbindliche Regeln dafür gibt es keine.
11/19/202129 minutes, 50 seconds
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Dialektsterben oder Totgesagte leben länger

Alle zwei Wochen stirbt irgendwo auf der Welt eine Sprache – das schreibt die UNESCO. Nadia wittert eine «True Crime-Story» und fragt sich, wer der Mörder ist, welche Todesarten bei Sprachen vorkommen und natürlich: Welche Sprachen oder Dialekte besonders in Gefahr sind. Markus ist weniger apokalyptisch und findet den Vergleich zu Mord und Totschlag fragwürdig. Denn eine Sprache ist kein Lebewesen, sondern in erster Linie ein Werkzeug für die Kommunikation. Aber dass Sprachen ebenso wie Dialekte «verklingen», das beobachtet auch er – und bringt Klangbeispiele aus aller Welt und auch aus der Schweiz mit. Buchtipp Rita Mielke, Hanna Zeckau: Atlas der verlorenen Sprachen. DUDEN-Verlag 2020
11/5/202129 minutes, 58 seconds
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Chamäleon oder Fossil?

Diese Frage könnte man allen in der Schweiz stellen. Denn viele passen ihre Mundart in einer fremden Dialektumgebung an, wie ein Chamäleon seine Farbe. Andere bleiben stoisch beim Dialekt ihrer Kindheit, egal, wie ringsum geredet wird. Ihre Mundart ist versteinert wie ein Fossil.  In beiden Fällen fragt man sich: Warum? Darüber diskutieren Nadia und Markus mit dem Berner Kabarettisten Bänz Friedli. Bänz, der seit über 20 Jahren in Zürich lebt, ist ein klassisches Sprachfossil, während Nadia und Markus sich zu den Chamäleons bekennen. Diese Episode wurde live am Mundartfestival in Arosa aufgezeichnet.
10/22/202136 minutes, 25 seconds
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Mundart isch zersch gsi!

Warum hat die Schweiz so viele Mundarten und Deutschland nicht? Markus findet diese Frage von Nadia falsch gestellt, denn Mundart gab es auch in Deutschland lange vor Hochdeutsch. Die Frage ist drum: Warum spricht man in Deutschland heute hauptsächlich Hochdeutsch und in der Schweiz Mundart?  Das hat viele Gründe. Eine grosse Rolle spielen dabei die Definition einer Deutschschweizer Identität und die Abgrenzung gegenüber Deutschland. Aber im 19. Jahrhundert sah es lange nicht gut aus für unsere Mundarten. Hochdeutsch setzte sich in immer mehr Alltagssituationen durch. Doch zum Glück kam es anders.
10/8/202129 minutes, 37 seconds
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Muesch en alte Aff nid leere gränne

Diese Lebensweisheit hat Markus Mutter gern gebraucht. Bedeutung: «Das weiss ich doch alles schon!». Aber wenn man diesen übertragenen Sinn nicht kennt, versteht man nur Bahnhof. Denn die eigentliche Bedeutung der einzelnen Wörter hilft einem nicht.  Genau hier liegt der Reiz einer Redensart: Sie hat eine metaphorische, also übertragene Bedeutung. Nadia möchte wissen, was es auf dem Gebiet der Redensarten sonst noch zu entdecken gibt, weshalb wir sie so gern verwenden, woher sie kommen und ob auch neue entstehen. Markus zitiert als Antwort Obelix: «Die spinnen, die Römer». Kann in jedes Alltagsgespräch eingebaut werden. Denn Redensarten sind sprachliche Fertigbauteile – deshalb sind sie so besonders!
9/24/202129 minutes, 21 seconds
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Sings doch auf Mundart!

