Der Essay bietet Produktionen auf höchstem Niveau und mit literarischem Anspruch. Unsere Autor*nnen sind Philosoph*innen, Dichter*innen, Soziolog*innen, Künstler*innen. Im SWR2 Essay denken sie laut. Manchmal denken sie auch leise. Aber immer hörbar und meinungsstark. Der Essay: Ein akustisches Theorie-Theater.
Juliane Liebert: Mein Mund blüht wie ein Schnitt - Weibliches Begehren in der Lyrik und anderswo
Juliane Liebert ist Journalistin und Lyrikerin. In ihrem neuen Essay setzt sie sich mit dem Begehren in der Literatur auseinander, genauer: Dem weiblichen Begehren. Genauer: In der Lyrik. Sie besucht Anne Sexton und Christine Lavant, macht Abstecher in die Popkultur und die Philosophie. Nicht die Liebe, diese öde Schwester der Sexualität, interessiert sie. Sondern das Begehren, die Sucht, sich jemanden, der nicht da ist oder noch nicht oder nur Zentimeter entfernt, einzuverleiben. Von Juliane Liebert (Produktion: SWR 2022 - FSK18)
27-10-2024 • 0
Zum selbstverständlichen Luxus der öffentlichen Bibliothek
Welche Rolle spielen Öffentliche Bibliotheken in der digitalen Ära eigentlich? Brauchen wir sie heute noch, und wenn ja: wofür?
Jonas Fansa, bibliothekarischer Leiter der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin, nimmt uns mit auf einen Streifzug durch die Welt der Öffentlichen Bibliotheken.
Er erzählt uns dabei von den jüngsten Entwicklungen der Branche, beleuchtet den sozialen Beitrag von Bibliotheken und wirft ein paar Schlaglichter auf die aktuellen Herausforderungen dieser Kulturinstitution.
Von Jonas Fansa
SWR 2024
20-10-2024 • 56 minuten, 14 seconden
Potentielle Potenziale - Fragen zur Zukunft der Musik
Zukunftsfragen sind spekulativ, waren aber immer wieder Bestandteil musikalischer Diskurse. Wohin könnte die Reise der Kunst Musik also aus heutiger Sicht gehen unter den Vorzeichen von Künstlicher Intelligenz, von institutionellen und kompositionspraktischen Fragen? – Ein sicher nicht ganz widerspruchsloser Musik-Essay zu Zeiten einer wirren, postliberalen Gegenwart, die den Blick zuweilen verloren hat für Fragen nach Vergangenheit und: Zukunft. Von Thorsten Möller
6-10-2024 • 56 minuten, 52 seconden
"Komm an meinen leeren Schreibtisch voll von meinen Träumen" - Werke, die nicht
In der Bibliothek der ungeschriebenen Bücher liegen die Träume der Schreibenden im Rohzustand. Nie wieder ist ein Text so perfekt wie im Moment seines imaginierten Daseins.
Von Christian Scherf (SWR 2017)
29-9-2024 • 54 minuten, 55 seconden
Du bist mir unter die Haut gegangen
In der Spice-Girls-Ära erlebt die Autorin erste Intimität und erstes Unbehagen. Sie fragt ihre Freunde: Wie haben wir gelernt, wo unsere Grenzen sind, wie wurden sie verteidigt?
22-9-2024 • 56 minuten, 10 seconden
Geht da wer fremd? – Die (vermeintlichen) Grenzen zwischen Improvisation und Komposition
Improvisieren? Das machen doch die Jazzer! Komponieren, Spielen nach Noten? Immer diese Klassiker, die ohne ihre Partitur verloren sind!
Aber lassen sich Improvisation und Komposition wirklich so eindeutig Genres zuordnen? Dieser Essay bringt Licht ins Dunkel und zeigt die vielfältigen und manchmal versteckten Einflüsse und Wechselwirkungen der beiden unterschiedlichen Disziplinen des Musikschaffens auf.
7-7-2024 • 56 minuten, 54 seconden
Die Macht der Schweinsblase - Fußball und die Kunst der Überschreitung
Es ist viel darüber nachgedacht worden, was die Faszination des Fußballs ausmacht. Im Jahr 2018 versucht Fred Bellmer eine weitere fröhliche Erklärung der Fußballfaszination.
30-6-2024 • 54 minuten, 18 seconden
Mit Krone - Die mächtigsten Frauen der Welt
Queen Elizabeth ist tot. Und wie lebendig ist die Monarchie? Die künftigen Königinnen in Europa üben schon. Können sie sich und ihre Rolle neu bestimmen? Vielleicht als Pop-Queens?
23-6-2024 • 55 minuten, 10 seconden
Glitzernde Wildnis - Wie ich dem Ruf der Meerjungfrauen folgte
Die Meerjungfrau ist nicht Kitsch. Sie ist eine Störung, ein Modus des Nichtwissens, eine Fantasie des Lebens jenseits des Menschen.
16-6-2024 • 55 minuten, 9 seconden
Die Quadratur des Kreises oder: Im Projektraum hausen
Berlin, Mehringplatz. Mitten im Zentrum eine Wohnbetonburg wie sie andernorts nur am Stadtrand steht. Markus Liske und Manja Präkels leben dort und erkunden ihr Problemviertel.
