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hr2 Dokumentation und Reportage

Deutsch, Investigative journalism, 1 Staffel, 90 Episoden, 3 Tage, 5 Std., 14 Protokoll
Über
Aufwändig produzierte Feature, investigative Recherchen und einfühlsame Porträts.
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Gefallener Engel – Mit Dylan Thomas unter dem Milchwald

Am 27. Oktober 1914, vor 110 Jahren, wurde Dylan Thomas in Swansea, Wales, geboren. Er galt als begnadeter Dichter und "Enfant terrible" der Literaturszene. In seinem bekanntesten Werk "Unter dem Milchwald" (Under Milk Wood) beschreibt der walisische Nationaldichter lautmalerisch und wortgewaltig das Leben und die Menschen in einem kleinen Fantasieort. Michael Marek hat in dieser literarischen Reportage mit der Tochter von Dylan Thomas, mit Künstlern, Literaturwissenschaftlern und mit Menschen aus seinem Heimatort Swansea gesprochen.
18.10.202453 Protokoll, 27 Sekunden
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Harper Lee, Truman Capote und der amerikanische Süden

Harper Lee und Truman Capote sind zwei der bekanntesten amerikanischen Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts - und Kindheitsfreunde. Haus an Haus wuchsen sie in Monroeville auf, einer ländlichen Kleinstadt in Alabama. Vor allem Capote, klein, exzentrisch, mit heller Stimme, war ein Außenseiter in Monroeville. Doch auch Harper Lee passte nicht richtig in die kleine Gemeinde: Am liebsten las sie - oder schrieb mit Capote Geschichten auf einer Schreibmaschine, die ihr Vater gekauft hatte, ein bekannter Anwalt der Gegend. Als Jugendlicher zog Capote mit seiner Mutter und seinem Stiefvater nach New York. Lee folgte ihm nach Abbruch ihres Studiums, schrieb in der Stadt ihren Weltbestseller "Wer die Nachtigall stört", in dem auch Capote als Figur auftaucht. Und als Capote mit "Kaltblütig" das Genre des Tatsachenromans begründete, gelang ihm das nur, weil Lee ihn bei der Recherche in Kansas unterstützt hatte. Später zerbrach ihre Freundschaft. In ihren vielverkauften Romanen erzählen Capote und Lee von ihrer Freundschaft und vom Leben im amerikanischen Süden, von Rassismus und Ungerechtigkeit - Themen, die bis heute aktuell sind. Die Autoren haben sich in Monroeville auf die Spurensuche der beiden Schriftsteller begeben. Wir wiederholen das Feature aus Anlass des 100. Geburtstages von Truman Capote am 30.9..
27.9.202453 Protokoll, 41 Sekunden
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Schreiben im Untergrund – Das Jugendmagazin „Vedem“ in Theresienstadt

Ghetto Theresienstadt, 1942: Inmitten der grausamen Realität des Holocaust bilden jüdische Jugendliche eine bemerkenswerte Gemeinschaft. Sie erklären ihr "Heim 1" im Gebäude L417 zur unabhängigen "Republik Shkid", malen sich eine Flagge und dichten eine eigene Hymne. Während sie tagsüber zum Arbeiten gezwungen sind, lassen sie sich am Abend heimlich unterrichten: Der junge Lehrer Valtr Eisinger erzählt ihnen von Gandhi und Dostojewski. Der Lebensmut der Jungen manifestiert sich in "Vedem", einem wöchentlich erscheinenden Magazin unter der Führung des 14-jährigen Petr Ginz. Darin stehen Gedichte, Essays und Reportagen neben den neuesten Fußballergebnissen und dem Witz der Woche. Jeden Freitag lesen sie einander im Verborgenen ihre neuesten Texte vor. Und zugleich hoffen sie jedes Mal, wenn ein neuer Zug zu den Konzentrationslagern im Osten aufbricht, dass niemand aus "Heim 1" auf der Liste steht. Das Radiofeature erzählt die außergewöhnliche Geschichte von Petr Ginz und seinen Freunden. Neben Historikerinnen und Familienmitgliedern der Jugendlichen von damals kommt auch Sidney Taussig zu Wort, der einzige verbliebene Überlebende aus "Heim 1". Eine Erzählung über Überlebenswillen, Menschlichkeit und die Kraft der Kunst in den dunkelsten Momenten der Geschichte.
20.9.202453 Protokoll, 59 Sekunden
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Alterndes Japan – Szenen aus einem Land im Umbruch

Japan steht vor einer Herausforderung: Die Geburtenrate sinkt seit Jahren. Bis 2040 soll die Hälfte aller kleinen Orte auf dem Land verlassen sein. Die Studentin Minori fragt sich, ob sie hier ihr Ideal, zu arbeiten und Kinder aufzuziehen, verwirklichen kann. Überkommene Geschlechterrollen verhindern das oft genug. Außerdem öffnet sich das Land nur widerstrebend ausländischen Arbeitskräften wie der Indonesierin Toji, die in einem Krankenhaus in Hiroshima arbeitet. Im ehemaligen Weberviertel von Kyoto kümmert sich Ken um alte Menschen. Aber im Städtchen Nagi-Cho geschieht Überraschendes: Der Geburtenrückgang wird nicht nur aufgehalten, sondern umgekehrt.
13.9.202453 Protokoll, 41 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 bis 2000 - Folge 6 - Götterdämmerung. Das Ende der DDR

Jahrelang hatte die DDR über ihre Verhältnisse gelebt und konnte 1983 nur durch einen Milliardenkredit der Bundesrepublik vor dem Kollaps bewahrt werden. Da am Sozialismus als Staatsdoktrin nicht zu rütteln war, reihte sich Krise an Krise. Bald formierte sich eine wachsende Opposition gegen die offizielle Politik. Anfang 1988 bereitete Erich Mielke als Minister für Staatsicherheit Internierungssammelstellen vor, um Oppositionelle rasch verhaften zu können. Dazu kam es dank der Glasnost-Politik des sowjetischen Staats- und Parteichefs Michail Gorbatschow nicht mehr. Kurz nach dem Feiern zum 40-jährigen Bestehen der DDR musste Erich Honecker abtreten. Am 9. November 1989 verkündete Günter Schabowski die Öffnung der Grenzübergangsstellen zur Bundesrepublik und läutete damit das Ende der DDR ein. Zu hören sind außerdem Christa Wolf, Helmut Kohl und Egon Krenz, der letzte Staatsratsvorsitzende der DDR.
30.8.202453 Protokoll, 32 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 bis 2000 Folge 5 - Kahlschlag statt Reformen. Die sechziger Jahre in der DDR

„Unser ’68 war Prag“, sagt die in Dresden geborene Schriftstellerin und Hochschullehrerin Ines Geipel. Sie meint damit den Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes, die 1968 den Reformprozess in der Tschechoslowakei blutig beendeten. Auch in der DDR waren nach dem Mauerbau Reformen in der Wirtschaft, der Jugendpolitik, dem Justizwesen und der Kultur angestoßen worden. Aber bereits 1965 hatte sie das Zentralkomitee der SED wieder zurückgenommen und einen harten Kurs gegen jede Form von Liberalisierung eingeleitet. Dabei spielte Erich Honecker eine entscheidende Rolle. Er ist zu hören, daneben u. a. Christa Wolf, Anna Seghers, Robert Havemann und Alexander Dubček.
23.8.202453 Protokoll, 20 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 bis 2000 - Folge 4 - Von der Großen Koalition zu den Studentenprotesten

Die Studentenproteste in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre in der Bundesrepublik hatten nicht einen deutlich zu benennenden Anlass, sondern gleich ein ganzes Bündel von Ursachen: die Verdrängung der NS-Vergangenheit in Politik und Familie, die Verabschiedung der Notstandsgesetze, den Vietnamkrieg als Symbol für eine neue Form des Kolonialismus und nicht zuletzt die verkrusteten Strukturen an den Universitäten. Hinzu kam eine besondere politische Konstellation. Denn seit Ende 1966 wurde die Bundesrepublik von einer Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD regiert, mit Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, und Außenminister Willy Brandt an der Spitze. Weil es keine schlagkräftige Opposition gab, gründeten Studenten die APO, die Außerparlamentarische Opposition. Ihr führender Kopf war Rudi Dutschke. In dem Feature ist er zu hören, neben Herbert Marcuse, Margherita von Brentano, Rudolf Augstein und Theodor W. Adorno.
16.8.202453 Protokoll, 33 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 bis 2000 - Folge 3 - „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“. Der 13. August 1961

In den fünfziger Jahren verließen drei Millionen Menschen die DDR, deren Wirtschaftswachstum sich um 1960 abschwächte. Damit wuchs die Gefahr für die DDR-Führung, dass sich die Fluchtbewegung noch verstärken könnte. So verdichteten sich Gerüchte, Walter Ulbricht würde eine Mauer in Berlin errichten lassen. Auf einer Pressekonferenz am 15. Juni 1961 verneinte er das noch, aber am 13. August begannen die Bauarbeiten. Drei Tage später hielt Willy Brandt eine bewegende Rede vor dem Schöneberger Rathaus. Der amerikanische Präsident John F. Kennedy, der nichts gegen den Mauerbau unternommen hatte, besuchte Berlin erst knapp zwei Jahre später und wurde euphorisch gefeiert. Zu hören sind außerdem der Filmregisseur Billy Wilder, der DDR-Propagandist Karl-Eduard von Schnitzler und der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger.
9.8.202452 Protokoll, 37 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 - 2000 - Folge 2 - Erste Schritte auf dem Weg zum vereinten Europa

Wir setzen hiermit unsere sechsteilige Reihe Jahrhundert 1945 - 2000 fort. Es ist eine akustische Reise mit Originalaufnahmen, moderiert von Hans Sarkowicz und kommentiert von der Schriftstellerin, Publizistin und Hochschullehrerin Ines Geipel, dem Historiker Ulrich Herbert sowie dem Schriftsteller und früheren Leiter des Hanser Verlages, Michael Krüger. Schon bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Stimmen laut, die für ein vereintes Europa warben. Aber zunächst sah es nicht danach aus. Das Ziel schien durch die Teilung in einen westlichen und einen östlichen Block und nicht zuletzt durch die Gründung der Bundesrepublik und der DDR in weite Ferne gerückt. Die blutige Niederschlagung des Aufstands in Ungarn durch sowjetische Truppen im Jahr 1956 und die Schaffung einer Westallianz durch die Unterzeichnung der „Römischen Verträge“ verstärkten diesen Eindruck. Die deutsche Innenpolitik wurde geprägt durch die Eingliederung des Saarlandes, den Strukturwandel im Bergbau und die politische Neuausrichtung der SPD. Zu hören sind u. a. Alfred Döblin, Kurt Schumacher, Konrad Adenauer und Erich Ollenhauer.
26.7.202453 Protokoll, 7 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 - 2000 - Folge 1 - Kulturelle Debatten in der frühen Nachkriegszeit

Wir beginnen hiermit eine sechsteilige Reihe durch die deutsche Geschichte von 1945 bis 2000. Es ist eine akustische Reise mit Originalaufnahmen, moderiert von Hans Sarkowicz und kommentiert von der Schriftstellerin, Publizistin und Hochschullehrerin Ines Geipel, dem Historiker Ulrich Herbert sowie dem Schriftsteller und früheren Leiter des Hanser Verlages, Michael Krüger. In Folge 1 geht es um die kulturelle Entwicklung in der frühen Nachkriegszeit. Die Frankfurter Paulskirche als „Wiege der deutschen Demokratie“ wurde nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut und 1948 neu eingeweiht. In seiner bewegenden Eröffnungsrede prangerte der ins Exil getriebene Schriftsteller Fritz von Unruh die NS-Verbrechen an. Ein Jahr später nahm Thomas Mann dort den Goethe-Preis entgegen. Das gefiel nicht allen, denn der 1933 in die USA geflüchtete Literatur-Nobelpreisträger hatte es abgelehnt, wieder in Deutschland zu leben. Bereits 1947 hatten junge Schriftsteller um Hans Werner Richter eine lose Vereinigung gegründet, die als „Gruppe 47“ zwanzig Jahre lang das literarische Leben im Westen Deutschlands mitprägen sollte. Eine große Bedeutung für die bildende Kunst erlangte die Kasseler Documenta mit ihrem Leiter Arnold Bode. Für den ersten großen Skandal in der jungen Bundesrepublik sorgte der Film „Die Sünderin“ mit Hildegard Knef in der Hauptrolle.
19.7.202453 Protokoll, 28 Sekunden
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Auf dem Berge. Sinnbilder eines mythischen Ortes

Eisige Höhen: Orte der Gotteserfahrung oder der Selbsterkenntnis - Berge erheben sich über die alltägliche Ebene der Menschheit und reichen in die Nähe des Himmels. Heilige Berge, das ist etwa bei den Griechen der Olymp, im Alten Testament der Berg Sinai, der Gottesberg Horeb, an dem Mose dem Gott Jahweh begegnete oder der Berg Tabor in Galiäa, eine vorchristliche Kultstätte der Antike und im Christentum Ort der Verklärung Jesu Christi, der heilige Berg Elbrus im Kaukasus oder in Japan der Fujiyama. Die Berge sind Orte der Gottesnähe und des Erkenntnisgewinns, Orte der Reflexion, der Sinnstiftung und des inneren Wachstums. Dagegen stehen sie aber auch für gefährliche Isolierung und Abgrenzung, für Überheblichkeit und Entfernung von der menschlichen Gemeinschaft. Ein Feature über die vielfältigen Bedeutungen der Berge in Kultur, Literatur und Religion - über Gipfelstürmer und philosophische Höhenflüge.
29.6.202449 Protokoll, 48 Sekunden
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Neues aus den USA - Korrespondentenberichte zur Präsidentschaftswahl

In den USA wird in diesem November ein neuer Präsident gewählt. Es ist eine Schicksalswahl, auch für Europa. Wie ist die Stimmung in den USA, welche Probleme drücken die US-Amerikaner? Das erkunden die Korrespondenten in den USA regelmäßig. Sie hören hier Korrespondentenberichte, in denen es um das Thema Kriminalität geht und um verschiedene Wählergruppen.
21.6.202451 Protokoll, 11 Sekunden
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Das Projekt Familienhörbuch - Was ich Dir noch erzählen wollte

Am Anfang stand eine Routineuntersuchung. Nicole, Ende 30, wollte ihre Stelle wechseln. Voraussetzung: eine Blutuntersuchung. Alles schien perfekt, bis das Ergebnis kam, Blutkrebs. Full Stop. Sie könne noch 20 Jahre leben, sagen die Ärzte, vielleicht aber in drei Monaten auch tot sein. Nicole lebt am Stadtrand von Frankfurt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Grundschulalter. Was kann sie den Kindern davon erzählen? Was versteht ein Sechsjähriger? Die Medizinjournalistin Judith Grümmer hatte sich schon vor 20 Jahren genau diese Frage gestellt. Was würde ich machen, wenn ich eine verheerende Diagnose bekäme? Was würde ich meinen Kindern erzählen? Langsam entwickelte sie ein Konzept und gründete 2019 die gemeinnützige Familienhörbuch GmbH. Mittlerweile haben sich einige Dutzend Journalisten zu sogenannten Audiobiographen ausbilden lassen. Jeder mit einer absehbar tödlichen Diagnose und minderjährigen Kindern kann sich bewerben, kostenlos. Alles finanziert über Spenden. Drei Tage lang kommen die Biographen zu dem Kranken nach Hause oder wo immer es passt. Wenn nötig ans Sterbebett. Und nehmen all das auf, was der- oder diejenige über sich und ihr Leben besonders den Kindern noch erzählen möchte. Geschichten aus der eigenen Kindheit, der Jugend, oder Dinge die man dem eigenen Kind sonst vielleicht später mal hätte berichten wollen. So entsteht eine Lebensgeschichte, oft mit viel Musik und historischen Tonaufnahmen. Das sei ein unglaubliches Geschenk meint Johanna. Vor etwa vier Jahren hatte ihr Mann seine Diagnose bekommen und starb vor anderthalb Jahren. Ihr Sohn ist jetzt knapp fünf. Seit einiger Zeit hört er abends zum Einschlafen dem Papa zu. „Da liege ich dann bei meinem Sohn und höre meinem Mann beim Geschichtenerzählen zu“, sagt Johanna. Das sei unglaublich schön und bewegend. Denn all das, was ihren Mann so ausmachte, könne man in seiner Stimme noch hören. Das Feature begleitet die Hörbuchmacher. Lässt Betroffene und Angehörige zu Wort kommen und berichtet von der Kraft und Bedeutung der eigenen Stimme.
14.6.202454 Protokoll, 17 Sekunden
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Das Projekt Familienhörbuch - Was ich Dir noch erzählen wollte