Nadia und Markus analysieren Mundartübersetzungen von bekannten Songs. Zum Beispiel Tracy Chapmans «Fast car», das bei Ayo Hope zu «Schnälle Chare» wird. Aber wann ist eine Übersetzung gelungen? Und wie nah am Original oder wie frei soll man übersetzen?  Von Züri West, Franz Hohler und Sina bis Polo Hofer: Mit vielen Beispiele schauen sich Nadia und Markus an, wie übersetzt wird und ob der Transfer nicht bloss ins Schweizerdeutsche, sondern auch in die Schweizer Mentalität gelingt. Uneinig sind sich die beiden nur bei der Frage, ob die Übersetzung überhaupt besser sein kann als das Original.
9/10/202129 minutes, 28 seconds
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Lieber sauwohl als hundseländ!

Unsere Alltagssprache ist voll von Tieren. Von Affenhitze über störrischer Esel bis hin zu tollen Hechten ist alles zu finden. Wie kommt das? Welche Tiere sind häufiger als andere? Warum sind so viele Sprachbilder mit Tieren negativ konnotiert? Um diesem ganzen Zoo Herr zu werden, haben sich Markus und Nadia Verstärkung geholt. Christian Schmid, der Autor des Buchs «Nur die allergrössten Kälber wählen ihren Metzger selber. Unsere Tiere in der Sprache», weiss auf alle Fragen eine Antwort und hat unzählige Anekdoten aus der Sprachgeschichte zu erzählen.
8/27/202133 minutes, 40 seconds
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Das verhebt nur auf Mundart!

Nadia ist überzeugt: Es gibt viele Mundartwörter, die man nicht adäquat ins Hochdeutsche übersetzen kann, ohne dass sie die Seele verlieren. Markus relativiert und meint, alles sei übersetzbar, die Frage sei lediglich, wie viele Wörter man dafür brauche. Mit Beispielen aus der Hörerschaft diskutieren die beiden typische Mundartwörter und ihre Übersetzung ins Hochdeutsche. Was daran ist wirklich typisch fürs Schweizerdeutsche und weshalb gibt es bestimmte Wörter nur bei uns? Nadia bleibt dabei: Vieles verhebt doch nur auf Mundart so richtig.
7/2/202128 minutes, 58 seconds
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«Wenn die Grätsche olympisch wird»

Der Fussball und seine Sprache! - Markus ist voll im Fussballfieber. Nadia kann damit gar nichts anfangen. Dabei, findet er, ist Fussballsprache mindestens so amüsant wie die Sprache ihres geliebten Trash-TV: blumig, emotional und gespickt mit seltsamen Metaphern. Mit Beispielen aus den aktuellen EM-Spielen besprechen die beiden die Fussballfachsprache der Trainer und Spieler, die Berichterstattungssprache der Reporter und den Fussballjargon der Fans. Nadia wird dabei einiges klar aus diesem ihr fremden Universum und Markus merkt, dass Fussballsprache nicht ganz so universell verständlich ist, wie er dachte. Ob er es auch schafft, sein Feuer auf Nadia zu übertragen, das müsst ihr selbst hören.
6/18/202128 minutes, 45 seconds
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«Das säit me nümm!»

Nadia ist verunsichert. Darf man «Blacklist» noch sagen? Hat alles, was mit dem Wort «schwarz» zu tun hat, einen rassistischen Hintergrund?Und wie ist es bei «Zigeuner» und «Indianer»? Jedes Wort hat seine eigene Geschichte, meint Markus. Bedeutungen verändern sich im Laufe der Zeit und können rassistisch oder diskriminierend werden. Darum lohnt sich die Diskussion über politisch korrekte Sprache, auch wenn einem nicht alles daran einleuchtet.
6/4/202129 minutes, 25 seconds
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Nervösigkeit und Augenfunkel im Trash-TV

«Ich bi de Hübschte» und «sii isch es Bilderbuech vore Frau». Poesie oder Sprachghüder? Auf jeden Fall ist das die Sprache des sogenannten Trash-TV, «Bachelor», «Bauer ledig sucht» und wie sie alle heissen. Nadia liebt Trash-TV, während Markus auf diesem Gebiet der Lehrling ist. Unbestrittener Profi dagegen ist ihr Gast, der Comedian Stefan Büsser. Zu dritt erheitern sie sich über die witzigsten Beispiele und versuchen sich an einer Definition von Trash-TV-Sprache. Sie werweissen, warum diese Formate so populär sind und ob das jetzt für die Mundart ultimativ der Untergang ist. Kleiner Spoiler: Nein - aber ein «murmligs Gfühl» gibt's schon!
5/21/202134 minutes, 51 seconds
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De Ankelappi im Eländ!