9-6-2024 • 47 minuten, 57 seconden
Stop-Rewind-Play – Per Knopfdruck zur Geschichte der frühen Tonbandmusik
Wer einmal ein Tonbandgerät bedient hat, erinnert sich an das Einrasten, Durchlaufen und Neustarten des Bandes, an die Geräusche und Dauer dieser Vorgänge und an die haptische Qualität der Plastiktasten mit ihren Widerständen. Doch wie haben diese und andere Mechanismen die frühe Tonbandmusik geprägt? Welches künstlerische Potenzial hatten sie? Und was bleibt heute von den Handgriffen und analogen Praktiken jenseits von Nostalgie und Fetisch? Michelle Ziegler spult zurück zum Beginn der Tonbandmusik und nimmt verschiedene Spielarten des Geräts als Ausgangspunkt für eine medienkritische Selbstbespiegelung.
2-6-2024 • 56 minuten, 51 seconden
Verlieren. Über die Bundesjugendspiele
Freude am Sport. Spaß an der Bewegung. Das sollen die Bundesjugendspiele vermitteln. Wenn das so einfach wäre ... würde der Zwangswettbewerb sicher nicht so heftig diskutiert.
26-5-2024 • 49 minuten, 29 seconden
Kindheit im Bauwagen - wie "Löwenzahn" für's Leben prägt
Seit über 40 Jahren erklärt die ZDF-Serie “Löwenzahn” Kindern und Erwachsenen die Welt. Doch nicht nur die Welt hat sich seitdem verändert. Auch die Art, sie zu erklären.
12-5-2024 • 55 minuten, 46 seconden
Happiness, Joy und Bliss – Hör-Anleitung zum Glücklichsein
Monika Voithofer begibt sich auf einen emotionsgeschichtlichen Pfad durch das zeitgenössische Komponieren mit Spuren zu Nostalgie, Neuester Einfachheit und dem Neoliberalismus.
5-5-2024 • 56 minuten, 58 seconden
ICH ESSE - deshalb bin ich (noch) da
Weiss ich, was mir schmeckt? Was braucht mein Körper? In dem persönlichen Essay erzählt die Autorin davon, wie sie eine eigene Haltung zu Nahrung und Ernährung zu entwickelt hat.
28-4-2024 • 55 minuten, 10 seconden
Dr. C's Conversationslexikon (15): V wie Verantwortung
Ist das zu verantworten? Das ist die zentrale Frage jeder sozialen und technischen Entwicklung. Armin Chodzinski alias Dr. C. wird in seiner Wirtschafts-Revue ethisch prinzipiell.
21-4-2024 • 53 minuten, 57 seconden
Dr. C's Conversationslexikon (14) - F wie Feierabend
Nach der Arbeit wird gefeiert? Wer, wie und warum? Armin Chodzinski alias Dr. C. geht dem Verhältnis von Freizeit und Arbeit in einer ökonomischen Revue nach.
14-4-2024 • 54 minuten, 9 seconden
Simply The Best – Musikcastingshows zwischen Selbstoptimierungswahn und Demokratainment
Die Beste sein. Das Beste geben. Sich einmal fühlen wie ein Star! Die Stimme erheben und von Millionen gehört werden. Seit Jahrzehnten speisen sich Castingshow-Formate am Begehren nach Außergewöhnlichkeit und ermöglichen voyeuristische Teilhabe in einem paradoxalen Rahmen zwischen Fake und Authentizität. Aber was hat das eigentlich mit Musik zu tun?
7-4-2024 • 56 minuten, 56 seconden
Das Huhn auf der Kartoffel oder: Vom Recht auf Glück
Die Schriftstellerin Juli Zeh und die Sängerin Nina Omililan wohnen auf dem Land. Sie schreiben sich. Über Esel und Katzen. Kreativität und Inspiration. Und das Recht auf Glück.
24-3-2024 • 55 minuten, 9 seconden
Geisterjäger - Trailer zum Doku-Podcast
Hans Bender ist der größte Geisterjäger der deutschen Geschichte. Jahrelang untersuchte der Parapsychologe Spuk, Hellsehen und Telekinese.
22-3-2024 • 1 minuut, 57 seconden
Die KI kann mir gestohlen bleiben oder: "Wie Kapitän Ahab den Chatbot jagte"
KI scheint alles zu können. Bücher schreiben sowieso. Hilft er uns damit? Und was wird dann aus dem, was wir Poesie nennen?
17-3-2024 • 56 minuten, 11 seconden
Die Zukunft gehört dem Spieler
Alles, was wirklich wertvoll ist, verdanken wir dem spielenden Menschen. Und, dieser Essay aus dem Jahr 2015 geht davon aus: Wir treten nun ins Jahrhundert des Spielers ein.
10-3-2024 • 53 minuten, 58 seconden
Musik zum Weinen
Tränen gehören zu den populärsten Gemütsbewegungen. Vor allem die Popmusik hat sich ihrer angenommen. In der Klassik hat das Weinen die Trivialebene überwunden und sich edle Formen der Trauer reserviert: Trauermarsch, Klagelieder, Passionsmusik, Requiem. Das Weinen von Tränen ist eine seelisch unterstütze Entlastungstechnik. Die dafür geschriebene Musik kann zum tröstlichen Auffangbecken werden, sobald die Grenze der Sagbarkeit überschritten ist.
3-3-2024 • 55 minuten, 50 seconden
Nachts gehört mein Leben mir
Der Autor spielt Computerspiele. Acht Stunden am Tag. Oft länger. Schulz schreibt über die Flucht aus dem Alltag, die rasende Euphorie in regnerischen Nächten und übers Aufhören.
25-2-2024 • 57 minuten, 4 seconden
Eine andere Welt ist möglich - Die tiefen Wurzeln einer aktuellen Parole | Essay
„Eine andere Welt ist möglich!“ Kommt Ihnen der Satz bekannt vor? In seinem Essay macht sich Ulrich Grober auf die Suche nach dem Ursprung dieser Parole.