Am Anfang stand eine Routineuntersuchung. Nicole, Ende 30, wollte ihre Stelle wechseln. Voraussetzung: eine Blutuntersuchung. Alles schien perfekt, bis das Ergebnis kam, Blutkrebs. Full Stop. Sie könne noch 20 Jahre leben, sagen die Ärzte, vielleicht aber in drei Monaten auch tot sein. Nicole lebt am Stadtrand von Frankfurt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Grundschulalter. Was kann sie den Kindern davon erzählen? Was versteht ein Sechsjähriger? Die Medizinjournalistin Judith Grümmer hatte sich schon vor 20 Jahren genau diese Frage gestellt. Was würde ich machen, wenn ich eine verheerende Diagnose bekäme? Was würde ich meinen Kindern erzählen? Langsam entwickelte sie ein Konzept und gründete 2019 die gemeinnützige Familienhörbuch GmbH. Mittlerweile haben sich einige Dutzend Journalisten zu sogenannten Audiobiographen ausbilden lassen. Jeder mit einer absehbar tödlichen Diagnose und minderjährigen Kindern kann sich bewerben, kostenlos. Alles finanziert über Spenden. Drei Tage lang kommen die Biographen zu dem Kranken nach Hause oder wo immer es passt. Wenn nötig ans Sterbebett. Und nehmen all das auf, was der- oder diejenige über sich und ihr Leben besonders den Kindern noch erzählen möchte. Geschichten aus der eigenen Kindheit, der Jugend, oder Dinge die man dem eigenen Kind sonst vielleicht später mal hätte berichten wollen. So entsteht eine Lebensgeschichte, oft mit viel Musik und historischen Tonaufnahmen. Das sei ein unglaubliches Geschenk meint Johanna. Vor etwa vier Jahren hatte ihr Mann seine Diagnose bekommen und starb vor anderthalb Jahren. Ihr Sohn ist jetzt knapp fünf. Seit einiger Zeit hört er abends zum Einschlafen dem Papa zu. „Da liege ich dann bei meinem Sohn und höre meinem Mann beim Geschichtenerzählen zu“, sagt Johanna. Das sei unglaublich schön und bewegend. Denn all das, was ihren Mann so ausmachte, könne man in seiner Stimme noch hören. Das Feature begleitet die Hörbuchmacher. Lässt Betroffene und Angehörige zu Wort kommen und berichtet von der Kraft und Bedeutung der eigenen Stimme.
14.6.202455 Protokoll, 10 Sekunden
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Im Dunkeln gelassen – Wem gehört die Technik in unserem Körper?

Das Netzhautimplantat der US-Firma Second Sight galt als medizinische Revolution. Mehr als 350 Menschen weltweit ließen sich die Sehhilfe namens Argus II implantieren. Dann gingen Second Sight die Gelder aus. Die Technologie wird seitdem nicht mehr weiterentwickelt. Für deutsche Patienten wie Klaus Marx und Günter Pawlitschko gibt es keinen Kundendienst mehr. Niemand aktualisiert die Software oder ist ansprechbar, wenn ihre Sehhilfe nicht mehr funktioniert. Die innovative Technik ist obsolet geworden. Und die Hoffnung vieler Betroffenen ebenso. Das Feature begegnet betroffenen Patienten, behandelnden Medizinern und Experten für Recht und Ethik. Was kann und darf Medizin heute? Wer trägt die Verantwortung, wenn die Technik im Körper nicht hält, was sie verspricht? Und wie fühlt sich das an, wenn man ein ausrangiertes Elektroteil im Körper trägt?
24.5.202453 Protokoll, 14 Sekunden
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Die Kuh - im Parlament der Dinge

Für unser hr2-Pfingstprogramm haben wir haben die Kühe ins Parlament der Dinge geladen. Gegen ihren Ruf als Klimakiller wehren sie sich vehement. Zum Spielball der fossilen Industrie seien sie geworden. Dabei könnten sie Klimaschützer sein. Die Kühe haben ihre Verbündeten mitgebracht. Bauern und Bäuerinnen, die regenerative Landwirtschaft betreiben, und Forschende, die die koevolutionäre Geschichte des Grünlands kennen. Von den vielfältigen Aufgaben der Kühe als wandernde Weidetiere wird hier die Rede sein, als Bodenverbesserer, Kohlenstoffsenkenhelferinnen, Biodiversitätsagenten, Landschaftsgärtnerinnen und vieles mehr. "Wie höre ich im Stimmengewirr der Interessen ausgerechnet die Stimme der Kuh?" wurde der inzwischen verstorbene französische Philosoph Bruno Latour einmal gefragt. Eins seiner Bücher heißt Das Parlament der Dinge. Seine Antwort damals: "Indem sie Thema ist. Jetzt stehen die Kühe, vertreten durch vielfältige Interessen, mitten in der Arena. Die objektive Kuh gibt es nicht. Wir müssen ein Verfahren finden, die Kühe zu Wort kommen zu lassen." DLF/WDR 2024
19.5.202452 Protokoll, 23 Sekunden
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Entführt im Auftrag des Vatikans - Die Affäre Finaly

1953 werden zwei in Frankreich geborene jüdische Waisen auf Befehl aus dem Vatikan nach Spanien verschleppt. Zuvor sind sie getauft worden - gegen den Willen ihrer aus Wien stammenden Familie, die die Kinder verzweifelt sucht. Der Skandal erschüttert Frankreich. Einen großen Teil ihrer Kindheit verbringen Robert und Gérald Finaly, 1941 und 1942 geboren, auf der Flucht. Sie wechseln ständig Wohnort, Sprache und Identität. Sie fürchten sich vor den Juden, die sie angeblich entführen wollen - dabei handelt es sich um ihre eigene Familie. Robert und Gérald sind die Kinder eines jüdischen Ehepaares aus Wien. Anni und Fritz Finaly stranden auf der Flucht vor den Nationalsozialisten in Grenoble, wo ihre Söhne auf die Welt kommen. Im Frühjahr 1944 werden Anni und Fritz deportiert und ermordet. Robert und Gérald überleben, versteckt bei der Direktorin der Kinderkrippe von Grenoble, Antoinette Brun. Als jedoch die Schwestern Fritz Finalys ihre Neffen nach Kriegsende zu sich nehmen wollen, lässt Antoinette Brun die Kinder taufen. Nach dem damaligen Rechtsverständnis der katholischen Kirche dürfen getaufte Kinder nicht in einer jüdischen Familie aufwachsen. Um Robert und Gérald der französischen Justiz zu entziehen, werden sie von Priestern über die Pyrenäen nach Spanien gebracht. Heute leben Robert und Gérald Finaly als Pensionisten in Israel. Dort hat sie Georg Renöckl getroffen, um mit ihnen über ihre abenteuerliche Kindheit und ihren weiteren Lebensweg zu sprechen.
10.5.202453 Protokoll, 35 Sekunden
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Porträt des Komponisten Heinrich Schütz - Weil ich lebe

Heinrich Schütz gilt als erster deutscher Musiker von europäischem Rang, bedeutendster deutscher Komponist des Frühbarock und "Vater" der deutschen Musik. Geboren 1585 in Thüringen, kam er als Chorknabe an den Hof des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel und verbrachte ein halbes Jahrhundert als Kapellmeister am kurfürstlich-sächsischen Hof zu Dresden, einem der bedeutendsten und glanzvollsten Fürstenhöfe Mitteleuropas. Während des Dreißigjährigen Krieges komponierte er melancholische, schwermütige Musik. Mit deutschen, nicht mehr lateinischen Versen schuf er eine neue Qualität in der protestantischen Kirchenmusik. Heinrich Schütz starb am 6. November 1672, in Dresden. Die Musikjournalistin Susanne Pütz porträtiert den rastlosen Mittler zwischen verschiedenen musikalischen Kulturen. Das Feature über den bedeutenden Musiker, dessen Karriere in Hessen seinen Anfang nahm, stimmt mit vielen Musikbeispielen auf „Ein Tag für die Musik - Hessen in concert“ am 5. Mai ein. Weitere Informationen zu den vielfältigen Veranstaltungen in Hessen an diesem Tag gibt es auf hr2.de
26.4.202449 Protokoll, 17 Sekunden
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Pinar Selek - Türkische Soziologin und Menschenrechtlerin - Ich widersetze mich!

Trotz harter Repressalien widmet sich die türkische Soziologin Pinar Selek Tabuthemen in der Türkei und macht aus ihrer Parteinahme für die kurdische Bevölkerung kein Hehl. Dafür musste sie 1998 zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Auch nach ihrer Freilassung wird sie mit einem Strafverfahren verfolgt - bis heute. Renate Maurer hat Pinar Selek für dieses Porträt im französischen Exil besucht.
19.4.202453 Protokoll, 21 Sekunden
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Ist Indiens Demokratie am Ende? - Jagen, einschüchtern, einsperren

Knapp eine Milliarde Inderinnen und Inder werden an die Wahlurne gerufen - die „größte Demokratie“ der Welt stimmt über ein neues Parlament ab. Doch wie frei sind diese Wahlen wirklich? Kritiker sehen den Staat bereits auf dem Weg zu einem „Hindu-Faschismus“. Muslime, Aktivisten, Oppositionelle, Journalisten und Richter werden eingeschüchtert, bedroht und angegriffen. Politiker machen gemeinsame Sache mit bewaffneten Milizen und rufen zum Kampf gegen Andersdenkende auf. Wo steht die indische Demokratie zehn Jahre nach dem Machtantritt des umstrittenen Premierministers Narendra Modi? Und warum hört man von westlichen Staaten kaum Kritik an den massiven Menschenrechtsverletzungen im Land?
12.4.202429 Sekunden
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"Ein lautloses Gleiten, durch aller Weiten" | Die Entdeckung der Wolken

Als Anfang des 18. Jahrhunderts ein Londoner Apotheker namens Luke Howard seine Wolkenlehre entwickelte - die bis heute Gültigkeit hat -, fand er nicht überall Zustimmung. Doch eine Autorität der Zeit widmete ihm und seiner Wolkenklassifikation sogar einige Gedichte: Es war Johann Wolfgang Goethe, fasziniert von der Verbindung naturwissenschaftlicher Exaktheit, die zugleich der Fantasie über das Phänomen der Wolkenbildung, des Entstehens und Vergehens, des Sinnbilds allen Wandels freien Lauf ließ. Wolken sind, wie schon die Mythenerfinder aller Kulturen entdeckt haben, die perfekten Sinnbilder der Weltentstehung ebenso wie des Weltuntergangs. In ihnen wurden Gestalten und Figuren gesehen, Göttererscheinungen und Prophezeiungen. Aus der Beobachtung der raschen Veränderlichkeit der Wolken entwickelte sich die Idee des allgemeinen Wandels, natürlicher Veränderungen alles Lebendigen. Hans-Joachim Simm geht in diesem Feature den Künstlerinnen, Philosophen und Dichterinnen nach, die immer schon Richtung Himmel geschaut haben - bangend oder hoffend. Oder, wie Enzensberger schrieb: „Gegen Stress, Kummer, Eifersucht, Depression / empfiehlt sich die Betrachtung der Wolken.“ hr 2024
27.3.202453 Protokoll, 3 Sekunden
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Bäuerliches Leben in den Alpen - Von Braunvieh, Ziegenmist und Bergkartoffeln

Im bayerischen Oberallgäu bewirtschaftet eine Familie ihren Bauernhof mit 25 Milchkühen. Der Alpsee liegt vor der Tür und die Berglandschaft lockt viele Touristen an. Direkt gegenüber vom Hof will die Gemeinde ein Wohngebiet mit Seepanorama erschließen, sie droht den Bauern mit Enteignung ihrer besten Weide. Doch die versuchen sich zu wehren, schließlich steht die Zukunft ihres Hofes auf dem Spiel. Im Schweizer Bergeller Tal baut ein junges Paar Esskastanien an, hält Ziegen, Schafe und Esel. Das Tal ist schroff und schmal, und die beiden betreiben eine traditionelle Landwirtschaft mit viel Handarbeit. Aber die Vorschriften der Agrar- und Umweltbehörden erreichen auch die letzten Winkel. Ihren Ziegenmist sollen sie neuerdings in einer Wanne aus Beton unterbringen. Im italienischen Veltliner Tal kultiviert ein Paar alte Sorten, die früher in den Alptälern verbreitet waren. Sie retten Kartoffeln, Buchweizen und Roggen vor dem Aussterben. Doch die Gastronomen im Tal kaufen ihr Buchweizenmehl lieber als billige Importware ein. Im Leben der Bergbauern spielen auch Naturgewalten wie Starkregen, Trockenheit und Bergrutsche eine Rolle. Die Herausforderungen wachsen angesichts der Klimaveränderungen. Die Autorin Maike Hildebrand hat die drei Höfe im Frühjahr, Sommer und Herbst besucht. Das Feature ist eine Co-Produktion von hr2, DLF und Radio Bremen 2024
22.3.202454 Protokoll, 55 Sekunden
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Liebe im Alter - Ein großes Geschenk

Liebe im Alter? Warum nicht! Anders als in früheren Zeiten stößt der Wunsch nach Zweisamkeit und Nähe an keine bestimmte Altersgrenze mehr. Nicht nur die Lebensentwürfe haben sich gewandelt, vergrößert hat sich auch die Lebensspanne, die Männer und Frauen nach Familie und Beruf noch vor sich haben und gestalten können. Der Wunsch nach einer späten Liebe ist vielfach da, dennoch fällt es im Alter schwerer als in jungen Jahren, jemanden zu finden und sich für eine neue Liebe zu öffnen. Liegen Zweisamkeit und Nähe lange zurück, scheuen sich manche, es noch einmal zu versuchen. Oder es fehlt der Mut, sich nach Enttäuschungen oder Verletzungen noch einmal auf einen anderen Menschen einzulassen. Und was werden die eigenen Kinder zu einer neuen Liebesbeziehung sagen? Dennoch bietet die späte Liebe nach Familien- und Berufsleben eine ganz eigene Erfüllung - eine Zeit bedachtsamen Für- und Miteinanderseins in dem Wissen um die Kostbarkeit eines solch späten Glücks zu zweit. Astrid Nettling lässt hier drei Paare von ihren Erfahrungen erzählen.
15.3.202453 Protokoll, 5 Sekunden
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Auf den Spuren der Sklavenbefreierin Harriet Tubman - Die schwarze Jeanne D'Arc