Was klingt wie ein Dorfschwank aus den 70ern, sind Flurnamen! Für Markus, der fast ein Vierteljahrhundert Flurnamen wissenschaftlich erforscht hat, ein Heimspiel. Nadia merkt schnell, dass hinter dem vermeintlich trockenen Thema viele lustige Namen und spannende Geschichten stecken. Jedoch locken Flurnamen wie «Kuss», «Sankt Jodel» und «Dofel» Nadia regelmässig auf falsche Fährten, denn erstens ist es anders und zweitens als man denkt. Trotzdem amüsiert sie sich königlich über das seltsame Ratespiel.
5/7/202129 minutes, 48 seconds
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Extra Schpezial mit Alles

Eigentlich sind die beiden Mundart-Chifler in den Ferien. Aber sie haben etwas vorbereitet, um ihre Community nicht so lange auf eine neue Episode warten zu lassen: Nadia und Markus gewähren einen exklusiven Blick hinter die Kulissen. Zum Beispiel beantworten sie die zwei Gretchenfragen «Wiä vil isch gscripted?» und «Wiä vil wird gschnitte?». Ausserdem zitieren sie schöne, aber auch kritische Rückmeldungen von Hörerinnen und Hörern und Zusammenschnitte der lustigsten Versprecher. Und nach fast einem Jahr möchte Nadia von ihrem Lieblingswissenschaftler Markus wissen, ob er auch irgendetwas von ihr gelernt hat.
4/23/202128 minutes, 39 seconds
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Das Kreuz mit dem Genderstern

Nadia mag ihn nicht. Markus benutzt ihn oft. Für Anna Rosenwasser ist er ein Muss auf dem Weg zu einer gerechten Sprache: Der Genderstern, der die diversen Geschlechtsidentitäten sprachlich sichtbar macht und inkludiert. Die Feministin und LGBTQ-Aktivistin Anna Rosenwasser ist zu Gast im Gespräch über dieses heiss diskutierte Thema. Gegen die verbreitete Wut auf die «Genderei» wirbt sie mit klugen Stellungnahmen und plädiert für offene Herzen.
4/9/202135 minutes, 54 seconds
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Red nid so wüescht, pftammi!

Nadia meint, so übel wie «di hüttigi Jugend» habe noch nie jemand geflucht. Sie denkt an «Figg dini Muetter» und Ähnliches. Markus widerspricht: Im Spätmittelalter wurde so derb geflucht, dass auch ein abgekochter moderner Rapper schamrot werden könnte.  Nur, eine Beschimpfung wie «gehigende zers-futt-pfaffen-huoren» muss man erst verstehen! Wie wurde früher geflucht im Vergleich zu heute? Wie fluchen und schimpfen die verschiedenen Länder und Kulturen? Warum fluchen wir überhaupt? Ein lustvolles Gespräch über ein tabuisiertes Sprachregister.
3/26/202128 minutes, 7 seconds
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Warum reden PolitikerInnen so huere kompliziert?