11-2-2024 • 52 minuten, 16 seconden
Vom Einklang – Das Unisono in der Musik
Es ist eines der simpelsten musikalischen Mittel: das Unisono. Zwei oder mehrere Stimmen verlaufen im Einklang. In der Einstimmigkeit ist es sogar der Normalfall. In einem komplexeren Gebilde jedoch entfaltet dieses Unisono jedoch plötzlich eine erstaunliche Energie.
4-2-2024 • 56 minuten
Geschichte ist wie Autobiografie. Gertrude Stein und die Avantgarde
„rose is a rose is a rose“ ist wohl der berühmteste Satz von Gertrude Stein. Zu ihrem 150. Geburtstag wiederholen wir ein Porträt der Schriftstellerin von Marlis Gerhardt aus dem Jahr 1985. In diesem Essay versucht die Autorin zu zeigen, dass die Sprache Gertude Steins etwas zu tun hat, mit ihrer Biographie und ihrer Situation als weiblicher Künstlerin.
21-1-2024 • 55 minuten, 40 seconden
What Time Is It? Kultur in der Zeitenwende
Nach Olaf Scholz leben wir in einer “Zeitenwende”. Der Begriff ist inflationär geworden. Zeitenwende gleich Epochenwandel. Was bedeutet das kulturell?Kulturschaffende antworten. Von Olaf Karnik
14-1-2024 • 55 minuten, 12 seconden
A Matter of Life and Death
Gerät man in eine Zeitschleife wird Zeit zum Phänomen. Zeitschleifen drehen sich um das Unmögliche und Mögliche. Sie sind der unmögliche Versuch, der linearen Zeit zu entkommen.
7-1-2024 • 58 minuten, 22 seconden
Melina von Gagern: Nonn Coulture – Ein Essay-Roadtrip durch das Nonnenland
Die Autorin findet 15 Nonnenpuppen in genähten Schwesterntrachten. Es tut sich eine fremde Welt auf, die Assoziationen sprießen. Grund für eine gedankliche Reise in diese Welt.
24-12-2023 • 56 minuten, 35 seconden
… sacht, sacht die Türe zu! … Gedanken zum Verhältnis von Musik und Raum
Raum und Zeit waren schon für Immanuel Kant, ohne die wir die Welt weder betrachten noch erleben können. Welche Rolle spielt aber der Raum in der Musik und für das Musikerlebnis?
3-12-2023 • 56 minuten, 56 seconden
Reiner Niehoff und Sven Rücker: Stören (3/3) - Ganz öffentlich
Gestört zu werden, ist eine Alltagserfahrung. Niehoff & Rücker sprechen im “spoken essay” über ADA, den Störenfried Peter Handke und die Störungen auf unseren Strassen.
26-11-2023 • 56 minuten, 12 seconden
Reiner Niehoff und Sven Rücker: Stören (2/3) - Die Fliege
Gestört zu werden, ist eine Alltagserfahrung. Niehoff & Rücker sprechen im “spoken essay” über ein eminent störendes Insekt: Die Fliege.
19-11-2023 • 53 minuten, 39 seconden
Reiner Niehoff und Sven Rücker: Stören (1/3) – Ganz privat
Gestört zu werden, ist eine Alltagserfahrung. Niehoff & Rücker sprechen im “spoken essay” über den nicht existenten störungsfreien Raum und den Helden der Faulheit: Oblomow.
12-11-2023 • 57 minuten, 10 seconden
Im Taumel der Krisen – Musik und Gesellschaft in extremen Zeiten
Unsere krisenerschütterte Gegenwart lässt keinen Zweifel daran: Auch die Musik ist keine weltentrückte Kunst in einem geschützten Raum.
Tobias Bleek zeigt anhand des Krisenjahres 1923, wie die Auseinandersetzung mit der Geschichte unseren Blick auf die Gegenwart schärfen kann.
5-11-2023 • 56 minuten, 56 seconden
Das Schallspiel entsteht, wenn Drähte klingen – Friedrich Knilli und sein Medienbegriff
Message, Mystik, Medium. Ein Essay über Friedrich Knilli und seinen Medienbegriff.
29-10-2023 • 57 minuten, 22 seconden
Jean Améry: An den Grenzen des Geistes
Der Intellekt als Werkzeug, Rettungsring und Gefahr in Ausschwitz. Der Überlebende Jean Améry erzählt von seinen Beobachtungen und definiert die Grenzen des Geistes.
22-10-2023 • 59 minuten, 24 seconden
Barbara Kaufmann: Das Verhör der Ingeborg Bachmann | Essay
Ingeborg Bachmann war Schriftstellerin, aber sie wurde zu einer Marke und einem Preis. Die Bachmann. Die große Tochter der Stadt Klagenfurt. Wer hat ihr dieses Image verpasst?
15-10-2023 • 57 minuten, 5 seconden
Lutz Dammbeck: Kunst, Computer und Wüstenrennmäuse
Seit Jahren beschäftigt sich der Künstler Lutz Dammbeck mit der Beziehung von Kunst, Technik und Macht. Ausgehend von einer Ausstellung im Jahr 1970, setzt er hier seine Betrachtung fort.