In den USA ist sie eine Legende, in Europa kennen die 1822 geborene Sklavin und schwarze Freiheitskämpferin nur wenige:Harriet Tubman. Um ihr Leben ranken sich Heldengeschichten und Mythen. Schon bald soll das Porträt der Sklavenbefreierin auf einer Dollarnote verewigt werden. Doch um das Vorhaben, die erste Afroamerikanerin zu würdigen, ist ein Streit entbrannt. Bislang sind auf dem Greenback ausschließlich Ex-Präsidenten und Gründerväter der USA zu sehen. Die weiße Alt-Herrenriege bekommt Konkurrenz, so hat es der neue US-Präsident Joe Biden entschieden. Michael Marek und Anja Steinbuch haben sich auf Spurensuche begeben, trafen Angehörige einer mutigen Frau, die im Machtzentrum der USA heute noch, gut 200 Jahre nach ihrer Geburt, für Aufregung sorgt. Wir wiederholen das Feature anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März.
1.3.202454 Protokoll, 8 Sekunden
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Blind Daten in Delhi - Die unglaubliche Mrs Monga

Preeti Monga lebt in Delhi. Sie fing an als Gurken-Verkäuferin und Aerobic-Lehrerin. Sie ließ sich scheiden, war alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und heiratete neu. Sie schrieb Bücher, wurde Unternehmerin, bekam zahlreiche Auszeichnungen. Preeti hat schon gemodelt, ist Auto gefahren und auf Bäume geklettert. Heute leitet sie eine eigene NGO. - So ein Lebensweg ist in Indien für eine Frau schon besonders - für Preeti war und ist er eine extreme Challenge - denn Preeti ist blind ... Und sie sieht es immer noch nicht ein, auf irgendetwas zu verzichten, nur weil ihr ein Sinn fehlt. Johanna Rubinroth und Tanja Krüger porträtieren diese ungewöhnliche Frau.
23.2.202455 Protokoll, 9 Sekunden
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Das Attentat von Hanau - Der letzte Tag

Jaweid Gholam sitzt auf einer Mauer an einem kleinen Platz in der Hanauer Weststadt, zieht an seiner Zigarette und blickt auf den Eingang des Jugendzentrums. Hier, wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hat, traf er sich am 19. Februar 2020 mit seinem Freund Ferhat Unvar. Beide wollten am Abend noch kurz in eine Bar gehen, um ein Fußballspiel zu schauen. Jaweid entschied sich spontan, doch schon nach Hause zu gehen. Ferhat wollte noch kurz in der Bar vorbeischauen. Jaweid überlebte, Ferhat nicht. Er wurde ermordet aus rassistischen Motiven. Genauso wie Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoğlu, Kaloyan Velkov, Gökhan Gültekin, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović und Vili Viorel Păun. Anschließend tötete der Attentäter seine Mutter und sich selbst in seinem Elternhaus. Nur wenige Meter vom Jugendzentrum entfernt. Das Feature rekonstruiert mit Angehörigen und Überlebenden den Tag des Anschlags und zeigt den Alltag in der Hanauer Weststadt. Eine Produktion von DLF, WDR, NDR 2021
16.2.202455 Protokoll, 21 Sekunden
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Besprechungen - Sartorius: Die Versuchung von Syrakus - Campbell: Kleine Kratzer - Heymann: Leben und Lieder - u.a.

Joachim Sartorius: Die Versuchung von Syrakus | Gelesen von Christian Brückner | 5 Std. 17 Min. | Schall&Wahn || ab 8:49 - Jane Campbell: Kleine Kratzer | Gelesen von Gabriele Blum | 4 Std. 31 Min. | Argon Verlag || ab 16:41 - Werner Richard Heymann: Leben und Lieder | Gelesen von Tilmar Kuhn | Gesungen von Katharine Mehrling | 2 Std. 5 Min. | Schott / Mehrling Musik || ab 25:39 - Kai Lüftner: Der Verwechsling | Gelesen vom Autor | Musik: Boris Löbsack | 27 Min. | Ab 6 Jahren | Hörbuch Hamburg / Silberfisch
9.2.202433 Protokoll, 33 Sekunden
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150. Geburtstag von Gertrude Stein - Ich bin ich weil mein Kleiner Hund mich kennt

Gertrude Stein ist eine literarische Berühmtheit. Sie hat einen festen Platz in der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Wie schwer die Autorin um diesen Platz gerungen hat, zeigt der Autor Oliver Sturm in diesem Feature. Der Blick hinter die Kulissen, in ihre Schreibwerkstatt und unveröffentlichte Schriften macht eine Schriftstellerin sichtbar, der das Schreiben eher schwer fällt und die ihre Berühmtheit mit obsessivem Nachdenken erkauft hat: Ich bin ich, weil mein kleiner Hund mich kennt. Die extravagante Künstlerin wurde vor 150 Jahren, am 3.2. 1874 geboren.
26.1.202454 Protokoll, 14 Sekunden
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Benin-Bronzen - Das Königreich Benin und der Kolonialismus

2022 unterzeichneten Deutschland und Nigeria ein Abkommen über die Rückgabe so genannter Benin-Bronzen. Mit diesem Abkommen soll Raubkunst aus deutschen Museen an die ursprünglichen Eigentümer zurück geben werden. Als Benin Bronzen versteht man Kunstwerke aus dem Königreich Benin, das im heutigen Nigeria liegt. Seit dem 16. Jahrhundert wurden dort im Auftrag des jeweiligen Königs von Benin Reliefs und Skulpturen aus Bronze und Messing gefertigt. Doch es gibt auch Kritik an der Rückgabe. Zum einen ist unklar, ob die Bronzen in Nigeria ausreichend geschützt sind und werterhaltend aufbewahrt werden. Zum anderen monieren Kritiker, dass die Herrscher des Königreiches Benin die Kunstwerke durch den Verkauf von Sklaven erwirtschaftet haben. Der Autor hat sich im heutigen Nigeria umgesehen und mit Künstlern, Museumsleitern und einem Nachfahren der einstigen Herrscher ebenso gesprochen wie mit Wissenschaftlern aus Europa.
19.1.202453 Protokoll, 22 Sekunden
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Picea – Ein Requiem für die Fichte

Der Wald steht braun und schweiget. Fichtenwald, abgestorben. Kein Vogel mehr, kein Rauschen des Windes in den Wipfeln. Überall in Deutschland, im Harz, im Thüringer Wald, im Schwarzwald verwandeln sich einst gesunde Wälder in Kahlschlagsflächen. Keine andere Baumart in Deutschland leidet so heftig unter dem Klimawandel wie picea abies, die Gemeine Fichte. Der Wirtschaftsbaum schlechthin, in Monokultur angebaut, einst ein Symbol der Nachhaltigkeit, mythisch aufgeladen, idealisiert und kulturell gleichsam überhöht wie unterschätzt. Im Angesicht von toten, braunen Bäumen trauert Autor Jörg Wunderlich um einen Verlust, der uns alle trifft: Wanderer, Touristen, Dorfbewohner und Waldbesitzer, Harzhexen und Geigenbauer, Forstwirte, Möbeltischler, Maiburschen. Wie werden die Wälder nach dem Zeitalter der Fichte aussehen?
12.1.202452 Protokoll, 51 Sekunden
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"Ach nur einmal noch im Leben" - Von Abschied und Wiedersehen

"Willst du schon gehn?", fragt Julia und bittet Romeo zu bleiben: "Der Tag ist ja noch fern. / Es war die Nachtigall und nicht die Lerche, / die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang." Bewegend ist der kurze Abschied der Liebenden, schmerzlich die endgültige Trennung. Hart ist das erzwungene Verlassen der Heimat, sind Exil und Verbannung; unerträglich der Abschied, den Zerstörung und Kriege fordern, gemildert nur durch die Hoffnung auf Rückkehr. Mit Trauer wird der Verlust eines Lebenspartners erlitten; es bleibt der fragend dankbare Blick auf den Wechsel von Anfang und Ende, den Rhythmus des Lebens. Und so ist dem Abschied auch der Wunsch nach Wiedersehen eingeschrieben. "Ach nur einmal noch im Leben", zitiert Eduard Mörike aus dem Libretto der Titus-Oper Mozarts. "Sei allem Abschied voran, als wäre er hinter dir", verlangt Rainer Maria Rilke in den "Sonetten an Orpheus" und fordert auf zu Neubeginn. Die Sendung geht den vielfältigen Formen von Abschied und Wiedersehen nach, von den mythischen Geschichten bis zu den Erfahrungen, wie sie in Reden, Gedichten, Erzählungen und Autobiographien gestaltet sind.
29.12.202352 Protokoll, 49 Sekunden
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"Staunend sinn' ich, was geschehn" - Von Wundern und unerhörten Ereignissen

Wenn wir hinter der scheinbar festgefügten Realität, hinter der Mauer der Wirklichkeit etwas ganz anderes, Unbekanntes erahnen, dann sprechen wir von unerhörten Ereignissen oder von Wundern. Über sie erstaunen wir, lassen uns von ihnen berühren, stellen sie in Frage, bezweifeln sie oder lehnen sie als unvernünftig ab. Das Wunder scheint mit den bekannten Naturgesetzen nicht in Einklang zu stehen und aller Erfahrung zuwiderzulaufen, in ihm sind das kosmische Ordnungsgefüge und die biologische Verfasstheit vermeintlich außer Kraft gesetzt. Das gilt für unerklärliche Naturphänomene ebenso wie für die in religiösen Texten berichteten göttlichen Wunder. Theologen, Philosophen und Naturwissenschaftler, aber auch Dichter haben über die Jahrhunderte verschiedene Theorien über das Wunder entwickelt. Die Auslegung des Wunders, ob als tatsächlich sich ereignendes Geschehen oder als symbolisch zu deutendes Konstrukt, wurde zum Unterscheidungskriterium zwischen den Religionen und Konfessionen. Und nach wie vor scheiden sich die Geister der Theologen und der Naturwissenschaftler an der Erklärung sogenannter übernatürlicher Erscheinungen, an der Interpretation des Wunders, das in Sprache und Dichtung wie selbstverständlich zu Hause ist.
21.12.202353 Protokoll, 28 Sekunden
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Das Schicksal der Bergkarabach-Armenier - Von Stalins Willkür bis zum Terror Alijews

Um das vor allem von Armeniern besiedelte Gebiet Bergkarabach streiten sich seit Jahrzehnten Armenier und Aserbaidschaner. Der territoriale Anspruch Aserbaidschans geht auf eine Entscheidung Stalins im Juli 1921 zurück. Zu diesem Zeitpunkt war Bergkarabach zu mehr als 90 Prozent von Armeniern bewohnt, wurde aber, wenn auch bald mit autonomen Status, der Sowjetrepublik Aserbaidschan zugeordnet. Nach dem Ende der Sowjetunion beriefen sich die Bergkarabach-Armenier, die seitdem fast 30 Jahre lang in einem demokratisch geführten De-Facto-Staat lebten, auf das völkerrechtliche Prinzip der Selbstbestimmung. Allerdings wurde die autonome Regierung des nun Republik Arzach genannten Gebietes international nicht anerkannt. Im Herbst 2020 griff Aserbaidschan mit Hilfe der Türkei mitten während der Corona-Pandemie die Armenier in Bergkarabach an und eroberte ein Drittel der Republik Arzach. Zwei Jahre später setzte der aserbaidschanische Diktator Alijew alles daran, auch das den Armeniern verbliebene Restgebiet gewaltsam unter seine Kontrolle zu bringen. Mit der zunehmend verschärften Blockade von Bergkarabach wurden die dortigen Armenier seit Dezember 2022 ihrer grundlegendsten Freiheitsrechte beraubt, von der Welt abgeschnitten und schließlich in eine Hungersnot gestürzt, die Menschen- und Völkerrechtler als Versuch des Genozids bewerteten. Im September 2023 folgte ein erneuter Angriff Aserbaidschans und die Vertreibung der Armenier aus Bergkarabach. Der Autor Daniel Guthmann erzählt in diesem Feature die Geschichte der Bergkarabach-Armenier und beschreibt die aktuelle Lage in der Region.
24.11.202353 Protokoll, 35 Sekunden
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Wie Landzerstörung Indigene zur Umsiedlung zwingt - Die Vertriebenen von Louisiana

Egon Koch Der Anstieg des Meeresspiegels zwingt Menschen auf der ganzen Welt zur Flucht - von Bangladesch bis in die USA. An der Südküste der Vereinigten Staaten, unweit von New Orleans, versinken ganze Landstriche im Golf von Mexico. Die Landmasse der vor allem von Indigenen bewohnte Isle de Jean Charles ist in rund sechzig Jahren um 98 Prozent geschrumpft. Aber nicht nur der Anstieg des Meeresspiegels und die Wirbelstürme sind die Ursache, sondern vor allem die von Öl- und Gasgesellschaften gebauten Kanäle. Durch sie dringt Meerwasser ein und erodiert das Land. Dennoch wurde die Insel vom Deichschutz ausgeschlossen. Begründung: Die Kosten-Nutzen-Rechnung geht nicht auf. 2016 hat die Obama Regierung 48,2 Millionen Dollar für die Umsiedlung bereitgestellt und die Bewohner als Klimaflüchtlinge eingestuft. Der Staat Louisiana übernahm die Leitung des Umsiedlungsprojekts und ging kaum auf die Wünsche der Indigenen ein. Bis Ende 2022 sind knapp 100 Einwohner in die 40 Meilen nördlich neu erbaute Siedlung umgezogen. Sie sehen sich aber nicht als Flüchtlinge, sondern als abermals von ihrem Land Vertriebene. Eine Koproduktion von WDR mit DLF, hr und ORF.
17.11.202352 Protokoll, 29 Sekunden
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"Welcome Home Dr. Marco" - Identitätssuche zwischen Karl-Marx-Stadt und Kenia

Marco wächst als fast einziges schwarzes Kind in den 70er-Jahren in Karl-Marx-Stadt auf. Behütet, in einer Familie mit Geschwistern, Vater und Mutter scheint ihm nichts zu fehlen. Wären da nicht die abwertenden Kommentare über seine Hautfarbe. Nach seiner Geburt treffen diese zuerst seine Mutter, später ihn. Eine konkrete Antwort auf die Frage „Wieso sehe ich eigentlich anders aus” gibt es vorerst nicht. Erst als Marcos beide Töchter - die eine mit weißer, die andere mit schwarzer Hautfarbe - anfangen, Fragen zu stellen, macht er sich auf die Suche nach seinen Wurzeln.
9.11.202351 Protokoll, 28 Sekunden
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Der Free-Jazz-Aufbruch in Deutschland West und Ost - Ab jetzt gilt´s

Am 25.10. beginnt das Deutsche Jazzfestival Frankfurt. Zeit für einen Rückblick auf die subversive Free-Jazz-Szene in beiden deutschen Staaten, die sich seit den sechziger Jahren entwickelte. Der Anstoß kam aus den USA - doch schnell entwickelte sich in Europa eine eigene Variante des neuen, radikalen Jazz. Was sich dabei vor allem in Deutschland herausbildete, hatte mit der afroamerikanischen Tradition nur wenig zu tun. An der Kölner Musikhochschule studierten Musiker wie Manfred Schoof und Alexander von Schlippenbach bei dem Komponisten Bernd Alois Zimmermann. Genauso wie der Frankfurter Posaunisten Albert Mangelsdorff verbanden sie europäische Kompositionstechnik mit neuen rhythmischen Formen. Parallel dazu kristallisierte sich auch in der DDR eine neue Art radikalen Jazz heraus. Hier war die Formation „Zentralquartett“ Vorreiter, eine der wichtigsten Exportwaren der DDR-Kultur überhaupt. Zwischen West und Ost zeigten sich verblüffende subversive Gemeinsamkeiten, ein kaum für möglich gehaltener Grenzverkehr entstand. Das Feature ist auch eine Hommage an den in diesem Juni verstorbenen Free-Jazzer Peter Brötzmann.
20.10.202352 Protokoll, 46 Sekunden
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Ruin durch Mikrokredite in Kambodscha - In der Schuldenfalle