Nadia versteht bei Parlamentsreden nur Bahnhof und muss das Abstimmungsbüchlein mehrfach lesen, um den Inhalt zu begreifen. Markus versucht zu erklären, weshalb das mindestens teilweise schon seine Richtigkeit hat und gibt sogar eine Bauanleitung für Beamtensprache. Wer gewinnt die Goldmedaille der Verständlichkeit im Parlament? Welche Parteien sind sprachlich komplex unterwegs? Diese Fragen werden beantwortet und mit aktuellen Beispielen illustriert. Offen bleibt hingegen, ob es nicht doch einfacher ginge.
3/12/202127 minutes, 1 second
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Falsche Sprachfreunde von Handy bis Kurwa

Für einmal brauchen Nadia und Markus nicht zu streiten. Die beiden sind sich einig: Scheinanglizismen wie «Handy» oder «Showmaster» und Falsche Freunde wie «sensible» - das eben NICHT «sensibel» bedeutet – das sind fiese sprachliche Fallgruben. Ob sie nur interessant oder tatsächlich auch falsch sind, das bleibt trotzdem diskutabel. Ausserdem, kleiner Spoiler: Falsche Freunde gibt es auch zwischen den Mundarten! Stichworte «Moore» oder «Scheiche».
2/26/202124 minutes, 5 seconds
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«Schatz» oder «Schnäggefürzli»?

Kosenamen sind Geschmackssache! Nadia kann gar nichts mit ihnen anfangen. Trotzdem findet sie Schweizerdeutsch besonders geeignet, um für seine Perle einen exklusiven Kosenamen zu kreieren. Und Markus erfährt endlich, wieso Nadia ihn «Muggefüdeli» nennt. Warum geben wir uns überhaupt Kosenamen? Weshalb gehören «Schatz» und «Müsli» noch heute zu den beliebtesten? Ist «mini Zimmerlinde» oder «s Häxli» sexistisch? Und wie kommt es, dass wir so böse Namen wie «Stinker» oder «Putztüfeli» für besonders liebe Menschen haben?
2/12/202124 minutes, 55 seconds
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Mundartrap ist Poesie!

Eine Liebeserklärung an den Mundartrap als Wortkunst: Sprachforscher Markus und special guest Sascha Rossier, bekannt als Rapper Lügner, kommen in Fahrt wie zwei junge Hunde. Nadia liebt zwar das kreative Wortspiel, aber wie da manchmal mit der Mundart umgegangen wird, das tut ihr weh. Aber den Lügner, den mag sie, denn der sucht für seine Texte sogar in alten Schweizer Filmen nach schönen Mundartwörtern und - er kommt ganz ohne Kraftausdrücke aus.
1/29/202134 minutes, 38 seconds
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Hat unsere Mundart Pluralitis?

Bei Nadia läuten die Alarmglocken, wenn sie Mehrzahlformen wie «Büsis», «Themene» oder «Bröter» hört. Eine Sprachkrankheit sei das. Nein, widerspricht Fachmann Markus, das ist bloss ein uralter Sprachwandelsprozess, der heute etwas aus dem Ruder läuft. Viel Anlass für Zoff also zwischen den beiden. Am Ende finden sie den Rank doch wieder.
1/15/202124 minutes, 28 seconds
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Schibleni und Weihnachtsmuffel

Zu dieser Adventsausgabe musste Nadia Markus regelrecht überreden. Schon wieder erklären, woher das Mailänderli seinen Namen hat? Doch am Schluss passte es für beide. Die SRF-Mundart-Community war kreativ und deckte den routinierten Sprachforscher mit unbekannten Ausdrücken ein. So wissen wir jetzt, dass man im Berner Oberland an Weihnachten «Schibleni» isst. Und was nochmal ist eine «Hüüchlerstude»?
12/11/202024 minutes, 41 seconds
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Verseucht Corona unsere Sprache?

Nadia nervt sich über Wortungetüme wie Positivitätsrate und Herdenimmunität - und natürlich über Anglizismen wie Homeschooling oder Shutdown. Markus siehts wie immer nüchterner. Für den Sprachforscher ist bemerkenswert, wie haufenweise Fachbegriffe aus der Wissenschaft in die Alltagssprache aufgenommen werden und dass durch Corona neue Wörter entstehen. An besonders kreativen Wortschöpfungen wie «Visagenbikini» für die Maske hat aber auch Nadia Freude.
11/27/202027 minutes, 58 seconds