8-10-2023 • 55 minuten, 48 seconden
Klänge vom Himmel – Musik im deutschen Rundfunk
Was im Konzert unmöglich, erlaubte seit 1923 das Radio: beim Musikhören reden, rauchen, kochen. Auf der Musik im Rundfunk ruhten große Hoffnungen. Als Tonkunst sollte sie demokratisiert werden, den kulturellen Horizont weiten und das Image Deutschlands in der Welt aufbessern. Bei den Nazis hingegen sollte sie bald das Volk einlullen. Die Wirkung von Radiomusik war nie so intensiv wie im Zweiten Weltkrieg. Heute geht die Angst um, das Kulturradio könne an Bedeutung verlieren. Dabei bräuchte es sich bloß an seine Möglichkeiten zu erinnern. Sie sind einzigartig, gerade bei Musik.
1-10-2023 • 56 minuten, 56 seconden
Der deutsche Wald - Eine Ausbeutung
Zwischen emotionaler Symbolik und kommerziellem Nutzen: Steffen Greiner wirft einen Blick auf die Zukunft des deutschen Waldes.
24-9-2023 • 57 minuten, 2 seconden
Lena Reißner: Treu, treuer am treusten
Die Treue. Jeder sucht sie, aber niemand versteht, wo sie beginnt und wo sie aufhört. Lena Reissner begibt sich auf die Suche und stößt auf eine unerwartete Antwort.
17-9-2023 • 56 minuten, 38 seconden
Machen wir uns etwas vor mit der Musik? – Fake und auditive Täuschung
Musikalische Wirklichkeit bezieht sich im Grunde auf die Wahrnehmung resonierender Luft. Ist nicht das bereits eine Täuschung? Kann man demnach von „gefälschter Musik“ sprechen, wenn ihre Immaterialität nicht verhandelbar ist? Kann es eine „auditive Täuschung“ geben? Herbert Köhler geht diesen Fragen nach.
2-7-2023 • 56 minuten, 58 seconden
Dietmar Dath: Barbie denkt an Dich!
Als Spielzeug war sie revolutionär, als Kultursymbol stand sie oft in der Kritik. Dietmar Dath erzählt von einer Puppe und von ihren Freunden, denn ohne die wäre auch Barbie allein.
25-6-2023 • 56 minuten, 47 seconden
Malte Oppermann: Don Giovanni oder die Anschaulichkeit | Essay
Sagt der Biss in einen Pfirsich mehr über die Welt als ein philosophisches Theorem? Der Philosoph Malte Oppermann denkt über Anschaulichkeit und Abstraktion nach.
18-6-2023 • 57 minuten, 1 seconde
critical.costume: It's my Job and I'll cry if I want to – Über Kostümbild
Kostüme sind das materielle Produkt künstlerischer Arbeit. Doch der Berufsalltag, in dem die Kostüme entstehen, bringt die Kostümschaffenden oft an ihre Grenzen.
11-6-2023 • 51 minuten, 33 seconden
Alles schon gesagt? – Über den Druck, kreativ sein zu müssen
Eine Sinfonie im 19. Jahrhundert: Kein Zuckerschlecken! Erwartet wird Neues, nie Gehörtes. Wie gehen Künstler*innen verschiedener Zeiten mit diesen Erwartungen um? Eine spekulative Annäherung, die zeigt: Druck muss nicht schaden, aber manch gutes Ding will auch Weile haben.
4-6-2023 • 57 minuten, 7 seconden
„Die Avantgarde war ein Irrtum“ – György Ligeti aus sieben Perspektiven
Ligeti war einer der erfolgreichsten Komponisten der Avantgarde, von der er sich indes immer weiter entfernte und er war äußerst kritisch, sich selbst und anderen gegenüber. Viele Berühmtheiten wurden von den Pfeilen seines Spotts getroffen. Von all dem zeugen nicht zuletzt Ligetis eigene Schriften.
28-5-2023 • 56 minuten, 52 seconden
Heike Hanada: „[GRO]PIUS und ich“ – Eine fiktive Begegnung
Heike Hanada, Künstlerin und Architektin des 2019 eröffneten Bauhaus Museums in Weimar, begibt sich in einen fiktiven Dialog mit Walter Gropius, dem Gründer des Bauhauses.
21-5-2023 • 56 minuten, 50 seconden
Simone Hirth: Die besten Jahre - Von Mutterglück, Mutterschuld, Mutterwut und Muttersprache im Notbetrieb
Simone Hirth erzählt in dem autobiografischen Essay von ihren Erfahrungen als Mutter, von dem paradoxen Gefühl, das eigene Kind zu lieben und doch allein sein zu wollen.
14-5-2023 • 50 minuten, 47 seconden
Walter Filz: Galeria Finissage. Letzte Bilder aus dem Warenhaus
Die Kaufhäuser sterben. Die Ursachen sind bekannt. Was bleibt, sind Bilder. War da nicht auch was mit Kultur und Utopie? Walter Filz blättert im Erinnerungsalbum des Warenhauses.
7-5-2023 • 53 minuten, 20 seconden
Margarete Stokowski: Das größte Rudel der Welt - Einige Gedanken über sexuelle Belästigung
Warum wird Opfern sexualisierter Gewalt eigentlich erst geglaubt, wenn sie im Kollektiv auftreten?
30-4-2023 • 52 minuten, 13 seconden
Margarete Stokowski: Das größte Rudel der Welt
Warum wird Opfern sexualisierter Gewalt eigentlich erst geglaubt, wenn sie im Kollektiv auftreten?
30-4-2023 • 52 minuten, 27 seconden
Paula Scheschonka: Eure Geschichten sind nicht eure Geschichten - Versuch über Fanfiction
Was haben Fanfiction und Kunst gemeinsam? Welche Möglichkeiten bieten sie? Oder geht es gar nicht darum, was Fanfiction sein kann, sondern eher darum, was Fanfiction sein darf.