Kambodscha ist das neue Eldorado der Mikrofinanz. Mehr als hundert Banken, Mikrofinanzinstitute und ihre Agenten versuchen, so viele Kreditverträge wie möglich unter die 17 Millionen Einwohner zu bringen. Viele Kreditnehmer sind überschuldet. Das verliehene Geld ist teuer: 18 Prozent Zinsen plus Gebühren. Menschenrechtsorganisationen erheben schwere Vorwürfe: Können Schuldner ihre Raten nicht zahlen, müssen ihre Kinder oft die Schule verlassen, um zu arbeiten, oder ihr Land muss verkauft werden. Die Mikrokredite finanzieren sich unter anderem mit Entwicklungshilfegeldern und mit sogenannten ethischen Investitionen aus Deutschland.
13.10.202323 Sekunden
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Bücher, Bonzen und Poeten - Karl Corinos Magazin „Transit – Kultur in der DDR“ - 1973 bis 1990

Karl Corinos Beiträge zur DDR-Literatur, die er als Redakteur und Moderator des HR-Hörfunkmagazins „Transit“ zwischen 1973 und 1990 veröffentlichte, sind Zeugnisse einer Epoche - Porträts und Interviews, Rezensionen und Bilanzen. Alles längst „versendet“ oder als Artikel verstreut in Zeitungs-Archiven. Dabei sind diese Geschichten aus vergangenen Zeiten auch für die Nachgeborenen erhellend: Sie erzählen von Klarheit und Mut derer, die öffentlich sagten, was sich so viele in der DDR nicht zu denken trauten. Die als Autoren das Leben in der Diktatur wahrheitsgetreu beschrieben: Reiner Kunze und Wolf Biermann. Erich Loest und Franz Fühmann. Peter Huchel und Wolfgang Hilbig. Thomas Brasch, Jürgen Fuchs und Günter Kunert. Sarah Kirsch und Helga Schubert. Ulrich Plenzdorf und Günter de Bruyn. Zudem spiegeln Karl Corinos Bilanzen der Leipziger Buchmessen, die er seit 1972 besuchte, die Kulturpolitik der SED in der Ära Honecker. Der Autor Roman Grafe hat Karl Corino noch einmal ausführlich befragt und seine Beiträge aus den Archiven zusammengetragen. Das Feature beschreibt Literaturgeschichte, Geschichte des geteilten Deutschlands und Rundfunk-Geschichte.
3.10.20231 Stunde, 3 Protokoll, 1 Sekunde
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Ziemlich nice - Die Gegenwart von Leif Randt ist pastellfarben

In diesem Jahr erhielt Leif Randt den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. Die Romane des 1983 in Maintal bei Frankfurt geborenen Schriftstellers spielen in einem surrealen London, in einer nahen Zukunft am hippsten Ort des Universums, in der parallelen Nebengegenwart. Mit seinem jüngsten Roman „Allegro Pastell“ ist er in der Jetztzeit angekommen. Seine Protagonisten, die Millennials, beschäftigen sich mit nichts lieber als mit sich selbst. Thematisches Zentrum ist eine Fernbeziehung zwischen Maintal und Berlin. Dabei geht Leif Randt stark ins Autobiografische. Sein Zuhause in Maintal empfindet er immer wieder als skurril, auf Wanderungen durchs Naturschutzgebiet kommt er zum Nachdenken. An Berlin schätzt er das laute Nebeneinander verschiedenster Kulturen. Er findet Berlin-Neukölln weit weniger kaputt und gefährlich als in den Medien dargestellt. Auf langen Spaziergängen - zwischen Großstadtplätzen und hessischen Joggingstrecken - erzählt er vom Wechsel zwischen diesen Welten und warum er Mode nicht weniger wichtig findet als Politik.
29.9.202352 Protokoll, 21 Sekunden
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100 Jahre Schweigen. Deutsches Giftgas in Marokko

Es war weltweit der erste Giftgasangriff aus der Luft. 10 000 Behälter Giftgas "Made in Germany" wurden innerhalb von drei Jahren über dem Rif-Gebiet im Norden Marokkos abgeworfen. Spanien und Frankreich führten in den 1920er Jahren Krieg gegen die Bevölkerung des Rif. Das Giftgas "Lost" wurde von dem deutschen Chemiker Hugo Stoltzenberg entwickelt und in Marokko und Spanien hergestellt, obwohl die Entwicklung von Giftgas mit dem Versailler Vertrag verboten war. Noch 100 Jahre später bleibt dieser Kolonialkrieg mit deutscher Beteiligung weitgehend unaufgearbeitet, sowohl in Marokko als auch in Deutschland, in Spanien und Frankreich. Es fehlen Opferzahlen, Studien, offizielle Statistiken. Klar ist: Tausende verloren während der Angriffe ihr Leben, gesundheitliche Schäden trugen noch viel mehr Menschen davon; bis heute liegt die Krebsrate in dieser Region 60 % höher als im Rest Marokkos. Das Rif im Norden Marokkos ist ein vernachlässigtes Gebiet. Die Infrastruktur ist weit schlechter als in anderen Teilen Marokkos, es mangelt an Krankenhäusern, Schulen und Perspektiven. Immer wieder gab es darum Proteste, wie zuletzt 2017, die immer wieder von der marokkanischen Regierung brutal niedergeschlagen wurden. Seit den 60er Jahren entwickelte sich eine starke Migrationsbewegung aus dem Rif nach Deutschland und in andere Länder Europas. Im Rhein-Main-Gebiet wie auch im Ruhrgebiet ist die marokkanische Community aus dem Rif besonders groß, und die Folgen der Giftgasangriffe, nämlich viele epigenetische Krebsfälle beschäftigen die Betroffenen in jeder Generation aufs Neue - vor Ort in Marokko und ebenso in Deutschland. 100 Jahre nach den Angriffen gehen Andrea Geißler und Christiane Kreiner in Frankfurt und ARD-Korrespondentin Dunja Sadaqi in Marokko den vielen offenen Fragen nach: Wieso ist heute so wenig über diesen Krieg bekannt? Wieso wissen so wenige Menschen über die Beteiligung Deutschlands an der Produktion und Lieferung des Giftgases in diesem Krieg? Wie gehen in Deutschland lebende Nachkommen aus dem Rif mit dieser Geschichte um? Und wie verhält sich die Bundesregierung zur Aufarbeitung dieser historischen, völkerrechtswidrigen Verbrechen? Es äußern sich u.a. die Frankfurter Imazigh-Influencerin Amal El Ommali, Journalist (und zugleich Betroffener) Mohamed Amjahid, Historiker Sebastian Balfour und Völkerrechtsexperte Prof. Thilo Marauhn sowie Betroffene aus dem Rhein-Main-Gebiet und der Rif-Region in Marokko.
22.9.202351 Protokoll, 10 Sekunden
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100 Jahre Schweigen. Deutsches Giftgas in Marokko

Es war weltweit der erste Giftgasangriff aus der Luft. 10 000 Behälter Giftgas "Made in Germany" wurden innerhalb von drei Jahren über dem Rif-Gebiet im Norden Marokkos abgeworfen. Spanien und Frankreich führten in den 1920er Jahren Krieg gegen die Bevölkerung des Rif. Das Giftgas "Lost" wurde von dem deutschen Chemiker Hugo Stoltzenberg entwickelt und in Marokko und Spanien hergestellt, obwohl die Entwicklung von Giftgas mit dem Versailler Vertrag verboten war. Noch 100 Jahre später bleibt dieser Kolonialkrieg mit deutscher Beteiligung weitgehend unaufgearbeitet, sowohl in Marokko als auch in Deutschland, in Spanien und Frankreich. Es fehlen Opferzahlen, Studien, offizielle Statistiken. Klar ist: Tausende verloren während der Angriffe ihr Leben, gesundheitliche Schäden trugen noch viel mehr Menschen davon; bis heute liegt die Krebsrate in dieser Region 60 % höher als im Rest Marokkos. Das Rif im Norden Marokkos ist ein vernachlässigtes Gebiet. Die Infrastruktur ist weit schlechter als in anderen Teilen Marokkos, es mangelt an Krankenhäusern, Schulen und Perspektiven. Immer wieder gab es darum Proteste, wie zuletzt 2017, die immer wieder von der marokkanischen Regierung brutal niedergeschlagen wurden. Seit den 60er Jahren entwickelte sich eine starke Migrationsbewegung aus dem Rif nach Deutschland und in andere Länder Europas. Im Rhein-Main-Gebiet wie auch im Ruhrgebiet ist die marokkanische Community aus dem Rif besonders groß, und die Folgen der Giftgasangriffe, nämlich viele epigenetische Krebsfälle beschäftigen die Betroffenen in jeder Generation aufs Neue - vor Ort in Marokko und ebenso in Deutschland. 100 Jahre nach den Angriffen gehen Andrea Geißler und Christiane Kreiner in Frankfurt und ARD-Korrespondentin Dunja Sadaqi in Marokko den vielen offenen Fragen nach: Wieso ist heute so wenig über diesen Krieg bekannt? Wieso wissen so wenige Menschen über die Beteiligung Deutschlands an der Produktion und Lieferung des Giftgases in diesem Krieg? Wie gehen in Deutschland lebende Nachkommen aus dem Rif mit dieser Geschichte um? Und wie verhält sich die Bundesregierung zur Aufarbeitung dieser historischen, völkerrechtswidrigen Verbrechen? Es äußern sich u.a. die Frankfurter Imazigh-Influencerin Amal El Ommali, Journalist (und zugleich Betroffener) Mohamed Amjahid, Historiker Sebastian Balfour und Völkerrechtsexperte Prof. Thilo Marauhn sowie Betroffene aus dem Rhein-Main-Gebiet und der Rif-Region in Marokko. hr 2023
21.9.202351 Protokoll, 15 Sekunden
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Warum Selbstverantwortung so mühsam ist - Es ist so bequem, unmündig zu sein

Nichts scheint für den modernen, aufgeklärten Menschen selbstverständlicher und nichts erweist sich in Wahrheit als schwieriger, als Verantwortung für sich selbst und für das eigene Tun zu übernehmen. Wie bedenkenlos - und oftmals, ohne uns dessen überhaupt bewusst zu werden - geben wir die Verantwortung an Dritte ab. An Institutionen, Politik und Staat, an Experten, Meinungsmacher und die neuesten Digitaltechnologien. "Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen, andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen", monierte schon Immanuel Kant in seiner berühmten Schrift "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?" Schließlich ist es "so bequem, unmündig zu sein". An Ausflüchten, Vorwänden, Ausreden hat es noch nie gemangelt, den Schritt in Mündigkeit und Selbstverantwortung lieber nicht zu wagen. Ein solcher Schritt ist mühsam. Denn es erfordert Mut, selbst zu denken, sowie Wagemut, aus seiner sog. "Komfortzone" herauszukommen - im wahrsten Sinne also 'unbequem' zu werden - und selbst sein eigenes Leben in Angriff zu nehmen, zu gestalten oder auch Dinge zu verändern. "Du musst dein Leben ändern", lautet eine bekannte Gedichtzeile von Rainer Maria Rilke. Aber wie? Das Feature möchte in Gesprächen mit Teilnehmern aus verschiedenen Bereichen dem nachgehen, weshalb Mündigkeit und Selbstverantwortung beim Einzelnen, aber auch im sozialen Miteinander so oft scheitern und wie Schritte dahin dennoch gelingen können.
15.9.202352 Protokoll, 58 Sekunden
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Feature über den Dramatiker Peter Hacks - zum 20. Todestag: Gespräche über den abwesenden Herrn Hacks

Er war der meistgespielte Dramatiker in beiden deutschen Staaten und ist auf heutigen Bühnen abwesend. Lebenslang hielt er an der DDR fest und umgab sich mit der Aura des Dichterfürsten. Vor 20 Jahren, am 28. August 2003, ist er gestorben. Zeit für einen neuen Blick auf Peter Hacks. Hatte die DDR einen Goethe, und hieß er Peter Hacks? Peter wer? Lange Zeit war der Schriftsteller auf deutschen Bühnen allgegenwärtig, vor allem mit seinem Dauerbrenner "Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe". Aus München einst in die DDR gezogen, konnten weder Stasi noch Westpresse ihn richtig einordnen. War der eigenwillige Hacks am Ende ein Oppositioneller - oder doch ein hundertprozentiger Verteidiger des ostdeutschen Staates über dessen Ende hinaus, wie es schien? Auf jeden Fall bildete Hacks seine eigene Kategorie: Kein anderer schrieb nach 1945 opulente Versdramen, kein anderer bewohnte in den Sommermonaten ein burgartiges Anwesen bei Berlin, kein anderer hatte in der DDR Hausangestellte. Auch seine Arbeitsgruppen an der Akademie der Künste der DDR, in denen er gelehrigen Schülern die Kunst des Dramas beibrachte, seine erotischen Gedichte und seine extrem polemischen, aber immer unterhaltsamen Essays weisen ihn als einen Dichterfürsten aus, einen sozialistischen Goethe, der bemüht war, eine klassische Literatur der DDR herauszubilden. Obwohl Peter Hacks schon lange vom Erfolgsautor zur Randfigur geworden ist, hält sich bis heute eine kleine, aber bedeutende Schar von Anhängern, Weggefährten, Kritikern, die mehr oder weniger Hacksianer sind. Jan Decker besucht sie und spricht mit Jens Sparschuh, Kerstin Hensel, Dietmar Dath, dem jungen Kabarettisten Marco Tschirpke und vielen anderen über den abwesenden und doch auf seine spezielle Art weiterhin sehr präsenten Herrn Hacks.
1.9.202354 Protokoll, 25 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 - 2000 Teil 6 - Der Krieg im Kosovo und das Ende der Ära Kohl

Dies ist die 6. und letzte Folge der Reihe "Jahrhundertstimmen 1945 - 2000. Bei der Bundestagswahl am 27. September 1998 verlor die Koalition aus Union und FDP ihre Mehrheit. Bestimmende Themen des Wahlkampfs waren die Wirtschaftskrise und die zunehmende Arbeitslosigkeit. Helmut Kohl wurde eine Lösung dieser Probleme nach 16 Jahren Regierung nicht mehr zugetraut. Die SPD unter Führung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder und die Grünen mit Joschka Fischer an der Spitze bildeten die neue Regierung. Aber der Krieg im Kosovo stellte die Grünen vor eine ernste Zerreißprobe. Ein Spendenskandal erschütterte die CDU und brachte Angela Merkel an die Spitze der Partei. Für gute Unterhaltung sorgten ein italienischer Fußballtrainer und ein jugendlicher Zauberer. Zu hören sind u. a. Gerhard Schröder, Joschka Fischer, Christa Wolf, Helmut Kohl, Angela Merkel, Joanne K. Rowling und Giovanni Trapatoni.
25.8.202352 Protokoll, 22 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 - 2000 Teil 5 - Von der Ökonomie zur Ökologie

