About Conte
»Es dreht der Wind, bläst Fäulnis übers Land, verschont keine Kind.« Was wie ein neuer Fall für M Punkt und seine Freunde klingt, beschreibt hier kein neues Abenteuer mit der Mumie und sollte auch sonst so gar nicht Thema einer spannenden, aber unbeschwerten Jugend sein. Was würde Zara Zunder dazu sagen?Mathias Wünsche macht endlich wieder Musik! Was als Tagesgruppenprojekt begann und nach zwei Jahren »Nur Wir!« vermeintlich endete, findet nun seine Fortsetzung. Neuanfang? Wiedergeburt! »Die Messer sind bereits gewetzt, jetzt wird das Lamm zu Tode gehetzt.« Wer Mathias Wünsche durch Rea kennenlernte, mag nun sicherlich irritiert durch diese unbekannt dunkle, ja eigentlich graue Seite sein. Vielleicht hätte ein Solcher schon im satirischen Roman »Das Rittersöhnchen« Anzeichen bemerken können. Doch spätestens der - bestimmt bald veröffentlichte - Psychothriller »Keine Wahl« verabschiedet Schwarzweiß, enfaltet das Leben in all seinen Facetten, den quälenden Entscheidungen zwischen Moral und Zwängen.Dabei war das Schaffen Wünsches schon immer durchzogen von altersgerechten Problemen und Schwierigkeiten des Daseins. Er zeigt nun in Konsequenz auch die erwachsene Erweiterung davon. Scheinbar versöhnend, vervollständigt er sein Bild vom Menschen, durch die Thematisierung von Liebe, Geborgenheit und Schönheit, nach denen er sich, dann aber doch in Sehnsucht verzehrt. »Der Morgen ist grau, am Horizont ein letztes Licht.« Wünsches Fähigkeit mit Worten Bilder zu schaffen, ist die Basis dieser größtenteils akustisch belassenen Musik. Nur Gitarre, Bass und Cajón erzählen hier, brodeln und legen schweres Fundament, fließend und treibend. Die spärlichen Arrangements schaffen Raum und Tiefe für die klare Stimme Cirsten Gülkers. Sie durchbricht die Wogen, lässt sich in den Song fallen oder erhebt sich und reflektiert. Sie ist immer Zentrum der Musik und gleichzeitig Schlüssel zum verdichteten literarischen Werk.