23-4-2023 • 56 minuten, 38 seconden
Orte des Begehrens - Von sanften Berührungen zwischen zwei zarten Hautoberflächen
Die Autorin besucht Ort des Begehrens: Den Club, die Bar, das Archiv, den Sexshop und den Park. Sie sucht nach vergangenen Geschichten, aktuellen Berührungen und zukünftigen Ideen.
16-4-2023 • 0
Maria Wiesner: Jungfrauen in Hosen - über ein verhängnisvolles Kleidungsstück
Maria Wiesner beschäftigt sich mit der Kleidung von Jeanne d’Arc, genauer gesagt mit ihren Hosen und fragt, was diese Hosen mit der Geschichte aller Frauen zu tun haben.
9-4-2023 • 50 minuten, 57 seconden
Vom Zuhören und Aufhören – Was uns unsere Ohren bedeuten
Lange schien es, als könnten wir das Hören vergessen. Die Gesellschaft war auf dem Weg in ein visuelles Zeitalter. Wie wir die Welt sehen, der schöne Schein, drängte andere Informationen beiseite. Der Medienphilosoph Neil Postman prognostizierte schon vor 40 Jahren: Die USA werden bald einen schwarzen Präsidenten haben, aber nie mehr einen dicken.
Mittlerweile mehren sich die Zeichen für einen auditiven „Turn". Klangdesign, Klangkunst, Noisecancelling, Schallschutz, das Revival des Kopfhörers und Forschungsfelder wie die Akustische Ökologie zeigen: Wir sind dabei, unsere Ohren wiederzufinden.
2-4-2023 • 56 minuten, 50 seconden
Mithu Sanyal: Politics – What's Love got to do with it
All you need is Love. Schon klar. Netter Slogan. Aber Liebe als Basis und Mittel von Politik? Ja, das ist möglich. Meint die Journalistin und Schriftstellerin Mithu Sanyal.
26-3-2023 • 52 minuten, 36 seconden
Lucas Zeise: Schein des Geldes
Geld scheint knapp und zugleich wird es in historisch unbekannten Dimensionen vermehrt. Lucas Zeise versucht, einige Widersprüche über diesen alltäglichen Gegenstand zu klären.
19-3-2023 • 56 minuten, 35 seconden
Simone Hirth: Über die Euphorie – Ein Essay gegen Müdigkeit
Im Frühjahr 2022, zu Beginn des Krieges in der Ukraine und in den letzten Ausläufern der Pandemie, erinnert sich die Autorin an eine Stimmung, die sie schon sehr lange nicht mehr gespürt hat.
12-3-2023 • 51 minuten, 50 seconden
Musik in Aktion – Leiris, Leibowitz und die Phantome der Oper
In seinem lange vergessenen (und nun erstmals übersetzten) Essay von 1965 beschreibt Michel Leiris – Opernliebhaber, Autobiograf, Anthropologe und Postkolonialist avant la lettre – die Oper als das, was sie zuallererst ist: musikalische Aktion im Raum, zunächst im Bühnenraum, dann in dem der Imagination. Wichtigste Resonanz seiner Überlegungen kommt vom Widmungsträger des Textes, dem eng befreundeten Dirigenten und Komponisten René Leibowitz in seinem posthumen letzten Buch „Die Phantome der Oper". Ein halbes Jahrhundert später trifft der Autor J. Marc Reichow die Pariser Freunde auf leerer Bühne.
5-3-2023 • 56 minuten, 48 seconden
Russland – Von Krieg, der Liebe und gescheiterter Revolution
Der Schriftsteller Wladimir Kaminer betrachtet in seinem Essay die Geschichte der politischen Umstürze in Russland und setzt sie ins Verhältnis zu dem, was heute dort passiert.
26-2-2023 • 56 minuten, 8 seconden
Kyrylo Tkachenko: Ob man in den Krieg ziehen soll
Kyrylo Tkachenko lebt in Kiew. In diesem Essay stellt sich der Historiker eine Frage, mit der seit dem 24.2.2022 tausende von Ukrainer*innen konfrontiert sind.
19-2-2023 • 50 minuten, 13 seconden
Michael Hirsch: Souveräne Melancholie – Annie Ernaux, der Hypermarché und wir
„Warum Supermärkte? Weil man mit ihnen vom Leben erzählen kann.“ (Annie Ernaux)
12-2-2023 • 52 minuten, 11 seconden
Komponieren als Erweiterung des Bewusstseins – Der Ethica-Kompositionszyklus
Ein Philosoph im Ausnahmezustand, ein Komponist auf der Suche nach interreligiösen Dialogen und das alles im Wechselspiel der Jahrhunderte: Der ungarische Komponist Dániel Péter Biró hat in den Niederlanden Synagogen und Moscheen besucht, deren Rezitationsgesänge studiert und nebenbei die Exil-Geschichte von Baruch Spinoza erforscht. Birós eigene Musik reflektiert aus heutiger Perspektive die Zusammenhänge, auf die er gestoßen ist. Und sie stellt grundsätzliche Fragen: nach möglichen Formen unseres Zusammenlebens und philosophischer Erkenntnis.
5-2-2023 • 56 minuten, 52 seconden
Ruth-Maria Thomas: Toxic - über häusliche Gewalt und verletzende Beziehungen
2022 verfolgt die Autorin das Gerichtsverfahren zwischen Amber Heard und Johnny Depp. Der Prozess lässt sie nicht los. Sie hat selbst eine toxische Beziehung hinter sich. Es entsteht dieser Essay.