Dies ist die fünfte Folge einer 6-teiligen akustischen Reise mit Originalaufnahmen durch die deutsche Geschichte von 1945 bis 2000 von und mit Hans Sarkowicz. Die Ökologiebewegung gewann in den siebziger Jahren erheblich an Schwung. Am 2. März 1972 wurde der Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit vorgelegt. Er trug den Titel „Die Grenzen des Wachstums“. Die Forschergruppe um den amerikanischen Ökonomen Dennis Meadows ging davon aus, dass bei einem weiteren Wachstum der Weltbevölkerung und der Nahrungsmittelproduktion, einer Zunahme von Industrialisierung und Umweltverschmutzung sowie einer ungebremsten Ausbeutung von Rohstoffen die Welt in 100 Jahren die Grenzen des Wachstums erreicht haben würde. Diese Studie sorgte für ein neues ökologisches Bewusstsein, das in der Bundesrepublik zum Protest gegen den Bau von Kernkraftwerken und schließlich zur Gründung der grünen Partei führte. Zu hören sind u. a. der schwedische Ministerpräsident Olof Palme, die Politiker Erhard Eppler, Freimut Duve, Herbert Gruhl und Carlo Schmid sowie Joschka Fischer als erster hessischer Umweltminister. Kommentiert wird die Folge von dem Freiburger Historiker Ulrich Herbert.
18.8.202351 Protokoll, 39 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 - 2000 Teil 4 - Der Auschwitz-Prozess und seine Folgen

Dies ist die vierte Folge einer 6-teiligen akustischen Reise mit Originalaufnahmen durch die deutsche Geschichte von 1945 bis 2000 von und mit Hans Sarkowicz. Während der Regierungszeit von Konrad Adenauer, die sich von 1949 bis 1963 erstreckte, waren die Massenmorde in dem nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz weitgehend ungesühnt geblieben. Dagegen kam es wieder zu antisemitischen Ausschreitungen. Der erste Prozess gegen einen Organisator der nationalsozialistischen Judenvernichtung, dem nach Argentinien geflohenen Adolf Eichmann, fand 1961 auch nicht in Deutschland, sondern in Jerusalem statt. Der Beharrlichkeit des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer ist es zu verdanken, dass Ende 1963 der große Auschwitz-Prozess in Frankfurt begann. Danach versuchten Politiker, die selbst Nationalsozialisten gewesen waren, die Verjährung von Mord und Totschlag per Gesetz festzuschreiben. Das wäre einer Amnestie für NS-Täter gleichgekommen. Zu hören sind neben Fritz Bauer u.a. Oskar Schindler, der spätere Präsident des Bundesverfassungsgerichts Ernst Benda, die Literaturnobelpreisträgerin Nelly Sachs und der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich. Als Kommentatoren zu hören sind der Freiburger Historiker Ulrich Herbert und der Schriftsteller und langjährige Leiter des Hansa Verlags Michael Krüger.
11.8.202351 Protokoll, 48 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 - 2000 Teil 3 - Lebensformen und Jugendkultur

Dies ist die dritte Folge einer 6-teiligen akustischen Reise mit Originalaufnahmen durch die deutsche Geschichte von 1945 bis 2000 von und mit Hans Sarkowicz. In den fünfziger und beginnenden sechziger Jahren begannen Jugendliche, zum Leidwesen konservativer Kritiker, sich den gesellschaftlichen Zwängen zu entziehen und eigene Wege zu suchen. Als Halbstrake verbreiteten sie nicht nur in Kleinstädten Angst und Schrecken. Sie hörten auch andere Musik und sahen andere Filme als ihre Eltern. Ein Reizthema, das für heftige politische Diskussionen sorgte, war auch die geplante atomare Bewaffnung der Bundewehr. Zu hören sind u. a. Elvis Presley, Marianne Koch, Billy Wilder, Alfred Hitchcock sowie die Nobelpreisträger Werner Heisenberg und Otto Hahn. Die Folge wird kommentiert von der Schriftstellerin, Publizistin und Hochschullehrerin Ines Geipel.
28.7.202351 Protokoll, 52 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 - 2000 Teil 2 - Gründung der Bundesrepublik und der DDR

Dies ist die zweite Folge einer 6-teiligen akustischen Reise mit Originalaufnahmen durch die deutsche Geschichte von 1945 bis 2000 von und mit Hans Sarkowicz. 1949 entstanden aus den drei Westzonen und der Sowjetischen Besatzungszone zwei deutsche Staaten: die Bundesrepublik und die DDR. Die deutsche Einheit, die im Osten wie im Westen immer wieder beschworen wurde, rückte damit in weite Ferne. Den vorläufigen Charakter der Bundesrepublik sollte das Grundgesetz an Stelle einer Verfassung und die provisorische Hauptstadt Bonn betonen. Zu hören sind u. a. die SPD-Politikerin Elisabeth Selbert, der Frankfurter Oberbürgermeister Walter Kolb, der frühere Reichstagspräsident Paul Löbe, der erste Präsident der DDR Wilhelm Pieck sowie Theodor Heuss und Konrad Adenauer. Mit Kommentaren von dem freiburger Historiker Ulrich Herbert und der Schriftstellerin, Publizistin und Hochschullehrerin Ines Geipel.
21.7.202349 Protokoll, 20 Sekunden
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Jahrhundertstimmen 1945 - 2000 Teil 1 Kultur in Trümmern

Dies ist der Beginn einer 6-teiligen akustischen Reise mit Originalaufnahmen durch die deutsche Geschichte von 1945 bis 2000 von und mit Hans Sarkowicz. Die erste Folge widmet sich unter anderem der Situation der Kultur und der Wissenschaft. Schon kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs öffneten Theater, Opernhäuser und Konzertsäle wieder, soweit sie nicht in Schutt und Asche lagen. Emigrierte Künstlerinnen und Künstler, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kehrten nach Deutschland zurück, entweder um zu bleiben oder um im Auftrag der Alliierten Informationen zu sammeln oder beim Neuaufbau zu helfen. Auch wer während der NS-Zeit in Deutschland geblieben war, versuchte wieder Fuß zu fassen. Zu hören sind u.a. der Regisseur Wolfgang Langhoff, der Schriftseller Carl Zuckmayer, der Komponist Paul Hindemith, die Autorinnen Ricarda Huch und Elisabeth Langgässer, der Schauspieler und Regisseur Gustaf Gründgens sowie Alfred Döblin, er als französischer Kulturoffizier über seine literarische Arbeit im Exil berichtet. Kommentiert wird die Folge von dem Schriftsteller und langjährigen Leiter des Hanser Verlags Michael Krüger.
14.7.202352 Protokoll, 19 Sekunden
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Wissenschaftsfreiheit - Doku über drohende Cancel Culture in Wissenschaft und Forschung

Die Universität als Spielort des freien Denkens, von Rede und Gegenrede, wird immer wieder Schauplatz von Auseinandersetzungen über Ansprüche von Teilgruppen der Gesellschaft. Minderheiten wie etwa transsexuelle Menschen oder People of Color, die in der Vergangenheit angefeindet, nicht gehört wurden und unterrepräsentiert waren, fordern ihren Platz im wissenschaftlichen Diskurs. Doch das führt auch dazu, dass Universitäten kontroverse Veranstaltungen absagen, und junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ohne Beamtenstatus um ihre Karriere fürchten. Einzelfälle werden von rechten Ideologen inszeniert oder aufgebauscht, um Reformen und neue wissenschaftliche Inhalte einzuschränken, behaupten die einen. Die Minderheiten verfolgen eine „linksidentitäre Läuterungsagenda“ und wollen bestimmen, worüber an der Universität geforscht und gesprochen werden darf, sagen die anderen. Das Feature untersucht am Beispiel der Konflikte von drei Forscherinnen, ob die heftigen und hässlichen Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Gruppen lediglich Episoden sind oder ob die Universität zunehmend den offenen Diskurs verlernt.
5.7.202352 Protokoll
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Buchmenschen, Bücherdiebe und mörderischer Bücherwahn

Die Autorin und Moderatorin des hr Hanne Kulessa starb vor einem Jahr am 24. Juli 2022. Aus diesem Anlass wiederholen wir dieses Feature von ihr, in dem sie von Bibliophilen und Bibliomanen erzählt, vom kleinen Diebstahl bis hin zum Mord, der aus Bücherliebe begangen wurde. Zu Wort kommen in dieser Sendung Buchmenschen, die diesen historischen Spaziergang durch die kriminelle Welt des Buches mit ihren ganz persönlichen Erfahrungen und Geschichten ergänzen.
30.6.202352 Protokoll, 38 Sekunden
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Korrespondentenberichte aus den USA - Musikangebote an amerikanischen Schulen - Entwicklung in West Virginia

Die Korrespondenten der ARD berichten aus allen Teilen der Welt. In unregelmäßigen Abständen möchten wir ihnen von nun ab hier auf dem Featureplatz Raum geben für ihre Berichte und Reportagen. Heute hören sie zwei Beiträge aus den USA: Im Report von Katrin Brand geht es um die Musikangebote an amerikanischen Schulen und in der Reportage von Julia Kastein um Versuche in West Virginia nach dem Ende des Kohleabbaus neue Gewerbe anzusiedeln.
23.6.202349 Protokoll, 1 Sekunde
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Indien und die Beatles - Auf den Spuren einer anhaltenden Faszination

Im Februar 1968 reisten die Beatles mit ihren Ehefrauen nach Rishikesh in Indien, um im Ashram des Gurus Maharishi Mahesh Yogi zu meditieren. Es war ein medienwirksames Aufeinandertreffen von westlicher und östlicher Kultur. Doch wer hat eigentlich wen inspiriert? Blumenbekränzte Beatles am Ufer des Ganges - die Fernsehbilder gingen rund um den Globus. Musikalisch war es beileibe nicht der erste Kontakt zwischen den Welten: Jazz und Beat waren längst in Indien angekommen. Tatsächlich aber bedeutete der Besuch in Rishikesh eine tiefe Zäsur. Der Westen begann sich für die klassische indische Musik zu interessieren. Und für indische Musiker veränderte sich durch die Beatles der Blick auf Musik überhaupt. Das Musikportrait begibt sich auf Spurensuche in Delhi, Rishikesh, Mumbai und Goa. Zeitzeugen und Musiker und Musikerinnen aus der vielfältigen indischen Musikszene von damals und heute erzählen, wie sie persönlich von den Beatles und westlicher Musik beeinflusst wurden. Darunter der Journalist Ajoy Bose, der einen Dokumentarfilm über die Beatles in Indien produziert hat, die Musikproduzentin Kiss Nuka und der DJ und Plattensammler Nishant Mittal. Musikfeature von den Indienkennerin und Musikenthusiastin Sigrid Pfeffer.
16.6.202353 Protokoll, 27 Sekunden
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Neues Schwergewicht Polen - Der Krieg, die ukrainischen Flüchtlinge und die EU

Über ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben Millionen von Ukrainerinnen - viele zusammen mit ihren Kindern - ihr Land verlassen. Über zwei Millionen von ihnen sind in das Nachbarland Polen geflohen. Anders als die Flüchtlinge aus anderen Teilen der Welt wurden sie dort mit offenen Armen aufgenommen, vor allem die polnische Zivilgesellschaft hat hier Erstaunliches geleistet - und dies trotz der zahlreichen historischen Konflikte zwischen Polen und der Ukraine. Hat die enorme Hilfe das Ansehen Polens innerhalb Europas erhöht? Wie hat sich insgesamt die Stellung Polens in der EU verändert? Einiges spricht dafür, dass der Bedeutungsgewinn Polens dazu geführt hat, dass die Interessen der osteuropäischen Länder - nicht nur in Deutschland - mehr wahrgenommen werden, ja dass Polen sich zu einem „neuen Schwergewicht“ innerhalb der EU entwickelt hat. Feature des mehrfach preisgekrönten Autors Dr. Conrad Lay.
9.6.202351 Protokoll, 14 Sekunden
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"Dunkel wechselt mit der Helle" - Von Licht und Finsternis

Vierhunderttausend Jahre lang war das entstehende Universum völlig undurchsichtig, dann erst brach sich das Licht seine Bahn. Damit begann die Welt der Erscheinungen. Jahrmilliarden später setzte die Erfahrung von Helligkeit und Dunkelheit, von Himmels- und Wetterphänomenen mythologische Phantasien der Menschen frei. Sie führten zu religiösen Deutungen, die auch physikalischen Erklärungen und kosmologischen Entdeckungen standhalten. In der Philosophie wurde das Licht zur Metapher, mit der Grundfragen des Seins, der Ethik wie der Erkenntnis erläutert werden: Licht ist gut, es wärmt und stimmt zuversichtlich, es verspricht Einsicht und Aufklärung, im Gegensatz zur Dunkelheit, mit der Unwissenheit und Ängste assoziiert werden. "An Aussagefähigkeit und subtiler Wandlungsmöglichkeit ist die Lichtmetapher unvergleichlich", schrieb der Philosoph Hans Blumenberg. Das gilt ähnlich für die Literatur, die - von der Naturlyrik bis zum utopischen Roman - 'Licht' und 'Finsternis' als Inspirationsquellen aufgreift und auch Widersprüche und Zwischentöne mit einer Fülle von Bildern und Chiffren veranschaulicht. Die Sendung folgt den Spuren des Lichts in der Geschichte der Kultur.
23.5.202353 Protokoll, 44 Sekunden
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Ludwig Tieck - König der Romantik

Seinen frühverstorbenen Freund Novalis hatte Ludwig Tieck, geboren am 31. Mai 1773, bereits um viele Jahrzehnte überlebt, als er 1853, im Alter von fast 80 Jahren, starb. "König der Romantik" hat ihn Friedrich Hebbel genannt, doch er war weit mehr. Er hat nicht nur den Epochenumbruch um 1800 schriftstellerisch mitgestaltet, sondern darüber hinaus die Geistes- und Literaturgeschichte bis weit ins 19. Jahrhundert mitgeprägt. Nach aufklärerischen Anfängen hatte er literarisch bereits umgesetzt, was seine frühromantischen Kollegen später theoretisch formulierten: die Begegnung des Außergewöhnlichen mit dem Alltäglichen, den Einbruch des Wunderbaren in die Wirklichkeit. Erfunden hat er den Begriff der "Waldeinsamkeit". Einige Titel seiner Werke sind noch geläufig: "Der blonde Eckbert", "Der getreue Eckart", "Eigensinn und Laune", "Des Lebens Überfluss", "Phantasus". In nahezu allen literarischen Gattungen, von der Lyrik bis zum Drama, vom Roman bis zu Märchen und Erzählung verfasste er stilbildende Werke, mit einer Motiv- und Formenvielfalt, die von mittelalterlicher Volksdichtung bis in die Moderne reichen. Seine Novellen wurden Vorbild für mehrere Autorengenerationen, von E.T.A. Hoffmann bis zu Droste-Hülshoff, C.F. Meyer und vielen anderen; manchmal meint man den Georg Büchner-Ton zu vernehmen. Die Literaturwissenschaft hat sich lange Zeit schwergetan mit dem Autor; die Verknüpfung des Außerordentlichen mit der Alltagsrealität fand nicht durchweg Zustimmung. Sogar eine nihilistische Weltsicht hat man ihm vorgeworfen. Auf Unverständnis stießen auch die Auflösung des linearen Erzählens, die Einbeziehung des Publikums in seine Dramen, literarische Elemente, die noch im Theater Brechts oder Pirandellos zu erkennen sind. Neben seinem dichterischen Schaffen hat sich Tieck auch als Kritiker, Herausgeber und als begnadeter Vorleser einen Namen gemacht, zu seinen Lebzeiten berühmt in ganz Deutschland. Darüber hinaus hat er der Weltliteratur Eingang in den deutschen Kulturraum verschafft, als Übersetzer und Vermittler von Cervantes bis Shakespeare. Zur Wiederentdeckung des Mittelalters hat er erheblich beigetragen. Erst seit wenigen Jahrzehnten wird die Bedeutung der weitreichenden literarischen Leistung Ludwig Tiecks anerkannt und gewürdigt.
19.5.202353 Protokoll, 24 Sekunden
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Ludwig Tieck - König der Romantik

Seinen frühverstorbenen Freund Novalis hatte Ludwig Tieck, geboren am 31. Mai 1773, bereits um viele Jahrzehnte überlebt, als er 1853, im Alter von fast 80 Jahren, starb. "König der Romantik" hat ihn Friedrich Hebbel genannt, doch er war weit mehr. Er hat nicht nur den Epochenumbruch um 1800 schriftstellerisch mitgestaltet, sondern darüber hinaus die Geistes- und Literaturgeschichte bis weit ins 19. Jahrhundert mitgeprägt. Nach aufklärerischen Anfängen hatte er literarisch bereits umgesetzt, was seine frühromantischen Kollegen später theoretisch formulierten: die Begegnung des Außergewöhnlichen mit dem Alltäglichen, den Einbruch des Wunderbaren in die Wirklichkeit. Erfunden hat er den Begriff der "Waldeinsamkeit". Einige Titel seiner Werke sind noch geläufig: "Der blonde Eckbert", "Der getreue Eckart", "Eigensinn und Laune", "Des Lebens Überfluss", "Phantasus". In nahezu allen literarischen Gattungen, von der Lyrik bis zum Drama, vom Roman bis zu Märchen und Erzählung verfasste er stilbildende Werke, mit einer Motiv- und Formenvielfalt, die von mittelalterlicher Volksdichtung bis in die Moderne reichen. Seine Novellen wurden Vorbild für mehrere Autorengenerationen, von E.T.A. Hoffmann bis zu Droste-Hülshoff, C.F. Meyer und vielen anderen; manchmal meint man den Georg Büchner-Ton zu vernehmen. Die Literaturwissenschaft hat sich lange Zeit schwergetan mit dem Autor; die Verknüpfung des Außerordentlichen mit der Alltagsrealität fand nicht durchweg Zustimmung. Sogar eine nihilistische Weltsicht hat man ihm vorgeworfen. Auf Unverständnis stießen auch die Auflösung des linearen Erzählens, die Einbeziehung des Publikums in seine Dramen, literarische Elemente, die noch im Theater Brechts oder Pirandellos zu erkennen sind. Neben seinem dichterischen Schaffen hat sich Tieck auch als Kritiker, Herausgeber und als begnadeter Vorleser einen Namen gemacht, zu seinen Lebzeiten berühmt in ganz Deutschland. Darüber hinaus hat er der Weltliteratur Eingang in den deutschen Kulturraum verschafft, als Übersetzer und Vermittler von Cervantes bis Shakespeare. Zur Wiederentdeckung des Mittelalters hat er erheblich beigetragen. Erst seit wenigen Jahrzehnten wird die Bedeutung der weitreichenden literarischen Leistung Ludwig Tiecks anerkannt und gewürdigt.
18.5.202353 Protokoll, 13 Sekunden
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Liebe im Alter - "Ein großes Geschenk"

Liebe im Alter? Warum nicht! Anders als in früheren Zeiten stößt der Wunsch nach Zweisamkeit und Nähe an keine bestimmte Altersgrenze mehr. Nicht nur die Lebensentwürfe haben sich gewandelt, vergrößert hat sich auch die Lebensspanne, die Männer und Frauen nach Familie und Beruf noch vor sich haben und gestalten können. Der Wunsch nach einer späten Liebe ist vielfach da, dennoch fällt es im Alter schwerer als in jungen Jahren, jemanden zu finden und sich für eine neue Liebe zu öffnen. Liegen Zweisamkeit und Nähe lange zurück, scheuen sich manche, es noch einmal zu versuchen. Oder es fehlt der Mut, sich nach Enttäuschungen oder Verletzungen noch einmal auf einen anderen Menschen einzulassen. Und was werden die eigenen Kinder zu einer neuen Liebesbeziehung sagen? Dennoch bietet die späte Liebe nach Familien- und Berufsleben eine ganz eigene Erfüllung - eine Zeit bedachtsamen Für- und Miteinanderseins in dem Wissen um die Kostbarkeit eines solch späten Glücks zu zweit. In diesem Feature erzählen Paare von ihren Erfahrungen.
17.5.202352 Protokoll, 30 Sekunden
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Paulskirchenjubiläum - Napoleon und die Revolution von 1848

Dieses Feature greift die Vorgeschichte auf, die zur Bürgerlichen Revolution im Jahr 1848 führte. Nach den Schlachten von Jena und Auerstedt im Jahr 1806 gab es bald kein Gebiet mehr im ehemaligen Heiligen Römischen Reich, das nicht im Machtbereich Napoleons lag. Der führte den „code civil“ ein und bildete größere Regierungseinheiten mit straffer Verwaltung. Auch Preußen begann sich unter dem Druck der Niederlage auf verschiedenen Gebieten zu reformieren. Doch 1813 endete die Vormachtstellung Napoleons mit der Völkerschlacht von Leipzig. Auf dem Wiener Kongress verabschiedeten daraufhin die europäischen Großmächte unter dem Vorsitz des Fürsten von Metternich die politische Neuordnung Europas. Steigende soziale und politische Unzufriedenheit führte jedoch 1848 zur Märzrevolution. Wir wiederholen die Sendung anlässlich der Feiern zum 175. Jubiläum der Deutschen Nationalversammlung.
12.5.202352 Protokoll, 5 Sekunden
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Feature zum 1. Mai - Der Wert der Arbeit

Arbeiterinnen und Arbeiter halten Wirtschaft und Gesellschaft am Laufen. Sie reinigen Krankenhäuser, gießen im Hüttenwerk tonnenschwere Walzen oder produzieren Lebensmittel in Fabriken. Manche werden gut bezahlt. Andere so schlecht, dass es kaum zum Leben reicht. Arbeit und Lohn bestimmen die soziale Stellung und oft auch, ob später nur eine kleine Rente wartet. Welchen Wert hat Lohnarbeit in unserer Gesellschaft? Sonja Ernst und Christine Werner begleiteten Männer und Frauen bei ihrer Arbeit. Das Feature wurde gefördert durch die Film- und Medienstiftung NRW.
30.4.202354 Protokoll, 6 Sekunden
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Bücherverbrennung in Frankfurt - Wider den undeutschen Geist

Am 10. Mai 1933 fand in Berlin eine öffentliche Bücherverbrennung durch die Deutsche Studentenschaft statt, bei der Bücher von jüdischen, marxistischen und pazifistischen Schriftstellern im Feuer landeten. In vielen weiteren Universitäten fanden sie Nachahmer. Wie aber standen die Studenten der Goethe-Universität Frankfurt zum Nationalsozialismus? Studierende der Literaturwissenschaft der Frankfurter Universität haben dieses Kapitel der Geschichte erkundet. Ihre spannenden Ergebnisse präsentieren sie in diesem Feature.
28.4.202352 Protokoll, 57 Sekunden
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Schriftsteller und Geld - "Und was verdient man da so?"

Am 27. April beginnt die Leipziger Buchmesse. Zeit, nicht nur über Literatur, sondern auch einmal über Geld zu reden: Denn das Verfassen eines Buches ist eine oft brotlose Kunst. Schriftstellerinnen und Schriftsteller werden - manchmal etwas verschämt - Fragen gestellt, die Paketboten, Fahrerinnen von Lieferdiensten oder Friseure, die bekanntermaßen nicht üppig verdienen, nicht zu hören bekommen: Ja, kann man denn davon leben? Haben Sie auch einen richtigen Job? Sicher haben Sie keine Kinder. Tatsächlich können in Deutschland nur wenige Schriftstellerinnen und Schriftsteller vom Verkauf ihrer Bücher leben. Dass ein Verlag das Manuskript annimmt, lektoriert, drucken lässt und hoffentlich auch bewirbt, ist zwar wunderbar, doch das Honorar des Verlags ist in der Regel nicht üppig. Wer einen Lebensstandard des beliebten Mittelstands erreichen möchte, sollte sich sofort anderen Tätigkeiten zuwenden, meint die Autorin dieses Features Nadja Küchenmeister.
21.4.202353 Protokoll, 3 Sekunden
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Einhundertzweiundneunzig Tage

Als Lorenz Hoffmanns Vater aus dem Krankenhaus zurückkommt, entscheidet die Mutter, dass sie nun gehen dürfe. Eine Woche ist er für Untersuchungen fort gewesen und die Mutter hatte mit immer größerem Kraftaufwand auf ihn gewartet. Zu Hause angekommen, setzt sich der Vater neben seine Frau auf das Krankenbett, nimmt ihre Hand und erzählt ihr von der Diagnose, die ihm die Ärzte gestellt haben. Und obwohl es eine niederschmetternde Diagnose ist, scheint sie beruhigt. So zärtlich wie in diesem Moment hat der Autor seine Eltern nie vorher, nie nachher miteinander gesehen. Innerhalb von nur sechs Monaten sterben Mutter und Vater von Lorenz Hoffmann. Der Autor hat sie auf ihrem letzten Weg begleitet und berichtet in seinem Feature über seine Ängste und Verzweiflung aber auch von der intensiven Nähe zu seinen Eltern, die ihm während dieser letzten Tage zuteil wird. mdr 2022
16.4.202354 Protokoll, 28 Sekunden
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Leben im Alter - Einsamer Abend - Wenn es nicht mehr alleine geht

Die Mutter lebte allein in ihrer Wohnung. Sie lief jeden Tag mindestens zweimal die drei Treppen, kaufte ein und versorgte sich rundum selbst. Sie war immer noch das Zentrum der großen Familie - die Patriarchin. Mit 92 passierte es: Sie fiel hin, erlitt einen Schlaganfall. Von einem Tag zum anderen änderte sich alles: Sie konnte nicht mehr laufen, war verwirrt. Was tun? Zurück in ihre Wohnung konnte sie nicht mehr, zu einem ihrer vier berufstätigen Kinder auch nicht - zumindest nicht auf Dauer. Also in ein Pflegeheim? Dorthin wollte sie nie. Aber was bleibt dann? Ausgehend von diesem konkreten und persönlich erlebten Fall erzählen die Autoren von der Lebenssituation alter Menschen, ihren Problemen, Sorgen und Nöten. Was ist, wenn sie plötzlich nicht mehr alleine wohnen können? Welche Wohn- und Lebensformen gibt es für sie? Ist das noch ein würdevolles Leben? Von der privaten 24-Stunden-Betreuung über die minuten- oder stundenweise Hilfe durch einen Pflegedienst bis hin zu alternativen Wohnformen versuchen die Autoren, sich auf einem schwer überschaubaren Markt der Möglichkeiten zu orientieren. Ein Feature aus dem Jahr 2007 , das nichts von seiner Aktualität verloren hat.
7.4.202351 Protokoll, 9 Sekunden
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"Triffst du nur das Zauberwort" - Von Wünschen und ihrer Erfüllung

"Als das Wünschen noch geholfen hat" lautet eine bekannte Märchenformel und gemahnt an längst vergangene Zeiten. Tatsächlich aber ist das Wünschen allgegenwärtig und noch immer Bestandteil vertrauter Rituale, Ausdruck der Zuversicht und der Hoffnung auf Wohlergehen, auf ein besseres Leben oder auf die Beständigkeit von Werten. Wir wünschen uns einen guten Tag oder eine gute Nacht; Glück- und Segenswünsche sind Auftakt zum Jahreswechsel, zu Festen und Feiern. Wünsche sollen in Erfüllung gehen; dabei können Umwege erforderlich sein. In Märchen und Sagen werden drei Wünsche freigegeben, doch müssen Verwünschungen erst besiegt werden. Das rechte Wort zur rechten Zeit kann schon Wunscherfüllung sein. Mit dem "Zauberwort" als "Wünschelrute", so Joseph von Eichendorff, wird das "Lied in allen Dingen" geweckt, und "die Welt hebt an zu singen". Fromme Wünsche aber helfen nicht immer. Doch auch wenn sie unerfüllt bleiben, bahnen sich Wünsche, ob für Gesundheit, Glück, Freiheit oder Frieden, ihren Weg in die Wirklichkeit stets aufs neue. Entscheidungen beruhen auf Optionen, auf verschiedenen erwünschten Möglichkeiten. Philosophen haben den Wunsch definiert; Religionen haben eigene Formen dafür entwickelt, wie das Gebet; die Psychologie interpretiert den Wunsch zwischen Begehren und Illusion. Auf besondere Weise gestaltet die Dichtung die Begegnung von Wunsch und Wirklichkeit als Moment selbstbestimmter Individualität. Die Sendung folgt der Wunschdeutung in Geschichte und Gegenwart.
6.4.202352 Protokoll, 38 Sekunden
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Liebe im Alter - Ein großes Geschenk

Liebe im Alter? Warum nicht! Anders als in früheren Zeiten stößt der Wunsch nach Zweisamkeit und Nähe an keine bestimmte Altersgrenze mehr. Nicht nur die Lebensentwürfe haben sich gewandelt, vergrößert hat sich auch die Lebensspanne, die Männer und Frauen nach Familie und Beruf noch vor sich haben und gestalten können. Der Wunsch nach einer späten Liebe ist vielfach da, dennoch fällt es im Alter schwerer als in jungen Jahren, jemanden zu finden und sich für eine neue Liebe zu öffnen. Liegen Zweisamkeit und Nähe lange zurück, scheuen sich manche, es noch einmal zu versuchen. Oder es fehlt der Mut, sich nach Enttäuschungen oder Verletzungen noch einmal auf einen anderen Menschen einzulassen. Und was werden die eigenen Kinder zu einer neuen Liebesbeziehung sagen? Dennoch bietet die späte Liebe nach Familien- und Berufsleben eine ganz eigene Erfüllung - eine Zeit bedachtsamen Für- und Miteinanderseins in dem Wissen um die Kostbarkeit eines solch späten Glücks zu zweit. In diesem Feature erzählen Paare von ihren Erfahrungen.
20.3.202352 Protokoll, 30 Sekunden
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Harper Lee, Truman Capote und der amerikanische Süden

Harper Lee und Truman Capote sind zwei der bekanntesten amerikanischen Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts - und Kindheitsfreunde. Haus an Haus wuchsen sie in Monroeville auf, einer ländlichen Kleinstadt in Alabama. Vor allem Capote, klein, exzentrisch, mit heller Stimme, war ein Außenseiter in Monroeville. Doch auch Harper Lee passte nicht richtig in die kleine Gemeinde: Am liebsten las sie - oder schrieb mit Capote Geschichten auf einer Schreibmaschine, die ihr Vater gekauft hatte, ein bekannter Anwalt der Gegend. Als Jugendlicher zog Capote mit seiner Mutter und seinem Stiefvater nach New York. Lee folgte ihm nach Abbruch ihres Studiums, schrieb in der Stadt ihren Weltbestseller „Wer die Nachtigall“ stört, in dem auch Capote als Figur auftaucht. Und als Capote mit „Kaltblütig“ das Genre des Tatsachenromans begründete, gelang ihm das nur, weil Lee ihn bei der Recherche in Kansas unterstützt hatte. Später zerbrach ihre Freundschaft. In ihren vielverkauften Romanen erzählen Capote und Lee von ihrer Freundschaft und vom Leben im amerikanischen Süden, von Rassismus und Ungerechtigkeit - Themen, die bis heute aktuell sind. Die Autoren haben sich in Monroeville auf die Spurensuche der beiden Schriftsteller begeben.
10.3.202353 Protokoll, 30 Sekunden
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Schrauben statt wegwerfen - Der lange Weg zur Reparatur