29-1-2023 • 50 minuten, 9 seconden
Lisa Krusche: Fanta Finito. Versuch über Fürsorge und Sucht
Die Autorin erzählt von dem Mut ihres Vaters sich gegen die Sucht zu entscheiden. Welche Möglichkeiten von Heilung gibt es in einem Gesundheitssystem, das auf Profit ausgelegt ist?
22-1-2023 • 52 minuten, 49 seconden
Oliver Martin: Nüchternsein - Eine Liebesgeschichte
Alkohol gehörte bisher zum Alltag des Autors, aber die eigenen Trinkgewohnheiten und die seines Umfeldes werden ihm zunehmend suspekt. Er beschließt eine Trennung auf Zeit.
15-1-2023 • 55 minuten, 59 seconden
Thomas Kretschmer: Die Idee des Radio-Essays
In dieser Sendung aus dem Jahr 2008 zeichnet Thomas Kretschmer die Entwicklung des Radio-Essays von Beginn an nach.
8-1-2023 • 56 minuten, 4 seconden
Vom Ritual zum Event – The Musical Human
Die Musik hat den Menschen von Anbeginn begleitet: als Naturton, Klang oder Gesang, bei Geburt, Schlaf, Angst und Tod. Mit der Zeit hat sich unser Umgang mit der „Energie Musik“ stark verändert – sie ist zum Ereignis geworden, zum rein individuellen Hörgenuss, zum einzigartigen, elitären Event oder zur Konserve und damit ewig reproduzierbar – weit entfernt vom ursprünglichen Klang der Dinge. Der englische Musikwissenschaftler Michael Spitzer hat in seinem Buch „Eine musikalische Geschichte der Menschheit” neue, spannende Thesen zur Evolution des Musical Human aufgestellt.
1-1-2023 • 54 minuten, 41 seconden
Hannes Riffel: Neil Gaiman – Mehr als ein Schöpfer fantastischer Traumwelten
Nachdem die Comic-Kultserie Sandman auch hierzulande durchgestartet ist, beleuchtet der Übersetzer Hannes Riffel das Werk des Autors Neil Gaiman in seiner ganzen Breite.
25-12-2022 • 56 minuten, 47 seconden
Valentin Groebner: In der Wunderwelt der Wünsche
Kann man sich aussuchen, was man wünscht? Und was wünscht man sich, wenn alle Wünsche wahr geworden sind?
18-12-2022 • 54 minuten, 38 seconden
Dichter zweier Kulturen – Grenzfall Gogol und die russische Musik
Im gegenwärtigen Kulturkampf zweier Nationen, der parallel zum Ukrainekrieg geführt wird und der wechselseitigen Auslöschung von Traditionen gilt, bildet der russischsprachige Dichter ukrainischer Herkunft Nikolai Gogol eine wesentliche Achse. Als Nachfolger Puschkins ist Gogol in seiner ganz eigenen Mischung aus Märchenfantastik, Satire und Realismus ein Anreger für die russische Musik des 19. und 20. Jahrhunderts.
11-12-2022 • 56 minuten, 58 seconden
Schenken (3/3) Schenken unsichtbar
Überall wird geschenkt. Nur nicht in der Literatur. Dort herrscht der Geiz. Woran liegt das? Ist der Text vielleicht selber das Geschenk? Von Reiner Niehoff und Sven Rücker
27-11-2022 • 54 minuten, 57 seconden
Hans Magnus Enzensberger: Die Sprache des "Spiegel"
Hans Magnus Enzensbergers wortgewaltige Abrechnung mit der Sprache und dem Gestus des deutschen Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Ein Klassiker der Medienkritik.
25-11-2022 • 59 minuten, 3 seconden
Reiner Niehoff, Sven Rücker: Schenken (2/3) Schenken Giftig
Geschenke können gefährlich sein. Das wissen die Trojaner. Und Kreúsa, Tochter des Kreon, erfährt es am eigenen Leib. Van Gogh schenkte sein Ohr einer Prostituierten – was ist da los? Von Reiner Niehoff und Sven Rücker
20-11-2022 • 55 minuten, 56 seconden
Schenken (1/3) Schenken ethnologisch
Schenken tut jeder. Doch angeblich bekommt man im Leben nichts geschenkt. Seltsam… Was bedeutet Schenken eigentlich? Wir suchen bei Malinowski und Bataille.
13-11-2022 • 54 minuten, 21 seconden
Spiel der Synapsen – Kann die Neurowissenschaft die Wirkung von Musik erklären?
Wenn wir Musik hören, ereignen sich kaum vorstellbare Aktivitäten in unserem Kopf. Blitzschnelle Prozesse laufen ab, die sich zu einem Ganzen, einem bewussten Erlebnis formen. Wir verknüpfen Bedeutung mit Erinnerung und Gefühlen, aber die Arbeit des Gehirns bleibt uns verborgen. Theorien und Spekulationen begleiten dieses Rätsel seit Jahrhunderten. Wie ist das Gehirn organisiert, wie kann es Gedanken, Gefühle und ein Ich-Bewusstsein hervorbringen? Durch moderne bildgebende Verfahren wurde es möglich, die komplizierten Vorgänge des Musizierens und Musikhörens im Gehirn näher zu beschreiben.
6-11-2022 • 56 minuten, 50 seconden
Juliane Liebert: Mein Mund blüht wie ein Schnitt - Weibliches Begehren in der Lyrik und anderswo
Nicht die Liebe interessiert Juliane Liebert in diesem Essay. Sondern, das weibliche Begehren. Es geht um die Sucht, sich jemanden, der nur Zentimeter entfernt ist, einzuverleiben.