Smartphones, Laptops und andere elektronische Geräte haben eine immer kürzere Lebensdauer. Die Hersteller wollen vor allem neue Produkte verkaufen. Systematisch erschweren oder verhindern sie Reparaturen. Dagegen regt sich Widerstand. Selbst reparieren ist bei modernen Notebooks oder Smartphones nicht vorgesehen. Schon ein Akku-Wechsel ist nicht möglich, weil die Gehäuse fest verklebt sind. In immer mehr Geräten verhindert es die Software, Ersatzteile auf eigene Faust auszutauschen. Die Folge: Mehr Elektroschrott und Vergeudung von kostbaren Rohstoffen. Ein Recht auf Reparatur fordern deshalb Verbraucherschützer und Umwelt-Initiativen. Die EU arbeitet an entsprechenden Gesetzen, in Deutschland will die Ampelkoalition Hersteller stärker in die Pflicht nehmen. Das Feature schaut in Smartphone- und Notebook-Gehäuse, besucht Reparaturwerkstätten und spricht mit den politischen Entscheidern. Es zeigt Lösungsansätze und erklärt, wie von einem Recht auf Reparatur Menschen, Umwelt und Wirtschaft profitieren können.
24.2.202352 Protokoll, 2 Sekunden
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Masken im Nichts | Ein schauerromantisches Nachtstück und die kulturelle Bedeutung der Maske

Ob die Basler Fasnacht, Karneval am Rhein oder in Venedig - die Zeit der Maskenfeste und -umzüge hat wieder begonnen. Ein Nachtwächter aus der Zeit um 1800 - es ist der Protagonist der "Nachtwachen" von Bonaventura, einer Roman-Collage der Frühromantik - führt durch eine nächtliche Welt voller bizarrer Masken und konfrontiert uns mit den Nachtseiten der menschlichen Existenz. Welche Bedeutung haben Masken in der Kulturgeschichte und in unser aller Leben? Einige Antworten auf diese Fragen findet das Feature von Sabine Appel.
16.2.202349 Protokoll, 45 Sekunden
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Sylvia Townsend Warner und ihr Hexenroman Lolly Willowes: "Weil ich selber eine bin"

Sylvia Townsend Warners Debütroman »Lolly Willowes« machte sie 1926 berühmt: Die britische Schriftstellerin erzählt darin von normalen Frauen, die in Wahrheit Hexen sind, und vom Teufel, der klug und sympathisch ist. Als sie von Virginia Woolf gefragt wurde, woher sie denn so viel über Hexen wisse, antwortete sie: »Weil ich selber eine bin«. Sie hat sieben Romane geschrieben, acht Erzählungs- und fünf Gedichtbände, unzählige Briefe und Tagebücher hinterlassen. 144 ihrer späten Geschichten, die in einem ebenso brutal organisierten wie höchst vergnüglichen Elfenreich spielen, sind in der amerikanischen Zeitschrift New Yorker veröffentlicht worden - eine Rekordzahl. Der amerikanische Schriftsteller William Maxwell hat über sie gesagt, sie sei eine »der bemerkenswertesten Autorinnen ihrer Zeit.«
10.2.202353 Protokoll
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Hauskauf mit Geschichte

Als Friederike Fechner und ihr Mann in Stralsund das ehemalige Haus der jüdischen Kaufmannsfamilie Blach kaufen, sind deren Nachkommen über die ganze Welt verstreut und ahnen nichts voneinander. Die Musikerin bringt sie erstmals in Kontakt. Die Cellistin Friederike Fechner und ihr Mann wissen nicht, was auf sie zukommt, als sie das verfallene Haus in der Stralsunder Innenstadt erwerben. Es ist nicht nur der langwierige Wiederaufbau eines hanseatischen Bürgerhauses. Sie entdecken auch dessen Geschichte neu: Die Geschichte der jüdischen Kaufmannsfamilie Blach, die bis 1938 das Haus bewohnte. Bei ihren Recherchen findet Friederike Fechner Nachkommen, die sich aus den Augen verloren haben. So trifft sie in Amsterdam Gaby Glassman: Ihre Mutter und ihr Stiefvater waren von Stralsund dorthin geflüchtet und überlebten den Krieg in Verstecken, ihre Großeltern wurden aus Amsterdam deportiert und im Konzentrationslager ermordet. Ihr damals achtjähriger Bruder wurde verraten, überlebte aber das KZ. Angeregt von ihren Begegnungen gründet Friederike Fechner die "Initiative zur Erinnerung an jüdisches Leben in Stralsund". Ehrenamtliche arbeiten an einem digitalen Gedenkbuch. Dort sollen einmal alle jüdischen Bürger der Hansestadt mit ihrem Schicksal verzeichnet sein. DLF, NDR 2022
20.1.202353 Protokoll, 52 Sekunden
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100 Jahre Radio - Das Radio spricht, das Radio swingt

"Achtung, Achtung! Hier ist Berlin, Vox-Haus!", mit diesen Worten begann am 29. Oktober 1923 die erste Rundfunk-Sendung in Deutschland. Ein neues Zeitalter brach an: Das Radio wurde zum Massenmedium. Innerhalb kürzester Zeit gab es Millionen von "Radioten", wie die Hörer zunächst noch abfällig genannt wurden. Am Ende der Weimarer Republik wurde aus dem "Kulturfaktor" Radio mit klassischen Konzerten, Sportreportagen, Hörspielen und Literaturlesungen jedoch mehr und mehr ein Instrument der antidemokratischen Kräfte. Anhand zahlreicher Originaltonaufnahmen lässt Feature-Autor Michael Marek ein akustisches Bild der Anfänge des Radios in den Zwanziger Jahre entstehen - zwischen Massenunterhaltung und radiophonen Experimenten.
13.1.202352 Protokoll, 50 Sekunden
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Gold und Silber - Geschichten rund um den Mythos der Edelmetalle

Seit Jahrtausenden ranken sich um die Edelmetalle Gold und Silber ganz besondere Mythen. Gold wurde in der Antike dem Sonnengott Sol zugeordnet, Silber der Mondgöttin Luna. Von jeher waren Gold und Silber Zeichen von Macht und Reichtum, weckten aber auch Gier, Geiz und Missgunst. Die Autorin Monika Steinkopf hat in diesem Feature bekannte und weniger bekannte Geschichten und Gedichte rund um die Edelmetalle zusammengetragen.
1.1.202353 Protokoll, 26 Sekunden
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Die amerikanische Schriftstellerin Grace Paley - Einmal hat mir mein Mann zu Weihnachten einen Besen geschenkt

Am 11. Dezember 1922, vor 100 Jahren, wurde die amerikanische Schriftstellerin Grace Paley geboren. "Grace Paley gehört zu einer seltenen Gattung von Schriftstellern mit einer Stimme, wie niemand sonst sie hat: komisch, traurig, bescheiden, energisch, genau", schwärmte einst Susan Sontag von der - 2007 gestorbenen, in Amerika hoch angesehenen - Autorin. Berühmt wurde dieTochter jüdischer Einwanderer mit ihren Kurzgeschichten, in denen - fast immer aus weiblicher Perspektive - von den "kleinen Widrigkeiten des Lebens" erzählt wird. Sie war engagierte Feministin und Friedensaktivistin, eine der prägenden Autorinnen der amerikanischen Frauenbewegung in den 70er Jahren. Ihre Short Stories werden gegenwärtig (in neuen deutschen Übersetzungen) wiederentdeckt und damit eine literarische Stimme, die stets dem gesprochenen Wort, dem Klang der Sprache auf der Spur war und die absurden Wendungen des Alltags ins Zentrum rückte: „Einmal hat mir mein Mann zu Weihnachten einen Besen geschenkt. Das war nicht recht. Niemand kann mir erzählen, er hätte es nett gemeint.“
2.12.202253 Protokoll, 41 Sekunden
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Himmelsboten - Das Geheimnis der Engel

"Boten des Lichts" hat man sie genannt, und als 'Beamte des Himmels' wurden sie bezeichnet. Nahezu überall tauchen sie auf, in fast allen Religionen, als Mittler zwischen Himmel und Erde, als Diener, Kundschafter und Wächter. Meist sind sie mit markanten Flügeln ausgestattet, mal treten sie verkleidet und ungeflügelt auf, wie bei Abraham oder Lot. Auch muss gelegentlich mit ihnen gerungen werden, wie Jakob dies tat, dem der Engel die Hüfte verrenkte. In den Evangelien verkünden Engel die Geburt Jesu. Im Islam protestierten die Engel gegen Allahs Plan, Menschen zu erschaffen. Die Theologen des Mittelalters haben eine eigene Angelologie entworfen, eine ausgefeilte Engellehre mit hierarchischer Rangordnung. Sehnsuchtsfiguren sind Engel immer geblieben. Ehrfurchtsvoll wurden und werden sie verehrt, theologisch als Manifestationen Gottes vor allem in existentiellen Grenzsituationen, als spirituelle Ratgeber oder als Motiv der Popkultur sogar. Engel waren und sind Gegenstände des kulturellen Diskurses, von Walter Benjamin bis Gershom Scholem, und auch in der Dichtung - neben der Musik und der bildenden Kunst - sind sie anwesend, von Dante bis Döblin, von Goethe bis Brecht, von Rilke bis Rosenlöcher, von Nelly Sachs bis Herta Müller. Sie deuten die Eigenschaften und Botschaften der Engel zwischen Traum und Wirklichkeit, das Bewahrende und Beschützende, aber auch das Apokalyptisch-Dämonische der Engelswelt. Die Sendung spürt den unterschiedlichen Annäherungen an das Geheimnis der Engel nach.
25.11.202253 Protokoll, 13 Sekunden
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26+6=1? - Über irische Identität und die Wiedervereinigung

Kaum ein Thema wird in beiden Teilen Irlands zurzeit so leidenschaftlich diskutiert wie die Frage nach einer möglichen Wiedervereinigung und damit die Frage nach einer gesamtirischen Identität. Gibt es die überhaupt? Das Karfreitagsabkommen von 1998 erlaubt auch ein Referendum in beiden Teilen Irlands über eine Wiedervereinigung. So könnte die Teilung nach einhundert Jahren in ein zu Großbritannien gehörendes Nordirland und eine unabhängige Republik Irland überwunden werden. Bis 2016 war das auf der Grünen Insel nicht wirklich eine Option. Der Brexit und die Bedrohung durch die Rückkehr zu einer harten Grenze, die alte Wunden wieder aufreißt, hat das verändert. Hannelore Hippe sprach mit Menschen in Nordirland und der Republik Irland, die den Hauptexportartikel produzieren, für den die Grüne Insel auf der ganzen Welt bekannt ist: Irische Kultur, Musik, Literatur, Film, Tanz. Sie erhielt erstaunliche Antworten - historisch genaue, bitterböse, aufschlussreiche, schwarzhumorige, utopische, deprimierende, wütende, aber auch kuriose zum Thema: Was ist irisch und wollen wir wirklich wieder ein Land werden?
13.11.202252 Protokoll, 41 Sekunden
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Porträt des Komponisten Heinrich Schütz: "... weil ich lebe"

Heinrich Schütz gilt als erster deutscher Musiker von europäischem Rang, bedeutendster deutscher Komponist des Frühbarock und „Vater“ der deutschen Musik. Geboren 1585 in Thüringen, kam er als Chorknabe an den Hof des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel und verbrachte ein halbes Jahrhundert als Kapellmeister am kurfürstlich-sächsischen Hof zu Dresden, einem der bedeutendsten und glanzvollsten Fürstenhöfe Mitteleuropas. Während des Dreißigjährigen Krieges komponierte er melancholische, schwermütige Musik. Mit deutschen, nicht mehr lateinischen Versen schuf er eine neue Qualität in der protestantischen Kirchenmusik. Heinrich Schütz starb vor 350 Jahren, am 6. November 1672, in Dresden. Die Musikjournalistin Susanne Pütz porträtiert den rastlosen Mittler zwischen verschiedenen musikalischen Kulturen.
28.10.202249 Protokoll, 17 Sekunden
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"Und heute mild und morgen wild" - Meeresfantasien

Das Meer hat schon immer zu tiefgründigem Nachdenken angeregt und trotz aller Gefahren zu friedlichen oder weniger friedlichen Unternehmungen herausgefordert. In allen Religionen gilt Wasser als Urquell des Lebens und als Element der Reinigung. Die zu Beginn der Schöpfung mit Wasser bedeckte Erde und die großen Fluten, die aus Strömen und vom Ozean über das Land hereinbrechen, wurden aber auch zum Sinnbild einer zerstörerischen Natur; Wasser steht nicht nur für den Anfang des Lebens, sondern auch für sein Ende. Ozean und Schifffahrt wurden Allegorien für Begrenzung und Grenze ebenso wie für Offenheit und Neugier, für menschliche Sehnsucht und Aufbrüche ins Ungewisse, für Gefahren und Chancen in der Begegnung mit dem Unbekannten. Das Meer brachte Gesellschaften und Kulturen einander nahe, doch es war auch Schauplatz militärischer Aktionen, und Seereisen trugen, bevor sie zur touristischen Attraktion wurden, zur Verbreitung von Krankheiten bei. Die Philosophie sah im maritimen Aufbruch auch eine Begegnung mit sich selbst, eine Fahrt in das offene Meer der Unendlichkeit, in ein Denken als Prozess, der kein Ende hat. In Gedichten, Erzählungen, Romanen und Epen gestaltet Literatur die Faszination des Meeres mit glücklicher Fahrt, lieblichem Strand und sicherem Hafen ebenso wie schicksalhafte Irrfahrten und den Kampf mit den Naturgewalten von Sturm und Brandung.
14.10.202253 Protokoll, 27 Sekunden
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Tag der Deutschen Einheit - Die Zeit der Wende

Während 1982 im Westen die Ära des Kanzlers Helmut Kohl begann, stand die DDR unter der Führung von Erich Honecker kurz vor dem Bankrott. Gleichzeitig setzten sich in der DDR mehr und mehr Bürger gegen Umweltverschmutzung und für mehr Demokratie ein. Einen großen Schub erhielten sie durch die Politik Michail Gorbatschows, der seit 1985 Erster Sekretär der KPdSU war. Er proklamierte Glasnost und Perestroika, Transparenz und Umgestaltung, und leitete damit eine neue Ära ein. Nach monatelangen Montagsdemonstrationen und immer stärkeren Flüchtlingsströmen in den Westen musste Erich Honecker 1989 zurücktreten. Kurz danach, am 9. November, öffneten sich die Schlagbäume zwischen BRD und DDR. Die Mauer war gefallen. Helmut Kohl ergriff die Gunst der Stunde und bereitete in zähen Verhandlungen mit ehemaligen Siegermächten die Wiedervereinigung vor. - Experte dieser Sendung ist Manfred Görtemaker, emeritierter Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam und Autor wichtiger Bücher zur Nachkriegsgeschichte. Friedrich Schorlemmer, Theologe und Publizist, schildert die Zeit der Wende aus der Innensicht. Er hatte als Oppositioneller die Wende in der DDR mit vorbereitet und begleitet.
3.10.202252 Protokoll, 26 Sekunden
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Sklavenfischer - Ausbeutung in Thailands Fischereiwirtschaft

Auf vielen thailändischen Fischerbooten schuften Arbeitssklaven - wer aufbegehrt, verschwindet auch schon mal auf hoher See. Schon 2015 drohte Thailand deswegen ein Exportverbot. Der weltgrößte Hersteller von Thunfischkonserven versprach Reformen. Geändert hat sich seitdem wenig. Alfred Breier recherchiert vor Ort und stößt auf Angst: Nur an geheimen Orten erzählen Fischer von Zwangsarbeit, Lohnknechtschaft, verschwundenen Kollegen. Polizisten, die gegen korrupte Militärs und Politiker ermitteln, werden ermordet oder flüchten ins Ausland. Staatliche Inspekteure klagen dagegen über „vom Westen aufgezwungene Maßnahmen“, Kapitäne über teure Überwachungstechnik. Die USA haben Thailand inzwischen auf ihre Beobachtungsliste für Menschenhandel gesetzt. Aber die Europäische Kommission begrüßt die Regierung als „neuen engagierten Partner im Kampf gegen illegale Fischerei“. - Essen wir noch immer Fisch, der von Arbeitssklaven gefangen wurde?
15.7.202253 Protokoll, 29 Sekunden
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Was wir aus der Flutkatastrophe an Ahr und Erft lernen können - Wasser bis zum Hals

Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 zeigte mit ihren vielen Opfern und großen Schäden Mängel im Katastrophen- und Hochwasserschutz. Das Feature beschreibt, wie Länder und Kommunen in Zukunft solch ein Desaster verhindern wollen. Die Wissenschaftler sind sich weitgehend einig, dass die Hochwasserkatastrophe an Ahr und Erft vor einem Jahr auch mit dem Klimawandel zusammenhängt. Unstrittig ist auch, was gemacht werden muss, um zukünftig besser mit solchen Wassermengen umzugehen: Flüsse müssen renaturiert und mit Überflutungsflächen versehen werden, Städte Konzepte entwickeln, mit denen auch große Wassermassen aufgefangen und gedrosselt wieder abgegeben werden können, Talsperren vor dem Dammbruch geschützt werden. Klar ist auch: Der beste Hochwasserschutz ist Klimaschutz. Aber die politischen Verantwortlichkeiten in Deutschland sind komplex, die Genehmigungsabläufe lang und zäh. All das macht die Umsetzung von Plänen zum Hochwasser- und Katastrophenschutz schwierig und langwierig. Und manch ein Experte befürchtet, dass bald eine gewisse „Hochwasser-Demenz“ einsetzt.
1.7.202252 Protokoll, 35 Sekunden
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Unlöschbare Waldbrände - Die neuen Superfeuer Europas

Seit rund zehn Jahren kommt es in Europa und anderswo auf der Welt zu Feuern, die sich nicht mehr mit herkömmlichen Methoden löschen lassen: Sie sind unvorhersehbar und sehr heiß, verbreiten sich schnell, bilden ein eigenes Mikroklima mit Feuerwolken und -stürmen. Für die Feuerwehr stellen diese "Superfeuer" oder Brände der "sechsten Generation" eine lebensbedrohliche Gefahr dar. Außerdem machen sie nicht mehr Halt vor Häusern und Infrastruktur und fordern deshalb auch immer wieder Menschenleben. Die Diskussion entwickelt sich deshalb weg von der aktiven, hin zur präventiven Waldbrandbekämpfung. Präventiver Feuerschutz bedeutet heute eine andere Gestaltung der Landschaft, weg von leicht entzündlichen, dicht bepflanzten Forst-Monokulturen, hin zu Mosaiklandschaft und Waldweide. Und er fordert mehr Nutzung des Agrarlandes. Vor allem da, wo sich der Mensch zurückgezogen hat und die Natur verwildert, wüten die Feuer besonders brutal. Superfeuer stellen uns nicht nur vor große Herausforderungen wenn sie ausbrechen: Wollen wir sie vermeiden, müssen wir unseren Bezug zur Natur neu überdenken. Vordergründig sind Zigarettenstummel oder Funken vom Grill die Auslöser. Doch dahinter stehen die großen Themen Klimawandel und Landflucht, mit denen uns heutige Waldbrände konfrontieren.
24.6.202251 Protokoll, 30 Sekunden
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Vom dramatischen Sterben der Insekten - Fliegen, flog, geflogen

Zitronenfalter, Tagpfauenauge oder Kleiner Fuchs kamen früher in Hessen häufig vor. Inzwischen sind auch diese Schmetterlingsarten selten geworden. 27 der ursprünglich etwa 130 Schmetterlingsarten sind hierzulande bereits ausgestorben, die Hälfte der aktuellen Arten ist gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Auch bei Käfern und Wildbienenarten sieht es nicht besser aus - über die Hälfte ihrer Arten stehen in Hessen auf der Roten Liste. Der aktuelle Artenrückgang ist der größte seit dem Aussterben der Dinosaurier - weltweit sprechen Wissenschaftler*innen vom "Sechsten Großen Massensterben". Er ist menschengemacht, und er findet auch hier vor unserer Haustüre statt: Die Vielzahl von Insekten, die früher die Wiesen, Felder, und nach längeren Autofahrten auch die Windschutzscheiben bevölkerten, nimmt zurzeit dramatisch ab. Bis zu achtzig Prozent der Masse an Insekten ist in den letzten dreißig Jahren verloren gegangen, warnte der Krefelder Entomologische Verein. Viele Naturschützer*innen sehen dabei die Landwirtschaft besonders in der Verantwortung - Monokulturen, Pestizide und Überdüngung zerstören die Lebensgrundlagen der Insekten. Bäuerinnen und Bauern fürchten dagegen um ihre wirtschaftliche Existenz, wenn sie die teuren Insektenschutzmaßnahmen nicht durch die Verkaufspreise für ihre Lebensmittel decken können. Für Rettung der Insekten gibt es keine einfache Lösung, und keine klare Schuldzuweisung. Autor Niklas Vogel begibt sich auf die Spuren von Schmetterlingen, Bienen und anderen Insekten, spricht mit Insektenforschern und Imkern, Landwirtinnen und Naturschützern. Er geht den Ursachen des Insektensterbens nach, fragt nach seiner Bedeutung für uns Menschen, und danach, wie wir den Trend vielleicht noch umkehren können.
17.6.202253 Protokoll, 3 Sekunden
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Jugendwahn - Forever Young - Zwei alte Schachteln auf der Suche nach der ewigen Jugend

Ach ja, die Schönheit. Muss sich ausgerechnet jetzt alles um Selbstoptimierung und Aussehen drehen, wo wir alt werden, unsere Haut knittrig ist, wir auf High-Heels ins Stolpern kommen und das Kleingedruckte nur mehr mit Brille lesen können? Es ist ein Elend, dass die klassischen Werte des Alters heute so wenig gefragt sind: Erfahrung, Weisheit, Geduld. Ältere Männer sind noch angesehen, selbst wenn sich die Haare lichten, ältere Frauen dagegen machen auf blond. Immer noch. Einst versprach der Atemhauch einer Jungfrau, Jahresringe wegzupusten, heute sind es die Anti-Aging Propheten, die dem Alter die Stirn bieten - faltenfrei, versteht sich. Straffer Busen, lange Beine, knackiger Po, das Idealbild der Frau hierzulande - wer da nicht mithalten kann, der schaut wirklich alt aus. Hochglanzmagazine und die sozialen Medien befördern die Sucht nach der äußeren Vollkommenheit: Je jugendlicher und attraktiver, desto erfolgreicher, begehrter, beliebter, suggerieren sie. Und wir Frauen fallen darauf rein, obwohl wir es eigentlich besser wissen müssten. Dass es dank wechselnder Moden manchmal auch Entlastung für uns gibt, soll hier nicht verschwiegen werden: Immerhin zwängen wir uns nicht mehr ins Korsett. Aber ein geruhsamer Lebensabend? Weit gefehlt. Das Altern ist anstrengend. Die Welt hängt voller Spiegel. Die Autorinnen surfen durch die Kulturgeschichte des Alterns zwischen schönem Schein und wahrem Sein.
3.6.202254 Protokoll, 4 Sekunden
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Was es im Leben mit dem Glück auf sich hat - Bereit sein, an den Freuden der Welt teilzunehmen

"Alle Menschen wollen glücklich leben", mit diesen Worten beginnt Senecas Traktat über das glückliche Leben. Eine der wenigen Einsichten in die menschliche "Natur", die - so scheint es - fraglos ist. Doch sieht man genauer hin, wirft sie viele Fragen auf. In unseren Tagen mehr denn je. Denn je fieberhafter wir den ständig wachsenden Markt von Glücksangeboten durcheilen, desto stärker erfahren wir, dass dem glücklichen Leben so nicht näher zu kommen ist. Nicht die äußeren Umstände sind für das Glück und die Lebenszufriedenheit ausschlaggebend, entscheidend ist, wie man sich zu sich selbst und zur Welt insgesamt stellt. Wichtig dafür sind Selbstvertrauen, sowie sich und sein Dasein in der Welt freudig akzeptieren und bejahen zu können. "Wer imstande und bereit ist, an den Freuden der Welt teilzunehmen, der ist zu ihnen eingeladen", schreibt der Philosoph Moritz Schlick. Zum Leben aber gehören ebenso Unglück und Unglücklichsein. Auch dazu muss man sich stellen. "Die entscheidende Frage an sich selber ist, kann ich damit einverstanden sein", so der Philosoph Wilhelm Schmid. Dann aber erfährt man, dass "ein Glücklichsein möglich ist, bei dem das Unglücklichsein nicht ausgeschlossen werden muss, sondern mit einbezogen werden kann".
3.6.202253 Protokoll, 27 Sekunden
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Ins Arbeitsleben mit Sehbehinderung - Die denken, ich sitze zu Hause und starre die Wand an

Drei von vier Menschen mit hochgradiger Sehbehinderung oder Blindheit im erwerbsfähigen Alter in Deutschland finden keine Arbeit. Woran liegt das? Wo sehen Experten Handlungsbedarf und welche Rezepte hat die Politik dagegen? Till Kronsfoth begibt sich zusammen mit zwei weiteren Betroffenen auf die Suche nach Antworten. Für die ehemaligen Schulfreunde ist es auch eine Reise in die eigene Vergangenheit. Sie sprechen über Diskriminierung bei Vorstellungsgesprächen und Gängelung im Jobcenter, aber auch über den Zusammenhalt unter Betroffenen und die schönen Dinge des Alltags. Denn wenn die akustische Ampel mal nicht piepst oder der Blindenstock sich im Kopfsteinpflaster verhakt, hilft der Erfindungsreichtum. Und Hilfsmittel à la Raumschiff Enterprise sind längst keine Zukunftsmusik mehr. Wir wiederholen das Feature anlässlich des bundesweiten Aktionsmonats vom 1. bis zum 30. Juni 2022, mit dem der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband für die Belange sehbehinderter Menschen sensibilisieren möchte .
27.5.202251 Protokoll, 26 Sekunden
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Hass gegen Liebe - Polens Homo- und transfeindlicher Kulturkampf

Zu Beginn des Krieges in der Ukraine nahm Polens Präsident Duda ukrainische Flüchtlinge in Dienstvillen auf. Gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen ist er weniger generös. Die rechte Regierung führt einen regelrechten Kulturkampf. Die traditionelle Familie soll gegen eine sogenannte "LGBT-Ideologie" verteidigt werden. Der Krakauer Erzbischof spricht von einer "Regenbogen-Seuche". Präsident Andrzej Duda nennt die Förderung von Rechten Schwuler, Lesben, Bisexueller und Transgender eine "Ideologie", die destruktiver als der Kommunismus sei. Mit dieser Rhetorik gewinnt er die Wahlen 2020. Im Namen der Wahrung der christlichen Traditionen und eines konservativen Familienbildes richten über 100 Kommunen sogenannte "LGBT-freie Zonen" ein. Doch die Politik der Intoleranz und Ausgrenzung erfährt auch starken Gegenwind von Aktivistinnen und Aktivisten und der Opposition. Feature von Lukasz Tomaszweski
22.4.202252 Protokoll, 46 Sekunden
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Feature - Über Einsamkeit und Alleinsein - Du kannst dir nicht selber gute Nacht sagen

Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie haben wir es gemerkt: Niemand ist gegen Einsamkeit gefeit. Doch nicht jeder, der allein ist, fühlt sich einsam. Alleinsein kann sogar wohltuend sein: den eigenen Gedanken nachhängen, Zeit für sich selbst haben. Einsamkeit hingegen tut auf die Dauer nicht gut. Oft tritt sie auf, wenn sich an den vertrauten Lebensumständen Entscheidendes ändert oder beim Verlust naher Bezugspersonen. Vor allem im Alter kann Einsamkeit zu einer niederdrückenden Grundstimmung werden. Stets lauert in der Einsamkeit die Gefahr, sich immer weiter aus der Welt und von anderen Menschen zurückzuziehen. Was kann man tun, um mit dem Alleinsein klarzukommen? Was, um möglicher Einsamkeit nicht zuletzt im Alter begegnen zu können? In verschiedenen Gesprächen geht die Autorin dem Thema Einsamkeit und Alleinsein nach.
15.4.202250 Protokoll, 41 Sekunden
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Frachtgut Tier - Doku über länderübergreifende Tiertransporte

Lebende Tiere werden bei Transporten wie lebloses Frachtgut behandelt, klagen Tierschutzorganisationen. Ein Kälbertransport von Tschechien quer durch Deutschland nach Frankreich scheint das zu bestätigen. Die eingepferchten Tiere erhalten in vielen Fällen nicht die vorgeschriebenen Pausen, werden unzureichend getränkt und gefüttert. Noch dramatischer wird die Situation, wenn Schweine oder Rinder von Europa nach Usbekistan oder in arabische Länder transportiert werden. Die Lastwagen sind zum Teil mehr als 100 Stunden unterwegs. Im ARD radiofeature „Frachtgut Tier“ begleitet Autor Andreas Horchler Tiertransporte, fragt bei der Fleischwirtschaft nach, warum überhaupt Tiere lebendig transportiert werden, begleitet Nicht-Regierungsorganisationen bei ihren Bemühungen, Tiere zu schützen und fragt in Berlin im Landwirtschaftsministerium sowie in Brüssel bei der EU-Kommission nach, warum bislang alle Versuche, einen besseren Schutz der Tiere durchzusetzen, nur mäßig erfolgreich waren.
6.4.202252 Protokoll, 59 Sekunden
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Pränataldiagnostik - Sternenkind - Das Kurze Leben der Lilli Lion

Kathrin freut sich auf ihr Baby. Doch wenig später der Schock: Die Ärzte sind sich einig: Das Kind hat eine besondere Form des Turnersyndroms mit ausgeprägter Flüssigkeitseinlagerung im ganzen Körper, schwerste Herz- und Nierenschädigung. Kathrins und Walters Kind, sie nennen es Lilli, wird die nächsten Wochen der Schwangerschaft nicht überstehen. Aber Lilli stirbt nicht, wächst weiter in Kathrins Bauch heran. Über ihr Tagebuch beginnt die junge Frau eine Zwiesprache mit ihrem Kind. Soll sie der Natur ihren Lauf lassen, das kranke Kind in ihrem Bauch beherbergen, bis es sich von selbst verabschiedet? Soll sie Lillis Leiden - und ihr eigenes - durch eine Abtreibung abkürzen? Und was, wenn das Kind die Schwangerschaft doch durchhält, zur Welt kommt, dahinvegetiert? Das Feature folgt den dramatischen Monaten einer Schwangerschaft mit einem behinderten Kind und verdeutlicht das Dilemma einer pränatalen Medizin, die immer genauer diagnostizieren, aber nicht therapieren kann.
5.1.202252 Protokoll, 49 Sekunden