30-10-2022 • 0
Jürgen Kaube: Robert Frost "Stopping by Woods on a Snowy Evening"
Es wurde in Filmen, Serien und Reden von John F. Kennedy zitiert. Jürgen Kaube spricht über die Bedeutung des vielleicht berühmtesten Gedichtes der amerikanischen Literatur.
23-10-2022 • 46 minuten, 34 seconden
Volha Hapeyeva: Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils
Worte können töten – oder befreien. Wie Sprache zum Mittel werden kann, um zu unterdrücken, davon handelt der folgende Essay.
Er trägt den Titel: “Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils” und wurde in diesem Jahr mit dem WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte ausgezeichnet. Geschieben hat ihn Volha Hapeyeva.
16-10-2022 • 41 minuten, 21 seconden
Wladimir Kaminer: Putin – Der schiefe Reiter
Putins Präsidentschaft erinnert an eine Serie, deren Drehbuch verloren gegangen ist. Sie muss nun immer weitergedreht werden, weil niemand weiß, wie sie glaubwürdig ausgehen kann.
9-10-2022 • 48 minuten, 40 seconden
Torsten Möller: Autoren und Autoritäten – Gedanken zur Musikvermittlung
Musikvermittlung ist in. Gerade in Corona Zeiten läuft der Diskurs auf Hochtouren, eine große Rolle spielen Diversität und Digitalität, auch die Sorge ums Publikum von Morgen treibt die „Education Programme“ voran. Eine „sekundäre“ und „parasitäre“ Sprechkultur (George Steiner) muss Vermittlung nicht sein. Doch manche Verflachungs-Tendenzen und kunstfernes Denken geben Anlass zur Sorge. Verlieren wir im ganzen Reden den Respekt vor dem Werk? Und muss Musikvermittlung überhaupt immer vom Wort ausgehen?
2-10-2022 • 54 minuten, 7 seconden
Lena Reißner: Wer liebt Gwyneth Paltrow? Zum 50. Geburtstag der Schauspielerin und Unternehmerin
Dieses Jahr feiert Gwyneth Paltrow ihren 50. Geburtstag. Die Autorin Lena Reißner untersucht ihre Haltung zu der Schauspielerin und fragt: “Wer liebt dich, Gwyneth?“
25-9-2022 • 54 minuten, 15 seconden
Was das Böse nicht sieht
Zum Geburtstag von Stephen King denkt Dietmar Dath darüber nach, was das Böse bei King ausmacht und wer es besiegen kann.
18-9-2022 • 55 minuten, 9 seconden
Herbert Köhler: Was sucht der Humor in der Musik?
In jedem Genre kulturellen Umgangs kann Humor erfreuen, relativieren, versöhnen, aber auch richtig ätzen. Tut er das auch in der Musik? Und wenn ja, welche Formen von Humor bewirken was? Gerade für die Ernste Musik können humoristische Ansätze zur Gefahr werden, wenn damit die Ernsthaftigkeit des kompositorischen Anliegens und das Standing der Komponierenden auf dem Spiel stehen. Joseph Haydn, Mauricio Kagel, Dmitrij Schostakowitsch, Frank Zappa und andere zeigen gleichwohl überzeugende Spielarten und Zwecke des Humors in Musik.
3-7-2022 • 56 minuten, 51 seconden
Michaela Diers: Malath und die Vögel von Mosul
Wie ist es, Flüchtende in Deutsch zu unterrichten? Was erfahren sie, was erfahren wir über Präsenz, Perfekt, Futur? Eine poetische Meditation über die Heimat, das Ankommen, das Weitermachen.
26-6-2022 • 49 minuten, 9 seconden
Reiner Niehoff: Über den Schatten
Der Schatten hat keinen guten Ruf. Im Schatten stehen, das heißt: in der zweiten Reihe stehen, im Regen stehen, nicht von Bedeutung sein, keine Lobby haben. Das Leben im Schatten ist arm, der Platz im Schatten macht bleich. Wo die Effizienzleuchte herrscht und der Platzhirsch in der Lichtung röhrt, ist der Schatten längst stumm in der Versenkung verschwunden. Aber vielleicht hat er uns doch etwas zu sagen, der Schatten.
19-6-2022 • 54 minuten, 13 seconden
Charlotte Roos: IDENTITOZZ - INTEGRATI-I-I-S
Die Frage nach der „Identität“ ist eine der wichtigsten unseres Lebens. Und vor allem: Die Frage danach, wofür wir gehalten werden.
12-6-2022 • 51 minuten, 59 seconden
Torsten Möller: Kontra und Pro – Die manieristische Verdrehung in der Musik
"Romantik", "Barock", "Moderne": Solche Begriffe suggerieren Abgeschlossenheit. Sie tun so, als hätten sich Menschen in bestimmten Zeiten erfolgreich an etwas abgearbeitet. Wieso aber sollten sich menschliche Charakterzüge auflösen wie die Kielspur eines Schiffes? Torsten Möller entdeckt den Manieristen nicht nur in verschiedenen Epochen, sondern in je besonderer Erscheinung, am Schreibtisch wie am Klavier. Und er stellt fest: Komponisten oder Interpreten müssen keine ausgewiesenen Manieristen sein, um delikat-manieristische Musik zu schaffen. Manchmal haben auch Werke ein Eigenleben.
5-6-2022 • 56 minuten, 1 seconde
Lisa Krusche: Hab von dir geträumt, du hast meinen Kaktus abgebrochen
Lisa Krusche, die Deutschlandfunk-Preisträgerin des Bachmann-Wettbewerbs, über Liebe, Freundschaft und „best friends forever“.
29-5-2022 • 55 minuten, 57 seconden
Yannic Han Biao Federer: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Über Reality-TV, Alternative Fakten und autofiktionale Literatur
Was haben der TV-Koch Frank Rosin, der ehemalige Präsident der vereinigten Staaten Donald Trump und der Schriftsteller Max Frisch gemeinsam? Nun, sie tauchen alle in diesem Essay auf. Der junge Philosoph und Schriftsteller Yannic Han Biao Federer begibt sich auf die Suche nach einer Antwort auf die Frage: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wie kann man sie faken? Gibt es „Wirklichkeit“ überhaupt, wenn sie zu Text, Film oder Ton wird? Und geht das: Wahr und falsch zugleich zu sein?
22-5-2022 • 46 minuten, 3 seconden
Johannes Groschupf: Mein Skelett und ich
Ohne Knochen wären wir nur ein Hautsack. Wir hätten keinen Halt und kämen keinen Schritt voran. Wir müssten uns ringeln wie die Würmer, durchs Wasser schweben wie die Quallen und wären kaum mehr als eine Pfütze. Einmal den Focus auf das Skelett gerichtet, schon wird es gruselig. Zu sehen am Día de muertos.– Johannes Groschupf geht in seinem Essay der Geschichte seiner eigenen Knochigkeit nach: „Ich sehe mich um in Berlin. Dreieinhalb Millionen verborgene Skelette sind in dieser Stadt unterwegs.“ Die Knochen: Ein memento mori, das wir gut verdeckt durch die Welt tragen...
15-5-2022 • 57 minuten, 19 seconden
Florian Felix Weyh: Pandora aus Kaufbeuren
Jahrhunderte alt, nie geöffnet, nie abgeschickt: In einem Kirchenarchiv liegt ein geheimnisvoller Brief. Die Archivarin zeigt sich offen für die fachgerechte Öffnung – dann verschließt sie sich wieder. Der Brief bleibt zu. Was aber macht der Journalist mit seiner Neugier? Er übt sich in Betrachtungen: Warum ist überhaupt etwas zu und nicht vielmehr alles offen? Von der Verschlossenheit des Apple-Imperiums über die natürliche Perfektion von Eiern bis hin zum Reifegrad von Wein schweifen seine Gedanken ¬– dabei stets von der Drohung umspielt, dass schon die kleinste Öffnung Pandoras Gift in die Welt einströmen lässt.
„Gegenwart“ ist in aller Munde: Während Hans Ulrich Gumbrecht von der „breiten Gegenwart“ spricht, mit einer übergroßen Vielfalt an Möglichkeiten und daher nur wenig „konturiert“, geht Armin Nassehi von den „Gegenwarten“ im Plural aus. Giorgio Agamben indes konstatiert, dass wahre Zeitgenossenschaft mit einem Abstand zur jeweils eigenen Gegenwart einhergeht. Was aber bedeutet all dies für die aktuelle Musik? Welche Musik lässt sich als ‚Musik der Gegenwart‘ oder wahrhaft ‚zeitgenössische Musik‘ definieren, wenn musikalische Gegenwärtigkeit stets ein Moment der Abweichung – und damit einen Anachronismus – impliziert?
1-5-2022 • 56 minuten, 42 seconden
Heike Geissler: Liegen — eine Meditation
1000 Formen des Liegens, 1000 Motivationen des Liegens: Mit Heike Geissler besuchen wir heute die hohe Schule des Liegens. Oder die niedere? „Sie dürfen diese Liegende nicht mit einer Somnambulen oder einer Hysterischen verwechseln, ganz grundsätzlich dürfen Sie die Liegende aber verwechseln, ja, bitte, verwechseln Sie sie. Sie dürfen die Liegende nicht mit einer Faulen verwechseln, wenngleich sie der Faulheit bedarf, sich nach Faulheit sehnt und ab und an ruft: Wo sind denn all die Faulen hin? Sind die denn schon jahrelang verschwunden? Ich läge gern einigen zu Fleißigen im Weg.“ Wir auch.
24-4-2022 • 54 minuten, 37 seconden
Barbara Kaufmann: Der Hinterhalt ist das Versteck des Feiglings: Österreich - Opferland
„Der Feind sitzt uns im Nacken. Er lauert hinter dem Fenster, er wartet draußen vor der Tür. Denn, wenn es nicht so wäre und natürlich ist es so, da besteht kein Zweifel, da muss man eigentlich gar nicht drüber nachdenken, da gibt es kein „wenn“ und „aber“. Aber. Falls doch, also nur gesetzt den Fall, er käme nicht von draußen. Dann wäre er hier, mitten unter uns.“ Barbara Kaufmanns Nachdenken über Österreich, das ewige Opferland.
17-4-2022 • 49 minuten, 28 seconden
Herbert Köhler: Fluxus. Die Musikalisierung der Kunst.
Die FLUXUS-Bewegung brachte Kunst und Musik, Bild und Komposition, Hör- und Sehkunst neu zusammen.
Vielleicht lässt sich die künstlerische Schnittmenge von Optik, Akustik und Aktion durch FLUXUS auch als Kritik der letzten 150 Jahre Ästhetikgeschichte verstehen? Etwa, indem sie eine uralte, griechische Feststellung aktualisiert: panta rhei, alles fließt … oder eben Fluxus.